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Das Trinkgelderwesen beschäftigte am Sonn abend die Münchner Abgeordnetenkammer. Ten Anlaß .«dazu gab eine Petition des Münchner Siellnertnnenver- eins, in der gebeten wurde, den Kellnerinnen des Hof bräuhauses einen festen Lohn zu gewähren. Ter Abge ordnete Lerno nannte die Trinkgelder eine männliche Mode, die noch viel thörichter als die Mode der Frauen sei. Herr Lerno wies auch darauf hin, das; die Verkäu ferinnen der Konfektionsbranche, »velche die Launen der gnädigen Frauen auszuhalten haben, niemals ein Trink geld bekämen. Tas Publikum habe überhaupt die Neig ung, da ein Trinkgeld zu geben, wo die Gegenleistung verhältnißmäßig am geringsten sei. Beispiel hierfür sei der allmählich üblich werdende „Trambahnfünferl". Als ein nobler Trinkgeldgeber erwies sich der Abgeordnete Tr. Heim, er meinte: „Au meiner Studentenzeit wurde man, wenn man 2 Pfg. gab, schon als Lord angesehen, und bei 5 Pfg. als Baron betitelt. Heute steht man mit solchen Trinkgeldern wie ein nothiger Teufel da und ist es üblich, 10 bis 15 Pfg. zu geben, wenn man mehr gc- . nosscn hat, wohl auch 20 Pfg. Tiefes Unwesen steigert sich und wird nahezu eine Kalamität. Für einen Mann vom Mittelstände, der mit seiner Familie in eine Wirthschaft geht, ist das schon eine Auslage. Es bildet sich schon eine förmliche Taxe für die Trinkgelder heraus; 10 v. H., heißt cs, soll man wenigstens geben. Dabei weiß man, daß die Mädchen keine Bezahlung haben, und man ist doch heutzutage auch Gemüthsmensch." Der Mann zweier Frauen. Brüx, 9. Juni. Bei der jüngsten Grubenkatastrophe am Jupiter-Schachte bei Brüx kam auch der Bergmann Ferdinand Fischer ums - Leben. Bald nachher meldeten sich zwei Frauenspersonen als dessen rechtmäßige Ehegattinnen. Tie eine, Theresia Fischer, ist eine Deutsche und hat zwei Kinder. Tie andere Frau ist eine Tschechin, heißt Anna Fischer und hat drei Kinder. Beide Gattinnen überreichten bei der k. u. k. Be zirkshauptmannschaft in Brüx ihre Dokumente, aus denen hervorgeht, daß sie beide dem verunglückten Fischer nach katholischen! Ritus rechtmäßig angetraut waren. Tie k. u. k. Be-irk-hauptmannfchaft erkannte nun die beiden Frauen al- rechtmäßige Gattinnen des verunglückten an, und zwar auf Grund der vorgelegten TrauungSdokumente. Jede der Gattinnen glaubt, daß die Dokumente der an deren gefälscht sind. Tie Deutsche ist bis jetzt insofern im Borthetl, daß sie mit Fischer durch ztvei Jahre in der meinde gemeinschaftlich letzte. Sie meldete sich auch un verzüglich nach der Katastrophe, um die Pension für sich und ihre beiden Kinder zu beanspruchen, und es wurden ihr auch gleich den übrigen Wittwen und Waisen die nor- mirten Unterstützungen bewilligt. Tie Tschechin Anna Fischer hatte einen Mann, Ferdinand Fischer, der sie vor zwei Jahren verließ und sich während der ganzen Zeit nicht mehr um sie und ihre Kinder kümmerte. Auch sie legte behördlich beglaubigte Dokumente vor. Ans die end liche Lösung dieser interessanten Afsaire kann man mit Recht neugierig sein. Ter Deutschen wurden die Wittwen- genüsse zwar bewilligt, bisher aber noch nicht ausbczahlt. Heiden in Europa. Daß in allen europäischen Ländern vereinzelte Japaner, Ehinesen und andere Hei den leben, zeigt die Statistik über den Konfessionsstand bei jeder Volkszählung. Weniger bekannt dürfte sein, daß es im östlichen Rußland noch gewisse Gegenden mit heidnischer Bevölkerung giebt. Wie die Ostdeutsche Rund schau berichtet, wohnen nach einem amtlichen Ausweise im Gouvernement Wjätka 150000 Tscheremissen, von denen 142 719 getauft sind, während der Nest heidnisch geblie ben ist. Auch die getauften Tscheremissen sind nur dem Namen nach Christen; sie beten noch immer zu den alten Götzen, denen sie in heiligen Hainen blutige Opfer dar bringen. Man hat das Vorhandcnhcit von 29 heidnischen Altären festgestellt, auf denen im vorigen Jahre noch Hunderte von Pferden, Kälbern und Schafen geschlachtet wurden. —l. Ottgtnalbertcht Vou «. 