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Brüx, 13. August. Das hiesige Bürgermeister- Amt veröffentlicht eine Erklärung, nach welcher sich Gewerbe, Handel und Verkehr bei dem schnellen Aufschwünge der Stadt Brüx in der günstigsten Weise entwickelt. Die Zahlungsfähigkeit der Brüxer Kaufleute und Gewerbetreiben den habe durch die beiden Einbruchunfälle nicht die mindeste Einbuße erlitten. Das Einbruchgelände sei ein kleines, von der Stadt abgegrenztes Gebiet und biete keine Gefahr für die Stadt, in welcher 98 Proc. aller Häuser auf durchaus sicherem, schwimmsandfreiem Grunde ständen. Görlitz, 11. August. Das Ständehaus als Haupt quartier des Kaisers während seiner hiesigen Anwesenheit wird mit den Wohnungen der übrigen hier unterzubringen den Fürstlichkeiten telephonische Verbindung erhalten, soweit solche nicht bereits vorhanden ist. Zur Bewältigung de- zu erwartenden starken Post- und Telegraphenverkehrs werden der hiesigen Postdirection von der Oberpostdirection zu Lieg- nitz voraussichtlich etwa 30 Post- und ebensoviel Telegraphen beamte zur Verfügung gestellt werden. Braunschweig, 13. August: Der wegen Verschwendung entmündigte Gemeindevorsteher Hornburg in Henneckenrode erschoß nach vorhergegangenen Streitigkeiten seinen 20 jährigen Sohn. Der Thäter wurde verhaftet. Im Gefängniß machte er einen Selbstmordversuch. Göttingen, 11. August. In Steinbach, auf dem Eichsfelde, ist die Familie des Arbeiter- Trost von schwerem Unglück betroffen worden. Ein 15 jähriger Sohn erkrankte um Pfingsten an Unterleibstyphus und Genickstarre. Während er noch schwer krank darniederlag, wurden zwei seiner Ge- chwister, Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren, von der- elben Krankheit ergriffen, der sie nach einigen Tagen tr agen. Auf die Nachricht von den schweren Erkrankungen erbat sich der älteste (24 Jahre alte) Sohn, der Soldat ^war, Urlaub, um die Geschwister noch einmal zu sehen. Er kehrte nach einigen Tagen wieder zur Truppe zurück, er krankte aber kurz darauf ebenfalls und starb. Da» ergriff den Vater so, daß auch ek sich krank niederlegre ; jetzt liegtg er Schicksalsschläge ist die unglückliche Mutter völlig apathisch geworden; sie starrt «eist regungslos vor sich hin. von der ganzen Familie ist nur noch ein Sohu gesund geblieben. Die Eltern werden jetzt durch eine Krankenschwester gepflegt. Auf der Fahrt «ach dem Nordpol. Die Augen aller Welt blicken jetzt auf da- tollkühne Unternehmen de- schwedischen Ingenieur- Andree, im Luft ballon von Spitzbergen aus den Nordpol zu erreichen. Es wurden bereits mehrere Meldungen yerzeichnet, nach denen eS wahrscheinlich erscheint, daß der erhoffte Südwind eingetreten ist und Andree sich mit seinen beiden Begleitern Eckholm und Strindberg bereits auf der Fahrt in den Lüsten befindet. Bei dem großem Interesse, dem allerwärtS das kühne Unter nehmen begegnet, hat der „Berl.-L.-A" einen eigenen Bericht erstatter, vr. Georg Wegener, nach Spitzbergen und zwar nach der dänischen Insel entsandt, von der aus die Auffahrt vor sich gehen sollte. Einem Berichte desselben vom 29. Juli entnehmen wir folgende interessante Mittheilungen: In gleißender Sonnenhelle liegt die „Virgo-Bay" — so ist die bisher namenlose, kleine Bucht an der Dänischen Insel getauft worden — inmitten ihrer Kette von Schneebergen. ES ist völlig windstill, das Ganze muthet an, wie ein wunder schöner Wintermorgen im Hochgebirge. Wir booten auS, am steinigen Strande ist ein kleiner Pier gebaut, gleich dahinter erhebt sich ein flaches