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Ium Lod« Konrad Kettwig». Der vrdtna- riu» für deutsche» und römische» bürgerliche» Recht an der Berliner Universität, Geh. Justizrat Konrad hell« wtg, ist am 7. September plötzlich verschieden. Die Bedeutung de» Gelehrten, der 18b« in Ainenberg bet Lasset geboren war, lag vor allem aus dem Gebiete de» Zivilprozesse». Seine bedeutendsten Werke sind die Bücher „Anspruch und Klagerecht" und „Wesen und sub jektive Grenzen der Recht»krast", letztere» recht-philoso phisch von der größten Wichtigkeit. Line seiner letzten Schriften betitelte sich „Gläubigernot" und wandte sich gegen Sicherheit-Übereignungen und andere Schiebungen. Der Verstorbene begann seine akademische Laufbahn 1883 al» Privatdozent in Leipzig, schon zwei Jahre später wurde er Ordinarius in Gießen und wirkte seit 1903 in Berlin, wo er vor zwei Jahren die Würde de» De kan» bekleidete. Baurat Schmieden f-. Vorgestern abend ist in Berlin der Geh. Baurat Dr. Jüg. h. c. Heino Schmieden, Mitglied der Akademie der Künste, gestorben. Mir seinem Freunde Martin Gropius zusammen hat er be sonder» zahlreiche Pläne für medizinische Anstalten ent worfen. Die Toppelfirma hat in der Baugeschichte Ber- lin» Jahrzehnte hindurch eine große Rolle gespielt. Zu den Hauptschöpfungen des Atelier» gehören da» Ber liner Krankenhaus am Friedrich-Hain, das Irrenhaus in Neustadt-EberSwalde, das Krankenhaus in Wiesbaden, da» Berliner Kunstgewerbemuseum, das Leipziger Ge wandhaus u. a. rchl«cht»tehpretse auf d«m vtehhok M Dr«»»«« am 8. Srptrmber 191» nach amtlicher Feststellung. (Marktpreise für 50 tz in Mark.i Liergattung und V«»«tchu»»g. Gewicht Ochsen (Austrieb IS» Stücks: 1. «. vollprischtge, auSgemästet« höchsten Schlacht- ««rt«> bi« »u 8 Jahren d. Lrstrrrelchrr deSgleichin 8. Junge fleischige, nicht au»gtm!lst«t« — älter» auSgrmästetr 8. Mäßig genährt« junge — gut genährt« ält«r, t. G«ring g«nährt« jeden Alter« Bull«, (Auftri.b 31V Stück): 1. vollflrlschtg« höchst«» Schlachtmrrt«« .... 2. vollfleischiar jünger« 8. Mäßig genährt« jünger« und gut genährt« älter« t. Gering genährt« Dalöe« und Kühe («ustrirb 2«» Stück): 1. vollfletschigr, au«gemäsret« Kalben höchst«« Schlachtwerte» 2. Bollfleischige, au«gemäst«te Kühe höchsten Schlachtwerte» bl« zu 7 Jahren .... 8. Atter« »»«gemästet« Kühe und wrnig gut «nt» wickelt« jüngere Küh« und Kalben. . . . 4 Mäßig genährte Kühr und Kalben 5. Gering genährt« Kühe und Kalben .... Kälber (Auftrieb 2V2 Stück): 1. Doppelmder 2. Fetnste Mast-(Bollmilchmast) u. best« Saugkälber 8. Mittlere Mast- und gut« Saugkälber . . . . 4 Geringe Saugkälber Schafe (Auftrieb 947 Stück): 1. Mastlämmer und Jüngere Masthammel . 2. Aeltere Masthammel 8. Mäßig genährt« Hammel u. Schaf« (Mrrzschase) Schweine (Auftrieb 2294 Stück): 1. ». Bollfleischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen in: Alter bi» zu IV« Jahr . . d. Fettschwetne 2. Fleischige 8. Gering entwickelte, 4. Sauen und Eber M. 51-53 48-48 40- 44 34-38 S0-b2 48-19 41- 44 81-S3 4S-47 40-43 3V-3V 80-V0 58-81 51-SS 44-48 50-52 44-47 40-43 80-6 l 80-61 60-61 58-59 54-56 M. SS-V8 88-90 82-85 73-79 91-96 87-90 80-83 S2-V7 86 83 79-82 7V-79 110-120 M-102 93-97 86-90 101-102 89-94 77-85 78-79 78-79 80-81 78-79 73-75 Geschäftsgang: Bei Ochsen, Bullen, Kalben und Kühen schlecht, hei Kälbern und Schafen mittel, bei Schweinen langsam. LRiMro lHlprlss, Oordvmtniüo 2—4. Adir, fWLr 1RLL lAL» lALL kBr-z hvr-z «r»e»ai«te. Keine überelnanderstehende Betten, Zimmer von Grütze und Einrichtung wie Zimmer auf dem Lande, 119 Zimmer mit eigenem Bad und Lol- leite, in der ersten Kajüte tm Ganzen dortzanben 1S0 Badezimmer, außer dem elektrische und türkische BSber, tn allenZImmern stiebende» warme» »kalte» Wasser,» Personenauszüge, Promenadendeck» von zusammen '/»KilometerLänge, grober Ball, u Festsaal, Ri» Tarlton-Reftaurant, Grobe Schwimmhalle, Epetsesaal, Palmengarten,Grillraum, Schreib- u. Lesesaal, Turnhalle, Rauchsalon, Kindersalon