Volltext Seite (XML)
* Riesaer A Tageblatt und Anrriaer (ElbrbiM «nd Ameiger). 74 Jahr«, Dienstag, 88. Februar 1S88, abends SV , 'für di« Sl übernommru. Da« Riesa« Lageblai «inzelnumm« K0 Pf. wesentlich höhere Bezüge erhalten, als ine .strieg.'be,ckä- diäten und insbesondere die .hinterblichenen. L'üheeiia der Erwerbslose in Berlin zur Zeit für sich und seine Fran eine tägliche Unterstützung von 27,24 Mark erhält, be zieht der völlig erwerbsunfähige Kriegsbeschädigte mit ein facher Ausgleichsznlage eine tägliche Bente von 24,22 Mark, die erwerbsunfähige Witwe 13,12 Mark, die kriegmelrern 0,60 Mark. Wie diese bedauernswerten Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen die kür die Bestreitung de? Lck-ens- Unterhalts notwendigen Beträge bei ihrer aneriauu'cn Er- werbsunfähigkeit heute aufbringen sollen, ist unbekannt. Wie wir erfahren, soll über diese Frage am kommenden Donnerstag eine Interpellation im Reichstag zur Be» Handlung kommen. —* Förderung Ker N n b. g e f l ü g e l z u ch t Zur Förderung der Nutzgeflügelzucht, die rn erster Linie in der Verwendung und Verbreitung von gutem Zuchtmateria! besteht, ist beschlossen worden, allwöchentlich in der „Dachs. Landw. Zeitschrift" eine Verkaufstasel aufzunehmen, in der die Abgabe von Bruteicrn, Eintagskücken, Zuchttieren usw. bekanntgegeben werden soll. Tie sächsischen Gcstügel- züchtcr werden deshalb anfgefordcrt, rechtzeitig au tue Schristleitung der „Sachs. Landw. Zeitschrift" unter An gabe der genauen Adressen eine Mitte lung geleugen zu lassen, welche Erzeugnisse ans ihrem Zuclstbetri-'e jeweils abgegeben werden können. Tie Veröffentlichung, di' neben der Angabe des Zuchtzieles und der Nane möVichst auch die Preise für die einzelnen Zuchtvrodukte entbasten soll geschieht bis aus weiteres kostenlos. —* Schont die Weidenkätzchen. Tas Ministe rium des Znnerii bringt in einer amtlichen Bekannt machung in der Sächsischen Staat-e-zeitung die M'nistcnal-- Verordnung vom 14. März 1919 betr. den Sch i"- der Weidenkätzchen in Erinnerung. * Gröba. Zur Bekämpfung der großen Uuzuträglich- keiten im Titelwesen und um der Einwohnerschaft den Verkehr in den Geschäftsstellen zn erleichtern, haben auch in Gröba-Elbe die Gcmeindcbcarnten. einschließlich dec Volizeibeamten, sich dadin auSgeivrochcn, daß sie keinen Wert darauf legen, mit ihrer Dieustbrzeichnung i.iigc- sprochen zu werden, sondern cs vielmehr jedermann über' lassen, den Familiennamen anzumendcu. * Gröba. Wir werden gebeten, daraus hiuzuwZsen, daß die Schornsteine in Gröba in der Zeit bis Mittwoch, den 8. März 1922, vom Bczirksschornsteinfcgcrlneister gereinigt werden. * Weida. Ter Mieterverein hielt am 19. Februar seine erste Jahreshauptversammlung im Gasthof Walter ab. die sehr gut besticht war. Auf der Tagesordnung standen Jahres, und Kaffenbericht, Neuwahlen, Anträge d:S Vor standes und zwei Schreiben des Hausbesitzervereins, ferner Verschiedenes. Unter anderem wurde dis Kündigung der Richtlinien besprochen, die auch von der Versammlung als rechtsunwirksam und ungültig erklärt wurde, da sic von Seiten des Hausbesitzervereins nicht nach dem ? 3 des Mantelvertrages erfolgte. Die Neuwahlen des Gesamt vorstandes batten folgendes Ergebnis: 1. Vors. Herr Hänsel, Hauptstraße 16. 2. Vors. Herr Michel, Riesaer Str. 19. 1. Schriftführer Frau Kutzsche. Hauptstraße 29. 