niedriges Plateau; auf diesem steht die Ballonhalle. Der Standort ist mit großem Geschick ausge wählt, in vorzüglicher Weise von allen Seiten geschützt und nach Norden hin den freien Abflug des Ballons über eine flache Landzunge durch den Smeerenburg-Sund in das freie Eismeer gestattend. Ueber die Pläne Andree's und ihre technischen Einzel heiten haben Sie bereits ausführlich berichtet, so daß ich nur von dem Totaleindruck sprechen kann, welchen ich unvermittelt empfand. Das Allerinteressanteste ist zunächst Andree selbst. Er ist heute Morgen an seiner Halle und empfängt uns mit großer Liebenswürdigkeit. Ich bestelle ihm Grüße, die für ihn von besonderem Werth sind, und so sehe ich ihn Äug' in Auge. Welch' prächtige Erscheinung! Groß, breit, kräftig steht er in blauem Flausrock und mächtigen Wasserstiefeln vor mir, die kühn gebogene Nase ist von scharfem Schnitt, ein hellblonder Schnurrbart beschattet die Lippe. Aus den klugen Augen spricht eine herzliche Güte und Heiterkeit; die ganze sonnige Zuversicht, die ich aus Allem erwartet hatte, was ich bisher von ihm gelesen und gehört. Er spricht deutsch und giebt unermüdlich seine Erläuterungen. Klare Sachkunde und ernste Sicherheit spricht aus jeder Bemerkung. Die Halle ist ein Gebäude aus gehobelten Brettern von 25 Meter Höhe und ungefähr ebenso großem Durchmesser. Das stützende Gerüstwerk, aus Balken und eisernen Zugstangen gebildet, umgiebt die Halle von außen, denn im Innern dürfen sich keine Hervorragungen befinden, um nicht den in der Halle schwebenden Ballon irgendwo zu beschädigen. Der Boden der Halle ist aus Brettern gebildet, die ziemlich hoch über dem Felsboden liegen, so daß alle Feuchtigkeit durch die breiten Fugen abfließt. Als wir eintraten, hatte man bereits seit nahezu 24 Stunden begonnen, den Ballon zu füllen. Das Wasserstoffgas, das dazu nöthig ist, wird unweit der Halle selbst aus Schwelsäure, die mit Meerwasser gemischt ist, und Eisenfeilspänen hergestellt und in Schläuchen zur Halle ge leitet. In diesen 24 Stunden waren von den 4500 odrn des Balloninhalts schon 1100 gefüllt. In mächtiger Wölbung erhob sich der gelbliche Ballon bereits über den Boden. Be sonders eindrucksvoll war der Anblick der riesigen Kugel von der oberen Galerie der Ballonhalle aus. Am obersten Punkte befindet sich das große Hauptventil. Der Erbauer des Ballons». Lachambre, ein kleines, unscheinbares Männchen, war ebenfalls anwesend. Es ist wunderbar, wie jede Einzelheit am Ballon, der Halle, der Gondel genau überlegt und für jede Even tualität der Reise Vorsorge getroffen worden ist. Da fühlten sich z. B. die Netzseile der Gondel fettig an. „Gewiß", sagte Andree zu mir, „sie sind eingefettet, damit sie nicht im Regen oder Nebel Wasser anziehen und dadurch das Gewicht des Ballons vermehren. Aus gleichen Gründen sind die Schlepp seile, die noch draußen vor der Halle am Boden liegen, in Fett abgekocht". Man erinnert sich wie durch diese geniale Einrichtung der Ballon ohne Ballast- und Gasverlust in gleicher Höhe erhalten wird — in ca. 130 bis 150 Meter will Andree fahren — und wie der Fahrt dadurch eine ge wisse Steuerung verliehen wird. „Wie nun, wenn die Schlepp seile sich während der Fahrt untereinander verknoten?" „Sie thun es nicht, denn sie sind verschieden lang, in Folge dessen wird das längste, welches die meiste Reibung hat, am schrägsten nach hinten gezogen werden." Die beiden andern hängen in zunehmend steilerem Winkel. Neben der Halle, in einer Ausbuchtung, liegt die Gondel, aus Korbgeflecht, mit