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str Hnw« kisti Ni t« Um«. von De, Otto »hr«nb«rt, Freiburg i. Ar. Nachdruck »«hotrn. Wqnn du an Pult und spifche Geschafft dich lahm und krumm« Zum Teufel ging die Frisch« Samt dem Ingenium; Mein Hirn wie zähe» Leder, M« Schwarzblech hart dein Kops: Zerstampfe dann die Zeder, Steiß aus, du armer Drops! NauS aus denk HauS! Raus aus der Stadel Rix wie raus! Liese Verse aus dem Fremdenbuche »er TougläShütte am Fuße der SzesL Plana sind der Wonneschrei eines der vielen „Mühseligen und Beladenen", welche, erschlafft unter dem Drucke des nervenzermürbenden Daseinskam pfes, beim Mandern Erholung gefunden haben in dem unerschSvslichen Labequell der Natur. Zeder empfindet bei längerem Wandern diese wohltuende Erleichterung, die Erfrischung von Geist und Gemüt. Wandern ist kein« Gymnastik zur Erzeugung von AthletenymSkeln oder zur Erlangung turnerischer Gelenkigkeit; sein Hauptwert be- steht in der Stärkung der lebenswichtigsten Organe (Herz und Lungen) und in seiner GesunduNgSkraft für Nerven und Gehirn. Immer mehr lernt die Wissenschaft kennen, von wie verhängnisvollem Einfluß die Stofswechselprodukte, Kohlensäure, Ermüdungsstoffe aus die Leistungsfähigkeit des Nervensystems sind und bezeichnet sie deshalb al- „Selbstgifte". Diese schwemmt nün das durch die körper, liche Bewegung schneller pulsiereudeBlut rasch und voll- kommen weg. IN einem hurtig fließenden Bächlein setzen sich nie Schlamm, Fäulnis- und Verwesungsstoffe an, wohl aber in einem träge fließenden Graben. Im Dlutstrom unsers Körpers schwimmen ungefähr. 25 Billionen Frachtschifschen, welch« -en Geweben fort-, während neue Nahrung zuführen: -das sind die Blut- körpcrchen. Natürlich können- sie ihre Nährfracht besser an den Bestimmungsort befördern, wenn sie eine flotte Fahrt haben. Es tritt also ein schnellerer Ersatz der ge schwächten oder verbrauchten Nervensubstanz ein. Tie wertvollste Ladung jenpr, Frachtschiffchen ist Sauerstoff. Er wird eingeladen in d^n Lungen. Befindet sich aber in diesem Depot kein genügender Vorrat, so hat dos schlimme Folgen. Ferner: wenn wir ruhen oder sitzen, atmen die Lungen nur ganz oberflächlich, nehmen also nur wenig Sauerstoff aus; und befinden tvir uns in „schlechter" sauerstoffarmer Lüft (geschlossene Zimmer, übersüllte Räume), dann können die Lungen beim besten Willen nicht genügend von diesem Lebenselixier bekom men, Nerven und Gehirn leiden not, wir werden schwach, matt, hinfällig, es tritt schließlich Schwindel und Ohn macht ein. Wie anders beim Wandern draußen in freier Natur, wo jedes Blatt und jeder Grashalm eine kleine Saoerstosfabrik darstellt! Befreit Vom drückenden Np der Zimmerlust atmen die Lungen in vollen Zügen die leben spendende Luft «in. In vollen Zügen; denn aus. das Fünffache (etwa 40 Liter an der Minute) steigt die Lust- avsnahme infolge des tieferen und rascheren Atemholens schon beim Wandern von 6 Kilometern in der Stunde. La können die Blutkörperchen sich immer von neuem im Lungendepot voll befrachten und den Nerven sowie Ge hirn ihren Maftspender zuftthren. Das ist eine durch greifende Stärküngskur für das gesamte Nervensystem, welche die Widerstandsfähigkeit, Spannkraft und geistige Elastizität ganz bedeutend erhöht. „Soll geistiges Leben wohl gedeihen, so muß der Leib ihm Kraft verleihen." Alle Ab gearbeiteten, Hypochonder, Nervösen sollen wandern über Berg und Dal, so oft und so lange wie möglich. Ihr selbstquälerisches Grübeln, das beängstigende Gefühl verringerter Leistungsfähigkeit, die drückenden Gedanken an Beruf und häusliche Sorgen werden ver- drängt von den stets wechselnden Eindrücken in der herr lichen Natur, voM Kamps und Spiel der Tiere, vom Blühen und Welken der Pflanzenwelt. Eine harmonisch« fröhliche Gemütsverfassung stellt sich ein. Lurch die all mählich verlängerten