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Di» 21. Februar: ES treten bet steigender Temperatur ver- Lreitete Regen ein. Die Schneefälle sind ausgebreitet und ergiebig. 22. biS 28. Februar: vereinzelt kommen bedeutende Regen vor. Die Schneefälle hören auf, die Temperatur entspricht der Jahreszeit. Der 22. ist ein kri tischer Termin 1. Ordnung. In den letzten Tagen nehmen die Niederschläge zu. ES treten neuerdings ausgebreitete Schneefälle ein." — Der bisherige anhaltend milde Winter ist der Ei»> gewinuung nicht günstig gewesen. Größere Massen werden da her, wenn nicht bald Wandel hierin rlntritt, von auswärts zu hohe« Preise bezogen werden müssen. Um nun hlerin möglichst ein« Erleichterung zu schaffen, gewährt unsrre StaatSbahnver- waltung in dankenSwerther Weise eine Frachtvergünstigung, und zwar dadurch, daß sie von jetzt ab bis Ende Mot im Binnen verkehr« sür die Beförderung von Rohei» di« Frachtsätze und die Bestimmungen de» AuSnahmetarisr» für Wegebaustoffl an- wenden läßt. Die Interessenten werden aber daraus aufmerksam gemacht, daß die Anwendung dieser Ausnahmefrachtsätze von der Ausnutzung de» Ladegewichte» der zur Verwendung kommenden Aage» abhängig ist. — Au» einer Eingabe de» deutschen Uhrmacherverbandes an die sächsische Regierung, in der ein gesetzgeberische» Ein schreiten gegen den gewerbsmäßigen Versatz von Uhren, Gold- waaren und Juwelen gefordert wird, läßt sich entnehmen, welch' krasser Mißbrauch aus diesem Gebiet« eingerissrn ist. So hat z. B. eine Hamburger Firma aus Waaren im Werthr von 75 000 Mk., die sie beim Leihhause versetzt hatte, 32 000 Mk. erholten, wo» beim Konkurse der Firma an den Tag kam. Beim Konkurse einer Dresdner Firma fanden sich 500 LeihhauSschrine vor, auf die Gegenstände im Werthe von 100 000 Mk. gegen 56 000 Mk. versetzt waren. Die Stadt Karlsruhe soll bei der artigen Manipulationen 3000 Mk. ringebüßt haben. Hier war ver Bersrtzrr zugleich Taxator für Goldsachen am städtischen Leihhause. Die von ihm versetzten Uhren rc. im Werthe von 35000 Mk. waren mit 25 000 Mk. beliehen. Uhrensabrlkanten i« der Schweiz fertigen der Eingabe zufolge Uhren sprciell für den Versatz in Massen an. Diese erscheinen durch ein seine» Autsehen besonder» wrrthvoll, bestehen aber auS ganz minder- werthigrm Material. In Deutschland werden sie kastrnweisr zmn Versatz« grbracht., Der drutsche Uhrmacherverband klagt darüber, daß ein solche» Verfahren eine Verschleierung der Kreditfähigkeit der Kunden den Lieferanten gegenüber bedeute, die dadurch erheblich geschädigt würden. Bon der sächsischen Regierung um ihre Ansicht gefragt, hat die Leipziger Handel», kammer die Richtigkeit dieser Angaben bestätigt und rin« gesetz liche Regelung empfohlen. Namentlich dürfe, wir bei« Leipziger Leihhaus«, immer nur ein Stück derartiger neuer Werthsachen auf einmal angenommen werden. — Die 4202216 Bewohner de» Königreich» Sachsen wohnen in 353 S87 Häuser« und «» wird darnach jede» Hau» durchschnittlich von 11,8 Personen bewohnt. In den größer« Städten stellt sich diese» Berhältuiß wesentlich ander», so komm« kn Chemnitz 30,1 Personen aus ein Hau», in Dresden 28,8, in Leipzig 27,8. >7— Die aus 45 Tage erweiterte Geltungsdauer der Rück fahrkarten aus den deutschen Bahn« hat, wie man vorauSsah, nur sür einen verhältnißmäßig kleinen Theil der Reisenden ein« vortheil gebracht. Seitdem ist die Ausgabe von Rundrrisehesten wesentlich zurückgezogen, diese wird sich aber noch