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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191707247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170724
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-24
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1917
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t UN IN tze, aber 1« erung der deutsche» beobachtet sein dürsten, nach zur Beräußerungerworbene« igen "GeiÄnn »üerzie^n. «ruannt sind, und ung von Liften zu »r di« Sache der «lisch« Geistlichkeit » fiedle Lage,für inmg an die Ginn- szutzeschwören. Wie der M>kalanz." au» Stockholm meldet, desaaen private Petersburger Berichte, Kereüdkt gelt« in letzter Zeit al» derart überreizt, düs» in Kreisen seiner Freunde mit iriyem Zusammenbruch gerechnet wird. Dem ^Lotalanz." wird au« Genf gemeldet, kkerentzki bab« die Anregung^gegeb«», im nächsten Monat ein« ds« leitende» Staatsmänner nnd Belksverteeter nmsaftendc Konferenz abzuhaltrn. Dieser Plan entspricht de» Wün schen der französischen Sozialisten, die in einer solchen Neuerung den ersten Schritt zum Bruch mit der Geheim- dlplomatte erblicken. Wie verschiedene Blätter au« Rotterdam erfahren, sei dem „Nieuwe Rotterdams«!)«» Courant" zufolae, der Chef de» britischen Generalstabe«, General Robertson, in einer Brrsammlung von Arsen«larbeitern. in welcher er «ine Rede halten wollte, unsreundlich empfangen worden. versenkt. * Berlin, «Amtlich.) In den nördlichen Sperrae- bieten wurden durch unsere Uboote wiederum acht Dampfer und 4 Segler versenkt. Davon wurde ein Dampfer au» einem stark gesicherten Geleitrua herausgeschossen. Die Ladungen der versenkten Schiffe bestanden, soweit sie feftge- stellt werden konnten, aus Kohlen, Holz und Lebensmitteln. Der Chef des AdmiralstadeS der Marine. -(Rotterdam. Der' Niederländische Motorschoner „Sirrab" wnrde auf der Fahrt von Rotterdam nach Amerika von einem U-Boot versenkt. — Der „Maasbote" berichtet: Der englische Schleppdampfer „W. Thompson* werde vermißt. Ei» deutscher Dampser torpediert. -(Amsterdam. Dem „A lgemeen Handelsblad" wird Nieuwediep berichtet, daß der deutsche Dampfer „Norder- * gestern vormittag in der Nähe der Noorderhaaks- Gründe, zwei Meilen von der Küste, von einem Wahlschein- lich englischen U-Boot torpediert wurde. Das Schiff treibt^ au» ney' s" noch; man wird versuchen, es nach Nieuwediep zu schleppens Ein Hetzer wurde getötet. Bo» einem Flugzeug aufgebracht. -(Amsterdam. Der Holländische Dampfer „Gelder land wurde Amsterdamer Blättern zufolge westlich des Nieuwe WaterwegS außerhalb der HoheitSgewiiffer von einem deutschen Flugzeug angehalten und nach Zeebriiage ausgebracht. Mach einer anderen Meldung wurde er wieder sretgelaffen. » „ Die neue« deutschen U-Boote. -(Bern. „-Liberte" schreibt: Die neuen großen Unter seeboote. die Deutschland setzt in Dienst zu stellen beabsich tigt, bedeuteten eine ernsthafte Gefahr für die Entente. Der Charakter des U-Boots-KriegeS werde dadurch voll kommen verändert. Man müsse hoffen, daß die Entente Gegenmaßnahmen plane. Abkomme» der Alliierten über die Ozeaudamvfschiffahrt. -(Washington. (Reuter.) Großbritannien, Frank reich, Italien und die Vereinigten Staaten haben sich im Grundsatz über eine Regelung der Ozeandampfschiffahrt be raten und zwischen den Bereinigten Staaten und den an deren Landern der Alliierten geeinigt. Jetzt schweben Der- Handlungen zwischen der britischen Admiralität, dem Schiff fahrtsamte und dem Staatsdepartement der Vereinigten