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Söhnchen der Familie Meud^ 1« Grünroda 1» den Mühl» araben und fand darin de» Lod durch Ertrinken. )( Dresden. Gestern verstarb in Dresden der So »ior des Frtesen'schen Geschlechts. Generalmajor Ernst Frhr. v. Friesen, Inhaber d«S Eisernen Kreuze- 1. «lasse. Loschwitz. Der Kvnservattve Verein hat gegen di« am 31. vktober stattgehabten OrtSkrankmkassenwahlen bei der Königlichen Amtshauptmannschaft DreSden-Neustadt al- Aufsichtsbehörde Einspruch erhoben und diese« da mit begründet, daß bet der Wahl 1« unzulässiger weise Aahlbeeinflussungen betrieben worden sind. Zwickau. Die Stadtverordneten bewilligten zur weiteren inneren Einrichtung der im Bau begriffenen König-Albert-MuseumS und zur Ausgleichung mehrerer Ueberschreitungen deS Anschläge- die Summe von 70000 Mark. 650000 Mark waren für den MuseumSbau bereit bewilligt. Der Bau soll im April nächsten Jahres ein- geweiht werden. )( Glauchau. Die „Glauch. Ztg." meldet: Gestern nachmittag geriet der Sohn deS Färbereibesitzers Arwed Franz in das.Getriebe der Richtmaschine, wobei ihm der Kopf vollständig zermalmt wurde. Franz war sofort tot. Er hatte Kolophonium auf den Treibriemen streuen wollen und war dabei am Mermel vom Räderwerk er saßt und in die Maschine hinetngezogen worden. Chemnitz. Eine Kundgebung für da- allgemeine, gleiche, und direkte Wahlrecht wurde gestern nachmittag von Sozialdemokraten auf dem hiesigen Marktplatz ver anstaltet. Im Stadtverordnetenkollegium war ein eben dahinzielender sozialdemokratischer Antrag eingebracht worden. Während dieser zur Beratung stand, lärmten vor dein Rathause etwa 1000 Arbeiter und brachten Hoch rufe auf da- allgemeine Wahlrecht au-. Der Antrag der Sozialdemokraten wurde von den Stadtverordneten mit allen Stimmen gegen die» der Antragsteller abgelehat. Auch auf den dichtbesetzten Tribünen kam e- wiederholt zu Ruhestörungen, sodaß der Vorsitzende deS Kollegium- mehrfach mit Räumung der Tribünen drohen mußte. — Der Glösaer Gemeinderat hat seinen früheren Beschluß, sich nach Chemnitz einverleiben zu lassen, ausgehoben. Der Hauptgrund zur Zurücknahme diese- Beschlusses dürfte darin zu suchen sein, daß keine Aussicht aus Der- längerung der Straßenbahn nach Glösa vorhanden ist, der Ort also demnach in einer Einverleibung keinen Vor teil erblickt. — IN der vorletzten Nacht verstarb der langjährige Direktor der LandeSanstalt für Blinde und Schwachsinnige, RegierungSrat Müller, im Alter von 59 Jahren. — In das PolizeigefangenenhauS in Chem nitz eingeliefert wurde ein 27 Jahre alter Privatbeamter aus Rudke-Mühle, der zum Nachteil einer Chemnitzer Firma, bei der er beschäftigt war, nach und nach gegen 4000 Mark unterschlagen hat. Das Gell» hat der Männ in seinem Nutzen verwendet. )( Chemnitz. IM benachbarten Reichenhain ver suchte, wie das ,>Themn. Tgbl." berichtet, in der ver gangenen Nacht die Frau deS Arbeiters Metz ihre vier Kinder zu töten. Dem 11 Wochen alten Mädchen brachte sie einige Stiche in die Luftröhre, dem 7 jährigen Knaben drei Stiche in den Kops sowie dem 10 jährigen Knaben und dem 12Iährigen Mädchen durch Schläge mit dem Bügeleisengrisfe Verletzungen am Kopfe bei. Die Frau öffnete sich hierauf die linke Pul-ader und tötete sich dann durch einen Schnitt in die Kehle. Es steht außer Zweifel, daß die Lat in völliger Geistesumnachtung verübt worden ist. Königswalde. Der