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tret« d« ««« Relchsverficherungsorduun« am 1. Januar 1914 zu erwarten. Etat,« weitir« di, Kaffinan,,leg,n» hetlen berühreud« Frag«, von Vertret«« beantwortet« der Vorstand «och t, zusried«ft,I«d»» WNfe. —-ß Sur vorflcht für Vast« uud Saalwtrt« möge fol-«d« Uall di««r Weg,« Smotder-aadlua, gegen di, Laudedtauzarduu», uwrde« neuerdiu-s -an, erheb- lich, Geldstrafe« verhängt. Kürzlich «hielt «i« Gastwirt i« der Umgeguid Dresd«» «in« Geldstrafe vo« 100 Mark ob« 14 Lag« Haft, well ,r di« bffentUch« La«,mufft ohne Erlaubnis bi» 1 Uhr nacht« ausgedehnt hatte. Di« Lau,« Überschreitung um »in« Stund» fand an einem Kinne«» fonntag, also an einem Lag» statt, wo fast überall die Verwaltungsbehörden für ländlich« Ort« verlängert« Tauz» erlaubnt« erteile«, umsomehr, da di« Klrmesseter aus den Dörfern al» di« größte Festlichkeit im Jahr» gilt. Noch im Jahr« 1S11, also an der vorletzten Kirmes, konnte der betr. Gastwirt oh«» weiteres bi« 1 Uhr tanzen lassen, wäh rend an der letzten Kirmes der Schutzmann äußerte, auf Grund der neuen Landestau,»rdnung dürfe nur bis 12 Uhr nachts getan,« «erden. Da nun dl« Landestanzordnung bereits am S. Dezember 1V10 herausgegeben bezie-entltch in Kraft g«tr«t«n ist, fo muß es befremden, daß der über wachend« Beamt« nicht schon im Jahr« IS 11 im Sinn« der Verordnung gehandelt hat. Der mit solch hoher Strafe belegte Gastwirt unterwarf sich der Strafoerfügung und kam mittels Gesuchs um Herabsetzung der Strafe ein, die dann, wie es in der amtshauptmannschaflltchen Bescheidung heißt, im Gnadenwege auf 50 Mark herabgesetzt wurde. —* Die Regimenter der 32. «rtllleriebrigade (Feldarttllerirregtmenter Nr. 28 und S4) find gestern mit Bahntransport zu längeren Schießübungen auf dem Truppen- Übungsplatz Zeithain eingetroffen. —* Tee 27. Juni ist der Gtebenschläfertag, der der Erinnerung an jene schöne Legende geweiht ist, nach der sich sieben fromme Chrtstenjltnglinge zur Zeit der Lhristenversolgung unter dem römischen Kaiser TectuS in «ine Ahle des Berges Kalton bei Ephesus flüchteten. Ter chrtstenfeindliche Kaiser ließ dies« Ahle zumauern. Ta verfielen die frommen Flüchtlinge in einen Schlaf, aus dem sie erst 200 Jahre später wieder erwachten, um Gottes Ehre zu verkünden. Volks glauben hat der Siebenschläfer die Bedeutung eines Orakeltages für das Sommerwetter: die Witterung des Siebenschläfertages soll darüber entscheiden, wie das Wetter in den nächsten sieben Wochen sich gestalten werde. Regnet es also am 27. Juni, so soll «S sieben Wochen lang regnen, und ist eS am Siebenschläfer tag warm und trocken, so sollen wir eine sieben wöchige Trockenheit zu gewärtigen haben. Darnach hät ten wir also nach den heutigen Regengüssen sieben Regenwochen vor uns. Ein wenig lichtvoller Augen blick für die Tage der großen Ferien. Tiefer Glaube entbehrt jedoch der inneren Berechtigung; denn es ist zweifellos erwiesen, daß die VolkSmeteorolvgie vom Siebenschläfertage unhaltbar ist. Einige Beispiele aus der neuesten Zeit mögen das belegen. Das Jahr 1842 hatte einen besonders trockenen und heißen Sommer, und dieser Sommer begann mit einem vollständig ver regneten Siebenschläfertage. Im Jahre 1904 fiel gleich falls am 27. J!uni Regen, und dieser war der letzte Regenfall vor einer ganz abnormen Hitze und Dürre, die weite Teile Deutschlands fast zwei Monate lang heim suchte. Dagegen blieb im Jahre 1907 der Siebenschläfer tag ganz ohne Regen, während darauf ein sieben wöchiger Regensommer mit ganz außerordentlich reichen Niederschlägen folgt«. Ist also danach die Anschauung die dem Siebenschläfer irgendeine besondere Bedeutung für