außerordentlich geschickter Raumverwendung erbaut; Schlafplätze für 2 Personen, Abtheilungen für Nah rungsmittel, für die Bibliothek und die wissenschaftlichen In strumente sind sinnreich vertheikt. Andree war so liebenswür dig, den neugierigen anwesenden Damen in der Gondel etwas vorzuschlafen. „Wie kochen Sie?" „Sehr einfach!" erwiderte Andree, ein Streichholz darf an Bord der Gondel nicht vorhanden sein, um jede Gefahr der Entzündung des Gase» auszuschließen. Vom Boden der Gondel hängt deshalb eine. jjLeine herab und an dieser ein schon acht Wochen, oh« daß fein Aistaud sich gebessert hat Der -»erst erkrankte Sohn ist indessen Mieder genesen, aber die Krankheit hat auf seinen Seift verwirrend etagewirkt; er ist völlig irrsinnig geworden. Unter der Schwere dieser Schicksalsschläge ist die unglückliche Mutter völlig apathisch spülen da- Dienstmädchen Strymp« vom Spülbrette auS und fiel in die Spree. Al» mau eS au» dem Wasser zog, war eS bereit» todt und alle Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Pulsnitz. Ltven gräßlichen Mord beging «u Sonn tag Abend zu Rüderbrunnen die schon lange, an geistiger Schwäche leibend« Fra« Schölzel, indem sie ihren 5jährigen Knaben in einem in der Nähe befindlichen Teiche ertränkte. Rach erfolgter That brachte die Mörderin die Leiche in ihrer Wohnung in Sicherheit und versuchte auch «och den 7jährigen Knaben im selben Teiche zu tödten, welcher Plan durch heftige« wehren desselben glücklicher Weise nicht zur Ausführung kam. Montag früh wurde die Mörderin im Amtsgericht Bischofs werda in Sicherheit gebracht. Chemnitz, 12. August. Heute Vormittag gegen 11 Uhr stürzte sich in selbstmörderischer Absicht ein 15 Jahre alter Schlosserlehrling in einem Fabrikgebäude der Güdvorstadt au» einem im dritten Stock befindlichen Fenster in den Hofraum. Der Herabgrstürzte hat einen Schädelbruch erlitten und war augenblicklich todt. Furcht vor einer Zurechtweisung von Seiten seines Vaters soll den jungen Menschen zu dieser That veranlaßt haben. —? Stotlberg, 12. August. Da» König!. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts hat nach einer an die hiesige Realschulkommisfion mitgethriltm Verordnung vom 2. Juli d. I. beschlossen, die Stadtgemeinde Stollberg zur Ausbringung der SlterSzulagen für die Realschullehrer eine jährliche Beihilfe von 680 M. auf die Jahre 1896 und Il97 zu bewilligen. Der Betrag von 680 M. für das laufende Jahr ist bereits bei der Stadtgemeinde eingegangen. Kirchberg, 13. August. Im benachbartes Wilkau kam gestern früh ein Arbeiter der Tran-misfion zu nahe und verunglückte hierbei tödtlich. — In NiedercainSdorf fuhr ein Güterzug am Uebergaug der Bahnstation auf einen Bier wagen mit leeren Fässern. Etliche derselben, sowie die Vorderräder des Wagens wurden zertrümmert und eine Lowry aus dem Gleise geschleudert, Fuhrmann und Pferde blieben dagegen unverletzt. — Bei dem am Montag Nach mittag über einen Theil de» Vogtlandes niedergegangenen schweren Gewittern hat der Blitz in Faßmannsreuth drei mal eingeschlagen. In dem einen Falle wurde ein 22 jähriger Waldarbeiter, durch den zweiten Blitzstrahl eine Kuh und eine Ziege erschlagen. Mühltroff, 11. August. Erstaunlich ist es, welche Mengen von Heidelbeeren jetzt während der Ferienzeit von Schulkindern und Erwachsenen gesammelt worden sind. Trupps bis zu 15 und 20 Personen aus einmal strömten hinaus in Vie nach allen Richtungen um Mühltroff Herum liegenden Wälder, namentlich hinaus auf die beiden „Beeren hübel," die eine reiche Fülle dieser schwarzen