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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192208010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-01
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1922
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4 gegründet« Gauverband Sachsen de» Deutschen Arbeiter« seinem CI buudkS (Mitalled No«onaln»i-1ianvf« beraber". schattens filett am Sonntag in Varna seine dteSsübrsge s Tagung ab. Au« dem nam GongeschättSsührer Kubbutut (Leipzig) erstatteten Bericht gina bernor. dass im Lande Sachken die Bewegnna in steter AnfwärtSeutwicklniig begriffen sei. Mit vier Verwaltungsstellen wurde der Kau im vergangenen Jahre gegründet, und heute sind schon 18 Zahlstellen vertrete». Aus dem weiteren Bericht war zu entnehmen, daß die nationc^gesinnten Arbeiter auf der Arbeitsstelle dem schärsstrn Terror guSgrsetzt seien. Nach einem längere» Referat des HauptaeschättSführerS Heb tHannover) über die Aufgaben der Organisation in der Gegenwart, wurde einstimmig folgende Eutschließnng ange nommen: »Die heutige Gantagnng des Deutschen Arbeiter bundes, Bezirk Sachsen, weist darauf hin, dab die Lage der Arbeitnehmer lick trotz fortwiihrender Erhöhungen der Löhne immer schlechter gestallt. Solange die erzielten Mehreinnahmen den Arbeitnehmern in Form von uner schwinglichen Steuern und Preisen für Lebensmittel' und Bedarfsartikel abgenommen werden, solange sieht die Versammlung keinen Weg, eine Besserung der Lage der Arbeitnehmer herbeizusühren. Die Versammlung erwartet, datz die Regierung sich aus Massnahmen besinnt und diese durchführt, mit denen dem Ueberbandnehmen der ungerecht fertigten Preissteigerungen durch Wucherer und Schieber Einhalt geboten wird. Sie erwartet ferner von der Regierung, dab sie die in der Verfassung verankerte Vereinigungsfreiheit sicherstellt und alle diejenigen zur Ver antwortung zieht, die mit Terror und Bedrohung gegen ihre Mitarbeiter Vorgehen, sie brotlos machen und damit auch die NeichSverfnffung untergraben. Die Versammlung erwartet von den Arbeitgebern, das, sie dem Detriebsräte- gesetz, und der zuständigen Arbeitsordnung gemäb nach Recht und Ordnung in den Betrieben sehen. Uebergrisfe der Betriebsräte und solche von Angehörigen der Gewerk schaften sind im Interesse der Autorität zurückzuweisen «nd die Ilebeltäter zur Bestrafung zu bringen. Zum Schluss erwartet die Versammlung von den nationalgesinnten Arbeitnehmern, dab auch sie mit aller Entschiedenheit gegen den Terror Front machend Sie fordert die noch Unorgani sierten auf. von der VcreinigungSfreiheit im nationalen Sinne Gebrauch zn machen »nd sich dem Nationalvcrband Deutscher Beruföverbände (Deutscher Arbeiterbuud, Leipzig, Burgstr. 28) anznschliessen." Dresden. Am Sonntag früh stürzte aus einem eben erst vom Hauvtbabnhofe ausgefahrenen Personenzuge auf den Gleisen des GüterbahnhoicS an der Roscnstrasse ein 2t Jahre alter Student aus den Bahnkörper hinab und blieb besinnungslos liegen. Er hatte eine schwere Kopf verletzung und eine Gehirnerschütterung erlitten. Dresden. Bei der Zwangsversteigerung des von seinem Eigentümer als „herrenlos" erklärten ZinShanseS Blumenftrasse 75 wurde ein Höchstgebot von 20t 500 Mark erzielt. Nach Deckung aller hypothekarischen Ansprüche bleiben für den StaatSstSkns — denn der Besitzer hatte ans sein Eigentum verzichtet — nngeiähr 16000 Mark übrig. * Dresden. Am Montag morgen in der 0. Stunde war in der Töpferstrasse ein grosser Menschenauslauf dadurch verursacht worden, dass ruchbar geworden mar, es sei ein Einbruch verübt worden und einer der Täter habe auf Volizcibeamte