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««d Anxrtger MedlM M Dyckg«-. Tck.^ramrwAdresss: 6 IFemsprechstell» Tageblatt Stt sL Nr. LL für öle Königl. Amtshauptwannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, . i sowie den Gemeinderat Gröba. n Montag, SS. Januar IMS, abends. «2. Jahr,. La» Riesaer Tageblatt scheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart b0 Pjg., durch unsere Träger Irrt ins HanS 1 Marl 65 Pjg., bei Abholung am Schalter der kailerl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briesträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeigen-Anuahmr sür die Nummer de» Ausgabetages bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Goethestrabs VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Da mehrfach wahrzunehmen gewesen ist, daß a) die Vorschrift in Punkt 7 der amtshauptmannschaftlichen Bekanntmachung oom 8. Dezember 1891 — L 3040 — (Nr. 193 de» Riesaer Amtsblattes), da» Anbringen von Laternen an Wagen und Schlitten betr, nicht allent halben befolgt wird und daß b) Radfahrer entgegen der Vorschrift in § 2 der Verordnung vom 16. Oktober 1907, den Radfahrverkehr auf öffentlichen Wegen betr., bet Dunkelheit ohne Licht fahren, insbesondere beim Zusammen- bez. Hintereinanderfahrrn meh rerer Radfahrer nur da» Rad de» ersten Fahrer» mit brennender Laterne »ersehen ist und die folgenden Radfahrer ohne Beleuchtung fahren, wodurch sehr häufig auch Unfälle herbeigeführt werden, werden die bezüglichen Vorschriften zur genauen Befolgung anderweit bekannt gegeben. Zu a) „Alle auf den Chausseen, fiskalischen Straßen und KommunikationSwegen verkehrenden beladenen oder leergehenden, zur Beförderung von Personen oder zum Transport von Gütern und Lasten bestimmten, mit Pferden »der anderen großen Zugtieren bespannten Wagt» oder Schlitten find von eintretender Dunkelheit an, mit Ausnahme der mondhellen Nächte, mit brennender Laterne zu versehen, und zwar die der Personenbeförderung dienenden Wagen und Schlitten zu beiden Seiten, während bet den übrigen Fuhrwerken die geeignete Anbringung einer weit sichtbaren Laterne genügt." Zu b) „Jede- Fahrrad muß während der Dunkelheit und bet starkem Nebe mit einer hellbreuueudeu Laterne mit farblosen Gläsern versehen sein, welche den Lichtschein nach vorn auf die Fahrbahn wirft". Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden, insoweit nicht anderweite strafrechrltche Bestimmungen darauf Anwendung leiden, außer dem etwaigen Schaden ersatz« und Erstattung etwa aufzuwenden gewesener barer Auslagen gemäß 8 366 Ziffer 10 des ReichLstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 6« M. oder Haft bis r« 14 Tagen bestraft. Die Nichtbeachtung der Vorschriften wird unnachsichtlich zur Bestrafung gezogen werden. < / Großenhain, den 14. Januar 1909. 72 L Die Königliche Amtshauptmauaschaft. Freibank Glanbitz. Morgen Dienstag von nachm. 2 Uhr ab kommt Rindfleisch, Pfund 40 Pfg^ zum Verkauf. Der Gemrindevorstand. Die Radfahrkart« Nr. 55, lautend auf Max Hoffmann, ist verloren gegangen und wirb.hiermit al» ongiltig erklärt. Bobersen, den 24. Januar 1909. Der Gemeiudevorftand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 25. Januar 1909. —Tagesordnung zur Sitzung des Stadtver- ordnetenkollegiumS am Dienstags den 26. Januar 1909, nachmittags 6 Uhr. 1. Ratsbeschluß, betreffend die Rück' gäbe der von städtischen Beamten hinterlegten Dienst kautionen. 2. Ratsbeschluß, betreffend die Errichtung eines Häutetrockengebäudes am städtischen Schlachthof. 3. RatS- beschlutz, betreffend die Erhöhung deS Schulgeldes am Real progymnasium mit Realschule auf jährlich 150 M. von Ostern 1909 ab. 4. Ratsbeschluß, betreffend die Gewährung von Umzugskosten dem Stadtwachtmeister Fuchs. 5. Gr- gebniS der am 17. Dezember 1908 bet einigen städtischen Kassen stattgefundenen Revisionen. 6. StadträtlicheS Er suchen um Ernennung dreier Wahlgehilfen für die dem nächst stattstndende Stadtverordneten-ErgänzungSwahl (an Stelle der ausgeschiedenen Herren Heldner und P. Fischer. Hb. Red.). 7. Mitteilungen. 