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«««est« Nachricht«« «ud Trl«>ra»iue vom 18. August ISIS. )l Mainz. Dir Kaiser ist mit Erfolge im Sonder zug« um S Uhr am Bahnwärterhans« SS der Strecke Mainz—Alzey «Ingetroffen. Der Kaiser trug di« Uniform seine» IIS. Infanterieregiment«. Vom Erfolge hat -er Flügeladjutant Oberstleutnant v. Wuthiu« den Oberstleut nant Frhrn. v. Holtzing abgelvst. Zu« Empfang« wäre« erschienen der Grobherzog und die Großherzogin von Hessen, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessrn, Eeneralinspekteur v. Eichham, der kommandierend« General v. Schenck, der Gouverneur von Mainz, Generalleutnant v. Kathen u. a. Nachdem der Kaiser di« Anwesende« be grüßt halt«, flieg er zu Pferde. Sogleich begann auf dem Großen Sande ein Exerzieren de« Ulanenregtmeut« Nr. 6. Da« Wetter ist schön. )t Mainz. Anschließend an da« Exerzieren begann um S'/i Uhr eine Eefecht«ilbung, di« um 10 Uhr abge brochen wurde. Der Kaiser hielt darauf Kritik ab. So dann folgt« Parademarsch, wobei der Kaiser, der Groß herzog und die Großherzogin ihr« Regiment«« vorführten. Kavallerie und Fußtruppen trugen durchweg graue Feld uniform. Der Parade wohnten auch die beiden jungen Söhn« de« GroßherzogSpaare« im Wagen bei. Nach dem Vorbeimarsch ritt der Kaiser mit dem Großherzog an der Spitz« der Feldzeichen in Mainz ein. -(Berlin. Die Verhandlung über die von sech« verurteilten im Prozeß Lilian eingelegte Berufung vor dem Oberkrieg«gertchte dürste kaum vor Oktober stattfinden. )( Berlin. Zu der BetrugSaffäre bet der Dre«dner Bank ist jetzt die Vermutung aufgetaucht, daß die Quittung von dem Betrüger selbst mit einer Handdruckpresse herge pellt worden ist. X Stettin. Heut« sollen Versammlungen der aus ständigen Werftarbeiter stattfinden. S« wird angenommen, daß man dem Beschlüsse der Generalversammlung de« deutschen Metallarbetterverbande« folgend, die Wiederauf nahme der Arbeit auLsprrchen wird. -(Zürich (Schweiz). Der RcichStagSabgeorduete August Bebel ist heute vormittag plötzlich verstorben. — Bebel war geboren am 22. Februar 1840 in Töln, stand demnach im 74. Lrben«jahre. Er besuchte die Volks schule in Brauweiler und Wetzlar und erlernt« von 1854 bi» 1857 in Wetzlar da« Drechllerhandwerk. 1864 ließ er sich in Leipzig als Drech»lermeister nieder. In die Arbeiter bewegung trat Bebel 1861 ein, wurde 1864 Mitglied de« ständigen Ausschusses des verbände« der deutschen Arbeiter vereine und 1867 dessen Vorsitzender. 1869 nahm er an der Gründung der sozialistischen Arbeiterpartei teil. Gr erlitt infolge seiner politischen Betätigung längere Gefängnisstrafen und wurde 1881 aus Leipzig au«- gewiesen, weshalb er 1884 auch au» seinem Leipziger Ge schäft auStreten mußte. Unter den von ihm herauSgegebenen Schriften erreichte besonders daS Buch „Die Frau* eine hohe Auflagenziffer. In den Jahren 1890 bi« 1892 war Bebel Kassierer der soz. Partei und seit 1892 deren Vorsitzender. Bon 1881 bi« 1890 war Vebel Mitglied de» sächsischen Landtage»; dem Deutschen Reichstag gehörte vebel von 1867 bi» 1881 und dann seit 1883 ununterbrochen an. In den 70 er Jahren bi» 1881 vertrat er die sächsischen ReichStagSwahlkreise Glauchau und Dre«den II. In den jetzigen Reichstag hatte ihn der Wahlkreis Hamburg I Ost al» Abgeordneten entsandt. — Der verstorbene hatte sich in den letzten Jahren fast gänzlich vom politischen Leben zurückgezogen. Eine größere Rolle spielte er noch bei der Wahl de» Reichstag«- Präsidium» im vorigen Jahre. Al» Redner ist er aber im