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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-13
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1925
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Oertllches nnv SSchstsches. Riesa, den IS. Oktober 1V2S. —* Dettervorberlaaefürl«. Oktober. (Mit» geteilt von der Sächsischen Land,«wetterwarte Dre«d»n.» Wechselnd« vorwiegend stark« Bewölkung. Zeitweise Nieder- schläg«, im Flachland als Regen, im oberen Erzgebirge als Schnee. Temperaturen schwankend: vorwiegend sehr kühl, im Trbirae bi« ,n Kältegraden. Mäßige, in höheren Lagen lebhafte Wind« an« westlichen Richtungen. —* Goldenes Ehejubiläum. Morgen, am 14. Oktober, ist es Herrn Oberlehrer i. R. Hermann Rein hardt und seiner Gattin vergönnt, da- seltene Fest der Goldenen Hochzeit zu begehen. Dem allseits geschätzten be tagten Ehepaar, das sich zurzeit noch körperlicher und gei stiger Frische erfreut, seien auch an dieser Stelle die herz lichsten Glückwünsche bargebracht: möge ihm in ungetrübter Gesundheit ein gesegneter Lebensabend beschieben sein. —* Auszeichnung für Treue in der Arbeit. Für über 40jährige Tätigkeit bei der Linke-Hofmann-Lauch- hammer A.-G., Werk Riesa, erhielten die Nachstehenden durch die Direktion je eine Jubilänmsplakette in Bronze »nd ein ansehnliches Geldgeschenk auSgehändigt: Maurer Emil Müller, Riesa, Kolonie, Schweiber August Pinkcrt, Böhlen bei Riesa, Schlosser Adolf Winkler, Riesa, Dreher Hermann Zieger, Riesa (OrtStetl Gröba), LtsenwerkSarbeiter Franz Schmieder, Zeithain. —* Reisetasche gefunden. (Polizeibericht.) In der Woche vom 12. Oktober 1925 ist von einem Reisenden in den Anlagen des hiesigen RosenplatzeS eine Reisetasche, enthaltend eine gröbere Anzahl rote Tüten mit Menthol» BonbonS gefunden und bei der Polizei abgegeben worden. Der Eigentümer der Reisetasche ist bisher noch nicht zu er mitteln gewesen. Ausgeschlossen ist nicht, datz die Reise tasche gestohlen worden ist. Sie kann beim hiesigen Kriminalposten besichtigt werden. Diejenige» Personen, die hierüber sachdienliche Angaben machen können, werben ge beten, sich beim Kriminalposten zu melden. —* Dreisschreiben. Ain Sonntag vormittag fand aus Anlab des 25 jährigen Bestehens des Collmgan- verbandeSGabelSbergerscherStenographen- ve reine auch ein Dreissckreibcn statt, wobei sehr beacht liche Ergebnisse erzielt wurden. Die Namen der Preis- träger sind folgende: 60 Silben: 1. Preis: Lotte Behla, Oschatz: Martha Mehnert, Riesa. 3. Preis: SeinzWalther, Riesa; Gertrud Hübner, Riesa. 80 Silben: 1. Preis: Kurt Drentz, Strehla; Martin Dietrich, Strehla; Walter Naumann, Strehla. 2. Preis: Elisabeth Günther, Oschatz. 3. Preis: Dora Kühne, Oschatz; Erich Tschierch, Strehla. 100 Silben: 1. Preis: Marianne Dänisch, Riesa (fehlerfreie Arbeit); Hildegard Schäbig, Riesa; Doro thea Behla, Oschatz; Frieda Frauendorf, Riesa; Alfred Otto, Riesa. 2. DreiS: Hildegard Schreiber, Oschatz. 3. Preis.-Gertrud Morgenroth, Oschatz, Johanna Büttner, Riesa. 120 Silben: 1. Preis: Paula Schmidt. Riesa (fehlerfreie Arbeit); Alfred Leipnitz, Oschatz; Herbert Hille, Dahlen; OttoFrischmann,Oschatz;HildaJursch,Riesa. 2. Preis: Max Bergmann, Oschatz, Erich Siebert, Oschatz. 140 Silben: 1. DreiS: Helene Maulwurf, Oschatz. 2. Preis: Gertrud Mietke, Oschatz; Johanna Fischer Oschatz; Gerhard Walther, Riesa. 