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Ein« kau» dreistündig« Sitzung genügte heut«, um hi« Beratung Her di« Strafgesetznovelle zu beenden und st« der Justizkommtsfion zu übergeben. Da» hohe Hau» ist sehr schwach besetzt. Den größten Lei! der Ab geordneten trieb da» herrliche FrühlingSwetter hinau» in di« freie SotteLnatur. Zu einer grotz angelegten Rede «ahm heute nur noch der Freisinnige Müll er-Meiningen da» Wort, der zunächst wünscht», dieser Vorlage möge bald «ine Novelle zum Milttärstrafgesetzbuch folgen. Schwere Bedenken hat er besonder» gegen die neuen Bestimmungen öder die falsch« Nachrede und über Preßdelikte. Da» Ver bot de» Wahrheitsbeweise» sei ein Martyrium gefährlichster Art für die Revolverpresse. Wa» man bekämpfen, allein bekämpfen müsse, sei die unmoralische Entkleidung de» Be leidigten. Dr. Faßbender vom Zentrum wünscht eine »eitere Verschärfung der Strafe wegen Mißhandlungen von Kindern. Au» der Rede de» Freisinnigen Heckscher, der nochmal» einen kurzen Weg durch die Vorlage antritt, ist bemerkenswert, daß er in dem Gesetzesentwurf eine Kon zession an liberale Forderungen fleht. Die Freisinnigen schicken nach den beiden Juristen noch einen Lehrer vor, Herrn Hormann, der an der Hand von Auszügen der fürchterlichen KtndermtßhandlungSchronik lebhaft für ver schärfte Strafen gegenüber den Quälern der Unmündigen und Hilflosen platdiert. Nachdem der Sozialist Frank sich gegen da« Schlagen der Kinder in Len Volksschulen ge wendet und vorgeschlagen hat, die gesamten Bestimmungen über Beleidigungen au» der Novelle auszuscheiden, wehrt sich der Staatssekretär Dr. Nieberdtng kurz und scharf gegen den beleidigenden Vorwurf Frank», er vertrete die Borlage nur mit halbem Herzen. Der nationalliberale Wölzl regt an, die Bekämpfung der Prostitution in die Novelle einzuflechten. Der Staatssekretär erwidert, rine anderweitige Regelung der Vorschriften auf sexuellem Gebiete sei in der Schwebe. Der Pole Seyda stellt sich auf den Standpunkt, da» Recht auf das freie Wort sei ebenso schutzbedürftig wie die persönliche Ehre. Herr Kölle von de» Wirtschaftlichen schließt den Reigen mit der Bitte um Reform des 8 193, der von der Wahrung berechtigter Interessen handelt. Montag wird man sich der Zivtl- prozeßnovelle zuwenden. llüa in kW in jWtiMn ÄuM in SMntiiWl ui un Um Zien hiaben wir bereits in voriger Nr. berichtet. Es sei aber doch noch der Resumeebericht unseres Korrespondenz- Bureaus wirdergegeben, der folgendermaßen sich ausläßt: Aus der Menge der sich häufig widersprechenden Mel dungen lägt sich über den Verlauf des 24. April folgendes Bild gewinnen: Um 4»/s Uhr früh griffen die mazedoni schen Truppen die auf der Ostseite des Goldenen Horns gelegenen Pulvermagazine in Kiassim-Pascha, Okmeidan und Kiathane an, drangen sodann ostwärts in der Rich tung auf den Jildiz vor und besetzten die Kriegsschule in Pankaldi. Die Artillerie-Kaserne im Täximgarten er öffnete darauf gegen die Kriegsschule ein heltiges Feuer und zugleich entspann sich der Kämpf um die Tasch- kischla- und Mätschka-Kaserne. Unt 11 Uhr ergaben sich die Taxim- und die Matschka-Kaserne, während der Kampf um die Taschkischla-Kaserne mit äußerster Heftig ¬ keit sortgesührt wurde, da -ort ü Bataillone Infan terie lagen, unter ihnen da» vierte Salonikter Jäger- Bataillon, von dem der letzte Aufstand äuSgegange» war und dessen Auslieferung die