Reichstage nur noch ganz selten aufgetreten. Krankheit nötigte ihm, die Arbeit jüngeren Kräften zu überlassen. Obwohl Bebel dem radikalen Flügel der Partei angehört», sah man ihn doch wiederholt vermittelnd in die Kämpfe zwischen Radikalen und Revisionisten eingreifen. Möglich, daß nun nach seinem Tode die Revisionisten noch energischer al» bisher ihr Haupt erheben. Die Trauer Über den Heim gang de» langjährigen Führer» aber wird in der sozial demokratischen Partei eine allgemeine sein. )( Mailand. Seit gestern früh war der Streik tatsächlich beendet. Gestern abend wurde in einer Ver sammlung der Srbeiteroereinigung beschlossen, alle Arbeiter in Mailand und in ganz Italien aufzufordern, mit dem Streik aufzuhören. (Siehe unter: Italien.) * Rom. Im Gegensatz zu den Meldungen der meisten deutschen Zeitungen, die den Generalstreik in Italien al- völlig gescheitert hinstellen, berichtet der Pariser Bericht erstatter de» .Deutschen Telegrafen- au» guter römischer Quelle, daß der Eeneralauistand am Dienstag vollständig gewesen sei. Die Setzer und Drucker haben sich der Be- wegung angeschloflen, sodaß keine Zeitungen mehr erscheinen. Im Botanischen Garten fand ein« groß« Versammlung der Ausständigen statt, nach deren Beendigung di« Teilnehmer unter Absingen der .Internationale" in die Stadt zogen. Durch die Zertrümmerung der Fensterscheiben zwangen sie alle Kaufleute, die ihre Läden noch offen hatten, diese zu schließen. Al« mehrere Kaufleute der Meng« mit geladenen Revolvern entgegen traten und auf sie schoflen, mußte Ka vallerie mit gezogenem Säbel gegen die Volksmenge vor gehen und di« Straßen räumen. Der Verkehr der Droschken und Straßenbahnen stockt völlig. - Pari». Präsident Huerta telegraphiert" dem .Matin" auf dessen Anfrage: Alle Beunruhigung über die Beziehungen Mexiko» zu den vereinigten Staaten von Nordamerika sind völlig unbegründet. - Part«. Die diesjährigen Herbstmanöoer der fran zösischen Armee, die unter dem persönlichen Kommando des Generalstabschef» Joffre stehen, werden diese« Mal in der Gegend von Agen-Nerac und Eastell Sarrasin in Süd- frankreich stattfinden. Li« au« dem 16. und 17. Armee- korp» und der 6. Kaoalleriediviston zusammengesetzte Süd- armer wird von General Ehaumer befehligt, während di« blaue Armee, bestehend au» dem 12. und 18. Armrekorp« und der erste« Kolonial-Jnfanterie-Divtfion, unter dem Befehl« d«S General« Pa« steht. Dl«l« Manöver werden dl« letzte« de» Gennml» Pa« fei«, da der General drreit« wealg« Lag, «ach den Manöver« dl« Altersgrenze «rrttcht und 1« dl« Res,nm ««»tritt. Nach dm «iuleltenbiu Vor übungen begtnut dl« Zusammen,«»hu«, der beidm Ar«««« am 7. September «nd ist am 0. September beendet. * Parl». Das bekannt« deutscheusreflertsch, Chauvi- «Isteublatt »Libre Pa»!«" hat stch «och «lcht üb« den .Zwischenfall" von Lu«»vill« beruhigt. ES verlangt Au«, »ahmegesetz« gegm drutsch» Reisende und Elmva»duer. ES verlangt fern«, daß di» Ausstellung einer Deklarativ«, die jetzt gege« Entrichtung so« 1,45 Franc« und Vor zeigung standesamtlich» Papi«, jede« grgrbea wird, er- schwert werd«. Jeder Deutsche, der aber dies« erschwerte« Bedingung«« «icht erfülle« könne, oder stch »ur daß min dest, zu schuld«: kommen lasse, soll sosort ausgewiesen werde» können. " Pari«. Der I« der Fremd «liegio« di»««»d« früher« Bürgermeister von Usedom, Trömel, ist «ach einer Meldung der Pariser Blätter zur »eitere« Untersuchung sein» Geiste», und Gesundheitszustand«» vom Lazarett von Saida «ach dem großen Militärhospita! in