3. Preis: Emma Berger, Oschatz. — 160 Silben: 1. Preis: Martha Oelsch, Riesa.' 3. Preis: Martha Große, Gröba. 200 Silben: 1. Preis: Irma Grobe, Riesa ('/» Fehler). 220 Silben: 2. Preis: Ernst Schmeiße r, Riesa. * Ausstellung für Gesundheitspflege, .rine der traurigsten und ernstesten Ersck>einungen der Zeit nach dem Kriege ist das außerordentlich starke An- wachjen der Geschlechtskrankheiten. Wie in allen Kriegen, hat sich auch un letzten Weltkrieg gezeigt, datz neben den eigentlichen Kriegsseuchcn auch die Geschlechts krankheiten im Heere eine große Zunahme erfahren hatten. Verschlimmert wurden die Verhältnisse noch nach dem unglücklichen Ausgange des Krieges durch die überhastete Demobilisierung, das Auscinanderlaufen der Mannschaf ten, das Fehlen von Disziplin und Ordnung. War früher der Hauptsitz dieser Krankheiten in den großen Städten zu suchen, so fand damals eine Verschleppung über das ganze Land statt, sodaß heute die Verbreitung eine fast allgemeine ist. Erschreckend sind die Zahlen der Stati- stiken der an Geschlechtskrankheilen Erkrankten. Unsagbar groß ist das Maß körperlicher und seelischer Leiden, die von den Erkrankten erduldet werden müssen und das Leid, das immer wieder in so viele Familien gebracht wird. Bedenkt man, daß es heute besonders in Groß städten schon eine Menge geschlechtskranke Kinder gibt, angesteckt von erwachsenen Familienangehörigen oder Untermietern, mit denen sie infolge des herrschende» Woh- nunaselends das Bett teilen müssen, so kann man sich wohl kaum etwas denken, das ein grelleres Licht auf unsere heutigen Verhältnisse wirst. Hier zur Besserung Hand anzulegen, muß jedermann- Aufgabe sein. Seit Jahren faßt die deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten alle Elemente zusammen, denen dieser Kampf am Herzen liegt. Vie hat vor allem mit dem falschen Schamgefühl aufgeräumt, das früher herrschte, als die Zeitungen nicht wagten, über Geschlechts krankheiten etwas zu bringen, als der Kranke nur in geheim vertriebenen Büchern Aufklärung fand, als eine öffentliche Besprechung dieser Krankheiten noch unmöglich war. Aber viel ist angesichts der Schäden der lebten Jahre gerade jetzt wieder zu leisten an Aufklärungsarbeit, um insbesondere unsere Jugend reiner aufwachsen zu lassen. Um ihr zu sagen, daß der beste Schutz vor An steckung die Enthaltsamkeit ist, daß dre Keuschheit picht schädlich, sondern nn jugendlichen Alter sogar gesund heitsfördernd ist, daß die körperliche Betätigung, Turnen, Sport und Spiel die Enthaltsamkeit fördern, daß die meisten Ansteckungen unter dem Einfluß des Alkoholae- nusseS erfolgen, daß dieser deshalb zu vermeiden ist, » v. a. m. In den vom Deutschen Hygiene-Museum zu- fimincngestellwn und ins Land hinausgesandten Wan derausstellungen findet man alle diese Gesichtspunkte ver einigt. Deshalb benutze man die Tage bis mit 18. Ok tober, an denen eine solche Ausstellung in Riesa m der früheren Pionierkaserne gezeigt wird. Am Montag abend besprach Herr Dr. Rudolf slunze kur» einige Lichtbrlderreihen, die in Ver bindung mit der Ausstellung für Gesundheitspflege vom Deutschen Hygiene-Museum zur Verfügung gestellt sind. Die Vorträge behandelten die menschliche Ernährung, du Tuberkulose und den AlkoholiSmus m allgemein verständ licher Welle und dienten insbesondere zur Einführung kn die Hygiene-Ausstellung, dre sich zur eit in der kie sigen früheren