hiesige Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung die Errichtung einer Klöppel schule. Es haben sich bisher schon 116 Schüler und Schülerinnen zur Teilnahme gemeldet. Langemhursdorf. Beim Spiel stürzte ein zehn jähriges Mädchen die Bodentreppe herab und zog sich schwere innere Verletzungen zu, an welchen eS zwei Tage später starb. Kirchhain. Gestern vormittag entstand im Dach geschoß deS Robert Naumannschen Hause- in der Ritter straße ein Schadenfeuer, äscherte den Dachstuhl «in und sprang dann auf das massive Seitengebäude über, dessen Dachstuhl ebenfalls dem Elemente zum Opfer fiel. Leider hat das Feuer auch ein Menschenleben gefordert. Der etwa SO jährige Invalide Krähe mutz Wohl vom Feuer überrqscht worden sein, bevor eS ihm bet seiner kör perlichen Unbeholfenheit gelang, au- seiner Stube her auszukommen. Er konnte nur als Leiche und stark an gekohlt aus dem brennenden Dachstuhl geborgen werd«». Aus. Die leidige Unsitte, mit Schießgewehren un vorsichtig umzugehen, hat im nahän Auerham.mer zu einem bedauerlichen Unglücksfalle geführt. Ein jugend licher Arbeiter legte im Scherz auf einen Altersgenosse« namens Meier aus Zschorlau mit einem Gewehre an, von dem er glaubte, daß eS nicht geladen sei. Plötzlich aing der Schuß los, wodurch Meier an Brust und Hände schwere Verletzungen erhielt. Dechengrünt. V. Am Mittwoch abend bemerkte der Gutsbesitzer Richard Albert beim HerauStreten aus seiner Wohnung, > daß seine Scheune in Hellen Flammen stand. Er verspürte auch gleichzeitig starken Petroleum geruch. Das Feuer griff mit großer Schnelligkeit um sich und zerstörte außer der Scheune den Schuppen und auch den Dachstuhl deS Wohnhauses, griff auch weiter auf Schuppen und Wohnhaus de- Gemeindevor- standeS Wilfert über. Der Schuppen wurde ebenfalls ein geäschert, das Wohnhaus stark beschädigt. ES liegt zwei fellos Brandstiftung vor. Der Täter konnte noch nicht ergriffen werden. )( Plauen. Das Schwurgericht verurtoklte gestern wegen vorsätzlicher Brandstiftung den Stichnaschinenbe- sitzer Otto Libold au- RempeSgrün und den Stich maschinenbesitzer Gustav Seidel au- RempeSgrün zu je drei Jahren Zuchthaus, sowie den Sticker Ernst Dohlrab aus Auerbach zu 1»/, Jahren Zuchthaus. Die drei Ange klagten bewohnten in Hinterhain bei Auerbach zusammen et» Hau» und hatten dir Möbel überversichert. Dieser Ha»- hrannte im «ugutz d. I. vollständig ah. Leipzig. Bet der Leisitzerwahl zum Kaufmanns gericht hat die Leutschnationslle HandlungSgehilfen-Ber- .band mit ÜDÜÜ für seine Borschlag-liste abgegebenen Stim men die erste Stelle behauptet. Ihm folgt der Verband Deutscher Handlungsgehilfen mit 1887 Stimmen, wäh rend im wetteren Abstand der sozialdemokratische Zen tralverband mit S71 und der Verein kür Handlung-- kommt-, der mit drei anderen Organisationen verbündet »ar, mit S7S Stimmen den Beschluß machen. Die Zahl der Beisitzer beträgt in der vorgenannten Reihenfolge 18, IS, 4 und 3. — Der Deutsche Patriotenbund hat der Stadt Leipzig ein in Silber getriebenes Modell des «SNerschlachtdenkmalS als Geschenk überwiesen. Diese Schenkung wurde mit Lank angenommen und dem Stadt geschichtlichen Museum überwiesen. )( Bodenbach. Eine nachhaltige Verbesserung des Fernsprechverkehrs zwischen Sachsen und Böhmen, für die bekanntlich in den letzten Jähren sowohl die Dresd ner Handelskammer als auch der konzessionierte sächsische Schisserverein bei