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Mittwoch, S. Juni 1S0S, abends «2. Jahr« abzugeben. E. Dt« Lieferung der Buck, und Aleischwsre« für da» städtische Armenhaus auf da» H. Halbjahr ISO» soll vergeben werden. Geschloffene Offerten find im Rathause, Zimmer No. 8, wo vorher auch die Lieferungs-Bedingungen abzuholen sind, bis zum 18. Juni 1S0S Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Juni 1S09. " —— v ' ««v A«r»rg»r MtdM Md Arychtt-. «egrammAdwffe: KSemstnechstM» .«a,adlatt-.«tssa. Nr.iL für Lie Künigl. AmtShcmptmMnschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Herr Gutsbesitzer Wilhelm Clemens Nagel 1« Mergeudorf ist alS Gemeindevorstand und Herr Gutsbesitzer Clemens Richard Unger daselbst als Gemrindeältester für Mergendorf auf die nächsten sechs Jahre in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 7. Juni 190S. 1076, Königliche AmtShauptmannschaft. 13031 IS» La» Riesaer Tageblatt «scheiat jede« Ta, abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher ve»u,»pr,i» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart VS Psg., durch unsere Träger irrt in» Hau» 1 Mark SS Psg-, bei Abholung am Schalter der taiserl. Postansialten 1 Mark VS Psg., durch den Briefträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigru-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe SV. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 9. Juni 1909. —* Gestern abend wurde hier vom Wasserleitung«. auSschuß zu Gröba und Vertretern der hiesigen städtischen Kollegien «ine gemeinschaftltcheTitzung abgehalten, tu der über den Anschluß Gröba» an da» hiesige Waffe» werk beraten wurde. Bon den Vertretern der Stadt Riesa wurden nochmal» die Bedingungen vorgetragen, unter denen unsere Stadt bereit ist, Gröba mit Wasser zu versorgen. Irgendwelche Beschlüsse wurden noch nicht gefaßt. —* Bon einer hiesigen Waschfrau wurde einem Restaurateur, der bis vor kurzem ein hiesige». Hotel pacht- weise bewirtschaftete, für 70—80 M. Wäsche gestohlen. Bei der unehrlichen Person fand gestern eine Haussuchung statt, dt« die gestohlenen Wäschestücke zutage förderte. — Der Polizei sind noch eine ganze Anzahl Ladendiebstähle angezeigt worden, die den beiden 14 jährigen Dieben zur Last fallen, über deren Treiben wir in der Sonnabend- Nummer berichteten. —* Da« gestrige 2. AbonnementSkonzert im Stadtpark war ebenfalls recht gut besucht. Ein schöner Abend begünstigt» wieder die Veranstaltung. Trotzdem tat man recht, die lleberkletdung mitzunehmen, denn gegen Schluß de» Konzert» stellte sich «ine merkliche Kühle «in. Da» gutgewählte Programm, da« noch durch mehrfache Zugaben erweitert wurde, fand durch die Kapelle des hiesigen Pionierbataillon» die gewohnte sorgfältige Wieder- gäbe. Da» Publikum war sehr befriedigt und gab die» durch vielen veifall zu erkennen. —* In der gestern abend abgehaltenen Versammlung de« Verbände» Riesa der «Sächsischen Fecht schule" wurde die in Aussicht genommene Mtlchpflege für schwächliche Kinder gegen einige wenige Stimmen zum Be schluß erhoben. Der vom Kassierer Roßberg nach «in- geholten Unterlagen aufgebaute Plan ging glatt durch. Danach werden für diese» Jahr etwa 25—30 Kinder dieser Wohltat teilhaftig werden. Di« Kinder sollen früh je einen halben Liter Milch nebst vrot oder Brötchen, dann Früh- stück, mittag« eine gute bürgerliche Kost erhalten, um dann für den Nachmittag entlasten zu werden. Abend« erhallen sie dann wiederum je einen halben Liter Milch nebst Bet- lag«. In Aussicht genommen ist die Zett vom 19. Juli bi» mit 8. August. Ob die Erfolge dieser Mtlchpflege die entstehenden Kosten aufwiegen und die Sympathie der hiesigen Einwohner finden werden, wird dieser erste Ver- such der Riesaer Fechtschule bald lehren. — Der Ort, an welchem die Milchpflege stattfinden soll, wird später be kannt gegeben werden. —* Auch in unserem Riesa find dieser Tage bereit» die ersten reifen Kirschen gepflückt worden, und zwar von einem Baume eine« Garten« der unteren Göthestraße. Sie stehen ihren südländischen Schwestern, die unter Italien« Sonne gereift sind und bet un« jetzt feilgeboten werden, in Größe und Geschmack nicht nach. Bet dem hohen Preise, deO die Kirschen, in- wie ausländische, jetzt noch haben, bleiben sie allerdings meist ein Gegenstand der Bewunderung. —)l.