Pronrerkaserne befindet Len Zuhörern, die den Ausführungen des Redner» größte Aufmerksam keit schenkten, wird dadurch da» Verständnis der Au«, stellung wesentlich erleichtert worden sein. Die nächste ärztliche Führung durch die Ausstellung findet Donners tag, den IS. Oktober, nachmittag» S Uhr, statt. Der Besuch der Ausstellung kann bisher ein sehr guter ge nannt werden, besonder« am vergangenen Sonnabend und Sonntag sammelten sich große Besucherzahlen in der Ausstellung an. Es ist deshalb zu- empfehlen, wenn irgend möglich die Wochentage zum Besuch der AuS- stellung zu benutzen. -* Die im Oktober 1S2S fälligen Voraus- »ahlungen auf Einkommensteuer, Körper schaft» st euerunbUmsatz st euer. Bis zum 10. jSchon- frist 17.) Oktober 1025 sind Vorauszahlungen auf Einkorn- mensteuer, KürperschattSsteuer u. Umsatzsteuer zu entrichten: 1. Gewerbetreibende (Einzelpersonen, SrwerbSgesellschaften) haben Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer und Kvr- perschaftssteuer für die Monate Juli, August, September nach dem Umsatz ober dem Vermögen zu leisten. Weist ein Gewerbetreibender für die abgelaufenen vollen Vierteljahre de» Kalenderjahre» 1925 ober de» Wirtschaftsjahre» 1924/25 nach, daß er in diesem Zeitraum Verlust oder, so geringen Gewinn gehabt hat, baß di« Vorauszahlungen die Steuern sür 1025 übersteigen würden, so werben die Vorauszahlun gen sür den Rest des Kalenderjahre» 1925 ober des Wirt schaftsjahres 1SS4/25 ganz oder teilweise gestundet; hierbei werden die bereits entrichteten Vorauszahlungen angerech net. 2. Gehaltsempfänger mit Gehalt von mehr als 8000 RM. im Vierteljahr, Anaehürtge der freien Berufe, Ver mieter, Verpächter, Bezieher von Kapitalerträgen und son- stigen Einnahmen haben Vorauszahlungen nach dem Ueber- schuß der Einkünfte über die Werbungskosten in den Mona ten Juli, August, September zu leisten. Der Tarif ist der gleiche wie bet der Zahlung im Juli. Beträgt der Neber- schuß weniger al» 290 RM. oder die Roheinnahmen weniger als 275 RM„ so sind Vorauszahlungen nicht zu entrichten. Der Steuerabzug wirb angerechnet. 8. Die Vorauszahlun gen auf die Umsatzsteuer sind, wie bisher, von den gröberen Steuerpflichtigen monatlich, d. h. für den Monat September und von den kleineren Steuerpflichtigen vierteljährlich, d. h. für Juli, August, September zu leisten. Der Satz beträgt dieses Mal noch 1!4 vom Hundert. Die Ermäßigung auf 1 vom Hundert gilt erst für die Umsätze nach dem 89. Sep tember 1SL5. m II mim wit sviosm rsxsu Lssuck bivtot s.ia xutv» ^dsatrxvdiot kür äis öosodästavslt. Otms tknrsixs ksiu Verkauf, äa äiv ^vrsißv oivrjA uvä silsia 2Uw kudlikuw «priadt. Vas „Rissasr laxvdlatt" ist äis Brücks rvisckoo viu- uvä Vorkäuksr uuä avsrkavvt ela VoNeU M olle KesoliSklzlsule jlrvulläiiobst uns ruxsäaoktv Lv» rsixsu erbitten vir rsoktreitix, um jsäsr eine sorgfältige Ls- bauäiuvg aogsäsiksv au lassen. IggeüIeN - üsecliösleslslle wer» io. ^-» Nachzahlung an Angehörige von ver storbenen abgefundenen Rentenempfängern. In der Inflationszeit mit wertlosen Papiermarkbeträgen abgefundenc Rentenempfänger mit einer verminderten Er werbsfähigkeit über 15, aber unter 25 Prozent, können bis zum 1. März 1926 auf Grund des Artikels 2 des dritten Abänderungsgesetzes zum ReichSversorgungSgefetz vom 28. Juli 1925 eine Nachzahlung in Höhe von 50 RM. bean tragen. Die strittige Frage, ob dieser Betrag