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SpirituSkochapparat, der durch eine geschickte Vorrichtung 15 Meter tief unter der Gondel entzündet werden kann. Durch einen Spiegel beobachtet man von Bord au-, ob die Flamme trennt oder nicht, und durch einen Gummlschlauch bläst man sie au», ehe man die fertige Speise zur Gondel hinauszieht. - Da» Boot, welche» die Reisenden mit sich nehmen für den Fall, daß sie in unwtrthltchen Gegenden herunterkommen, besteht au» demselben Zeuge wie der Ballon und wiegt nur 40 Kilogramm, kann aber außer der Besatzung der Gondel noch 300 Kilogramm Ladung tragen. Auch die Brieftauben, die Andree mitgenommen hat, sehen wir ; sie bewähren sich aber anscheinend nicht in der er warteten Weise; e» sind bisher wenig oder gar keine von denen, die man versuchsweise hat fliegen lasten, nach Norwegen znrückgekehrt. Allerdings liegt die Erklärung hierfür nahe. Die belgische Taube ist ersten» überhaupt nicht an do» Klima gewöhnt, zweiten» trägt sie jetzt gerade ihr Sommerlleid, da» »och weniger für hiesige Temperaturen geeignet ist. Nun pflegt die Taube, wenn sie loSgelasten, zunächst in größere Höhe hinaufzusteigen und dann mit einer Geschwindigkeit, die die unseres schnellsten Eilzuge» bekanntlich bisweilen übertrifft, dahinzusausen. In arktischen Gebieten wird in jenen Höhen an sich nur eisige Temperatur herrschen, deren Wirkung noch verstärkt wird durch die rasche Durchschneidung der Lust. Die Taube I wird also wehl bald erstarren und in» Meer stürzen. Gesetzt l den Fall, sie erreicht die Bäreninsel, um sich dort niederzu- ! lasten, so ist sie erst recht verloren, denn jene» Eiland wimmelt von Raubzeug, das sich sofort über die Erschöpfte herstürzen wird. Wir wollen in den nächsten Tagen mit den Tauben, die Andree nicht mitnehmen will, vom „Erling Jarl- auS der Wissenschaft halber in verschiedenen Breiten Versuche anstellen. Auch die beiden Begleiter Andree'» lernten wir kennen; den Professor Nil» Eckholm, Meteorologe am Central-Obser vatorium in Stockholm, der schon 1882 mit Andree als Leiter der schwedischen Polarstation am Kap Thordsen in Spitzbergen überwintert hat, und den caaä. xdii. Nils Strindberg, Amanuensis an der Hochschule zu Stockholm. Letzterer ist ein blutjung aussehender Bursche. Er ist übrigens nicht der Sohn von August Strindberg, sondern sein Vater ist der Cousin des Dichters. Für das Wetter herrschen die günstigsten Aussichten. Wir haben heute absolute Windstille, und es ist zu erwarten, daß nun an Stelle des bisherigen Nordwindes Südwinde treten werden. Da in Paris nicht alle Einzelheiten des Ballons genau nach Zeichnung ausgeführt worden sind, so klappt hier und da noch nicht alles; Andree möchte deshalb den gefüllten Ballon versuchsweise noch ein paar Tage in der Halle stehen lasten. Wir werden daher morgen zunächst die „Virgo-Bai- verlassen, um zum Packeisrande hinaufzugehen, soweit nach Norden, wie möglich sein wird. Wir fürchten, daß der gestrige Nordwind das Eis weiter als gewöhnlich nach Süden getrieben haben möchte, doch werden wir ohne Zweifel über den achtzigsten Parallel