Wanderungen hebt sich das Ver trauen Ms die eigene Leistungsfähigkeit. Man kehrt frisch und gestärkt von der Wanderung heim, erfreut sich, wie nie zuvor, eines lebhaften .Appetits und erquicken den tiefen Schlafes. Frisch auf drum, frisch aus im Hellen Sonnenstrahl, Wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Dal; Die Ouellen erklingen, die Bäume rauschen all, Mein Herz ist wie 'n« Lerche und stimmet «in mit Schall. Vermischtes. CK. Gin Tunnel durch den Monk Blanc. Der kühne Plan, das mächtige Massiv des Mont Klane mit einem Tunnel zu durchbrechen, ist in den letzten Jah ren mehrfach der Gegenstand lebhafter Erörterungen ge wesen. Las französische Arbeitsministerium hat jetzt neue Studien vornehmen lassen, die einen Ueberblick über die Schwierigkeiten und Kosten des großen Werkes geben. Der Tunnel würde, wie im „Globus" berichtet wird, bei Cha« monix in einer Höhe von 1050 Metern beginnen und in Cutreoes bei 1287 Meter Höh« enden, Die Länge würde dreizehn Kilometer betragen, die Steigung der ZusahrtS- wege 20—50 Millimeter auf «inen Meter, sodaß man für den Dahnverkehr elektrischen Betrieb Vorsicht. Die Kosten des Merkes werden b«i zweigleisiger Anlage auf sechzig. Millmnen Francs veranschlagt; dazu kommen die Seiden Zufahrtslinien, von Saint-Gervai nach Chamonix und von Aosta nach Gntreves, die je 1h Millionen FrS. erfordern. Li« Gesamtkosten von neunzig Millionen hätten Frankreich und Italien gemeinsam auszubringen. Das Massiv de» Mont Blanc besteht aus hartem Granit; besondere Schwie ¬ rigkeiten werden nicht vorauSgesehen, da kier Durchstich in einer HSHe von 1000 Metern erfolgt, sodaß die Ge fahren einer sehr hohen-Temperatur oder der Einbruch gewaltiger Wassermassen wie beim» Etmplon nicht zu be fürchten sind» Di« Dauer der Arbeiten Mrd« fünf Jahr» betragen Mit der Durchführung dieses Projekte» würde die Verkehrslinie Paris—Genua um fünfzig Kilometer verkürzt und der große Schnellverkehr von England nach Indien, der bisher über Deutschland und die Schweiz ge lenkt wurde, voraussichtlich den französischen Bahnen zu fallen." Cst. Die „Hutnadelgesahr". Aus Paris wird geschrieben: Auf dem Rennplatz« von Auteuil sind jetzt im Gedränge zahlreich« Personen durch die weithervor- stehenden großen modernen Hutnadeln im Gesicht mehr oder minder schwer verletzt worden. IM Pariser Publikum wächst jetzt die Entrüstung gegen dies gemeingefährliche Schmuckstück, dem viele Menschen entstellend« Narben in den Gesichtern zu „verdanken" haben. Die Fälle, in denen durch die Hutnadeln Verwundungen hervorgerufen wur den, beschränken sich keineswegs auf Auteuil und mehren sich von Dag zu Tag. In der letzten Woche wurde in der Untergrundbahn b«i dem Rucke des Anfahrens ein Bahn beamter durch die Hutnadel einer Passagierin schwer am Auge verletzt und befindet sich noch heute im Krankenhaus in Pflege. Am folgenden Tag: wurde eine Modistin, die einer eleganten Dame einen Schleier anprobterte, bei einer Kopfbewegung der Kundin von der Hutnadel in» Auge getroffen; wahrscheinlich wird das Auge nicht er halten werden können. Kurz darauf wurde genau der selbe Fall von einer anderen Verkäuferin berichtet. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 86. Juni 1909. )( Berlin. Bet der Abreise de» Reichskanzler« und de« Chef« de« ZivilkabinettS nacht« vom Lehrter Bahnhofe nach Kiel waren die Fürstin Bülow, der Staatssekretär de« Innern und verschiedene Herren der Reichskanzlei an wesend. Der Fürst unterhielt sich di» zum Abgang de« Zuge« lebhaft mit dem Staat«sekretär de» Innern. — Die „Konservative Korresp." schreibt, e« werde die Auf gabe der konservativen Fraktion sein wüsten, dahin zu streben, daß da« große nationale Werk möglichst schnell in einer Weise zur Vollendung gelange, die da« Einverständnis der verbündeten Regierungen zu finden vermöge. Sie