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«Utas» statt. — einer PrioatwoLnung der Schnorr straß« wurde au». Wo Tasche eine» IWstel», der tm Vor saal« hing, »tu« Geldbörse mit 20 APnk gestohlen. Dt« Börse wurde von der Polizei tm Keller versteckt vorgefnnden. Der hlnzngezog«, Goltzethund Ralf »ah» daran Witte- ruug und verbellt« da» tn jenem Hans-alt tStig« Dienst- «ädchen, da» schließlich zugestand, den Diebstahl ausgesührt V» Haden. — Gin aufregender Zwischenfall ereignet« stch am Montag nach«, beim Einzug der Abteilung de« Husaren- regtment» Rr. 20 au» Bautzen. Sie «ar, von der Nossener Brück« kommend, in die Näh« der Grvbelstraße gelangt, al» plötzlich «in Pferd durch «in« Elektrisch« scheu wurde und zu steigen begann. Dadurch wurde da» Pferd de» Neben- manne» auf die Gangbahn gedrängt, wo e» mit seinem Retter stürzte. Roß und Retter rafften stch jedoch schnell wieder auf. St« schienen ohne erheblichen Schaden davon- gekommen gu sein. Der Husar führt« da» Pferd bi» zur Retsewitzer Straß« am Zügel. Hier bestieg ,r «» wieder, worauf di« Abteilung unter klingendem Spiel tu thr» Quar tiere nach Obergorbitz einrücktr. Rtederpoprttz. Al» am Sonntag abend in der 11s. Stund« zwei jung« Mädchen au» Striesen dl« Pillnitz» Straß« nach Dachwitz zu heimwärts gingen, hatte stch «in Unbekannter an «in» d» Mädchen herangeschlichen und mit einem kräftigen Ruck versucht, die Handtasche zu entreißen. Der Raub gelang ihm aber nicht und er flüchtetet« nach der Elbe zu. Pirna. Einen kühnen Sprung wagt« am Sonntag mittag ein Passagier au» Sebnitz, der mit dem Zuge von Hohensteln nach Kohlmühl« fuhr. Unterhalb Loh»dorf nahm ihm der Wind den Strohhut. Kurz entschlossen fpraug der Mann vom Zuge ab und nahm seinen Hut, der unterdeffrn von einem Mädchen aufgehoben worden war, an stch. bedankte stch und wandert« gemütlich mit der Fahrkarte in der Tasche sein» Heimat zu. Weißenberg. Am Sonnabend abend brannte hier da» wohnhau» nebst Werkstätte d» vüchenmach»«eist«r» Ernst Regmann bi» auf die Grundmauern nieder. Elstra. Sin tödlicher Unglückefall ereignete stch beim Getreideabladen dadurch, da» der Muflkleit» Semmer vom wagen stürzte, wodurch er schwere inner« Verletzungen und eine Gehirnerschütterung erlitt, an denen er verstarb. Kamenz. Im Halbach'sche» Steinbruch brach tn der Nacht zum Montag infolge Selbstentzündung von Brikett» ein Schadenfeuer au», dem der Kohlenschuppen, die Fahrbrücke, ei« Kühlturm, sowie ein Teil de» Maschtnenhause» zum Opfer fielen. Lvbau. Schwere Gewitter, verbunden mit Schloßen, entluden stch am Sonntag nachmittag über Lölau. Ueber- au» heftige Schläge ließen vermuten, daß der Blitz in nächster Nähe eingeschlagen hatte. In Eeorgewitz hatte der Blitz in da» Wohnhau» de» Herrn Köhler etngeschlagen, welch«» bi« aus die Umfassungsmauern niederbrannte. — Daß ein Hase im Hochsommer in einen Gasthof kommt »ud in Küche und Speisekammer etndringt. wird wohl nicht ost vorkommen. Dieser Tage hat sich dieser Fall ab» doch hier im Feldschlößchen zugetragen; ein Hase kam tu die Hau»flur gerannt, wahrscheinlich um vor einem Hunde zu flüchten, sprang in die Küche und dort auf den Herd und rannte dann in die Speisekammer, wo ihn der Wirt fing. Bequemer kann man wohl kaum zu einem Braten kommen. Bockwen. Sine fast unglaubliche Gemeinheit ist auf den Fluren de» durch da» Brandunglück so schwer hetmgesuchten WirtschastSbesitzer» Schöppner au»gesührt worden. Während sich die Leute befleißigen, ihr