hinausgelangen. Ich machte heute Nachmittag mit zwei Freunden, tüchtigen Alpinisten, eine Hochtour mit Rucksack und Eispickel auf den höchsten Gipfel der Dänen - Insel. Von da au» hatten wir einen wetten Blick nach Norden über die dunkelblaue See, jedenfalls weit über den achtzigsten Grad hinau», und doch war keine Andeutung vom Polaretse zu sehen. Da» Innere der Dänentnsel und de» im Süden vorge lagerten Hauptlande» von Westspitzbergen, soweit e» sichtbar wurde, zeigte sich nicht al» ein mit Inlandeis bedeckte» Plateau, sondern bot überraschend genau den Anblick einer erhabenen Hochalpenlondschaft mit allen Eigenthümltchkeiten, wildzackigen Spitzen, verschneiten Graten, Firnfeldern und Gletschern, alles strahlend in sonnenbeleuchtetem Schneeglanz unter einem fast italienisch blauen Himmel und bi» über dir Grenze de» ewigen Schnees hinabgetaucht in ein tiefblaue» Meer. Dkikße Aichrcht« m» krler»«»e vom 14. August 1806. -s- Wien. Die Blätter melden, daß bei Worrl die durch Hochwasser unterbrochene Strecke der Gifalabahn 47 Kilometer beträgt, wovon auf den Bahnkörper selbst 3 Kilometer entfallen. Der französisch-schweizerische Schnell- zug«- und Güterverkehr wird bi» auf weitere» über Salz- burg-Rosenheim-Kufstem geleitet. Die Straßen sind durch Hochwasser arg beschädigt. Fast sämmtlich« Brücken find weggerifle«. In Brixenthal sind 2 Menschen ertrunken. -j- Stockholm. Die Zeitung „Dagens-Nyheter" erhielt folgende Mittheilung: Nansen und Lieutenant Johannsen sind in Bardoe eingetroffen. Sie gingen auf dem Eise seit Herbst 1895, zu welcher Zeit sie Nansen« Schiff „Kram" verließen. Der englische Dampfer „Windward", welcher sie nach Norwegen führte, nahm sie in der Nähe von Franz Josefsland auf Man nimmt an, der „Kram" werde nach der Ostküste Grönlands treiben. Nansen hat zwar sein Ziel, den Nordpol, nicht erreicht, ist aber 4° nördlicher, al« irgend jemals ein Forscher vor ihm gekommen. Der „Wind ward" befand sich auf der Reise, um die Jackson'sche Expedition zu verproviantiren. f Bardoe. Nansen nud Lieutenant Johannsen ver ließen am 14. März 1895 den „Fram" auf 84 ° nördlicher Breite, um da« Meer weiter nordwärts zu untersuchen, als die früher vorgedrungeren Forscher. Die Expedition hat ihren Plan ausgeführt, da sie nordwärts von den neu sibirischen Inseln durch das Polarmeer durchgedrungen ist und, das Gebiet bis 86 ° 14 m untersucht hat. Nördlich von dem 82 ° wurde kein Land mehr gesehen. Nansen und Johannsen wandten sich dann nach Südwesten, nach Franz Josefsland, wo sie überwinterten. Bärenfleisch und Wal fischfett waren ihre Nahrung. Hier war es auch, wo sie Jackson mit dem Dampfer „Windward" antrafen. Auf Letzterem langten sie gestern Nachmittag 5 Uhr bei bestem Wohlsein in Bardoe an. Der „Fram" wird in Bardoe oder Bergen erwartet. Das Schiss hat sich als Eisschiff trefflich bewährt. An Bord ist Alles wohl. -s- Bardoe. Nansen- Schiff „Fram" liegt im Eise auf der Höhe des 84. Grades nach Westen und wird in Spitzbergen erwartet. Ueberall, wohin Nansen vordrdng, war Eis, jedoch mit großen Waken. Das Master daselbst war 3800 Meter tief. Die ersten 190 Meter waren kalt, darüber hinaus herrschte »/, Grad Wärme, wahrscheinlich wegen de« Golfstrome«. In Folge bisher unbekannter Scharre« konnte Nansen die Mündung de« Olenek-KlnfsS mit der „Kram" nicht anlaufe«, m» Hunde an Bord z« nehmen. Die ungenügende Hundezabl zwang Nansen, bet dem 86. Grad 15 m n. Br. umzukehren. Mit genügend« Hunden und Kajak« würde der Nordpol erreicht worden sein. Die Landretse «ar mühevoll. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind ausgezeichnete. Im Herbst 1895 kam Raus« «« der Nordküste von Franz-Josessland an und baut« ein StetnhcuM, worin er überwinterte. In» Frühjahr 1896 kam daselbst die Jaksonsche Expedition am -f Ehristtanta. Nansen und Johannsen sehen gut aus. Professor Mohn, mit de« Nansen in Bardoe zusammen getroffen ist, meldet von dort aus, Nansen habe großartige wissenschaftlrche Resultate erzielt. 1- Kopenhagen. Da« Zarenpaar wird hier in der Z it vom 8. bis 10. September erwartet. f Petersburg. Oberst Trepow vom Regiment gsrUo L eUsval, Sohn de- früheren Präfekten von Petersburg soll zum Polizrtmeister von Moskau ernannt «erd«. -j- London. Die „Daily News" melden au« Rewyorkr Jeder Mensch von Ueberlegung ist der Ansicht, Bryan könne nicht hoffen, irgend einen der Oststaaten für sich zu gewinne« und verliere auch den Grund in den Weststaaten. Die An- » sicht gewinnt daher ständig an Ausdehnung, daß er im Ro- I vcmber geschlagen werden wird. -s- Athen. Der makedonische Bandenführer Makric ist an der Grenze mit 15 Gefährten von den griechischen Be hörden festgenommen worden und wird heute nach Larissa gebracht werden. s ruhen. Die früheren Trikupisten erklärte^ in ihrer gestrigen Versammlung, wenn die Regierung nicht der von der Nation geforderten Politik folgen werde, sie nicht zögern würden, sich der übrigen Oppost ion anzuschließen, um dem Lande eine den jetzigen Verhältnissen gewachsene Regierung zu geben. — Der König empfing gestern die Mitglieder de« kretensischen Reformkomitees und unterhielt sich lange Zeit mit denselben über die jetzige Lage auf Kreta. Produktenbörse. LS. Berlin, 14. August Weizen loco M. —, Septbr. M 141,20, Oktober 140,-, Novbr. —, bester. Roggen loco M 113,—, T-Ptbr. M. 111,75, Oktbr. M. 112.5s, NoVN. M. abgeschwächt. Hafer loco M.August M. 119,50, Septbr. 116,25 still. Rüböl loco M. 47,-, August M. 46 90, Octbr. M. 46,90, still. Spiritu« loco M. —70er loco M. , Septbr. M. 37 80, Oktober M. 37,80, 50er loco M. —, matt! Wetter:. Regen. 1Uhr30Min. Fahrplan der Riesaer Straßenbahn. Abfahrt am Albertplatz: 6.30 7.05 7.35 8.10 8.35 9.00 9.15 9.35 10.20 10.55 11.25 11.40 11.55 12.35 12.55 1.15 1.45 2.05 2.45 3.30 4.10 4.40 5.15 5.50 6.30 7.00 7.20 7.40 8.05 8.2S 8.45 9.20 10.00. Abfahrt am Bahnhof: 6.50 7.20 7.50 8.35 9.00 9.15 9.35 10 00 10.40 11.10 11.40 11.55 12.35 12.55 1.15 1.45 2.20 3.00 3.55 4.25 5.00 5.30 6.05 6.45 7.20 7.40 8.05 8.25 8 45 9.10 9.41. Ein junger guter Zughund ist zu ver- kaufen ürmptstrassv 11. Zughund (schwarz) auf den Namen „Lord- hörend, entlaufen. Abzugeben bei G. Krätzel, Kastanienstr. 23. 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