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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-25
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1924
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»ältnisse« zufolge hoch. - Zum Lod« »o auch die den ats nachweisen noch 76 341 P 16. September bei 75 an Erwerbslosenfürsorge festhaltcn mutz. Dem Mrtschastsmi- ^Zerium wurde mttgeteilt. daß die Landwirtschaftliche Schule Dippoldiswalde wieder eröffnet werden soll. Die Befreiung der.SckMer vom Besuch der PflichtfortbiltmngS- schule, wie bet den übrigen zweisemestrigen Fachschulen, wirdbeantragt Einer Verfügung des sächsischen Gesamt« Ministerium» vom 18. August 1924 ist zu entnehmen, datz da» Gcsamtministertum gegenüber der RcichSregierung in der Frage der Einfüllung von Agrarzöllen einen ab« lehnenden Standpunkt eingenommen hat. Der LandeSkul- turrat l>at dem Wirtschaftsininisterium gegenüber sein« Verwunderung über die Stellung der sächsischen Regie« nmg zum Ausdruck gebracht. Der Landeskulturrat geb« sich der Hoffnung hin, datz das Gesamtministerium ferne Stellung einer erneute» Prüfung unterziehe und sich aus den Standpunkt stelle, datz genau wie in der Andustri« auch der einheimischen Landwirtschaft ein entsprechender Zollschutz zu gewähren ist. Dem Deutschen Landwirt- schaftsrat wurde rnnfangreiches Material aus Entschei dungen deS Reichsfinanzhofes über die Umsatzsteuer gegen über einer der grössten Genossenschaften Sachsen» über mittelt. ES wurde mitgetetlt, daß durch diese Urteil« Zustände geschafft würden, die außerordentlich lindernd aus die Erzeugring der Landwirtschaft wirk«» müssten. Der Landeskulturrat hoffe, datz bei der beabsichtigten Herab setzung des Steuersatzes auch gleichzeitig eine Aenderung de» Umsatzsteuergesetzes herbeigeführt werde, durch die Miß stände beseitigt würden. — Ausruf von wertbeständigem Eisen bahnnotgeld. Der Reichsminister der Finanzen hat mit Einverständnis des ReichSverkehrsministcrs bekannt lich das auf Goldmark und Dollar lautende wertbestän dige Notgeld, der deutschen Reichsbahn mit den Ausgabe daten vom 23. Oktober und vom 7. November 1923 mit Wirkung vom 1b. September 1924 und einer Einlösungs frist bis einschließlich 1b. Oktober 1924 aufgerufen. Der Umtausch gegen andere Zahlungsmittel erfolgt innerhalb dieser Zeit bet allen Eisenbahnkassen. Nach dem 15. Ok tober 1924 eingel>ende Einlösuugsanträge müssen grund sätzlich abgelehnr werden. —* GebirgSverein für die Sächsisch« Schweiz. Der Gesamtverrin de« GebiraSverein« für di« Sächsische Schweiz hält am 27. und 28. September in Wehlen seine 46. Mitglieder-Hauptoersammlung ab. —"Ehemalige 28er Artillerie. Die bereit« vor zwei Jahren geplante Zusammenkunft der Angehörigen deS ehemaligen 2. K. S. Frldartillerie-Regiment« Nr. 28 und seiner Feldformationen findet nunmebr am 18. und 19. Oktober ds. Js. in Bautzen als eine Gedächtnis- und Wiedersehensfeier statt. Di« ausgestellte Ordnung steht folgende Veranstaltungen vor: Sonnabend, den 18. Oktober! Kommers mit Damen in den Kronensülen; Sonntag 19. Oktober: Ansprache am Denkmal, Niederlegung der Gefallenen-Ehrenurkunde, Kranzniederlegung, reiterliche und andere sportliche Veranstaltungen in der Barbara- kaserne, Feftball