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L« Snq Mn Mn ui in Mi. Nach Zeitungrmeldungen au» Rom soll die von ««Heeren italienischen Unio«rsität«proftfforen und einer be sonderen Kommission mit den 2S türkischen Reisenden der „Manuba" vorgenommene Prüfung ergeben haben, daß 4 davon tatsächlich Aerzte und die übrigen teil» Kranken wärter, teil» Berwaltung«beamte de» roten Halbmonde» seien. E« heißt, daß «in« Depesche de» französischen Vize konsul» in Cagliari dies« Meldung bestätigte. Man glaubt, die französische Regierung werde unter diesen Umständen von der in Aussicht genommenen Feststellung der Identität der türkischen Reisenden absehen und sie direkt nach Lunt» und Sfax befördern lassen. Man hält e» für wahrschein lich, daß ein französische» Krirg»schiff nach Cagliari obgehrn und die Türken an Bord nehmen werde. — Au» Tunis wird gemeldet: Al» der Flieger Duval nach der Abfahrt der „Carthage" seinen Zweidecker in den Schuppen schaffen wollte, stürzte ein italienischer Arbeiter auf den Veroplan zu und wollte dessen Flügel zertrümmern. Der Italiener wurde von den eingeborenen Wächtern stark mißhandelt und dann in Haft genommen. Im Kampfe «ms Dasein Roman von Arthur Tugen Simson. LageSgeschichte. Die vtnefte» Liebenswürdigkeiten »nserer ililteittschm „Freunde". Der griechische Admiral E. Maurocadato verweist einer Zeitschrift an die Post auf mehrere Belege Deutsche« Reich. Gestern nachmittag fand im Weißen Saale des Kgl. Schlosses in Berlin aus Anlaß der Gedächtnisfeier für Friedrich den Großen eine Festsitzung der Kgl. Akademie der Wissenschaften statt. Der Kaiser hielt hier bei eine Ansprache. — Die Ansprache des Kaiser« bei sichtämaßregeln. Er hat jrtzt 4000 Mann seiner eigenen Truppen um sich, «ährend dl« Mandschu» über 12000 Maun verfügen. Indessen halten di« Mannschaften und ah, nordchlneflschen Truppen zu Vnanschikai. Die «e'andl- schäften glauben nicht, daß den extremen Ratschlägen der Mandlchuprinzen Folg, gegeben werdkst wird, sodaß tie Abdankung de» Throne».nur »inen Aufschub erfahren dürft». Ruskofe Slowo meldet, die chinesische Regierung hab« vor einigen Tagen bet Rußland, England und Japan an gekragt, ob sie sich zugunsten der Aufrechterhaltung der Monarchie in China in» Mittel legen wollen. Di, Ant wort sei ablehnend gewesen. Da «» den Revolutionären an Mitteln fehlt, um ten Ende Februar fälligen Sold an die Truppen au»zahlen zu können, tat der republikanische Krieg»mtn«ster an die Dampfschiffahrt»gesellschaften die Forderung gestellt, zehn Millionen Tael» zu zahlen, wtdrtgenfall» die Schiff, der Gesellschaft beschlagnahmt und verkauft würden. Die Direktoren der Gesellschaften haben um Aufschub gebeten, um ihr« Aktionäre befragen zu können. Der Aufstand in China. Uuanschitai besuchte vorgestern f.iiy im geheimen den Palast und hatte eine Unterredung mit der Kaiserin-Witwe. Diese, dir unter dem Einflüsse der jungen Mandschuprinzrn steht, erklärte sich für die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten. Yuanschikai soll dieser Ansicht bei gestimmt und den Rat gegeben haben, die Mandschu» fällten zusammenhalten und di« nöligen Mittel zum Kampf« beschaffen. Man solle aber vor dem Beginn der Feind seligkeiten den Vormarsch der Revolutionäre abwarten. Damit sind jedoch die jungen Mitglieder de» Kaiserhaus«» nicht «inoerstanden. SS wird hauptsächlich behaupte», daß Tiehliang den Umschwung am Hof« herbeig,führt hat, d«r jrtzt die Ermordung Auanschikal» anrät, und d«r