2. Schrift führer Herr Lademann, Hauptstraße 24. Kassierer Fran Hänsel, Hauptstraße 16. Beisitzer: die Herren Fuß, Gram berger. Bezirksleiter: Neuer OrtStcil Herren Hänsel, Hoche, Alter Ortsteil Herren Jentzsch, Hänel, Echlichtungsausichuß: Neuer OrtStcil Herren Qnaas. Hoche. Alter LrtSteil Herren Fritzsche, Neidert, Rechnungsprüfer Herren Eichhorn, Riedel, Unterkassierer Herren Kluge, Lasch. Ter Antrag des Vor standes auf Gründung einer Spargrnppe im Mietervercin wurde mit Freuden begrüßt und einstimmig angenommen. Die Versammlung beauftragte den Vorstand, sich mit dein Aufbau der Spargruppc zu beschäftigen und die Statuten auszuarbeiten. Großenhain. Seit Sonntag wurde der 3 jährige Kurt Schneider, bei den Eltern in Naundorf wohnhaft, ver mißt. Der Knabe ist jedenfalls beim Spielen am Mühl graben in Naundorf in diesen unbemerkt gefallen und durch das hochgehende Wasser mit abgetrieben worden. Montag vormittag wurde der Kleine am Rechen der Firma Weiße und Häßlich tot aus dem Wasser geborgen. Weiter wollte Montag früh die 70 Jahre alte Arbeiterschefran Brckom von der Schöppe an ihrem Grundstück Wasser schöpfen. Tie Stützen der Schöppe batten sich infolge des Frostes gelockert die Schöppe überschlug sich und die arme Frau stürzte ins Wasser, aus dem sie sich nicht wieder herausarbeiten konnte. Ihre Leiche wurde ebenfalls gestern früh am Rechen im Grundstück der Firma Fedor Zschille L Eo. polizeilich auf gehoben. Meißen. In sämtlichen Räumen der -Gcipclburg' findet Freitag, den 3. März, auf vielseitigen Wnmch eine Wiederholung des mit großem Beifall aufgenommenen Maskenballfestes statt. Wertvolle Preise, sowie verschönerte Dekoration werden auch diesmal ihre Anziehungskraft nicht verfehlen, zumal die Eintrittspreise so gesetzt sind, daß vielen die Teilnahme möglich ist. Alles Nähere siehe Inserate und Anschlagsaulen. D re s d en. In einer in Dresden-Antonstadt gelegenen WM?? ein 5b Jahre alter Arbeiter, der schon über 30 Jahre lang ,n der,elben Fabrik tätig ist, mit einigen Uten den Fahrstuhl betreten, um nach dem Erdgeschoß hinabzufahren. Durch versehentlich falsche Einstellung der bewegte s,K aber der Fahrstuhl iu entgcgenge- sehter Rrchtung nach oben und der Arbeiter stürzte in-den Fahrstuhlschacht hinab. Der Mann erlitt euren Schädel- brück, der fernen sofortigen Tod herbeiführtc. . - ? s d e n. Am 25. Februar abends ist ein in DreS- den wohnhafter stellungsloser Kaufmann wegen Anstiftung Am«. seiner Schwiegermutter festgenommen worden. Er hatte zur Ausführung der Tat einen Schlosser aus Berlin gedungen, der auch scheinbar auf den Man eia- und Arrretgrd Mtblatt und Aryriger) Drahtanschrift! LaH«dlatt Riese» Dieses Blatt enthält die amtliche» Bekmmtmachmr-eu Girokass, Riesa Nr. er. s«rnruf Rr. sa. der »mtshaichtmamrschaft Troßen-at«. des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft reim Amtsgerichte und des Rate» der Stadt Riesa, de» Fiaaiuamtt Riesa und de» Hauvtzollamt» Meissen, sowie de« SemeinderateS «röba. . den Bezirksverbänden der Amtshauptmannschaft Meißen ist eine Umfrage über die Anstellung von BezirkSobstbaum- und Weinbauwarten oder Bezirksobstbau- und Weinbau gärtnern veranstaltet worden. Nach der Umfrage haben nur 8 Bezirksverbände in Sachsen BezirkSobstkan- und Weinbauwarte angestellt. Von den 11 BezirkS-Obft- nnd Weinbauvereinen im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen haben sich 5 Vereine für Anstellnng eines Obst- und WeinbauwartcS ausgesprochen. Das Ergebnis ist noch unbefriedigend und der Meißner AmtShanvtmann Dr. Sievert bat angeregt, die Anstellung weiterer Obst- und Weinbauwarte dadurch zn ermöglichen, die Kosten dieser Einrichtung im Wege eines Umkaaeverfahrens durch Blantagenbesttzer und andere Interessenten aufzubringen. Ferner beabsichtigt man Wegewärter und andere Personen in den Obst- und Weinbauaebieten in der Obst» und Wein pflege auSznbilden, zu welchem Zwecke der sächsische Obst- nnd Weinbauwanderlehrer Pfeiffer in den verschiedenen Bezirken Kurse veranstalten wird. — Einen überaus schweren Verlust bat der sächsische Obst- und Weinbau, speziell aber der Meißner Weinbaunerein, durch den Tod des Amts- bauvtmannS Dr. Uhlemann in Großenhain erlitten. 