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auf einem freien Felde Halt. Hier richtete man die Bettstelle mit dem festgeketteten Verwundeten aufreiht empor und schleppt« von den benachbarten Feldern trocke ne» Stroh herbei, da» ring» um den Reger aüfgehäuft wurde. Umsonst flehte der unglückliche Schwarze immer wieder um Gnad« und rief: „Ich handelt« in Notwehr, überlaßt mich dem Urteil der Richter, gebt mir ein« Gelegenheit, mich zu verteidigen, schlachtet mich nicht ab, weil meine Haut schwarz ist." MS Antwort warf man ein brennende» Streichholz in den Strohhaufen, warf Bretter und Holzklötzer in da» rasch auflodernde Feuer und wehr al» -000 Menschen, darunter zahlreiche Frauen, weideten sich an diesem Schauspiel der Verbrennung eine» hilflosen und schwer verwundeten Menschen. ES war ein grauenvolle» Bild, au» den Flammen tönten die gellenden Schmerzensschreie de» Reger», der schließlich mit der letzten Kraft der Verzweiflung seine Füße von de» Fesseln loSrttz und mitsamt den an seinem Rücken befestigten Bette au» den Flammen springen konnte. Er stolperte, fiel mit dem Bette zu Boden, aber sofort waren hilfreiche Hände zur Stelle, die ihn in das Feuer zurückschleuderten. Immer wieder versuchte der arme Kerl der tödlichen Glut zu entkommen, aber inzwischen hatte man aus dem be nachbarten Bauernhöfen Heugabeln herbetgeschleppt, mit denen man den Unglücklichen in die Flammen zurückstieß und darin sestnagelie. Noch ein dritte» Mal stand er aus, daS Bett auf seinem Rücken war schon von den Flammen ergriffen; dann aber brach er mit einem DodeS- schrei zusammen. Tie Nknge harrte befriedigt, bis die Flammen den Körper verzehrt hatten. Tann zog man die Reste aus dem Feuer und brach die Ketten in Stücke, um diese Eisenteile als Erinnerung an da» große Schau spiel mit nach Hause zu nehmen. MS die Witwe des er schossenen Polizisten dann interviewt wurde, äußerte sie ihre höchste Befriedigung über die TodeSart deS Neger» und meinte: >,TaS einzige, was mir leid tut, ist, baß ich nicht selbst dabei war, um Mit eigener Hand das Streichholz an daS Stroh Ku halten." Tie Behörden von Coasteville haben keinerlei Maß nahmen getroffen, um die Schuldigen ausfindig zu machten, weil sic einen Neuen Ausbruch der Bolkswut befürchten. Am gleichen Tage wurde übrigens auch in Durant in Oklahoma ein anderer Neger auf ähnlich« Weise gelyncht: man band den Schwarzen an einen Pfahl und verbrannte ihn ebenfalls bei lebendigem Leibe. Ae 8ksWe PS SIMM. CK. Wiv können uns heute den Sommeranzug ohne Strohhut nicht denken, aber es ist noch gar nicht so lange her, daß dieser Gedanke einem eleganten Herrn oder einer Modedame ebenso unmöglich war wie heute selbstverständlich. In das Reich der vornehmen Tamen- toilette hat der Strohhut erst im 18. Jahrhundert seinen Einzug gehalten; die .Herren haben sich noch viel später! dazu entschlossen, diese „plebejische" Kopfbedeckung an zunehmen; die Dandys haben sich! bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dagegen gewehrt, und erst als im Panamahut eine exotisch«, vornehme und überaus teure Sorte, gleichsam der König unter den Strohhüten, entdeckt wurde, ist dem durch die Jahr hunderte hin verachteten und vernachlässigten Klei dungsstück eine wohlverdiente Ehrenrettung zuteil ge worden. Tie Men haben wohl die Kopfbedeckung aus Stroh geflecht gekannt. In der glühenden Sonnenhitze tru gen die Landarbeiter hälbkuglige, niedrige Strohkappen, aber die griechische Mode erzählt nichts von elegan ten Strohhüten, zumal die Tomen ja überhaupt nur, höchst selten ihre schönen Frisuren unter einer Hülle verbargen. Sollten die koketten sUnd kapriziös anmutigen