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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-17
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1925
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Riesa gepflegt. «er die gu:e« 8kl« unterstützen will, kann sich durch Helu«, Beitrag betetlläe« oder Mitglied werde«. Anschriften sind zu richte« an den BrretnSkaffierer Surt Leutert, vt»marckftraße 4. —* Der ver«alt««-»s»nder»ng nach Ros« sen Sonntag, den 18. Oktober 1SSS verkehrt ab Riesa eine Stunde sptiter wie erst vorgesehen, und »war: Abfahrt a» Riesa 12.20 nacht», Ankunft in Roße« 1,44. Er hält aus alle« Zwiichenstattonen. , Entgleisung eine» EtfeubahnivaaenS. Am Freitag entgleiste in einem Zweiggleis des Bahn hofs Ostrau bei Dobeln ein Wasen, wodurch das Haupt- gleis Chemnitz —Riesa gesperrt wurde. Der Betrieb wurde wahrend der zweistündigen Störung »wischen Ostrau und Hschattz eingleisig aufrecht erhalten. Personen wur den nicht verletzt. —* Gestohlen wurden in der Nackt »um S. 10. 1925 in Hirschstein mittel« Einbruchs 3 Schrotsägen, 2 Spaten. 1 Axt, 1 Beil, I SimShobel, 1 Schnur, 3 Fei len, 3 Bohrer; in der Nacht zum 13. 10. 1925 abend« au« einem Garten 25 Meter neuer Maschendraht, 1 Mir. hoch, Maschenweite 2V, Zentimeter. —* Dir Volksbühne Riesa bietet, wie man un« mittelst, ihren Mitgliedern Montag, de« 28. Oktober zum ersten Male eine eigen« Veranstaltung: »Jugend" von Max Halbe. Um des sechzigsten Geburtstages de« Dichter« zu gedenken, geht diese Tragödie in einem Pfarrhause setzt über viele deutsche Bühnen. An dem Schicksal zweier jun- aer Menschen zeigt der Dichter, mit welcher elementaren Wucht die Siebe sich Bahn bricht. Anna ist im Hause de» Onkel», eine« katholischen Geistlichen ausgewachsen, und ein Kaplan ist ihr Beichtvater und Erzteher. Der weiß sich ihre» Glauben» so sicher, daß er in einem Kloster alle» für ihren Eintritt vorbereitet. Aber wie ihr Cousin, ein an- gehender Student, zu Besuch im Hause weilt, erwacht im Mädchen da» Weib. Noch nicht zwei Tage genügen, «ine jahrelange Erziehung über den Haufen zu werfen: der Weg de» Weibe» führt zum Manne, nicht in» Kloster. Mit selbst verständlicher Sicherheit läßt Halbe Anna diesen Weg gehen, bah wir durch alle drei Akte folgen müssen. Die Auf führung durch Mitglieder des Staatstheaters Döbeln läßt auf eine entsprechende Darstellung hoffen. — Bet der Ge- legenhett sei auch noch einmal darauf hingewiesen, daß sich neue Mitglieder für die Volksbühne im Schreibwarenge schäft Blume, Wettiner Straße, im Gewerkschafts-Sekreta riat und in den KonsumveretnSverkaufSstellen anmelben können. (Eintrittsgeld SO Pfg., MonatSbettrag 1 M.) Für die Aufführung von „Jugend" nächsten Montag werben auch Karten an Nichtmitglieöer abgegeben. —* Für das Russischen des städtischen Nit» tergutSteicheS in Merzdorf jst der 7. November (Sonnabend) in Aussicht genommen. Der Verkauf von Karpfen und Schleien an Private erfolgt am Teiche von vorm. 9 Uhr bi» nachm. 