Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-25
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1920
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
10. Gesuch der Straße ndadnaefetlsckaft ii m Erlatz von Sira ßenp kl afternna «kosten. Westen ihrer «ngünftlaen wirtschaftlichen Verhältnisse hat die Stratzrnbahnarsellschnft kürzlich »in Gesuch an den Mat aerichtet. worin sie nm Erhöhung des städtischen Zuichnsse« von jährlich 2000Mk.ank4000Mk. aebetenhat, um die Waarn erneuern zu lasten. Dieses Gesuch ist, obwohl ihm der Finanzausschuß znarstimmt hatte, vom Rat adaelehnt worden. Der Gesellschaft droben nun neue Kosten dadurch, datz eine Erneuernua des Pflasters innerhalb und neben den Schienen notwrndia wird. Zur Ansfiibrunst dieser Ar beiten ist die Gesellschaft vertraglich verpflichtet. Die Stadt liat etwa den vierten Teil der Arbeiten bereit« auSftihren lasse» und nunmehr die Gesellschaft nm die Erstattung der Kosten hierfür in Höbe von 875 Mk. ersucht. Die Gesell schaft hat darauf mitaeteilt, datz die Einnahmen der Strassen« balm »war ausreichen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, nickt aber, um ungewöhnliche AnSaaben zu decken. Die Gesellschaft koste, über die schwierige Lage hinwepzukommen, wenn sie einistermatzcn Entaeaenkommen finde. Finanzamt» schuh und Rat haben beschlosten. die 875 Mk. auf die Stadt kaffe zu übernehmen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkte, datz er es bedauert habe, datz das Gesuch uni Er höhung des jährlichen Anschusses vom Rate abaelcbut worden sei, obwohl der Finanznnssckntz sich damit einver standen erklärt habe. Die Gesellschaft habe in schwieriger Zeit im Interesse de« Verkehr« unserer Stadt und ohne Nutzen zu haben, den Betrieb aufrecht erhalten. Dir Neber- uahme der Kosten für die Ausbesserung de« StratzenpflasterS auf die Stadt sei auch deshalb unbedenklich, weil di« Zer störung de« Pflaster« nickt blotz auf die Stratzenbabu zurückznführen lei. Außerdem komme die Revaratnr auch allem übrigen Verkehr zu gute. Herr Stadt». Fiedler wendet sich gegen das Gesuch. Die Genehmigung werde zur Folge haben, datz man von der Stadt die Uebernabme der Reparaturkosten für die ganze Strecke, die 5000 Mk. betragen würden, verlange. Herr Pizenorst. Mende erwidert, datz die Gesamtkosten ans 4000 Mk. veranschlagt seien. Herr Stadt». Ketzer weist darauf hin. datz die Stratzenbahn seit längerer Zeit schon zu einem Wahltätigkeitsunternchmen geworden sei, da von einem Gewinn nickt die Rede sein könne. Die Verpflichtung, die Reparatnrarbeiten am Stratzcnpflaster auszusühien', habe die Gesellschaft seinerzeit übernommen, weil sie mit der Rentabilität des Unternehmens gerechnet habe. Es werde der Stadt nicht znm Vorteil ar- reicken, wenn die Vorlage abgelcbnt und die Schwierig keiten der Gesellschaft immer größer würden. Ob die Kosten summe für die ganze Strecke zu erlassen sei, bedürfe einer erneuten Entschließung. Für alle Zeiten solle die Gesell- sckakt von der Verpflichtung nickt entbunden werden. Herr Stadtv. Hofman n erkennt ebenfalls die Strassenbahn als ein gemeinnütziges Unternehmen an und verwendet lick da für, die gesamten 4000 Mk. auf die Stadtkasse zu über nehmen. Herr Stadtv. M. Schneider erklärt, datz die Linke die 875 Mk. bewilligen würde unter der Bedingung, dgh damit nickt die Uebernabme der Gesamtkosten ausge sprochen sei. Weitere Forderungen müssten erst wieder dem Kollegium vorgelegt werden. Der Antrag Hofmann auf Uebernabme der 4000 Mk. wurde hierauf mit lO gegen 8 Stimmen abaelebnt, der Natsbeschlntz mit 16 gegen 2 Stimmen angenommen. 