mehr ver- miechew, je «ehr die Zahl der aus den Stationen aufliegend« Rückfahrkarten sür den Fernverkehr anwächst. Nach dem „Dr. Auz." werd« unter den deutsch« Bahnverwaltung« schon seit längerer Zeit Verhandlung« über fühlbare Erweiterung der Rücksohrkart« im Fernverkehr« gepflogen, die, wie man zuver- sichtlich hoff« darf, sür die Reisewrlt einem günstig« Abschluffe zugrführt werd« dütpeu. Auf die Rundreisehefte wird bekannt lich Gepäck-Freigewicht nicht gewährt, wohl aber wird solche» bei Rückfahrkarten gebot«. Die Benutzung der Rückfahrkarten im Femverkehre ist daher sür die Reisenden Vortheilhafter und ebenso bequem, wenn nicht eine Rundreise beabsichtigt ist. * Großenhain, 30. Januar. In der letzt« Haupt versammlung d«S Großenhainer Zweigverrin» der Gustav Adolf- Stistuug wurde die Gründung einer Ort »grupp e Großen- Hakn de« Evangelischen Bunde» herbeigrsührt. — Der Hiesig« I « grudb « nd, der sich von d« wShrmd der Jugend- bnndeiibrwegung 1894 gegründeten Bünden noch am längst« uckt gehalten hatte, hat nunmehr auch ausgehört zu besteh«. Dessen Mitglieder schloff« sich dem hier bestehend« BiSmarck- tmid .Kornblume" an. — Au» Jägerkreisrn verlautet, d«H sich in den letzt« Tag« geschosseueIHLstnnm al» trageud «wiest», auch ein« Folge der abyormen Witterung. So bleibt « vielleicht nicht auß, daß der erste Satz Hasen insolg« Kälte zM Grunde geh« muß. — Mit einer nicht alltäglichen Ge schichte hatte sich gestern da» hiesige Schöffengericht zu beschäs- 1G«. Der wohlhabende Gastwtrth «ine» nahen Dorse» hatte «im« schwer betrunken« sbimstknecht, der in einem Straßen- V>^« gesund« und in den Gasthos gebracht wurde, einen HHaler au» dem Portemonnaie gestohlen. Der Betrunkene aber Wie die Manipulation trotz seine» bedenklich« Zustande» be- «nckt and «ach längerem Leugn« gestand der Gaftwirth de« Gaudarmeu gegenüber den Diebpahl ein. Er ward« zu einer Woche Gesängniß vrrurthrilt. * Radeburg, 30. Januar. Die 16 jährige Tochter einer hiesig« Bürger familie wird seit einig« Tag« vermißt wckd Nachsorschuxgen^nach ihr «ar« vergeblich. Da gleichzeitig Siu bei einer hiesig« GchauspielgeseSschast aufhältlicher junger Schaecheielrr verschwunden ist, ist virllÄcht nicht «it Uurecht «Wmchm«, dost diese veiden gemeinschasüich durchgegang« stM. In Panich« u brannte gestern Abend Ochewre und Hiuterhan» de» Gchobert'schen Mud» au» unbeSauvter Ursache vckWündig nieder, «kr Getreidevorrüth« find -Wit vevbraunt. .u Meist»«'. SS. -au««. MG Malew, Lachrev- und Ber- MchstewAwepgltuUMg HR chch -ichfFfP MiNwVtda. gn WeinMM stürzte der Schieferdecker Wstchevttwi, Mache «int» R«H«M «tüd P jetzt dtt lchtch-i» .Gichpl« hchwcheNjBerlttztmgeü^rletzin. f Döbeln. Da» R«ich»tag»-Wahlerg«bniß in d« Städtm d ländlichen Bezirk« de» Wahlkreise» war da» folgende: erhielt« Sachße Bogel Grünberg in Döbel«. Stadt . . . 225 1060 1512 - - -Land . . . 1106 523 1185 - LeiSnig-Stadt . . . 99 555 808 - - -Land . . . 997 509 990 - Waldheim-Stadt . . 69 698 935 - » »Land. . . 583 556 1085 - Roßwein-Stadt. . . 90 397 1010 - - -Land . . . 641 293 791 - Nossen-Stadt . . . 69 340 406 - - -Land . . . 1197 468 1061 - Hnitha 34 177 84S - Sieben!, hn .... 19 118 243 - Geringswalde-Stadt . 