geschossen. Tie auf dieses Gerücht hin von einem grösseren Polizeianfgcbot auigcnommenen Erörte rungen hatten nachstehendes Ergebnis: Eine im Hause Töpferstraße wohnhafte Frau hatte, als sic aus ihrer Woh nung heraustrat, die Wahrnehmung gemacht, dass ein Mann von ihrer Vorsaaltür schnell die Treppen herablief. Ta sie vor ihrer Wohnungstür eine grössere Anzahl Streichhölzchen, die sie vorher nicht bemerkt hatte, liegen sah und auch der Strobdeckel nicht mehr in seiner ursprünglichen Lage sich befand, nahm sie richtigerweise an, dass der weggelaufene Mann beabsichtigt hatte, in ihre Wohnung einzudringen. Sie nahm die Verfolgung auf und es gelang ihr nach längerer Zeit, dem Volizeiwachtmeister Bräcklein von dem Sachstande Kenntnis zu geben, der die Verfolgung des unbekannten Mannes sofort aufnahm. Letzterer war in das HauS Töpferstraße 2 geflüchtet, wo er im 4. Stockwerk bei einer dort wahnhaften Familie offenbar zum Schein frug, ob eine Wohnung zu vermieten sei. In dieser Situation ist er von dem ihn verfolgenden Polizeibeamten überrascht worden, der ihn nun nach Legitimationspapieren gefragt hat. Nach den Angaben eines Knaben hat der Unbekannte sein Jackett aufgeknöpft. Gleich darauf bat er auf den Polizeibeamten zwei Schüsse abgegeben, die den Volizeiwachtmeister Bräcklein in den Kopf und Bauch getroffen haben. Trotzdem der Beamte schwer verletzt war, hat er sich noch auf den Unbekannten gestürzt und bei einem nunmehr stattgcfundenen Kampf scheint sich der noch mit weiteren Patronen geladene Revolver nochmals ent laden zu haben. Der Schuß ist dem Verbrecher in den Kopf gedrungen. Allerdings besteht die Möglichkeit, daß der Unbekannte, die Nutzlosigkeit weiteren Widerstandes einsehend, die Waffe gegen sich selbst gerichtet hat. Der Beamte sowohl als der Verbrecher wurden in schwer verletztem Zustande dem Krankeuhause zuaeführt. Das Gerücht, daß noch eine zweite Person an der Sache beteiligt gewesen sein könnte, ist durch die umfangreichen Erörte rungen der Kriminalpolizei nicht bestätigt worden. )( Dresden. Am 1. August wird das von der Stadt in der Johann-Vorstadt mit einem Kostenaufwand von 8,8 Millionen Mark neuerrichtete Lickt- und Luftbad „An tons" eröffnet. Das Bad umfaßt ein Areal von 3,2 Hektar und ist für etwa 2000 Personen eingerichtet. Daubnitz. Der hiesige Wirtsckaftsbesitzer Arthur Rülke sollte in Kleinkagen einer GericktSkommission zuge- führt werden, weil er im Verdacht stand, sein etwa sechs Wochen altes, außereheliches Kind, das aus einem Verhältnis mit einer früher bei ihm bediensteten, jetzt in Kleinkagen lebenden Magd hervorgegangen war, vergiftet zu haben. R. bat im Gasthof Kleinkagen durch Erschießen seinem Leben ein Ende gemacht. Bautzen. Der Bezirksausschuß beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit der Einführung neuer Bezirks- steuern und beschloß die Erhebung einer Personensabrzeug- steuer vom ersten Wagen ab für Kutschwagen und Schlitten, sowie eine Erhöhung der Tanzsteuer. Die Einführung einer Ledigensteuer wurde einstiminig abgelchnt. Ferner beschäf tigte man sich im Hinblick auf die ungünstige Kohlen versorgung des Bezirks mit der Frage der Einleitung einer großzügigen Kohlenaktion, die freilich mit einem Mindest beträge von drei Millionen ausgenommen werden müßte. Der Amtshauptmann bestätigte, daß der Bezirk fast keine Kohle mehr bekomme. KreiShauptmann v. Nostitz empfahl dringend die Heranschaffung englischer und böhmischer Kohle, da dre Kohlenversorgung höchst unsicher sei. Bautzen. Ein schweres Antomobilunglück ereignete sich am Sonntag auf der Eisenbahnstrecke Bautzen-Königs wartha—Hoyerswerda in dem