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Mefirmgen der rneteor. Statiou 421 (Lberrealschule Riesa). 24. 9. 24 kein Niederschlag. 25. 9. 24 Niederschlag 7.9 mm. vermischtes. ^_.8ir«Ve»«»rd im Güdosten »eriltn». ym Mosten. Berlin», in der WillibaldÄleriS-Strasse 7, hat sich fi» der vorkracmgenen Nacht eine blutige Tragödie Rodeck hatte sich heilig gelobt, all seins Willenskraft oufzubieten, um dem Kranken nicht zu zeigen, was an Schmerz und Trauer in seiner Seele war, und er fand die Durchführung dieses Vorhabens nun leichter, als er es zu hoffen gewagt hatte. Herzlich ergriff er die dargebotene, abgezehrte Hand, und seine Stimme hatte ihren alten, frischen Tonfall, da er erwiderte: »Natürlich wäre ich schon um vieles früher gekommen, wenn ich nicht erst jetzt erfahren hätte, wo du eigentlich steckst. Vergessen aber hatte ich dich gewiß nicht. Und nun wollen wir uns darüber freuen, daß wir wieder mal beieinander sein dürfen." »Ja, das wollen wir," nickte Eerhard Holthausen, während es wieder wie der Schatten eines Lächelns um seine Mundwinkel huschte. »Wir haben uns ja sicherlich mancherlei zu erzählen. Möchtest Lu uns nicht ein Viertel stündchen allein lassen, liebste Inge?" Das junge Mädchen hatte sich auf eine solche Aus forderung wohl schon gefaßt gemacht: denn sie war an der Tür stehengeblieben, und nun zog sie sich nach einem stumm beredten, bittenden Blick auf Nodeck ohne Wider spruch zurück. Gerhard Holthausen sah ihr lange nach, und Rodeck fühlte sich tief bewegt von der Zärtlichkeit, die seine Augen spiegelten. Wohl eine Minute war ver gangen, ehe der Kranke wieder das Wort nahm. »Sie ist ein Engel, Rodeck l Und darum wird es ihr Schicksal sein, zu leiden, wie Las Eute und das Schon« auf Erden immer leiden muß! Ich kann es ihr nicht ersparen. Aber es ist mir »in Trost, zu denken, daß st« wenigstens von der Last meines Levens nun bald erlöst sein wird." »Was für sündhafte Reden sind das, mein Altert Ich weiß, daß sie dein Leden nicht als eine Last, sondern als «inen Trost empfindet. Darum solltest du dich schäme«), etwas Derartiges auszusprechen." .Sündhaft?" wiederholte Holthausen, ihm langsamen Gesicht zuwendead. »Ist es sündhaft, wenn der Jäger dem «»geschossenen Wild, da» er in Qualen auf seinem Wege findet den Gnadenstoß gibt? Willst du mir viel leicht die Ruhe mißgönnen nach all der namenlosen Pein?*, .Du wirst gesund werden, Gerhard! Und du wirst Frieden und Ruhe finden, ohne zu — —* / Der Arzt schüttelt« den Kopf. „Ohne zu sterben — meinst du? Nein, mein Lieber, für mich gibt es kein andere» Heilmittel al« dies. Und keiner von euch kann ahnen, wie große Sehnsucht ich habe, e» endlich zu empfangen. Unsereins kokettiert nicht mehr mit dem Gedanken an den Tod — unsereins klammert sich an ihn als an di« schönste und beglückendste aller irdischen Gewißheiten." Rodeck fragte sich in der Sülle feine» Herzen«, oh die« denn nun wirklich die Reden ein Wahnsinnigen sei» könnten, und es fiel ihm ein, daß er von Geisteskranke!» «lesen hatte, di« kurz vor ihrem End« wieder zu voll« Klarheit de» Geiste» gelangt waren. Aber da» war doch wohl nur in Romanen oder in Theaterstücken gewelech! wo e» auf die «in« oder die ander« Weis« der poetisches Gerechtigkeit zum Siege verhelfen sollt«. Ob auch dick Wissenschaft von solch,» Füll«» zu «r-ählen wisse, wa» ihm