das kommende Wetter beilegen will, nicht zu halten, so liegen doch dem Volksglauben auch in diesem Falle gewisse an sich richtige Wetterbeobachtungen zu Grunde. Um den 27. !Juni herum nämlich pflegt sich im allge meinen die Witterung des Sommers in ihrer Gesamt haltung zu entscheiden, mit anderen Worten, um diese Zeit herum wird es erkennbar, ob der Sommer vor wiegend kühl oder heiß, naß oder trocken wird. —* Ter Verband Sächsischer mittlerer Staatstechniker hielt am 21. J>uni in Dresden seine 1. Hauptversammlung ab.. Aus dem vorgetragenen Tätigkeitsberichte konnte festgestellt werden, daß es nunmehr gelungen ist, die in den sächsischen Staats betrieben beschäftigten mittleren Techniker zu einer Ver einigung zusammenzuschließen, die die gemeinsamen In teressen in einheitlicher Weise vertreten soll. Unter an derem wurden folgende Gegenstände beraten und dem geschäftsführenden Vorstände zur Weiterbehandlung überwiesen: der Besetzung von Stellen des mittleren technischen Dienstes bei der Straßen- und Wasserbau verwaltung mit Nichttechnikern möchte entgegengewirkt werden. In den Geschäftszweigen der Staatsverwal tungen, bei denen technische Prüfungen eingesührt sind, möchten den Herren, die den sächsischen Baumeistertitel führen, gewisse Prüfungsfächer erlassen werden und so mit der Baumeistertitel allenthalben Anerkennung fin den. Für die diätarisch besoldeten Techniker möchten die Versicherungsbeiträge von der Staatskasse getragen werden. Ueber die Handhabung der Verordnung, daß die diätarisch besoldeten Techniker bei den Landbauämtern nach fünfjähriger BeschäftigungSzeit aus dem Staats dienst zu entlassen sind, sollen erneut Erörterungen an gestellt werden. —y Di« viert« diesjährig« Sitzungsperiode de» Dresdner Kgl. Schwurgericht« beginnt nächst« Woche. Den Vorsitz führt Herr Landgerichtsdirektor Dr. Wagner. —v Di« viert« Strafkammer dr« Dresdner Kal. Landgericht« verhandelte al« Berufungsinstanz gegen da« GemetndrratSmttglted Karl Ulbricht in Leckwitz wegen Sachbeschädigung. In dieser Sache hat bereit« vor einiger Zeit gegen 12 Angeklagte Verhandlung statt gefunden. Dies« uno auch Ulbricht waren brschuldiat, am 4. Mai v. I. in Leckwitz vorsätzlich und rechtswidrig von sieben eisernen Gäulen, di« am Weg« von der Rosenmühle an dem Kommuni» kationSweg« nach Nünchritz angebracht waren, sechs Stück davon mit Hämmern und Spitzhacken au« der Erde gewuchtet, dl« Ver- ankerung herauSgeriffrn und di« Gäulen beseitigt zu haben. Di« Kal. Nmwhauptmmmschaft hat «ach Gehör de» Bezirksausschusses vo» schlaffe«, den Weg von der Nasenmühl« nach Nünchritz al« einen Privat«« zu betrachten auf dem alwdina« et« öffentlicher Weg al« öffrnUich« Saft ruht. Dieser «Schluß ist den Einwohnern zu- gestellt ward«. Gegen diesen Bescheid der Kgl. Amtshauptmann- «haft ist Rekurs, bei der Kgl. KreiShaupsinannschaft erhoben »ar- K L LVNKVTMiLÄ »4 Lagen entfernen »u lassen. Zu dies« Zeit wa, bereit« Rekurs bei der Kat. Krrtshanptmannschast eingelegt worden, aber nach kein Bescheid ergangen. Fünf der slna,klagte« sind Gemeinde«»' Mitglieder, di« di« anderen zum Beseitige« der Gäulen aufgesordert und auch erklärt haben, daß st« hierfür di« Verantwortung tragen würben. Da« Kgl. Schöffengericht Großenhain verurteilt» di« An geklagten und auch Ulbricht zu 4 Tagen Gefängnis. Infolge ein- gelegter Berufung der Kgl. Staatsanwaltschaft wurde die Strafe bei Ulbricht auf I Monat Gefängnis erhöht. Gegen diesen konnte erst jetzt verhandelt werden, da er krank war. Di« übrigen Ana«, klagten haben bereit» in der vorigen Verhandlung vor dem Kgl. Landgericht höher« Strafen erhalten. —* Wie wir hören, lehnte Herr Lehrer