Duan'chi- kai» Einfluß für so groß hält, daß man ihm nicht er- lauben dürfe, Peking zu rerlassen. Aualschikai selbst trifft zu seinem persönlichen Schutz« umfassende militärische vor ¬ der gestern aus Anlaß der Feier des 200. Geburtstage» ' Friedrich» de» Großen abgehattenen Parade lautete etwa folgendermaßen: Die erste Pflicht für unsere versam melten Truppen, deren vorfahren unter den Augen des großen Königs und mit ihm gefochten und gesiegt haben, ist die, daß »vir ihm hier vor der Garnisonkirche, un ter der seine sterblichen lleberreste ruhen, die mili tärischen Ehren erweisen. Ohne das Spiel zu rührens Achtung? Präsentiert das Gewehr! Sv grüßt die Pots damer Wachtparade ihren dahingegangenen glorreichen Führer. Ich erwarte von ihr, daß sie sich im Ernst fälle gerade so schlagen wird wie damals. Da- Gewehr über! — In Mockrau bei Gcaudenz, wo Friedrich der Große nach dem Siebenjährigen Kriege alljährlich die Paraden abhielt, wurde gestern ein Denkmal des Königs feierlich enthüllt. Ueber die neuen Steuervorschläge in Preußen sind dem preußischen Abgeordnetenhause zwei Denkschriften zugegangen. In der zweiten Denkschrift werden dir Vorschläge einer Ueberflußsteuer an Stelle der Steuerzuschläge, die in den letzten Jahren gemacht worden sind, eingehend erörtert. Zur Besprech ung sind gestellt der Vorschlag de» Abgeordneten v. De witz, von dem jährlichen BermögenSzuwachs, sobald er 3000 Mark übersteigt, eine Steuer zu erheben. In seiner Wirkung komme dieser Vorschlag auf eine sehr starke progressive Einkommenssteuer heraus. Weiter werden be sprochen die Vorschläge von Bendixen, Mwzek und Wei- ßenborn. Diese drei machen den Vorschlag, nicht den BermögenSzuwachs, sondern den aus der Steuererklärung herzuleitenden sogenannten Uebersluß zu besteuern. Ob gleich die Vorschläge einen guten Kern besitzen, seien sie doch au» finanztechnischen Gründen und zum Teil auch auS ethischen Gründen nicht brauchbar. Den Bc- toeis liefern die eingehenden Darlegungen der Denk schrift. Bon der Frankfurter Polizei wird gemeldet, daß gegen drei Personen Anzeige erstattet tuurAe, weil sie für andere oder doppelt gewählt hatten. So wurde in einem Wahllokal ein Mann verhaftet, der für einen nach Chemnitz verzogenen Arbeiter gewählt hatte. Cr gab an, daß er 6 Mack dafür erhalten habe. I» einem anderen Bezirk wollte ein Geschäftsreisender, der eigenS zur Wahl wiedergekommen war, wählen, mußte aber erfahren, daß bereits ein anderer sowohl ist der Hauptwahl wie in der Stichwahl für ihr; gewählt hatte. —Zugunsten des Führers des Bundes der Landwirte Roesicke, der in Kaiserslautern und in Oldenburg-Plön durchgefallen ist, soll nach der Franks. Ztg. der in Homburg-Kusel neugewählte Abgeordnete Gebhardt sein Mandat niederlegen wollen. ES hätte dann «ine Nach wahl stattzufinden, zu der Tr. Roesicke kandidieren würde. Wie verlautet, schweben zurzeit znnschen den Bun desregierungen Erörterungen darüber, wie die Doppel besteuerungen in Landesstempelsachen beseitigt werden können. In einem Berliner Telegramm der Köln. Ztg. heißt eL:> Dio erwarteten Vorlagen für Heer und Marine sind zwar bei hen in erster Linie in Betracht kommen den beiden FachressortS in allen wesentlichen Punkten ausgestellt worden, doch ist «ine bindende endgültige Gestaltung der Vorlagen noch nicht erfolgt und eben sowenig sind Vorlagen für die Deckung fertiggestellt. Mitteilungen hierüber an die Oeffentlichkeit werden wohl auch erst erfolge»:, wenn die Vorlage,» den gan zen