11. Der UÜberlassung von städtischem Arealin E rbv acht an Herrn I»g. Sckcrer wurde zu gestimmt. Das Areal ist an der Stegerstrasse gelegen und war ursprünglich sür die Krieaersiedlung bestimmt. Herr Jng. Sckercr beabsichtigt die Errichtung eines Grundstücks für Wohn- und Bürozwecke. Durch das Bauvorhaben werden zwei neue Wohnungen erstellt. Tas Areal ist 1600 Quadrat meter gross. Es wird Herrn Jng. Scherer auf 80 Jahre im Erbbaurecht zu einem Erbpacktzins von 600 Mk. jährlich (40 Psg. pro Quadratmeter) überlassen. 12. Beschaffung einer Feuerungsmittel- reserve. Um sür den Winter gerüstet zu sein, sollen stadt seitig je ca. 4- bis 5000 Zentner Tors und Rohkohle, zu sammen aber 10000Zentner, beschafft und für diesen Zweck 100 000 Mk. bereitgestellt werden. Sind Torf und Rohkohle nicht in genügenden Mengen zu beschaffe», soll Holz ange- kaust werden. Die Vorlage wurde einstimmig angenommen. 18. Weitcrgewährung des 50prozentigen Zuschlags zum Gehalt der Lehrerschaft an o e r O b er r e a l s chu l e. Da die Gehälter der Lehrer an der Oberrealschule noch nicht nach der Besoldungsordnung gezahlt werden, hat die Lehrerschaft gebeten, ihr auch für den Monat September den öOprozentigen Zuschlag zu ge währen. Herr Bürgermeister Tr. Sckeider weist darauf hin, datz die Lehrer der Oberrcalschule die einzigen Orts beamten sind, deren Gehälter noch nicht nach der Besoldungs ordnung gezahlt werden, da die vom OberrealscknlauSsckutz aufgestellte Lille über die neuen Gehälter vom Ministerium noch nicht znrückgegeben worden ist. Die Lehrerschaft habe nun gestern gebeten, ihr bereits sür Monat September den Gehalt zu bezahlen, der auf der Liste festgestellt ist. Eine wesentliche Aenderung der festgesetzten Bezüge werde nicht eintreten. Eventuell sei ein Ausgleich durch die Nachzah lungen ab 1. April gegeben, die vorläufig nicht erfolgen sollen. Herr Stadtv. Schönfutz tritt sür Bewilligung der Bitte «in und beantragt, der Lehrerschaft an dec Oberrral« schule ab 1. September die Gehälter »ach der neuen Besol- dungSordnung zu zahlen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. 14. Erwerb der Bäume und der Einfriedi gung des fr. Stri eg ler'scken Gartens. Es handelt fick um das Grundstück Rundteil 1V, das sich bereits im Besitze der Stadt befindet. Der Stadt ist nun angetragen worden, das Grundstück zu verkaufen. Ter Rat hat das Angebot abgelchnt und beschlossen, nunmebr auck noch die Bäume und die Einfriedigung des Grundstückes, die bisher der Stadt noch nicht gehörten, zum Preise von 500 Mk. zu erwerben. Das Kollegium stimmte der Vorlage zu. 15. »Berg ütung für Sch leusenreinigung. Der Erledigung des Gesuches der Düngerabfuhr-A.-G. im Sinne des Ratsbeschlnsses trat das Kollegium bei. (Siebe den Ratsbcscklutz unter «Mitteilungen aus der Ratssitzung" in der vorl. Nr.) 16. Der Verpachtung des Fahrzeug schuppens 2 der früheren Kaserne 1./68 an die Täcks. Möbelindustrie unter den vom Nate beschlossenen Bedingungen wurde zugestimmt. 