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AmisötaLt für di« König!. AmtSblluPtnunmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 30. Montag, 6 Februar 1911, abends. 6t. Aabrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Mirja I Mark SO Pjg., Lurch unsere Träger frei tnS HauS 1 Mark 65 Pfg., bet Abholung ani Schalter der laiserl. Postanstallen I Mark 65 Psg., durch den VrirltrSgrr srei ins Han« 2 Mark 7 Pjg. Auch MonatSabonneinentS ,verde» angenonmirn. Anzrigrn-Auuahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschtistSstetle: vloetbestrasie dv. — Für di« Redaktion verantwottlich: Arthur Hähnel in Riesa. Großenhain, am 3. Februar 1911. Durch die bei den Herbergen zur Heimat in Großenhain und Riesa sowie dem Stadtrat zu Radeburg bestehenden Arbeitsnachweise sind in erfreulichem Umfange auch im vergangenen Jahre Stellen für männliche Arbeitskräfte mehrfach vermittelt worden, darunter auch solche in der Landwirtschaft. Nach Ansicht der AmtShauptmannschast und des ihr beigeordneten Bezirksausschusses liegt der weitere Ausbau dieser Arbeitsnachweise im Interesse der Bezirkseingesessenen und auch der Gemeinden. Derselbe würde, indem man sich eventuell für die Zukunft weiteres vorbehält, schon in der Weise gefördert werden können, daß die Herren Gemtivdevors stände außer in den Gemeindevertretungen — Gemeinderat, Gemeindeversammlung — überhaupt in ihren Gemeinden auf denselben Hinweisen, und möglichst selbst im Bedarfs, falle die Vermittelung dergestalt übernehme«, daß sie sich unter der näheren Angabe über die in Frage kommenden Verhältnisse auf kürzestem bez. telephonischem Wege, — und was hierbei den Arbeitsnachweis der Herberge in Großenhain anlangt, durch die Amts» Hauptmannschaft Großenhain — an obengenannte Stellen wenden. Hierdurch unter Umständen entstehende Kosten würden, insoweit sie nicht die Be. teiligten übernehmen wollen, vom WohlfahrtSoerein im amtShauptmannschaftltchen Bezirke getragen werden. 619 a 2. Königliche AmtShauptmannschast. Freibank Glaubitz. Morgen Dienstag von nachmittag 2 Uhr an kommt Rindfleisch, Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der «emeiudevorstand. Freibank Weida. Morgen Dienstag von nachmittag 3 Uhr ab Fortsetzung des Rindfleischverkaufs. Pfund 40 Pf. Ter Gemeindevorstand. ! Oertliches nud Sächsisches. Riesa, 6. Februar 1911. —* Wegen Vergehens gegen Z 176 ° des StGB, wurden mehrere hiesige junge Leute zur Anzeige gebracht. Das in die Sache verwickelte Mädchen ist wegen Mtet- geldbetrug und Diebstahl festgenommen worden. Wegen Vergehens gegen § 176 ° der StGB, ist hier gestern ferner ein Arbeiter verhaftet worden. Dieser ist wegen gleicher Verfehlungen bereits erheblich vorbestraft. —* Beim Vogel st eilen ertappt worden sind dieser Tage auf dem Truppenübungsplatz Zeithain mehrere hiesige Einwohner. Hoffentlich trifft diese für ihr verwerf. licheS Tun die gebührende Strafe. —* Dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis zugeführt wurde gestern ein ProoisionSreisender, der sich hier unter einem fal schen Namen aufgehalten hat. Der Mann suchte hier für eine auswärtige Firma Aufträge auf Vergrößerungen von Photographien zu erhalten. Da, wie man uns mittetlt, daS Publikum auch weiterhin um solche Aufträge ersucht wird, so möchten wir den Rat geben, die vorgelegten Prospekte erst genau durchzu lesen, ehe man durch seine Unterschrift einen solchen Auftrag erteilt. Leute, die dies nicht tun, sollen leicht zu der fälschlichen Annahme kommen, daß die Aufträge umsonst auSgeführt werden. —* In Aussig bei Strehla ist heute die Leiche eines etwa 40—50 Jahre alten Mannes aus der Elbe gelandet worden. Einige Lei dem Toten vorgefundene Gegenstände lassen darauf schließen, daß er aus Mesa oder der hiesigen Umgebung stammt. Vorgefunden wur den ein Klemmer, gezeichnet „Herkner", eine mit der Firma Mehner versehene Streichholzschachtel, ein Pferde kamm, ein Messer, 6 Pfg. Geld und 25 Oer-Münzen. — Kandidat der Li n ks l ib e r al en im 7. Reichs- tägswahlkreise ist aus Beschluß der am