Volltext Seite (XML)
WWW d»N«» i» wer« nur ttesta- L0 so R- vortra richttmi Plätzen bös «»ftcpelt, i- bei der Bah wur bloß der er < Du eign« folge so u Verl in 10 mi stä du da S str un M D de ar 3 h- st w »' u « d> g v Blödsinn begangen, dessen Folgen wir «un wie lauge tragen werden." „DaS ist eine hübsche Art des Dankes dafür, daß ich mich Deinetwegen so großer Gefahr aussetze. Er hielt plötzlich inne und blickte spähend um fich. WaS ihn beunruhigte, war da-Rauschen eines Baumes gewesen, und dieses Rauschen wurde durch eine unwillkürliche Bewegung hervorge rufen, welch« Diana gemacht, da kie bestrebt gewrsen war, «ine» versuch zu veranstalten, dir Verschworenen zu sehen. Das junge Mäl ' ' - entdei stand guag richt»! vneru insbes die H und i zu v Hier« die ll wann Nach au L Mitt gewe uute, j von dort aus ihm ihn wohl nicht ge- ich .fi'l Be wis ker cev mriud« dteöff« angelrj vorab haadlu lotete gewäh «ahme Zittau Vers» anzue, von II Brndei Borna Moscht uud q, Äs Artikel S» eingefügt: I, Recht«ftreitigk«tte», in welche« durch Klage oder eiu Anspruch auf Grund de« Bürgerlichen Ge- tährntlge^esctzes zn« Gcricht» oerfassungsgesetz de« Rest-»- gericht zugrwiese«. Weiter ward auf Antrag Lieber (Etr.) al» Zusatz zu dem Art. Lb beschlossen, daß wie für die Landesherren auch für die Mitglieder d.v vormaligen han noverschen Königshauses, de» vormalige» kurhesfische» und de» vormalige» herzoglich nassauische« Fürstenhauses die Be- stimmunge« des Bürgerliche» Gesetzbuchs »ur insofer» An- «rndung fiude» solle», als die Hausoerfaffung ni«ht entgege»- steht. Der Rest de« EiuführuagSgesrtze, ward «it einer A«»deru»g genehmigt. Türm. Wie «aa mittheitt, habe» mehrere groß- «ächtltch« vertteter ia Soustantiaopel 1» de» letzten Tagen der türkische» Regierung gegenüber herbe Kritik an der theils verkehrten, »Heils unzureichenden Thätigkeit Uhoullah Paschas in Kreta geübt üfid de, Pforte unter Hinweis auf dl« Ver schlimmerung der Sag« dringend empfohlen, ihn sofort abzu berufen und einen christlichen Gouoertieur einzusetzen, eh« e« auch damit zu spät würde. Erwähnt sei, daß man in diplo matischen Kreisen bemerkt, der rmzttündi-ten ProklamtrttNg de« Anschlusses Kreta« an Griechenland und der Einsetzung einer provisorischen Regierung durch die christlichen Deputirten der Insel wäre noch keine weitreichende politische Bedeutung beizumessen, wenn nur die Pforte endlich ihre Zauderpolitik aufgcben und die Rathschläge der Mächte befolgen wollte. Perfke«. Wie die Zeitung „Neue Rundschau" meldet, ist ia Teheran eiu Attentat auf den Schah Musasfer-et-vin verübt worden. Der Schah blieb nnverlrtzt. Der Mörder, welcher der Sekte der Babisten angehört, wurde sofort ver haftet. (Bei der Persischen Gesandtschaft in Berlin fiud über da« angebliche Altentat keinerlei Meldungen eingegangen). VertlicheS «ad Sächsisches. Riesa, 29. Juni 1898. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord- netenfitzung Dienstag, den 30. Juni 1896, Nachmittag« 6 Uhr. 1. Neuwahl einer Ra-Hsmitgliedes an Stelle de« in Folge andauernder Krankheit ausscheidenden Herrn Stadt rath Grundmann. 2. Geschäftliche Mittheilungen. Hierauf geheime Sitzung. — Se. Majestät der König haben geruht, dem unter de« 1. Juli d. I. in den Ruhestand übertretenden Zahl meister Jahn vom hiesigen Regimente den Eharacter als Rechnungsrath zu verleihen. — Die Elbe ist wieder ziemlich bedeutend gestiegen, seit Sonnabend um mehr als 1'/. Meter. Es scheinen in Böhmen wieder heftige Gewitterregen stattgefunden zu haben, die das schnelle Anwachsen des Stromes wiederum bedingten. Gestern Nachmittag kam hier auf demselben ein todte« Schwein getrieben, möglicher Weise hatte dasselbe in Folge des Hoch wassers seinen Tod in den Fluthen gefunden. — Gestern Bormittag ist der 22 Jahre alte Wirth- schaftSgehilfe Otto Böttger in Nünchritz dortselbst beim Pferdeschwemmen in der Elbe ertrunken. Der Leichnam desselben ist bereits wieder auf Nünchritzer Flur angeschwommen. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" au« Aussig unter dem 23. Juni: Die gegenwärtigen Frachten sind so weit gedrückt, daß die Schiffer unbedingt zu Grunde gehen müssen, denn e« wird nicht« bei den Thal- noch bei den Bergfahrten verdient, da die Frachten in Hamburg für die Bergladung zu gering si'id, um die nöthigen Ausgaben zu decken, obgleich in der vergangenen Woche sich die Frachten in Hamburg etwa- gebessert hatten. Die Kohlenverladungen sind bisher immer noch ziemlich flott gegangen und erreichten im Durchschnitt immer noch die Höhe von etwa achthundert Waggons L 220 Ctr. pro Tag, doch ist die Wahrscheinlich i st» der nächste» Zeit sich Liberi, tz» Aufträge» fehlt u»d sehr viel« 8«. expedier »erden, damit dir Sohle», n beschäftigt «erde», den« e« fehlt Vahvordre«. An allen denlsche» Bezug«. Braunkohlen find reichliche Borräthe auf- ... ist c« wohl nicht zu verwundern, «rau sich die Leute «ich» »och »ehr Kohle» hinlegeu wollen; deshalb kan» der Fall eintreten, daß die Schiffer ihre Kähne bei gutem oder ungünstige« Wafferstande an Land hänge» lasse» müsse», wenn sie nicht «uthwwig Geld verfahren wove». * Stauchitz, 28. Jmi. Bei günstigem Wetter u»d unter zahlreicher Bethetligung hielt gestern der hiesige land- wirthschaftliche Verein eine Rinderschau mit StaatSprämiinmg ab. Scho» i» den Tagen vorher herrschte in u»serm Dörf chen es» bewegtes Leben »ad Treiben. Auf de« Ausstellung«, platze Hürde planirt, g»da»t und »»«geschmückt, in den «eiste» Häusern wand man Ranken und Kränze, auf den Straße» war mau mit Aufsteilrn vor, Ehrenpforten beschäftigt, die verschiedene» Kommissionen hielten täglich Sitzungen ah, viele Aussteller kamen, um sich Instruktion?« zu holen u»d die ihnen zitgewiesenen Plätze zu besichtigen. So geschah Alle«, »M der festlichen Veranstaltung einen glatte« Verlauf z» sichern und die Prophezeiungen Derjenigen zu sichte zu mache», die dem Verein einen Reinfall vsraussagten, oder auch wohl gär gönnten. Diese Bemühungen sind glücklicher Weise nicht vergeblich gewesen, sondern vom schönsten Erfolge gekrönt worden. Wir hörten vielfach sagen, daß die gestrige Rinder- schau gege» keiue der früher in näherer oder weiterer Um gebung ahgeh-lterikn zurückftehe, sondern jeden Vergleich so wohl in Bezug auf Ausstattung und Ausschmückung, al« auch auf Zahl und Beschaff-nheit der Rinder aushalten könne. Unter den letzteren befanden sich nur wenige, die keine Aus zeichnung verdienten und erhielten, ja die Zahl der vorzüg lichen Thiere »ar so groß, daß den Herren Preisrichter» die Wahl schwer gemacht wurde, welche Stück« sie mit den ersten Preisen bedenke« sollte» und sie wiederholt ihrer Be friedigung über den günstigen Stand der Rindviehzücht in hiesiger Gegend Ausdruck gaben. Bon vornherein war alles Höhenvieh von der Ausstellung ausgeschlossen und nur Niederung«- vieh zugelaffen worden. Barherrschend war die Oldenburger Rasse und Kreuzungen mit dieser und der alten Landrasse, doch käme« auch schöne Holländer und einige Breitenburger zur Vorführung. Bet der Prämiirung wurden zwar die srlbstgezogenen Thiere bevorzugt, doch schloß man auch bereits früher ««geführtes Vieh nicht aus, besonder«, wenn es geeignet war, den Landwirthen Ziel und Richtung ihrer Züchtung zu zeige». Bei den Bullen