zwischen Wittichenau und Hoyerswerda gelegenen Dorfe Dörgenhausen. In unmittel barer Nähe der Wartehalle befindet sich dort eine Straßen überführung. Am Sonntag wollte es der Zufall, daß das Auto des Tuchfabrikanten Schnabel aus Svremberg die fragliche Stelle passierte, als der nach Königswartha fahrende Hoyerswerdaer Personenzug die Straße überquerte. Das Auto fuhr mit großer Geschwindigkeit aus den Zug auf und wurde stark beschädigt. Der Besitzer des Wagens, Tuchfabrikant Schnabel, wurde durch den Anprall sofort getötet, seine Ehefrau, der Sohu und der Wagenführer wurden schwer verletzt. Das Auto war rin ziemlich neuer, großer Wagen. Die Sckuld an dem Unglück soll den töd lich verunglückten Fabrikanten Schnabel treffen, der zn seinem Chauffeur gesagt Haber »Wir kommen schon noch denen »w»l »«llereS.fedo» nichtgan, weide« Gefieder 1 Halten sich in.der Näh« der setzt im Abdruck befindlichen Kasematten auf, in Gesellschaft normal ge färbter Tiere. —* Die n?ue Getreideumlaae. Die Nach richtenstelle in der Staatskanzlei schreckt: Die von Sachsen im kommenden Erntejahr auszubringende Getretdeumlage beträgt rund 20000 Tonnen weniger als im Vorjahre. Sine weitere Herabsetzung ist leider nicht erreichbar gc- wesen. Immerhin gestattet schon diese Bernnnderung er- . freulicherweise eine kühlbare Entlastung aller Kommunal- Verbände gegenüber dem Vorjahre und überdies eine weit gehende Berücksichtigung der ungünstigeren Ernteaussich- ten diese» Jahre» in einigen Allen des Landes: dies gilt besonder» für da» Erzgebirge und da» Vogtland, doch hat auch eine Reihe von Kommunalverbänden des Nieder- lande» in ihrem Umlagesoll ganz, bedeutend herabgesetzt werten können. Nach dem neuen Reichsgetretoegeietze und den Ausführungsbestimmungen, die oaS Wirtschaslsnuniste- rium unter Mitwirkung de» Landeskulturrates vazu er- lassen hat, haben die Kommunalverbände grundsätzlich ihr Umlagesoll nach der als Ackerland genutzten Fläche auf die Gemeinden unterzuverteilen. Zweck dieser Borschritt ist, die Landwirte gleichermaßen an der Aufbringung der Um lage teilnehmen zu lassen, gleichviel, ob sie mehr Ge treide oder mehr andere Feldfrttchte anbauen. Mit Zu stimmung ihre» Berteilungsausschusses können die Kom- munalverbäicke aber auch einen anderen Berteilungsmaß- stab anwenden. Bei Festsetzung des Liefersolls "der ein zelnen Erzeuger ist den Unterschieden der Liefer'ähigkeit, wie sie sich aus den Gesamtvcrhältnissen der Betriebe, insbesondere ihrer Größe, den Bodenverhältnissen usw., ergeben, Rechnung zu tragen. Betriebe von nicht mehr als. 5 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bleiben dies- mal von der Umlage überhaupt frei. Hierauf ist schon bei der Festsetzung des Liefersolls der Kommunalvcrbünde Rücksicht genommen und bei der Unterverteilung auf die Gemeinden Rücksicht zu nehmen. Neu ist die Vorschrift, baß sowohl die Kommunalverbände wie die Gemeinden bei der Verteilung ihres Umlagesolls einen Ausschuß der Er- »euger zuzuziehen haben. Der Ausschuß soll bei den Kom munalverbänden aus mindestens fünf, bei den Gemeinden aus mindestens drei Erzeugern bestehen. Für den Kom munalverband wählt ihn dessen Vertretung aus einer ihm vom LandeSkulturrat einzureichenden Vorschlagsliste von mindestens zehn Erzeugern. Für die Gemeinde iit der Aus- schuß von den Erzeugern aus ihrer Mitte zu wählen. Durch das Nicht- oder nickt rechtzeitige Zustandekommen emes VerteilungsauSschnsses darf jedoch die Verteilung nicht aufgehalten werden ; Lieferpflicht, Haftung und Ersatz- Pflicht der Beteiligten werden hierdurch nicht berührt. Gegen die Festsetzung ihres Liefersolls steht wie