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ßliektL. - * ancksms! MH K .W s Tagesgeschichte. Deutsches «eich. In Gegenwart des Kaisers wurden gestern- in Dahlem bei Berlin die Kaiser-Wilhelm-Mlstitute für sitzstande» auf de« Baltzmi- wie er vor Au-Seuch de» Knege» «ur, gezwungen »»erden Men. Li» jetzigen Schwierigkeiten unter den Großmächten bestehen also nicht in einem Gegensatz zwischen Oester reich-Ungarn und Rußland- der vollkommen ausge glichen zu sein scheint, sondern in de» verschißenen An schauungen, die England und Rußland» in der Frage vertreten, mit welchen Mitteln die Großmächte ge- gebenensalls auf die Kriegführenden etnwirken wvllen- um ihnen die ettvaigen Früchte ihrerStege zu ent reißen. i Daily Lhrvniel^ kennzeichnet die durch de» Balkan- krieg bewirkteOrtentierungderEntentemLcht e zueinander und zu den Staaten des Dreibundes. Die Hauptgefahr liege in der Neigung Englands und Rußlands- nach fünf Jahren harmonischen Zusam menwirkens wieder in die gegensätzliche Stellung, wie sie -wischen den beiden Ländern 18S5 und 1878 herrschte, zurückzugleiten. Wenn es dem europäischen Konzert nicht gelänge, den Kampf zu verhindern, so sei dieser Fehl schlag weniger einem Gegensatz zwischen Entente und Dreibund, als vielmehr Gegenströmungen gegenüber der Entente zuzuschreiben. Die englische Diploma tie sei dafür verantwortlich, daß die Mächte die Türkei nicht mit dem nötigen Maß von Entschiedenheit zur mazedonischen Reform ausforderten, und Rußland trage die Schuld an der zuversichtlichen kriegslustigen Stim mung der Balkanstaaten. Rußland habe also dazu Lei getragen, die bestehende, für ganz Europa kritische Lage heraufzubeschwvren, rind England habe Europas Ver suche, diese Situation zu meistern, lahmgelegt. Wie aus Paris gemeldet wird, ist man in franzö sischen Regierungskreisen geneigt, an eine Ueberraschung zu glauben für den Fall, daß dis Bulgaren siegen Md bis Konstantinopel Vordringen sollten. Man glaubt näm lich zu wissen, daß Rumänien seine Armee kampfbereit hält und geneigt ist, ans seiner Neutralität herauszu treten, wenn Bulgarien weitergehen sollte, als. dem Status quo dienlich wäre. Liebe und Kunst. Roman von Friedrich Frhr. von Dincklage. 81 »Haben Sie bemerkt," fragte ein Husarenoffizier einen ele ganten Herrn in Zivil, „Haven Sie bemerkt, wie bekannt der neuernannt« Attache« der bayerischen Gesandtschaft, der Graf Egolstein, mit der Falcont tat?" „Gewiß, lieber Graf; aber warum soll er nicht? Sr ist nicht allein ein schöner und — wie Sie gehört haben — hoch- talentierter/junger Herr, sondern auch seit zwei Jahren einer der reichsten Kdeikommißbesttzer des Königreichs Bayern. Man sagt, daß er trotz seiner Jugend in der Wahl seiner Verehrung sehr heikel fei, und in dem vorliegenden Falle diirfte sich dieses Urteil bestätigen. Die Falcont ist doch di« reizendste Person, die man sehen kann und — hören." „Sie steht aber bekanntermaßen im Rns« völliger Un nahbarkeit!" „Aber bester Graf Hamford, au dergleichen glauben Sie Loch selbst nicht, Sie, der weiß, wie man mit Frauen spricht! — Doch nun, good bye, mein Weg führt mich nach recht-l" Sie trennten sich. Der Offizier sah dem Fortgehendea nach. Dann sagte er leis«: „Na, wenn der ahnen könnte, wie eklatant mich die Falcont hat abfallen lassen! Ein rühren- drs Mädchen, wahrhaft rührend; denn niemand hat -in Wort darüber erfahren. >— Wird dem bayerischen Magnaten wohl nicht besser gehen, würde es ihr sonst ankreiden l" — Im ersten Stock de» Eckhause» Mohren- und Friedrich straße hatte Doktor Daubert seinerzeit Wohnung iür Marie genommen, und wenn auch keinerlei Unbequemlichkeit fiir ihr freie» Bewegen dadurch entstand, fo hatte «» doch einen fast beruhigend sicheren Eindruck auf diese heroorgebracht, daß ste denu Schutze ihrer Wirtin, der Fran «ine» pensionierten Major»?anvertraut war. Marie» Wohunna bestand nuran« drei Räume», dem Wohn-, Schlaf- und Jungfernzimmer, und ««durch