PelagerungSarmee gefordert hatte. Mehr als die Hälfte der Kasernenbe- sotzung soll gefallen sein, aber auch die Verluste der mazedonischen Armee waren hier sehr bedeutend. In Stambul wurden die Pforte und das Kriegsministerinni nach leichtem Kampf besetzt. DaS Marinearsenäl in Terfhane, dessen Besatzung für stark fultansreundlich galt, ergab sich kampflos, ebenso die zwei in nächster Nähe des Jildiz gelegenen Kasernen, die 17 Geschütze übergäben. Abends befanden sich somit sämtliche Aä- fernen mit Ausnahme der Jildizbesatzung in den Händen der Belagerungsarmee. Die Zahl der Toten und Ver wundeten wird auf zweitausend geschätzt. Die mazedo nischen Truppen haben besonders dadurch große Ver luste erlitten, daß die Gegner mehrmals die weiße Fahne hißten, die Truppen so heranlockten, dann aber feuerten. Alle Aerzte, Apotheker und Hospitäler in Pera heben sich der Armee zur Verfügung gestellt. Jede Gefahr kür die ««»»«der soll behoben sein. Die Deutsche Orientbank erhielt von ihrer Konstantinopeler Filiale folgendes T'eletzramm: „Stadt ganz in Händen mazedonischer Armee, alles ruhig. Glauben jede Gefahr vorbei, denn einziehende Truppen musterhafte Ordnung. N-mk alles wohl." Eine Mitteilung der türkischen Botschaft in Berlin faßt die Ergebnisse des Kampfes wie folgt zusammen: „In Konstantinopel sind das zweite und dritte Armee korps eingerückt und haben sämtliche Käsernen besetzt. Nur gegen einige Käsernen, in denen Widerstand geleistet wurde, müßte Gewalt angewandt werden. Cs herrscht vollständige Ruhe und Sicherheit in Kvnstantinapel. Sämtliche fremden Missionen, Hotels, Banken usw. sind unter militärischen Schutz gestellt worden." Tie „Agence Havas" meldet aus Konstantinopel vom 25. d. M. 1 Uhr 40 Min. nachmittags: Tie gesamte Besatzung des Jildiz hat sich ergeben und die Waffen ausgeliefert. Torpedoboote kreuzen im Hafen, um eine Fluche des Sultans zu verhindern. Ueber eine verfehlte Kavallerie-Attacke berichtet das ,,L. D.": In dem Moment, als die Artillerie Stellung genommen hatte, versuchte die Konstantinopeler Kavallerie einen Angriff, der jedoch glänzend abgeschlagen wurde. Hierbei blieben 47 Tote und 40 Verwundete auf dem Platze. Tie Offiziere der Daxim-Kvserne sowie des 4. Jögerbataillons sind die Urheber der Meuterei am vergangenen Dienstag. Sie wurden geschlossen nach der Kriegsschule geführt und sehen der baldigen Erfüllung ihres Schicksals entgegen. Auch unter den Mannschaften soll ein furchtbares Strafgericht gehalten wer den. Es heißt, daß jeder zehnte Mann erschossen werden soll. Es wäre jedenfalls voreing, mit dem Stege der Jung türken den jüngsten Aufstand als beigelegt erachten zu wollen. Es liegen heute bereits Nachrichten von einer bedenklichen GSHrong i« Albanren vor: Trotz energischer Maßnahmen der Jungtürken zur Beruhigung der Arnauten hat sich die Lage in Albanien in den letzten zwei Lägen verschärft, und die Arnauten- bewegung, namentlich int Jpeker-Tistrikt, droht bereits in eine offene Revolution überzugehen. Tie be ¬ schleunigte Rückkehr Tschewat Paschas, des Kommandanten der Mitrovitzer Titision, dem zur Unterdrückung der Be wegung carte blanche gegeben worden ist, ist ein Beweist für das Bestehen einer unmittelbaren Gefahr Tte Jung türken in Ipek halten ununterbrochen Sitzungen ab und" haben unter anderem beschlossen, Waffen-an die Christen! zu verteilen, um nötigenfalls den Arnauten entgegen