in den Kronensälen. Anfragen und Aus künfte erledigt die Geschäftsstelle: Kamerad Karl Friedrich Bautzen. Wettinstratze 27. ES wird gebeten, alle einstigen Kameraden zu verständigen. —* Zur Erleichterung der Unterbringung von ReichSbeamten, die in de» einstweiligen Ruhestand versetzt werden sollen oder versetzt worden sind und deren weitere Verwendung wegen des Wertes ihrer Leistungen im staatlichen Interesse liegt, find vor etwa einem halben Jahre besondere Listenstellen (Karteien) eingerichtet worden. Die Listenstellen bestehen für Beamte, des Unternehmens Deutsche Reichsbahn bei den ReichS- bahndirektionen, des Unternehmens Deutsche NeichSpost bei den Obrrpoftdirektionen, der übrigen Verwaltungen bei den Landesfinanzämtern. Wartegeldempfänger, di« im Reichsdienst wieder beschäftigt oder angestellt zu werden wünschen, haben die Vormerkung bei ihrer letzten Dienst behörde zu beantragen. Die Beamten werden, sofern di« Bedingungen erfüllt sind, bei der Listenstelle des Bezirk« eingetragen, in dem sie ihren Wohnsitz haben. Tritt bei den ReffortS ein Bedarf an Arbeitskräften ein, so muffen sie, falls nicht zwingende dienstliche Rücksichten entgegen- stehen, auf die bei den Listenstellen vorgemerkte» Beamten zurückgreifen. — Da diese Bestimmungen anscheinend bei den in Betracht kommenden Beamten noch nicht hinreichend bekannt geworden sind, wird darauf erneut aufmerksam gemacht. —* Der Meißner Dom als Wahrzeichen de« evangelischen Sachsen. Zu einer bedeutsamen Kundgebung gestaltete sich dir Aussprache in der Mittwoch- Sitzung der Landes-Synode über ein Abkommen mit dem Hochftifte des Domes Meißen. Syu. Hickmann führt, unter lebhaftem Beifall aus, daß nach der Staatsumwälzung von 1918 und der Restitution des katholischen Stifte« Meißen hier vor aller Welt und für alle Zeiten der Dom als «in ragendes Symbol der evangelischen Kirche anerkannt und mit der Landeskirche unzertrennlich verbunden wird. Präsident Dr. Böhme dankte dem Domkapitel für sein« groben Verdienste und stellte fest, daß das evangelisch lutherische Herz des sächsischen Volkes dieser Stätte gehöre, von der aus das Christentum in das Land gegangen sei. Die Verhandlung wirkte als Auftakt für die am S. Oktober geplant« Meißner Domfahrt des Volkskirchlichru Laieubundes. —* Millionen zu treuen Händen de« Papstes. Während des Krieges sind dem Papste Ju welen und andere Kostbarkeiten im Werte von mehrere« Millionen Lire zur Aufbewahrung anvertraut worden Ein großer Teil davon wird noch im Vatikan aufbewahrL da die Besitzer die Wertsachen noch nicht zurückgeforderi haben. Der Papst hat deshalb in einem Aufruf zur Ab holung aufgefordert; andernfalls will er die Wertgegen stände zu wohltätigen Zwecken verkaufen. — Dr. Zeigner im Gefängnis. Das demo kratische Leipziger Tageblatt bringt die Schilderung eine» seiner Mitarbeiter über «inen Besuch bei Dr. Zeigner im Gefängnis. Au» dieser Schilderung erfährt man «. a^ „Dr. Zeigner hat die Zelle 179 inne. Die Zelle ist eigent lich für drei Gefangene bestimmt. Da man sie aber not- gedrung«n«rweise dem einstigen sächsischen Ministerpräsi denten auf drei Jahr« als Behausung anbieten mußte, gaS man sie ihm allein . . . Das etwas kärgliche „Gemach" ist mit Dr. Zeigner« eigenen