Iwan Schönebaum' in Leutewi- einen Ruf als Leiter der Deutsch-russischen Musikgesellschaft und de» Männerchores in Dorpat (Livland) ab. ' ! * Äröba. Für den am 31. August dS. Js. hier stattfindenden Kornblumentag ist der Festausschuß be reit» in Tätigkeit getreten. ES wird an diesem Festtage ein Festzug geplant, der nicht nur für den Ort Gröba, sondern auch für die weitere Umgebung wie überhaupt für jedermann von großem Interesse sein dürfte. Auf dem Festplatze werden Sehenswürdigkeiten, Unterhal tungen, musikalische und turnerische Darbietungen usw. von Groß und Klein in reichhaltigster Weise geboten werden. ' I Mügeln bei Oschatz. Nach einer Lehrprobe wurde Oberlehrer Otto, zurzeit Sprachlehrer in Hohensteln-Ernst- «Hal, zum Schuldirektor gewählt. Wermsdorf. Vl» der Gimeindeoorstand und Gut«- besitz«: vehmigen im nahen LIplttz ein noch junge» Pferd nach Hause führen wollte, bäumte diese» hoch auf und brachte seinen Führer zu Fall. Das scheue Tier trat nun auf ihn und brachte ihm anscheinend schwere inner« ver- letzungen bei. Der Bedauernswerte wurde nach dem Mügelner Krankenhause überführt. Meißen. Einen verdächtigen Fahrgast hatte, wie das Tageblatt meldet, am Dienstag der Geschirrführer eines schweren Lastgeschirres auf der Zehrener Straße aufgelesen. Im Laufe der Unterhaltung bekannte dieser sich als ausgerissener Strafgefangener der Strafanstalt Bautzen und gestand, den von ihm auf dem Leibe ge tragenen Anzug gestohlen zu haben. Er beabsichtige, nach Frankreich zu gehen und sich bei der Fremden legion anwerben zu lassen. Der Geschirrsührer hatte dem Verdächtigen versprochen, ihn noch weiter auf sei nem Wagen mitzunehmen. Dieser scheint aber befürchtet zu haben, daß er zu viel erzählt habe und Gefahr laufen könnte, festgenommen zu werden. Nach der Ankunft in Zehren verschwand er und wurde nicht wiedergesehen. Nossen. Hier stürzte am Mittwoch abend beim Herumklettern auf der hohen Lchloßmauer das etwa sechs jährige Söhnchen de» KraftwagrnführerS Ulbrich in die Tiefe und erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, an deren Folgen es nach einer Stunde verschied. Der Vater de» verunglückten Kindes befindet sich gegenwärtig auf einer größeren Reise in Böhme». „M. T." 88 Dresden. Bem Hohen Stein in Vorstadt Plauen stürzte sich am Mittwoch abend der 29 Jahre alte Lokomotiv- sühreranwärter Firlasch ab und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot in der Tief« liegen. Der Lebensmüde sollte am Donnerstag sein Lokomotivführerexamen ablegen. Die Angst, demselben nicht gewachsen zu sein, soll ihn in den Tod geführt haben. * Dresden. Die fortschrittlich« Volkspartei hat be schlossen, für di« durch den Tod de« ReichStagSabgeordnrten Kaden im 4. sächsischen Wahlkreis nötig gewordene Ersatz wahl den Rechtsanwalt Friedrich Klöppel (Dresden) als Kandidat aufzustellen. Bei der letzten ReichStagswahl 1912 wurde Klöppel auch von den Nationalliberalen unterstützt und konnte 12210 Stimmen auf sich vereinigen. Di« Stimmen der Konservativen betrugen bei der letzten Wahl 13238. Herr Stadtverordneter Glasermeister Wetzlich wird nicht wieder kandidieren, doch beabsichtigen die Konservativen und Reformer, wieder einen gemeinsamen Kandidaten auf zustellen. — In der Llbe ertrunken ist der 1864 in Brand bet Freiberg geboren« Schlosser Max Emil Uhlig. Man vermutet, daß er am Ufer genächtigt hat und in die Flut gestürzt ist. Tein Leichnam wurde am Mittwoch abend am Terrassenufer aus der Elbe gezogen. — Am Dienstag ist in der Vorstadt Eotta der 10 Jahr« alte Knabe Rein- hold Wetzig beim Baden in der Eibe ertrunken. Der Leichnam konnte noch nicht geborgen werden. — Gestirn abend