Staaten, um die Regelung wirksam zu machen und die gegenwärtig unerschwinglichen SchiffahrtSraten herabzu setzen. Japan wird das Abkommen wahrscheinlich unter stützen. X Washington. (Reuter.) In Verbindung mit der Regelung der Ozeanfrachtfabrten wird geplant, sämtliche Schiffe der Alliierten heranzuziehen. Der Gesamtbetrag des neutralen Schiffsraumes wird als zu klein erachtet, als daß er die Lage beeinflussen könnte. Der vermutliche Einschluß Japans in die Verhandlungen soll damit zusammenhängen, daß wahrscheinlich japanische Schiffe weit mehr als bisher an der Schiffahrt im Atlantischen Ozean teilnehmen werden. Die Zersetz«»- der russische« Armee. (Siehe auch in der Betlage.) )l Berlin. Das Komitee der geschlagenen 11. russischen Armee, in dem die Mitschuldigen Kerenskis und Brussilows an der verhängnisvollen russischen Offensive gegen Lemberg sitzen, richtete folgendes drahtlose Telegramm nach Petersburg: „An den Kriegsminifter, die Provisorische Regierung, das Zentralkomitee des Rates der Arbeiter- und Soldaten- deputierten, das AuSführungskomitee der Bauernakgeord- neten und an den Oberbefehlshaber des Feldheeres: Die deutsche Offensive, die am 1V. Juli vor der Front der 11. Armee ihren Anfang «ahm, entwickelt sich zu einer furchtbaren Katastrophe, die unter Umständen den Untergang des revolutionären Rußlands zur Folge haben kann. In der Stimmung der Truppen, die vor kurzem durch die heldenmütigen Anstrengungen der ziel bewussten Minimalisten vorgeschoben wurde», bat sich ei« scharfer und gefahrdrohender Umschwung vollzogen. Die Angriffslust erschöpfte sich rasch. Die meisten Truppenteile befinden sich im Zustande einer »«nehmen den Zersetzung. Bou einer Anerkennung deS Borgesetzte» «nd einer Subordination ist keine Rede mehr. Zureden und Belehren sind völlig wirkungslos geworden; sie werden durch Drohungen, zuweile» sogar durch Erschie- ften der Zuredende« beantwortet. Manche Formationen verlassen die Schützengräben, ohue daS Herankommeu deS Feindes abzuwarten. In einigen Fällen wurde der Befehl, zur Unterstützung der Kämpfenden vorznrückeu, mehrere Stunden hindurch in Bersammtungeu besprochen: die Folge davon war ein Berspäten der Unterstützung um »4 Stunden. Wiederholt habe« Truppen bei de« ersten Schüsse« ihre Stellungen verlasien. Hinter der Front ziehen sich kilometerweit Züge von Flüchtlingen mit «nd ohne Gewehr, gesund, frisch, bar aller Scham und im Gefühl völliger Sicherheit vor Strafe. Zeitweilig ent fernte» sich ganze Truppenteile. Die Mitglieder der Armee- und grontkomitees erkenne« uu, das» die Lage die äußersten Mittel und Anstrengungen erfordert und das» mau vor nichts Haltmache« darf, «m die Revolution vor dem Untergang z« rette«. Heute habe« der Ober befehlshaber der Südweftfrout uud der Kommandeur der 11. Armee in Uedereinstimmung mit deu Kommissare« uud den Komitees de« Befehl erlassen , aus die Fliehen de« zu schieße«. Das ganze Land soll die volle Wahr heit über die vor sich gehenden Ereignisse erfahren, soll ers«tza»dern «nd in sich selbst die Entschlossenheit finden, sich auf diejenigen zu stürzen, die kleinmütig ... ver nichte« ... die Revolution." (Schluß des drahtlosen Telegramms.) W. T B. bemerkt hierzu: Mit diesem Telegramm ver suchen die Schuldigen die Verantwortung für ihre 'Nieder lage auf die schlechtgeführte» und zu nutzlose» Opfern ver führten Truppen abzuschieben. Der Blick Rußlands soll von den, verhängnisvollen Ausgang des AngrifieS seiner beste» Truppen auf Lemberg und