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D-EPsiM für dm so. GeptmG«, » K»e allgewetn, Jllnnnnatto« us». — Mit dem gestrig»» Tag, ist da« dtiPerig, H»M- ««do »« Feldbahn «saelöst »orden und « kchrea ta dl« Gaaäson zurück Oberst ven M«n«, Oberstleutnant Schloff«, Hauptmann Krafst, Oberlmtnant Bühring, Oder 1eutn«t Kund», Oberleutnant Sara und Ob«stab»ar,t Dr. Grüd«. Gleichzeitig ist für den nunmehr beginnenden Nückbau ein »euer Stab gebildet worden, bestehend an» Major vren»ke, Leutnant Seitz, Seuinknt Köser, Obera^j Dr. vielitz und Zahlmeister Dräger. — Sestern wurde bekanntlich mit dem Abbau der Feldbahn von Seeltgftadt aus begonnen. Da» ganz« vahnmaterial wird nach D»ißlg zurü-grschafft, und eilig rollte gestern Zug auf Ang über di« Lugaer Brück«. Mit dem Abbau der Luga« Brücke selbst ist vermutlich heut« begonnen worden. — Dem Bericht über di« wirtschaftlichen. Er gebnisse der Freien Vereinigung sächsischer Ortskrankenkassen entnehmen wir. daß genannter Vereinigung im Jahre 1908 1L3 Kaffen mit 680720 Mit gliedern angehörten, von denen 62 Kaffen «ick Familien unterstützung «ingeführt haben. Vei 18602850 M. 68 Pfg. Beiträgen. 61836 M. SS Pfg. Eintrittsgeldern und 454587 M. 27 Pfg. Kapitalztnsen hatten diese Kaffen 251 SOS mit Erwerbsunfähigkeit verbundene Krankheits fälle und 4138412 M. 7 Pfg. «rztkosten. 288228S M. 31 Pfg. Aufwendungen für Arznei und Heilmittel, 7127160 M. 11 Pfg. Krankengelder, 18530S7 M. 58 Pfg. Hetlanstaltskosten, 700680 M. 5 Pfg. Wöchnerinnenunter- stützung und 437682 M. 61 Pfg. Sterbegelder zu ver- zeichnen. Das gesamte vermögen der Kaffen hat «inen Bestand von 12925190 M. 5 Pfg. erreicht. Eegenüber dem Vorjahre sind die Arztkosten um 306153 M. 67 Pfg. oder um 27 Pfg. pro Mitglied, die Kosten für Arznei und Heilmittel um 148102 M. 51 Pfg. oder um 18 Pfg. pro Mitglied und das Krankengeld um 1004801 M. SS Pfg. oder um 1 M. 19 Pfg. pro Mitglied gestiegen. — Auf die Eingabe der Dresdner Handelskammer in Lachen des Wegfalls des Anfunsts stempel» aus Briefen, hatte das sächsische Ministerium die Kammer beauftragt, zunächst noch festzustellen, ob in .anderen größeren Postgebieten, insbesondere in Bayern, der Schweiz, England'und Frankreich, der Ankunftsstempel auf Briefen usw. auch in Geltung fleht. Die Ermittelungen der Kammer haben ergeben, daß in der Schweiz, Frank reich und England eingehende Briefe, zum Deil auch Post karten, grundsätzlich noch immer mit dem Ankunftsstempel versehen werden. Diese Tatsache gewinnt dadurch noch an Bedeutung, daß ip England jährlich über 66, in der Schweiz über 56, in Deutschland dagegen,nur reichlich 43 Briese in Ausgang, Eingang und Durchgang auf den Kopf der Bevölkerung entfallen. In Bayern ist der An- kunftsstempel auch für Briefe am 1. April d. I. unter Liderspruch von Handel und Industrie ebenfalls in Weg fall gekommen. Dementsprechend wurde dem Ministerium berichtet — Die Gäusezeithat begonnen. Aber entsprechend der allgemeinen Lage ist auch sie nicht besonders ausge zeichnet. Aus dem Magerviehhos Friedrichsfelde bei Ber lin hat die russische Gänse-Zufuhr im August lange nicht die Höhe des. gleichen Monats im Vorjahr erreicht; sie blieb mit über 50000 Stück im Rückstände. Sroßenhatn. Eine lustige Geschichte, di« orn Vorzug hat, wahr zu sein, passierte am Dienstag beim Großenhainer Jahrmarkt. Sitzen da vier junge Burschen vom Lande gemütlich in einer hiesigen Bierstube