und Kinderspielplatz Zwischendeck. Unterbringung von Familien und Frauen in abgeschlossenen Kam mern. Die Kammern enthalten t« zwei ober vier Betten und sind elektrisch erleuchtet. Die Speisen werden den Passagieren an Tischen durch Auswärter und Aufwärte- rinnen vorgesetzt. Teller, Messer, Gabel und Löffel werden geliefert, ebenso Matratze, Keilkissen und Bettdecke, Handtuch und Seife. Gin besonderes Waschbau», in welchem Kinderwäsche und andere Wäsche gewaschen werben kann, steht zur Bersügung, ebenso eine Hamburg — Re« Hort Boulogne-Slew Park; Cherbourg-Newport Southampton—New Kork Hamburg—Philadelphia Hamburg — Boston Hamburg — Kauada Hamburg —Cuba Hamburg —Mexiko Hamburg — Brafilieu Hamburg — Argeutiuie»» Hamburg — Westindier Hamburg — CHU« Hamburg —Peru Hamburg —Afrika BergnvgungSfahrteu mit zu diese» Zwecke eigen» hergerichteteu Dampfern Reisen um die Wett Nordlandfahrten Jndienfahrten Orientfahrten Mamburg-Kmorllr» Personenbeförderung «ach alle« Teilen der Wett. JSlandfahrten Westindienfahrte« Nilfahrtru. Soeben ueu in Dienst gestellt der Turbinen - Schnellpofldanwker „Imperator" das größte Schiff der Welt. Swtge »Ist Fug, Breit» st« Nutz. Tiefe «l F-tz. 60000 Ton« Rauminhalt. Fahrtdauer: Hamburg — New York sieben Tage. Vier Schrauben. Vollkommen ruhige Seefahrt. Vorteile: Zweite Kasütr. Trotze Zimmer für 2, i> u.4 Personen mit elektr. 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Die Urtnabsonderung wurde lebhaft und schmerzlos und blieb e» seitdem. Ich trink« den Marksprudel setzt täglich, habe mich nt« so wohl «ud gesund gefühlt wt« heut«. H. v." AerzU. warm empf. Fl. 65 u. Sb Pf. del «. V. Heuntcke, v. Förster u.Fr. Büttner, Drogerien, und in der Ttabtapotheke. Herren mit trockenem, sprödem oder dünnem Haar, da» zu Haarausfall. Juckreiz und KoMuM neigt, sei folgende» bewährteu. billige Rezept zur Pfleg« de» Haare« empfohlen: Wöcheatl. Imalioe» gründliche» Waschm mit Zucker'» kombiniert«« «rSuter-Shampoo« (Pak. 20Pf.),möglichst tägliche» krtlf- tige« Sinreiben mit Zucker*» Original. Kräuter s H«ar» wasser (Fl. 1.25 u. 2.50 M.), außerd. regelm. Massieren der Kopfhaut m. Zucker» Spezial- Kräuter HaarnährfetttDose 60 Pf.) Großartige Wirkung, von Tausenden bestätigt. Bei Nrtedr.Bütluer, Drog., u.P. Blumeuschei«, Parfümerie, A. v. Heunicke, Drogerie, K. W. Thoma» L Sohu, Hauptstr. 69. 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Sie werden schon noch in den Bergen spazieren gehen, so gut, als hätten sie zwei eigene Beine I" Getröstet und erleichtert sah ihm das junge Mädchen nach, das vor einigen Wochen überfahren war und dann infolge davon da» linke Bein abgenommen werden mußte. Mit verehrender Liebe und grenzenlosem Vertrauen hing sie an Steinberg, der sie in Abwesenheit de» Chef» da mals gleich, al» da» Unglück geschehen war, operiert hatte. Sie zählte die Stunden, bis die Zeit seiner Krankenbesuche kam und zehrte dann von der Erinnerung an seine Worte. In bescheidenen Verhältnissen mit ihrer verwitweten Mutter lebend, hatte sie da» Lehrerinnenseminar besucht, um später auf eigenen Füßen stehen zu können. Nun hatte die» Unglück ihre Pläne für lange Zelt zerstört. Steinberg wußte da», und fein mitleidige» Herz ließ ihn doppelt gütig und tröstend zu dem armen, jungen Menschenkind« sprechen, da» nun doch zeiUebens ein Krüppel bleiben mußte. Oh, wie viel Not und Schmerzen gab er überhaupt auf der Welt! Wie dankbar mußte er sein, wenn e» ihm vergönnt war, all da» Leid nur etwa» lindern zu können l Vielleicht war e» gut für ihn, daß alle» so gekommen war mit Britta» Derheiratuna, denn er selbst hätte seinem Berus wohl nur mit halber Kraft dienen können, wenn er verheiratet wäre! Aber er wollte nicht mehr daran denken. E» tat inwendig doch immer noch gar zu weh, immer noch! Und dann kam der Tag, an dem er sich von dem Thes, von den Kollegen, von den Krankenschwestern und endlich von den Kranken selbst verabschiedete. Fast über wältigte ihn die Liebe, die ihm von allen Seiten