( Sozialdemokratische Landtag»!««, didaturen. Für den S. städtischen LandtagSwahlkret« (Döbeln, Waldheim, LeiSnig, Mügeln) wurde der Geschäfts, reisende und Stadto. Cl. vieweg in Döbeln, für den 26. ländl. Wahlkreis (AmtSgerichtSbezirke Döbeln und LeiSnig) der OrtSkrankenkaffen - Expedient Spindler in Döbeln auf- gestellt. Im 10. städt. Wahlkreis (Mittweida, Hainichen, Frankenberg) ist ein .Agrarier" der Erwählte der sozial- demokratischen Partei, e« wurde der Gutsbesitzer Joh. Fischer in Mittweida von einer in Sachsenburg abgehalte- ven Parieiversammlung aufgestellt. —* Vom 6. bi« 10. August findet in Dresden der 4. deutsche Malertag und die Hauptversammlung deutscher Arbeitgeberverbände im Malergewerbe statt. In unterrichteten Kreisen schätzt man die Beteiligung auf mindestens dreitausend Arbeitgeber au« dem ganzen deutschen Reiche. — Die Kleine Rangliste der Königl. SSchs. Armee (12. und 19. Armeekorps de» deutschen Heere«) ist nach dem Stand vom 1. Juni 1909 soeben im Berlage von F. W. v. Biedermann in Leipzig erschienen. Preis 50 Pf. —88 Vor der 2. Strafkammer des Dresdner Land gericht» begann heute Vormittag ein auf vorläufig zwei Tage berechneter Geheimbündelei-Prozeß. Auf der Anklagebank befinden sich 12 russische Studenten und Ingenieure, sowie eine russische Studentin. Ein Ange- klagter befindet Och auf freiem Fuße. Der Mittweidaer Techniker Heine und die Studentin Becksadian find flüchtig : geworden und sollen durch Begünstigung der übrigen An- I geklagten die Freiheit erlangt haben. Die Studenten fGrtnblatt und PöSkin kommen al« Führer der geheimen j Verbindung .Ortsgruppe Dresden der russisch sozialdemo kratischen Arbeiterpartei", die übrigen als Mitglieder der selben in Betracht. Die Verhaftungen der Angeklagten er- folgten Ende Februar 1909 in Dresden und Darmstadt. Sie bestritten alle, Führer und Mitglieder, daß e« sich um eine verbotene revolutionäre Bereinigung handele und be- haupteten bi» jetzt, daß die Ortsgruppe der Dresdner rnsstsch-soztaldemokratischen Arbeiterpartei lediglich bezwecke, Fühlung mit der deutschen Sozialdemokratie zu erlangen Die Anklage ist erhoben auf Grund der 88 128,' 49 und 257 de» Reichsstrafgesetzbuche». Die Verhandlungen dürften sich sehr langwierig gestalten, da eine Unmenge durchgängig in russischer Sprache verfaßter Schriftstücke übersetzt werden müsstn und einige der angeklagten russischen Studenten nur mangelhaft deutsch sprechen. Den Vorsitz führt Land- gericht-direktor Dr. Dürbig. Der Prozeß wird in den Kreisen der Studentenschaft große Sensation Hervorrufen. —88 Der Sächsisch« Bäcker-Jnnung«- Zweigverband .Saxonia" hielt am 7. und 8. Juni in Löbau seinen 27. BerbandStag ab, zu dem sich 400 Delegierte eingefunden hatten. Am Abend de« 7. Juni fand im Schützenhause ein Kammer» statt. Die Hauptversammlung wurde am DienStag abgehalten und JahreS- und Kaffenbertchr genehmigt. Hierauf nahm Ober meister Wendt-DreSden Wort, um sich gegen die Au», führungen de« Grafen rrarng hinsichtlich einer Beschränkung der Vergünstigungen für die Getreideausfuhr zu äußern Referent wendete sich in auSfiihrltcher Weise gegen die Ausfuhrprämien, da durch dieselben dem Ausland« da deutsche Getreide billiger geliefert werde, al» man e» in Deutschland selbst kaufen könne. Die Versammlung nahm hierzu »ine Resolution an, die e» al« dringend notwendig erachtet, daß da« bisherige System der Etnfuhrscheine und Ausnahmetarife geändert resp. aufgehoben wird. Zu den Ausführungen des Referenten nahm Reichstagsabgeordneter Dr. Weber-Löbau (nat.) da« Wort, um sich gegen den Spekulation-Handel mit Sinfuhrscheinen und di« Mühlen- Umsatzsteuer zu wenden. Bezüglich de» ersteren werde nach Erledigung der Reich» finanzfrage Minister v. Bethmann- Hollweg Stellung nehmen. Hierüber entspann