Drohobycz durch die Behauptung von der bedrohten russischen Revolution ab gelenkt werden. Tatsächlich ist die Niederlage die opera tive Folge des Durchbruches der deutschen Truppen bei Zborow, der. als Vergeltung unternommen, sich planmä ßig zu einer siegreichen Operation der verbündeten Ar- meen erweitert und das ZuiÄckaehen des russischen Heeres "zwingt. — Erst dieser Rückzug hat den englischen, fran- Mschen und russischen Führern die Macht über die Trupp« genommen, die jetzt einzusehen beginnt, wozu sie miß- r ans dere Ftschkonserven, festzüseben. Ter «bliche "Fachhandel wirb durch eine derartige einschneidend« Maßnahme nicht wesentlich betroffen werden, weil von dieser Sette au» die gesetzlichen Vorschriften beobachtet sein dürften, nach denen e» verboten ist. die zur Veräußerung erworbene» Leben-mittel zurückzuhalten, um durch ihre Veräußerung einen übermäßigen Gewinn zu erzielen. ' - —KM. Anordnungen für Schuhmacher. Die stellvertretenden Generalkommando» 18 und 19 erlasst« nachstehende Bekanntmachung: Auf Grund de» - Sb de» tteußischen Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit dem Reichsgesetz vom 11. De zember 1915 wird folgendes zur allgemeinen Kenntnis ge- vvacht: - 1. Schuhmache, dürfen Leder, das ihnen bon Privatpersonen zur Verarbeitung übergeben wird und sei ner Beschaffenheit nach von Treibriemen herrühren kann, nur dann zux Verarbeitung annehmen, lvenn die Person ihnen bekannt ist, oWe sich durch WohnungSmeldeschetn oder sonKge beRirdlich« Schriftstücke auSweist. In jedem Falle ist Name und Wohnung der Person genau aufzuschretben und binnen 24 Stunden bei der Polizeibehörde, in deren Bezirk die.Dchubmacherwerkstatt liegt, schriftlich anzuzei gen. ß 2. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit allgemeine Strafgesetze keine höheren Stra fen bestimmen, mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft. Bei vorliegen mildernder Umstände kann auf Hast oder aus Geldstrase bis zu 1500 Mark erkannt werden, tz 3. Diese Bekanntmachung tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft. —* Konzert. Da» für letzten Donnerstag ange- kündigte, aber wegen ungünstiger Witterung ausgefallene Antrittskonzert des Herrn Musikmeisters E. KauS vom Feldartillerie-Regiment Nr. 68, findet nun bestimmt mor gen Mittwoch im hiesigen Stadtpark, eventl. im Saale der „Elbterrasse" statt. Hierzu beachte man die Anzeige in vorliegender Nummer dieses Blatte». - — KM. Nachtrag. Am 25. Juli 1917 tritt ein Nachtrag zu der Bekanntmachung über Höchstpreise für Baumwollspinnstoffe und Baumwollgespinste Nr. W. II. 1800/2. 16. R. K.A. in Kraft, durch den einzelne Bestim mungen der alten Bekanntmachung abgeändert werden. Insbesondere sind mit Rücksicht auf die veränderten Zeit- umständc die Höchstpreise für diejenigen Baumwollgarne erhöht worden, die auf Grund eines nach dem 24. Ja nuar 1917 ausgestellten Svinnerlaubnisscheines gesponnen sind. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Po lizeibehörden einzusehen. — KM. Ausnahmebewilligungen. Das Kriegsministerium erläßt folgende Bekanntmachung: Aus- nahmebewitligungen von den Bekanntmachungen W. M. 1000/11. 15. K. R A. vom 1. Februar 1916, betreffend Be schlagnahme und BestandSerl-ebung von Web-, Wirk- und Stückwaren und W. M. 1300/12. 15. K. R.A vom 1. Fe bruar 1916, betreffend Beschlagnahme und Bestandserhe bung von BckleidungsrüstungsstÜcken für Heer, Marine und Feldpost. Gegenstände, die aus von ber ReichSbeklcidungs- stelle -«gewiesenen Stoffen hergestellt sind und unter die Bekanntmachung W. M. 1000/11. 