vor Allem wird ja öftere Blutauffrischuog sogar gewünscht und begünstigt. DaS Prrisrichteramt übten die Herren Professor Pusch—Dresden, Oberlehrer Herbst—Wurzen, BezirkSthierarzt Baumgärtel— Oschatz, Rentier Wilhelm—Oschatz, Gu «besitz» Gruhle— Hohenwussen und Gutsbesitzer Biedermann—Kreinitz. Da die Herren 170 Rinder zu beurtheilen hatten und, wie schon oben bemerkt, die Auswahl nicht leicht war, so nahm ihre Thätigkeit fast den ganzen Tag in Anspruch, und es blieb ih.ien wenig Zeit, an den Veranstaltungen des Vergnügungs- Ausschusses, Concert, Festmahl, Ball rc , sich zu betheiligen. Zum Glück stand ihnen eine reiche Anzahl von Preisen zur Verfügung. Der Staat allein hatte 1400 M. zu Prämien bewilligt, dazu kamen noch eine Menge von Ehrenpreisen. SämMtliche Preise wurden nicht in Geld ausgezahlt, sondern es waren durch Herrn Kreissekretär, Oekonomieraih Francke, unter Beirath einiger Mitglieder des landwirrhschaftlichen Verein« sehr hübsche Sachen, wie Uhren, Stühle, Services u. dergl. eingekautt worden. Der Herr Oekonomirrath thetlte auch selber dir Prämien aa«. Der Barsitzenve de« Leipziger Kreisvereins, Herr Kammerhrrr von Frege, hatte 3 werth volle Ehrenpreise gestiftet, beehrte nichl nur die Ausstellung mit seinem Besuche, sondern nahm auch an dem gemeinschaft lichen Mahle theil, wobei er mehrere Triaksprüche ausbrachte. barten Dorfe stattgefunden hat, und es ist immerhin möglich, daß die Diebe sich in der Nähe umhertreiben." „ES ist sehr gütig von Ihnen, daß Sie sich anseretwegrn so großer Mühe unterzogen." „Bitte, überschätzen Sie meine Handlung nicht," antwortete er in ruhigem Tone; „ich will mit Ihnen auch noch durch den Park gehen, dann sind sie dem Hause nahe genug, um es mit voller Sicherheit erreichen zu können. Sie lehnte weder ab, noch gab sie eS zu: er trat ein and schritt rahtg an ihrer Seite dahin: sie aber vergaß diesen gemeinsamen Weg nie! Traumverloren ließ sie sich bis zu dem Blumenparterre führen, dann ergriff Heathcote ihre Hand und bot ihr Lebewohl, aber in gänzlich verändertem Ton, mit unsicherer Stimme. Noch ein paar Sekunden und er war von ihr gegangen. Al« seine Schritte in der Ferne verklangen, ging Diana lang sam weiter; plötzlich aber wurde ihre Aufmerksamkeit durch ein Stimmengemnrmel wachgerufen, das in ihrer nächsten Nähe er scholl; sie entsann fich sofort jene« Mannes, welchen Heathcote zu sehen geglaubt; vielleicht mochte er hier im Gebüsche stecken und mit irgend einem Verbündeten zusammengekommen sein. Wer immer die Leute auch waren, sie befanden fich zwischen ihr und dem Hause, «in Schritt näher konnte ihre Gegenwart denselben verrathen, vorsichtig zog sie fich zurück und stand ein paar Sekunden lang unentschlossen stille. Ein Baum verbarg sie den Blicken der nächtlichen Gäste, dieser aber trug auch Schuld daran, daß sie dieselben nicht sehen konnte; so leise ihre Stimmen auch klangen, man hörte sie doch, und zu ihrer grenzenlosen Ueberraschung, entdeckte Diana gar bald, daß die ein« der Stimmen einem Weibe angehörte. „ES ist nutzlos, wenn wir daran denken wollen, die Sache beute durchzufahren," daS waren die ersten Worte, welche sie deutlich verstehen konnte. „Du würdest ganz leicht in da« Hau» gelangen können, darum handelte» sich nicht, aber Du wärst doch nicht im Stande, irgend ein günstige» Resultat dadurch zu er- zielen." „Wie in aller Welt mag e« ihr nur durch den Kopf gefahren sein, irgend einen Verdacht »u schöpfen ?" forschte die zweite, männ lich« Stimme. „Duhast sicherlich irgend eine» haarsträubenden Aas Testament -es Grafen Roman von Max v. Weißenthurm „Fräulein Beaachamp!" Sie zuckte