vorgeschriebenen Weg durchgemacht, d. h. von den verschiedenen Ressorts, vom Reichskanzler und dem Bun desrat genehmigt worden sind. Was die Deckung an langt, so liegt eS gewissermaßen in der Luft, daß man sie durch eine Erbschaftssteuer austzubringen versuchen wird. Die Berechtigung und die Gerechtigkeit dieser Steuer ist in weitesten Kreisen anerkannt worden. Daß die Konservativen ihre Abneigung gegen sie aufgegeben haben, ist zwar auch nach den Trklärungen ihres Führers v. Heydebrand bei der marokkanischen Debatte im ReichS- MMLung dieser Aussicht daraus ab, Reibungen -wischen Kirche und Schule tunlichst zu vermelden. Die Frage, ob für diejenigen Schulen, denen ein Direktor nicht vorsteht, an Stelle de- dem Schulvorstande angehörigen Geistlichen die nächste fachmännisch« Schul aufsicht anderen Personen (etwa Direktoren benachbarter Schulen) zu übertragen sei, ist eingehend erwogen wor den. Die Regierung ist jedoch zu der Ansicht gekommen, dich die Durchführung einer solchen Maßregel schon im Hinblick auf die Selbständigkeit der einzelnen Schulge meinden den größten Schwierigkeiten begegnen würde. Nach dem Entwürfe steht die nächste Aussicht über den imeren UnterrichtSbetrteb, die bei Schulen mit Direktor dieftm zusteht, bet Schulen ohne Direktor dem Bezirks schulinspektor zu, dem sie bisher in methodischer Bezieh ung in der Hauptsache bereits meist oblag. Da ferner für größere Gchulkörper die unmittelbare Leitung und Aufsicht dem Direktor übertragen bleibt, und die B^- zirksschulinspektoren von Kanzleigeschäften möglichst ent lastet werden, sie auch die Schulleiter mit Vornahme,ein zelner bestimmter Aufsichtshandlungen sollen beauftragen können, so erscheint es auch ohne erhebliche Vermehrung der JnspektionSbezirke angängig, die Schulen ohne Di rektor der alleinigen fachmännischen Aussicht der BezirkS- schulinspettoren zu unterstellen. Für regelmäßigen Er- holungs- oder für Krankheitsurlaub und für besondere Beurlaubungen der Lehrer soll dessen Bewilligung ein geholt werden. Im übrigen kann der Ortsschulinspektor die Lehrer bis zu drei Tagen bet dringlichen Fällen beurlauben, der Schulvorstand für einen Tag. Bet letz terem sind zunächst auch die Beschwerden der Lehrer an- zubringen, der sie an die Bezirksschulinspektion abzu- geben hat. nicht verbergen, sein« Augen leuchteten, dankend reichte er dem Freunde die Hand. »Siehst Du,- sprach Thünefeld lächelnd, „Kranke und Ge nesende muß man wie Kinder behandeln, weil Du folgsam geivesen bist, deshalb sollst Du sie heute sehen." „Und wenn sie nun nicht kommt?" warf Zerding fast besorgt ein. „Tie wird kommen, hältst Du mich für einen so schlechten Freund?" entgegnete Thünefeld. „Ich habe ihr bereit» ge stern durch De»»« Mutter sagen lassen, daß sie Dich heute sehen und sprechen dürfe, sie kommt also heute." „Weshalb hast Du e» mir denn nich» früher gesagt?" „Bester Freund, weil ichDeine Ungeduld nicht zu früh wachru- sen wollte. Oder würdest Du vielleicht ruhig geschlafenhaben?" „Wann wird sie kommen?" „Ich denke, bald. Du stehst heute viel interessanter au» al» zuvor. Dein Gesicht hat einen feinen Leint, da» Er röten Deiner Wange»» tritt dadurch deutlicher hervor, außer dem liegt in Deinen Augen jener milde, fast schwärmerische Ausdruck, der Len meisten Genesenden eigentümlich ist." „Ich bitte Dich, Freund, scherze nicht," warf Zerding ein. „Doch," gab Thünefeld zur Antwort. „Ich sehe es Dir an, daß Du d»e» Wiedersehen tragisch auffast, dazu ist indessen kein Grund