17. Einer Eingabe an das Verkehrsministerium wegen Unzulänglichkeit der Leipziger Bahnhossanlagen trat das Kollegium,bei. 18. Kenntnis genommen wurde von mehreren Eingängen. Herr Stadtv. Günther macht darauf auf- merksam, datz in den Kreisen der Mütter Unzufriedenheit darüber bestehe, datz die Verteilung von Grieb ausbleibe und nur Haserslocken ausgcgeben würden. In den Geschäften dagegen sei Grieb bereits zu kaufen. — Herr Stadtv. Illg en bracht« zur Sprache, datz anscheinend der im vorige», Jahre eingesetzte Ausschuss sür Umbenennung der Stratzen und Platze in Vergeffenveit geraten sei. Die letzte Sitzung habe er im November vorigen Jahres abgehalten. Eine an den Vorsitzenden ergangen« Anregung, eine Sitzung aozuhalten, sei unbeachtet geblieben. Er bitte den Herrn Bürgermeister, zu veranlassen, datz der AuSschutz seine Aufgabe nicht ganz vergesse. Schluß der Sitzung 7 Uhr. * * * —* Lebensmittelverteilung. Wie aus der Bekanntmachung ersichtlich, kommen vom Freitag, den August ab Hafer flocken zur Verteilung. . —* Geldkailett, gesto-len. Am vergangenen Sonntag nachmittag in der zweiten Gtnnde ist an« der Woknnng eines Geschäftsinhaber« in der Hauptstraße, hier, eineKindrrnmbang ini Werte von Sä Mk. nnd eine Geld- kastette mit 4400 Mk. Inhalt aestoblen worden. Die ge stohlene Summe bestand au« vier arotzen nnd seck« kleinen Hnndertmarkscheinen. etwa 60 Flinkzigmarkscheinen nnd der Rest au« Zwanzig-, Zehn- und Fünfmarkscheinen^ Al« Täter kommt eine Mann»«verson in Frag», die in einem kiesigen Gasthaus auf drei Tage ein Zimmer gemietet und bereit« bezahlt hatte. Er bat fick zwei Stunden in dem Zimmer aufgehalten und dann den Gasthof heimlich wieder verlassen. Unter den Gegenständen, die er zurückgelaffen bat, haben lick der hier entwendet« Kindern»,bang, ein blaug,streifte« Oberhemd, vier Kragen, zwei Selbstbinder, »in« l««r« Hand- tasch« nnd mebrere Leipziger Zeitungen, die letzte vom 18. August 1920. befunden. Bekleidet ist er gewesen mit schwarzem Gesellschaftsan,na. hellgestreifter Hose und mittel- grauem weichen, Fiftbut. Ausserdem hat er einen dunkel grauen Mantel bei sick gehabt. Etwaige sackdienliche Mit teilungen werden an die kiesige Polizei erbeten. -* Geschirr.Diebftabl. Am 23. d.M. Ist einem Dresdner Obsthändler in Dresden ein Geschirr (Einspänner) gestohlen worden. Das Pferd ist ein« dunkelbraune Stute mit Senkrücken, etwa 10—14 Jahre alt nnd hat einen kopierten Schwanz gehabt, der Wagen ist »in Tafelwagen, braungeftrichen, mit rotem Untergestell. Al« Täter kommen 2 sunge Manuesversonen, etwa 20 Jahre alt. in Frage. Einer von den Tätern Kat schwarzen harten Hut getragen und ist mit feldgrauem Anzug« bekleidet gewesen, der andere ist ebenfalls feldarau bekleidet gewesen nnd hat eine Ballon mütze aetragen. Die Spur ist vom Bestohlenen bi« Meitzen verfolgt nnd von da ans mit Hille der Meihner Kriminal polizei bi« Seerhausen verfolgt worden. Von da au« ist die Spur verloren geganaen. Etwaige Wahrnehmungen, die znr Ermittelung der Täter führen können, wolle man der Polizei zur Kenntnis brinaen. —"Pünktliche Abholung