gegen 6 Uhr überfiel in der Nlaunstraße plötzlich ein unter Tollwutvrrdacht stehender Hund den etwa 20 Jahr» alten Sohn de» Besitzers Götze und brachte ihm schwere Wunden an den Schultern, der Brust und dem Hals« bei. Der junge Mann mußte in sehr bedenklichem Zustande ins Friedrtchstädter Krankenhaus gebracht werden. Der Hund wurde von der Wohlfahrtspolizet erschossen. Pirna. Am Mittwoch fand auf dem Kasernenhof die offizielle Verabschiedung de» nach Bautzen in Garnison kommenden Feldarttllerie-Regiments Nr. 28 durch die Stadt Pirna statt. Das Regiment hatte sich hierzu auf dem Kasernenhof aufgestellt. Namen» der städtischen Kollegien, die auf dem Hose mit versammelt waren, und der ganzen Bürgerschaft der Stadt Pirna richtete Bürger- meister Schneider an das scheidende Regiment, da« 35 Jahre in Pirna in Garnison gelegen ha», Wort« de» Abschieds und überreichte -um Andenken dem Offizierkorp» da« bereit» erwähnt« künstlerisch« Gemälde, ein« Ansicht der Stadt Pirna, sowie dem Unterossizierkorp« wertvolle Zinn kannen und den Mannschaften etwa KOO M. in bar zur freien Verwendung. Namens des Regiments dankte Major Duhme und brachte «in dreifaches Hurra auf die städtischen Kollegien und die alt« Garnisonstadt Pirna aus. Bereit« am Vorabend hatte «in Abschtedskonzert der Regiments kapell« im Larolabad stattgrsunden, das «inen Massen besuch auszuweisen halt« nnd bet dem es zu stürmischen Beifallskundgebungen kam. vbermufikmetfter Landgraf erhielt von der Bürgerschaft «inen Lorbeerkranz. Kamenz. Am Mittwoch wurde infolge eine« Streite« der Kaufmann Paul Ehemann, Inhaber der Firma Ehe» mann G Ko, von seinem im 12. Lebensjahr» ftahPtde» Kommis Walter Löder «schossen. Bautzen. Selbstmord durch Erhängen bmina der Husar Fuß von der 1. Eskadron de» Husaren-ReglmentS Nr. 20, der als Bursche beim Major Weigelt vom General stab nach Dresden abkommandiert war. Als Grund zum Selbstmord werden Unregelmäßigkeiten angegeben, die eine Bestrafung in Aussicht stellen und weg« deren Fuß vo» seinem Kommando abgelöst werden sollte. Meerane. Beim Umdecken einer Scheune kam der hlestge Dachdeckermetster Bauch ins Rutschen. Er stürzt« ab. Da er jedoch ang,seilt war, blieb er mit dem Kopfe nach unten unterhalb dr« Dache» hängen. Ehe Hilf« zur Stelle war, war der Tod eingetreten. * Hartha. Da» Ministerium de» Innern hat geneh migt, daß die Stadt vom 1. Juli ab ihre Verfassung nach der revidierten Städteordnung vom 24. April 1873 regelt. Schöneck. Vorgestern abend ist an Stell« de» nach Adorf berufenen Bürgermeisters Wimmer Stadtamtmann vr. Wild, Dresden, zum Bürgermeister gewählt worden. Die Entscheidung brachte das Lo». vr. Wild ist 1880 in Zwickau geboren nnd seit 1906 dein« Nate zu Dresden tätig. Thiemendorf bei Oederan. Der Buchhalter Willy Mohr ist von hier flüchtig geworden, nachdem er Unter schlagungen begangen hat. Zwickau. AnS den Kohlenzehnten der Bergwerke er hält die Stadtgemcinde in diesem Jahre 278200 M. Davon werden 100000 M. dem Kohlenzehntenfonds, 10000 M. dem König-Albert-MuseumsondS, 43200 M. dem Fonds zur Er bauung eines Gtadttheaters und 128000 M. dem Betriebe zugeführt. — Für die Königliche Bezirkssteuereinnahme Zwickau soll ein neues Dienstgebäude errichtet nnd das jetzige alter tümliche charakteristische Dienstgebüude für 140000 M. ver kauft werden. Mutzschen. Bei dem am Dienstag aufgetretenen Gewitter kamen in Connewitz zwei Menschenleben in Gefahr. Sin Blitz, der nicht zündete, schlug in da» Wohnhaus des Gutsbesitzer» Pötzold. Der Mann hielt sich in der Wohnung auf, während sein 20 Jahre alter Sohn Waller Pötzold im Hausflur stand. Beide wurden durch den Blitzschlag betäubt