4 Uhr. Es wird versucht werden, den städtischen Kraftverkehr an diesem Tage so einzurichten, daß sämtliche bis zur Hamburger Straße fahrenden Kraft wagen ihr Endziel bis zum Gasthof Merzdorf verlegen. Der Besuch des landschaftlich schön gelegenen Gutsteiches und des interessanten Teichfischens dürste sich auch insofern verloh nen, als die Verwaltung des Gutes bestrebt sein wirb, den Preis für die Fische so zu stellen, daß wetteren Kreisen der Einwohnerschaft der Ankauf ermöglicht wird. 'Die amtliche Bekanntmachung über die endgültig festgesetzten Fischpreise erfolgt später. —* Da» Äbendblasen, daS gestern der hiesige MissionSposaunenchor auf dem Albertplatze veranstaltete, wurde leider durch die unsichere Wetterlage etwas beein trächtigt; immerhin hatte sich eine Anzahl Zuhörer ringe- funben, die sich an den vorgetragenen Chorälen und Liedern erbauten. Äte wir hören, beabsichtigt der Chor die schöne Einrichtung fortzusetzen und aller zwei bis drei Wochen die abendlichen Posaunenvorträge zu wiederholen. —* Deutscher Abend. Bei sehr starkem Zuspruche hielt die hiesige Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes am Donnerstag im Stern" einen Demschen Abend ab. Ein gün stiges Geschick fügte eS, daß an diesem IS. Oktober Reichs- Präsident Generalfelbmarschall von Hindenburg der sächsi schen Regierung in Dresden seinen Besuch abstattete. So lag denn doppelt fühlbar der Wille auf der stattlichen Ver sammlung, vaterländischer Gesinnung Ausdruck zu geben. Der Vorsitzende, Oberlehrer Janke, begrüßte die Versam melten, insbesondere die zum Teil mit Fahnen erschienenen Vereinigungen, und betonte den Willen der Alldeutschen, trennende Mauern innerhalb des Volkes »icderzulcgeu, weil den Deutschen nicht durch das Ausland, sondern nur durch Deutsche geholfen werden könne. Entwaffnet und innerlich uneins seien wir —ob in London oder Locarno — unseren in Waffen starrenden Nachbarn willkommen. Tröstlich sei die Heldengestalt des Reichspräsidenten, die trotz Windbruch und Kahlschlag in gelassener Ruhe wie eine mächtige Eiche alle» überrage. Ein dreifaches Heil erklang auf -en hohen Gast des SachsenlandeS, und die Versamm lung sang den „Hindenburg-Marsch" von Florentine Gür- ler. Nachdem Mitglieder der OrpheuSkapelle mit immer gletchbewährtem Spiele aufgewartet, sang Frau Elisabeth Naff-Schimann, die hochbegabte heimische Künstlerin mit strahlendem Svoran und fühlbarer seelischer Einstimmung Eduard Behms „Ich bin «ine Harfe", „Heimweh" von Hugo Wolf und später die Arte der Elisabeth aus „Tannhäuser": „Dich, teure Halle, grüß' ich wieder —". Am Flügel wal tete in gewohnter Meisterschaft Fräulein Käthe Mohn. Nachdem Fräulein Gertrud Janke Gutberlet» „Aufruf in der Nacht" gesprochen, ergriff der Redner des Abends, Diplom-Ingenieur Reith, da» Wort, um über „Frankreich und wir" zu sprechen. Herr Reith, ber seinerzeit Vorsitzen der der alldeutschen Ortsgruppe in Dortmund war, wurde beim Ruhretnbruch von den Franzosen alsbald verhaftet. Nicht will ich davon sprechen, sagte Redner, wie Frankreich uns im Lauf« der Jahrhunderte immer und immer über fallen, sondern über Frankreich an her Ruhr und wir» die wir un» Frankreich entgegenstellten. Frankreich, ber „Erb feind" — nicht wir haben ihn als Feind geerbt, sondern im französischen Volke gilt eS als Erbe, baß ber Vater dem Sohne sagt: „Deutschland ist unser Feind, und eS muß ver