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sogenannten Baübethilfen: zur Beseitigung feuergefähr- licher Bauwerke eine wesentliche Sinschränktlng nach der Richtung erfahren, daß solche Beiträge nur noch gezahlt «erden zur Umwandlung weicher in feuersichere Tnchung und zur Herstellung von Schutzbrandmauern an bestehen de,» Gebäuden sowie zur Beseitigung weichgedeckter Ge bäude. Im übrigen bringt der Gesetzentwurf Bestim- mungeu, die durch da» Gesetz iibee den Versicherungs vertrag und durch die Laude-gesetzgebung sowie im Land tage und In Petitionen durch Geltendmachung praktischer Forderungen notwendig geworden sind. Was die Struktur deS Gesetzes anlaugt, so ist mitzuteile», daß es in vier große Abschnitte mit zusammen 186 Paragraphen geglie dert ist. Pec erste Abschnitt (88 1-95) bringt die all- gemeinen Bestimmungen, der zweite Abschnitt (88 96 bis 187) ordnet die Gebäudeversicherung im besonderen, der dritte Abschnitt (133 bis 177) behandelt speziell die Ma- schtnenversicherung und'der vierte Abschnitt enthält die Schluß- und Nebergangsbestimmungen. — Ter hiesige Hausbesitzerverein hat sich bereits mit dem Entwurf be faßt. Letzterer wurde als! wenig günstig für die Mittrl- und Kleinstädte angesehen. — Tine totale Mondfinsternis findet a!m 26. November statt. Loch geht für uns der Mond schon etwa eine halbe Stunde vor Anfang der Finsternis un ter, so daß die Erscheinung hiev nicht beobachtet wer den kann. — Für den schwedi.sKe» Generalstreik sind von den deutschen Sozialdrnivkraten nicht weniger als 1283161 Mark an die Lari Zentrale gesandt worben. Tie Sammlungen sind jetzt 'auf Beschluß der General kommission der Gewerkschaften Deutschlands eingestellt worden, nachdem die Schweden "selbst erklärt hatten, daß dis noch im Streik verbliebenen 15000 Arbeiter von den schwedischen Arbeitern selbst über Wasser gehalten werben können. — Tie. „ArbeitRn.-Korr." schreibt: In den beiden letzten und besonders im lausenden Jahrs hatten die Butterpreise im Monat Oktober eine ungewöhnliche Höhe erreicht, wie sie seit Jahren nicht beobachtet wor den ist Tie Differenz der in den Monaten Oktober und Juli d^. IS. gezahlten Preise ist eine ganz bedeutende. Es zeigt sich ein Preisunterschied von 52 Mark für den Doppelzentner bei de:.' mittleren Qualität, während die beste Qualität nur eine Preiserhöhung um 48 Mark auf weist. Dem starken Anziehen pnd dem Höchststand der Butterpreise gegen Ende Oktober ist jetzt erfreulicher weise ein Nachlassen der Preise im November gefolgt, däS allerdings für den Monat November charakteristisch zu sein scheint, da auch in den Vorjahren eine Ab- schwächung der Preise in diesem Monat eintrat. Nach den Preisfeststellungen, dec Notierungskommission haben nach einer ziemlich starten Abschwächung zu Beginn des MonatS November die Preise allerdings wieder etwas an gezogen. D ieses Anziehen dürfte indessen nach den Er fahrungen der Vorjahre kaum nachhaltig fein und bald einer weiteren Mschwächung der Butterpreise weichen. — Eine Versammlung der Oberbürgermeifter und Bürgermeister Sachsens tagte am Freitag von mittags 12 Nhr an im Stadtverordneten-Sitzungssaale in Dresden unter Vorsitz des Oberbürgermeisters !Dr. Deutler. Tie Verhandlungen, dis stark besucht waren, wurden nicht öffentlich geführt. Sie beschäftigten sich mit Verwaltungsangelegcnheiten, u. a. auch mit der Frage der Militäranwärter. — Tie