heftig zusammen, es war ihr, als habe fie geträumt, denn der Mann, an welchen sie eben gedacht, stand vor ihr, jen seits de» Gitter» allerdings, aber doch nahe genug, so daß fie den Ausdruck der Ueberraschung in seinen Augen hätte sehen können. „Ja, ich bin eS," antwortete fie auf seinen fragenden Blick. „Sie staunen wohl und fragen sich verwundert, was ich zu so vor gerückter Abendstunde hier mache." „ES ist nicht so sehr spät," meinte Heathcote, „übrigen» find Sie vermuthltch nicht allein?" „Ich bin ganz allein." „In diesem Falle," entgegnete er ernsthaft, „ist e» ein ziem lich gewagtes Unternehmen, daß fie so wett vom HauS fortgegan gen find." „Ist e» denn so weit? Ich bemerkte die Entfernung kaum and ging gedankenlos vorwärts» e» ist eine so herrliche Nacht!" „Mag sein, aber wir find hier zu Lande nicht allzu sicher vor Wegelagerern und Sie könnten e» unliebsam empfinden, mit sol chen zusammenzukommen. Ich bin deshalb hier, weil ich einen ver dächtig auSsehenden Menschen durch eine Oeffnung der Heck« in diesen Park schleichen sah. Ich folgte ihm nicht auf dem Fuße, son dern ging bis zur Parkloge - den Weg werde abschneiden „Nein." Heathcote sah fich »«, aber auch sein scharfe« Aage vermochte «irgend« zu entdecken, «aS er eigentlich suchte. vielleicht denken Eie, daß ich mich im Grande genommen am Diuge btkümmere, welche mich gär nicht» angrhen," fügte er », indem er ihr nicht ohne einen leisen Anflug von Verlegen- in die Augen sah. „Die Art de» Manne« ist aber recht srlt- gewesen; ich wollte «ich Überzeugen, ob er keine böse Ab- n habe, amsmnchr, al» ich von einem großen Einbruchsdieb-- vernmnme», welcher vor einigen Tagen ia eine« «nach- in nicht geringerem „Ich weiß eS, Du bist ein treue- kleines Weibchen und sollst auch seinerzeit nicht unbelohnt bleiben! Bist Du ganz sicher, daß heute jeder Versuch nutzlos sein würde?" „Ganz sicher! Sie hat einen sehr leichten Schlaf und wir könnten mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß fie aufwacht, denn Verdacht hat sie nun doch einmal geschöpft." Der Mann sann eine Weile nach, dann sprach er ärgerlich: „Du magst ja im Recht« sein, aber ich empfinde eS höchst unlieb sam, die Sache aufschieben zu sollen; kann denn Dein Frauenwitz gar keinen Augen Plan ersinnen?" „Ich fürchte nein; Du wirst eine Zeit lang warten müssen and überlegen, was fich tbun läßt." „DaS ist aber gerade dir Sache, welche mir am allerpeinlich sten ist I" rief er mit unterdrücktem Zorne. „Siehst Du den« nicht, daß jeder Tag, den ich verliere, die Gefahr erhöht? Wenn, was ich heute zu thun beabsichtige, morgen oder in acht Tage» oder in einen« Monat fich ebenso leicht durchführen ließe, würde ich mir ja nicht- daraus machen, zu warten; so wie Vie Dingo aber stehen — Hollah, wa- war denn das!" : dar Rauschen eine» Bäume» gewesen^ und diese» durch eine unwillkürliche Bewegung hervorge» ana gemacht, da kie bestrebt gewrsen war, «ine» „ lstalten, die Verschworene» zu sehen. Da» junge idchen begrtff sofort, daß jede Hoffnung, von den Leuten nicht deckt zu werden, eine vergebliche sei. Da» Gespräch, welche» sie belauscht, hatte sie im höch^enGrade imburg (' ns.) bürgentche» ehwberftelUuH der Regierung» oorlage. Widerklag« . ,, . _ , . ... Abg. Kaufs «sann (fress. V-lltp,) befürwortet« t*n Amrag ,etzb»ch- gütend gcruacht iß, w!rd die Verhandlung und E»t- >vir do» Bewerte«, eaß die secesl'q- vor« de> I:sta«e»ts- scheidimg i» letzter Instanz ssa S'.an« de« 8 S de« Ein- V« G«icht «der Rot« in jeder BrMLug arößere "" - Grrantteu bäte, al« ess» Privatteftament, welches laicht bei Sette geschafft, gefälscht oder beeinflußt