dem österreichischen Ministerium in Wien vorstellig geworden sind, steht nunmehr bevor. Die k. L Post- und Telegraphendirektion hat die Herstel lung einer weiteren Fernsprechverbindung zwischen Boden bach und Dresden Mr 1914 in Aussicht gestellt. Saaz. Ein junges Mädchen, das die Ausrufe der Station überhört hatte, sprang noch vom Zuge ab, geriet aber unter die Räder und wurde getötet. Ein Schaffner, der das Mädchen retten wollte, wurde eben falls vom Zuge erfaßt, Wobei ihm beide Beine abgo fahren wurden. Hof. Beim Spielen mit einem Revolver erschoß der sechzehn Jahre alte Fabrikarbeiter Wlkel den gleich altrigen Sohn des Pflasterers Hopf. ker 8r!twSk»iM i» Kmlsnt i. N. AlS Napoleon nach der Völkerschlacht von Leipzig über den Rhein entflohen war, ohne daß das große Hauptquartier sich allzu sehr anstrengte, ihn zu fangen, war Deutschland in Wirklichkeit frei bis zum Rheine. Mancher glaubte, damit sei der Zweck der großen Er- Hebung erfüllt, das Ziel d«S KmnpfeS erreicht, aber noch konnte man nicht von Errungenschaften sprechen, man mußte erst sichern und festigen, ehe man des Be sitzes froh werden konnte. Napoleon war geschlagen, aber er war nicht vernichtet. Die Verbündeten wußten eS wohl, daß eS einen Frieden mit ihm nicht gab, nicht geben konnte und datz er alle» einsetzen würde, die Niederlage wett zu machen. Ehe er aber von neuem erstarkte und di« Ruhe nutzte, mußte mau ihn treffen, solange er matt war, solang« die Wirkung des ver nichtenden Schlages noch schreckensvoll in seinen sieg- gewohnten Truppen nachzitterte. Doch wie immer ließ man kostbare Zeit verstreichen, ja mau knüpfte Friedens verhandlungen an, die Metternich leitete. Der bedächtige Kaiser von Oesterreich, der starr an dem Grundsätze fest hielt, Frankreich dürfe nicht niedergeworfen werden, war eS auch hier, der die Entwicklung hemmte. Das bedeut samste Ereignis nach Leipzig und Hanau war keine Schlacht, sondern der ^Friedenskongreß von Frankfurt". Kaiser Kranz liebt« die Kongresse mehr als die Schlach ten, und er mißtraut« immer noch dem Glück der ver bündeten Waffen, Metternich, der schlaue Diplomat/ dachte jedoch an weitere Ziele. Ihm schien das Bündnis Rußlands und Preußens eine Gefahr, er fürchtete, daß an sie nun die Vorherrschaft in Europa fallen würde, und er wünschte daher, die gewaltige Gestalt des Korsen im Felde zu bewähren, um den Nebenbuhlern Schach bieten zu können. Doch wie aus allen Kongressen, mußte man auch hier wieder erkennen, daß es verhältnismäßig leichter ist, mit der Gewalt -er Waffen einen Sieg zu erringen, als ihn auf dem Wege der Verständigung zu finden. Die Rheinbundstaaten hatten sich wohl oder tzbel den Verbündeten angeschlossen, viele nur unter dem Druck der preußischen Siege, manche Fürsten unter dem Zwange, der von ihrem Volke, ihren Truppen ausging. Sie fanden sich auf dem Kongreß zu Frankfurt ein und verließen i^» entrüstet, weil ihnen keip Länderzuwachs -»fiel. Gueisenau, Blücher, Stein, der Czar Alexander und Englands Vertret«: stimmten für den sofortigen Rheinübergang und daS „Aufsuchen deS Löwen in seiner eigenen Höhle", aber die russischen Heerführer waren dagegen, die österreichischen schwankten, vor allem der unentschlossen« Schwarzenberg, und Metternich pflückte seine Früchte auA ihrem Zaudern. Er leitete Unterhand lungen mit Napoleon ein. Er bot ihm den Frieden und sicherte ihm die Grenzen Frankreichs von