in ,v reichem Maße gezeigt wurde. Fast in allen Augen glänzten Tränen, und als er endlich die Droschke bestieg, die ihn und seinen Koffer seinem neuen Wirkungskreis zuführen sollte, da fühlte er es auch naß in seine Augen steigen. « * Durch die hohen Baumkronen des Dornburger Parks fuhr der Sommerwind; er kräuselte leicht die silberne Fläche des Sees und streute Lindenblüten vor die Füße verjüngen Schloßfrau, die eben aus dem Laubengang trat, in welchem die Wärterin Klein - Falk in seinem Korbwagen auf und ab fuhr. Britta war blasser und schlanker geworden. Ein sinnen der Zug lag auf ihrem schönen Gesicht. Bon der Terrasse her kam ihr Mann ihr entgegen. Aus seinen Augen leuch tete die große Liebe, die ihn zu dieser Frau hingezogen vom ersten Tage an, als er sie unter den Buchen der Granitz sah. Was er früher sür Frauen empfunden, waren vor übergehende Interessen, schnell erkaltende Leidenschaften ge wesen. Die wirkliche tiefe, große Mannesliebe hatte erst Britta in ihm erweckt. Sie schob ihren Arm unter den seinen, und so wan derten sie langsam unter den uralten Baumalleen hin. .Du hattest heute unter deinen Postsachen einen Brief mit amerikanischen Marken, Liebster, ich bemerkte ihn, weil alle Sachen in mein Zimmer gebracht wurden, wohl ver- sehentlich. Darf ich die Briefmarken haben? Du weißt ja, Hans sammelt sie." Dorn war bei Brittas Worten anfangs leise erschrocken. Dann erwiderte er ruhig: .Gern, Liebling l ich bringe dir die Marken nachher." .Stehst du immer noch mit Bekannten dort in Ver bindung ?" fragte sie. „Es sind nun doch bald vier Jahre her, seit du Südamerika verlassen, nicht wahr?" „Ja, so lange ist es beinahe her." „Hast du noch gute Freunde drüben?" Sie fragte es so arglo«, und ihre großen Augen sahen ihn so ver trauend an. Sollte er ihr nicht offen sein ganzes Erlebnis mit Anita erzählen und ihr sagen, daß die heißblütige Spanierin noch immer mit Zähigkeit an ihrer Liebe zu ihm festhielt? Aber Britta war noch zart und schonungsbedürftig seit der Geburt des Kindes. Warum sie unnötig beunruhigen? So sagte er dann: „Gute Freunde habe ich drüben kaum, nur Bekannte." In sein Zimmer gekommen, nahm er den Brief, den ihm die heutige Post von Anita gebracht, aus seinem Schreibtisch. Er löste die Marken vom Kuvert, dann las er nochmals die Zeilen durch, die leidenschaftliche Sehn sucht nach ihm aussprachen, die ihm bitterste Vorwürfe machten, daß er sie vergessen und eine andere heiraten konnte. „Wiedersehen muß ich dich aber trotz alledem noch einmal", schloß der Brief. Aergerlich zerriß er ihn in kleine Stücke und warf die Fetzen in den Papierkorb. Dann brachte er Britta die erbetenen Marken. Sie saß mit ihrer Stickerei auf der Terrasse, wo der Diener gerade den Teetisch henichtete. Wie einzig traut und gemütlich war es doch in seinem Heim! dachte Dornburg. Als der Diener fort war, las er Britta aus der Zeitung vor und später fuhr er sie im kleinen, offenen Selbstfahrer spazieren durch die stillen, abendlichen Felder, durch den dämmernden Wald. Das war für beide in dieser heißen Sommerzeit die schönste Stunde am Tage. „Britta gefällt mir gar nicht, sie sieht blaß und mager aus! Man müßte etwas für sie tun l" sagte Tante Tina bei ihrem nächsten Besuch auf Dornburg zu Mütterchen, die auch gerade da war. Britta war nicht im Zimmer, als diese Bemerkung der Tante fiel. Mütterchen und Falk sahen erschrocken und be kümmert aus. - Als Britta eintraf, musterten die verschiedenen Augen paare sie besorgt. „Was habt ihr nur, daß ihr mich so prüfend anseht?" fragte sie arglos. „Wir überlegen eben, ob dir nicht eine Badekur aut täte, weil du dich noch immer nicht so recht nach Bubi« Geburt erholt hast, Liebling," erklärte ihr Gatte und er griff liebevoll ihre schmale, durchsichtige Hand. Sie schmiegte ihre Wange an die seine und sagte lächelnd: „Wo könnte ich wohl eine bessere Erholungsstätte finden, al« hier. Schönere Luft und Verpflegung könnte ich doch nirgend haben." Fortsetzung folgt. '