werden könne. Staats sekretär Rieberding erklärte, die Mehrheit der verbündetr» Regierungen halte es für richtiger, das Privattestameut nicht 1» das Bürgerlich« Gesetzbuch aufzunehmen. Ada. v. E«»y (natltb.) trat für die Kowmissioossassung ein. - pha» (Etr.) bemerkte, alle Bedenken gegen das «»ent würden durch die Bequemlichkeit und Billigkeit desselben aufgehoben. Abg.Frhr. v. Stumm (Rrtch«p.) betonte, das Bedürsntß nach de« Prtvattestameut steigere sich von Tag zu Lag ; es sei jedenfalls das Testament der Zukunft. Abg. Görz (frs. volksp.) sprach fich gegen die Kommisfionsfassung au«, die Abgg. Simonis (Els.) uud Ennecceru« (natlib.) sür dieselbe. Darauf ward der Antrag Lenzmann al gelehnt uud die Kommssfiou«faffung angenommen. Der Rest de« Buches ward ebenfalls unveräudert genehmigt. Damit war die zweite Lesung de«'Bürgerlichen Gesetzbuchs erledigt. Da» Hau« ging nunmehr zur zweiteu Lesung des E tn- führung-gesetze« zum Bürgerlichen Gesetzbuch über. Abg. Stadthagen (sozd.) empfahl einen Antrag Auer, durch Aufnahme eines neuen Artikel« zu bestimmen, daß die lande-gesetzlichen Verbote, wonach politische Vereine nicht mit einander in Verbindung treten dürfen, aufgehoben seien. Auch sollen Vereinigungen zum Behuf der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen keiner lande-gesetz lichen Vorschrift unterliegen. Reichskanzler Fürst zu HoheN- lohe-Schilling-fürst bat, dem Anträge Auer in ver ein-rechtlicher Beziehung Nicht zuzuftimmen. Die betreffende Bestimmung fti öffentlich rechtlichen Eharakters, überdies habe er schon bei Berathung des Noth-VereinSgesetze« erklärt, es bestehe begründet« Aussicht, daß da- Verbot in den verschie denen Bundesstaaten, wo es bestehe, außer Wirksamleit ge setzt werde. Er könne ergänzend hinzufügen, daß eS in der Absicht der Regierungen liege, eine Beseitigung des dem Ver bot zuzuschreibeyden RechtSzustande« herbeizusühren, uud zwar werde der Erfolg unter allen Umständen früher eintreten, als wenn man eine solche Bestimmung in da- Bürgerliche Gesetzbuch aufnehme. Abg. Lieber (Str.) betonte, nach dieser Erklärung des Reichskanzlers seien Zweifel nicht «ehr mög lich und der Antrag Auer unnöthig. Abg. Haußmann (südd. Volksp.) «einte, die Erklärung de« Reichskanzlers sei für ihn erst recht ein Grund, den Antrag Auer anzunrhmen, denn fie beweise, daß auch die Regierungen jetzt der Meinung seien, jene« Verbot müsse aufgehoben werden. E« sei durch aus nicht überflüssig, diesen Grundsatz im Bürgerlichen Ge setzbuch festzulegen. Abg. Frohme (sozd.) trat für den Antrag Auer ein. StäätSminister v. Bötticher hob her vor, daß die Erklärung de« Reichskanzler« rechtlich und po litisch völlig unanfechtbar sei. Die Regierungen der sämmt- lichen 12 Staaten, in denen da- Verbot bestehe, hätten sich bereit erklärt, dasselbe außer Wirksamkeit zu setzen und die erforderlichen Schritte zu thun, und da sei es wohl vorzu ziehen, diesen Weg zu gehen. Abg. Frhr. v. Stumm (Reichsp.) hält die Erklärung des Reichskanzler- ebenfalls für ausreichend; werde der Antrag Auer angenommen, dann müsse er gegen da« ganze Bürgerliche Gesetzbuch stimmen. Abg. v. Manteuffel (kons.) äußerte sich in demselben Sinne. Abg. v. Bennigsen (natlib.) betonte, man habe allen Anlaß, von der Erklärung de« Reichskanzler« Akt zu nehmen, zumal e« dan« sicher sei, daß die Sache noch vor 1900, wo da« Bürgerlich« Gesetzbuch in Kraft treten solle, geregelt werde. Abg. Stadt da gen (sozd.) befürchtete, daß dem Wunsche der Antragsteller niemals entsprochen werde, wenn der Antrag jetzt nicht angenommen »erde. Darauf wurde der Antrag Auer abgelehnt. Dagegen ward auf An-