der Renten. Die Empfänger von Militär Renten und Hinterbliebenenbezüge», denen die Bezüge nickt ins Hans gebracht werden, sowie von Unfall- und Jiwaliden-Renten »s:v. werden auf die Not wendigkeit hingewiesen, ihre Bezüge bei den Pollanftaltcn pimktlick an den festgesetzten Tagen abznholen und zwar die Militär-Renten diesmal am 28. Anglist (da der 29. August ans «inen Sonntag fällt), die Unfall- und Jnvaliden-Nenten usw. am 1. September. Sind sie hierzu ausnahmsweise nicht in der Lage, so müssen sie ibre Bezüge wenigstens noch in der ersten Hälfte des FälligkeitSnionats abbebeii. Empfänger von Militür-Versorgungsgebührittffcn, die die Zustellung ins Hans beantragt haben, müssen ihre Quittungen und Nnmmerkarten bereit halten, damit Verzögerungen in der Bestellung vermieden werden. —"Ferienkolonie des Riesaer Fecktsch ul- verbandS. Die im Gasthof Grubnitz untergebrgckt ge wesene Ferienkolonie des Zweigvereins Riesa der «Sacks. Fecktschule" kehrte anSvergangencu Sonnabend nach hier zurück. Noch einmal vereinigten sich 25 Knaben und Mädchen zu einer kleinen AbsckiedSseicr und dann wurde bei Eintritt der Dunkelheit mit Lampions nnd unter Gesang nnd Musik der Heimweg angetreten. Nur ungern schieden die Kinder von der gastlichen Stätte, wo sie so viele „flitze" Stunden verleben durften. Mit dem Erfolg der Pflege ist man sehr zufrieden. Sämtliche Kinder haben bedeutend an Geivicht zngeiiomiiien und scheinen sich auch sonst gekräftigt zu haben. — Äusser den in Grubnitz verpflegten 25 Kindern hat der Verein noch 3 im Bethlebenistift Hüttengrund bei Hohenstein-Ernstthal untergeöracht. Tie Kosten des Unter nehmens stellen sich auf über 4000 M., welche aber in An betracht der guten Sacke gern bewilligt worden sind. Man dürfte ans vorstehenden Zeilen ersehen, datz die Gelder, welche die „Sächsische Fechtschule" sammelt, nutzbringend zum Wohle der Allgemeinheit verwendet werden. st. —" Der Fall Berger und das Verbot der Orgeschiin parlamentarischen Ausschuss. Aus der Nachrichtenstelle der Sächsischen Staatstanzlei wird nn'tgeteill: Gestern mittag trat der von der Volkskammer für die Zeit ihrer Vertagung emgeiehte parlamentarische Ausschuß zu einer Sitzung zusammen, um von der Ne gierung vor allein Mitteilungen über ihre Maßnahmen rm Falle Berger entgegenzunehmen und cme Aussprache darüber herbeiznführen. Der Stellvertreter des Minister präsidenten, der für die politische Erörterung des Falles bestellte Regierungsbeauftragte und die Vertreter des Justizministeriums berichteten über die Entwickelung nnd den Verlauf der Angelegenheit und begründeten die An ordnungen, die die Regierung getrosten hat. In der sich anschliessenden eingehenden Aussprache wurde von den Ver tretern der Fraktionen anerkannt, bass von vornherein das grösste rechtliche und politische Interesse bestand, die An gelegenheit restlos aufzuklären und dass die Negierung ,m Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen alles getan hat, was sie zur Aufklärung des Falles tun konnte. Es bestand auch Einverständnis darüber, dass die wiederholte polizei liche Festnahme Bergers unter den gegebenen Umständen gerechtfertigt Ivar. Zu der Angelegenheit selbst sachlich Stellung zu nehmen, war dem Ausschuß