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Riesaer DTageblatr Doeeerstag, 24 Oktster ISIS, «SendS «S. Jahr,. 249. ««d A«r»ts»r (Mrdlatt m» Atychey. .«V.. Kwtsötatt sür die König!. ÄmtShaupLmannschast Großenhain, da- König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Grööa. La« Rtrsacr Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit «»«nähme der Conn- vnd yesilcige. Biertrljiihrlicher BceeeStzrrl» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark V0 Psg., durch unsere TrSger irrt tn« Hau» I Mark bk» Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark t-S Psg., durch den Briestrüger irrt in» Han« 2 Mark 7 Psg. Anch MonatSabonneinentS werden angenommen. Anzeieen-Annahme sür die Änu'mer de» ÄnSgabetagr» bi» vmniittag V lthr ohne Eurühr. Preis lür die lleingespaktene «3 ww breite Lotpukzellr 18 Psg. lLokalprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. NotationSdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — LeschüslSstevr: Goethrstrasie VV. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Freibank Seerhausen. den 35. Oktober, von nachmittag 4 Uhr an kommt frischet Rindfleisch, zum Berkaus. Der Gemetudevorstand. Freitag, Pfund 60 Psg., siir das ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi» spLtesten« BGHbABTASöö tzarmitta-pk s Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Seschiist,stelle. Zik M« bei MmWi WIM? )( Konstantinopel. (Fernsprechmeldung.) Amt lich« Meldung von 9.45 Uhr vormittag». Die bet Kama- «owo zosammeugezogeue Westarmre griff die Serbe«, die 4 Divisionen start waren, au. Die Serbe« wurden Unter «ugeheuren Verluste« vollstSndig geschlagen. (Siche auch den besonderen Artikel und unter Neueste Nachrichten und Telegramme.) vertliches und Sächsisches. Riesa, 24. Oktober 1912. —* E« sei darauf aufmerlsam gemacht, daß die Einquartierungsgelder für Monat August un gesäumt bei der Stadthauptkasse abzuholen sind, und -war in den Kassenstundep von nur vormittag» 8—1 Uhr. Nachmittags findet Kassenoerkehr nicht mehr statt. —* Ein schprerer Unfall ereignete sich gestern fthL^d.:M»^der SlrqK» «ach Röderau ttr der Nähe des BahridtavustP». Herr Holzbildhauer Rüdiger, hier, und dessen SohU waren mit einem Handwagen auf dem Heim wege von Röderau »ach Riesa begriffen. In der Nähe de» Biadukte» stieß ein Kraftwagen eine» hiesigen Auw- fuhrgeschäfte», der ebenfalls nach Riesa fuhr, so heftig gegen den Handwagen, daß Lieser vollstSndig zertrümmert und Herr Rüdiger ein große» Stück fortgeschleudert wurde. Der Sohn de» Herrn Rüdiger kam mit dem Schrecken davon. Da» Automobil soll di« Absicht gehabt haben, davon zu fahren, fei aber von den auf dem Nachhause- rv^ge beglüffenen Hammerarbeitern daran verhindert wor den. Dw Automobilinsaflen haben daraus Herrn Rüdiger, der bemKtlo» an der Unfallstelle lag, nach dem Kranken hau» gebracht, wo festgestellt wurde, daß er innere Der- letzpyAn und eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Das Sstlomobil soll nur eine Laterne geführt haben, weshalb Herr Rüdiger auch nicht ein Automobil, sondern einen Motorradfahrer hinter sich vermutet hatte. —* Der auf dem Rittergut Göhli» beschäftigt ge wesene Arbeiter Walentin Petnarek au» Rußland hat sich au» feiner Wohnung entfernt und man vermutet, daß er sich ein Leid angetan hat. Der