26 267 563 - - -Land 185 158 344 Gumma, wie schon gemeldet 5340 6119 11781 Grimma, 29. Januar. Beim Abbruch eine» dem Guts besitzer Herrn Max Nuhn in Förstgrn gehörigen Gebäude» sand ein Schulknabr einen Topf mit 329 silbernen Münzen. Der Fund bestand au»: 100 Stck. 8 guten Groschrnstückrn und 229 Thalerstücken und hatte ein Gesammtgewicht von 3 Kilogramm. Die Münzen sind unter der Wohnstube vergraben gewesrn und tragen die Jahreszahl 1760. Dresden, 28. Januar. Tie früheren Wohnräume des Königs und der Königin im Resideuzschlosse sind am vergangenen Donnerstag wieder bezogen worden, nach dem das seit dem Jahre 1899 dem limbau unterworfen gewesene Goorgenschlvß mit Ende des verflossenen Jahres fertiggestellt worden war. Während dieser Bauzeit hatten Ihre königlichen Majestäten den üblichen Winteraufent halt im königl. Residenzschlosse aufgegeben und benutzten nur vorübergehend die in der ersten Etage der Südwest front des Schlosses gelegenen sogenannten Bayerischen Zimmer und die Zimmer „am Bärengarten". Nachdem worden, und es weht seit vergangenem Donnerstag aus gelegentlich der 800 jährigen Jubelfeier des Hauses Wettin die Mittel zum Umbaus des tönigl. Residenzschlosses als Huldigungsgabe dargebracht worden waren, nahm das be deutende Werk am 24. Oktober 1889, und zwar zunächst mit der Niederlegung des alten Staatsarchivs — früheren sogenannten Ballhauses — seinen Anfang. Nach nunmehr 11 jähriger Bauzeit ist der umfangreiche und schwierige Umbau des königl. Residenzschlosses unter Oberleitung Sr. Excellenz des königl. Hausmarschalls Wirkt. Geh. Rath v. Carlowitz-Hartitzsch, von den Architekten Hofoberbaurath Dünger und Hofbaurath Fröhlich glücklich zu Ende geführt worden, und es weht seit vergangenen Donnerstag auf dem Thurme des Georgenbaues die königl. Hausflagge zum Zeichen dafür, daß Ihre königlichen Majestäten das Residenzschloß stsewvhnen. Zwickau, 29. Januar. DaS hiesige Landgericht hat den Fabrikdirektor Schwarzkopf in Niederschlrma weg« Zollhinter ziehung zu 11459 Mk. Geldstrafe oder sechs Monaten Ge- fängniß und weiteren 11648 Mk. 17 Psg. Werthersatz sür die nicht mehr zu konfikzirende Waare, sowie Frau verrhel. Fabrikbe sitzer Kenzler zu 366 Mk. 10 Pf. Zsllgesälle vrrurthrilt. Da» Zollamt Meißen hatte aus höhere Strasen erkannt, wogegen die Genannten eiugekommen war«. CatnSdorf, 29. Januar. Vorgestern Nachmittag 3 Uhr wurde der ermordete Hausbesitzer Tauscher feierlich zur letzten Ruhe bestattet und Abend» 5 Uhr seine Ehefrau still beerdigt. Die Behörden scheinen sestgestellt zu hab«, daß dir Tauscher ihr« Ehemann ermordet, dann sich entleibt hat. Reichenbach, 29. Januar. Di« Zahl der arbeitslos« Bauhandwerker und Handarbeiter beträgt hier zur Zeit ca. 50. Obwohl nun auch unsere Stadtgemeinde der Ansicht ist, daß sür sie «ine Verpflichtung zur Arbeitsbeschaffung eigentlich nicht vor liegt, thut sie trotzdem alle» Mögliche, um die Arbeitslosen zu brschästigm. Zur Zett find 35 derselben bei Erdarbritm an- gestellt. Die hierzu bewilligt« 1000 Mk. find nahezu ausge braucht, darum bewilligten Rath und Stadtverordnete erneut zur Beschäftigung der Arbeitslos« 3000 Mk. BemerkenSwerkh ist, daß hier auch seit«» der Staatsbahn, um Streckenarbeiter be- schästigen und behalt« zu können, dieselb« zum Steinebrechen an der Mylau-Reichenbacher Bahn verwandt werd«, ebmso ist seit«» der StaatSbahnverwaltung erklärt Word«, daß den Unter nehme« der Erdarbeiten zum vahnbau Reichenbach - HainSdorf ausgegebe» worden ist, vor Allem hiesige Arbeiter zu beschäftigen. Werdau, 29. Januar. Die Konkursverwaltung der Leipziger Bank hat bei der beutlgrn Zwangsversteigerung de» an der Brunnen- und Heiurichstraße grlrgmrn I H. Pöppschen Fabrikgrundstückes dm Zuschlag mit einem Höchstgebot Von 20000 Mk. erhalt«. Bor einigen Woche» hat dieselbe Kon- kurilverwaltung bereit» da» Poppsche FabrikgrundstLck an der Mari«- und Brunnmstraß« erworben. — Dem Briefträger Herrn Kleebeck hier, der nach 42 jähriger BrrusSthLtigkeit am 1. Februar in den Ruhestand tritt, ist sür langjährige Treue im Dienst da» Allgemein« Ehrenzeichen verlieh« Word«. Bon der sächs.