den Alpen und den Pyrenäen bis zum Mäere und dem Rheine zu. Die Verhandlungen verliefen, wie man erwarten konnte. BtS -um 25. November zögert« Napoleon mit der Antwort, al- er sie gab, versicherte er, daß auch sein Wunsch der Friede sei. Man möge in Mannheim verhandeln. Auf die FriedenSvorschläge erwiderte er in keinem Wort, aber er sprach eS au-, daß die „konstitutionellen Gren zen deS Kaiserreiche-" nicht verändert werden dürften. Doch auf dem Kongresse war bei allen Patrioten der Gedanke immer lebendiger geworden, daß „alle Deut schen Brüder seien und Kinder eines Volkes", und Arndt rief da- Wort, daß die uralten Grenzen wiedergewonnen werden müßten, bis zur Schelde und den Ardennen von Dünkirchen bi- Basel hinaus. Diese Hoffnung erfüllte sich, der Kongreß wurde zunichte, der Krieg wurde fortgesetzt; anfangs im Sinn« de» Erzherzog Johann, „zuerst Deutschland aus fegen!" Danzig, Thorn, Dresden, Torgau, Wittenberg fielen. Aber Napoleon hatte seine Zeit und die Ruhe des Kongresse- wohl benutzt. Im Januar 1814 stand für ihn wieder eine Armee von ISO 000 Mann unter Waffen. »««ft «et» Wissenschaft. Boa der Erotischen Südpolexpedition. Eine gestern in London veröffentlichte aktenmäßige Dar stellung der Seottschen Expedition nach dem Südpol schil dert, tote di« Forscher beim Anblick der norwegischen Flagge ack Endziel allen Mut verloren und beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu machen. Scott befahl dem sie begleitenden Dr. Mlson, was er an Gifte» in der Apo theke habe, herauSzugeben. ES kamen auf jeden Mann 30 Opiumpillen, so heißt es in dem hinterlassenen Tagebuch, aber aus der letzten Eintragung geht hervor, daß man sich entschloß, einen natürlichen Tod vorzu- ziehen, nämlich solange zu wandern, bis Erschöpfung und Hunger dem Leben der Männer ein Ende gemacht haben würden. Str Henry Preecegestorben. In Taernarvon. einer Hafenstadt in Wales, ist gestern Str Henry Preece gestorben. Preece kann als größter Elektriker deS briti schen Königreiches bezeichnet werden. Die Forschungen Maxwells haben Preece zu seinen Versuchen angeregt, Botschaften auf drahtlosem Wege zu übermitteln. Liese Versuche führten dann später zur Entdeckung der draht losen Telegraphie. Preece ist somit als Vater der draht losen Telegraphie anzusprechen. Peter Rosegger —der Nobelpreisträger. Wie verlautet, wird die schwedische Akademie der Wissen schaften den diesjährigen Nobelpreis für die Literatur dem österreichischen Dichter Peter Rosegger zuerkennen. Die endgültige Beschlußfassung wird erst am 13. dieses Monats erfolgen. CK. Die Leiden einer britischen Polar expedition. Nach einer Abwesenheit von 14 Monaten ist nun in Halifax in Neuschottland der britische HilfS- schoner „Arthur W." eingetroffen, und erst jetzt erfährt man, welche furchtbaren Entbehrungen die Besatzung wäh rend ihres mehr als einjährigen Aufenthaltes am Baf- finSland und in den nördlichsten Gegenden von Ungowa zu erdulden hatte. Das Fahrzeug wurde 10 Monate laug vom Eise gefangen gehalten, und nur einem glücklichen Zufall ist es zu danken, daß die Unter Kapitän Chapman dabei unternommene Schlittenreise nicht mit einer Kata strophe endete. Als der Schoner den nördlichsten Punkt seiner Reise erreicht hatte, brach Chapman in Beglei tung eines märischen Missionars und von vier Eskimos zu einer Schlittenexpedition in das Innere von Ungowa auf. Es gelang auch, weit in das