Ziehung der ersten Klasse der 157. König!. Sächsischen Lande »lotterte findet am Mittwoch, den 8. und Donnerstag, den 9. Tezembev statt. Der Höchsts Hauptgewinn dieser Klasse ist 30000 Mark. — Tie K. Kreishauptmannschaft hat den Bootsleuten Wilhelm Götze aus Bittkau und Hermann Kodoll aus Rogätz für die von ihnen am 22. September 1909 mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Man- ueS vom Tode des Ertrinkens in der Elbe je eine Geld belohnung bewilligt. — Unterm 30. Dezember 1905 hatte der Deutsche Zentralverband für Handel und Gewerbe (mit dem Sitze in Leipzig) bei der Zentrale für Spiritusverwer tung Vorstellungen in dem Sinne erhoben, daß der Ab- . stand zwischen den von der Zentrale dem Kleinhändler vorgeschricbenen Einkauf-? und Verkaufspreisen für dena turierten Spiritus mindestens um 10 vom Hundert, also um 3 Pfg. für das Liter, erweitert werden möge. Diese Vorstellungen sind damals von der Spirituszentrale nicht beachtet worden; dec Zentralverband hat deshalb vor kurzem seine Forderungen wiederholt, indem er die. Erwartung anöspricht, daß die Spirituszentrale bei der durch das Inkrafttreten der neuen Branntweinsteuer ge botenen andecweiten Festsetzung der für die Detail händler inne zu haltenden Einkaufs- und Verkaufspreise den Wünschen der Tetaillisten Rechnung trägt. Diese Forderungen seien, heißt es am Schlüsse der eingehend begründeten Eingabe, um fo berechtigter, als angesichts der auf ocm Leipziger Parteitage der Sozialdemokratie einmütig gefaßten Entschließung, „die Parteigenossen und Arbeiter aufzufordern, den Branntweingenuß zu verhindern", zn befürchten stehe, daß für die Folge in der Tat dec Slbsatz an Spirituosen sich außerordentlich stark vermindern wird. Seerhausen. Tem sichern Tdd entgangen sind die vier Insassen eines, Automobils, das am 14. dS. MtS. abends gegen »47 Uhr den Bahnübergang hier passieren wollte. In schneller Fahrt von Oschatz kommend, bemerkte der Chauffeur erst 10 Meter vor der Bahnstrecke, daß die Schranke niedergelassen war. In dem Moment kam auch der 6,36 Uhr von Riesa abgehende Personenzug heran. Ter Chauffeur besaß glücklicherweise die Geistes gegenwart, den Wagen nach links zu steuern. Zwischen den Oostbäumen hindurch fuhr daS Auto noch eine Strecke ans» Feld, bevor eS zum Stehen gebracht werden konnte. Oschatz. Tie hier verstorbene Rentnerin Frl. Mende hat der Kgl. Landetiblinden-Lnstalt ein Vermächtnis von 3000 Mark letztwillt- ausgesetzt. Meißen. Lm Starrkrampf verschied in Jesseritz die Frau eines MrtschaftSbesitzerS. vor etwa 14 Dagen hatte sich die verstorbene an einem Gefäß unbedeutend an einer Hand blutig gerissen. Ta die kleine Wunde schnell wieder verheilte, hatte man dem Unfall keine Bedeutung beigemessen, bis sich vor einigen Dagen die erpcn Anzeichen von Starrkrampf einstellten, dem die unglückliche Frau noch erliegen sollte. Döbeln. Am vergangenen Sonnabend geriet ein Glaser darüber, daß seine 10 Jähre alte Tochter von einer Wegeverrichtung etWNS spät heimkehrte, so in Wut, daß er einen eisernen Wringmaschinendrehling ergriff und damit das bedauernswerte Kind derart in das Gesicht schlug, daß e» unterhalb des rechten Auges eine weit klaffende Wunde erhielt, so daß da» Kind sofort in ärzt liche Behandlung gegeben werden mußte. Mit fünf Nadel heften mugte die Wunöe zusammengeheftet werden. Ein gerichtliche» Nachspiel wird für diese roha Dat nicht