werde zu diesem Behufe auch vor dem Opfer eigener An sichten im einzelnen nicht zurückschrecken dürfen. — Die Nachrichten Über Verhandlungen zwischen Deutschland und der Türkei wegen eine« eventuellen deutsch-türkischen Bünd nisses find unbegründet und haben den offensichtlichen Zweck, Mißtrauen gegen die deutsch« Politik zu erregen. )( Friedrichshafen. Der Antritt der Fahrt des „2 I" nach Metz ist vollständig abhängig von der bi« gestern abend noch nicht eingetretenen Besserung der Wetter- läge. ES ist möglich, daß anstatt der Route übex Basel durch das Rheintal der Weg durch Oberschwaben über Ulm und Karlsruhe gewählt wirb. )( Münster. Im Germanischen Seminar der Uni versität erfolgt« .vorgestern eine Gasexplosion. Der Seminar diener März wurde getötet. Das Unterrichtsgebäude wurde schwer beschädigt. )( Kiel. Reichskanzler Fürst Bülow ist heute früh 8 Uhr 21 Min. hier elngetroffen und hat sich sofort an Bord der „Hohenzollern" begeben. rr Mährisch. Ostrau. Bei der Einfahrt in den Salomon-Schacht stieß der Förderkorb so heftig auf, daß sämtliche darin befindliche Personen verletzt wurden, davon sieben schwer. rr Budapest. In der Ortschaft Kisvarda sind sechs Personen infolge Alkoholvergiftung gestorben. Eine Unter suchung ist eingeleitet )( Parts. Der »Petit Paristen" meldet, daß der frühere Präsident Castro vor etwa 14 Tagen aus San Sebastian, wo er angeblich zu längerer Anwesenheit ein- getroffen war, verschwunden sei. — Au» Parthenay im Dep. Deux Seore» wird gemeldet, daß eine Kompagnie de» 114. Regiments sich im Kasernenhofe versammelt und die Internationale angestimmt habe, um dem Groll gegen ihren Hauptmann Ausdruck zu geben. Der Regiments- kommandeuv habe hie ganze Kompagnie mit Arrest bestraft. rr Paris. Der Marineuntersuchungsausschuß wird einen noch bekannt M gebenden Beschluß fassen, worin hie Ergebnisse der Debatten in einem Paragraphen zu- saMmengefaßt werden- Der ersten Debatte über die Ma rine wird eine zweite folgen, im Anschluß an den Bericht deS Abgeordneten Michelsen, der von dem Marineausschuß der Budgetkommission unterbreitet wird. Die Budgetkom mission wird sich dann schlüssig machen, ob die angesichts der Untersuchung verlangten Kredite zu gewähren sind oder nicht. )( Toulon. Das Panzerschiff „Carnot" erlitt bei einen» Maschinenmanöver ein« Havarie, sodaß es zur Re paratur in das Arsenal zurückkehren mußte., )( Marseille. Ueber 4000 eingeschriebene Seeleute hielten in der vergangenen Nacht eine Versammlung ab, in der mttgeteilt wurde, daß l« elf Punkten «ine Ver ständigung mit den Reedern erfolgt sei und daß nur noch di« Frag« de« wöchentlichen Ruhetages der schiedSgericht- lichen Entscheidung harre. Die Versammlung beschloß, noch vor Erledigung diese» Punkte« den Streik einzustellen. Man glaubt, daß die Arbeit noch im Laufe de« heutigen Tage« wieder ausgenommen werden wird. )( Madrid. Durch eine Explosion schlagender Wetter auf der Elisa-Mine in velmez (Provinz Cordoba) wurden 11 Bergleute getötet und S schwer verwundet. » Lissabon. Die Untersuchunglbebörbe dementiert di« Agentur. Meldung von angeblichen Verhaftungen in Sachen de« Kvnig«m»rdeS. X London. De» König empfing gestern lm Bücking- hampalast di« zu Besuch hier weilenden Mitglieder der russischen Reichsduma. X Tanger. W>« ow «Lorrespondenria Espana" erfährt, fall die auf Befehl Muley Hafids erfolgte Ver giftung seine» Bruders Muley Mohammed damit begründet worden sein, daß Muley Mohammed beabsichtigt habe, Abdul Isis wieder zum Thron zu verhelfen. Mehrere Notabel» sollen mit in dem Komplott gewesen sein. X Tanger. Der Stamm der Anjera» ließ di» deutsche und englisch« Gesandtschaft ersuchen, auf den Vertreter d«S Sultans, El Gebba«, dahin zu wirken, daß dieser Raisuli von dem beabsichtigten KrlegSzug« gegen di« AnjeraS ah- rate. Raisuli, der von Muley Hafid -um Gouverneur