Möbeln eingerichtet. Dr. Zeigner ist der Bibliothekar des Untersuchungsgefäng nisse« Moltkeftraße. Man gestattet ihm da« Tragen seiner Zivilanzüge. Weiterhin darf er persönliche Besuch« empfangen, und er empfängt sie fast täglich. Verwandt« und Bekannte. Gr hat da» Recht, sein« «igene Bibliothek p« benutzen, und er darf in seiner freien Zeit sich mit sich selbst und seinen Ideen beschäftigen. Gr ist nicht dazu ge zwungen, in Reib' und Glied mit den anderen die tägliche« Spaziergänge im Gefängnishof zu unternehmen. Man gab ihm die Erlaubnis, allein diese einsamen Spaziergänge zu machen". — Di« Verantwortung für die sachliche Richtig keit der obigen Schilderung fällt dem Leipziger Blatt« zu. Naundorf bei Großenhain. In der Mittwoch- «acht gegen V,1 Uhr brannte hier da« Werkstatt- gebändr de« Stellmacher« Schwib» bt» ans dte Grund- mauern nieder. Durch da« Feuer wurde» einzeln« Fertig, waren. Hol, usw. vernichtet. Da Windstille herrschte, war «in Weiterumsichgreisen des Feuers nicht zu befürchten. Di« Ortsfeuerwehr zu Naundorf konnte den Brand ohne fremd» vermqes mw VNMHev. Riesa, den 28. September 1924. —* Modenschau. Ein« Augenweide von eigenartigem Reiz wurde gestern nachmittag und abends dem Publikum im Saale de» „Wettiner Hof" daraeboten. Der Aus stellungsraum. in dem die beteiligten Firmen ihr« Waren- Erzeugnisse, geschmackvoll und übersichtlich geordnet zur Schau gestellt hatten, erstrahlte in einer Lichtfülle seltener Art. Zahlreiche elektrische Lampen, umhüllt von prächtigen buntfarbigen Schirmen, schufen eine Sehenswürdigkeit für sich. An den einzelnen AnSstellungSplätzen bot sich den Be- schauern alles dar, was ein auserlesener Geschmack nur er sinnen kann. Zahlreiche Modebilder entrollten sich auf der Bühne und im Saal und ließen erkennen, war wir im be vorstehenden Winter in der Bekleidungsfrage zu erwarten haben. Sine lange Reibe von Kostümen und Kleidern von schlichter Einfachheit bis zu vornehmster Eleganz wurde vorgeführt. Ihre Trägerinnen, mehrere junge Damen, brachten durch graziöse Vollkommenheit die oft märchenhafte Bracht ihrer Bekleidung sehr vorteilhaft zur Geltung. Di« Mäntel harmonierten zuweilen in Farbe und Stoff mit dem Kleide; aber auch Kleider in den zartesten Farben sah man, al« der dunkle Mantel oder Pelz fiel. Die Hüt« in den verschiedensten Formen, vorzugsweise aber Topfsorm, zeugten von großer Eigenart und feinem Geschmack. Sehr be wundert wurden auch die vielartigen Schuhe, die der Kleidung vorteilhaft auaepaßt waren. So führte die Schau alle« vor. was unsere Damen auf der Straße, in der Ge sellschaft, im Theater oder Konzert benötigen. Aber nicht nur der Garderobe für die Damen war hier gedacht worden. Auch Männer, und Kinderbekleidung wurde in ziemlicher Reichhaltigkeit vorgeführt. Hochelegante Winterpaletots mit Pel,futter oder Pelzbesatz, vornehme Anzüge für jede Gelegenheit, Hüte und Mützen, Wäschestücke. Schirme, Stöcke — kurz alles, was zur Bekleidung „vom Scheitel bis zur Sohle" erforderlich ist. Ganz entrückende Sachen wurden ebenfalls auf dem Gebiete der Wollwarensabrikation gezeigt. Schlaf- und Morgenanzttge. komplette SportauSftattungen, Wäschestücke für Kinder, Damen und Herren bildeten prächige Schaustücke. Ats Schmuck