-böhm. Grenze. 30 deutsche An gestellte, welchen von der k. k. Staatsbahndirektion in Prag zum 1. Feburar gekündigt warben war, haben durch eine Abordnung bei der Direktion Vorgesprächen, welche ihnen die Gnade gewährte, daß sie partienweise, also je 15, halbmonatlich im Dienste verwendet werden können. Bei der durch die Kündigung in der deutschen Bevölker ung Bodenbachs verursachten Erbitterung ist wohl anzu nehmen, daß diese Maßregel der Direktion als etwas gar zu gefährlich erschienen ist, und sie hat deshalb den deutschen Arbeitern da» hestbe Brot belassen. Wer weiß, wie lange es dauert, und auch dieses wird ihnen bald genommen werden. Bet dein! vielgestaltigen Dienste bei der k. k. Staatsbahn wäre es ein Leichtes gewesen, für die betreffenden Arbeiter «olle Arbeitsgelegenheit zu Mffen, aber man Witt eben nicht ; „das ganz« Personal muß langsam tschechisch Werden", ist das Ziel der maß gebenden Kreise, welche au- Staatsgeldern die nationale Agitation betreiben. Durch die Heranziehung tsche chischer Elemente wird nicht allein genügend vorhandenen deutschen Arbeitern das Brot entzogen, auch der heimisch« Handel und das Gewerbe erleiden hierdurch Schaden, da das ganze tschechische Personal den Bedarf an Lebens mitteln und anderweitige Bedarfsartikel aus den tsche chischen Bezirken zu ganz ermäßigten Frachtsätzen bezieht, welche Begünstigung außerdem noch mißbraucht wird, da einzelne der Bezugsberechtigten mit den bezogenen Waaren einen ausgedehnten Handel betreiben. — Die neue evangelische Kirche in Kloster grab wird Ostern ein- geweiht werden. Um die Kirche wird ein schöner Park an gelegt, zu dem bereits von einem Dresdner Gärtner die Pläne geliefert wurden. — In der Kapuzinerkirche in Leitmeritz wurden die eisernen Almosenbüchsen er brochen und ihres bedeutenden Inhalts beraubt. Leipzig, 28. Januar. Sechsundneunzig der Innung der Leipziger Buchdruckerkibesitzer angehörende Firmen haben die Auflösung der ZwanpSirnung beantragt. Leipzig. Der Vorsitzende des deutschen Anwalts vereins, Geheimer Justizrath Mecke, der in den Jahren 1804 bis 1879 als Rechtsanwalt bei dem Obertribunal, zu Berlin, später bei dem Reichsgericht thätig war, ist hier gestorben. )-j Leipzig, 30. Januar. In der gkstern Nachmittag abgehaltenen Sitzung d-s AussichtSrathe» der Leipziger Hypo theken bank wurde beschlaft«, drei Prozent Dividende aus daS dividendenberechtigt« Aktienkapital von 7 500 000 M. zur Ver- theilung vorzuschlogen und den Rest von 25 497 M. aus neue Rechnung vorzutragen. Die ordentliche Generalversammlung wurde auf den 6. März anberaumt. Av» ave. Wett. Von einer rheinischen Gesellschaft mit beschränkter Haftung zur Erzeugung von Elektrizität dnrch Wind- und Meeresbewegung ist in der Nähe des Badeortes Büsum an der holsteinischen Wcsttäste versuchsweise eine elek trische Leuchtboje ausgelegt worden, in welcher die zur Speisung der Flamme nöthige Elektrizität durch die Wel lenbewegung des Meeres erzeugt werden soll. Won der selben Gesellschaft ist ferner bei Büsum ein durch einen