beisammen und unterhielten sich über die Freuden des Markte» und und über junge Mädchen. Da gehen zufällig einige junge Mädchen au» dem Dorfe der Burschen vorüber. Der «ine derselben wollte wahrscheinlich einer Schönen etwa» zurufen oder diese zur Einkehr bewegen, sprang auf und klirr! klirr — er war mit dem Kopfe durch die Fensterscheibe gerannt. Auf den Vorhalt de» Wirte» über diesen Unfug erklärte der junge Mensch gelassen: „Sie brauch'» de Scheib'n och nich so blank zu machen, wenn se e bischen dreS'ger ge wesen wär'n, hält' mer och's Fenster gesehen!" Colmnitz. Dem Gutsauszügler Leberecht: Herrich- scheu Ehepaare war es Mittwoch vergönnt, das seltene Fest der diamantenen Hochzeit zu feiern. Zahlreich« Gra> - tnlationen und Geschenke wurden ihm aus diesem Anlasse zuteil. Am Vorabend beglückwünschte eine Deputation vom Gemeinderat das allverehrte Jubelpaar und.über reichte namens der Gemeind« sinnige, herzerfreuende Geschenke. Lüptitz Durch daS Fenster stieg in diefWohnung Kes Steinbruchsarbeiter» Schuster in Lüptitz am Montag vormittag gegen 10 Nhr ein Mann ein und stahl 82 Mk. Der Vorgang wurde von Schulkindern bemerkt Der Gen darmerie gelang eS, den Dieb in der Person de- Hand arbeiters Käseberg zu ermitteln und festzunehmen. Mügeln. Infolge eines Schlaganfalle» ist hier vor gestern nachmittag der Pfarrer Emil Gustav Siegelt ge« starben. Er war seit 1898 in her hiesigen Gemeind« al» Pfarrer tätig. ).( Dresden. Der König ist heute früh von Friedrichshafen in Pillnitz wieder «tngetroflen. 88 Dresden. Bezüglich der Streichung verschie dener Wähl« au» ben Wahllisten wegen teilweise ver jährt« und weit zurückliegender Steuerrest« ist «in« Depu tation d« sozialdemokratischen wahlkomit«» in Dresden persönlich im Ministerium de» Inn«« vorstellig geworden. Der anwesend« Ministerlakistrektor, der di« Deputation empfing, erklärte d« letzteren auf da» bestimmteste, daß di« Regierung keinerlei Anweisungen für die Auslegung der Wählerliste habe ergehen lassen, sondern alle» den Ge- meindebchürdrn überlassen habe. — D« langjährig« Leib arzt b« Sachsen-König« Johann, Albert, Georg und Friedrich August; Geheim« Rat Profeflor Dr. Fiedler, EtzMe« »Wcht Lev«, sein SO jährla- Doktorjubiläu«. Gr promoviert« «« rO.September 185V bet d« medi- »tatschen Uadtltät der Leipzig« Universität. Im Iah» 1861 wurde Exzttleu, Fi «dl« Oberarzt »e» Dresdner Gtadtkraakeuhause». Drei Jahre spät«, 1S71, wurde er Letbaqt de» Kttatg» Johann. Durch Herausgabe mehrerer »tflenschastltch« V«k, «acht« st- Geheimrat Fiedler «m dte mrdi,tatsch« Wtffenschaft ganz besonder» verdient. Die Stadt Dresden ernannt« ihn 1894 »« ihrem Ehrenbürg«. Radeberg. Der Privatier Krein hier hat tu dem reizend gelegen« Rödertal« nach der -üttermühle ein grbtz««» Stück Land angekaust und diese» der Stadt schenkunglweise zur Venutzvng bet Anlegung eine» Stadt- parke» in diese« Tal überlassen. Da» Projekt ist dadurch bedeutend d« Verwirklichung näher gerückt. Leider scheint der edle Geber bet seiner angeblichen Absicht, weitere Län- dereten der Stadt zu verschöneruugSanlagen zu schenke«, auf Schwterigkeitrp selten» der jetzigen Besitzer zu stoßen Bautzen. Ein 25 jährige» Mädchen hatte am Auge «in Blütchen aufgedrückt. In der Nacht zum Sonnabend waren stark« Schwellungen und heftige Schmerzen ringe- treten, so daß da» Mädchen sich in eine Klinik begeben mußte, wo e» jetzt an Blutvergiftung gestorben ist. Bautzen. Die