treten zu können. Ter Salonikier Offiziersklub ist im Falle des Ausbruches eines Arnautenaufstandes zu rück sichtslosem Vorgehen entschlossen. Tos „Giornäle d.Jtaliä erblickt die wahre Gefahr in dec Möglichkeit, daß Oesterreich-Ungarn einen neue« Schritt auf dem Balkan vorwärts tun könne. Ein etwaiger Aufstand in Albanien, meint das Blatt, würde Wirren in Mazedonien heraufbeschwörcn, die Balkanstaaten zu neuen Aktionen verleiten und alsdann eine Intervention Oesterreichs veranlassen. Ter Kämpf in Konstantinopel spielt sich nach dem genannten Blatte weniger zwischen de«! Jungtürten und den Alttürken als zwischen den verschiede nen Botschaftern ab. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. -(Kronprinz Friedrich Wilhelm ist gestern nachmittag 2 Uhr 8 Min. au« Bukarest in Wien einge troffen. Am Staatsbahnhof «ar eine Ehrenkompagnie de» 4. Infanterieregiments mit Fahne und Musik und den reglementSmäßtgen Vorgesetzten aufgestellt. Kurz nach 1»/i Uhr erschien der Kaiser in der preußischen MarschallS- uniform mit dem Bande de» Schwarzen Adlerorden» in Begleitung de» Seneraladjutanten Grafen Paar am Bahn hofe. Die Musikkapelle spielte die Volkshymne. Der Kaiser schritt die Ehrenkompagnie ab und zog sodann die ebenfalls erschienenen Erzherzöge in» Gespräch. Um 2 Uhr 8 Min. fuhr der Zug unter den Klängen des „Heil dir im Sieger kranz" in den Perron ein. Der Kaiser trat dicht an den Bahnkörper heran. Der Kronprinz, in der Obersten-Uniform de» Husarenregiments mit umgehängter PelSattilla, entstieg dem Waggon, schritt auf den Kaiser zu und wollte ihm die Hand küssen. Der Kaiser wehrte ab, schüttelte dem Kronprinzen die Hand und küßte ihn dreimal. Nachdem der Kronprinz die Erzherzöge durch Händedruck begrüßt hatte, schritt er zur Rechten des Kaisers die Ehrenkompagnte ab. Hierauf fuhr der Kaiser mit seinem Gaste zur Hof burg. Da» vsr dem Bahnhofe in überaus großer Zahl angesammelte Publikum brach in brausende Hochrufe aus und auch läng» deS ganzen Weges vom Bahnhofe zur Hofburg jubelte das Publikum dem hohen Gaste zu. In der Hofburg begrüßten den Kronprinzen der erste Oberhof- meister und der Zeremonienmeistcr und geleiteten ihn in die großen Fremdenappartements. Gleich nach seiner An kunft stattete der Kronprinz den in Wien weilenden Erz herzögen Besuche ab. Dem Reichstage ging ein Gesetzentwurf zu über die Haftung des Reiches für seine Beamten. DaS Gesetz be steht aus sechs Paragraphen nebst einer Begründung. In 8 1 heißt «S, daß die Personen des Soldatenstandes mit Ausnahme der bayrischen Kontingent» im Sinne diese» Gesetzes den Reichsbeamten gleichstehen. )( Die Regierung Württemberg» hat dem Landtage eine ausführliche Denkschrift über da» Volksschulwesen vorgelegt, welche die grundsätzliche Uebernahme der Volk»- schullasten auf den Staat, sei eS ganz oder teilweise, ab 1 Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «eSettmAdeuck avb «erlag »« 6 »»«terttch v» «ies«."