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Freitag, de« 27. diese» Mo««t» U Uhr rtz Ku Sitzungssaal« der unterzeichneten AmtShauptmannschast öffentliche BezirksausschuMung gehalten. königliche Amtshauptmannschast Grotzeahai«, am IS. Juni 1902. IIS vr Uhlemmm. Der Gutsbesitzer Herr Curt Däweritz in Nödera« beabsichtigt in dem unter No II de« vrandv«rsichrrung».Eat. für Röderau verzeichneten Grundstücke ein« Schlächterei-Anlage zu errichten. In Gemäßheit 8 17 der RelchSgewrrbe-Oldnung in der Fassung vom 26. Juli ISOS wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Plioatre lMiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Großenhain, am IS. Juni 1902. Königliche Amt-Hauptmannschaft. Reg -No. b'. 1453. llr Uhleman«. H. ... 1^. Lu» uutazelchuet« Amtgericht hat d« Gen»ei«devorft««d Herr« Ar««r G»ll Aschsche i« Rickritz als OrtOrichttr und den Vutsdesttzer Herr« Kranz Oswald Münch in Rickritz als «rrichttfchöpp« für diesen Ort in Pflicht genommen. Riesa, am 18. Juni 1S02Z U»U,««cht. Versteigerung. Montag, den 28. Juni 1SV2 vormittag- /,U Uhr kommt im Versteigerung-raum« des Königlichen Amtsgerichts Oschatz I Ofen« und Aachrllagrr, bestehend auS: 18 altdeutsche» 3»/,« und 4kachlig« Grundös« jeinsarbig und Majolika), ISIS Ecken und Kacheln (marmorirt, weiß und filbergrau), I eisernen Unterosen und verschiedenen eisernen OfenthrU«, Simsen u. drrgl. gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher deS «gl. Amtsgerichts Oschatz. Die unter Nr. 134 aus Herrn Bruno Müller in Gröba am 3. März 1S02 auSgr- gestellte Radsahrkarte ist als abhanden gekommen angezeigt und wird hiermit als ungültig erklärt. Gröba, am 20. Juni IS02. «. Gautzsch, Gemeindeältester. König Georg von Sachsen. Sachsens Königskrone geht, da die Ehe König Alberts bekanntlich kinderlos geblieben, ans seinen erlauchten Bru der den Prinzen Georg, .Herzog zu Sachsen, geb. am 8. Aug. 1832, über. Wie das sächsische Volk in alter Treue stets zu seinem König Albert gehalten, so begrüßt es auch in der gleichen Sachsentrcue seinen neuen Landesherr«. Möge die Regierung König Georgs, dessen hervorragende Thätigkeit zum Wohle unseres Landes und des gesamm- ten deutschen Vaterlandes wir ja Alle schon seit langer Zeit kennen und schätzen gelernt haben, eine gleich ge segnete sein, wie die seines nunmehr von uns geschie denen Bruders. Der erstgeborene Sohn König Georgs, und demzu- solge der nunmehrige Kronprinz des sächsischen Kö nigshauses ist Friedrich August, geboren am 25^ Mai 1865. Er befehligt als Generallentant zur Zeit die erste Tivision Nr. 23 des königl. sächsischen 12. Armeekorps. Ter Prinz ist vermählt seit 21. November 1891 mit der Erzherzogin Luise von Oesterreich-Doskana, geboren am 2. September 1870, welche das sächsische Königshaus mit drei Prinzen und einer Prinzessin beschenkt hat. Tie Prinzen sind Georg der Jüngere, geboren am 15. Januar 1893, Prinz Friedrich Christian, geboren am 31. Dezem ber 1893, und Prinz Ernst Heinrich, geboreü am 8. De zember 1896. Die Prinzessin, die bei der heiligen Taufe den Namen Margarethe empfing, erblickte das Licht der Welt am 24. Januar 1900. ' Zum Tode des Königs Albert wird uns auS Sibyllenvrt gemeldet: Der Tod trat 8 Uhr 5 Min. Abends ohne jede krampfartige Erscheinung ein. Ter König athmete nnr einige Male schwer auf. — Sanitätsrath Dr. Fiedler sagte: „Es ist aus." Dabei stürz ten ihm die Thränen hervor; er wandte sich ab und ging ins Nebenzimmer. Die Königin kniete am Sterbe lager nieder, das Haupt auf die Brust des Königs ge senkt, neben ihr Prinz Georg, Prinzessin Mathilde, die Prinzen und Prinzessinnen, sowie der .Hof. Tas Gebet des Geistlichen unterbrach allein das feierliche Schweigen. Unmittelbar