und sanken bewußtlos nieder. Ersterer erholte sich bald, und auch bet seinem Sohne hatten Wiederbelebungs versuche, nachdem man ärztliche Hilf« herbelgerufen, drn gewünschten Erfolg. Der junge Mann befindet sich noch in ärztlicher Behandlung; die anderen im Hause aufhält lichen Personen blieben unverletzt. Klingenthal. In Markhausen war der 17 Jahr« alte Schieferdeckerlrhrling Arno Doß mit einem Gehilfen auf einem Dache mit Schieferdeckerarbeiten beschäftigt. Plötzlich zerriß das Seil, an dem beide der Sicherheit halber befestigt waren. Der Gehilfe stürzte auf der Hof seite ab, konnte sich aber noch an einer Dachrinne festhalten und durch die Fenster in Sicherheit bringen. Doß stürzte auf die Straßenseite in das Schntttgerinne, wobei er schwer verletzt liegen blieb. Er erlitt einen Oberarmbruch, Ober schenkelbruch, Rippenbrüche und innere Verletzungen. Donners tag vormittag ist er gestorben. HainSberg. Eine recht nachahmenswerte Einrichtung hat der Kirchenchor hier eingesührt, der im Sommer öfter seine UebungSstunden im Freien abhält. Er versammelt sich auf einer waldigen Anhöhe, und von da aus ertönen die Weisen ernster und heiterer Art hinab ins Tal, wo in den Abendstunden auch mancher, der sonst keine Gelegenheit hat, eine weihevolle Stunde genießen kann. Oelsnitz t. V. Sine »feine Pleite" hat der frühere Besitzer der „Bauhütte", Gastwirt Paul Hugo Börngen, zuwege gebracht. Nach reichlich halbjähriger ersprießlicher Tätigkeit wurde gegen Börngen da« Konkursverfahren er öffnet, und durch die vom Konkursverwalter jetzt anberaumte Schlußoerteilung erfahren die leidtragenden Gläubiger, daß dtzp bevorrechtigten und nichtbevorrechtigten Forderungen in Höhe von 28758,38 Mk. eine „Masse" von 780,20 Mk, gegenttbersteht, von der sogar die Lertchtskosten, die Ent schädigung und die Auslagen des Verwalters noch zu kürzen find. Wurzen. Zweck» gegenseitiger Verständigung und pekuniärer Unterstützung bei frivol heroorgerufenen Arbeits einstellungen hat sich hier ein Arbeltsgeber-Schutzoerband gegründet, dem schon mehr al» 20 Großindustrielle von Wurzen und Umgegend angehören. Man hofft dadurch besonnene und verständige Arbeiter vor unüberlegter Be teiligung an Streik» zu bewahren. Leipzig. Fräulein Helene Schunck, hier, hat den Sachsenstiftungen zu Franzensbad und Teplitz (Sitz de» Vorstände» in Leipzig) ein Vermächtnis von 20000 Mark ausgesetzt. — Am Mittwoch fand hier die Einweihung der Höheren Israelitischen Schule, der ersten jüdischen Schule Sachsen», statt. — Da« Luftschiff „Sachsen" ist gestern früh um 7 Uhr 15 Min. zu einer mehrstündigen Fahrt in das Saaletal aufgesttegen. Um 8 Uhr 10 Min. erschien es über Merseburg, um 8,25 Uhr über Hall« und schlug von dort aus wieder die Richtung nach Leipzig ein. Gegen 10 Uhr landet« es im hleflgen Luftschiffhafen. — Ein junger Mensch von etwa 17 Jahren versuchte unterhalb der Angerbrücke in L.-Lindenau an der Luppe über einen Zaun zu klettern. Da jedoch eine Latte abbrach, stürzt« er dabei in den jetzt ziemlich hohen Waflerftand zeigenden Flußlauf. wahrscheinlich ist der jung« Mann ertrunken, denn er kam nicht wieder zum Vorschein. — vor etwa 14 Tagen war der Fleischer Karl Dlttmar in Leipzig- Sellerhausen vekhaftet worden, weil er feiner Frau, um sie zu vergiften, wiederholt vleiweiß unter di« Speisen gemengt hatte. Dittmar hat sein Verbrechen «ingestanden und sieht feiner Aburteilung entgegen. Da« Befinden seiner im Krankenhaus befindlichen Ehefrau hat sich tn der Zwischenzeit aber so verschlechtert, daß man di« schlimmsten Befürchtungen hegen muß. Aerztlichersrit» ist feftgestellü worden, daß der Frau -an- erheblich« vleiwrißmengeft