Windmotor betriebenes Leuchtfeuer versuchsweise herge stellt worden. Erfahrungen über diese Versuche liegen noch nicht vor. — Ter Prorektor der Universität inIena verfügte die Verhinderung sämmtlichcr bisher üblich ge wesenen studentischen Mensuren. Die zur Mensur an tretenden Burschenschafter wurden durch Gendarmerie am Betreten des Mensurplatzes gehindert. — Im Dobblhvf- schacht zu Mariaschein wurden ein Ingenieur und mehrere Bergleute durch Explosion schlagender Wetter schwer verletzt. Ein Arbeiter wurde getödtet. — In Brüx wurde die Kleidergeschästsinhaberin Josepha Spitz gestern früh in ihrem Geschäfte ermordet und beraubt aufgesun-' den. Don dem Mörder fehlt bisher jede Spur. — Sehr heftige Schneestürme haben in der französischen Schweiz gewüthet. Ter Postverkehr erlitt vielfach Störungen. Ein zelne Posten mußten auf der Tour umkehren. — Mons: In dem nicht Wehr im Betrieb befindlichen Schacht IV der Grube „Couchant de Flenu", in welchen vorgestern drei Mann hinabstiegen, um nothwendige Arbeiten äus- zusühren, erfolgte gestern früh eine Explosion schlagender Wetter. Ta große Gesteinsmassen eingestürzt sind, war es bis gestern Nachmittag nicht möglich, bis zu den Verun glückten vorzudringen. — In der Nacht zum 29. ds. sind auf der Linie Mailand-Plaisnnce zwei Güterzüge zu- sammengestvßen, wobei der Heizer und der Zugführer des einen Zuges verwundet wurden. Durch den Zu sammenstoß geriethen fünf Waggons in Brand und wur den von den Flammen zerstört. — Ein schweres Boots unglück hat sich auf der Obersprec bei Berlin ereignet. Zwei Kinder des Frachtschiffers Kolz aus Sychem wollten in einem Kahne, begleitet von einem Schiffer, von Rum melsburg aus über die Spree setzen. Inmitten des Stromes angelangt, bemerkte der Schiffer zu seinem Ent setzen, daß der Kahn anfing zu sinken. Ehe noch vom Ufer Hilfe kommen Sonnte, versank der Kahn. Der Schif fer rettete sich durch Schwimmen, die beiden Kinder sind aber ertrunken. — Die Gesammtkosten des letzten großen Maurerstreiks in Halle an der Saale betragen 228589 Mark. — In Galizisch-Laurahü tte erschlug der 50- jährige Ortsvorsteher Benedikt seine vier Kinder im Alter von 9, 7, 5 und 4 Jahren in einem Anfalle von religiösem Wahnsinn, »vorauf er die Leichen kreuzigte. — Nus der Strafanstalt sür Frauen in Smolensk flohen zwei schivere Verbrecherinnen unter ganz romanhaften Um ständen. Sie überfielen die beiden Aufseherinnen, über wältigten und ermordeten sie, Neideten sich darauf von Kopf bis zu den Füßen in deren Anstaltstracht, vergaßen auch nicht, sich die goldenen Ringe und Uhren der Ge- tödteten anzueignen, und verließen das Gefängniß, vorn Thorhüter unter den devotesten Grüßen hinausbegleitet. Es ist bisher nicht gelungen, die <Amr der Flüchtigere zu entdecken. — Ein sonderbarer „Lebensmüder" ist der Arbeiter Karl Markowski aus Cüstrin. Vor einigen Tagen verschvand er, und man fand auf der Oderbrücke einen Zettel, der die Worte enthielt, daß Markowski sich das Leben genommen habe. Die „Wittwe" des Mar- lowski legte alsbald Trauerkleidung an. Jetzt nun wurde die Frau auf der Landstraße unweit der Stadt von zwei Männern überfallen und ihrer Baarschaft beraubt. In dem einen Räuber erkannte sie ihren eigenen, vermeint lich tobten Mann wieder. — Ter Hamburger Last tier Wetzel, der frühere Inhaber des Lass» l'ffurvpe, ist gestern, wie man meldet, nach einem mißlungenen Ber- juch, sich in der Alster zu ertränken, auS dem Fenster jein«