Anwesen wieder auszurichten, wobei sie von mildtätigen Menschen hilfreich unterstützt werden, sind ihnen auf den Feldern da» Kraut und die Kartoffeln gestohlen worden. vi«her «ar e» nicht möglich, die Täter zu ermitteln. M. T. Mittweida, vorgestern kam «» tn einem hiestgen Lanzlokal -wischen Maurern und Steinarbeitern zu einem Streit, der in eine wüste Schlägerei au»artete, wobei da« Mess» «ine groß« Rolle spielte. Ein Maurer wurde dabet jo schwer verletzt, daß « tn» Krankenhaus überführt werden mußte. Er befindet sich in L«b,u»gefahr. Lier der Haupt- beteiligt« konnten noch in der vergangenen Nacht fest- geaoinmen werden. — Gestern nachmittag brach tn dem ersten Selsaktorsaale der Wetßthaler Sktien-Spiunerei ver mutlich durch Hetßlausrn eine» Trommellager« ein Brand an». Durch da» schnelle Eingreifen der Arbeiter, sowie der Kockisch-Wetßthaler und Rtngethal» Feuerwehr gelang «», da» Fen» bald zu unterdrücken. Wtldenau. I« Ueberrtfer schoß d» Forstgehtlfe für bi« Ueberwachung de» Herlagrüner Forstrevier», da» zu der politische« Gemeinde wildenau gehört, am vorigen Sonntag, vormittag» um »/,S Uhr einem Waldarbeiter, der l« Wald« spazieren ging und Beeren suchte, von hinten «ine Ladung Schrot in die Waden, nachdem er ihm zuge- rufe« hatte: «Halt, oder ich schieße!" Trotzdem da» Beeren- suchen in der genannten Forst verboten ist, lag offenbar kein Grund vor, wegen dieser einfachen Aorstschutzüberlretung von d» Waffe Gebrauch zu machen. Die Sach« ist dem Gericht übergeben worden. Niederfrohna. In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde da« Anwesen de» Mamers Steinbach ein Raub der Flammen. Freiberg. A« Schalt» de» hiestgen Hauptpost, amt» wurde am S. August ein Zweimarkstück, Jahreszahl 1212, Münzzeicheu al» salsch angehalten und der König- Uchen Staatsanwaltschaft zur weit»«« Behandlung über- rutesen. Besonder« Kennzeichen: Da» Yalschstück ist au» Blei und wiegt 2*/, Gramm weniger al» ein echte». Grüna. Au» noch unaufgeklärt» Urfach« enstand am Sonntag nachmittag tm Hause de» Herrn Material- warenhändler« väßlu ein Schadens«»», da» in Verhältnis- Mäßig kurzer Zeit da» ganz, Grundstück in «sch, legte. Lengenfeld. In der Mechanischen Waumwoll- zwstniet von Weißbach wurde der 32 Jahr« alt, Fabrik- arbeit« Franz Met» von der Tranimtsstou erfaßt und ihm der Unk« >r« und da» recht« Bria vollständig au» dem Körper geriffen. Er starb nach wenigen Miaut«. Auerbach. In «tu» hiestgen Gastwirtschaft kam es vorgestern abead zu Streitigkeiten, tu deren Berkaus« d» Feuenuanu Spritz«» von dem Steinsetzer yelgenbräu eine« gefährlichen Dolchstich tn den Rücken «hielt. * Planen t. B. Bet den» Grwet««ung»bau d» Gasanstalt «acht« stch d» RS jährig« verheiratete Hand- arbeit«« Etchler an der Betoumoschin« g« schaffe« nud wurde von dies« erfaßt. Dabet «litt er fchwer« Per- letzungeu; sämtlich« Kleider wurde« ihm »am Leib« ge- rissen. — Gin Franzos«, dn stch Sautier nennt und mit sein« Frau di« hiestg« Gegend bereifte, um Schwindeleien auszusühren, von deren Ertrag da» Paar ganz behagltch lebt», »st hi» vrrhaftet ward««. Di« beiden Jndustri«ttt«r kamen von Zwickav hierher. * Leipzig. Erst»» früh ist in Leipzig d» Leiter de» 12. Deutsche« Turnfeste», Turuwart, Oberturnlehrer Rudolf witzgall einem schweren Magenleiden erlegen. Er war 28 Jahr« Eavturnwart de» Leipziger Schlachtfeld- Turngaue» und »hielt von König Friedrich August von Sachsen wegen sein» Verdienst« um da» 12. Deutsche Turnfest