des Heims barg die Schau prächtige Teppiche und Läufer in verschiedensten Größen und herrlichem Farbenspiel. Gardinen und Stores in reizenden Mustern. Alles in allem — eine wahre Augen- weide! Im Verlauf des Abends erklangen vom Musik podium herab gefällige der Veranstaltung entsprechende musikalische Weisen. So dürfte die gestrige erste öffentliche Modenschau in Riesa alle Beteiligte, Veranstalter wie Be- schauer, in gleichem Maße hoch befriedigt haben. Der Be such war nachmittags wie abends ein derartig starker, daß viele, die Einlaß begehrten, wegen Uebersüllung des Saales uicht eingelaffen werden konnten. Die Veranstaltung hat aber auch den Beweis erbracht, daß die hiesigen einschlägigen Geschäftsinhaber sehr wohl in der Lage sind, auch dem ver wöhntesten Geschmack Rechnung zu tragen und somit der Großstadt-Konkurrenz die Spitze bieten können. Die be teiligten Geschäftsinhaber haben dir Schau auf Anregung der hiesigen „Fechtschule" veranstaltet. Hoffentlich kann sie einen erfreulichen Ueberschuß für ihre Wohlfahrtsbe- strebungen buchen. —* Die Leipziger K ry st allpala st.Sänger, die sich durch ihre früheren Gastspiele hier bestens cingcsührt haben, gastieren morgen Freitag abend im Hotel Hopfner. Sie werden, wie aus dem heutigen Inserat ersichtlich, mit einem vollständig neuen Programm aufwarten. —"Erneuter Fahrraddieb stahl. Am 24. Sep- tember 1924 mittags gegen 12 Uhr ist aus dem Flur des VolkShauseS Riesa 1 Herrenfahrrad, Marke Presto, Nummer unbekannt, schwarzer Rahmenbau und dcrgl. Felgen, ver nickelte nach oben gebogen« Lenkstange mit Holzgriffen, brauner Sattel und Werkzeugtasche, binten neue Exzelsior- bereifung, selbsttätige elektrische Laterne, an der wage rechten Rabmenstang« in der Mitte die Emaille ab gescheuert, im Hinterrade 3 neue Speichen, gestohlen worden. An dem Fahrrade hat sieb eine ichmarzr glatte Nindleder- aktentasche, enthaltend 1 Beamten-.äteoandauch mit blauem Umschläge, 2 Steuogrammhesie mit gn-en Umschlägen und 1 blauer Aktendeckel mit verschiedenen ' ni Schreibmaschine geschriebenen Unterlagen, befunden. Sachdienliche Wahr nehmungen hierzu erbittet der Krim null-Posten Riesa. — Zu dem gestern als gestohlen gemeldeten Herrenfahrrad ist noch zu berichtigen, daß dieses nicht schwarze, sondern gelbe mit dunklen Streifen abgesrtzte Felgen gehabt hat. —* Lichtspielschau. Ab Freitag U. T. (Goethe- straßr): Die drei Musketiere. Der weltberühmt« Roman von Alexander Dumas p«re, der Generationen von Lesern entzückt bat, erlebt hier seine Auferstehung auf der Leinwand. Die Romantik des französischen Königtums steigt herauf, die Zeit, der der „Kavalier" und die „Dame" das gesellschaftliche Gepräge gaben. Die Gestalt des berühmten Kardinals Richelieu schreitet durch die Handlung, deS genialsten Staatsmannes seiner Zeit, dessen Skrupel losigkeit nicht minder groß war, wie sein« überragend« staatsmännische Befähigung. Ihm gegenüber stehen der junge Held d'Artagnan und seine drei Musketiere, die di« Jntriguen des Kardinals gegen die Königin Anna von Oesterreich zuschanden machen. Und mit den Mitteln der modernsten Kunstgattung wird das alte Meisterwerk der Romanlitrratur noch einmal zu blühendem Leben geweckt und zieht von neuem Tausende in seinen