Mittwoch in Säuberliche Arjravrant zu Meißen stattgehabten Ver sammlung Herr Pastor Kruspe in Meißen. Ta die nationalliberale Parteileiturtg, so bemerkt das „Gr. Tbl.", den 7. Wahlkreis als zum Agitationsbestand dec Linksliberalen (des Freisi*»us) gehörig betrachtet, ist an zunehmen, daß die Kandidatur Kruspe auch von national liberaler Seite unterstützt wird. —* Der Kreis VII (Sachsen) deS Deutschen Schwimm. Verbandes hielt gestern in unserer Stadt seinen diesjährigen Kreistag ab. Die Hauptversammlung nahm vormittag 10 Uhr im Saale des GesellschaftShauieS ihren Anfang. Insgesamt waren 21 Vereine mit 94 Stimmen vertreten, und zwar hatten Vertreter entsandt di« Vereine „Nep»un"-Bautzen, „Aegir"-Chemnitz, Verein Chemnitz o. 1892, Dresdner Amateur-Lchw.-Cl., „Ger- manta".Dresden, „Neptun"°DreSden, „Pofetdon"-DreSden, Damen- Schwtmmoerein „Germania". Dresden, Damen. Schwimmoeretn „Nixe"-Dre«den, Wasserklub Hosena, Wasser, klub Kamenz, Leipziger Schwtmmoerein, Schwimmverein Leipzig-Ost, „Otter"-Leipzig, „Poseidon"-Leipzig, „Sachsen"- Leipzig, „Olter"-Riesa, Roßwein von 1898, Verein Thal- heim, „Neptun-.Zittau, Verein Zwickau. Der KreiSoor- sitzende Dr. med. Hopf, Dresden, begrüßte die Teilnehmer und schloß mit einem Hock auf den Protektor der Schwimm, fache, Se. Mas. König Friedrich August. Au» dem Be- richt de» Kreisvorsitzenden war zu ersehen, daß Mr 5V PZg. die Zahl der KreiSvereine im verflossenen Jahre von 28 auf 23 zurückgegangen ist, und zwar sind ausgetreten die Vereine Crimmitschau, Glauchau, Großenhain, Lugau und der Damenschwimmverein Chemnitz. Der Verein „Sparta"- DreSden und Reichenau bei Zittau würden auf Be schluß der Hauptversammlung wieder- bezw. neu in den KretSverband ausgenommen, sodaß der Kreis zurzeit 25 Vereine umfaßt. Die Vereine Schneeberg, Ebersbach und Auerbach i. V. haben außerdem ihren Beitritt in Aussicht gestellt und der Verein Lugau beabsichtigt wieder beizu- treten. Der Bericht de« KreiSschwimmwartS Preuß, Chemnitz, ließ erkennen, daß die einzelnen Ver eins im abgelaufenen Jahre eine äußerst rege Tätigkeit entfallet haben. Die auf dem Kreistag in Zittau be- schlossen« Gauetnteilung deS Kreises hat in den Gauen Zittau und Chemnitz bereits gut« Erfolge gezeitigt und es steht zu hoffen, daß auch in den Gauen Dresden und Leipzig im laufenden Jahre sich eine ersprießliche Gau- arbeit entfalten wird. Der Bericht de» KretSschwimm- Wortes sprach sich ferner sehr warm für die Abhaltung von volkstümlichen Schwimmfesten durch größere Korporationen aus. Der Kassenbericht gelangte durch den Kreis kassenwart P. Schmidt, Leipzig, zum Vortrag. Die KreiS- kasse weist, den Verhältnissen angemessen, einen günstigen Stand auf. Dem Gesamtoorstand wurde hierauf ein stimmig Entlastung erteilt. Die Beiträge zur KreiSkasse sollen sür das Jahr 1911 in derselben Höhe wie bisher erhoben werden. Sodann wurde in die Beratung der ein gegangenen zahlreichen Anträge eingetreten, die sämtlich interne Angelegenheiten betrafen. Tin vom Kretsschwimm- wart aufgestelltes neue» Programm für die Schwimmfeste deS Kreises VII wurde mit einigen Aenderungen ange nommen. Ebenso wurde dem Antrag de» Schwimmklubs Chemnitz von 1892, den nächsten Kreistag in Chemnitz abzuhalten, zugestimmt. DaS KreiSschwimmfest 1911 deS Kreises VII findet in Dresden statt. Die Ergänzungs wahlen zum KreiSoorstand hatten folgende» Ergebnis: Ge wählt wurden als Schriftwart Kirsch, „Germania"-DreSden, als Kassenwart Schmidt, „Poseidon".Leipzig, al» Beisitzer Thiemtg, „Leipzig-Ost", Renner, „Neptun".Dresden und Frankenbusch, Schwimmverein Hosena. Al» KreiSoertreter sür den VerbandStag 1911 in Magdeburg wurde für den Fall, daß der KretSoorfitzende behindert ist, der Kreis- schwimmwort Preuß, Chemnitz, delegiert. An Se. Maj. den König Friedrich August wurde ein HuldigungStelegramm abgesandt. Infolge der durch die zahlretchln Anträge her- vorgerufenen langen Debatten erreichte der Kreistag erst abends 8 Uhr sein Ende. Die ganze Tagung ließ aber erkennen, daß man in den sächsischen Schwimmoereinen