bisher den Erzeugern die Beschwerde zu, über die ein beim Kom- munalverbande zu bildender Bekchwerdeausschuss entscheidet. Auch die Pflicht zur Ersatzleistung für nicht rechtzeitig abgeliefertes Getreide ist nn wesentlichen in gleicher Meise geregelt wie das laufende Wirtschaftsjahr. Die Umlage ist von den Kommunalverbänden zu einem Drittel Lis zum 31. Oktober 1922, zu einem weiteren Drittel bis zum 15. Januar 1923 und mit dem letzten Drittel bis zum 28. Februar 1923 an die Reichsgetreidestelle zu lie fern. Der Preis für das erste Drittel beträgt bekanntlich für Roggen 6900 Mark, für Weizen 7400 Mcrrk^ für Gerste 6700 Mark, für Hafer 6600 Mark je Tonne. Für das zweite und dritte Drittel seht die Neichsreglcrung die Preise nach Anhörung eines Ausschusses fest. Werden die Preise für das zweite unc> dritte Drittel der Umlage erhöht, so ist für die hierauf vor der Erhöhung ge lieferten Mengen der Unterschied zwischen dem neuen und dem gezahlten Preise nachzuzahlen. Der Landwirt, der sein Liefersoll vor Ablauf der Fristen erfüllt, erleidet also keinen Nachteil. ' —* Landwirtschaftliche Warenbörse zu Großenhain. ES wurden notiert (nichtamtlich) am Sonnabend, den 29. Juli 1922: Weizen 1200/1240, Roggen alt 900/020. Roggen neu 800/840, Hafer 1050/1100, Sommer-Gerste 1100, Winter-Gcrste 880/950, Mais 1100, Maissckrot 1150, Kleie 750, Roggen- und Weizenstroh 170, Haferstroh 190, Heu 600, feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich für den Zentner in Mengen unter 5000 Kilogramm. —* Lipinski beurlaubt. Minister Lipinski ist vom 30. Juli bis 9. September beurlaubt. Seine Ver tretung hat Ministerpräsident Duck übernommen. Dienst liche Zuschriften sind während orescr Zeit nicht an die per sönliche Adresse des Ministers zu richten. —* Englischer Besuch in Dresden. Vor einigen Tagen besuchte durch Vermittlung des Auswär. tigen Amtes und des Reichsarbcitsministeriums ein von einem Mitglied der britischen Botschaft in Berlin* geleiteter viergliedriger Ausschuß des englischen Parlaments, ocr sich zur Zeit über die in Deutschland getroffenen Einrich- lungen der Schwerbeschädigtenfürsorge unterrichten will, auch die Kreiswerkstätten für Schwerbeschädigte, G. m. b.H., Dresden, Planiher Straße, um gegebenenfalls die auf die sem Gebiete in Deutschland gemachten Erfahrungen für England auszunützen. —* EtnStrafantrag gegendie „Sächsische Landes-eitung". Minister Lipinski hat Perm Ober reichsanwalt Strafantrag gegen den Verantwortlichen Schriftleiter der „Sächsischen Landeszeitung" in Trcsven wegen angeblicher Beschimpfung usw. gestellt. — Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 26. Juni zum Schutze der Republik hat nunmehr der Oberreichsanwalt und nach Befinden der StaatsgerichtShof darüber zu entscheiden, ob eine im Sinne der erlassenen Verordnung begangene strafbare Handlung vorliegt. —* Tie sächsischen Hausbesitzer gegen den Gesetzentwurf über Mieterschutz und Mieteinrgnngsämter. In einer Eingabe richtet der Verband der Sächsischen Hausbesitzervereine e. V. in Dresden an den Reichstag die Bitte, den Gesetzentwurf über Mieterschutz und Miet- einigungsämter abzulehnen. —* Im Präsidium des Sächsisch en Staats- rechnungshofeS steht ein Wechsel bevor. Präsident Tr. Wahle tritt voraussichtlich zum 1. Oktober in den Ruhestand. Schon im Dezember vorigen Jahres sollte er in den Ruhestand versetzt werden. Ta aber die Mitglieder der damaligen Oberrechnungskammer den Richtern gleich, gestellt waren, für die erst in diesem Monat, em Älters- grenzengesetz geschaffen worden ist, erklärte der Tisziplmar- hof die Pensionierung Dr. Wahles für ungültig. Inzwischen