Bann. Kammerlichtspiele (Hauptstraße): Herzblut, dramatisches Zeitbild in 6 Akten. Di, arm« Jeanne Marnac hatte schwer zu kämpfen, um ihr« beiden Kinder und ihren kranken Mann durchs Leben zu bringen. Und al« der Mann stirbt, ist ihr Leben geradezu verzweifelt. Der wackere Dr. Bourdet, der Hausarzt, hilft, wo er kann. Als die Witwe nach langem Suchen endlich eine Stelle findet, wo sie das «ine ihrer Kinder mitbringen darf, adoptiert der kinderlos« Arzt den anderen Jungen, den kleinen Armand, nachdem Jeanne blutenden Herzen« auf alle Rechte an ihren Sohn verzichtet hat. Die Jahr« vergehen .... Unter Dr. Dourdet'S sorgfältiger Erziehung ist Armand ein angesehener Jurist geworden, der sich al« Staatsanwalt seine ersten Sporen verdient. Ander« Pierre, sein Bruder, der bei der Mutter verblieben und deren schwachen Händen längst entwachsen war! Wenn auch im Kern seines Wesens gut, ist Pierre doch durch schlechte Gesellschaft verdorben und wirkt, ohne daß Jeanne e« ahnt, als Schlepper für das anrüchige Nachtlokal des alten Bertin, das „Olympia-Casino", wo Spieler und Verbrecher aus- und eingeben. Abenteuerliche Schicksalsfügungen bleiben der schwergeprüften Mutter nicht verschont, bis ft« schließlich durch gütig« Fügung ihr« Söhne wieder bekommt. —"Jagdliche». Mit dem Beginn der Kartoffel ernte, die in hiesiger Gegend in vollem Gange ist. ist dir heurige Rebhühnerjagd zum Abschluß gekommen. Die Jagdergebniffe waren ia den meisten Revieren gleich null, selten lohnte «in Jagdtag. Schuld daran war der überaus streng« Winter und die abnorme Witterung während des Brutgeschäft». Am 1. Oktober beginnt die Jaad auf Hasen und Fasanen, hierüber verlautet Gutes, doch habe» auch Hasen. Kaninchen und Fasanen unter dem strengen Winter oelitten. Der Brei» für Jagdkarten ist gegenüber den früheren Zeiten verdoppelt worden, er be- tragt jetzt SO Mark. Die Wildpreise sind den geschilderten Verhältnisse« zufolge hoch. — Zum Lod« von Oberstleutnant a. D. laubold v. Einsiedel. Wie schon mitgetent, verstarb IN 21. September der Oberstleutnant a. D. Haubold v. ftnstedel. Am 16. August 1869 in Dresden geboren, trat ^AkMk^Dkst^^RiRnckkh bekne 2« Nr. 12 Ar Freiberg ei« und wurde hier 1891 zu« Leutnant. 1900 zum Oberleutnant befördert. Gr nahm, jugendlich begeistert für den Kriegsdienst, an der Ostaftatischen Expedition der Jahr« 1900 und 1901 teil und kehrte, reich an kriegerischen Erfahrungen und bewährt al« tapferer Soldat in die Heimat zurück, wo er wieder in sein alte« Jäger-Bataillon eingestellt wurde. Nachdem er 1905 al« Hauptmann und Kompagnie chef in da« 4. Jnfantrrie-Reaiment Nr. 10S versetzt worden war. batte der „Jäger" die Freude, schon .1909 erneut zu seinem früheren Bataillon zurückversetzt zu werden und hier 1914 als Major zum Stabe Überzutreten. Zu Beginn des Weltkrieges wurde er zum Kommandeur des Reserve- Jäger-Bataillons Nr. 12 ernannt, au dessen Spitze er bis »um Januar 1917 an allen Schlackten und Gefechten seine» Truppenteils auf dem westlichen Kriegsschauplatz teilnahm, soweit er nicht durch Verwundung oder Krankheit verhindert war. Im Januar 1917 wurde er Kommandeur da« Re serve-Jager Bataillon» Nr. 9, im Oktober desselben Jahre» Kommandeur des Landwehr-Jnfanterie-RegimentS Nr. 