Untersuchung des gemeldeten Fami- liendrama» in Luppe-Dubrau hat einen schaudererregen den Einblick in da» Elend eines Familienlebens gewährt. Der verhängnisvolle, sofort tödlich wirkende Schuß wurde von der Ehefrau Weißenhorn in dem Moment abgegeben, als der Mann mit dem Beile aus sie eindrang. Das Zu sammenleben der Weißenhornschen Eheleute ist von je her äußerst unglücklich gewesen. Die Fran war sehr arbeit sam und ruhig, der Mann von jähzornigem und rohem West», unter dem außer seiner Frau auch die Kinder, be sonders die Stiefkinder, arg zu leiden hatten. Ms er am 17. März d. I. seine siebenjährige Zuchthausstrafe abge- jessen hatte, sah nicht trur seine Familie, sondern die ganze Gemeinde dem Wiedereintreffen des Unholds mit Grauen entgegen. Gleich am ersten Tage nach der Rück kehr kam es wieder zu den schlimmsten Szenen. Schlim mer als zuvor trieb es der Rohling, schlug und skanda- liyrte Tag und Nacht. Oft hat er seine Frau mtk'Beil und Sense bedroht, sodaß sie die Flucht ergreifen und nachts im Freien oder bei benachbarten Familien zubringen mußte. Mittweida. Stadtverordnetenkollegium hat vorgestern abend nach längerer Debatte mit 18 gegen 6 Stimmen der Einverleibung der jenseits der Zschopau ge legenen Gemeinde Neudörfchen in Mittweida zugesttmmt. Auf Neüdörfchener Flur befindet sich das neue städtische Elektrizitätswerk. Mittweida erhält durch die Einbezirkung einen Zuwach» von über 600 Einwohnern. Waldheim, vorgestern mittag fand auf dem hie- stgen BahnhofSgelände eine große militärische Masten- speisung statt, bei welcher innerhalb weniger Stunden 4169 ManU mit rechlicher MittagSkost versorgt wurden. JedeSmal wurden reichlich 1000 Mann gespeist. In neun großen Dampfkochkeffeln sind 21 Zentner Ochsenfleisch, 10 Zentner Rest, 4 Körbe Pilze, 1 Korb Gewürze und 2 Zentner Salz zy einem sehr schmackhaften Gericht ver- arbeitet worden. Der Speisung, die Herrn Traiteur E. Meißner übertragen wurde, wohnten mehrere höhere In tendantur- und Etsenbahnbeamte bet. Zwickau. In der Frage der Biespresterhöhung in Zwickau und Umgegend nahm eine von etwa 1500 Per- sonen, vorwiegend Arbeitern, besuchte Versammlung, die von sozialdemokratischer Seite einberufen worden war, Stellung. Die Gastwirte in Zwickau haben feit einiger Zeit stillschweigend kleinere Gläser eingesührt und auch die Saalinhaber beschlossen, statt der bisherigen ^-Gläser -Gläser einzuführen und den Preis von 15 auf 16 Pfg. pro Gla» zu erhöhen. Nach einem Referat deS Redakteurs Friedrich, dem der Syndiku» der Brauereien Dr. Wilde- Themnitz und der Vertreter der GastwirtSoereine zu wider legen suchten, nahm die Versammlung eine Protestresolution gegen die Abwälzung der Viersteuer auf da» konsumierende Publikum an, wobei noch ein besonderer Extraprofit für die Brauereien herauSgeschlagen werden soll. Di« Ver sammlung beschloß, sich solange des BlergenüfleS gänzlich sich zu enthalten, bi» die Brauereien sich dazu verstanden haben, da» Bi« wieder zu dem alten Preise beim bi»- herigen Quantum auszuschenken. Den Wirten wird an- hetmgegeben, sich inzwischen ändere trinkbar« Genußmittel zu annehmbarem Preise zum «u»schank anzuschasfen. Wetter gelobte die Versammlung, den Kampf gegen den Schnaps- genuß aufzunehme« und für dessen durchschlagenden Erfolg fortgesetzt tätig zu fein. Mit der AuSsührung der Be- schlüffe wurde rin siebettgliedriger Aktionsausschuß betraut. Themnitz. Ein« schwere