aus- bleiben. — In der letzten Versanrmlung des Landwirt schaftlichen Vereins Döbeln wurde bekanntlich mit Ent rüstung zur Sprache gebracht, daß den Landwirten von Harburg aus Separator-Reklamen in der äußeren Form von Todesanzeigen zugegaugen waren. Ter Geschäfts führer der betr. Firma, der Harburger Täbularwerke, ist wegen dieses Reklame-UnfugS zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt worden. DreSden. Ein eigenartiger Feueralarm erfolgte vorgestern abend bei der hiesigen Hauptfeuerwache. Tort wurde die Feuerwehr nach dem TippoldiÄvalder Platze alarmiert, wo ein öffentlicher Feuermelder in Tätig keit gesetzt worden war. Als die Feuerwehr dort an- rückte, stand neben dem Feuermelder ein anständig ge kleideter Herr mit der Uhr in der Hand, der den braven Feuerwehrleuten seine Anerkennung über ihr schnelles Eintreffen aussprach. Auf die Frage, wo cs denn eigent lich brenne und ob er den Feuermelder in Tätig- keit gesetzt Hobe, bejahte er dies und sagte, daß es überhaupt nicht brenne. Er sei jedoch zu dieser Prüf ung der Feuerwehr berechtigt, denn er sei der Stadt kommandant von Dresden. Der Kommandant des Lösch- zugcS merkte nunmehr, daß er es hier mit einem Geistes gestörten zu tun habe, den er nach der städtischen Heil- und Pfl-geanstalt bringen ließ. Königstein. Bon den, der Gewerkschaft „Maric- luise" gehörigen, untersalb Königstein gelegenen Schul- Hain-Landstcinbrüchen, in welchen seit einigen Wochen durch Wiederaufnahme des Steinbruchbetriebes reges Leben herrscht, ging am vergangenen Sonnabend die erste Kahnladung ab. Tas Fahrzeug war mit Kränzen geschmückt. Zittau. Tie Arbeiten zur Beseitigung des durch däS Unwetter am Fernsprechnetz hier «»gerichteten Scha dens schreiten rüstig vorwärts. Vorgestern sind noch drei Baukolonnen mit 36 Arbeitern aus Dresden ein- getrofsen. EL arbeiten jetzt insgesamt acht vollständige und mehrere kleine Abteilungen. Tie endgültigen Mieder herstellungsarbeiten werden bei dem Umfange der ein- getreteneu Verheerungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da der Schade» sich, der ursprünglichen An nahme gegenüber, als noch größer herausgestellt hat. Glauchau. Hier hatte ein Dienstmädchen «ine mit Wasser gefüllte Wärmflasche leichtsinnigerweise ohne den Verschluß zu öffnen, auf die Flamme eines Gaskochers gestellt. Selbstverständlich explodierte die Flasche. Ter eiserne Herd, und der Gaskocher, sowie sechs Fenster scheiben wurden zertrümmert. Als ein Glück ist es noch zu betrachten, daß niemand in der Küche war. Marienberg. Eine Schenkung von 25000 Mark ist dem Bezirksverein zur Förderung der Krankenpflege von einer Wohltäterin zugewiesen worden. Tie Stif tung soll den Namen des Königs Friedrich August tra gen zur Erinnerung an den von Sr. Majestät in diesem Sommer dem Bezirk abgestalteten zweitägigen Besuch. Wü»schenkorf bei. Lengefeld. Ein Kalb mit zwei Köpfe» wurde vorgestern im Stalle eines Gutsbesitzers hier geboren. Tas doppelköpfige Wesen soll mit der Flasche aufgezogen werden. Klingenthal. Bei im nahen Bruundöbra und Zwota ausgeführten Einbrüchen fielen den Tieben im ersteren Falle gegen 1800 Mark in Papiergeld, Gold und Silber, und im zweiten Falle eine große Anzahl Schuh waren im Werte von zirka 450 Mark in die Hände. Von den Einbrechern hat man noch keine Spur. )-( Plauen. Der hochangesehene 50jährige Oberarzt am hiesigen Krankenhause Dr. med. Kell