104, mit dem er nun im Osten kämpfend bi« tief in di« Ukraine vordrang. Ende 1918 wurde er nach Auflösung seine» Landwehr-RegimentS zu dem in Abwicklung begriffenen Infanterie-Regiment Nr. 107 versetzt. Der ibn beseelend« Jägergrist brach immer wieder bei ihm durch und suchte nach militäriscker Betätigung. Er übernahm daher im Mai 1919 die Führung eines Bataillons de» Grenz-Jägrr- RegimentS Nr. 4 und später das Kommando über da» Regiment. Er wurde im August 1919 mit der Führung der Abwicklungsstelle de« Jäger-BataillonS beauftragt und im Oktober 1919 unter Verleihung des Charakter« al» Oberstleutnant und Erteilung der Erlaubnis »um Trage» der Uniform des Jäger-BataillonS 12 verabschiedet. Haubold o. Einsiedel wurde von seinen alten Jägern als ein sehr treuer Kamerad geschätzt. —" Versicherungsschwindel mit Zei- tnngsabonnement. Seit längerer Zeit werden im ganzen Reiche, besonders in Kleinstädten und aus dem Lande, Bielibesitzer auf folgende Weise gebrandschatzt: ES erscheint bei ihnen (mit Vorliebe werden „kleine Leute" heimgcsucht) ein Reisender, der sich auch gern als Ver treter einer anerkannten landwirtschaftlichen Organisa tion wie Landwirtschaftskammer, Landbund und deral., einfahrt und beredet sie, auf irgendein sonst unbekanntes , Fachbbrtt Jahresabonnements abzuschließcn. Er bringt seine Opfer dazu, indem er ihnen vorspiegelt und diese Vorspiegelungen durch .gedruckte Anpreisungen unterstützt, daß mit dem Abonnement sie auch gegen jeglichen , Schaden an ihrem Vieh gedeckt und auf je mehr Exemplare des Blattes sie abonnierten, mit je mehr Stück Vieh versichert seien. Wer sich darauf einläßt, muß einen Be stellschein unterschreiben, mit dem ein sogenannter Garan tieschein verbunden ist, welches Wort natürlich auf die aeschäftsungewandten Leute großen Eindruck macht, die sich den Wortlaut nicht genau durchlescn und überlegen. Abgesehen davon, daß die Betroffenen nicht einmal die Zeitung ordnungsmäßig erhalten, müssen sie im Scha denfalle feststellen, datz sie eigentlich gar nicht versichert waren. Während nämlich die gedruckten Anpreisungen und die Vorspiegelungen der Reisenden glauben machen, datz die Versicherung sich auf jeden Schaden erstreckt, ist aus dem Garantieschein zu ersehen, datz nur in den seltensten Fällen (z. B- bei Knochenbrüchen, bei Einbruchsdiebstähleu, wenn die Schlüssel des verschlossenen Stalles sich im Gewahrsüm des Versickerten befinden) Ersatz geleistet wer den soll. Auch dann aber noch ist es höchst zweifelhaft, ob der Geschädigte von dem Verleger etwas bekommt, dagegen geht dieser gegen die Abonnenten mit Klagean- drohunaen vor, wenn sie von ihm vertragswidrig ver langte Stichzählungen nicht leisten. Um Unannehmlichkeiten mit dem Gericht zu entgehen, zahlen daun die meisten der aeschäftsungewandten Opfer, was verlangt wird. Es wird deshalb den kleinen Viehbesitzeru dringende empfohlen, Reisenden oder Agenten usw. gegenüber, dre sich ihnen mit Anerbietungen wie geschildert nahen, die allergrößte Vorsicht walten zu lassen und ihnen das schwerste Miß trauen zu beivahren. — Geschädigte wollen sich baldigst beim hiesigen Kriminalposten melden, damit von diesem gegen den Beschuldigten Anzeige erstattet werden kann. —* Hausbesitzer und