nicht bekannt und dünkt« ihn sek zweifelhaft. Wahrstheinttch he»bette esüch bei Holchanfen nur mtt «inen jener achten Augenblicke, denen die Derwirrung nur um so eeschgNeenkr zu folgen pflegt. Rodeck zitterte insgeheim vor diesem unvermeidlichen Umschlag, und « Gekrekbe und Karkoffckltt von kiv.tt auf ii«,4 oder m» 1,2 v. H., erhöbt. Die Jndustriestoffe ainaen von 188,4 auf 187,8 oder um 0,4 v. H., davon die Gruvpe Noble und Eilen von 129,4 auf 128,5 oder um 0,7 v. H. zurück. Die Inlandswaren zogen von 123,0 auf 124,5 oder um 1,2 v. H. und die Einfuhrwaren von 158,5 auf 157,7 oder um 0,8 v. H. an. Die v. Nordische Messe in Kiel. Die 6. Nordisch« Messe in Kiel, die am Sonntag ohne jede Feierlichkeit, aber in Anwesenheit des preußischen HandelSministrr» Sierina, eröffnet wurde, kann sich einer zufriedenstellenden Beschickung erfreuen. Das gilt nickt nur für die gesamt« Texttlbrancke sowie die technische Messe, sondern auch für die keramische Abteilung. Besonders reichhaltig sind wieder die Deutschen Werk» vertreten. Ter zweite Tag der Nordischen Messe brachte die erwartete erfreuliche Belebung d«S Geschäftsganges. Besonders gute Abschlüsse wurden in landwirtschaftlichen Maschinen und Maschinen für Tischlerei bedarf rrzirlt. Auch Oefen fanden im Hinblick auf den bevorstehenden-Winter guten Absatz. Die Verkäufer mußten teilweise 60—90 Tage Ziel gewähren, wobei besonders mit sprach. daß zahlreich« Käufer durch ein» Konvention ge bunden sind, nicht unter einem Ziel von 90 Tagen zu kaufen. Auf dieser Grundlage belebte sich das Geschäft in Leder. Möbeln, Satklerwaren, Bürstenwaren, Glas und Porzellan und Lebensmitteln. DaS geschäftliche Bild der Frankfurter Herbstmrff« bat gegenüber dem ersten Tage keine wesentliche Ver änderung erfahren. Am 2. und 3. Tage sind allerdings noch zahlreiche Einkäufer eingetrossen, darunter verhältnis mäßig viele Ausländer, unter denen wieder di« Italien«» besonders stark vertrrten sind. Geschäfte werden in erster Linie von Firmen erzielt, die neben einer gewissen Leistungs fähigkeit in der Lage sind, entgegenkommende Zahlung», bedingungen zu gewähren. Begehrt sind in erster Linie Neuheiten und Reklameartikrl. Auch im Hause der Technik war gestern eine Belebung zu spüren, ebenso in Radio artikeln, Motorrädern, Kleinmöbeln und WeihnachtSbaum- artikeln. Das Mesamtnrteil, so schwer es sich einheitlich zu sammenfassen läßt, geht dahin, daß Frankfurt gegenüber den unmittelbar vorhergegangenen Messen immerhin rin« kleine Belebung gezeigt hat. Die nächste Frankfurter Mess« findet vom 29. März bis 4. Avril statt. Di« russische Missernte. Die Ernte oder, besser gesagt, die Mißernte in Rußland steht nun endgültig fest. Da« Zentralistische Amt bat bereits die Zohlen veröffentlicht; sie lauten schätzungsweise auf 2500 Millionen Pud bei 126 Millionen Einwohnern. Die Zahl der von der Hunger gefahr Bedrohten wird ungefähr 16 bis 17 Millionen be- tragen, gegenüber den 24 bis 25 Millionen Hungernden im Jahre 1923. Auch ist diesmal die Bevölkerung der Hunger- gebiete rin wenig besser gegen die Gefahr gewappnet Trotzdem ist das Ausmaß des zu erwartenden Unheils un geheuerlich genug. Im Gegensatz zum Jabre 1921 besteht keine Hoffnung auf Hilfe von außerhalb. Vis zum letzter Augenblick wiegte sich die Sowjetregiernng in der Hoffnung, daß rS gelingen würde, den Getrcideexport