nichtet werden". Der Franzose vererbt die Feindschaft. Der sadistische Franzose ist immer derselbe geblieben, wie ber gute, vertrauende Deutsch« auch, der immer in -er Ge schichte dieselben Fehler macht und machen wirb, vielleicht aber sind wir dümmer und die Franzosen sadistischer ge worden. Wa» hatten wir Deutsche vor dem Kriege: Macht, Kraft, Ehre. Die andern hatten'« nicht, und wenn «» die andern haben wollen, so können st« «» un« nehmen, aber sie kriegen e« deshalb noch nicht. Einmal kommt der abgehackte deutsche Eichenstamm wieder zum Wachsen. Der Vertrag von Versailles bat e« nicht fertig gebracht, un» da» Genick zu brechen. Unsere Wirtschaft sinkt nicht allein durch die Franzosen, sondern auch durch unsere Eselei. Wenn wir in Locarno doch einmal ein Nein sagen und mit leeren Händen »urückkehren wollten! Aber ein Staatsmann muß eben etwas mit nach Hause bringen, womit er Staat machen kann. In Locarno Ja sagen, da» bedeutet Elend in der Zukunft. An Jasagern' haben wir von link» bi» recht» genug gehabt. Führer sind genug vorhanden — da» deut sche Volk muß sie finden und auf den Schild heben. Beim Ruhretnbruch haben wir die französische „Ritterlichkeit" und „eulture" kennen gelernt. Die Ruhr wäre heute noch nicht geräumt, wenn Abd el Krim nicht gar zu sehr gestochen hätte. Nach Marokko freilich hat man dies« Soldaten nicht geschickt, die waren in keinem Kriege mehr zu gebrauchen, dort mußten die Deutschen aus Elsaß-Lothringen kämpfen. Wir sind ein kleine» Geschlecht geworden und haben kleine Führer. Wir »rauche« -ar nicht k» groß« ««gst vor dem französischen Rteseuheere zu habe«, vir haben ft« ängst ich heretnschlrtchen sehe« in« Ruhrgebiet, vor Angst konn.c» st« die Rächt« nicht schlafe«, viel« von un» kämpften an der Ruhr und machten den Franzosen Schwierigkeit««, weil st« glaubten, die R«tch»regi«rung stehe hinter ihn««, aber RrtchSregtrrungen kommen und gehen. Ja, viel« von un», Li« Len Kopf in da» Loch gesteckt hatte«, bekamen noch Vorwürfe. Aber da» Vaterland, da» wir im Herzen tragen, soll un« nicht lohne« ober danken, aber Mitarbeiten soll es un» lassen beim Aufbau Deutschland», «ber -«sehe» müßen dabei — da» ist bitter. Der Sadismus der Franzosen hat sich an der Ruhr in Scheußlichkeiten gefalle«, di« nur im 80jährigen Kriege vorgekommen sind. Selbstverständlich gab e» bet un» auch Leute, die da sagten: Unsere Soldaten haben in Polen ober Belgien auch gehaust, ich weih, wie sie e» gemacht haben, denn ich war selbst mit draußen. DaS sind die, die etwa» auf dem Kerbholz haben. Soldaten, wie sie sei» sollen, waren da» nicht. Bet un» wurden solche Leut« bestraft, aber bet den Franzosen wurde eS befohlen. Redner schildert au» seinen reichen Erlebnissen ergreifende und erschütternde Szenen von vorgefallenen Uebergriffe« und Gewalttätigkeiten der französischen Besatzung im Ruhr- gebiet. Franzosen, die „Boches" ermordet hatten, wurde» verurteilt, begnadigt und befördert — alle» nur Theater. Auch Schlaget«» Ermordung war Theater: sie muhten etwa» in die Zeitung zu sehen haben, denn wirtschaftlich war an ber Ruhr doch nichts zu holen. Mit erhobenem Sinn erzählte Redner vom Stolz deutscher Jünglinge uni» von der