Früchte bergen. Auch die Pilzsucher machen eine gute Ernte. Massenhaft giebt eS hier vor allem Gelbschwämmchen, während Steinpilze jeden falls infolge der zu nassen Witterung selten zu finden sind. Unserer ärmeren Bevölkerung ist die Beeren- »nd Pilzzeit für das Sommerhalbjahr eine reiche Einnahmequelle. Mehrmals in der Woche tragen die Pilzsucher auf Tragkörben ihre Aus beute nach Plauen, da dort die Pilze mehr gesucht und besser bezahlt werden. Es ist schon vorgekommen, daß die „Pilz leute" nach besonders vortheilhafter Ernte unter sich einen so genannten „Pilzball mit Festessen" veranstaltet haben. Rochlitz, 12. August. Die Bornaische Pferdekrankheit hat in unserer näheren und entfernteren Umgebung weitere Verbreitung gefunden. Im Laufe der ersten Hälfte diese« Jahres find allein 104 Thiere erkrankt; 24 Ortschaften wurden im zweiten Viertel diese» Jahre» betroffen, darunter verschiedene zu wiederholten Malen. Der Monat Mai ist der ungünstigste gewesen, denn 38 Proc. der Erkrankungs fälle entfallen auf diesen. Der größte Theil der erkrankten Pferde mußte getödtet werden oder ist verendet. Genuß derartiger Pilze auzuweuden fein und «mpfirhlt es ssch, die frischen wie die getrocknete« Pilze vor der Zube reitung durch kochendes und kalte« Wasser zu reinigen «nd eventuell auszusrischeo, um alsdann alle ««gesund aussehenden Stücke zu entfernen. Hierbei sei bemerk, daß da« Fleisch der eßbare« Stei«pilzarten nach de« Trocknen weiß bleibt, während die gefährlichen Rebenarten bei« Eiusammelnj an der Bruchfläche blau und. bei« Trocknen «eist dunkrl'fzu werden pflege«. WWW WL »«M — Für das Jahr 1897 ist bekanntlich eine Neuregelung des ServtStartsS und der Klasseneintheilung der Orte in Aussicht genommen. ES ist deshalb höchst wahrscheinlich, daß in der am 10. November d. I. wieder beginnenden ReichS- MgStagung ei« hierauf bezüglicher Gesetzentwurf zur ve- rathung aelarrgeu wird. Die Reform ist um so nothwendiger, als sich seit dem Jahre 1878, wo zuletzt eine Remfion de« ServiStarif» und der Klasseneintheilung der Orte vorge- «omme« wurde, in recht vielen Ortschaften — im Vorder gründe stehe» dabei Pirna, Großenhain und Riesa — eine Aeaderung der Wohnung»- und Wirthschafts»Verhältnisse vollzogen hat, die für da» Serviswesen von wesentlicher Be deutung gewesen ist. Die inzwischen vielfach an den Reichs tag gelangten Petitionen um Versetzung einzelner Ortschaften in andere Klassen und di« vom Reichstage de« Oefteren aus gesprochene Unterstützung dieser Wünsche lassen hierüber kei nen Zweifel. Nach dem Gesetze über die Quartierleistung für die bewaffnete Macht während de» FriedrnSzustande« vom Jahre 1868 hätte seit dem Jahre 1872 alle 5 Jahre eine solche Revision stattfinden sollen. Oschatz. Der hiesige Stadtrath erläßt folgende Be kanntmachung: In Oschatz sind diejenigen Schankwirthschaften und Kaffeehäuser, in denen die Speisen und Getränke den Gästen durch weibliches Dienstpersonal gereicht werden, von Nachts 12 Uhr ab zu schließen. Wirthe, in deren Räumen sich noch nach dieser Zeit Gäste aufhalten, werden mit Geld bis zu 150 Mark oder Hast bis zu zwei Wochen bestraft, haben auch Entziehung der Schankerlaubniß zu gewärtigen. — Ausgenommen von dieser Bestimmung sind die Gasthöfe, da fern Niemand von ihrem weiblichen Dienstpersonal unter sittenpolizeilicher Aussicht gestanden hat oder steht, oder auf Grund voy § 361 de» Strafgesetzbuches bestraft worden ist. Dresden. Die von mehreren hiesigen und auswär tigen Zeitungen gebrachte Notiz, daß bei dem hiesigen Land