ist heute Dienstag früh an den Folgen einer Blutvergiftung, die er sich im Berufe zugezogen hatte, gestorben. Plauen i. B. Eine Blutvergiftung hat sich ein hie siger hoch angesehener Mediziner, Oberarzt Ta. Kell, im Beruf zugezogen. Ter ganze Arm war bereits dermaßen angeschwollen, daß im hiesigen Krankenhause sofort eine Operation vorgenommen werden mußte, um saS Leben des Erkrankten zu retten. —7 Bon dem vormittags gegen halb 12 Uhr von hier »ach Hof verkehrenden Leipziger Personenzuge ist gestern auf dem zwischen dem Oberen Bahnhof und Syrau gelegenen Haselbrunncr Stragenüüecgange ein Langholzwagen angesahre» wor den, wobei ein Pferd getötet wurde. — Ein 80 Meter langer Schuppen der Firma C. H. Weck brannte gestern vollständig nieder. Ter Schaden wird auf 40000 Mark geschätzt. Dem technischen Geschäft von Otto Strunz sind für etwa 10000 Mark Schmieröle mit verbrannt, die dort lagerten. Leipzig. Ein Fleischer hatte, um sich selbständig zu machen, sein erspartes Vermögen in Höhe von 4265 Mark von der Sparkasse geholt. Tie Summe ist ihm jedock in der Nacht zum Sonntag auS seiner Wohnung gestohlen worden. Al^. Dieb kommt ein Unbekannter in Betracht, der sich unter dem Namen eines Kaufmanns Fischer in dem Hause dinlogiert hatte, seit dem Diebstahl aber verschwunden ist. Gedenket »er hungernd«» VSgrl! Lö. Nachdem uun Flur und Garten, Baum und Strauch unter einer dichten Schneedecke begraben liegen, stndew unser« gefiederten Sänger, di« uns i« Sommer mit ihrem lieblichen Gesänge und munterem Gezwitscher Herz und Gemüt erfreuen, ihre natürlichen Nahrung», quellen verdeckt und fitzen hungernd und frierend unter Baum und Strauch. Die Vögel vermindern sich in erschreckender Weise; fast alljährlich werden ihrer weniger und der Verlust trifft nicht nur den Liebhaber und Tierfreund, den Gärtner, Forst- und Landwirt und jeden Gartenbesitzer — wenn auch gerade für diese die Bedeutung der nützlichen Vögel groß ist, denn je größer die Tchar der Vögel, je mehr wird dem Insektenfraß gesteuert — sondern jeden von un». Un« droht die Verödung der Heimat! Mit den Vögeln würden Wald, Flur und Garten ihren Hauptreiz und ihr fröhliche» Leben verlieren. Wa» wäre der Park, der Wald ohne Finkenschlag, da» Feld ohne Lerchensang, die blühenden Hecken und Sträucher ohne Grasmücken? Und wir können helfen, denn wir allein sind an der Ausrottung der Vögel schuld, nicht Wiesel, Marder und dergl. mehr. Die Erscheinung, daß die im Herbst so großen Scharen von Meisen, Baum- läufern, Spechtmeisen und kleineren Spechten bis zum Frühjahr meist wieder stark zusammenschmelzen, ist nicht auf da» Raubzeug zurückzuführen, sondern vornehmlich auf anhaltenden Schnee, Rauhreif und Glatteis, also auf die Entziehung der natürlichen Nahrungsquellen. Wollen wir un» also erfolgreich am Vogelschutz beteiligen, so müssen wir für intensive und wirksame Winterfütterung sorgen. Diese aber nun wirklich nutzbringend zu gestalten, soll der Zweck dieser Zeilen sein. Der Futterplatz der Vögel soll diesen bei allen Witterung»oerhältniffen, bet Wirbelschnee, Wind, Regen und Glatteis unbedingt und zwar in bester Beschaffenheit zugänglich sein. Im allgemeinen empfehlenswert sind für Insekten- wie Körnerfresser fetthaltige Stoffe, sei eS in Form von Talg, ungesalzenem Speck oder auch nur von ölhaltigen Sämereien, wie Hanf, Sonnenblumenkerne und dergl. Nicht als Futter zu verwenden