einen besonderen, minimalen Korridor abge schlossen. In weißem Aaschmir-Snznge mit lichtblauem Einsatz« »Md di« Papilloten noch in den dunklen Haare»,, lag ste M d« bequemen Laukeuse und dachte über die Erlebnisse dso Urda «rretcht. Lt« Türken flohen in LumKnuug und Panik unter Zurücklassung von 100 Dotm und ISO Ge fangenen. Ute bulgarischen Verliest« sind nicht bedentestd. Auf der nordöstlichen Sette der BefepigungSllnie von Adrionopel wurden einige vorgeschobene Punkte besetzt. Rach eine« überaus heftigen Kampfe wvrdo der Feind geschlagen und trat die Flucht gegen die Festung zu an. Etn« -voße Zahl von Toten und Verwundeten, die »och nicht gezählt werden konnte, blieb auf dem Felde zu rück. Während de» Kampfe» eröffneten die türkischen Batterien wn de» nordöstlichen Fort» au» da» Feuer, da» jedoch ergebulrlo» büß. Die türkische »rttllerie schießt unregelmäßig und unwirksam. Eine feindliche Ko lonne machte einen Su-falk au» der Festung in östlicher Richtung, wurde jedoch vernichtet. Eine bulgarische Ko lonne ist nach Besetzung von Waftlike an der Schwarzeu- Meer-Lüste gegen Bisa vorgerückt. Die Stadt Malko- Dtrnowo wurde genommen. Die türkischen Gefangenen erzählen, die heftige Offensive der Bulgaren habe die türkische Armee, die unter schlechter Verpflegung leide, und bet der sich Disziplinlosigkeit bemerkbar mache, über rascht. Die Türken fahren fort- die Dörfer an den Usern de» Struma in Brand zu stecken. Mehrere Dörfer sind etngeäschert worden. Au» Saloniki wird gemeldet: Von zuständiger Stelle wird versichert, daß bulgarische und türkische Truppen teile auch im Strumatal bereits aufetnandergestoßen sind. Der Kampf nimmt immer größere Dimensionen an; immer mehr Truppen greisen ein. Tite Türken ha- ben den Vorstoß der Bulgaren zum Stillstand gebracht. Die Beschieß»»»» Vv« War»». Der Chefredakteur des Pariser Matin meldet au» Konstantinopel, daß man ihm in dem dortigen Kriegs ministerium erklärte, daß die türkische Flotte die Be schießung von Warna solange fortsetzen werde, bis der Platz genommen Worden und die bulgarische Flottille unschädlich gemacht worden sei. Dem Journal wird dazu berichtet, daß die Türken in Kawarna nach einer kurzen Beschießung sechstausend Mann an» Land setzten. Wei- tere Truppenlandungen werden erwartet. Unter der Be völkerung herrscht große Erregung, es scheint, daß die Türken durch dieses Manöver bulgarische Trilppcn von den Hauptstreitkräften abzusplittern versuchen. Die türkisch-serbischen Kämpfe. Die Serben sollen vorgestern nachmittag nach hef tigem Kampfe in Prischtina eingerückt sein. Aus Nisch wird folgende Meldung des Generals SiwDowitsch übermittelt: Rach heftigem Kampf ist cS den serbischen Truppen gelungen, Sjenitza und die Stadt Rovibazar im Sandschak zu erobern. Die Verluste der Serben seien außerordentlich groß, werden aber noch von den türkischen übertroffen. iJn Sjenitza und Novi- Lazar werden noch heute serbische Verwaltungsbehörden eingesetzt iverden. Die Türken verteidigten sich helden mütig. Nachdem die vereinigten serbisch-bulgarischen Truppen Kumanow eingenommen haben, rücken sie verstärkt, ohne Widerstand zu finden, gegen ÜeSküb vor, lvo sich die bedeutend stärkeren türkischen Truppen konzentrierten, die dort zunächst in der Defensive bleiben werden. Dadurch könnte die erste wirkliche Schlacht geschlagen werden, zu mal sich zum ersten Male größere Streitkräfte gegen überstehen. I Nach einer Meldung des Kreispräsekten von Raschka soll eine östlich von Nowibasar befindliche befestigte tür kische Position Gjurgdieri-Stubovi von serbischen Trup pen erstürmt Worden sein. Die türkisch-griechischen Kämpfe. Die r,Agence d'Athenes" verbreitet aus Athen fol gende Note: Ter Kronprinz, Oberbefehlshaber der griechi schen Truppen, meldete telegraphisch, daß der Feind in Stärke von 22 Bataillonen und 6 Batterien besiegt und zum Rückzug aus Scrfidje gezwungen worden sei. Tie allgemeine Verfolgung sei befohlen