15. K.R.A. oder W. M. 1300/12. 15. K. R A. fallen, werden hiermit freigegeben. —* Beileidstelegramme des Königs. Se. Majestät der König hat ain 21. Juli nachstehende Tele gramme absenden lassen: „Generalkommando eines säch sischen Armeekorps. Soeben vernehme ich die schmerzliche Kunde vom Ableben deS Generals von Laffert und spreche dem Korps zu dem Verluste des hervorragenden, im Krieg und Frieden hochbewährten Führers mein herzlichstes Bei leid aus." — „Frau von Laffert, Leipzig. Mit herzlichem Bebauern habe ich soeben die Kunde vom Ableben Ihres hochverehrten Herrn Gemahls vernommen. Ich verliere in dem Dahingeschiedenen einen guten Freund und lieben Regimentskameraden, dessen Andenken mir besonders wert sein wird. Ich spreche Ihnen aus vollstem Herzen mein innigstes Beileid aus. Gott tröste Sie in Ihrem tiefen Schmerze. Friedrich August." — Die neue BWrkehrssteuer. Am 1. August tritt das Reichsgesetz über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs vom 8. April in Kraft. Nach diesem Gesetz unterliegt die Beförderung von Gütern auf Schie nenbahnen einer in die Reichskasse fließenden Abgabe. Sie beträgt 7 Prozent der Beförderungsgebühr. Von der Ab gabe befreit sind Kohlen. Schneeberg. Am Freitag vergangener Woche hat hier die Getreideernte, die einen guten Ertrag verspricht, begonnen. Der vor etwa drei Wochen gefallene Regen hat besonders günstig auf den Stand des Sommergetreide» und ber Kartoffeln emgewirkt; doch ist die Witterung immer noch zu trocken, so daß eine nur geringe Gtumternte zu er warten M. tu. Wurzen. Ein 10 jähriger Junge in Drckwitz bet Wnrzen hat eins jener glücklicherweise nicht häufigen Roheitsdelikte begangen, die die Entwicklung des Täter» zum sozialen Schädling vorau»abnen lassen. Er trieb sieben Enten aus einem Gutshofe in ein Gehölz. Kurz« Zeit da- rauf fand man alle sieben mit Riemen am Hatte zugeschnürt an vamaästen aufgehängt. Außerdem hatte er bei vier Enten die Augen im lebenden Zustande ausgestochen. tu. Naundorf. Zwanzig Männer und Frauen von Leipzig, fielen über ein an der FuchShainer Straß« in Staun- Hof stehende« Kartoffelfeld Her und plünderten die nach nicht reifen Kartoffeln. Durch Hinzukommen der Feldwache wurden die Diebe vertrieben, zwei davon festgenommen und die Namen festg^ftellt. Altenburg. Bei der am Sonnabend erfolgten Ver steigerung der Birnen-, Aepfel- find Mlaumennutzuugen aus den fiskalischen Straßen nach Waldenburg, Penig, Eisenberg, Meuselwitz-Lncka, Rochlitz und Zwickau wurden 13901 M. gelöst, gegen 4826 M. in 1916 und 2928 M. in 1915. tu. Erfurt. Der „Erfurter Allgem. Anz." meldet: In der Schule zu Hantzda hatten Kinder ausgeplaudert, daß im Keller de» Arbeiters Ellermann daselbst viel Geld versteckt sei. Mn Lehrer begab sich nun in die betreffenden Kellerräume, um sich von der Wahrheit zu überzeugen. Er fand an der Stelle 78000 Mark vor. Die Summe wurde beschlagnahmt und von der Ortsbehörde in Verwahrung genommen.. Da Ellermann Kriegsdienste als Soldat in Belgien leistet, ist wegen des großen Geldfundes eine weit gehende Untersuchung eingeleitet worden. TegeSzZchichte. SiWland. Für die irische Rep»dM. Unter Führung des »enge- wählten Unterhansmitgltede» Devalera betreiben die Sinn feiner mit beispielloser Offenheit und unter völliger Nicht- der «ngliscken Behörden in größtem Umfange ihre ckea und finanziellen Rüstungen, um eventuell mit »gen etnzutretrn.. Sie teile» ihre ständiger freiwilliger