Sprödigkeit westfälischer Mädchen. Ausschüsse wach ten, daß sich niemand vergaß, und Gcherenklub» schnitten ehrvergessenen Mädchen das Haar ab. Im Rahme» seiner GefängniSerlebnissc schilderte Redner die Schliche ber Fran zosen, wie sie Geständnisse erpreßten und im Gefängnisse selbst noch ein Lpitzclsystem aufrecht erhielten. Nachdem noch 8 16 der VölkerbundSakte betr. Durchmarschrecht ber Fran zosen Lurch Deutschland im Spiegel der Nuhrbesetzung be leuchtet worden ivar, schloß Redner mit einem hohen vater ländischen Weck- und Sammelrufe an die Anwesenden, die ihm durch langanhaltenben Beifall dankten. Nach wechseln den Musikstücken, Sprcchvorträaen und allgemeinen Ge sängen schloß der Deutsche Abend gegen 12 Uhr mit Hcilruf auf deutsches Volk und Land. —»Billiger Sonderzug nach Berlin. Zu ber Sonderfahrt 4. Klaffe nach Berlin am 24. und 25. Ok tober 1925 werben setzt die Fahrkarten verkauft. Jeder Neiscteilnehmer erhält ein Programm unentgeltlich. Ab fahrt in Riesa am 24. Oktober 1925 4H4 nachm. An- kunft in Berlin 7,45 abends. Rückfahrt ab Berlin 25. Ok- tober 1925 8,10 abends, Ankunft in Riesa 11H7 abends. Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt beträgt-ab Riesa 6.40 Mark. ES wird nochmals besonders darauf hingewiesen. Laß zu dieser Sonderfahrt im Einvernehmen mit dem Fremdenverkehrsbüro ber Stadt Berlin alles aufgebvten wird, Vergünstigungen zu verschaffen. Auf Wunsch wer den ausgegeben: Zusatzkarten A: Straßenbahnrundfahrt durch Berlin mit Führung 1.50 NM.; Zusatzkarten B: Besichtigung des Zoologischen Gartens, Hoch- und Unter grundbahnfahrt, Mittagessen 8.50 RM.; Zusatzkarten C: Hoch- und Untergrundbahnfahrt, Besuch deS Märkische» Museums, Mittagessen 8.— RM.; Zusatzkarten D: Für die Uebernachtung einschl. Frühstück, Preis 6.— NM. (Be- dienungsgeld eingeschlossen). Auskunst über die gleichzeitig zum Verkauf kommenden Theaterkarten erteilen die Fahr- karten-Ausgaben. Der Verkauf der Zusatz- und Theater karten wird Donnerstag, den 22. Oktober, mittags 12 Uhr geschlossen. Alles weitere ist aus den auShängenden Pla katen ersichtlich. —* Gesetzliche Feiertage in Sachsen. Um Irrtümern entgegenzutrcten, sei nomalS ausdrücklich fest- gestellt, daß sowohl der 31. Oktober, Ncformatioiisfest, als auch der 9. November, der Revolutioiisfciertag in Sachsen' gesetzliche Feiertage sind. Da beide auf einen Wochentag fallen, wird an diesen Tagen die Arbeit in Sachsen, wie an Sonntagen, ruhen, ebenso haben selbstverständlich Behörden und Schulen geschlossen. Die Eisenbahn wird Sonntags verkehr durchführen. —* Gewerbekammerwahlen. In nächster Zeit finden wieder Wahlen zur Gewcrbekammer statt. Sie find von drei zu drei Jahren bei Ausscheiden der einen Hälfte der ordentlichen Kammermitgliedcr vorzunehmen. In den Urwahlen werden von den Wahlberechtigten zunächst Ver trauensleute, Wahlmünner, gewählt, die dann in der Haupt wahl nach einer Besprechung von Wünschen für die künftige Zusammensetzung der Kammer die Kammermitglieder wählen. Die Wahlen sind geheim. Im Hinblick auf die Wichtigkeit ber Gewerbckammcr als gesetzliche Standesver- tretung von Handwerk, Gewerbe und Kleinhandel ist eine rege Wahlbeteiligung dringend zu