ernsthaft bestrebt ist, Ersprießliche» zu leisten und dem Schwimmsport, der zu den gesündesten Leibesübungen ge- hört, zum Segen der Allgemeinheit immer mehr Aus breitung zu verschaffen. ES ist nur zu wünschen, daß diele Bestrebungen, die in dem hiesigen Schwimmklub „Otter" einen freudigen Förderer haben, auch in unserer Stadt recht viel Beachtung und Unterstützung finden. —* Vom „Verein Naturschutzpark" ist der hiesigen Stadtbibltothek ein Exemplar seine» reichhaltigen und geschmackvoll au»g«sührten Werbrhefte» überreicht worden. E» kann, wie jede» andere in der Bibliothek vor- handene Buch unter den üblichen Bedingungen aus ihr pro Monat kostet diese Zeitung bet Abholung in der Geschäftsstelle; durch dir Post frei in« Hau» 6S Pfg.; bet Abholung an jedem Postschalmr Deutschland« und durch dl« Austräger frei tn« H-ur«: entliehen werden. Betreffs der Bestrebungen des Vereins Naturschutzpark verweisen wir auf den am 31. Dezbr. 1910 tn der 3. Beilage unsere» Blattes abgedruckten „Aufruf für deutschen Naturschutz" von Herrn Dr. jur. Bernhard RaffS. Der Verein strebt nämlich die Errichtung je eines großen Parks in den Alpen, im deutschen Mittelgebirge und in der Norddeutschen Tiefebene an. In dielen Parks sollen alle Pflanzen- und Tierarten Unterkunft finden, die jemals in Deutschland heimisch gewesen sind, und eS soll dadurch der vollständigen Ausrottung mancher Arten vor- gebeugt und vieles wieder gutgemacht werden, worin nach dieser Richtung hin bedauerlicherweise bereits viel gesündigt worden ist. —* Laut einer Mitteilung deS Auswärtigen Amte» zu Berlin ist festgestellt worden, daß die französische Regierung die Entlassung von Fremde n- legionären, solange sie dienstfähig sind, grundsätzlich ablehnt! Sonach sind künftig alle Gesuche dieser Art aussichtslos. ES ist daher angeordnet worden, daß eine entsprechende Belehrung der Fortbildungsschüler kurz vor ihrer Entlassung aus der Fortbildungsschule über daS wahre Wesen der französischen Fremdenlegion vorgenommen werden. Treffliche Auskunft über die Schicksale der Fremdenlegionäre gibt daS im Ver lage von Robert Lutz in Stuttgart erschienene Buch: „In der Fremdenlegion". Erinnerungen und Eindrücke von Erwin Rosen. (DaS Buch kann au» der hiesigen Stadt bibliothek entliehen werden). —* Wir haben bereit» in voriger Nummer darauf hingewiesen, daß nach stattgefundenen Einbrüchen usw. eS vermieden werden muß, durch Vornahme von Ver änderungen an Ort und Stelle die Spuren, die zur Er mittelung der Täter führen können, zu verwischen. Da diese Mahnung weitgehendste Beachtung verdient, sei heute noch nachstehender Zuschrift Raum gegeben: „Zur sofortigen wirksamen Verfolgung von Verbrechen und Vergehen auf frischer Tat ist eS unbedingt erforderlich, daß die Spuren der strafbaren Handlungen nicht verwischt, sondern der Schauplatz derselben nach Möglichkeit völlig unverändert gelassen wird, bi» die zur Verfolgung zuständigen Behörden den Augenschein genommen und die notwendigen Maß nahmen angeordnet haben. Häufig wird bei Diebstählen, Einbrüchen und dergleichen der Ort, wo sie begangen worden sind, von den beteiligten Hausbesitzern und ÄobnungSinhabern gesäubert oder aufgeräumt, noch ehe die Polizei ihn hat in Augenschein nehmen können. Hier durch wird die Verfolgung der strafbaren Handlung ganz bedeutend erschwert, da die persö liehen Merkmale, die zur Ermittelung de» Verbrechers führen konnten, nicht mehr wahrnehmbar sind, insbesondere ist auch «ine Verfolgung durch Polizeihunde, die sonst häufig zur sofortigen Er mittelung deS Täter» führen, nicht mehr möglich, wenn die Spuren de» Delikt:? verwischt sind. E» kann daher den' durch die strafbare Handlung Geschädigten im eigenen Interesse nur dringend empfohlen werden, alle» zu ver meiden, war die sofortige Verfolgung de» Täters erschweren könnte, und sofort vor jeder weiteren Maßregel, Anzeige an die nächste Gendarmeriestat'on, am besten telephonisch, zu erstatten." —* Der Verein „Vereinigte» Maschinen personal ter ESchstsch-vöhmischen DampfschtffahrtS- nur 55 Pfg.