GaSvergtsmng erlitten gestern vormittag in dem Grundstück« Fritz Reuierstraße 26 zwei Arbeiter der städtischen Gasanstalt, di« mit Nohrlegen beschäftigt waren. Da» infolge mangelnder Abschlußvor- richtung auSstrvmend« Ga» betäubte die bMen. Der Un- fall wurde glücklicherweise noch rechtzeitig entdeckt; man bracht« die v»flnnung«losen in den Hof, wo sich der «ine der Arbeiter rasch «holt«. Der Herbetgerufenen Feuerwehr gelang die Wiederbelebung de» anderen «st nach langer Bemühung. Adorf. Der vorgestern im Kampf« mit Schmugglrrn Angrschoffen« ist der etwa 85 jährige verheiratet« Gut», besitze« Nob. Noßbach au» Bergen bet Adorf. Gr ist gestern nachmittag seinen Verletzungen «legen. Ehefrau und vier Kinder trau«« um den Ernähr«. Theuma i. v. Am Mittwoch mittag fuhr der Kutscher Stephan de» HIrflgen Arzte» mit leerem Lastwagen oo« Feld« na- Haus«. Er hatte sein vierjährige» einzige» Töchterchen auf dem Wagen iytt Platz nehmen lassem Die Pferde gingen durch. Der Vater wurde verletzt, da» Kind fiel vom Wagen und war tot. Plauen. D« de» Morde» an d« Frau Köpke verdächtige und vorgestern in Prag verhaftet« Tischler und Haurdleu« Julin» Hammerfchmidt «»^Smtcho« Wk Prag hat noch -tu Geständnis abgelegt. Gr ist 20 Jahr« M und hi« d« Polizei al» verwegener Glnbrech« und Vaden- kam«erdteb bekannt. Am 20. November v. I. Pahl « durch Etnstaigen t« hiesigen „Tuauelrestaurant" verschie dene Gegenständ« und «hielt dafür neu« Monat« Eesäng- nt», dir « jetzt verbüßt hätte, vom Gefängnis entlassen, kam er unbemittelt nach Plauen und wollte sich in dem Haus« Theatttstraße, wo er in Yogi» war, sein« Sachen abholen. Al» er nun di« Frau zu Gesicht bekam, scheint « auf den teuflischen Llan verfallen zu sein. In d« Zelt von mittag bi» abend» 8 Uhr wurde H. von niemand gesehen, vorher fand er sich in der hiesigen Herberge ein, und nach der Tat scheint er über Bad Elster und (wo er gesehen wurde) Eger die Flucht «griffen zu haben. Ob er in Plauen oder Eger abgeurteilt wird, steht noch nicht fest. Leipzig. Da» 1»/, Jahre alt« Söhnchen eine» Kauf mann« wurde von einem Lastgeschirr überfahren und gelötet. Leipzig. Der sozialdemokratische Parteitag wird am nächsten Sonntag mit einer Begrüßung d« Delegierten im großen Saale de» Volk-Hause» seinen Anfang nehmen. Dienstag folgt ein großer Komm«» in der Albrrthalle de» Kristallpalastes, am Donnerstag «ine Festoorstellung im alten Theater, wobei Anzengrubers „Der Kreuze!« schreib«- zur Aufführung kommt. Leipzig. In Sachen des 3 Millionen-Angebots fand vorgestern vormittag eine Sitzung des engeren Vorstandes des Vereins Leipziger Gastwirte mit dem Vertreter der Offerenten statt. Das Ergebnis dieser Besprechung war, daß seitens der Offerenten nunmehr bestimmte Angaben gemacht wurden, die die Angelegenheit auf festen Grund und Boden stellten. Es wurde beschlossen, eine Versamm lung des Aktionskomitees einzuberufen, in der mit den Vertretern der Offerenten die Vertragsbestimmungen fest gesetzt werden sollen, die dcpm der gestern nachmittag stattkehabten Versammlung zur Ratifikation unterbreitet werden sollte. Vorläufig hütet man aber die Namen als strengstes Geheimnis. — Die Pächter der Militärkantinen sind angewiesen worden, zu den erhöhten Preisen von den Ringbrauereien kein Bier mehr zu beziehen. Die Mili tärbehörde soll bereits mit einer nicht dem Ringe ange hörigen Brauerei in Unterhandlung stehen. Demnach steht also auch die