Oran ge bracht worden. X Pari«. In Sabl«»-d'Olon«e am Atlantischen Ozean streiken di« Sardinenfischer, wetl infolge de» llrber- fluffe« a« Sardinen der von den Konseroenfabrikanten an- geboten« Prei» zu gering ist. Kein Fischerboot hat den Hasen verlassen. Die Fischer warten vorläufig di« Ent- scheidung einer zur Regelung diese» Streite« eingesetzten gemischten Kommission von Fischern und Konservensabri- kanten ab. * Madrid. Die Lage in Katalonien hat sich un- erwartrterweis« wieder verschlimmert. Obgleich die Webereien am Montag und Dienstag geöffnet waren und Militär die Fabriken bewachte, legten die meisten derjenigen, die an ihrer Arbeitsstätte erschienen waren, nach kurzer Zeit ihr Werkzeug wieder nieder. Am Dienstag schloffen die Webereien von neuem. In der Stadt kam e» im Anschluß an einen von Frauen und Kindern veranstalteten Demon» strattonSzug zu zahlreichen Ausschreitungen. Die Regierung ist in großer Unruhe, weil die Eisenbahner der katalanischen Linien erklärt haben, stch den Ausständigen anschließen zu wellen. )( London. Der internationale medizinische Kongreß ist geschloffen worden. Der nächste Kongreß wird im Jahr« 1917 in München stattfinden. X Baku. E« streiken über 13000 Arbeiter. Die Ruh« ist nicht gestört worden. (Siehe unter: Rußland.) X Grenoble. Die drei Studenten, die sich bet der vesteiguug de« Cirque-de-Neron verirrt hatten, sind auf- gefunden worden. Eie waren zwar sehr erschöpft, aber unverletzt. E« handelt sich nicht um Deutsche, sondern um einen Oesterreicher Gunkel, einen Engländer Lorn und einen Bulgaren MakedonSki. )( Peking. 1000 Mann RegiernngSttuppen schlugen gestern 1500 Rebellen in der Nähe von Schanghai. Diese griffen die Regterung«truppen an, indem sie Salven ad- gaben. Al« die Rebellen anfingen zu schwanken, griffen die Rordtruppen mit dem Bajonett an und töteten 200 Mann. Der aufständige Gouverneur von Klangst versucht, den Widerstand neu zu organisieren. X Schanghai. Reutermeldung. Die Wusung-Forts sind Übergebell worden. ES heißt, da» Geld dabei eine wichtige Rolle gespielt habe. * London. Dr. Sunjatsen, der Führ« der chine sischen Revolutionäre, der bekanntlich vor einigen Tagen nach Japan geflohen ist, hat an den Präsidenten Juan- schtkat einen Brief gerichtet, la dem r» unter anderem heißt: »Wenn ei« Diener der Oeffentltchkeit beim Volke unbeliebt ist, mutz er sofort abdanken, wie könne« Sie da» Leben de» Volke» opfern, nur um Ihre Stellung zu halten? ES ist eine» groben Manne» unwürdig «in Reich durch da« Blut Unschuldiger zu gewinnen." X Mexiko. Nach amtlichen Depeschen sitck bei Tor reon, dessen Belagerung aufgehoben worden ist, 3200 Re bellen im Kampfe getötet cker hingerichtet worden. Die übrigen Rebellen haben den Rückzug angetreteu. Die BuudeStruppen verloren 200 Mann. X Sandiego (Mexiko). Bei der Plünderung von Durango sanden di« Aufständischen in den dortigen Läden vergiftete« Gebäck, da« zur Rattenvertilguug bestimmt war und aßen davon. Sieben von ihnen starben. Die darauf hin verhafteten Ladeninhaber wiesen di« Kisten vor, welch« die Aufschrift Gift trugen. Nichtsdestoweniger wurden sie htngertchtet. " Newyork. Dem festgefügt«« Staatenbund der Union sind Revolutionen und Reooluttüachen der mtttel- und südamerlkantschrn Staaten längst «in Dorn im Auge. Präsident Wilson hat deshalb, wie der »New Park Herald" berichtet, die Absicht nicht «ur «inen dauerudev Friede« zu schaffen, sonder« auch in Mexiko «in Exempel zu statuiere«, um ähnliche Erhebungen» wie di« de» Generals Huerta