18 Jabre hindurch , bat Geheimrat Dr. Uhlemann an der Spitze des LandeSobst- nnd WeinbanvereinS gestanden. An dieser Stelle hat er eine fruchtbare und segensreiche Tätig keit entfaltet. Er hing mit ganz besonderer Liebe an dem Amte des Vorstehers des LandeSobst- nnd Weinbauvereins und er suchte insonderheit den sächsischen Weinbau mit allen Kräften zu fördern. — In der Leitung des Sächsischen LandeSobst. und Weinbauvereins ist außerdem noch eine zweite Aenderung eingekreten. An Stelle des stellvertreten den Geschäftsführers Obst- und Weinbanwanderlehrer Pfeiffer, Hoilößnitz bei Radebeul ist Johannes SchammuS in Hellerau bei Dresden zum Geschäftsführer des Sächsischen LandeSobst- und Weinbauvereins gewählt worden. —* Einrichtung von W i e s e n k u l tu r.- stationen. Die Verbesserung der Wiesen ist das geeignetste Mittel, die Landwirtschaft mit gutem Futter zu versorgen und auf diese Weise die landwirtschaftliche Erzeugung erheblich zu steinern. In dieser Erkenntnis hat der Landes- kulturrat die Absicht, eine Reihe von Gerätestationen ein zurichten, in denen Wiesenkultnrgeräte, die für die Ver» beffernna der Wiesen benötigt werden, aufgestellt sind. Solche Gerätestellen bestehen zurzeit beim Landwirtschaft- lichen Institut der Universität Leipzig, auf dem UniversitätS- gut Cunnersdorf, Bezirk Leipzig, auf dem Rittergut der Versuchsstation Pommritz und beim Landwirtschaftlichen Kreisverein in Auerbach. Zwei weitere Stationen werden in allernächster Zeit im Anschluß an die Landwirtschaftliche Schule in Freiberg und die Landwirtschaftliche Schule in Aue i. E. eingerichtet werden. Anträge auf leihweise Ent nahme von Wiesenkulturgeräten sind an die nächstliegende Gerätestelle zu richten, von der auch die gedruckten Leih- bedinaungen versandt werden. Verliehen werden vorläufig ein Wiesenkulturpflug, eine Flügelegge und eine Auraser Wiesenegge. * Der Besuch der Leipziger Messe wird wiederum Rekordzifsern aufweisen. Für die aus allen Teilen des Reichs nach Leipzig fahrenden 36 Gesellschasts- sonderzüge mit Fahrpreisermäßigung sind die Fahrkarten bereits vergriffen, sodaß eine große Zahl von Bestellungen unerledigt bleiben mutz. Ebenso stark ist die Nachfrage für Sonderzüge aus dem Auslano. Ankauf von Gold für das Reich durch dre Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 27. Februar bis 5. März unverändert wie in der Vorwoche kmm Preise von 780 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 390 Mark für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Gold münzen werden entsprechende Preise gezahlt. „ —* In einer Versammlung von Pkerde- zucktern der Amtshauptmannschaft Großenhain im „Sachsenhof" in Grotzenham am 25. Februar wurde eine „Pferdezüchtervereinigung für den Oldenburger Tyv" ge gründet. Die Vereinigung hat den Zweck, die Pferdezucht auf der Grundlage, des Oldenburger Pkrdethpus zu fördern und erstrebt die Zuckt eines gängigen, kräftigen Pferdes im Oldenburger Typ. Ms Vorsitzender der Bereinigung wurde Maior Lenthold auf Rittergut Oelsnitz, als Ge schäftsführer Gutsbesitzer Haebold in Reinersdorf gewählt. Die neue Bereinigung wird sich dem Landesverband säckst Pferdezüchter «„schließen. Es lieat im wohlverstandenen Interesse aller, em gängiges, kräftiges Gebrauchspferd züchtenden Pferdebesitzer des Bezirkes, sich der Vereinigung anzuschließen. , ?as Elend der kleinen Rentner findet ein« scharfe Bekeucktung durch den vom Borsitzenden des Der- ems der Klein- und Mittelrnttner Sachsens in