Hinterland vorzu dringen; auf der Rückreise aber überraschte ein furcht barer Schneesturm' die kleine Schar. Das Unwetter hielt Tage und Nächte hindurch au, und di« Kälte übertraf alle bisherigen Temperaturen. Bis zur Hüfte verschneit arbeiteten sich die sechs Männer weiter: mit allergrößter Anstrengung vermochten sie an» günstigsten Tage nicht ganz sieben englische Meilen zurücktzulegen. Der Pro viant war erschöpft, und nun stand die Expedition dem Gespenst des sicheren Hungertodes Auge in Auge gegen über. Solange Nahrungsmittel vorhanden waren, hatten sich die Eskimos als sehr ausdauernd und zäh erwiesen, aber als die Vorräte erschöpft waren, verloren sie ihre Widerstandskraft, verzweifelten und begannen Schnee zu essen. Die erduldeten Leiden waren »mbeschreiblich; schließlich kam die Stunde, da die Eskimos sich apathisch in den Schnee fallen ließen, um ihr«» Tod zu er warten. Es gelang dem 'ebenfalls erschöpften Führer und dem Missionar mit vieler Muhe, die Männer zu einem neuen letzten Versuch der Lebensrettung zu be wegen. Nach 10 Tagen, während deren die Polarsahrer keine Nahrung zu sich nehmen konnten, stieß die völlig erschöpfte Schar aus eine Eskimohütte und fand hier Rettung. Als sie später ihr Schiff wieder erreichten, war die Freud« groß, denn an Bord batte man die kleine Schar bereits verloren gegeben. Vermischtes. Gedüchtnisurkunden. B« der Einweisung deS Völkerschlachtdenkmals hörte man davon, daß die Eilboten aus allen Teilen des Reiches Gedächtnisurkunden über bracht haben, die dann im Museum des Denkmals zur Aufbewahrung kamen. Aus früheren Zeiten sind eine ganze Anzahl solcher Urkunden bekannt. Sehr reizvoll zu lesen ist eine Gedächtnisürkunde aus dem Jahre 1784, die man 1856 im Turmknopfe der Margarethenkirche in Gotha fand und die wert ist, in diesem an Erinnerungs feiern reichen Jahre aufgefrischt zu werden. Es beschlei chen uns eigentümliche Gefühle, wenn wir diese Kultur schilderung eines Unbekannten lesen, der der Nachwelt in wenigen Worten ein Bild der Zeit am Ende deS 18. Jahr hunderts geben wollte, und bei vielem müssen wir an unsere Zeit denken. Diese Urkunde von vor 130 Jahren lautet: Unsere Tage füllten den glücklichsten Zeitraum deS 18. Jahrhunderts. Kaiser, Könige, Fürsten steigen vou ihrer gefürchteten Höhe menschenfreundlich herab, verachten Pracht und Schimmer, werden Väter, Freunde und Vertraute ihres Volkes. Die Religion zerreißt da- Pfaffengewand und tritt in ihrer Göttlichkeit hervor« Aufklärung geht mit Riesenschritten. Der unsern Eltern so schreckliche Feind der Christenheit zittert vor unserer Macht. Tausende unserer Brüder und Schwestern, die in geheiligter Untätigkeit lebten, werden 'dem Staate ge schenkt. Glaubenshaß und Gewissenszwang sinken dahin; Menschenliebe und Freiheit im Denken gewinnen die Oberhand. Mnste und Wissenschaften blühen, und tief dringen unsere Blicke in die Werkstätte der Natur. Wir haben dem Blitze seinen Weg vorgezeichnet, mit seinem Feuer in mrseren Zimmern gespielt und unheilbare Krankheiten damit geheilt. Wir haben die Luft durch schifft, haben Pflanzen nach Belieben vermählt und den Embryo im Hühnerei ohne Brütwärme entwickelt. Wir haben das Pest- und Blatterngift durch Einpfropfung besiegt, haben dreizehn Luftarten gefunden, Metalle in ihnen in Brand gesteckt, sie statt Schießpulver verbraucht. Wir haben weißes Gold entdeckt, Quecksilber aebärtet.