vorhanden. Wenn sich zwei Menschen sehen, die sich lieben, so ist da» sehr lustig." Zerding schüttelte zweifelnd den Kopf. „Weißt Du denn, ob sie mich liebt?" warf er ein. „Ich kann an ein solche» Glück nicht glauben, weil ich «»noch nicht zu fasse»» vermag." „Natürlich weiß ich da»," rief Thünefeld. „Wenn mir ein junge» Mädchen jede,» Tag die schönsten Blume»» bringt, Freund, so muß sie mich entweder liebe»» oder die Tochter «ine» Gärtners sein. Da nur» da» zweite nicht der Fall ist, so muß da» erste zutreffen, da« ist «ine sehr einfache Logik." Ein Wagen fuhr vor den» Haus« vor. Zerding zuckte un willkürlich zusammen. „Nur ruhig, Freund," rief Thünefeld, de» Freunde» Hand erfassend. „Dein Pul» schlägt schneller, al» der «ine» ar- men Kandidaten, der in da» Examen geht. Ich werde mich nie verlieben, wrnn di« Liebe solche Aufregung verursacht. in einer von amtlichen Stellen in Frankreich und Italien gebilligten und geförderten Deutschenhetze. In dem römischen ministeriellen Blatt La Ragione schreibt der Abgeordnete Micelli: Italien muß den Dreibund ver lassen, um der Dripelentente zu Helsen, die Deutschen auS Elsaß-Lothringer» zu vertreiben und Triest und Süd tirol zu erobern." Der Abgeordnete fährt dann fort: „Tie Italiener müssen sich nächstens in acht nehmen mehr vor den Berliner Räubern und Mördern als Vox den Türken." ,/Erlauben Sie einem alten Freunde Deutschlands, wie ich e» bin", so schreibt der Konter admiral, „in Ihrer geschätzten Zeitung diese unglaub lichen Heftigkeiten der Sprach? der italienischen Presse und ihre Folgen für den europäischen Frieden festzu nageln. Aber e» gibt noch etwa» anderes. IN den letz ten Wochen ist ein Buch „Der europäische Krieg" von dem italienischen Admiral Felix Santini erschienen, der sich unter dem Decknamen Kommandant X. versteckt. IN die sem Buche schildert der Admiral Santini, wie Frank- reich, England und Italien zu Lande und zu Wasser Deutschland und Oesterreich besiegen könnten. Ter König von Italien hat dem Verfasser dieses Pamphlet- seine Anerkennung au-gesprochen und der Minister Delcassö hat ihm einen sehr freundschaftlichen Bries geschrieben. IN diesem Briefe heißt eS: „Ich h-abe mit großem In teresse die Entwicklung de- Krieger gelesen, den Sie in dem „Europäischen Kriege" geschildert haben. Sie zeigen auf Grimd umfangreicher Kenntnisse die verschie denen Vorgänge, die sich im Laufe eines Kriege« zwi-e scheu großen Völkern, in dem alle modernen Kriegs waffen angewandt werden, vorkommen können, und ich kann über die Gefühle der Freundschaft für Frankreich nur gerührt sein." ES ist bezeichnend, daß eine solche Schmähschrift die Anerkennung des Königs von Italien und de- Herrn DelcassS erhält, der wahrscheinlich iq kurzem Minister des Auswärtigen in Frankreich sein wird." Ob Herr v. Kiderlen-DLchter anläßlich seines Besuches bei dem italienischen Minister des Auswär tigen diese und andere Liebenswürdigkeiten berührt hat, möchten wir bezweifeln. Ruhig, ich sollte Dir eigentlich ein Brausepulver verord nen." Zerding strich mit der Hand über die Stirn, er war nicht im stände seine Aufregung zu verbergen, wieviel, wie viel Hintz'für ihn von den nächsten Minuten ab. Seine Mutter trat in das Zimmer und sagte, daß Erna gekommen sei. „Lassen Sie sie eintreten, wir erwarten sie bereits," sprach Thünefeld und trat an das Fenster. Kaum eine Minute später erschien Erna in der Türe. Die Frische der Morgenluft hatte ihre Wangen rosig überhaucht, ihre Augen