wünschen. Als Ausweis über die Wahlberechtigung dient der Gewerbekammer-Bei tragszettel 1924 25. Näheres über Zeit und Ort der Wahlen ist aus den demnächst erscheinenden Bekanntmachungen zu ersehen. —* Antrag im Landtag. Im Landtag ist folgen der Antrag von ber Deutschen Bolkspartci eingegangen: Der Landtag wolle beschließen, die Negierung zu ersuchen, 1. rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, um die ber sächsischen Landwirtschaft namentlich in höheren Gebirgslagen durch Unwetter während ber Erntearbeiten entstandenen Schäden festzustellen, 2. Vorkehrungen zu treffen, um durch staatliche Unterstützungen die Beschaffung von Saatgut und Dünge mitteln u. a. dort zu fördern, wo Mißwuchs un- ungebor gene Ernte eine intensive Bewirtschaftung gefährden, 8. auf steuerlichem Gebiete Erleichterungen zu ermöglichen für die durch Unwetter schwer geschädigten landwirtschaftlichen Un ternehmungen. —* Der Bund deutscher Mieterverrtn« e. V., Sitz Dresden, veranstaltet vom 16. bi» 18. diese» Monats anläßlich seine» 25jährigen Bestehen» eine Jubiläums tagung. Gestern abend fand im Plenarsitzungssaale des Landtages eine Versammlung statt, in der Bürgermeister Dr. Külz, Vorsitzender des WohnungSauSschusse» Le» Reichs tages, über Reichstag und deutsche WohnungSpoltttk sowie Professor Dr. Schäfer, Direktor deS Statistische« Amtes, über die deutsche Wohnungsnot, ihre Entstehung, Art und Umfang sprachen. Die öffentliche BundeSauSschußsttzung findet morgen statt. —* Geldbewegung ber der RetchShaupt- kasse. Nach der Uebersicht über die Geldbewcgung bei der ReichShauptkasse betrug die Summe der Einzahlungen für die Zett von Avril btS September 3 634 567 NI M , die Summe der Auszahlungen - für die gleiche Zeit 3 749595216 M. ES war demnach ein Zuschuß nötig von 115027 985 M. Die schwebende Schuld betrug am 30. September 81124200 M- —* BerkehrStagung. Der Berkehr-auSsckutz deS Dresdner DerkehrSvereinS hält am Donnerstag, den 22. Oktober 1925, nachm. 3 Uhr in Dresden, im Sitzungs zimmer de» Verwaltungsgebäudes ver JahreSsckau, Lenne- Pratze 3, die übliche Herbst-BertehrStaaung für vaS ge samte mittelsächsische BerkehrSgebret ab, dre einer Aus sprache über DerkehrSwünsche jeder Art (Eisenbahn-, Kraft wagen, Elbdampfer, Post usw.) und über die bereits ge stellten Anträge und die gemachten Erfahrungen gewid met ist. Alle Berkehrsmteressenten sind etnaeladen. Be sondere schriftliche Einladungen gehen nur ben Teilneh mern der vorjährigen Sitzung zu. > —*Arbett»marktvom4. btSIO. Oktober 1925. Obwohl sich auch in dieser BertchtSwoche die LrbeitSmarkt. laa« nnr wenig verändert bat. ist doch ein allgemeiner Still« LonntegSgedeake». Ist. Sonntag «ach Tri«tt. Evangel. Job». 1, 4: „In ihm (Christ«») «ar da» Leven". Lebe». Ma« ran« die Leiche eine» eben Gestorbenen »« schein- barem Leben erwecke», wen« man elektrisch« (galvanische) Ström, durch sie gehen läßt. St« fLngt dann a« sich zu bewege«, wohl auch Rund u«d Auge« zu öffnen, aber e» ist kein wahre« Lebe«. E» sind nur künstliche Mtz»kelbe- wegungen, die aufhören, wenn der Strom aufhört. Die Leiche war eben nicht in Berührung mit wirklicher Leben», kraftaekommen. Man kann auch versuchen, «ine