ist nicht nur eine Altersgrenze von 6c> Jähren für die sächsischen Richter geschaffen worden, sondern der Land tag hat die Oberrechnungskammer in den „Staatsreck- nungshof" umgewandelt, dessen Mitglieder jetzt nicht mehr den Richtern aletchstehen, -sondern den übrigen Staats beamten, so daß Präsident Wahle nach Inkrafttreten diese» neuen Gesetzes trotz jenes für ihn günstigen Urteils Pen- ioniert werden kann. — Wer sein Nachfolger werden wird, letzt noch nicht fest. Ursprünglich hatte die Regierung hier- ür den Ministerialdirektor Dr. Schmitt ausersehen, aber eS st nicht bekannt, ob sie an dieser Absicht noch festhält. —* Die Militärvereine genießen den Schutz des Staate». Sämtlichen Militärvereinen wird von der Bundesleitung mitgeteilt, daß die Militärvereine den Schutz des Staate» genießen und daß ieder Terror unverzüglich zwecks Bestrafung angezeigt werden soll. —* Sächsische Gautagung des Deutschen NrbeiterbundeS. Der im vorigen Jahre in Leipzig TI em ns«. Ein« «sgenarttae Explosion erfolgt« In einem Haus« der Hainstrab«, al« ei» dort wohnhafter 18 Jahre alter Handarbeiter auf dem Abort eine Zigarette anbranfite. Dabei wurde ein Fenster ans der Mauer gerissen, der im Hofe befindliche Grubendeckel hochgehoben und der fragliche Arbeiter am Rücken durck Brandwunden schwer verlebt. Die Ursache der Explosion ist völlig unbekannt. Glauchau. Für die städtische WohnungSbananleibe in Glauckau sind bisher 154 Zeichnungen mit 2105100 M. eingeaangen. An erster Stelle steht die Ortskrankenkaffe mit 500000 M., dann folgt der ÄUraerbnnd mit 450000 M. -(Leipzig. In Lripziq droht ein Streik der Trans portarbeiter anSzubrecben. Die Forderung der Transport arbeiter von 50 Prozent Ansichlag auf die bisherigen Ge- baltsbezttge bezeichnen die Arbeitgeber als nickt berechtigt. Daraufhin haben die Transportarbeiter von ihrer Haupt« organisation die Weisung erhalten, sich siir heute Dienstag zu einem Ausstand bereit zu halten. Voraussichtlich wird der Streik ansbrechen, wenn der Schiedsspruch, der heute früh in Dresden gefällt wird, nicht znr Zufriedenheit der Arbeitnehmer ausfällt. Vermischtes. Feftgenommen. Ans Lübeck wird gemeldet: DerPoft- LilsSschaffner Arnholt, der am Sonnabend 4 Millionen Mark unterschlagen batte, ist festgenommen worden. Das Geld wurde vollständig zur Stelle geschnfft. Ervlofionininglück in Spanien. Am Montgg früh explodierte, wie aus Madrid gemeldet wird, eine Dynamit patrone in dem Lager des Vertreters einer spanischen Explosiostosfgesellschast, wodurch eine Feuersbrunst entstand, die aber von der Feuerwehr und einer Abteilung Artillerie aus ihren Herd beschränkt werden konnte. Bis gestern vor mittag waren 7 Tote und 20 Verletzte aus den Trümmern des Gebäudes geborgen. Schweres Touriftenunglück. Aus Lauterbrunnen (Berner Oberland) wird gemeldet: Am Sonntag abend stürzte im Nothtal beim Aufstieg auf die Jungfrau eine führerlose Partie, bestehend aus zwei Herren und einer Dame, von einer über 100 Meter hohen Felswand zu Tode. Die Leichen konnten geborgen werden. Verurteilter Geldschmuggler. Das „B. T." berichtet aus Cleve, daß die dortige Strafkammer einen Gastwirt, der 12 Millionen Mark nach Holland schmuggelte, zu sechs Wochen Gefängnis und 8000 Mark Geldstrafe verurteilt hak Schlachtviehprrise auf dem Viehhoft zu TreSden, Montag, am 31. Juli 1922. Preise für SO Lx in Mark. Tiergattung und Bezeichnung ! Leieod- kchlocht- G-wicht I. Rinder: 4. Schien (Austrieb 133 Stück): 1. Vollfleischige, auSgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren . . . 2. Junge, fleischige, nicht ausgemästete — ältere ausgemästete 3. Mäßig genährte jung« — gut genährte ältere 4. Gering genährte jeden Alters .... II. Bullen (Austrieb 142 Stück): 1. Bollfleischige, ausgewachsene höchsten Cchlachtwertes 2. Dollfleischige jüngere 3. Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 4. Gering genährte - - 0. Kalben und Kühe (Auftrieb 233 Stück): 1. Vollfleiscknge, ausgemästeis Kalben höchsten Schlachtwertes 2. Vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren . . . 3. Aeltere auSgemästete Kühe und out entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. Gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 5. Mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben v. Fresser (Austrieb — Stück): 1. Gering genährtes Junavich im Alter von 3 Monaten bis zu 1 Jahre II. Kälber (Austrieb 580 Stück): 1. Toppellender 2. Beste Mast- und Saugkälber . . . . 3. Mittlere Mast- und Saugkälber . . . 4. Geringere Kälber m. Schafe (Austrieb 267 Stück): 1. Mastlämincr und jüngere Masthammel. 2. Aeltere Masthammel 3. Mäßig genährte Hammel und Schaf« (Merzschase) IV. Schweine (Auftrieb 995 Stück): 1. Vollfleischige, der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis z. 1'/, Jahr 2. Fettschweine 3. Fleischige 4. Gering entwickelt« 5. Sauen und Eber 3700-3800 6750-6900 3300-8500 6350-6725 2500-3020 5325-6350 ' 1800-2202 4520-532» 3400-3602 5875-6200 2900-3200 5275-580) 2400-2700 4625-5200 »1800-2200 4000-4625 ' 3700-8800 67SO-6SOO 8100-3500 6350-6725 2800-3000 6225-6850 ' 2200-2500 5500-622S 1400-1800 i 4125-5275 — — 4100-4300 6625-6925 3800-4000 6325-6625 8200-3600 5325-6325 ^4000-4100 8000-8200 / 3402-3700 7500-8000 !! 1800-2300 4750-7350 : Durch. > schnitt: ! 6950-7000 8900 7000-7202 8900 6500-6700j 8800 5200-6300 8725 5800-6800! 8400 Ueberstand: 19 Schweine. AuSnahmspreise über Notiz. Geschäftsgang: Rinder, Kälber und Schafe mittel, Schweine langsam. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 1. August 1922. Erhöhung der Eisenpreise. -(Düsseldorf. Ter Deutsche Stahlbund teilt mit: In der gestrigen gemeinsamen Aussprache zwischen Ver tretern der Erzeuger, der Verbraucher und des Handels nahm die Erörterung über die zukünftige Preisgestaltung einen breiten Raum ein. Die katastrophale Verschlechterung der Mark machte alle Erwartungen über das Ausmaß der vorznnehmenden Preisausgleichungen zunichte, und die Aus schläge, die noch in den letzten Tagen genannt wurden, reichen bei weitem nicht aus, um die ins riesenhafte ge stiegenen Gestehungskosten der Werke zu decken. Wie sehr die Werke bestrebt gewesen sind, in den Preisfestsetzungen Maß zu halten, beweist die Tatsache, daß seit dem 1. April 1922 praktisch nur eine kleine Erhöhung und zwar um drei Prozent erfolgte, eben Steigerungen, die sich auto matisch aus den Kohlenpreiserhöhungen ergeben. Während die Preise der Erzeugnisse anderer Industrien den Selbst- kostensteigerunaen bisher folgten, hielten die Werke der Walzwerkindustrie ihre bisherigen Preise ihrer Zusage ent sprechend bis Ende dieses Monat» trotz der großen Schwierig keiten durch. Es ist durchaus nicht erstaunlich, daß die dies maligen Aufschläge höher als je zuvor ausgefallen sind, wenn die enormen Mehrkosten in Rechnung gezogen werden, die, abgesehen von der mit allen Mehraufwendungen im Zu sammenhang stehenden bereits erwähnte» Entwertung der Mark, feit April 1922 «ingetretrn sind. Hierzu gehören Perteuerung der Betriekkmaterialien, die stark gestiegenen Frachten, die verminderte Erzeugung infolge ungenügender Brennstoffzufuhr, die Notwendigkeit. infslae der starken Breunstoffansorderungen der Patent« malisch« Kohl« su
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