— stür dl, Redallt« vawUmmAtchr HermannSchmidt tu «leja. 94. Montag, 86. April 1909, «beubS. "" 62. Iah». k AnmM us iee DtMei ItM«. Gtgen-Bericht. Sok. Berlin, 24. April 1S0S. Vie „Königin üer Nacht". Seeroman von H. Hill. «2j Es war ein großer, vierschrötiger Mann, von Bnlldoggen- Typus, und obwohl er zu weit von mir entfernt saß, als daß ich seine Gesichtsztige hätte beobachten können, so machte er mir doch im allgemeinen den Eindruck, als wäre er, was man so einen „gefährlichen Bruder" nennt. Sein schäbiger, chlecht sitzender Anzug aus grauer Serge und der unge kochten«, plumpe Strohhut, der auf dem Nebenstuhle lag, agten mir auch nichts weiter, als daß er ein Seemann von nicht besonders hohem Range war; ich hielt ihn für den Heizer oder Bootsmann eines kleinen Steamers. Als Mr. Matthew Mayfield etwa fünf Minuten fort war, trampelte er schwer fällig durch die andere Tür und verschwand. Als ich währenddessen meine Mahlzeit beendet und die Zeche bezahlt hatte, war es fünf Uhr, und in der Hoffnung, der Kapitän der „Miranda" wäre jetzt an Bord gekommen, ging ich nach dem Schiffe zurück. Die Matrosen hatten ihre Arbeit beendet und hielten sich im Bug auf, wo ein dritter Mann, ebenfall" ein Italiener, zu ihnen stieß, nach seinen schmutzigen, nach Tabak riechenden Kleidern ^u urteilen, wohl gleichzeitig der Heizer und Maschinist dieser eigentümlichen und abgenutzten „Lacht". Mein Erscheinen auf der Fallreeptreppe schien bei der Be satzung einiges Aufsehen zu erregen, und bevor ich noch meine Frage nach dem „Capitano" stellen konnte, stand einer von ihnen auf und zeigte nach einem von oben schimmernden Licht, während die andern mich mit seltsamen Blicken be trachteten. Aus die Meldung des Mannes kam als Antwort ein Ruf von unten, und sofort erschien ein Kopf über der Kajüteulelter, bei dessen Anblick ich betroffen znrückprallte. Der Grund war der: der Kopf gehörte dem plumpen, vier schrötigen Individuum an- welche» ich vor einer Stunde mit Mayfield gesehen hatte. „Kapitän Forrester?" rief er. . «Ja. Ich bin auf Veranlassung de» Mr. Mayfield her- »«kommen," versetzt« ich. Gr drehte sich um und verschwand für zwei Sekunden von der Kajütenleiter. kam dann direkt auf Deck und bat mich, an Bord zu gehen. „Luxuriös werden Sie es auf dieser Dacht nicht finden," sprach er, während ich über die Fallreeptreppe schritt, „aber dafür fährt sie verteufelt schnell." „Ich vermute. Sie sind Kapitän Dicey," sagte ich, als er mich mit einen» kräftigen Händedruck empfing. „Das bin ich, an mir ist auch nicht viel zu sehen, aber ich bin auch ein verteufelter Kerl," lautete die Antwort. „Sie find doch bereit, das Geld auszuzahlen, wie es abgemacht ist?" Ich legte ihm die festgesetzte Summe in seine schmutzige Hand und wollte ihm eben erklären, er sollte die anderen zwanzig Pfund bei der Landung haben, vorausgesetzt, daß wir die „Königin der Nacht" einholten, als er mich mit der Be merkung unterbrach, er sei sich keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß er das Schiff zur rechten Zeit erreichen würde, — das war so gut, als wenn er das Geld schon hätte. „Na, und jetzt, wo die Ladung an Bord ist, hindert uns ja nichts, gleich unter Segel zu gehen," fügte er hinzu. Sir können sich selber unterhalten, bis ich das Nötige besorge. Wenn wir aus dem Hafen heraus sind, werde ich Ihnen Ihre Kabine und den Salon zeigen." Nach diesen Worten ging er zu seinen Leuten, rief ihnen etwas auf italienisch zu, und als sie aus ihren Posten saßen, wurde daS Dregtau auSgeworfen, und wir fuhren in der untergehenden Sonne durch den Golf. Dicey selbst steuerte von der kleinen Erhöhung, die man kaum eine Brücke nennen konnte, und sah nach dem Schornstein, während ich selbst mich im Hinterteil des Schiffes niederließ und die Fahrgeschwin digkeit deS Schiffes mit kritischen Blicken abwog. Sobald »vir