Kirche durch neue Orga nisation und Ausgestaltung ihrer Arbett»methoben zu neuem Leben zn bringen. Aber da» allein würbe ein Scheinleben erzeugen. Der Weg zu wahrem innerem Leben ist et« anderer. Wen« wir die Geschichte der Christen- bett überblicken, finden wir fast au»nahm»loS, baß di« Zetten, wo sich die Liebe zu dem Herrn ChrtstuS erneuerte, Zeiten frischeren Glaubenslebens wurden. Wen» Christi Gestalt dem Herze» wieder nahetritt, dann tritt ihm da» Lebe» nahe. Go tiefe», reiche», reine», innige», gewaltige» Gotte»leb«n wie in Jesu» ist eben doch sonst nirgend» zu finde«. Und Leben weckt Leben. Auch unsere Zeit tritt nach jahrzehntelangem Forschen mehr verstandesmäßiger und geschichtlicher Art wieder un- mtttelLarer zu ihm heran und stellt sich unter seinen Ein druck. E« ist gut so. Denn im Anschluß an ihn liegt da» Leben. Je mehr Christus in einer Zeit Gestalt gewinnt, desto mehr wird sie wahre» innere» Leben haben, nicht nur Scheinleben, nicht nur bewegliche Geschäftigkeit, sonder« Leben au» Gott, da» tiefste Befriedigung gibt und immer ve« schaffende Glaubens- und Liebeskräfte erzeugt. Sl.-H. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, den 17. Oktober 1925. —* Wettervorhersage für 18. Oktober. (Mit- «teilt von der Sächsischen Landeswetterwarte Dresden.» Anfangs zeitweise beiter. Nackttemperatur nnr wenig über Gefrierpunkt; höhere Lagen Kältegrade. Im Lause dr» morgigen Tage» Trübung und Niederschläge, im oberen Grzaebirae al» Schnee. TageStemperatnren iin Flachland einige Grad über Gefrierpunkt. Flachland schwach« bis mäßige, höhere Lagen lebhafte Winde, anfangs aus südlichen, später aus westlichen Richtungen. —* Der diesjährige Herbst-Jahrmarkt, der am morgigen Sonntag mittag seinen Anfang nimmt, wird voraussichtlich gut bewsickt werden; er wird somit dem vorausgegangenen Frülnahrsmarkte an Ausdehnung und Reichhaltigkeit kaum nachstehen. Außer zahlreichen Duden und Verkaufsständen, die auf dem Albertplatze und den Straßen deS unteren Stadtteile» Aufstellung erhalten haben, sind auch der Altmarkt und die Meißner Straße wiederum mit Schaubuden und Karussells gut be seht, sodaß Gelegenheit für allerlei Unterhaltung in rei chem Maße vorhanden ist. Sofern sich einigermaßen gün stiges Wetter einstellt, wird während der Jahrmarktstage, und insonderheit am morgigen Sonnlage, der übliche starke Verkehr in der Stadt nicht ausbleiben. Hoffent lich beschert der Wettermacher den Fieranten und den Jahrmarktsbesuchern das erwünschte sonnige Jahrmarkts wetter. Die hiesigen Geschäfrsläden können bekanntlich ebenfalls am morgigen Sonntag bis abends 6 Uhr offen gehalten werden. Wir wollen hoffen, daß auch die hie sigen Geschäftsinhaber, sowie die Schank- und Tanz statten einen angemessenen Gewinn von dem Jahrmarkts verkehr davontragen. Der Anzeigenteil der vorlie genden Tageblatt-AuSgabc enthält eine reiche ?luswahl von Empfehlungen und Ankündigungen. Es lohnt sich, diese einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. —* Auf dem heutigen Vlehmarkt in Riesa waren 59 Ferkel und 13 Läuferschwerne zum Verkauf ge stellt. Für Ferkel sind 10 bis 28 Mark und für Läufer schweine 55 bis 70 Mart (Ausnahmen über Notiz) be