8. Restantenregulativ. Nicht öffentliche Sitzung. —* Herr Pastor Römer hielt gestern im Vormittags- gotteSdienste, nachdem er heute vor acht Tagen von Herrn Sup. Pache im Beisein des Vertreters des Patronats, des Herrn Bürgermeister» Dr. Scheider, und de» Ktrchenvor- stände» im Sitzungssaals de» letzteren verpflichtet worden war, seine erste Predigt als zweiter Dtakonu» unsrer Kirchgemeinde. Er begrüßte im Eingang seiner Predigt die Gemeinde unter Dank gegen Gott sür seine gütige Führung und bekundete zugleich auch dem Kirchenvorstand seinen Dank sür da» durch seine Wahl in ihn gesetzte Ber- trauen. Möge er recht lange im reichen Segen in unsrer Gemeinde wirken. —* Am 27. Januar, dem Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, sind die Schalter bei den hiesigen Postanstalten und in Gröba wie an Sonntagen von 8—9 vorm. und 12—1 mittag» geöffnet; am Nachmittage bleiben die Schalter geschlossen. Die Briefbestellung findet zweimal, 7>/z und 11*/, vorm., die Geld-, Paket- und Landbestellung einmal, 7*/z vorm., statt. Die Briefkastenleerungen erfolgen wie an Werktagen. —* Von einem Krümpergeschirr wurde am Sonn abend gegen Mittag am Kaiser Wilhelmplatz ein Lshr- ltng überfahre«. Die Verletzungen, die der junge Mensch hierdurch erlitt, machten seine Ueberführung in da» StadtkrankenhauS nötig. —* Der „Postscheck- und Ueberweisung». verkehr", so lautete da» Thema, das der KreiSoerein Riesa im verbände Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig zu einem Vortragsabend gewählt hatte, der am vergangenen Sonnabend im Gesellschaftshause stattfand. Al» Redner war Herr Oberpostassistent Bräutigam von hier gewonnen worden, ein Herr, der infolge seiner beruflichen Tätigkeit sntt der nicht so einfachen, weil noch neuen Materie, völlig vertraut ist. Daß man dieser neuen postalischen Sinrich- tung lebhafte» Interesse entgeg,«bringt, bewies her zahl reiche Besuch, den der Vortragsabend gefunden hatte. Der Saal wär stark besetzt, al» gegen Uhr Herr Oberpost- asststent Bräutigam, nachdem der Vorsitzende des KreiSoer- ein», Herr Schentke, einleitende Worte gesprochen, seinen Vortrag begann. Wir haben schon an der Jahreswende mehr- fach Artikel und aufklärende Notizen über Len Postscheck verkehr veröffentlicht. ES erübrigt sich wohl deshalb, das Thema ausführlicher zu behandeln. ES sei aber im allge meinen Interesse folgende» aus dem Vortrag mitgeteilt: Innerhalb de« Reiche» sind 9 Postscheckämter eingerichtet. Jedermann kann auf da» Konto eine» Postscheckkontoinhabers Vareinzahlungen mittels Zählkarte, sowie auch durch Post anweisungen bei jeder Postanstalt machen. Die Einlagen sind unverzinslich. Die Bedürfnis- und Zweckmäßig- keitSfrage de» Postscheckoerkehr» hat sich in anderen Ländern längst erwiesen. Für Einzahler und Empfänger ist eS ganz gleich, wo die Zahlung erfolgt und wo der Empfänger sein Postscheckkonto hat. Der Postscheckoerkehr umfaßt das ganze deutsche Reichsgebiet einschl. Bayern und Württem berg. Die Post sei von dem Wunsche beseelt, das Ver fahren für jeden Kontoinhaber so bequem wie möglich zu machen. Ein Postscheckkonto sich eröffnen zu lassen, ist jedermann berechtigt. ES müssen nur dauernd Mk. 100.— al» Stammeinlage hinterlegt werden. Wenn eine Firma zwei getrennte Kaffen führt, so kann sie zwei Postscheck- tonten sich zulegen. Zu den Anträgen auf Eröffnung eine» Postscheckkonto» seien an jedem Postschalter unentgeltlich Formulare zu erhalten. Die Stammetnlage ist bei der Anmeldung mit etnzusenden. ES empfiehlt sich aber, etwas mehr einzusenden, damit die notwendigen Formulare gleich mit bezahlt werden. Die Postscheckämter fordern die Unter schriften der Kontoinhaber ein, um die Echtheit der Unter schriften jederzeit feststellen zu können. Redner erläutert dann, in welcher Weise die Kontoinhaber die Zahlungen leisten, bezw. wie die Empfänger die Zahlungen in Em- pfang nehmen. Zur Baretnzahlung sind Zahlkarten ein- geführt, mittel» welcher»Zahlungen bi» zu Mk. 10 000.