auch den Hinterbliebenen von inzwischen verstorbenen Abgefundenen gezahlt werben könne, ist, wie der ReichSbnnd der Kriegs beschädigten mitteilt, auf seine Veranlassung zn Gunften der Hinterbliebenen geregelt worden. Wenn ein solcher abge fundener Beschädigter nach dem 31. März 1925 gestorben ist, so kann auf Antrag an das zuständige Versorgungsamt der Betrag von 50 RM. den nahestehenden Angehörigen des Verstorbenen gezahlt werden. Ist der Tod bereits vor dem 1. April 1925 eingetreten, so kann da» DersorgungSamt auf Antrag den gleichen Betrag ausnahmsweise als Unter stützung ans den dem ReichsarbettSministertum beim Ka pitel HI, 2 Ttt. 8 für 1925 bereitgestellten Mitteln an nahe- stehende Angehörige beS Verstorbenen bewilligt werden. Der Antrag wird am vorteilhaftesten durch den ReichSbnnd der Kriegsbeschädigten dem zuständigen DersorgungSamt zugeleitet. —»Geldpreise fürErfindungenimEtfen- bahnwesen. Von den in der Betriebsrechnung der Deutschen Reichsbahngesellschaft vorgesehenen Mitteln sind 50 060 Mark an Beamte und Arbeiter als Belohnung für nützliche Erfindungen und Verbesserungen auf dem Gebiete de» Eisenbahnwesen» gezählt worden. Die Erfindungen beziehen sich, wie La» Nachrichtenblatt «Die Reichsbahn" mitteilt, auf alle Zweige der Verwaltung, liegen in her Hauptsache aber auf technischem Gebiete. —* NachforschungeunachDeutschentmAuS- land betr. Bon der Retchsstelle für Nachlässe «nb Nach forschungen im Auslande zu Berlin ging nn» folgende» Schreiben zu: .Unterm 2V. September 1VS5 ist vom dortigen Tageblatt-Verlag «in Raimund Gahler in Heyba, der seinen Onkel in Amerika sucht, an da» amerikanische Konsulat in Berlin verwiesen worden. ES darf der Anlaß zu der Mit teilung benutzt werben, daß seit dem 1. 4. 1924 für Nach forschungen nach Deutschen und Deutschstämmtgen und deren Eigentum im AuSlande, für die Urkunbenbeschaffung aus dem AuSlande für JnlanbSbeutsche und für die Vertretung der Interessen Deutscher an ausländischen Erbschaften die diesseitige dem AnSwärttgen Amt angeglie derte ReichSftelle zuständig ist." —»Kohlenhandel und Preisabbau. Die Beiräte der Fachgruppe «Groß- und Plahhandel" im Zent- ralverband der Kohlenhändler Deutschland» haben auf ihrer Tagung in Leipzig einstimmig beschlossen, die Reichs regierung weitestgehend bet den Pretsabbaubestrebungen zu unterstützen, indem der Zentralverbanb und seine Lan desverbände die örtlichen Organisationen de» Kohlenhan del» vervkltchtev. gegen Mißstände auf -aS schärfste vorzu- aeven. —» Allgemeiner Fürsvrge-Erzte-una». Tag. In Dresden begann gestern voyntttag di« btrSjäh- rtg« öffentliche Tagung, zu der die Mitglieder, die Vertreter brr an der Fürsorgeerziehung beteiligten BehSrben, An- stalteü und Vereine in stattlicher Anzahl erschienen waren. Al» Gegenstände der Tagung waren solche Fragen gewählt worden, die tn der Praxi» der Fürsorgeerziehung heute ein besondere» Interesse tn Anspruch nehmen dürfen. Pastor Wolsf-Hannover-Kleefelb wie» in seiner Eröffnung»«», spräche daraus hin, daß gerade 25 Jahre verflossen seien, seit dem tn Preußen da» erste FürsorgeerztevungS-Gesetz ge- schaffen wurde. Seit dieser Zeit habe die Fürsorger». zirhungSarbett einen mächtigen Aufschwung genommen, auch sei die reichsgesetzliche Regelung der Fürsorgearbeit geschaffen. Für die sächsische Negierung und für die übrigen auf der Tagung vertretenen