4 O. Süd,,». Hamburg, 12. Juni 1902. ReiSfuttrnnehl 24—28'/, Fett md Pwttvi - ' oh«« »qalMomantte Re»kltt« Getrocknete Getretdeschlrmpe Getrocknet« Biertreber 24—30»/. F«tt u.Protv» Erdnußkuchrn und Erdnußmehl Baumwollfaatkuche» und Baumwollsaatmrhl Cocusnußkuchrn und Locusmchmchl Palmkrrnkuchen, 22—25'/. Fett und Brotü» Rapskuchen» Mehl, 40—45»/. Fett und Protein Ma», Amerik. mixed verzollt Wrizenllete Roggrnkleir Gerfiekleir Malzleime MalSSlkuchen »t. 4.35 b» 4.75 . 4.20 b» 4.50 - 2.70 b» 3.7V - 5.40 b» 5.78 - 4.75 b» 5.- . «.10 b» 6 50 . 6.40 b» 7.L0 - 6.25 b» 6.60 - 6.80 b» 7.40 - 6.10 b» 6.50 » 5.10 bi« 5.50 - 4 80 b» 5.25 - 675 b» 7.10 . 4.50 d» 5.10 . 4.65 b» 515 - 5.-b» 5.75 - 4.70 d» 5.10 - 5 60 b» 5 SV Oteteorslogischer. vo» «. ttacha», DN««r Barometerstand Mittag» 12 Uhr. Gehr trocken 770- Beständig schS« GchSn Wetter Veränderlich 75g Regen (Wind) viel Regen 740 Sturm 730 Mrchenuachrichte« für Riesa. Predigttext für den HauptgottiSdirnst: 1. Petr. 5 5 —ll. für den Nachmittapsgottesdirnst: I. Mos 1. 26-27. Am 3. Sonntage «ach Trio. (15. Jun») 1902. Vorm. 9 Uhr Predigtgotlesdienst in der TrinItatiSklrchr (Pfarrer Fried» rich); 11 uhr KindergotteSdienst ebenda (Pastor Burkhardt) und nachm 5 Uhr Predigtgottesdienst mit Kommu- nio« nach der Predigt in der Kloster kirche (Pastor Burkhardt) Wochenamt vom 15. Juni b'S 22. Juni für Taufen und Trauungen Pfarrer Friedrich und für Beerdigungen Pastor Burkhardt. Ev. Männer- «. JünglingSvereia. Abends 8 Uhr Versammlung im VerrinSlokale. Ev. Jungsraneaverein. Abends »/,8 Uhr Versammlung im PfarrhauSsaale. Kirchennachrichte« für Weida. 3. Sonntag nach Trinitatis. Borm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchennachrichte« »Er Panfitz mit Jahnishausen. 3. Trinitatissonntag, den 15. Juni. Borm. r/,8 Uhr Beichte. 8 Uhr Predigtgottesdienst mit Feier deS hell. Abendmahles in Pausitz. Nachm. 1 Uhr Bibelstuudr. Kirchennachrichte« für Zetthai« «ad Rödera«. Dom. 3. p. Trin. (15. Juni). Zeithain: Frühkirchr 8 Uhr. Röderau: Soätkirche '/,11 Uhr mit anschließender Unterredung für die constrmirte Jugend. Kirchliche Nachrichten für Elandttz and Zschaiten. 3. v. Trin., 15. Juni. Glaubitz: Spät-Gotl,«dienst vorm. 10 Uhr, anschließend kirchliche Unter red««-. Zschaiten: Früh-GottrSdienst.vorm. 8 Uhr. Hierdurch erklär« ich, daß die von mir ausgesprochene Beschuldigung gegen Herrn Friede. Lo«iS Morgenster« nicht der Wahrheit entspricht. Ich Vi daure die» geihan zu haben und erkläre Herrn Morgenstern als Ehrenmann. Gröba, den S. Juni. Seiest Kiest«. gfrenndl. Wohnnng, Stube, 2 Kammern, Küche und Zubehör, wird von eia« Witttye ab 1. Oktober grfttcht. Off.«. V.V/Ve dir^Exp. d. vl. erb. „Lresäner ! Amtsblatt des König!. Landgerichts, des König!. Amtsgerichts, der König!. Hauptzollämter I u. II, der König!. sL Polizei-Direktion und des Rathes zu Dresden, sowie des Gemeindevorstandes und Gemeinderathes zu Blasewitz. O Der „Dresdner Anzeiger", der als daS älteste Dresdner Tageblatt bereits in seinem 172. Jahrgange im Ver- s läge des unterzeichneten Königl. Sächs. Adreß-Comptoirs erscheint, umfaßt in seinem politischen Theile tägttch eine Zusammen- i stellung der bedeutendsten thatsächlichen Begebenheiten der Tagespolitik, ausklürende politische Artikel und eingehende Be- richte sowohl über die Verhandlungen des Sächsischen Landtags als auch des Deutschen Reichstages. Der