Steuerleimma Di« Rede Lletz» Geerges. Es wird beute der voll« Wortlaut der Antwort Lloyd George» auf die Antrittsrede de» neuen Reichskanzler» ver- offrntttcht. Wir geben hier di« folgenden Stellen der Rede wieder: ,T» ist eme geschickte Rede, eine Rede, die sich nach «le» Seite» wendet. Tie enthält Sätze für die, die ernst lich d«» Friede» wünsche«, viele Sätze, oder e« find Sätze darin, die die »Uitärische» Kreise in Deutschland ver geben werden, Sätze, "Äs"ist die Red? eine» Manne», der die militärische Laae im Auge behäl< Da« sollen sich die Alliiertest Ruß- lauv, England, Frankreich, Italien uud alle anderen merken. Es ist eine Rede, die durch Re Verbesser»»« der milttä- rische» Lane »erbessert werden kann, und wenn die Deut schen im Westen gewinnen, wenn sie im Otten di« russische Armee zerstören, wenn ihre Freunde, die Türken die Eng länder au» Mesopotamien vertreiben, und wenn die Uboote mehr Handelsschiffe versenken, dann bedeutet diese Rede, da» können sie mir glauben, Annexionen ringsherum «nd fester« Begründ»«» der militärischen Autokratie de»n je. Wenn aber andererseits die Deutschen im Westen zu- rückgettteben nnd im Osten geschlagen werden, und wenn ihr« Freunde, die Türken, in Bagdad einen.Mißerfolg haben, und wenn die U-Boote auf dem hohen Meer ein Fehlschlag sind, dann ist die Redearrade recht. Wir müssen alle da- z» Helse», ein« ,»te Red« a»» ihr ,» machen. Sie ent hält Möglichkeit«», eine ausgezeichnete Red« z» werde«. Stehe» wir de» Kanzler bet, leihen wir dem neuen Kanzler unsere Hilfe, seine Rede «tzu einem wirklichen Erfolg zu machen! Augenblicklich aber bedeutet sie, daß die Militär- Partei gewonnen hat. -Di« Rede de« deutschen Kanzler» zeigt, nach meiner Meinung, daß die leitende« Stellen tn^ Deutschland »ngeubttcklich sich für de» Krieg entschiede» haben. In jener Rede ist keine Hoffnung für Belgien, e» wird nicht einmal erwähnt. Die Ausdrucksweise der Rede ist voller Drohungen für Belgien. Sie sichert die deutschen Grenzen.. Sie nimmt Metz und Straßburg weg und wird Lüttich »ehwe» «nd Antwerpen unter Aufsicht stellen. Das ist kein erfreuliches oder gutes Vorzeichen für Belgien. Aber das ist nötig, damit die wirtschaftlichen Interessen Deutsch lands gesichert werden. GS bedeutet, daß selbst, wenn sie Belgien wiederherstellen, die Wiederherstellung Lug und Trug fein, wird. Die Alliierten sind entschlossen, daß Belgien als freie» unabhängiges Volk wiederhergesiellt werden muß. Belgien muß ein Volk, nicht ein Schutzgebiet fein. Wir dürfen nicht nur ein vom preußischen Schwert zerrüttetes Belgien haben. Das Szepter muß belgisch sein, das Schwert muß belgisch, die Scheide muß befisch und die Seele muß belgisch seiru Ich habe die Rede gelesen, wie e« meine Pflicht war. Ich habe sie einmal, zweimal, dreimal gelesen, nm irgend etwas in ihr zu finden, woraus ich Hoffnung für das Ende des blu tigen Kampfes schöpfen könnte Und ich finde in ihr «ine fatsche belgische Unabhängigkeit, eine falsche Demokratie für Deutschland «nd einen falschen Frieden für Europa. Und ich sage, Europa hat nicht Millionen seiner tapferen Söhne geopfert, um den Boden, der durch ihr Blut geheiligt ist, nur zu einem Heiligtum für Lug und Trug zu machen. Der Kanzler versucht sein Volk aufzu stacheln und im ermutigen, indem er es mit Illusionen be- rauscht, und Deutschland wird findep, daß seine neuen Hoff nungen genau so Illusionen gewesen sind, wie die anderen, die sich zerstreut haben. Ein Kampf von sechs Wochen, das ist vorbei. Eine