Vermißte ist 1.80 Meter groß, von kräftiger Gestalt, hat schwarze» kurzgeschnittene» Kopfhaar, blonden Schnurrbart und gesunde Gesichtsfarbe. Bekleidet ist er mit schwarzem Jackettanzug, grünem lieber- knöpfer, grünem weichem Filzhut, langen schwarzen Strümpfen und schwarzen Schnürschuhen, von etwaigen Wahrnehmungen über den Verbleib de» verschwundenen wolle man der Polizei oder Gendarmerie Kenntni» geben. —* Der vor einigen Lagen als vermißt gemeldete Heizer Böhmer von hier hält sich, wie sich herausgestellt hat, in Halle a. S. auf. —* Der aufmerksame Beobachter in Feld und Flur sieht jetzt alltäglich groß« Züge von Krähet», insbesondere von Saatkrähen, die auf ihren Herbstwanderpngen unsere Gegenden berühren. Wo solche Scharen dieser hungrigen Liere einfallen, entsteht auf den frisch gesäten Feldern großer Schaden. Sin einfache», nicht kostspielige» Mittel, Krähen von den Saaten abzuhalten, ist Stein- ko hl ent eer, wie ihn die Ga»fabriken liefern. Auf 100 Kilo Saatgut genügt ein Liter GaSteer, der auf dem Kornboden fo lange durch Umschaufeln mit den Körnern untermengt wird, bi» diese sämtlich einen schwarzen Heber- zug bekommen haben. Dann wird so viel feine am besten vrtkettasche -«gesetzt und gründlich verarbeitet, bi» die Körner nicht mehr ankleben. Die Krähen besuchen einen Acker mit geteertem Kot« einmal und nicht wieder. Die neuerdings in den Handel kommenden, mit phantastischen Namen sich präsentierenden Mittel für den gleichen Zweck, die zu exorbitant hohen, in gar keinem vrrhältni» zu ihrem Wert stehenden Preisen angeboren werden, find keinesfalls zuverlässig«^ und feien di« Grundbesitzer und Jagdpächter, di« ost für den Schaden haftbar gemacht werden, auf diese» billig«, -nvrrläsfig« Mittel, wir oben gesagt, hin- H«vtes«n. —)( In der gestrigen Sitzung der Zwischendeputation der Ersten Kammer wurde die Beratung de» Gesetz entwürfe» über die BeztrkSoerbänd« beendet und der Bericht festgestellt, der die Ablehnung de» ganzen Entwürfe» enthält. Die Weiterberatung de» BolkSschul- gesetzeS ist für nächsten Dienstag und di« folgenden Lage zusammen mit den Kommissaren der Regierung in Aus sicht genommen. — Nach einer an da« Ministerium de» Innern ge langten Mitteilung hat Se. Majestät der Kaiser au» mehr fachen Anfragen von Vereinigungen, Körperschaften und Verbänden ersehen, daß in vielen Kreisen der Bevölkerung die Absicht erwogen wird, au» Anlaß de» im nächsten Jahre bevorstehenden 25jährigen Regierung»- jubtläum« ihrer Verehrung für den Monarchen und ihrer Freude über diese» Fest durch Geschenk« und Dar bietungen aller Art Ausdruck zu geben. .Lei aller An erkennung der diesen Absichten zugrunde liegenden Ge sinnung will der Kaiser sich die Annahme persönlicher Geschenke aus dem bezeichneten Anlaß versggey,^ Dagegen würde es dem Wunsche des Kaiser» entsprech««/ wenn die hierfür in Aussicht genommenen Mittel wohltätigen, gemeinnützigen oder patriotischen Zwecken unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der betreffenden Bevölkerung»- kreise zugewendet werden. — Der LandeSkulturrat für da» Königreich Sachsen macht in seinem kürzlich ausgegebenen Jahrbuche Mit teilungen über die im Jahre 1911 von der Königl. Sächs. Militärverwaltung angekauften Pferde. Die Zahl der angebotenen Pferde betrug 1501, und -war 