worden. — Bon türki- kanntschaft heroorgerufen wurde. Nicht wahr, wir sind gleich alt, Herr Graf — ich bin setzt fast einundzwanzig Jahre." „Und ich werde dreiundzwanzig, bin also um ein wür diges Stück älter wie Sie," sagte er mit Emphase. -Ja, ja," fuhr dann Marie seufzend fort, „vierJahre find vergangen, seit wir unseren gemeinsame» Unterricht bet der Gräfin hatten! Wie vieles hat sich seit jener Zeit verändert!" „Und Sie sind glücklich in Ihrem Berufe?" fragte Leon hard. «Ich könnte nur kein schöneres, erhebenderes Lebensziel denke», wie in der Kunst etwas Ordentliches zu leisten. Ich lebe meinem Bernfe und meiner ferneren geistigen und wissen schaftlichen Ausbildung, und trete nur dort in die Oesfent- lichkeit, wo diese beiden Zwecke berührt werden." „Fühlen Sie sich nicht mitunter vereinsamt? Sehnt sich Ihr Herz nicht nach Aussprache, nach Mitteilung?" fragte der Graf mit einem vorsichtigen Seitenblicke. „O gewiß! Ich bin ja so dankbar, daß mir dar Herz Ihrer Tante stets geöffnet blieb, und auch meinem alten Freunde, meinem Adoptivonkel, Doktor Daubert, darf ich stets rück haltlos meine Gedanken und Wünsche anSsprechen." „Ich würde glücklich sein, wenn Sie auch zu mir, trotz meiner Jugend, Vertrauen fassen könnten! . Wollen Sie da» versuchen?" „Gern, gern, lieber Graf, Sie find doch der Neffe mei ner Gräfin «nd einer meiner — ältesten Bekannten." „Ich darf also wtederkommen und nach Ihren Wünschen fragen — wie ein Bruder," sagte er zögernd. „Wann nnd so ost Sie wollen!" Sie drückten sich die Hände und schieden mit dem Grnße „auf baldiges Wiedersehen!" „Das ist eine komische Situation," sagte der junge Graf, die Trevp« langsam hinabsteigend. „Ich komme voll Be geisterung für eine schöne Künstlerin her und scheide im Vollgefühle brüderlicherHingebnng. Was war«» denn, wa» mich so zurückhaltend machte? Am Ende hält sie mich für «inen schüchternen Knaben?" Die Schamröte trat auf sein« Wangrn bet di«s«m G«- ?^?7^<>>7c^7*-7777 ß« keine Rstchetcht Lber Li« Kämpfe an L« türkisch* griechisch«, Grettze veröffentlicht hat, besitzt La» Mi nisterium, wie versautet, Nachrichten, die den am Sonn tass erfolgten Mckzug der Türken au» Elassona und di« Land»«» einer beträchtlichen griechische« Truppenmacht t» Mtteriut bestätigen. * Au» Konstantinopel Mrd -«meldet: E» wird bestätigt baß eine au» dem Schwarzen Meer zurückbeorderte größere Ylotteneinhett mit de« in ben Dardanellen befindlichen zwei Panzerschiffen und mehreren DorpedobootSzerstörern vereinigt werden M und in ben Archipel! auSläuft, um der griechischen Motte eine Schlacht zu liefern. — Im Schwarzen Meer bleiben nur einige LvrpedobootSzerstörer, nm die Blockade der bulgarischen Küste aufrechtzuerhalten. Mkbw HRPTHfWff§WWUGUUGDGGW»fElGW DPUWDfGp An der montenegrinischen Grenze ist bei Gussinje heftig gekämpft worden. Die beherrschenden Punkte wur den von türkischen Truppen besetzt. In der Umgebung de» MalisforendorfeS Koplik, das 20 Kilometer von Skutari entfernt liegt, ist Infanterie zusammengezogen worden. Die Artillerie hat gestern wie der den ganzen Tag die türkische Befestigung auf dem Lara-Ssch bombardiert. Das Ergebnis ist noch unbe kannt. IN Tusi funktionieren bereit» die montenegrini schen Staatsbehörden. Die von den Türken erbeutete» Mausergewehre wurden an die Malisskren verteilt, die sich den montenegrinischen Truppen von Skutari an schließen. Tie Zentrumskolonne unter dem Prinzen Da nilo rückt nachf Skutari vor. Die nördlichen Truppen unter General Wutzotitsch, die Plawa und Gusinje be setzt haben, suchen sich jetzt mit den Truppen des Prinzen Danilo zu vereinigen.