bei den, jetzigen Stande der Erörterungen nicht möglich, Es ist nun Sache des erngeleiteten strafrechtlichen Errm'ttclungsverfahrenS, den Fall weiter klarzusteilen. Der Ausschuß nahm dann noch Mitteilungen des Ministers des Innern über die Gründe entgegen, die zu», Verbote der Orgesch geführt haben. Er nahm ferner davon Kenntnis, daß die Regierung fest ent schlossen ist, allen verbotswidrigen Organisationen und allen Versuchen, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören — von welcher Seite sie auch ausgehen mögen — mit allen ihr zu Gebote stehenden Machtmitteln nschbrück- lichst entgegenzutreten. — Vom neuen Winterfabrplan. Das „B. T." meldet: Das Reichsverkehrsministerinm hat die Eisenbahn, direktionen nnd Generaldirektionei, in einer besonderen Ver- fügnna angewiesen, bei den deutschen Reickseisenbabnen die Einführung des Winterfahrplans, der ursprünglich für den 1. Oktober vorgesehen war, für den 25. Oktober in Aus- sickt zn nehmen. Mahgrbend für diese Verschiebung ist die Rücksicht aus die besetzten Gebiete im Westen. — Wie riesig groß die Heiratslust in Deutsch land ist, dürfte daraus zu ersehen fein, datz ein Verwandter eine« Naunhofer Einwohners auf seine Heiratsanzeige in einem gröberen Offertenblatte nickt weniger als 432 Offerten erhielt, davon über 200 mit Photographien, obwohl diese in der Anzeige nicht verlangt wurde. " Röderau. Bericht über die Gemeinderatssitzung am 22. August 1920. Herr Gemeindevorstand Haase teilt mit, datz in der vorher stattgesundenen Versammlunade« Orts- ickutze« Herr Hörisch als Führer, die Herren Mucke und Wittbnhn als Unterführer gewählt worden sind. Der Gemeinderat bestätigte die Wahl und beschloß, die Brstäti- gung auch der Amtshauptmannschaft zu empfehlen. Ferner wurde beschlossen, betreffs der Haftpflicht weitere Erkundi gungen etnzubolen. Da« Gesuch des Herrn Fleischrrmeistrr Hänsel um Erteilung ber Konzession »um Betrieb von Lamm«Restaurant, wurde genehmigt. DieHerren Hensel und Wachtel sollen unter den vereinbarten Bedingungen ab 1. Sep tember alsNachtwächter angestellt werden. Der Finanz«»«- schütz gibtBerichtüberdirReaelungdr«Tebalt» de« Gemeinde vorstande« nnd der zwei Exprdientinnen. Es wurde be schlossen, den Gemeindevorstand in die 5. Klaffe der Gehalts ordnung zu stellen, demnach beträgt sein Gehalt mit OrtS- «nd Ansgleichzuschuh 14550 Mark. Die erst« Ervedientin erhält LlM M. Grundgehalt und 960 M. Teuerungrzulaa«. di« »w«M Expedienttn 1500 M. Grundgehalt und SSO M. Teuerungszulage, Der Verickt de« Vauaußschuffe« wurde entgeaenaenommen nnd in allen Punkten befürwortet. * Deuben. D»e Zigarettenarbetterin verw. Rosa Thümmel versuchte, sich und ihre zwei Kinder durch Gas zu vergiften. Während die beiden Kinder, ein Knabe und ein Mädchen, an den Folgen ber Vergiftung gestorben sind, gelang e», die Mutter wieder znm Lebe» zu erwecken. Es wirb angenommen, baß die Frau die Tat au« Schwermut begangen hat. Löbau. Durch die Verhaftung de« Molkereidirektors Sckünemann und seine« Sohnes werden nun von allen Seiten haarsträubende Zustände, die jahrelang in den, Molkereibetriebe bestanden habe», erzäblt. Sckünemann und Sohn haben täglick eine Menge Wasser in die Milch g«aon«u. so datz es