sich ein« äußerst lebhafte Debatte, welche darin gipfelte, gegenüber dem teuren Getreide auch teure« Gebäck zu liefern, um einer gänzlichen Niederlage de« Gewerbe« vorzubeugen, und dem Volke billige» vrot wiederzugeben. Auch der Vorsitzende der Zittauer Gewerbekammer bekämpfte den Mißbrauch der Gin- und AuSfuhrschetne, mit welchem gute« Getreide aut- und dafür Petroleum usw. eingeführt würde. Stadtver ordneter Kuntzsch fordert« zu engem Zusammenschluß in den Berufsorganisationen auf, um durch diese auf die politischen Parteien bei den ReichStagSwahlen einen Druck auSzuüben. Ferner referierte derselbe über einen weiteren Antrag zur Stellungnahme gegen eine Petition de» .Ver- bande« der Bäckergesellen" für einen 36 stündigen Ruhetag in der Woche. Die Versammlung nahm einstimmig eine Resolution an, welche diese Petition al» völlig unzett- gemäß zurückweist. WischnowSky-Berlin erklärte ausdrück lich, daß der .Bund handwerkstreuer Gehilfen" nur einen Ruhetag anstreben werde im Einverständnis mit der Meisterschaft. Obermeister Wendt-DreSden referierte noch über einen Antrag den Arbeitgeberschutzoerband und die Jn- validitätS-, Alters- und Wttwen-PenstonSkasse deS Ger- mania-VerbandeS betr. Als nächster VerbandStagSort wurde Meißen gewählt. — Sicherem Vernehmen nach ist der Amishauptmann Junck in Plauen unter Ernennung zum Geheimen Regierungsrat als Vortragender Rat in das Ministerium des Innern berufen und der Oberregierungsrat Lr. Streit daselbst zum Amtshauptmann in Dresden-Alt- padt ernannt worden. — In Reichenbach i. V. wird jetzt der Versuch ge macht, die Straßen mit einem staubbindenden M i t - te l zu sprengen. Es sollen hierzu 10000 Kilogramm Anti- staubit, ein in verschiedenen größeren Städten mit Erfolg angewandtes Mittel, zur Verwendung kommen. Wie nütz lich die Staubbekämpfung ist, geht aus einem Bericht her vor, der für das Jahr 1908 in den Vereinigten Staaten ansgesertigt wurde. In diesem wird eine Untersuchung über die verhängnisvolle Rolle, die der Staub für den al. gemeinen Gesundheitszustand spielt, mitgeteilt. Es wird berechnet, daß im Lande jährlich das Leben von mehr als 22000 Menschen gerettet werden könnte, wenn die Luft, die mit „tödlichem Staube" gesättigt ist, verbessert würde. Tie Zahl von Tuberkulose würde um ein Drittel vermin dert werden. — Für die in Chemnitz stattfindende Generalver sammlung des Königl. Sächsischen Militär vereins-Bundes hat der dortige Bezirksvorstand fol gende Ordnung ausgestellt: Sonnabends den 10. Juli, nach mittags 5 Uhr nichtöffentliche Sitzung im kleinen Saal, abends 8 Uhr Kommers im großen Saal des Kaufmänni schen Vereinshauses. Sonntag, den 11. Juli, vorm. 11 Uhr: Lundesgeneralversammlung im großen Saal. Beg.üß- ungsaesang. Tie durch Dereinszeichcn legitimierten Mit glieder können sowohl am Kommers, als auch an der Bundesgeneralversammlung teiluehmen. Nach Schluß der letzteren: gemeinschaftliche Täfel im Känsmännischen Ver einshause, hierauf kameradschaftliches Beisammensein im Schloßgarten. — Montag, den 12. Juli, Wagenfahrt ab Käufm. Bereinshaus über Erfenschlag, Einsiedel, Altenhain bis Erkmannsdorf; Unterwegs: Besichtigung des Krema toriums und der Tälsperre in Einsiedel; von Erdmanns dors Aufstieg nach dein Kunnerstein, daselbst kurzer Aufent halt, dann Weitermarsch nach Augustusburg; daselbst ge meinschaftliche Mittagstafel, hierauf Berichtigung der Sehenswürdigkeiten und geselliges Beisammensein mit den dortigen Kameraden im Schloßhofe. Nachmittags Rück» sakrt mit Wagen nach Chemnitz. — Tie Frage: „Sind Bienen Haustiere?^ ist in der Reichstagskommission bei der Beratung des Vieh seuchengesetzes aufgeworfen worden. Das Viehseuchengcsetz soll das Verfahren zur Bekämpfung übertragbarer Vieh seuchen bei allen Haustieren „einschließlich der Hunde, der Katzen und des Geflügels" regeln. Bei der Beratung des Gesetzentwurfs in der Kommission wurde beantragt, hinter dem Morte „Geflügels" hinzuzufügen: „und der Bienen". Tiefer Antrag bezweckte also, die Bienen unter die Haus- Ass gute tvedeek - Ater. —