der AnjeraS ernannt ist, will die Einsetzung seines von den AnjeraS verjagten Vertreters mit Waffengewalt erzwingen. Der Vertreter de» Sultan» wird in dem gewünschten Sinne handeln, da die Anjera» mit der Erschießung von Europäern drohen. )( Sofia. Zwischen der bulgarischen Regierung und dem hiesigen Vertreter der Orientbahnen haben die Vor- Handlungen gestern zu einer endgültigen Verständigung geführt. Danach hat die bulgarische Regierung an die Orientbahn außer der seitens der Pforte an die Bahn- gesellichast zu leistenden Entschädigung von 21»/» Millto- nen FrS. noch 2100 000 FrS. als Ersatz für Inventar und Betriebseinnahmen zu zahlen und das gesamte rollende Material an die Ortentbahuen zurückzugeben. rr Saloniki. Da sich die Anzeichen mehren, daß die Anhänger de» Exsultan» diesen befreien wollen, wurde die militärische Bewachung neuerdings erheblich verstärkt. )( Newyork^ Das Taft'sche Gesetz zur Besteuerung der Korporationen wird den von Aldrich im Senat einge brachten Abänderungsantrag zum Tärifgesetze hinfällig wachen Das Gesetz legt eine I prozentige Steuer auf die Rein-Einnahmen der zu Erwerbszwecken gegründeten Trusts, Aktiengesellschaften, Aktienvereinigungen und der ausländischen und heimischen Versicherungsgesellschaften, die in den Vereinigten Staaten Geschäfte betreiben. Bei allen Gesellschaften bleiben 5000 Doll, der Reineinnahmen steuerfrei, bevor das Gesetz Anwendung findet. Bei den ausländischen Gesellschaften wird lediglich das Hansels- ge.etzbuch der Vereinigten Staaten bei der Berechnung des Bruttobetrages des Reineinkommens zugrunde gelegt. )( Rewyork. Im EheschetdungSprozeß Gould ist dahin entschieden worden, daß Herr Gould für schuldig be funden und verpflichtet wurde, an Frau Gould sine Jqhres» rente von 86000 Dollar zu zahlen. Verlangt waren 250000 Dollar. Geschäftliches. * Anläßlich der L. MusiksachauSstellüng zu Leipzig 1909 wurde die Firma I. G. Jrmler, Lei zig, K. und K. Hofpianopforlefabrik, mit einem ersten Preise, der silbernen EtaatSmedaille (Schwarzburg-Rudolstadt) prämiert. Heutige Berliner Kassa-Kurse: 4°/° Deutsche Neichs-Anl. 102.70 3'/.«/. do. 95.- 4'/, Preuß. Consols . 102 70 3'/,«/. do. »5.- Diskonto Conimandit 184.75 Deutsche Bank 241.30 Dresdner Bank 152.50 Leipz. Credit 187.75 Sächsische Bank 148.25 Reichebank 147.50 Canada Pacific Shares —.— Baltimore u. Ohio Shares 115.30 Allg. Electr. Wke. 230.70 Bochumer Gußstahl 227.25 Chemnitzer Werkzeug»,. 89.— Dtsch.-Luremburger 197.50 Dortmunder Union abg. 60.80 Gelsenkirchen Bergw. 178.25 Glauziger Zucker 150.10 Hamburg Amerika Pakets. 117.25 Harpener (1200, 1000) 189.20 Hartmann 192.— Laurahiitte 181.50 Nordd. Lloud 89.30 Phönix ' 173.10 Schuckert 123.49 Siemens L Halske 218.50 O-sterr. Sloten (100 K.) 85.15 Nuss. Noten (100 Li.) 215.75 Kurz London 20^2 Kurz Paris 81.18 Privat-DiSkont L'/,-"/». — Tendenz: fest. Die Riesaer Filiale der Allgemein en Deutsche« Cre-it-Anstalt in Riesa empfiehlt sich zum An- und Verkauf von Wertpapieren und zur Ausführung aller bankgeschästlichcn Transaktionen. Laut Verord nung des K. S. Justizministeriums von: 13. Mürz 1900 dürfen bei ihr Mündelgelder im Sinne des 8 18V8 des Bürgerlichen Gesetzbuches eingelegt werden. Wetterwarte. Barometerstand MUtzilellt von St. Slnthlui, Optller. Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig sch.^o Schön Wetter Veränderlich 75g Regen (Wind) Biel Rege» 740 Sturm 730 «s kF 0» «lbbadcaustalt Riesa. Wasserwärme 16». Wetterprognose der K. S. Lande»wetterwarte für den 27. Juni: Lebhafte weftliche Winde, starke Bewölkung, etwa» kühler, zeitweise Rtederschlag. «asserftünde. 'S Mowav Js« «ger ' «lb, A Bud- wei» Sun,. I»u Laun «et- Par dubitz Met- ntk Lett- merttz Aus- Ng Dr-- den Riesa rv. — 17 - 2 - 23 - 74 - Sl ch SO - LS - 1« -ISO - »1 LS. - 18 - 1 — 26 - 71 - 50 28 - «7 - 17 -154 -1«