ist der von den meisten Vögeln verabscheute Rübsamen. Brot darf nur da gegeben werden, wo eS völlig gegen Feuchtigkeit ge- schützt ist, da e» sonst leicht zu säuern anfängt und so den Vögeln Verderben bringt. Ein Fichtenzweig mit flüssiger Talgmasse begossen und nach dem Erkalten außen an das Fenster oder an irgend einen anderen dazu geeigneten Ort befestigt, wird uns bald Gelegenheit geben, die Meisen, sowie auch andere Bügel in ihren zierlichen Bewegungen, aber auch ihrem zänkischen und mißgünstigen Charakter genau zu beobachten. Neuerdings ist von verschiedenen Seiten vor einer zu frühzeitigen Fütterung der Meisen gewarnt worden; erst wenn diesen durch Reif und Schnee da» Auffinden ihres natürlichen FutterS unmöglich gemacht würde, sollte man ihnen durch Fütterung zu Hilfe kommen, man würde sie sonst von ihrer Aufgabe, unsere Obstbäume von den Schäd lingen zu reinigen, unnötig zurückhalten. ES wäre sehr bedauerlich, wenn den Meisen auf diese Weise da» Futter entzogen würde; denn jeder, der den Meisen bi» weit in den Frühling hinein in der angege benen Weise Futter anbietet, wird die Beobachtung machen, daß diese sich bet gutem Wetter oft tagelang am Futter platz nicht sehen lassen, daß sie aber sofort wiederkehren, wenn ihnen bei windigem, naßkaltem Wetter da» Futter- suchen unmöglich gemacht oder doch erschwert wird. Da die Meißen durchaus gar keine» Nahrungsmangel vertragen können, so müssen sie, tritt unvermutet sehr schlechtes Wetter ein, in kurzer Zeit elend verhungern oder werden doch so geschwächt, daß sie leicht ihren zahlreichen Feinden zur Beute fallen. Darum heißt es: Mit den Füttern früh anfangen und spät aufhören. Wilh. Kintzel, Stadtgärtner. Skavengreuel in Mexiko. AuS Neuyorl schreibt mau dem „Dresdner Anzeiger": Enthüllungen über die Sklaverei in Mexiko erregen in ganz Amerika großes Aufsehen. Um! so mehr, als sie gerade in ocm Monat veröffentlicht wurden, da die bei den amerikanischen Republiken durch das Zusammen treffen ihrer Präsidenten Tast und Tiaz eine Art Ver brüderung-fest gefeiert haben. Wenngleich heute in Nordamerika, besonders in den Südstaaten, die abrupte Aufhebung der Sklaverei als ein schwerer, kaum wieder gut zu machender Fehler betrachtet wird, so herrscht doch nur eine Ansicht darüber, daß die mexikanischen Vcr- hältnissc allen Humanitätsgesetzen spotten und nicht ent fernt einen Vergleich mit den Lebensbedingungeu der amerikanischen Sklaven aushalten. Ter Amerikaner John K. Turner, der Entdecker die ser Zustände, hat ir/r Jahre lang Mexiko zum Studium der Lllavcnfrage bereist und veröffentlicht die Ergebnisse seiner unter falscher Flagge vorgenommenen Expedition in dem Oktober- und Novemberl)eft der Monatsschrift The American. DaS Gemälde, das er vo» dem Leben der Arbeiter auf den Alocpflanzungen Yucatans ent wirft, berührt wie ein häßlicher Fiebertraum. Bei einer Bevölkerung von 300000 Köpfen schätzt Türner die Zahl der Sklaven auf 100000; die ganze Macht liegt in den Hände» weniger hundert Moeplantagenbesitzer, deren Wünsche auch für die Regierung Befehl sind. (Tie hohen hohen Regierungöbeamten sind selbst Plantagenbesitzer). 95 Prozent der Bevölkerung sind MayaS, ein Indianer stamm von sehr alter Kultur; sie stellen das Haupt- kontingcnt der Sklaven. Daneben gibt «S noch etwa 10000 Uaqui-Jndianer, die aus dem Norden Mexikos mit Frauen und Kindern in die Fieberluft Zentral-