gerichte in diesem Jahre bedeutend weniger Strafsachen zu erledigen seien, al» seither, und daß die 5. Strafkammer wegen Mangels an Beschäftigung sich aufgelöst habe, bestätigt sich nicht. Da- hiesige Landgericht hat noch nie so viel Strafsachen zu erledigen gehabt, al» in diesem Jahre. Die 5. Strafkammer ist nur während der GerichtSfenen aufgelöst und die Arbeit den übrigen Strafkammern mit zugetheilt worden. Letztere müssen infolge dessen fast jeden Nachmittag noch Verhandlungen abhalten, die zu« Theil bi» spät Abends dauern. Löbtau. Vor einiger Zeit entnahmen wir dem Löb- lauer Anzeiger", daß ein achtzehnjährige» Mädchen in Löbtau infolge Vergiftung durch verdorbene, von einem Fleischer meister in Löbtau bezogene Wurst gestorben sei. Inzwischen hat nun durch die auf Anordnung der königlichen Staatsan waltschaft und de» Untersuchungsrichters vorgenommene ge richtsärztliche «nd chemische Untersuchung ganz unzweifelhaft dargethan, daß die von Herrn vr. oastt. Rehefeld in Löb tau bezüglich der Todesursache ausgesprochene Vermuthung, welche zu dem erwähnten Gerüchte Veranlassung gegeben hat, völlig unbegründet war. Herr Fleischermeifier Mai (dessen Name von uns jedoch nicht genannt worden war) wurde in folgedessen auf Antrag der Staatsanwaltschaft laut Gerichts beschlusses außer Verfolgung gesetzt Lotta. Hier nähte in der 2. Etage eines Grundstückes eine Mutter emsig auf der Nähmaschine, während das etwa Jahr alte Kind in der Stube spielte. Auf einmal be- merkte die Mutter eine plötzliche Bewegung am Fenster und sah eben noch, wie das Kind, von dem nur noch die Beinchen zu sehen waren, auf die Straße hinabfiel. Starr vor Schrecken, keines Wortes und keiner Bewegung mächtig, blieb die Mutter fitzen und harrte auf den Boten, der ihr die traurige Bot schaft bringen sollte. Die Nachricht, daß das Kind wohler halten sei, ließ sodann aber die Mutter wieder aufleben. Bor dem Hause hatte ein Wagen gestanden, der oben mit Brettern beladen war. Mit Ausnahme eines einzigen waren dieselben mit spitzen Nägeln, aufrecht stehend, versehen gewesen und der in der Nähe wohnende, schleunigst herbeigerufene Arzt fand, daß das Kind in schräger Richtung auf das nagellose Brett gefallen war und, dasselbe durchbrechend, in der Haupt sache unversehrt im Wagen lag. Pirna. An der Zehista« Straße warf ein Knabe ein etwa 8 jähriges Mädchen in ein zum Zwecke de« Verbrennens von Kartoffelkraut angezündete» Feuer, so daß das arme Kind zahlreiche Brandwunden an den nackten Armen und Beinen erlitt. Schandau, 13. August. Wie schwer Hochwild in der Gefangenschaft zu erhalten ist, ergiebt die Thaisache, daß in dem kleinen Hirschparke, welchen Herr Rud. Sendig seit zehn Jahren hier angelegt hat, vor einigen Tagen der fünfte Hirsch eingegangen ist. Der bekannte Hirsch „Hans" hat 10 Jahre in der Gefangenschaft ausgehalten, wurde aber im letzten Jahre infolge von Milz- und Lrberbrand, woran die meisten gefangenen Hirsche zu Grunde gehen, derartig wild «nd gefähriich, daß er einen von ihm abstammenden 4 jährigen Hirsch und seme Gefährtin an einem Tage ««brachte. Ein dritter dort geborener Hirsch war nur kurze Zeit zu erhalten, der vierte wurde ein Jahr alt, und der fünfte und letzte, welcher in diesem Jahre ganz außergewöhnlich stark aufgesetzt hatte, verendete dadurch, daß er sich beim Hegen im Wild zaune verfing und derartige Gewalt ««wendete, um loszu kommen, daß er sich die Hirnschale aussprengte. Infolge- dessen mußte er getödtet werden. Bautzen, 12. August. Heute srüh^glitt beim Wäsche«