da» Ritterkreuz de« AIbrecht»orden». — Im An schluß an di« Jnlernational« Baufach-Ausstellung tn Leipzig haben die Gewerkschaften Deutschland» einen Bauarbeiter- Schutzkongreß einberufen. Dieser wird von 466 Delegierten besucht und Ist gestern von dem R«lch»tag»abg,ordneten Legst« eröffnet worden. — In der Zeit vom Mittwoch bi» Freitag dieser Woche steht zv erwarten, daß auf der Inter nationalen Vaufach-Ausstellung die Besucherzahl die zweite Million «rreichen wird. Auch diesmal hat die Au»stellung»- leitung beschlossen, dem zwelmtllionsten Besucher «ine goldene Uhr» Zu schenken. Der Prämteaempfäng» wird durch da» Lo» bestimmt werden. Nach offiziellen Angaben wurde die Ausstellung am Sonntag von über 60000 Personen be sucht. — Eine Deutsche Schuh- und Ledermrsse wird in diesem Jahre zum ersten Male tn Leipzig abgehalten werden. Auf dieser neuen Messe werden ungefähr 200 Au»stell» vertreten sein. Da da» Interesse für diese neue Messe so außrrordentlich rege ist, geht man damit um, die im nächsten Jahre stattfindende Mess« tn einem der großen Kaufhäuser abzuhalten. In diesem Jahre wird sie tn der Leipzig» städtischen Turnhalle tn der Leplay.Straß« ver anstaltet. — Nach Unterschlagung von 3200 M. zum Nachteile «in» hiestgen Motorenfabrik ist der Reisende Johanne» Friedrich Rudolf Grohe, am 17. 12. 1877 tn Rendsburg geboren, Jägerstrabe 7 in L-Gohli» wohnhaft, seit dem gestrigen Tage von hier flüchtig. — Bet einem Einbruch, der innerhalb der letzten 14 Tag« tn einem Grundstück der Nikolatstroße verübt worden ist, wurden einem Kürschnermeister 100 Stück gelbltchgrau« amertka- Nische Opoffumfell, im Gesamtwerte von 250 M. gestohlen. Da« Leder derselben ist gelb zugearbeitet. Alle Felle haben klein« kahle Stellet und sind etwa 20 bi« 40 Zentimeter groß. DI« Polizei warnt vor Ankauf derselben und ersucht um sachdienlich« Mitteilung. Der beschädigt« hat auf dt« Wtederherbeifchaffung der Felle 80 M. Belohnung au-gesetzt. Ortrand. Al» di« GutsbesttzerSehefrau Pröschke tn Kroppen mit vtehfültern im Stall« beschäftigt war, erhielt dieselbe von einer Kuh einen derartigen Stoß mit den Hörnern in den Unterleib, daß di« Gedärm« herau». traten. Die bedauern»»«»« Frau wurde tn da» Kranken- hau» zu Lauchhammer überführt. Wetpert. Der mit d» Zolldeklaration betraut« vahubedienstet« H. hat stch Zollunterschletfe zuschulden kommen lassen, die den Betrag von 4000 Kronen über steigen. Da stch H. durch größere Geldau»gaben verdächtig machte, wurde er beobachtet und man kam bald hinter seine betrügerischen Manipulationen. Kulm. Da» Dienstmädchen Anna Rumrich wurde, al« sie mit ihrer Mutter nach Kulm ging, nahe der Kapelle bei Priesten von einem abgewiesenen Liebhaber namen« Wenzel Kurz überfallen und durch Messerstich« schwer o». letzt. Kurz flüchtete darauf zu der oberhalb Priesten ge- legenen Bodenbacher Bahn und warf stch vor einen Zug, der ihm den Kopf vom Rumpfe trennte. M «iStzMtnWBü sik in siMnWel. Der Anteil enchseu« an den WelttzandelSzüter«. Prof. E. Kaiser. -Nur wer da« grün« kristallene Feld pflügt mit de« Schiffe« «iiendrm Kiel«, der vermählt sich das Glitch dem gehöret die Welt!" Kein anderer Staat von ähnlicher Größe hat soviel Anlaß, diese» Wort Schiller» zu beherzigen, als unser Sachsenland; kein anderer Staat verbraucht solche Massen von fremden Rohstoffen, bringt eine ähnliche Summe von gewerblichen Waren hervor, verfügt über eine so zahlreich«, arbeitsfreudtge, geschickte Bevölkerung