Länderregterunae» sowie für die Sächsischen Verbände der Jugend- und WohlfahrtSpslege sprach Minister ElSner, der die Fürsorgearbett als Aufbau arbeit im besten Ginne des Wortes bezeichnete. Oberbür- germetster Blühcr-DrcSdcn begrüßte im Namen der Stadt verwaltung die Tagung und betonte, daß die Arbeit quan- tttativ und qualitativ gewachsen sei und daß Li« Beteiligung an dieser Fttrforgearbeit in aktiver wie passiver, d.h. finan zieller Hinsicht die Städte In besonderem Maße belaste, wenn man auch zugeben müsse, daß die private Fürsorge tätigkeit wieder auflebe. Dann hielt SanttätSrat Dr. Mönkemüller-HtldeShetm den ersten Vortrag über „Die Sonderbehandlung der schwersterziehbaren Fürsorgezög- linge und der Geschlechtskranken innerhalb der Anstalt". Mitberichterstatter waren Direktor Pastor Nake, Struves hof bet Berlin und die Oberin der Erziehungsanstalt Bethesda tn Boppard, Frau Stever». Die Verhandlungen werben heute fortgesetzt. —» Der Bund Entschiedener Schulreformen (Volksbund für neue Erziehung) veranstaltet am 81. Oktober iRcformationSfest) und 1. November im Fcstsaal der Deut schen Oberschule in Zwickau einen Kultnrtag. Thema: Des LcibeS und der Seele Not. Bundesvorsitzender Prof. Paul Oestreich, Berlin, spricht über „Kultnrnöte des deutschen Volkes"; Studienrat Dr. Tacke, Stettin, über „GeistcSnöte an höheren Schulen"; Stadtarzt Dr. Hobann, Berlin, be handelt bas Thema: „Die sexuellen Nöte der Jugend". Be zirksschulrat Btehweg, Löbau, wird über „Die Serlennöte der Zeit und die Weltlichkeit der Schule" sprechen. —* Eine Landtagsanfrage über Elternrätc. Im Landtage hat Prof. Stegcrt (D.-N. Bp.) folgende kurze Anfrage an die Regierung gestellt: „An verschiedenen Orten Sachsens sind in diesem Jahre Eltcrnratswahlen unmöglich gemacht worden durch Nichtcinberufung der Elternversamm lung, durch Nichtaussührung des ausdrücklichen Beschlusses der Elternversammlung, durch Nichtberatung eines diesbe züglichen ordnungsmäßigen Antrags, ober durch unzulässig« Beschlüsse der Elternvcrsammlung oder der OrtSschulbe- hörde. Eingaben von Elternvereinen an die zuständige Auf. sichtsbehörde sind entweder zurückgewtesen oder monate- lang nicht erledigt worden. Wie gedenkt baS Ministerium sür Volksbildung diesen willkürlichen und ungesetzlichen Zu ständen und Vorgängen entacgenzutreten und Abhilfe zu schaffen? Ich begnüge mich der Dringlichkeit wegen auch mit einer schriftlichen Antwort." —* Entschließung eine» KretSkirchen- tage». Die Diözesanversammlung (KretSkirchentag) der Ephorie Auerbach nahm folgende Entschließung an: „Die Versammlung beklagt erstens die außerordentliche Vergnü gungssucht und die endlose Festwut unserer Tage mitten in der schwersten und bitteren Notlage unsere» Volke». Sie bedauert zweitens insonderheit das Abhalten solcher Veran staltungen am Sonnabend abend. Sie sieht darin eine schwere Schädigung des religiösen Lebens und damit zu gleich auch eine Schwächung der sittliche» Kraft. Sie er wartet drittens von den maßgebenden amtlichen wie nicht amtlichen Stellen, wie von den Gemeinden überhaupt, daß sie auf Einschränkung solcher Feste mit aller Entschiedenheit bedacht, daß auf unbedingte Einhaltung der Polizeistunde strengstens geachtet und der Abend vor dem Sonntag mög- lichst von Vergnügungen und Festen befreit wird. Viertens; nicht minder erwartet sie, daß behördlich nichts unterlassen