1487 dreijährige nnd 14 volljährige. Angekauft wurden 1079 Pferde, nämlich 14 volljährige und 1065 dreijährige. Daß die Militärverwaltung bei den Pferdekäufen an die Be- lebung der Zucht denkt, ist hocherfreulich und geht daraus hervor, daß 802 Pferde von den Züchtern direkt und nur 277 von Händlern angekauft wurden. Aus Sachfen wurden 269 angeboten und 100 erworben, und zwar sämtliche 100 von den Züchtern direkt. Da» größte Angebot machte Ostpreußen mit 1057 Pferden, von denen 823 erworben wurden. An zweiter Stelle steht mit einer Angebotsziffer von 129 und einer Ankaufsziffer von 110 Schleswig- Holstein. Dann folgt die sächsische Zucht, die sich zwar langsam aber stetig hebt. Der Durchschnittspreis für eine dreijährige Remonle betrug ohne die Ankaufsunkosten rund 1067 M. Bei den angekauften 6 Kaltblütern au» Schleswig-Holstein stellte sich dieser Durchschnittspreis auf 1350 M. und bet den übrigen volljährigen Pferden auf 1450 Mark. Im Vergleich zu früher sind gut« Pferde im Preise ganz wesentlich gestiegen. — Zwischen dem Krieg-Ministerium und dem Aposto lischen Vikariat im Königreich Sachsen ist eine katho lische mtlitärktrchltche Dienstordnung sür die Königlich Sächsisch« Armee vereinbart worden. Seine Majestät der König hat diese Dienstordnung nach Erklärung der Zustimmung des Ministerium» de» Kultus und de» öffentlichen Unterricht» genehmigt. — Die diesjährige Hasenjagd zeigt, nach einer Zeitung»meldung au» Schleiz, gegen die Jagden der Vorjahre nicht nur einen Rückgang in der Zahl der ge schossenen Liere, sondern auch einen Rückgang in der Qualität. Die Hasen sind Meist klein und wenig fleischig. Diese Nachteile dürften auf da» kühle und feuchte Wetter der letzten Monate -«rückzuführen sein. — Verbilligung de» Schweinefleische»? Infolge der reichen die»jährigen Kartoffelernte wird die Schwelneaufzucht sehr begünstigt. Auf vielen landwirt schaftlichen Gehöften hat man diesem Umstande Rechnung getragen und der Schwelneaufzucht erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt. Die Mehrzahl dieser Borstentier« dürst« bi» zum Jahr«»schluß schlachtreif werden, so daß dann Mit einem Sinken der Preise für Schweine zu rechnen ist. —88 Interessant« Schlaglichter auf die beim Auto- mobtlhandel von gewissen Personen geübten Geschäfts praktiken warf ein Strafprozeß, der jetzt beim Sächsischen OberlandeSgericht seinen endgültigen Abschluß fand. Der Kaufmann Sünde! au» Zwickau bestellte bei d« Aktien gesellschaft Horch daselbst einen Kraftwagen im Werte von 4500 M. Ausgemacht war bet der vestellung, daß bei der Ablieferung de» Auto» 2500 M. angezahlt werden sollten. Am 7. Dezember vorigen Jahre» kam G. nach Zwickau, um den Wagen abzunehmen. In seiner Gesell- schäft befand sich rin Gastwirt Hoffmann. AIS beide die Horchsche Fabrik betraten, brachten Monteure den bestellten Wagen heran und der hinzukommende Prokurist Rehl sagte zu dem Besteller: „Hier haben Sie Ihren Wagen! Sehen Sie sich ihn an!" — Der Besteller prüfte den Wagen und erklärte sich mit. demselben einverstanden. Al» e» aber an» Bezahlen ging, konnte G. seiner bei der Bestel lung eingegangenen Verpflichtung nicht in vollem Umfange nachkommen. Er besaß nur 1700 M. in barem Gelbe, die er sich vorher von seinem Begleiter, dem Gastwirt Hoffmann, geliehen hatte. Man kam