zahlt worden. Der Geschäftsgang kann als guter be nannt werden. Andere Tiergattungen wurden nicht auf getrieben. —* Goldenes und Silbernes Ehejubiläum. Morgen Sonntag, den 18. Oktober, ist cs auch Herrn RatS- Loten i. R. Ernst Scheibe mit seiner Gattin vergönnt, LaS seltene Fest -er Goldenen Hochzeit zu begehen. Gleich zeitig feiert der Schwiegersohn des Jubelpaares Herr Otto Fritzsche mit seiner Gattin Martha geb. Scheibe das Silberne Ehejubiläum. — Wir nehmen gern Veran lassung, -en beiden Jubelpaaren anläßlich des schönen Fa milienfestes die herzlichsten Glückwünsche hiermit darzu bringen. Möge auch de» lieben beiden Alten ein reichgcseg- netrr Lebensabend beschicden sein. —* Zur Wohnungsnot in Riesa. 1578 Woh nungssuchende. Im Wohnungsamt beträgt die Zahl der Wohnungssuchenden mit Ende September 1925 1578. Davon haben 619 eine eigene selbständige Wohnung, 954 keine solche. Die Zahl der Vordringlichen betrug Ende Sep tember 1925 343. Im vergangenen Vierteljahr wurden «in- schließlich Not. und minderwertigen Wohnungen insgesamt 21 Wohnungen vergeben. —* Schwerer Unfall im hiesigen Lauch hammerwerk. Am 15. Oktober nachmittag» verbrannte sich der Motorwärter Heinrtch Hofmann au» Markwttz bet Oschatz durch Kurzschluß. Hofmann war in Abteilung Gtabwalzwerk mit Reinigen und Oelen der Schaltkasten beschäftigt. Nachdem der Schalter wieder unter Spannung gesetzt war, entstand beim AuSprobteren des Relai- ein Kurzschluß. Durch ben entstandenen Lichtbogen wurde Hof- wann tm Gesicht, am Arm und an Len Händen schwer ver brannt. Der Bedauerliche wurde mittel» Krankenauto nach dem Stadtkrankenhaus gebracht. —* Auto uns all. Heut« nachmittag in der vierten Stunde ereignete sich am Eingänge ber Meißner Straße ein Autounfall, der leicht schwerere Folgen hätte nach sich ziehen, können. Eine Frau au» Rüderau wurde von einem Drebner Auto angefahren. Durch ben Unfall erlitt die Fran, die mit einem Kinderwagen di« Straße entlang ge fahren ist, mehrere Hautabschürfungen. Wie durch Augen, zeuaen festgestellt worden ist, trifft dem Autofahrer an dem Unftille keine Schuld. —* Kleinkunst-Modenschau. Kommenden Mittwoch nachmittag und abend findet rin Saale de» Hotel Hopfner eine Haussrauen-Kaffeestunde statt, ver bunden mit einer Kleinkunst-Modenschau, an welcher ver schiedene hiesige Firmen beteiligt sind. Außerdem wird die bestens bekannte Dresdner Rundfunk-Kapelle mit- wirken. —* Stammtisch zum Kreuz. Der fett 1888 be stehende Wohltättgkritöverctn beschloß in seiner Ausschuß- sitzung, dem städtischen Fretbettensond» 800.— Mark zuzu führen. Damit fall dem Wunsch der Stadtverwaltung, für unbemittelte Bürger tm hiesigen Krankenhause wieder, wie vor dem Kriege, durch diese Beihilfe näher gekommen wer- den. Ueberhaupt zeigte sich bei der Zusammenkunft reges Jntereffe für die edlen Ziele des Stammtisches. Infolge »er sich sehr fühlbar machenden Not sollen auch zu Weih- «achte« wieder alte arme Leute ber Stabt, soweit e» bi« Berhältntffe der Kaffe gestatten, mit Geldgeschenken bedacht werben. Der Stammtisch zum Kreuz hat seit einer langen Rktbe von Jahren die Neujahrsglückwunschablösung in
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