Dresden, M. . Wolff, erstatteten Jahresbericht für 1921. Es wird darin u. a. ausgeführt: Unser zweites Betriebsjahr stand unter dem Zeichen der fortschreitenden Geldentwertung und somit einer furchtbaren Verteuerung der nnentbchr- lichsten Lebensbedürfnisse, durch welche die Not in unseren so «rotz wuHe, d . hie Zahl der bet uns Schutz und Hilfe suchenden kleinen Rentner von 13000 auf 25000 Mitglieder anaewachsen ist, was klar und deutlich auf die Notwendigkeit des weiteren Ausbaues unserer Organisation bmzeigt. Nach unseren Feststellungen befinden sich unter jährlichem Einkommen > bis nur 1000 Mark, 4000 bis zu 1500 Mark. 3700 bis , 2000 Mark. 8200 bis 2500 Mark, IKOOEHepaare mit führ- - lichem Einkommen bis 2000 Mnk7l5M U U)M W —* Der Zentralverband deutkcksr beschädig ter schreibt: Au» den weisen der Versorg»^ unzulänglich ist und^Ä die^Erhaltung^m'der Unterstützung zeigt deutlich, daß hie Erwerbslosen heute z""sthr mst Äutnahme der (Zonn-'und Festtage. vezu«»prei», gegen Vorauszahlung, monaiUch 11.— Marc einschließlich Bciugeclvtzu. tummer Ke« SluSaabetaae« sind bi« s Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten -- Drei« sür bi« 4s «-"I äreite, I -nm hohe Brundschrist-Zelle (7 Silben) 2.50 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50"/, Aufschlag. Nach» Lagen und Lanie vewilliater stabatt «lischt, «xnn der Betrag »erfallt, durch Klage eingrzogen »erden muß »der der Auftraggeber in Konkurs gerät. Weisung-» c 'm. »Erzähler an ,er LILe". - Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes Zahlung«» «nd ErMung«ort. Ries«. ch g g« „mg § der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ar, Drucks d« Lstftmntm^od« «oetheftt.tz. 5». Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Tittrich.^kiesa. Oertlicheö und Sächsisches. Riesa, den 88. Februar 1922. —* Die Elb« ist weiter im Gteiaen begriffen. In Dresden ist da« Wasser von gestern nachmittag 6 Ubr bis ieute vormittag 8 Ubr von 136 auf 194 Zentimeter über stull gestiegen. Hier in Riesa reichte die Hochflut Vent« mittag nahezu bis auf den Elbkai herauf. Da« Stauwasser scr Jabna hat im Stadtvark weite Flächen überschwemmt. Die Elbe fiibrte fast während de« ganzen Tage« auf der Vromnitzer Seite Gis, da« wahrscheinlich von der Moldau , verrührte, deren Ei« gestern nachmittag in Gang gekommen sein soll. — Eine Meldung von heute '/«4 Ubr nachmittags besagt, daß die Elbe in Leitmeritz bi« Dienstag 8 Ubr vormittngs von 310 aus 270 Zentimeter gefallen ist. Dresden meldete bei einem Wafferstande von 181 Zentimetern heute mittag Fall. . . , —* MilchpreiSreaelnna durch den Milchwirt» scbastlichen Landesverband Sachsen e.V. Die VreiSkommiffion des Milchwirtschattlicken Landesverbandes Sachsen bat in ihrer am 21. Februar 1922 in Dresden abaebaltenen Sitzung, an der Vertreter der 18 Verbände der Milcher,enger, Molkereien, Käsereien und Milchhändker Sachsen« teilnah men, im Betteln von Vertretern de« WirtsckaftSministerium«, der ttandespreisprüstmoSstelle und de« Landeskulturrates beschlossen, die Vollmilch-Erzeuaerpreise wie bisher allmonat lich nach folaenden, den Zeitverhältnissen entsprechend ab geänderten Richtlinien sestzusetzen. Erze u a e r - Groß - verka «sSpreise für Vollmilch. 1. Als Grundlage für die Berechnung der Erzenaer-GroßverkaufSvreise des nächsten Monat« gilt der Durchschnitt der vom 21. de« Vor» monats bis einschließlich de« 20. laufenden Monats in Berlin für 1 Mund Butter amtlich notierten Höchstpreise abzüglich 2 — Mark. 2. Von der so erhaltenen Zahl gilt der 10'/,ste Teil als Erzeuger-GroßverkaufSprei« für 1 Liter sauber ge wonnener, gut gereinigter And gekühlter Vollmilch mit einem Fettgehalt von 2,8—3°/« frei Abgangsstation, Molkerei oder Sammelstelle. 