nun dahin überein, daß der fehlende Betrag in Wechseln bezahlt werden sollte. Bi» zur Erledigung der Haftsumme aber behielt sich die Firma Horch das Eigentumsrecht an dem Kraftwagen vor. Der Käufer ging uun mit dem Wagen ab und ««Hauste ihn bald darauf, nachdem er nur einen einzigen der aus- gestellten Wechsel eingelöst hatte, an seinen Begleiter und Geldgeber Hoffmann. Die Firma Horch ließ allerdings den Wagen pfänden, mußte ihn aber auf Reklamation wieder herausgeben. Die Firma Horch erstattete hierauf gegen Gündel Anzeige wegen Unterschlagung. Der Ange- klagte berief sich nun darauf, daß der Wagen, als ihm der Prokurist der Firma Horch sagte: „Hier haben Eie Ihren Wagen, sehen Sie sich ihn an!" sein Eigentum geworden sei. — G. wurde in allen Instanzen verurteilt und seine beim OberlandeSgericht eingelegte Revision mit dem Be gründen verworfen, daß ein RechtLirrtum nicht vorltege und der Begriff der Uebergabe nicht verkannt worden sei. Mit der Aufforderung de» Prokuristen, sich den Wagen anzusehen, sei der letztere noch nicht in seinen Besitz über gegangen. Die Firma Horch habe sich ausdrücklich das Eigentumsrecht Vorbehalten und erst nach erfolgter Bezah lung hätte S. über denselben verfügen können. —* Schutz für die Vogel- und Pflanzen welt. Ein praktisches Beispiel sür Durchführung dieser so viel besprochenen Gedanken hat die Stadt Lübeck ge geben. Auf einem größeren Gelände hat sie den natür lichen Pflanzenbestand erhalten und ergänzt. In gan- kurzer Zeit hat sich dort nicht nur ein reiche» Bogelleben entwickelt, sondern auch die heimische Flora hat sich frei und üppig entfalten können. Am Wasser sand sich die Bachstelze ein und üppige Wasserpflanzenvegetation ent wickelte sich. In dem alten erhaltenen Knick nisten massen haft die Finken. Von Pflanzen wachsen dort u. a. Lerchen sporn und Kiebitzeier (IsritiUsrjg, msIeaZlis). Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a. O. bringt Bilder und eingehenden Bericht über diese Lübecker Anlage. Die betreffende Nummer wird auf Wunsch an unsere Leser von Frankfurt a. O. au« kostenlos abgegeben. SpanSberg. Am Montag abend 9 Uhr wurde die Leiche de» verunglückten Oberingenieur» Dr. Gericke von der Leichenhalle Hierselbst nach Bahnhof Gröditz überführt, um nach Potsdam befördert zu werden, wo gestern die Beisetzung stattfand. Di« Leiche de» jungen Leutnants Stieler (derselbe war nach der Rangliste nicht Oberleutnant, sondern erst 3 Jahr« Osstzter, also Leutnant), wurde vor gestern mittag V-12 Uhr ebenfalls nach Bahnhof Gröditz geschasst, von wo au» die Ueberführung nach Freiburg l. vr. erfolgte. Bon den Angehörigen de» Dr. Gericke war nur dessen Neffe hier anwesend, während i>on Leutnant Stieler dessen Vater, Mutter und Bruder der Ueberführung bei wohnten. Der Geistlich« der hiesigen Kirche, Herr Pastor Gitner, hielt ergreifende Ansprachen. Eine zahlreiche Traue» gemeinde hatte sich eingesundtn, di« den Verunglückt« di« letzt« Ehre erwie». Leirnig. Im Juli d. I. stürzte beim Wäschespüleu da» 17jährige Dienstmädchen Quaa» au» Let»nig in dt« Mulde. Der 12jährige Schulknabe Max Schuricht von hier, der Zeuge dies«» Vorkommnisse» war, sprang rasch ent schlossen der in» Wasser Gefallenen «ach und brächt» di» bereit» Bewußtlose unter Aufbietung aller Kräfte glittlltH »- i . . --- >