jetzt, nackdem ein anderer Leiter da ist, bessere Milch gibt nnd diese sich auck besser hält. Die Ver nehmung de« in der Molkerei beschäftigten Personal« hat nunmehr auch zur Verhaftung des Buchhalter« Hofmann geführt. Eben, n i tz, Am Donnerstag nachmittag wurden auf der Hobe Straße tm Strauchwerk von Arbeitern de« städtischen Wasserwerke«, die dort An«arabung«n vor nahmen, 5 Zünder von Artilleriegeschossen aufaefnnden. Durch unvorsichtige Behandlung explodierte einer der Zünder, wodurch drei Arbeiter verletzt wurden. Aue. Vier 11 und 12 Jahre alte Sckulknaben be- warfen in der Nähe der Litznermüble einen vorüberfahren- den Personenzug Nnt ziemlich grossen Steinen, glücklicher weise ohne einen Reisende» zu treffen. Dagegen habe» sie mehrere Eisenbahnwaaei, nicht unerheblich brsckädjgt. Die Burschen sehen ihrer Bestrafung entgegen. )( Leipzig. Die Deutsche Luftreedere,Hat nachmehr- mvnatiger Unterbrechung ihren Betrieb nncder anfgenöni- me». Bon gestern ab finden täglich wieder Pasiagierslii-je über Leipzig und v-on hier nach verschiedenen größeren Orten Deutschlands statt. So verkehren u. a. Flugzeuge von Leipzig nach Berlin, von dort nach Hamburg, Amster dam und London, ferner von Berlin über Wariienitinbe nach Kopenhagen und Stockholm. — Tie gestern hier ab gehaltene 13. Mitteldeutsche Zentralhäutcauktion war sehr gut besucht. Die Stimmung war gut. Es wurden die gleichen Preise erzielt wie bet der letzten Auktion. Bezahlt wurden für Schien-, Rinder- nnd Kuhhäute 14 bis 14,70 Mark, für Bnllcnhänte 9,20 bis 14,00 Mark. * * * Müklberg. Die vorigen Donnerstag nachmittag in hiesiger Gegend ausgetretenen Gewitter haben auch jenseits der Elbe Schaden angericktet. Ein Blitzstrahl hat den Turm der Kirche zn Staritz getroffen und hat an der Sckieser- bedeckung argen Schaden angericktet. Die erst vor 11 Jahren, angebrachte Uhr ist ebenfalls schwer beschädigt. Der Blitz ist aber auch in das Innere der Kirche gegangen nnd hak gehaust wie ei» wüster Gesell. Uebcrall,sind die Spuren seines Auftretens bemerkbar, sodatz die Kirche zur Abhal tung von Gottesdienst nickt benutzt werden kamt. Die kirch-. licken Feiern werden bis auf weiteres im neuen SchulhanS adgebaltcn. Torgau. Nm 9. d. MtS. stellte sich bei einem Ge, werbetreibenden ein Soldat vor, der erzählte, er könne Zucker liefern, brauche dazu aber natürlich Geld. Der Mann gab ihm 1000 Mk. und einen Scheck über 800 Mk. Der Soldat nahm das Geld nebst zehn Tagen Urlaub, kaufte sich einen Zivilanzug nebst Spazierstock und schenkte seiner Braut ein silbernes Täschchen. Dann begab er sich auf die Reise nach Apolda, Halle und Nordhansen, gar bald aber kehrte er als armer Munn zurück. Die Polizei nahm sich seiner an und lieferte ihn an die Militärbehörde ab. TogeSgtWchte. Deutsche« Reich. Deutsche Schiffahrt. Die Hamburger und Bremer Sckiffghriskreise beteiligen sich weniger Geräusch voll am Wiederaufbau, als das andere Kreise tun, Vie sich sogar beruflich damit beschäftigen. Während Tag aus. Tag ein Reden über die Förderung der Erzeugung gehal ten werden, Haden die Hanseaten gehandelt. Dass die Hamdnrg-Aineri'ka-Linie mit der Harriman-Gruppe einen SrhifsahrtSvertrag abgeschlossen hat, ist schon bekannt, lieber die Einzelheiten