aiifrechtzuerhalten: sie fürchtete in erster Linie dem Ausland gcgcniibec ihre Exportunfähigkeit zuzugeben. Schließlich mußten sich Nykow und Kamenew, wenn auch mit Widerstreben, doch zu dec Erklärung bequemen, daß der Gstreideexport bis auf weiteres eingestellt werden müsse. Lmmen, «pmkr, «Per, WtMBer». Riesaer Sportverein «. «v„ Rief«. Anläßlich eine« vom Wau Nordsachsen großzügig geplanten Sportwerbe- tage» in Döbeln, ist über das ganz« Äauaebiet am kommen den Sonntag Spielverbot verhängt. Die 1. Mannschaft des RGB. nimmt deshalb den Sonnabend zu Hilse, um da« fällige Rückspiel gegen die 1. Mannschaft des SB. Sportlust-Riesa auszutragen. Da einige Spieler an diesem Tage verhindert sind, tritt der RSV. mit folgender Elf an: Schuckardt: Möser, Obieglo; Sitte, Mücklisch, Funk«; Thonfeld, Knopp. Born, Blaha, Hofmann. Ersatz: Wirth- aen, Stöger. Das Spiel findet nachmittags in der ehemaligen Nionierkaserne statt. — Der SV. Gröditz veranstaltet am Sonntag ein Pokalturnier, an welchem 8 Mannschaften teilnehmen. Auch die 3. und 4. Elf des NSV. sind dazu eingeladen. Dem Sieger in diesem Turnier winkt «in wert voller Pokal. — Im ersten Spiel trifft di« 8. des RGB. auf Preußen-Biehla 8. und die 4. Elf auf die A.H. der Spiel vereinigung Großenhain. — Zum Sportwerbetag nach Döbeln fahren von den Herren: Born, Sitte, M. Rudolf. F. Rudolf, Gundermann, um an dem 10-tm.Ttraßenlauf tetlzunehmen, dem Mannschaftssieger fällt auch hier ein wertvoller Preis zu. Aa. Verein für Bewegungsspiele Riesa-Gröba fE. Bi. VfB.—Spielvereinigung Finsterwalde 0:6. Mit diesem Resultat mußte sich Riesa in Finsterwalde geschlagen be kennen, obgleich es dem Gegner vollkommen di« Wage hielt. Nur durch verschiedene Fehlstöße der Verteidigung glückte es F. einen so hoben Sieg zu erzielen. Wiederum gelang es dem BsB.-Sturm nicht, die ihm sich bietenden Torgelegen heiten auszunützen. Ein Unentschieden hätte dem Spiel verlauf eher entsprochen. Nach dem Spiele fand sich die gesamte Elf von Finsterwalde im Klublokal ein, um mit den Gästen vom Elbrftrand einige feuchtfröhlich« Stunden zu verleben. Die Ausnahme sowie die gewährte Gastfreund schaft möge den Riesaern als Beispiel dienen. — Im letzten VerbandSspiel standen sich am vergangenen Sonntag in Röderau ÄsB. 2. und Röderau 1. gegenüber. Beide Gegner trennten sich bei einem Unentschieden von 2:2. Der Tor wart Rödrraus verhinderte eine sichere Niederlage. — Die Alt« Herrenmannschaft verlor gegen RSV. Alte Herren im VerbandSspiel mit 4:0. — Iugendausschuss: VfB. 1. Jugend Gaumeister von Nordsachsen 1923/24. In Waldheim fertigte die 1. Jugend die gleiche Mannschaft des Döbelner Sport-Club knapp aber sicher mit 1:0 ab. Das sieg bringende Tor wurde in der 7. Minute durch den Rechts außen Beier rrzirlt. Protest wurde nicht erhoben, sodaß VsB. 1. Jugend endgültig den Gaumeistertitel an sich bringen konnte. — Damenhandball: Die vor kurzer Zeit ins Leben gerufene 1. Damenbandballelf lieferte gegen RSV.-Damen ihr erstes Spiel und unterlag derselben mit 6:0. Trotz der Niederlage gebührt der PfB.