leuchteten, ihr Fuß schien zu zittern, als er die Schwelle Überschritt. Ihr Buck »var vorauSgeeilt, sie sah den Mann, der sie gerettet hatte, den ste liebte. Zerding war ihr entgegengetreten, einen Schritt, dann schien ihm die Kraft zu fehlen. Einige Sekunden lang ruhten die Augei» beider ii» einander, dann eilten sie auf einander zu und umschlangen sich mit den Arme»». „Mein, mein!" rief Zerding aufjauchze»»d. „Ja, Dein für immerdar," flüstert« Erna. 87 Alle di« Zeichen ihrer Aufmerksamkeit riefen ihm zu, daß nicht blo« ein dankbares, sondern auch ei»» liebende» Her ste gebracht habe. Diese Gewißheit erfüllte ihn mit eineu» stillen Glucke, mit einer freudigen Ruhe, welche seine Genesung sichtbar förderten. Erna hatte bereit» mehrere Male den Wunsch auSae- fprochen, den Kranken zu sehen, ZerdingS Auge richtete sich täglich, wenn ste kam, bittend auf den Freund, dieser war indessen noch immer dagegen. „Zerding," sprach Thünefeld, „als Freund würde ich mich vielleicht bewegen lassen, zu einer Torheit meine Zustimmung zu geben, al» Arzt darf ich er nicht, deshalb bin ich jetzt Dir gegenüber in erster Linie Arzt und in zweiter Freund, später können wir da» ja wieder ändern. Blicke mich nicht so weh«, mütig und traurig an, denn meinen Entschluß änderst Du doch nicht. Glaubst Du denn, eine solche Aufregung würde Dir dienltchsein? Dein Kopf muß sagen: Thünefeld hat recht. Wenn Dein Her- auch noch so sehr dagegen opponiert. De»- halb gedulde Dich nur noch einige Tage." „Weißt Du denn, ob mich da» Wiedersehen so sehr erregen würde?" warf Zerding lächelnd ein. Thünefeld drohte ihn» scherzend mit dein Finger. „Natür lich weiß ich da«," rief er. „Gib mir einmal Deine Hand ..so! Siehst Du, Dein Pul» schlägt schon schneller, wenn Dcknur an sie denkst, und Du wolltest ruhig bleiben, wenn ste tn das Zimmer tritt und Dich mit ihren große»» Augen freundlich anblickt? Wahrhaftig, Freund, sie ist sehr hübsch, und ich könnte Dich beneiden, wenn ich mir nicht sagte, daß das eine Torheit wäre, und ich habe bereit« so viele Tor heiten tn meinen» Leben begangen, daß ich damit vollstän- vig zufrieden sein kann." Zerding fügte sich, wenn auch sein Herz nicht damit zu- frieden war. Den größten Teil de» Tage» verbrachte er bereit» außerhalb de» Bette» und seine Kräfte nahinen schnell wieder zu. Schon nach wenigen Tagen gestattete ihm Thünefeld, daß « Erna sehen dürfe. Er konnte da» Gesicht der Freude ,Ja, Dein für immerdar, ..Kommen Sie," sprach Thünefeld, zu Zerding» Mutter tretend, tn deren Augen die Tränen der Freude schimmerten. „Wir beide sind vorläufig überflüssig; er hat jetzt einen weib lichen Arzt genommen und auch Ihrer Pfleg« wird er sich bald entziehen." Er verlieb mit der glücklichen Frau Zerding da» Zimmer. Zerding und Erna standen einander gegenüber, zwei glück liche, selige Menschen. Ihr Mund fand kein« Worte für das, was ihr« Herzen erfüllte. Das Uebermaß der Freude schien Zerding zu berauschen, seine Kräfte reichte»» noch nicht au». Erna geleitete ihn zu einen» Stuhle, sie kniete vor ihm nieder, erfaßte seine Hand, preßte ste an ihre Lippen und blickte zu ihin auf mit den» Aus druck eiireS unsagbare» Glückes. Zerding« Augen ruhten auf ihren schönen Zügen. „Die« Glück »st zu groß für mich, denn bi« jetzt habe ich eS kaum zu träumen gewagt," rief er. ISS,20 „Jst e« für mich noch größer?" warf ste lächelnd ein. „Steh, Du weißt nicht, welchen Einfluß Du schon auf mich anSgeiibt hast; ich bin eine andere geworden drrrch Dich."