^ ' * Die Absicht der türkischen Heeresleitung geht, wie die „Köln. Ztg." meldet, dahin, die Griechen Md Monte negriner hinzuhalten und alle Kräfte gegen die Bul garen und Serben einzusetzen, um sie vernichtend zu schlagen. Mei deutsche JnstruktionSoffiziere sind in türkische Dienste getreten und machen den Krieg im Ober kommando mit. , Nach amtlichen Mitteilungen der Pforte läuft die letzte dreitägige Frist für griechische Schiffe, die die Meerenge passieren Wollen, am 24. Oktober mittags ab. Schiffe, die bis dahin die Militärpvsten am Eingänge des Bosporus oder der Dardanellen passiert haben, können unbehindert weiterfahren. Später würde kein griechische» Schiff mehr die Meerengen passieren können. Die verbündeten Balkanstaaten haben sich ver pflichtet, nach Besiegung der Türkei auf keinen Fall die eroberten Gebiete zu verlassen. Sollte Europa auf einem Kongreß die neugeschaffene Lage nicht anerkennen, so würde der europäische Krieg unvermeidlich sein- da die Balkanstaaten nur der Gewalt weichen würden. Tie Petersburger Telegraphen-Agentur ist ermächtigt, die in der ausländischen Presse verbreitete Nachricht, Rußland hätte durch Vermittlung deS Bankhauses Men- delSfshu u. Co. und anderer Bankhäuser in Deutschland Md Frankreich vergebliche Anleiheversuche gemacht, täte- gsrtsch zu dementieren. Die russische Regierung hat solche Versuche nicht unternommen. Sie plant keine Anleihe, deren sie nicht bedarf angesichts des mehr als 450 Mil lionen betragenden freien Barbestandes. Zu der vorgestrigen französischen Ministerratssitz- ung- in der Ministerpräsident Pvincarü eine Darstel lung der internationalen Lage gab, schreibt das „Echo Ke Paris": Die Hauptsorge bietet die Frage, ob die Großmächte unter den gegenwärtigen Verhältnissen ein inS einzelne gehendes Programm annehmen können. Mehrere Minister äußerten offen ihre Beunruhigung über die Lage und insbesondere über die Schwierig keiten- zwischen England und Rußland ein Ein vernehmen bezüglich der Frage herzustellen, ob die kriegführenden Mächte zpr Aufrechterhaltung des Bc- der gestrigen Probe nach, während da» Notenheft au» ihrer Hand hinabaesunken war. Eben sah sie auf di« Wanduhr. „Schon zwölf," rief sie, „ich bi» überzeugt, daß Graf Leonhard schon heute kommt." Sie sprang auf, um Toilette zu machen, al» die Türalocke erschallte und gleich darauf Else, die Kammerjungfer, die Karte de» Grafen her-intrug. „Ich lasse bitten etnzutreten und ein paar Minuten zu warten," rief sie lautaenna, um auch draußen verstanden zu werden, vnd Graf Egolstein betrat den kleinen, einfenste- rigen Raum. „Wie einfach und anspruchslos da» hier ist," dachte er, „und doch haucht jede» Notenblatt, jeder Gegenstand den Geist der großen Künstlerin au»." Da standen noch di« klei nen, zierlichen, goldgestickten Pantoffeln. „Sind e» denn die „varfüßchen" von damals, die da hineingehören? Sie hat mich gestern wunderbar bewegt, die Marie, mich, der ich mildem festen Vorsatz« nach Berlin kam, mich durch nichts, wenigsten» durch keine Frau, au» meiner vollen Fassung brin gen zu lassen. Doch — n'importe — ich bin jung und — wir werden ja sehen." Die Tür öffnete sich rasch, und „Sie müssen mich nun nehmen wie ich bin, mein bester Graf," sagt« Marie beim Herrtutttten. „Ich bin in Morgentoilette geblieben, um Sie nicht warten zu lassen, und habe noch rasch die Papilloten au» den Haaren genommen, — ach, da» ist eine fatale Zugabe beim vühnenleben, diese Frisnrvorbereitunaen!" Mit völliger Unbefangenheit sprach sie, den Gast zum Sitzen ein ladend. „Ich bin so froh, Sie begrüßen zu können, und werde noch heute Ihr« Tante, mein« lieben, lieben Gräfin, schreiben von unserem Wiedersehen, nnd nun müssen Ti« mir sage», war Sie erlebten." Traf Leonhard «zAhlte von seinen Studien, von den Sorgen nm seine großen Besitzungen mrd daß er nun in Berlin bet der Gesaudtschast sei. Endlich schloß «: „Die Tant« sprach mir davon, daß Mart« Heide «in« berühmte Sängerin geworden und — wie schön, wie wunderbar schön sie wurde? fügte « leise hinzu, ihr« Hand «greifend. Marie «rötete «ine» Auaenbiick, dann sagte sie lachend: „Nehmen wir an, daß da» Urteil durch unsere Jugendbe Du dec 2/AkÄMlte 6soi-<z H.3osmofLi kkl.-Oss. Collis ckeuisclis Oyoesttsnfobnk r..v. onesLrer». MMM-E