-Mannschast eine Anerkennung, da dieselbe ihre Feuertaufe gegen eine seit Jahren bestehende und gut eingespielte Mannschaft sehr aut bestand. Bei Austragung weiterer Spiele müßte die Elf noch einen sehr «rnstzunehmenden Gegner abaeben. Wg. Handel und Volkswirtschaft. Die GrosshandelSrichtzahl. Die auf den Stichtag des 23. September berechnete Großhandelsrichtzahl der Statistischen Reichsamts ist gegenüber dem Stande vom 16. September (128,6) nm 1,1 v. H. auf 130,0 gestiegen. Von den Hauptgruppen haben sich die Lebensmittel von 123,3 auf 125,9 oder um 2,1 v. H., davon die Gruvpe bas vermeintliche Echuldgeheimnis in der eigenen Brust zu verschließen und sich keinem anderen anzuvertrauen als mir. Mit dem Fortschreiten des Leidens aber wurde seine Widerstandskraft immer geringer. Er offenbarte sich auch den Aerzten, die ihn behandelten, und wenn ich verhin dern wollte, daß er sich bei Leuten, die ihn in seinen ge sunden Tagen nicht gekannt hatten, in den Verdacht brachte, «in Mörder zu sein, so durfte ich weder eine fremde Pflegerin zu ihm lassen, noch durfte ich gestatten, daß ihn jemand besuchte." .Und Sie nahmen es heldenmütig ans sich, selbst di« Pflegerin Ihres Bruders zu machen I Wahrhaftig, Fräu lein Inge, kein Wort der Bewunderung ist stark genug, Ihre Aufopferung nach Verdienst zu würdigen." MU einer abwehrenden Geste stand das jung« Mäd chen auf. .Ich habe einfach meine Pflicht getan — nicht mehr und nicht weniger. Und mein Bruder ist in diesen letzten Monaten ein so geduldiger, rücksichtsvoller und sanft mütiger Patient gewesen, daß einzig der Schmerz über feinen hoffnungslosen Zustand meine Aufgabe zu einer grausamen gemacht hat. Nun, da Sie über alles unter richtet sind, und da Sie wissen, welche Deutung Sie den etwaigen Bekenntnissen «nd Selbstanklagen Gerhards zu geben haben — nun werde ich mich darüber unterrichten, ob er imstande ttt. Sie zu empfangen." A. Kapitel. Al» Inge Holthausen nach Verlauf einiger Minuten Meder auf der Schwelle erschien und ihm «in Zeichen machte, ihr zu folgen, fühlte Rodeck eine Beklemmung, wie er sie ähnlich kaum je in seinem Leben empfunden hatte. Er war ja schon cm manches Krankenbett und auch an manches Sterbelager von Menschen getreten, die seinem Herzen teuer waren, aber es war da» erstemal, daß er zu einem lebendig Toten ging, zu einem Manne, der nach allem, was er soeben gehört hatte, nur noch da» SußereAbbtld dessen sein konnte, den «reinst gekannt und geliebt hatte. Er hatte sich während der letzten Minuten allerlei schreckhaft« Vorstellungen gemacht von der Ver wüstung, die die grauenhaft« Krankheit auch ims Aussehen de» ehemaligen Freunde» ungerichtet habe» mochte. Und «» wirkt« auf ihn wie eine dankbar empfunden« Erleich terung, al» der erste Blick in da» Krankenzimmer ihn von der Grundlosigkeit wenigstens dieser Befürchtung überzeugte. Gerhard Holthausen ruhte, von Kissen gestützt in einem bequemen Lehnsessel, den man nahe an da» halb geöffnete Fenster gerückt hatte, und er sah wohl au» wie «in körperlich hochgradig Erschöpfter, doch keineswegs wie ein Wahnsinniger. Sein Gesicht war hager und einge fallen, doch so hatte es Rodeck ja auch schon bei ihren letzten Begegnungen gefunden, und die schlaffen Züge er schienen ihm im Gegenteil heute viel ruhiger «nd fried- sicher als damals, wo ihnen zeitweilig heftige, ttef auf wühlende Leidenschaften ihr Gepräge aufgedrückt hatten. Richt» von dem unheimlichen Flackerglanz, nicht» von dem leeren, Pieren Blick de» Irren war in seinen tief eingesunkenen, dunkel umschatteten Auge». Heb al» er sich jetzt dem eintretenden Besucher zukehrte, glitt