3. Wird die Milch unaekiihlt an die Sammel stelle aeliefert, beträgt der Breis 10 Pfg. weniger. 4. Wird die Mikch vom Hofe des Erzeugers abgebolt. beträgt der Dreis 20 Mennig weniger. S. Dem engeren Vorstande des M.L.V. bleibt eS überlassen, den nach diesen Grundsätzen^ für den nächsten Monat errechneten Brei« den Zeitoerhält» niffen entsprechend bis zu 5"/. desselben höher oder niedriger ststzittetzen. 6. Bei Lieferung von Frischmilch a«4 Land molkereien an städtische Molkereien oder Milchhändker darf auf den Erzeugerpreis frei Molkerei für molkereimäßig be handelte, in einwandfreier Beschaffenheit und mit vorgeschriebenem Fettgehalt eintreffende Vollmilch ein Zuschlag « von 20°/, diese? Preises gezahlt werden. Die Zahlung von Zuschlägen an die Absender für Kannenstellnng, Anfuhr oder sonstige mit der Liefe rung zusammenhängende Sonderkeistungen sind unzulässig. Die Erzeuger-Großverkanfspreise für 1 Liter Vollmilch sind nach diesen Grundsätzen für den ganzen Freistaat Sachsen für den Monat März 1922 wie folgt festgesetzt: bei Lieferung sauber gewonnener, gut gereinigter und gekühlter Vollmilch ab Stall M. 4.05, frei Verlade- bezw. Abgangsstation, Molkerei oder Sammelstelle M. 4.25, bei Lieferung von Milch, die erst in der Sammelstelle gekühlt wird, frei Sammelstelle M. 4.15, bei von einer Landmolkerei erfolgten Lieferung molkereimäßig behandelter, in einwandfreier Be schaffenheit und mlt vorgeschrcebenem Fettgehalt eintreffender Vollmilch frei AbganoSst. M. 5.15. Die KleinverkaufSpreise des MilchhandelS ab Laden ergeben sich aus dem Gestebunas preise frei Stadt »uzgl. einer Handelsspanne von 25 V, in Städten mit weniger als 100Ü00 Einwohner, von 33'/. in Städten mit mehr als 100 000 Einwohner. Die Klein- verkanfSpreise der Landwirte sind in den Städten die gleichen, wie die des MilchhandelS. Bei literweisem Verkauf der Vollmilch ab Stall in ländlichen Gemeinden darf der Preis bis zu 87 Prozent des vom organisierten Milchhandel der nächstliegenden Stadt festgesetzten Kleinhandelspreises be tragen. Besteht in der^nachftliegenden Stadt kein organi sierter Milchhandel, dckkf der Landwirt für die ab Stall literweise verkaufte Vollmilch den GroßverkaufSpreiS für 1 Liter ab Stall zuzgl. eines Aufschlages bis zu 15"/, des selben nehmen. —* Landwirtschaftliche Warenbörse für Großenhain und Umgegend. Sonnabend. den 25. Februar 1922. GS wurden notiert (nichtamtlich): Weizen 520-540, Roggen 410-420, Hafer 370-380, Sommergerste 390—400, Mai« 430, Maisschrot 450, Kleie 320-330, Roggen- und Weizenstroh 47—52, Hafer stroh 62—67, Heu 165—180. Die Preise verstehen sich für den Zentner in Mengen unter 5000 Kilogramm. —* Die planmäßige Hebung d«»Obst-und Weinbaues in Sachsen. Der zunehmende Bedarf an einheimischem Obst und Wein haben die sächsischen Behörden veranlaßt, ihr ganz besondere« Augenmerk aus die Hebung und Weiterentwickeluttg de« sächsischen Obst- und Wein- baue» zu richten, der vornehmlich im Slbtale, in der Wein-Lößnitz beheimatet ist. Namentlich der Meißner Obst- Ud Weinbau kräftig gefördert werden. Der Wein der Meißner ist nicht der schlechteste Tropfen. Er ist bester al« sein Ruf. Hat doch selbst unser großer Schweiger, der Generalfeldmarschall Traf Molt« einmal (<« war aelegent- ^>-'^.?Est>ch«S im Mat 1885 in Meißen) dem Meißner Wein das beste Lob in beredten Worten gespendet. Beson- derS out aber ist seit alten Zeiten der Milde« »Kötzschen- , Weine«. Unter diesem Namen verstand man Küher alle Weinerz,ugnist« der heutigen Lößnitz. Der Weinbau in ^blen ist uralt. Bereit« von den Sorbenwendrn (also ktwa 6^0-782) wurde « betrieben, und der um die Kultur