wird nun gemeldet, dass beide Ver- tragsteile zunächst 40000 Tonnen Passagierschiffe etnstel-- len. Die Hapag- sowohl wie die Harriman-Gruppe sind ver pflichtet, ;e zwei stebenzehntausen» Tonnen Passagicrschiffe zu Hanen. Ausserdem hat die Hapag bei deutschen Wers ten für hniidertfiinfundachtziatauscnd Tonnen Frachtschiffe in Auftrag gegeben. Das ist ein Anfang, recht kümmer lich zwar, wenn wir die deutsche Handelsflotte von 1914 dazu in Verhältnis setzen. Es ist leider im Binnenlande nicht genügend bekannt, weichen Schlag der Versailler Ver trag unserer Schiffahrt versetzt hat. Die Häfen von Hain- bürg und Bremen.sind öde und leer. Das ist die gründ liche englische Arbeit, die wir trotz der Sorge um Vas Ruhrgebiet, das Saargebiet und Oberschlesien nicht ver gessen dürfen. England war eS, auf dessen Betreiben unsere ganze Handelsflotte geraubk wurde, cme Missetat, die der Hungerblockade an Niedertracht nicht nachsteht. Alkern die Briten werden trotzdem ihr Ziel nicht erreichen. An Zähigkeit nehmen eS oie Hanseaten nnt den Eng ländern auf. Die Tore sind wieder auf, die oeutschc Flagge erscheint wieder auf den Meeren. Mit welchen Schwierigkeiten unsere Reeder zu kämpfen haben, geht dar aus hervor, daß es Jahre dauern wird, bis die 185000 Tonnen Frachtschiffe für die Hapag gebaut sind, linkere Werften find zwar von hervorragender Leistungsfähigkeit, aber einstweilen mit Pfsichtbauten für den Verband über lastet. Auch das ist englisches Werk, das die deutsche Schiffahrt unter allen Umständen Niederhalten will. Es ist nicht gelungen, und e« wird nicht gelingen. Wie der Hapag, hat auch der Lloyd mit einer Schisfahrtsgeiell- schäft in New-Bork Verhandlungen eingeleitet, die dem Ab schluß nahe sind. Vertragsteil des Lloyd ist die United States Mail Steamsbip Company. Die Einzelheiten des Vertrages sind dem der Hapag mit der Harrimangruppe angepaßt. Ucberschichten im Aachener Bergbau. Nach den letzten Verhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für den Aachener Bergbau, an denen als Vertreter des Rcich-Z- arbeitsministers Ministerialrat Dr. Bovenstein tcilnaym, sind auch Ueberschichten für dieses Revier gesichert. Die selben Zulagen wie den Rubrberaleuten werden auch im Aachener Netnerbezirk bei Ueberschichten gewährt. Im Anschluß an die normale 7 stündige Schicht wird täglich eine 8 stündige verfahren. Lohnbewegung km Ruhrbergbau. Wie die Abendblätter aus Essen melden, haben die Bergarbeiter verbände den Lohntarif im Ruhrbergbau gekündigt. Sie fordern eine Lohnerhöhung von sechs Mark für die Schicht sitr Untertagsarbeiter und nm 65 Pfg. für die Stunde für die Uebertaaarbeiter. Auch die Angestelltenorgamiattonen haben den LoKntarif znm 31. diese« Monats gekündigt. Der deutsche Minister Hermes und seine Sach verständigen sind in London eingetroffen, um mit dem britischen Ernährungsminister über die Ausführung des Abkommens von Spa zu konferieren. Dement». Wie der Generalbevollmächtigte des herzoglichen Lause» Anhalt mittetlt. ist die nach der Neuen Berliner Zeitung verbreitete Nachricht, daß dis verwitwete Prinzessin Joachim von Preußen sich mit einem Herrn Guerard verlobt habe, nicht richtig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)