sogar flüchtig «in beinahe freudiges» fast ftndltch vebenswürdige» Lächeln über sei« Gestcht. .So bist du doch endlich gekommen i" sagte er mit schwacher, aber vollkommen klarer und ruhiger Stimme. .Aber ich habe es freilich gewußt, daß du mich nicht ganz litzy Titz vrn glücklichen Freunde» hinein ve> stehen. Aber datz auch Sie nil Gespenst aus feiner Seele zu st ! ^sch hatte mich dieser Macht begeben durch da» un überlegte Wort, da- ich an jenem Tag« gesprochen — eia Worh da» sich ttef in meine» Bruder» Gedächtnis einge- graben hat, und da» er selber mir immer wieder ent- grgenhielt, wen» ich ihn zu beruhige» und zu überzeugen versuchte. Ich hatte ihm vorgehalte», daß seine Wünsch« auf Jen» Ieaffen» Lod gerichtet seien, und ich hatte hin- zugefügt, daß ein« verhängulsvolle Macht in solchem Wunsch« sei. Wenn er in Erfüllung ging«, so würde Ieaffen» Lod lebenslang auf feinem Gewiffen lasten, wie da» Bewußtsein eine» Verbrechens." Bestürzt blickt« Rodeck auf. .Da» sagten Sie ihm, noch eh« Sie etwa» von meine» Onkel» Erkrankung wußten?" c ^sa," destStiat, st, mit einem Anflug schmerzlicher Dtttsrketh .und Sie können sich denke», datz e» unge- lproche» geblieben Mir«, wenn ich geahnt hätte, eine wie schrecklich« Prophezeiung damit über «Mw Lssepe» kamt' Aber wa» einmal gesagt worden ist, llitzt üch nicht mehr! znrücknehnwn» «le schwer man «» mutz «en mag.' Die Sedankensünk, an di« ich Labet dacht«, hat sich »utt in meta«» Bruder» wirre« Geist« «ach «nd nach w«Lat-, "'r'- er Ich nmdl aw^i waltstm öffnen ließ. Aus dein Schlafzimmer, das besonder- verschlossen war, drang ein starker Gasgeruch. Nachdem die Tür erbrochen war, fand man Bornschein tot im Bett liegen: ihm zur Seite lag ein bisher noch unbe kannte« etwa Sb-jähriges junges Mädchen. Der Schlächter- meister, dessen gftau zurzeit verreist ist und heute zurück- komme« sollte, hat das Mädchen erdrosselt und ihr dann mit einem großen Schlächtermesser den Hals durchge schnitten. Nach Berübung der Drt hat er sämtliche Gas- hah»e geöffnet und seinem Leben «in Ende gemacht. Born- stbein galt, wie sich an» Zeugenaussagen ergibt, als gei stesgestört. Großfener in Bertin. Ein schweres Brand- M^ck «eignete sich in vorlskter Nacht auf dem Grund- stück Bödtckerstraße 29. Hier ist auf dem Hof ein Stall- geb Sude auS Holz errichtet, in dem sieben Pferde unter gebracht waren. Dieses Gebäude wurde zur Nachtzeit von dem betagte» Wächter Seiffert bewacht. Der alte Mann litt in der letzten Zeit an Krämpfen und einen solchen Anfall muß er auch in dieser Nacht erlitte« haben. Er stürzte dabei wohl zu Boden und seine Laterne setzte so fort die in dem Stall untcrgebrachten Fiittervorrate in Brand. Der Brand wurde ziemlich spät bemerkt, so daß bei Eintreffen der Feuerwehr das ganze Stallgebäude 1« Hollen Mammen stand. Die Feuerwehr gab aus acht Rohre« kräftig Wasser, konnte aber der Flammen wegen nicht in das Gebäude eindringen. Sämtliche sieben Werk, verbrannten und auch der Wächter wurde nach Aolöschung deS Feuers als Leiche aufgefunden. —-schweres Bergwerksunglück. Aus Zeche Glückauf Trefbauschacht Gicsbert bei Barop ereignete sich ein schweres Unglück. Mehrere Bergleute benutzten zur Fahrt »u ihrer Arbeitsstelle verbotswidrig einen Förder» «rb, auf dessen Dach'sie sich stellten. Während der Fahrt stürzte ein schwerer Balken auf die Bergleute