wie Sachsen mit seinen 15000 Quadratkilometern Flächei Zu seiner Sorge de» Einkauf» von Rohstoffen und de» Absatzes von Jndustrieerzeugnissen gesellt sich noch die Sorge für die Beschaffung kräftiger, gesunder und doch billiger Nahrungsmittel, die ebenfalls über See in Hülle und Fülle zu haben sind: eine Tdnne amerikanischen Getreide» kostet von Newyork bi» Mannheim, also 6- bi» 7000 Kilometer Wege», 9 Mqrk Fracht, dagegen von BreSlau bi» Mannheim aus der Eisenbahn, d. s. kaum 600—700 Kilometer, 27 Mark! Hierin zeigt sich unwider leglich die Ueberlegenheit der Seevölker, sowie die Ur sache ihres Reichtums und ihrer Macht- Wir in Sachsen haben zunächst nur eine große, unentbehrliche Lebens- und Verkehrsader, die un» einen bescheidenen Anteil an jenem unerschöpflichen Reichtum sichert, die unS hinführt an alle Gestade der Welt, wo andere Völk» ihre Ge- winste einheimsen; diese Lebensader ist die Elbe, und der Inbegriff aller direkten Beziehungen Sachsen» -um Meer und zu den großen Welthäfen ist Riesa an der Elbe. Mesa bildet heute den Hauptumschlagsplatz für den industriellen, wie für de« agrarischen BevölkerungöteU unsere» Sachsen lande». Die beispiellose Billigkeit de» Wasserweges die Elbe aus- und abwärts übt jene unwiderstehliche Anzieh ungskraft au- auf alle, die etwa» zu verkaufen haben, und ebenso auf diejenigen, welche Güter nach Sachsen herein beziehen. S- ist denn Riesa al» Handel», emporium für unser kleine» Sachs« von größerer Bedeutung, al» Liverpool für England — dem» England hat dank seiner Lage am Meer unzählige Gelegenheiten, Häfen entstehen zu lass« — sür uns» Vachs« ist und bleibt die Glbe die einzige große Leben»- und Verkehrsader, und daß unser Staat die Bedeutung und den Wert dies» Station klar erkennt und das Mög lichste daraus für unser Volk zu gestalten gewillt ist, beweist u. a. die auf der J.-B.-L in Leipzig befindliche, äußerlich so bescheidene, anspruchslose, ohne große Auf machung zustande gebrachte Sammlung von 256 ver- schieden« Gütern, die in Mesa verfrachtet werden; in zwei Kästen von einem Quadratmeter Größe sieht man sauber geordnet Steine, Hölzer, Frücht«, Nahrungsmittel, Gespinst«, Erze, Oele, Miehl, chemische Erzeugnisse usw. als Umschlagsgüter der Riesaer Berkehr-anlagen zur Schau gebracht. So mancher geht vorüber — verwirrt von der Fülle des Gebot«« — was sich nicht in aus dringlicher, raffinierter, ja brutal« Welse zur Geltung zu bringen weiß, bleibt heute ja so leicht unbeachtet — und gerade im vorliegenden Falle bleibt dem Beschau« die Mühe deS Einarbeit«», de» vergleich«» nicht er spart. Für den Dieferblickenden bedeutet diese Sammlung der Proben eine Glanzleistung, wie sie nur von einer so exakt, sorgfältig und unermüdlich tief ackernden Verwaltung wie der sächsisch« hervorgebracht werden konnte. Von d« Hölzern, die uns«« Musikin strumentenmacher im ob«« Vogtlands und die .Möbelfabrikanten verwenden, seh« wir Proben von Eiche, von Rotholz aus Amerika, Grenadillholz von Ostafrika, Schlangenholz, Teakholz und Parsimonholz aus Amerika, Mahagoni au» Westafrika, Mangroverinde aus Ostindien und Südafrika, Sandelholz aus Nie« derländisch-Jndim und Afrika. Daran reihen sich Roh produkte au» dem Gebiet der St ein Industrie: Erd farbe aus Italien, Infusorienerde aus Großbritannien, Graphit aus Ceylon, Steinnüsse und Steinäpfel für die Knopffabrikation, Weinstein aus Portugal, Schwefel aus Argentinien, Kalisalpeter zur Düngung aus Chile, Chromkalk aus