gegen Madero, ei« für allemal zu unterbinden. Der demo kratische Präsident der Union gibt sich der Hoffnung hin, daß ihm dieser Plan gelingen wird. Sein Sondergesandter, John Sind, ist bereit» mit Huerta» Regierung in Serbin- düng getreten und wird ihm heute die Vorschläge Wilson» unterbreiten, die gleichzeitig alle« Großmächte« mitgeteilt werden sollen. Die Vorschläge laufen darauf hinaus, einen Waffenstillstand unter den mexikanischen Parteien herbeizusühren und während diese» Waffenstillstand,» diever- fassungSmätzige Wahl eine» Präsidenten durchzuführen. E» ist nicht der Wunsch der Vereinigten Staaten, daß Präst- deut Huerta vor der Wahl abdankt, doch mutz er sich ver pflichten, bet der Wahl einer andere« Persönlichkeit zum Präsidenten dieser unverzüglich die Macht zu übergeben. )( washington. Die Nachricht au» Tokio, Japan werde Felix Diaz nicht al» Sondergrsandtrn Mexiko», sondern nur al» Privatmann empfange«, hat hier «inm günftiaen Eindruck hervorgerufen. Dte Litze »nf dem Puls»«. '( Wien. DaS Fremdenblatt", begrüßt dio Er ledigung der Albanischen- und der Aegätschen Jnsel-Fragv durch dte Londoner votschasterbonferenz mit lebhafter Genugtuung und betont, welche bedeutenden Hindernisse in der albanischen Frage überwunden werden mußten. Aber schließlich sei erfreulicherweise doch der Standpunkt Oesterreich» und Italiens durchgedrungen. Rur 1« Ein zelheiten habe Oesterreich-Ungarn den Kvmpromißweg betreten und damit neuerlich seine Friedensliebe und seine stetige Geneigtheit -um Entgegenkommen betätigt, wie «» auch von Anfang ast' Serbien mit der Zuerken nung eine» wirtschaftlichen Zugang«» zur Adria einen Lewei» seines Wohlwollen» gegeben habe. Ta» Blatt erklärt schließlich, dte internationale Sicherung der alba nischen Autonomie auf der Grundlage der Neutralität sei die festeste Bürgschaft- daß in diesem Teile de» Balkan» ein dauernder Zustand geschaffen und infolge von glücklichen Anlagen die Möglichkeit einer entsprechen den Entwickelung gegeben wird. X Part». Dte hiesigen Blätter drücken ihr« Befrie digung au» über den gestern gefotzten Beschluß d« Londoner Botschafterkonferenz in der Frag« der von Italien noch besetzt gehaltenen türkischen Inseln und der Regelung dtt griechisch-albanischen Grenze. — Der .Matin" schreibt: Die italienische und di« griechisch, Regierung habm gleichmäßig Veranlassung, sich zu der versöhnlichen Regelung bieser Frag« zu beglückwünschen. Dte Freundschaft Italien» ist für un» nicht mit dem Interesse zu vergleiche«, da» dies« od«r.j,u« Abgrenzung Albanien» für un» hat. wir müssen die Regelung der Frage in dem von Italien gewünschten Sinne mit aufrichtiger Genugtuung aufnehmen. — Da» .Echo d« Pari»" schreibt: So verschwindet ein Gegenstand der Polemik, ohne, daß da» italienisch« Volk irgendwie verwundet wird. Diejenigen italienischen Publizisten, dte Frankreich» Haltung in diesen Verhandlungen getadelt haben, werde« anerkennen, baß die Mäßigung unserer Diplomatie ihrer Uneigennützig- kett gleichkommt, vielleicht wäre ,» für die Herzlichkeit der Beziehungen zwischen Frankreich und Italien wünschens wert, daß diese Tatsache öffentlich srstgestellt wird. X London. Wie ergänzend gemeldet wird, wie« Staatssekretär Grey in seiner Rede im Unterhaus« auch darauf hin, daß die Beziehungen der Mächte gegenwärtig stch nicht in einem Zustande befänden, der den europäischen Frieden bedrohe oder Anlaß zu Befürchtungen gebe. Na türlich bestehe keine Einstimmigkeit unter den Mächten, wie da« die kontinentale Presse