mit „Volldampf" fuhren, kam ich zu der Ueberzengung, daß die Bezeichnung „Flieger" auf die „Miranda" entschieden nicht angewendet werden konnte. Ihre Maschinen waren zwar besser, als man nach ihrem verfallenen Aussehen schließen konnte, aber schnell fuhr sie nicht, so daß ich um den Ausfall der Sache besorgt zu werden aufing, und mich fragte, ob eS mir gelingen würde, mein« Feinde zu erreichen. Auch in anderer Hinsicht bemächtigte sich meiner ein Gefühl der Unbehaglichkeit, denn jetzt konnte ich eigentlich erst die Umstände beurteilen, unter denen ich auf dieses seltsame Schiff gekommen war. Mr. Matthew Mayfield» Benehmen und Erscheinung hatten keinen sehr günstigen Eindruck auf mich gemacht, und eigentlich hatte mich nur der Dienst, den er mir erwiesen, einigermaßen mit ihm auSgesöhnt. Mein Vertrauen zu ihm hatte durch den augenscheinlichen Wunsch, mir im Restaurant äuSzuwcichcn, einen starken Schlag be kommen, und je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger sah ich einen Grund für sein Benehmen, falls seine Behaup tungen auf Wahrheit beruhten. Wenn alles in Ordnung war, so brauchte er sich ja nur zu entschuldigen, konnte sagen, daß er seine Pläne geändert und mich Dicey vorstellen. Auch die „Miranda" und ihre Mannschaft gab zu Be trachtungen Anlaß, die keineswegs sehr beruhigend waren. Das mochte in einer früheren Phase seiner Geschichte als Uacht benutzt worden sein, aber sicherlich deutete nichts an ihr darauf hin, daß sie kürzlich in Tätigkeit gewesen. Sie machte mir vielmehr den Eindruck eines abgetakelten Steamers, den man schleunigst zu einer schnellen Seefahrt in Stand gesetzt. Auch die Leute waren mit Ausnahme des Kapitäns sämtlich Italiener, was bei einer in englischen Händen befind lichen Dacht zum mindester» ungewöhnlich war und ebenfalls zu der Annahme berechtigte, daß das Schiff zu einen» be sondere» Zwecke ausgerüstet oder angekauft worden war. Aber wenn das stimmte, welchen Zweck mochte man verfolgen? War es anzunehmen, daß Mayfield und Dicey nur die Emissäre von Vizard und Zavertal waren rind d»e Aufgabe hatten, mich in eine neue Falle zu locken? Diese unangenehmen Betrachtungen wurden durch daS Erscheinen eines der Leute unterbrochen. Wir waren noch in der Nähe des Landes, mußten aber die Lichter des Hafens, die in dem dichter werdende»» Zwielicht gerade aufzuzucken begannen, bald hinter uns lasse»». Dicey übergab das Steuer einem der Matrosen und schleuderte nach hinten, sein Gesicht sah mehr wie das eines Bullenbeißers oder eines Landstreichers aus, erinnerte aber in nichts an einen Schiffskapitän. „So, Kapitän, wenn Sie jetzt so gut sein wollen, mit mir herunterkommen und einen Bisse»» festen," meinte er. „Ich bekomme etwas Bestimmtes sür die Mahlzeiten, und der Steward ist auf Urlaub. Also sind keine Taseltncher und auch keine Fiugcrnäpfe da. Sic begreifen?" Ich konnte mir denken, daß es in der schimmligen, übelduftenden Höhle, in die er mich führte, weder Tafeltuch, noch Fingernäpfe gab und auch wahrscheinlich nie gegeben halte. Die Küche war nicht niehr als fünfzehn Fuß lang, und die schmale, leiterartige Treppe führte geradesivegS hinein. Zwei Kabinen auf jeder Seite sperrten jede Quelle deS Tages lichte» ad, mit Ausnahme des dünnen Streifen», der durch da» schmutzige Lukenfenster brach. Bei diesem matten Lichte konnte ich doch di« kahle Trostlosigkeit dieses Raume» deutlich