herab, da bei wurden zwei getötet und zwei verletzt. Grosser Betrug im Hauptzollamt Neu- jkölln. Beim Hauptzouamt Neukölln ist ein großer Be trug, durch den das Reich nm etwa 3'/z Millionen Golk mark geschädigt worden ist, aufgedeckt worden. Der In haber einer chemischen Fabrik in Neukölln, der 29 Jahre alte Dr. Kopp, hatte zwei Beamte des Hauptzollamtes durch Bestechung bewogen, ihm Jahre hindurch statt ver gällten Branntweins unvergällten zu liefern. Dr. Kopp ist flüchtig. Der Oberzollinspektor Quehl des Hauptzvll- amtes rst auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft ver haftet worden. Diamanten billiger als Nahrungsmittel. Me aus Moskau geschrieben wird, sind gegenwärtig Dia manten in Rußland sehr billig zu haben. Neinweiße fehler lose Steine kann man schon für 100 Dollar das Karrt, gelbliche Steine für 50 Dollar erhalten. Verkäufer sind meist Mitglieder der völlig verarmten früheren Aristo kratie. Die Ausfuhr nach km Ausland ist deshalb mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft, weil die Sowjet- reGierung kn Export von Juwelen nut strengen Strafen Ursache ich hatte, mich über diese scheinbare Rückkehr zur Vernunft zu freuen. Denn daß er freiwillig auf «ine Bereinigung mit der Geliebten verzichten wollte, war lediglich die Folge einer neuen Wahnidee, die sich seiner bemächtigt hatte. Er wollte sie aufgeben, weil er sich ihrer nicht mehr für würdig hielt — weil «ine Schuld, die in Wahrheit natürlich nur in seiner krankhaften Ein bildung existierte, ihn für immer von ihr trennte." »Und dies« eingebildete Schuld, Fräulein Inge — sie steht also im Zusammenhang mit Jens Ienssen« Tode?" Wieder machte sie uur eine stumm zustimmende Kopsbewegung. »Er redet sich ein, daß er den Erkrankten hätte rette» können, wenn er es ernstlich gewollt hätte. Er will sich gegen seine ärztlichen Pflichten versündigt haben. Und darum —" i Sie stockte, als ob es ihr mit einem Male an Atem fehle, das Entsetzliche auszusprechen; dann aber rafft« sie tapfer noch einmal all ihre Kraft zusammen und vollendete: , »Darum hält er sich für einen Mörder!" ' Auch Rodeck mußte an sich halten, um seine tiefe Erschütterung nicht zu offenbaren. »Die Sinnlosigkeit dieser Selbstbeschuldigung ergibt sich doch schon daraus," sagte er, »daß noch ein zweiter Arzt als Leickenbeschauer zugezogen wurde, einer, der meinen Onkel zu Lebzeiten behandelt hatte, und der darum sicherlich imstande war, zu beurteilen, ob hier sträflich etwa» versäumt worden war, wa» den Erkrankten hätte retten können." »Ja. Weil ich noch an die Möglich kett glaubte, Gerhard von seiner Wahnidee zu heilen, bin ich damals in meiner Verzweiflung zu dem Dokter Rathjen» ge gangen und habe ihn gebeten, meinem Bruder die schreck lich« Einbildung auszureden. Er war auch sofort dazu bereit; aber als Eerhard sein Besuch gemeldet wurde/ hatte er seinen ersten richtigen Tobsuchtsanfall, und auch später hat er sich immer auf da» bestimmtest« geweigert ihn z« sehen." i »Wenn man sich in den Gedankengang meine» un glücklichen Freunde» hinein versetzt, läßt sich da» ja ver stehen. Aber datz auch Sie nicht Ke Macht hatten, da» Gespenst au» seiner Seele zu scheuchen " ! i ^jch hatte mich dieser Macht begebe» durch La» un überlegte Wort, da- ich an jenem Tag« gesprochen — eia Worh da» sich ttef kn meine» Bruder» Gedächtnis einge-