Militärbehörde auf Seiten der Gastwirte. Vorsicht beim Viehkauf! Sprichwörter sind wahre Wörter. Sie bringen, ge treue Spiegelbilder der Anschauungs- und Denkweise des Volles, meist Regeln der Klugheit, Erfahrungen des prak tischen Lebens zum Ausdruck. Auch über das Käufen von Vieh sind viele Sprichwörter im Schwange, in denen der Vollsmund sich über die unvorsichtigen Vishkäufor lustig macht und zur Vorsicht mahnt. Wenn aber irgend wo im geschäftlichen Leben Vorsicht am Platze ist, dann beim Viehkaufe. Gerade der Vieh käufer kann nicht vorsichtig genug, nicht mißtrauisch genug sein. Wie aber geht's beim Viehhandel meist zu? Wenn der Bauersmann auf den Viehkauf geht, spickt er seinen Beutel schön mit Goldfüchsen, und frohgemut geht es auf den Handel. Die Vorsicht, das Mißtrauen läßt er hübsch daheim. Vertrauensselig lauscht er den beredten Worten des Händlers, und ohne zu prüfen, meist auch ohne Zeugen schließt er den Handel ab. Hat er das Tier dann im Stalle, so zeigen sich die Mängel: die Kuh gibt nur an drei Strichen Milch, das Pferd zieht nicht wie eS soll, die Fuchsstute ist störrisch und beißt, her Schimmel ist ein Strangschläger erster Klasse und.entspricht so gar nicht den großen Erwartungen, die der zu vertrauens selige Käuser an den Kauf geknüpft hatte. Manchmal hat er gar noch den Spott obendrein: der vor dem Kauf so außerordentlich freundliche Verkäufer belehrt ihn, wenn der Käuser ihm mit Schadenersatzansprüchen kommt, Wohl höhnisch darüber, daß der, der ein Stück Vieh kauft, ohne eS vorher genau Untersucht zu haben, grob fahrlässig handelt und den Schaden selbst zu tragen hat. Drum, Käufer, sei vorsichtig, prüfe und untersuche das Tier, das du lausen willst, auf das sorgfältigste, ehe du dich ent schließest. „Vorsicht ist die Mutter der Weisheit." Bor- sicht ist das erste. Gebot im Katechismus des Vieh- läuferS. Ost kommt es vor- daß der Käufer Weh kauft von Lcnten, die er in seinem Leben vorher nicht gesehen hat, die er gar nicht kennt, kauft, ohne zu fragen nach Name und Art und ob sie auch ein Recht haben, mit Vieh zu haybcln und insbesondere ein Recht haben, gerade das betreffende Stück zu verkaufen. In solchen Fällen tut eS die Vorsicht inbezug auf das Lier auch nicht immer allein; denn wenn sich später trotz der eingehendsten Prü fung bei dem Tiere dennoch ein Fehler zeigt, für den der Verkäufer aufzukommen haben würde, stellt sich wohl manchmal heraus, daß ein Verkäufer unter dem ange- gebencn Namen in dem angegebenen Orte gar nicht exi stiert. Dann ist der Käufer doch der Geprellte. Wie weit da die Unvorsichtigkeit geht, zeigen die immer noch vorkommenden Fälle, in denen der Käufer sich sogar mit umherziehendem Zigeunervolk auf den Vieh handel einläßt. Arglos glaubt er alle», was die Leute ihm vorschwatzen. Einige Zeit später hat es- sich in solchen Fällen schon herausgestellt, daß die gekaufte FuchSstute, die Kuh oder was eS sonst war, von der Meide eine- Nachbardorfes gestohlen worden war. Uno der Käufer mußte das mit schwerem Geld« gekaufte Tier wtederhergeben, ohne daß ihm der Eigentümer, abgesehen von den Fütterungskosten, einen Pfennig Schadenersatz zu leinen gehabt hätte. Nun hätte sich der Käuser ja an den Verkäufer und Tiöb halten können, aber der war dann bereit» über alle Berge. Aber selbst wenn er auf« zusinden gewesen wäre, hätte der Muser doch noch nicht sein Geld zurück; denn solche Leute haben gewöhnlich