England, dazu Granit, Salpeter, Eisen vitriol, Borax, Don, Quarz, Feldspat für Porzellan- und Glasindustrie, Speckstein und Schellack. An Erzen sind vorhanden: Nickelerz aus Frankreich und England, Roheisen von Lübeck, Blei, Mangan, Rohkupfer von Amerika, Ferromangan aus Schweden, Wolsramerz aus England; es gibt in Sachsen zurzeit nur eine einzige Verarbeitungsstätte für Wolfram, nämlich die Firma Tr. Graff, vorm. Dr. Schluttig, in Roßwein. Ferner ist da zu sehen chinesisches Gold, Schwefelkies aus Spa nien, Eisensand aus England, Eisenerz von Spanien und Schweden. Wie für Hol-, Stein und Erz, so gilt auch für alle ander« Rohstoffe der Satz: daß ein Volk um so intelligenter ist, je mehr e» die in seinem Gebiet vor kommenden Rohstoffe selbst zu Halb- und Ganzfabrikaten umzuwandeln weiß, das z. B. versteht, aus einem Stück chen Roheisen im Werte von einem Viertelspfennig eine Uhrfeder im Werte von 50 Pfg. herzustell«. Danach muß man auch die vierte Abteilung, die der pflanzlichen Gespinst st offe usw., beurteil«, die ja auch sür die Textilindustrie unseres Bogtlandes, für die blühende Teppichfabrikation in OelSnttz usw. von größter Bedeu tung sind, so die Cocos- und Jutefaser aus Indien, Asbest aus dem Kaplande und von Canada, fern» Pa- raffini von Rußland, Tresin, JapanwachS, Gummi, Co- pal aus Indien, Veilchenwurzelparfüm aus Mali«, Hirschbrunst von Rußland, Harz aus Amerika, Stuhl rohr von Britisch-Mälaga und Niederländisch-Jndien; da- zu gesellen stch Oele, Dran, Soja-Bohnenöl, Terpen tin, Firnis, Fenchelöl aus Portugal, Laternenöl aus dem Hamburger Freihafen, Lawendelöl, Orangett«, Erdnuß kuchen und -Mehl, Reisfuttermehl, Oliv«, Kleie, Mais mehl (Italien und TLutschland), Weizenkleie au» Argen tinien- Käsestoff: Casein für Klavtertastm, Kämme usw., Borsäure von Italien- Walfischbarte für die Korsettin dustrie aus Norwegen, ZycaS-Palmenwedel au- Japan, Zierkork au» Spant«- Korkrinde, Lerchenschwamm au» Britisch-Indien, Perlmuscheln au» Japan, Aegypten, Nordamerika, Hirschhorn von England, Koko-nuß, Copra au» Indien, die un» zur NahrungSmittel-Ab- teilung hinüberleitet, in b» noch Prob« vorhanden sind von Tee, Kakaobohnen, Zucker (von Döbeln nach Eng land!), Roggenkleie, Weizen (Brasilim), Mimosa-Rtnde, Aprikosen-Kerne aus Persien, Futterbohn«, Knochenmehl, Rei», Kaffee, Hanfsaat, Braunsenf au» Ostindien, Sesam saat aus China und Seetang aus Norwegen usw. „Wer zählt die Völker- nennt die Namen, die gastlich hier zu- sammenkamen!" — Wahrlich, nicht besser als durch diese Bezugsländer und ihre Rohstoffe kann die Uni versalität der Betätigung des sächsischen Volke» bezeugt werden; aber indem wir un» angesichts dieser 256 Pro dukte der einzigartig« Anpassung» - Fähigkeit unsere» BolkSstamme» an die veränderten Lebensverhältnisse freuen, zieht von fern auch schon d» Gedanke mit heran, daß jede ungünstige Konstellation an irgend einem Teile deS Erdbälle» auch ihre Welle herumschlagen läßt in unser Sachsenland — eine schlechte Baumwollernte in Amerika, Revolution in Indien oder China, Krieg auf dem Balkan — sie hinterlass« ihre Spuren im Konto buch de» sächsischen Fabrikanten, mag er nun in der Rest- den- oder in einem entlegen« Dörfchen de» oberen Vogt- lande» oder Erzgebirges sein« Sitz haben. So ist diese Mustersammlung der Umschlagsgüter in den Riesaer BerkehrSanlagen ip jeder Beziehung lehr- reich; sie wird ohne Zweifel zahlreiche Nachfolger von feste« ander« Handel-empört« find«. —