Umgebung der Blockade durch Oeffnung des Weges nach Bagdad, um zu den Hilfsquellen der Welt zu gelangen, das ist vorbei. Wo sind die Zeppelinangriffe? und jetzt find «S die Türken und die U-Bovte. Beide smd gleich barbarisch und paffen gut zueinander?' Der öffentlichen Meinung in England sucht Lloyd George natürlich auszureden, oatz den Versicherungen des deutschen Kanzlers über unsere Friedensbereitschaft zu trauen wäre. Seine Rede sei die eines Mannes, der die militärische Lage im Auge behalte ^jvenn die Deutschen im Westen gewinnen, wenn sie im Osten die russische Armee zerstören, wenn ihre Freunde, die Türken, die Eng länder aus Mesopotamien vertreiben, und wenn die Uboote mehr Handelsschiffe versenken, dann bedeutet diese Rede, da» können Sie mir glauben, Annexionen ringsherum und festere Begründung der militärischen Autokratie denn je."' Wenn die britischen Machtliaber das wirklich glauben, dann gibt es ja für sie ein einfaches Mittel, ohne weiteres Blut vergießen zu verhindern, daß die Rede eine solche Bedeu tung erlangen könnte. Sie brauchten nur schleunigst ihre Bereitschaft zu bekunden, sich mit uns an den Beratungs fisch für den Frieden zu setzen. Dadurch könnten sie wirk lich dazu beitragen, aus der Rede deS neuen Kanzlers -eine gute Rede zu machen". Statt dessen sucht Lloyd George das deutsche Volk wegen des weiteren Verlaufes deS Krieges einzuschüchtern. Das aber wird ihm, wie schon gestern gesagt, nicht gelingen. Holländische Prefsestimmen zur Rede Lloyd George». * Amsterdam. Zur Rede Lloyd Georges schreibt „Nieuws van den Daa": Das geht aus seiner Rede deut- lich hervor: Nickt die belgische, sondern die allgemeine Frage, die die ganze Welt schon solange in Atem hält, die Frage de« Krieges bik>et den Kern seiner Ausführungen. Die sympathische Seite, die Lloyds Rede durch das, was er über Belgien sagt bekommen hat, macht jedoch nicht die Enttäuschung güt, die diese Rede als Ganzes erweckt. „Tod" sogt, diese ganze Rede charakterisiert sich durch einen grim mig-bärbeissigen Sarkasmus. „Telegraaf" bemerkt: Der vorherrschende Ton in dieser Rede ist wieder der des Miß- trauens. Lloyd Georges Rede läßt tatsächlich alle Prob leme außer dem belgischen offen. Neueste Nachrichten mW Telegramme vom 24. Juli 1917. Mlltzim-e« »er Verlt«er Msr-eiitiSner. X Berlin. Wie der Rundschau aus dem Haag be richtet wird, ist nach der „Times" der erste nach dem Ein- beitspriuzip der britischen Regierung gebaute Dampfer von 5000 Tonnen soweit fertiageftellt, daß er Ende diese« Monats in Dienst gestellt wird. Die „Voss. Zeitung" gibt eine Stockholmer Meldung über einen Aufruf der Kriegssektton der allrussischen Ar- beiter- und Soldatenräte an die russischen Reserve- und Ersatzformationen wieder. Danach haben Mein bi« »um 14. Juli aus dem Bereich der 11. russischen Armee K1VVV verwundete den Verteilung-punkt LroSkurow passiert. Belm Hauptquartier der 8. Armee lies schon am 8. Juli die Meldung ein, daß für jede» Regiment rund 2000 Mann Ersatz nötig seien, sodaß bis dahin schon fast die Hälfte der Kornilow-Arulee vernichtet war. — Nach einer Meldung de« „Lokalanz." berichtet die ^Mornti^Post", daß die russisch«, Bau«» und Ztoilb»- ' Lädeu zu «veilen angeboten, die setfach so hm-fsttd, wie die von der Zentral schaft eingeführte» und durch die Brztrks- Leitung gehr»chte» Fahrt late gleicher Art. utung nahe, daß drei« sogenannte« «Weder durch unerlaubten Ketten- reien Ware» teuert sind.
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