nach dem Ableben des Königs wurde dem Kaiser, von dem einige Stunden vorher ein längeres Erkundignngstelegramm cingegangen war, telegraphisch ausführlicher Bericht erstattet, der ihn in Villa Hügel bei Essen erreichte. Tie Reisedispositionen des Kaisers oürftcn nunmehr eine wesentliche Acnderung erfahren. Im Laufe des Nachmittags waren beim König Fieber phantasien ausgetreten: Er glaubte sich auf Reisen, sprach bald von Tirol, bald von Wien, fragte/ wo die Königin -sei; ob er endlich nach Haus könne ... — Als der Fürst bischof Kardinal Kopp an das Krankenlager trat, um dem König geistlichen Zuspruch zu spenden, schien ihn der König zu erkennen. Ter Kardinal hatte jedoch nicht den Eindruck, daß der König schon im Sterben liege, und kehrte daher nach Breslau zurück. Um 7- j Uhr lag der König im Todeskainpf. Draußen gingen schwere Regenschauer nieder. Am Hirschthor des Parkes brach der Sturm eine Pappel., 8'/, Uhr wurden die Standarten eingezogen. Tie Pforten zum Sterbezimmer thaten sich auf. Dicht gedrängt, in feierlichem Schwei gen traten die Beamten und die Dienerschaft ein, um ihren Herrn und König nach seinem Abscheiden zu sehen. — Tic Züge des Königs sind friedlich und nur wenig verrändert. Er ruht auf dein in der Mitte des Gemaches stehenden Lager. Tie Königin sitzt neben ihm in wort losem Schmerz und hält die Hand des theuren Tahinge schiedenen, ihr zur Seite die Prmzmi und Prinzessinnen, die Aerzte und der Hofstaat. Bon anderer Seit« wird uns über die letzten Augenblicke Sr. Maj. deS Königs berichtet: Um »/,8 Uhr Abends traten Anzeichen ein, die da- nahe bevorstehend« Ende Sr. Majestät des Königs erwarten ließen. Aus Veranlassung Ihrer Majestät der Königin wurden Ihr« königl. Hohritrn Prinz Georg und die Prinze sinnen Johann Georg und Mathilde, sowie der Beichtvater de- Königs Präses Maaz und sämmtliche Damen und Herren der Umgebung herbeigerusen. Dieselben versammelten sich am Krankenlager thellS im Zimmer selbst, thrilS in dem an stoßenden Gemach. Ihre Majestät di« Königin knieten an der linken Veik Ihres hohen Gemahls, Prinz Georg und di« Prinzessinnen standen am Fußeudr deS Bette-. Ge. Majestät jch-ru ruhig z» schlafen, und während di« Athrmzügr immer schwächer wurden, verrichtete der Geistliche dl« Sterbegebrte. Ein Leibarzt verfolgte den Pulsschlag an der rechten Hand Sr. Majestät deS Königs, iudeß Ihre Majestät die Königin die Linke umfaßt hielten. Kurz nachdem «S 8 Uhr geschlagen hatte, meldeten die Leibärzte, daß Se. Majestät der König verschieden sei. Se. Majestät waren ohne jeden Kampf sanft hinüberge- schlummert. Ihre Majestät hielten noch lange in stillem Schmerze die Hand JhrrS Gemahls. Nachdem Sie die Hände de» Ver blichenen zusammengelrgt und Sich erhoben hatten, nahte» Ge. Majestät der König Georg und küßten dem erlauchten Bruder di« Stirn. Daraus trat Ihre Majestät zu dm Aerzten und zu den drei treuen Dimer», welche den Monarchen gepflegt hatten, reichten jedem elnzeln die Hand und dankten für die aufopfernde Hingebung. Da» Gleiche thaten Se. Majestät der König. Die Umgebungen durste» an da» Sterbelager herantreten und küßten dir Hand deS Hohen Entschlafenen. Nachdem Ihre Majestät die verwittwete Königin und Se. Majestät der König die Kondolenz der Anwesenden entgegengmommm hatten, verließen Letztere daS Sterbrzimmer. )-( Dresden, 20. Juni. Die Urbersührung der Leiche König Alberts von Sibyllmort nach Dresden erfolgt Sonnabend, den 21. mittel» königl. SondrrzugeS, der Abends 9 Uhr am hiesigen Hauptbahnhose eintrifft, woraus sofort die Uebrrführung der Leiche nach der katholischen Hosktrche erfolgt. Die Beisetzung deS König» wird Montag, den 23., Abends 9 Uhr in der katholischen Hofkirchr