wird, die Wahrung der gesetzlich gewährleisteten Sonntags ruhe durchzuführen, und daß fünften» di« Glieder unserer Gemeinden sich und andere stetig zur GonntagSfeter und Sonntagsweihe mit den Herztöne» des Gottesdienstes kraftvoll erziehen." —* Ein neues Retchsluft-KurSbuch. Die Abteilung für Luft- und Kraftfahrwesen des Reich»««- kehrsmtnisterium hat ihr zweites RetchSlnft-KurSbuch her-. auSgegeben. DaS bisherige Luftkursbuch enthielt 89 Flug- linien, die sich inzwischen auf 63 vermehrt haben. Dem Kursbuch ist zur Orientierung eine UebersichtSkarte der Luftlinien beigefügt. , —* Der Präsident der Reichsbahn di rektion Dresden Dr. Mettich tritt aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident der Reichsbahndirektion Kluge ernannt worden. „ —»Invalidenversicherung. Am 80. September 1925 liefen im Bereiche der sächsischen LandeSversichernngS- anstalt 220 780 Renten und zwar 145 910 Invaliden-, Kran ken- und Altersrenten, 23 725 Witwenrenten und 51145 Waisenstammrenten (mit rund 100 000 Waisen). Gegenüber den Bestandszahlen vom 80. Juni dieses Jahres ergibt sich somit eine Zunahme von 5 341 laufenden Renten, von denen 3 418 (64 vom Hundert) Invalidenrenten und 1928 (86 vom Hundert) Hinterbliebenenrenten sind. Das Heilverfahren hat eine weiter« Zunahme erfahren. Neuaufnahmen tn die Heilstätten erfolgten im 3. Vierteljahr in 2271, Entlassungen tu 2 848 Fällen. Außerdem sind wettere 2 403 Heilverfahren bewilligt, aber noch nicht angetreten worben.. —* Ketn Unkraut im Herbstgarten. Es ist merkwürdig, datz viele Gartenbesitzer im Kampfe gegen das Unkraut während der letzten Sommermonate erlahmen und sich dadurch um -en Erfolg ihrer FrühjahrSpflege selbst bringen. Glich das Gärtchen im Frühjahr einem Schmuck kästchen, so steht es jetzt oft recht verwildert aus. Ueberqll sprießt das Unkraut hervor: Kreuzkraut, Nessel, Bogelmtere usw. schießen in Saat, ohne daß sich eine Hand zur Ausrot tung rührt. Diese Gleichgültigkeit verdient schärfste Ver urteilung, zumal die Mühe, gegen bas Unkraut vorzu gehen, gering ist. Dabei entzieht das Unkraut dem Boden ein« Menge wichtiger Nährstoffe auf Kosten der später an- zubauenden Gartenfrüchte. Aber nicht nur -aS: Alles Un kraut trägt im Laufe des Herbstes noch tausendfältig Game», der zurzeit der Reife auSfällt. Unermüdliche und gemeinsame Bekämpfung der Unkräuter ist allen Garten besitzern dringend anzuraten «nd zwar bi» in den Herbst hinein. Ist der Boden zu naß, um mit -er Hacke bearbeitet werden zu können, so muß gejätet werden und zwar so rechtzeitig, daß die Kräuter nicht erst zur Gamenbildung komme». —* Stand -er Landwirtschaft im Oktober 1925. Durch das kühle und vorherrschend regnerische Wetter im September wurden die Feldarbeiten wesentlich beein trächtigt. Die Getreideernte ist überall, bis auf geringe Reste von Hafer, beendet. Die Kartoffeln haben vielfach unter der Nässe gelitten und zeigen in manchen Gegenden bereits Fäulnis. Die Kartoffelerträge werden bet Früh- kartosfeln im allgemeinen als ziemlich knapp, bet Spätkar- toffeln als zufriedenstellend bis gut beurteilt. Auch bet Zucker, und Futterrüben wird im ganzen mit befriedigen- den Erträgnissen gerechnet. Die Futterpflanzen und Wiesen hatten infolge des zn trockenen Gommers nur schwachen Rachwmk». weSbalb die Erträge de- »«eite« «nb dritte«
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