Oktobermiete. Am Dienstag hielt der Allgemeine Hausbesitzerverein zu Dres- den im überfüllten Saale des Künftlerhauses eine außer ordentliche Atttgliederversammlung ab. Nach Berichterstat tung über die Vorgänge bei den versuchten Verhandlungen zwecks Mietfeststellung für Oktober 1924, über Haus- mannstarif und mancherlei schwebende wirtschaftliche An- Mlegenheiten faßte die Versammlung einstimmig folgende Entschließung: „Die im überfüllten Saale des Künst lerhauses versammelten Dresdner Hausbesitzer nehmen mit Entrüstung davon Kenntnis, daß das Arbeitsministerium Verhandlungen über die Oktobermiete bisher verzögert hat. Nachdem die Miete für die zurückliegenden 3 Monate eingestandenermaßen zu niedrig festgesetzt worden war, fordert die Versammlung nachdrücklichst umgehend für 1. Oktober eine wesentliche Erhöhung, damit der alte Häuserbestand nicht noch mehr gefährdet wird und der öffentlichen Fürsorge anheimfällt. Bei Nichterhöhung der Oktobermiete würde für viele Hausbesitzer die zwin gende Notwendigkeit eintreten, die Mietzinssteuereinnah men aus dem Hause zur Bestreitung der ungedeckten In standsetzungskosten zu verwenden, wodurch diese Haus besitzer in die Zwangslage käme», die Steuer nicht frist gemäß abführeu zu können." —Weitere Besserung auf dem Arbeits markte in Sachsen. Das Landesamt für Arbeitsver mittlung veröffentlrcht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 14.—20. September 1924 folgenden Bericht: Die seit zwei Wochen beobachtete leichte Besserung hat nunmehr auch dazu geführt, daß seit An fang Juni erstmalig wieder ein Rückgang in den Erwerbs losenziffern sestgestellt werden konnte, denn während am 1. September noch 65 473 Hauptunterstützungs- und 61530 Zuschlagsempfänger vorhanden waren, wurden am 15. September bei 103 öffentlichen Arbeitsnachweisen Sach sens nur noch 60 860 (48555 männliche und 12305 weib liche) Hauptunterstützungs- und 55 333 Zuschlagsempfänger aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge unterstützt. Aber Zahl der Arbeitsuchenden hat abgenommen. Wur- solche am 15. August bei 74 öffentlichen ArbeitS- ' - Personen geführt, so waren es am ... .. der Snchtagszählung beteiligte« öffentlichen Arbeitsnachweisen nur noch 72149 und zwar 57 435 männliche und 14 714 weibliche Personen. Hier unter waren am stärksten noch immer die ungelernten Be rufe mit 20301 und die Metallindustrie nnt 15084 Ar beitsuchenden vertreten. Dann folgten das Spinnstoffge werbe nnt 533g und das Holzgewerbe mit 4291 nach Ar beit Nachfragenden. Noch keinerlei Entlastung hat der Arbeitsmarkt hinsichtlich der kaufmännischen und Büro angestellten, welcher noch 4386 bezw. 1505 Stellensuche ude ausweist, erfahren, und sogar eine geringe Zunahme der Arweitsucheude« feit der letzte« Stichtagszählung haben die Gruppen Gast- und SckaürwirtSangestellteu und häus liche Dienste zu verzeichnen. Hier wurden am 16. Sep tember 949 bezw. 1389 Personen gezählt. —" Aus der Reaistrande deS ra»d«»r«l- t» rrate s. Das Wir tschafts Ministerium wurde gebeten, den Landeskulturvat gemäß 8 13 des Hengstkörgesetzes mit der Körung der Kaltbluthcngste in den hauptsächlichsten Zuchtgebieten zu betrauen. Dem Wtrtfchaftsmiuisterium
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