unterhaltende Thcil des „Dresdner Anzeigers" verfolgt die Tagesneuigkeiten Dresdens, deS ganzen Königreiches Sachsen, sowie der / nächsigelegenen Länder; er bietet eine Wochenrundschau, MontagS eine beiondele Unterhaltungsbeilage, ferner Be sprechungen aller wichtigeren Versammlungen, vermischte Nachrichten, größere Romane, Erzählungen u. s w. und enthält j eine dem Theater, der Kunst und Wissenschaft gewidmete Abtheilung. M Vermöge der noch in der Nacht dem „Dresdner Anzeiger" zugchendcn Drahtnachrichten ist derselbe in der Lage, auf jedem Gebiete stets das Neueste zu berichten; er veröffentlicht unter Anderem täglich die aus den vorherigen Tag lautenden I Wetterberichte des Köntgl. Meteorologischen Institutes zu Cgemnitz, sowie die vollständige, sorgfältig geordnete Gewinn- > liste aller Klassen der König!. Sächs. Landeslotteric bereits am Morgen des der Ziehung folgenden Tages. In gleicher Weise berichtet der „Dresdner Anzeiger" über die an der Dresdner Börse notirten Kurse, sowie über die bis Abends teleg'aphisch -tngegangenen Schluß- und Abendkurse der hervorragendsten Börsenplätze wie auch über die < S Notir ungen der größeren Getrcidemärkte und bietet in dieser vorzugsweise dem Handel und der Bolkswirthschafl gewid meten Abtheilung werthvolle Nachrichten für den Geschäftsmann. Der Ankündigungsthcil des „Dresdner Anzeigers" enthält behördliche Bekanntmachungen, darunter die amtlichen Ziehungslisten der sämmtlichen ausgeloosten Königl. Sächs. Staats- und der Stadtschuldscheine, die sämmtlichen bei der M Kgl. Polizei-Direktion zu Dresden angemeldeten Fremden, sowie allgemeine, nach feststehenden Abteilungen geordnete /^ Anzeigen, welche durch die 27000 Stück umfassende Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden. Die Einrückungsgebühr für die sechsmal gespaltene Petitzeile beziffert sich mit 20 Pfennig, während die i dreimal gespaltene Zeile unter der Abtheilung „Eingesandt" mit 60 Pfennig berechnet wird (nur an den Sonn- und M Feiertagen folgenden Werktagen 30 und 90 Psg.) Probenummer und Kostenanschläge für Ankündigungen bereitwilligst. Bei öfterer Wiederholung Rabatt. 1 Der Bezugspreis auf den „Dresdner Anzeiger" beträgt bet den Postanstalten innerhalb des Deutschen Reiches 4 Mark für das Vierteljahr, 2 Mark 68 Pfennig für den zweiten und dritten Monat im Vierteljahre, 1 Mark 34 Pfennig für den dritten Monat im Vierteljahre. Außer in Deutschland und Oesterreich-Ungarn nehmen M auch sämmtliche Postanstalten Italiens, Rußlands und der Schweiz, sowie der übrigen Länder innerhalb des Weltpostvereins Bestellungen aus den „Dresdner Anzeiger" laut Zettungs-Preisttste entgegen.^ Zu dem am 1. Juli 1902 beginnenden Bierteljahrsbezug ergebenst einladend, bitten wir Bestellungen auf unser i Blatt bei dem zunächstgelegenen Postamte zu bewirken und bemerken, daß die Versendung des „Dresdner Anzeigers" W stets mit den ersten Eil- und Frühzügen erfolgt. Dresden, im Juni 1902. Königl. Sachs. Adreß-Comptoir. I Hauptgeschäftsstelle: Altstadt, Breitestraße 9. tzL Zweiggefchäftsstelle: Neustadt, Hauptstraße 3, I. Gut möbl. Woh«- «ud Schlaf zimmer 1. Juli am Bahnhof zu ver- aiielhen. Offerten unter „1VV" in die Exved. d. Bl. erbeten. Albertstraste Nr. 3 ist in de, 1. Etage eine große Woh«««g zu vermlethen und 1. Oktober za be ziehen. Za erfragen daselbst im Parterre recht». L Nslberrrge. besteh, au» 3 zweifenstrigen Zimmern „ach der Poppitzrrstraße, 1 rinfrnstrigen Schlafstube n. d. Hof, Küche, Gpeise- zewölbe, Bodenkammer und Kellerraum, ist per sofort zu vermiethen. Nähere» * Poppitzerftr. 4 im Kontor. Herrschaftliche Parterre- Wohvlmg zum 1. 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