zeige. Die Ansichten der verschiedenen Länder über den Vertrag von Bukarest gingen au«etnander. Aber e« beständen keine Meinuvg«verschie- denheite», welche die Tendenz aufwtesen, die verschiedenen Mächtegruppen in entgegengesetzt, Lager zu sondern. Die englische Politik gegenüber der Türket hänge vou gesuudru Finanzen und einer guten Regierung ab. Sine wirkliche Gefahr drohe der Türket nicht von einem äußeren Angriffe, sondern von innerer Unordnung und innerer Schwäche. Dte astatische Türket interessiere so viele Mächte, daß, wa» immer getan werden solle, mit Zustimmung aller geschehen müsse. Am Schluffe seiner Rede sagt« Grey, da» euro päische Konzert hab« ein große» Ziel gehabt, nämlich dl« Lokalisierung de» Kriege». E» sei weise gewesen, sich da rauf zu beschränken. Wenn eine gewaltsame Intervention etntreten sollte, so würde sie wahrscheinlich nicht durch da» europäisch« Konzert al» Ganze» geschehen, oder indem da» europäische Konzert einem Mitglied« ein Mandat erteile^ sondern dte «tu« oder di« andere Großmacht könnte so herauSgefordert werden, daß sie im eigensten Interesse auf eigene Ha«d vorging«, — Bonar Law brachte zum Aus drucke, daß dte Politik Str Edward Grey» allgemeine Billigung finde, und wünschte dem Staatssekretär Glück uud Erfolg seiner Anstrengungen zur Vermeidung eine« europäischen Kriege». Damit wurde der Gegenstand ver lassen. (Stehe auch den Artikel .vom Balkan".) " Sofia. Entgegen allen Meldungen von ein« be« drohllch« Stimmung in der bulgarischen Bevölkerung und von Abda»ku«g»g«danken de» Zaren Ferdinand scheint stch der Monarch doch n«ch großer Sympathie bei den vulgaren zu erfreue«. Zar Ferdinand ist gestern au der Spitz« der dritten Armee in Kitstendll «lngezogen. Er wird dort der Arme« persönlich dl« Unterzeichnung de» Bukarester Frieden» Mitteilen «nd di« Soldaten in di« Heimat entlassen. Dte von anderer Seit« verbreitrte Meldung, daß di« Sofioter Regierung Militärrevolteu im Inner« de» Land«» befürchtet, wird durch «in Telegramm au» Sofia dementiert, da» be- sagt, daß di« Bevölkerung Bulgarien» die Kund« von dem Frieden von Bukarest ohne sonderlich« Teilnahme ausge nommen hat. Sie hat überall ihre Kaltblütigkeit bewahrt und scheint sich ganz auf di« Proklamation de» König» zu verlassen, die die .Vollendung de» angefangen«« Werke»" auf eine spätere, besser« Zeit verschoben wissen will. * London. Di« »Daily Mail" läßt stch au» Bu karest mehrere HeiratSpläne melden, durch die der Friede gesichert und der neu« Balkanbund vorbereitet «erden soll. Der 23jährige Kronprinz Georg von Griechenland Mrd di« 18jährige rumänisch« Prinzessin Elisabeth, dte Tochter de» rumänischen Thronfolger», heiraten, Prinz Karol von Rumänien, ihr ältester Bruder, soll nicht, wie «» bisher hieß, die Großfürstin Olga, sondern dte zweit« Tochter de» Zaren, die 16 jährige Großfürstin Tatjana^ zur Gemahlin erhalten; Prinz Karol ist 19 Jahre alt. Der 24 jährige Kronprinz Alexander von Serbien endlich soll die älteste Tochter de» Zaren, die 17jährige Großfürstin Olga, heiraten. )( Belgrad. Da» serbisch« Preßbureau dementiert di« von ausländischen Blätter« gebrachte Nachricht über eine angebliche Verlobung de» serbischen Kronprinzen Alexander mit der Prinzessin Helen« oon Griechenland. X Athen. Di« Abwanderung der Grieche« und Muselmanen au« Thrazien ist allgemein. Di« griechische Negierung ist sehr in Sorge, denn sie muß dieser Bevölke rung, dte ausgedehnt« Besitzungen und wertvoll« Häuser im Stiche gelassen hat, bi« erst« Hilf, leist««.