— geleistet werden könnm/ Die Zählkarten werden nicht frankiert. Sine andere Art der Zahlung auf Postscheck konten ist die mittels Postanweisung, doch können damit nur Zahlungen bi» zu 800 Mk. bewirkt werden, und müssen die Postanweisungen, wie bekannt, bei der Ein lieferung frankiert werden. Jedem Kontoinhaber ist es zu empfehlen, daß er seine geschäftlichen Drucksachen mit der Nummer seine» Postscheckkonto» versteht. Die Benutzung der Zahlkarte gibt dem Absender gleichzeitig Quittung über geleistet« Zahlung in die Hand. Für je 500 Mk. werden 5 Pfg. Gebühr erhoben, die dem Konto des Empfänger» zur Last geschrieben werden. Die Abschnitte der Postan weisungen und der Zahlkarten werden dem Empfänger porto- und bestellgeldfrei übersandt. Alle Beträge können auch ferner auf Reichsbankgirokonto überwiesen werden. Geldempfänger können eingehende Postanweisungsbeträge auch auf ihr Konto eintragen lassen. Für die Rückzahlungen sind ebenfalls Formulare geschaffen worden, die von den Postscheckämtern den Kontoinhabern zugestellt werden. Be züglich dr» NrberweisungSverkehr» ist erwähnenswert, daß jede einzelne Ueberweisung nur 3 Pfg. Buchungsgebühr kostet. Der Höchstbetrag, auf den ein Postscheck ausgestellt werden darf, beträgt 10 000 Mk. Der Scheck ist binnen 10 Tagen zur Einlösung vorzulegen; e« bestehen bezüglich der Scheck» noch eine Reihe Bestimmungen, die am besten bei den Postanstalten, da hier zu weit führend, erfragt werden, wenn jemand sich hierüber zu informieren wünscht. Der Postscheck hat verschiedene Abweichungen von dem Bankscheck; so fehlt ihm z. B. die „Ueberbringer"°Klausel. Die Post übernimmt die Pflicht, bei jeder Zahlung die Identität des Empfängers festzustellen. Die Briefe an daS Postscheckamt sind ausnahmslos zu frankieren. Die Ge bühren für Ueberweisungen und Zahlungen sind sehr nied rig, die zu Lasten desjenigen Kontoinhabers geschrieben werden, der die Ueberweisung beantragt. Für jede Barrückzahlung durch die Kaffe des Postscheckamts» oder durch Vermittlung einer Postanstalt wird eine: feste Gebühr von 5 Pfg., außerdem ein Zehntel vom Tausend deS auszuzahlenden Betrage» erhoben. Noch möchte nicht unerwähnt bleiben, daß der Kontoinhaber über jede Buchung vom Postscheckamts eine Mitteilung in Form: eines Kontoauszuges erhält. Der Vortrag war mit vielen erläuternden Beispielen durchflochten. Er führte dem Zu hörer eindringlich zu Gemüts, daß der Postscheckoerkehr nicht nur für den Großbetrieb von Nutzen ist, sondern e» können, sich dessen auch die kleinen Betriebe, Handwerker rp. mit Vorteil bedienen. Sehr beifällig wurde der Vortrag, der eine Stunde währte, ausgenommen. —" In einem hochinteressanten Lichtbildervor- trage führte gestern abend im Hotel Höpfner der Turn-» verein Riesa seine Mitglieder und geladenen Gäste nach dem Schauplatz de» letzten deutschen Turnfestes in Frankfurt am Main, an dem bekanntlich auch eine Ais zahl hiesiger Turner teilgenommen haben. Einer der selben schilderte zunächst die Hinreise, woraus auf der Leinwand eine große Airzahl Bilder vom Feste vorüber zogen. Erläuternde Worte dazu sprach der VereinSvor- sitzende, Herr Amtsgerichtssekretär Hugo. Bildern der Feststadt selbst und des großen FcstplatzeA mit seiner ge waltigen Festhalte folgten solche des Festzugcs, an die sich-dann die Aufnahmen von den turnerischen Vorfüh rungen anschlossen. Mit großem Interesse wurden die Bilder von den Anwesenden verfolgt, die dadurch einen Blick in das Leben und Treiben eines solch gewaltigen Festes, wie es das letzte Deutsche Turnfest war, tun durf ten. Der Dank für das Gebotene, das mit Allgcmein-Gc- sang eröffnet und beschlossen wurde, kam in dem lebhaft gespendeten Beifall zum Ausdruck. Nach dein Vortrag vereinte die Erschienenen ein fröhliches Tänzchen. —° In seiner Januarsitzung beschloß der hiesige Gabclsb. Lten 0 graPhcnverejn von einem durch den Gaurcrtrcter angeregten Abonnement aus Hie iLeub- ncrscho Ltestogr. Lessbibliothek als Vereinsblatt abzusehen, vielmehr den Uebungsabendcn wie bisher die reichhaltiger«; Beilage zur Deutschen Stcnogr.-Zeitung zu gründe zu legen und für Vereinsangclegenheitcn die örtliche Preffy pur »0 71,. pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Gejchäftästellc durch di« Post frei in» Hau» 69 Pfg.; bei Abholung an jede:. Postjchalter Deutschland» und durch di« Austräger frei in» HauS' nur SS Ug.