stattfiuden. Heute, Freitag, Vormittag 10 Uhr, wird au» Anlaß deS Ablebens Sr. Majestät deS König» Albert in allen Kirchen der Stadt Trauergeläute stattfinden. In der Krruzktrche ist Abends 7 Uhr Trauergottesdienst arigesetzt. )-( Dresden, 20. Juni. Kronprinz und Kronprinzessin Friedrich August sind in der vergangenen Nacht 12 Uhr 57 Min. nach Sibyllmort abgereist. )-( Dresden, 20. Juni. Der Hof legt für den König Albert 24 Wochen Trauer an. Di« Einstellung aller Lustbar keiten aus Anlaß d«S Ablebens deS Königs dauert 8 Tage. König Georg, der heute hier eintrifft, wird aus dem Bahn hose von dem Staatsministerium begrüßt. )-( Dresden, 20. Juni. Der Unterricht in den Bürger- und Volksschulen wurde nach einer kurzen Gedächtnißfeier heute Vormittag geschloffen. )-( BreSlau, 20. Juni. Wie di« „Schles. Ztg." erfährt, rückt die 7. Kompagnie deS GrrnsdierregimentS „König Fried« rich III." (2. schlesisches Nr. II) unter dem Befehl deS Haupt- mann Korfs nach Sibyllmort ab, um daS Schloß und den Park zu besetzen und die erforderlichen Posten zu stellen. Außerdem kehren 10 Offiziere vom Leibkürassierregiment nach Sibyllen, ort. Auf Befehl des Kaiser» sollen am Sarge immer vier Offiziere, je zwei zu Hüuptm und am Fußende, stehen und die Todicnwacht halten. Mit den Kürasfierosfizierm zugleich begiebt sich Major Reitz v. Frentz zum Gevcralkommandeur des 6. Armeekorps nach Sibyllmort. )-j Metz, 20. Juni. Aus militärische Anordnung erfolgt am Sonntag, den 22., die Ankündigung vom Ableben König Alberts von Sachsen in den Garnisonkirchm von Metz. ) ( Düsseldorf, 20. Juni. Der Kaiser hat wegen deS Ablebens des Königs von Sachsen den Besuch in Düffeldors abgesagt und zugleich die Hoffnung auSgedrückt, daß er den Be> such im August werde nachholen können. )j Wien, 20. Juni. Die Blätter widmen dem ver ewigten König Albert Artikel aufrichtiger Trauer und heben die militärischen und menschlichen Tugenden deS Verblichenen her- vor. Die „Neue Frei« Presse" sagt: Di« Trauer um den Der- lust de» auSzrzeichneten Königs ist eine allgemeine. Auch wir in Oesterreich haben allen Grund, dem treuesten brüderlichen Freund unsere» Kaiser», dem Verbündeten von 1866, ein tief« dankbares Andenken zu bewahre». Da» „Fremdmblatt" schreibt: Wir verehrten in König Albert den Freund unseres geliebten Herrschers. Diese Freundschaft, die auch unserer Monarchie grgoltm hat, macht die Gestalt drS Königs Albert auch bei unS zu einer volkSthümlichen und sichert ihm rin treue», dankbare» Angedenken bei dem nachfolgenden Geschlecht. DaS „Neue Wiener Tageblatt" hebt hervor: Sachsen verehrte in dem König einen Herrscher von mildem, gerechten und konstitutionellen Sinn. DaS deutsche Reich verliert einen Fürst« von erprobter, glän zender BundeStreur. Oesterreich-Ungarn und sein Kaiser ver lieren einen gute» und verläßlich« Freund, der in schwer« Dm« dies« Freundschaft bethättgt hat. Dir „Oestrrr. Volk»- zritung" schreM: DaS deutsch« Volk nannte den Verblich«« t« Schildhalter de- deutschen Reich«-. Der siegreiche, von dem ReichSgrdanken so ganz beseelte BundeSsürft hat diesen Ehrennamen wohl verdient. Die „Deutsche Ztg." sagt: Da» gesammte deutsche Volk diesseits und j nseitS der schwarzgrlben GrrnzpsLhle theilt den Schmerz SachsenS um dm Verlust deS wahrhaft edlen deutschen Fürst«. Die „Ostdeutsche Rundschau" schreibt: Ein edler Fürst, rin bewährter Feldherr ist mit König Albert gestorben. König Albert zählt« z i jenen Auserwählten, deren Andenken bleiben wird, solange da» Volk lebt, dem sie angehörtrn. )-( London, 19. Juni. Infolge des Ablebens d«S Königs von Sachsen findet der im Windsor-Castle angesetzte Ball nicht statt. AMliHes N«s Gichsisches. Riesa, 20. Juni 1902. — Die Nachricht vöm Tode Sr. Majestät deS Königs - traf hier gestern Abend in der 10. Stunde ein und wurde dann alsbald durch Extrablätter bekannt gegeben. Gleichzeitig ertönte auch daS Trauergeläute, daS heute Mittag wiederholt wurde und auch in den nächsten Tagen stattfinden wird. Trotz dem, daß schon seit Tagen bange Besorgniß gehegt wurde, machte doch die Kunde vom Hinscheiden Sr. Majestät ollerwärtS tiefen Eindruck Heute haben die öffentlichen Gebäude und auch einige Privatgrbäude zum Zeichen der Trauer halbmast geflaggt, ebenso sind mehrere Schaufenster mit Trauerdrkoration versrhm worden. — Die Dresdner Börse war heute geschloffen, weshalb Börsenbericht heute auSsällt. — Infolge Ablebens Seiner Majestät des Königs Albert findet die 41. Generalversammlung des Gesammt- vereins der Gabelsbergerschen Stenographenvereine im Königreich Sachsen am nächsten Sonnabend und Sonntag nicht statte i '> ! 1 i W — Vom Schöffengericht zu Halle a. S. wurde der Ver treter deS WaarenhauseS M. Bär wegen Verstoßes gegen da» Gesetz zur Bekämpfung deS unlauteren Wettbewerbes zu 400 Mark Geldstrafe oder 40 Tagen Gefävgniß verurtheilt. Tie Firma hatte eine Anzahl GlaS-, Porzrlan-, Emaille-Maaren usw. sehr billig, unter dem Kostenpreise, angrzeigt und in den Schaufenstern mit diesen Preisen ausgestellt. Diesen speziellen Anführungen war hinzugefügt: „Sämmtliche anderen Artikel sind im gleichen Verhiiltntß billig ausgezeichnet Man vergleiche Preise, Qualität, Größe." Hierin wurde die JrrthuniSerregung, die Erweckung deS Anscheins eines besonder» günstigen Angebo t erblickt, denn «S wurde sestgrstellt, daß weitaus dir Mehrzahl - der Artikel mit einem ansehnlichen Nutzen, von 40 bis 110 Prozent, zu höheren Preisen verkauft wurde. — Mit dem neuen Gewehr, Modell 98, soll am 1. O:- ! tober d. I. das gesammte 12. ArmeecorpS ausgerüstet werden. Im Frühjahr nächsten JahreS oder schon im Winter sollen Re- u servisten und Landwehrleute eingezogen werden, um Schieß übungen mit der neuen Waffe abzuhalten. Diese Ueburaen werden wahrscheinlich 10 bis 14 Tage dauern. — Die Schonmweinsteuer naht! Wer am 1. Juli im freien Verkehr befindlichen Schaumwein besitzt, hat ihn späteste: S am 3. Jull bei der Hebrstelle seines Bezirks schriftlich ua-rr Angabe der Art und Menge und des Aufbewahrungsraums an- I zumelden. Schaumwein, der sich am 1. Juli unterwegs be- I findet, ist vom Empfänger sofort beim Empfang anzumclden. Anzumelden ist auch der am 1. Juli bei Wirthen und Händlern ! vorhandene Bestand an ausländischen verzollten Weinen. Eine I Hinterziehung der Nachsteuer liegt dann vor, wenn die Merge I deS Schaumweins absichtlich zu gering angegeben ist, oder Wern I Schaumwein, der drm höheren Steuersatz unterliegt, absichtlich I mit einer Bezeichnung angemeldet wird, welche den niederen I Steuersatz begründet. Döbeln. Wie verlautet, hat der hiesige GastwlrthSverein I in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, dem Stadtrathe die I Einführung einer Polizeistunde für Nacht» 2 Uhr mit Vorbehalt I einer größeren Zahl AuSnahmrtoge vorzuschlagen. Ein kleinerer I Thril der Gaflwirthe war für den I Uhr-Schluß. LeiSnig, IS. Juni. Der hiesige Stadtrath hat eine I von auswärtigen LriSnigrrn au» Anlaß d«S HeluiathSfeprS ge-- I macht« Stiftung von 4000 Mk. zur Errichtung eine» Zier- I brunnrn» auf dem Markte angenommen und dankt den Geber» I dafür herzlichst. Dresden. Der für diese- Jahr noch in Aussicht gr»^ nommen gewesene Umbau der Au-ustukbrücke in Dresden soll) wie da- „DrrSd. Jourv." mittheilt, noch hinau-geschob« werden. Die Gründ« hierfür sind in der Hauptsache finanzieller Natur.» Zittau, IS. Juni. Da, fünfte MM-MÄGschießm findet bekanntlich vom 10. bi- 16. August d. I. hier patt. Der