Spitzhütchen, die die entzückenden Tanagrafiguren so lustig und keck auf dem Köpfchen balancieren, au» Stroh gewesen sein? Tie Wissenschaft! gibt darauf keine Antwort. Während die großen Kulturvölker des Alter tums den Strohhut augenscheinlich nur als eine für den Arbeiter notwendige- aber von der Mode nicht an erkannte Kopfbedeckung besaßen, hat er vielleicht schon der urgermanischen Nationaltracht angehört. Wir fin den ihn nämlich bei den Angelsachsen und dann bei den Sachsen bis ins 10. Jahrhundert hinein und darüber hinaus, bet Völkern also« die am altgermanischen stauch am zähesten sesthielten. Ter Strohhut auf dem langen Haar war für den Sachsen das Zeichen der Freiheit und Männlichkeit. Wie unS Widukind in seiner sächsischen Geschichte be richtet, waren die Franken von dieser Form der Kopf bedeckung außerordentlich überrascht, und sie galt lange als besonderes Merkmal de» .Sachsen, lieber das Aus sehen dieses altdeutschen Strohhuts, des ehr würdigen Vorfahren unseres modernen Schattenspenders, geben einige Miniaturen Aufschluß. Ein, Bild im Sachsen spiegel zeigt ihn in der Form eine» abgestumpften Kegel» mit vorspringendem Schirm«; in einer angel dänischen Handschrift des 10. Jahrhunderts dagegen ist der Hut spitzkeglig und ohne Rand. Er war in seiner primitiven Form ein Stück Strvhgeflecht, das man mit einer Schnur um den Kops band. Ein breitkrämpiger flacher Hut aus Binsen oder Stroh, der ja bei der Ar beit auf dem Felde zur heißen Sommerzeit so nötig ist, ist von den Bauern und ihren! Frauen natürlich schon früh getragen worden. Ter einfach« Binsenhut und der feinere Strohhut führen daher in der Geschichte der deutschen Tracht aus lange hin ein bescheidenes Tasein in den Volks trachten; ein Beweis dafür ist die Liebe und der be sondere Stolz, mit dem die verschiedensten Formen deS StrohhutS in der bäuerlichen Kleidung bis auf unsere Tage festgehalten sind. Ta finden wir noch heute den sehr hohen, zylinderförmigen Strohhut, der mit schwär- zen Seidenbändern unter dem Kinn befestigt ist, in der Srauentracht de- Badener PrechtalS, die spitzen oder glockenförmigen Strohhüte in Tirol und Samba«; die Männer tragen allerorten schwarze, breitrandige Stroh- Zylinderhüte. Auf waS für seltsame Strohhutformen bäuerliche Eitelkeit verfiel, zeigen die Kopfbedeckungen der vterländerinnen« Ter Strohhut hat die Form eina- eingedrückten Utter»;-der Kopf ist von oben her tief in die Krempa geschoben und diese, durch eine tiefe Mnne von ihm geschieden, umgibt ihn trstv atnl dachartig ab- fallender Wall. «u» dieses stillen, nur 1» de» engen Grenzen bäue rischen Leben» sich entfaltenden Existenz taucht nun der Strohhut zu verschiedenen Malen tut die elegante Sphäre der großen Mode empor, um immer wieder zu verschwin den, bi» er sich dann im 18. Jahrhundert sein Recht für immer eroberte. ES sind Zeiten einer naturfrohen, für da» Landleben schwärmenden, idyllisch-schäferltchen Stimmung, die in diesem sogen. Schäferhut ein Symbol der Unschuld und harmloser Freuden erkennen. Tie Tomen der Ritterzeit, die sich so gern au- GvaS und Blumen ihr« „Gchapel" flochten, empfanden ä"ch die zier liche Anmut, die in solch einem breitrandigen Hut au» Zweigen, Binsen oder Stroh lag. Sie umwanden diese leichten Schattenspender mit Blumenkränzen und erschie nen so den edle« Rittern wie frische Dirnen, um sich mit ihnen im ,Hörperlichep" Reigen zu drehen. Auch in dem Italien der Renaissance wird der von der Land bevölkerung getragene Strohhut bisweilen in die bessere Gesellschaft und sogar in die Kunst ausgenommen. Die ehrwürdigen Eremiten und di« sausten heiligen Frauen tragen ihn auf manchen Bildern de- Quattrocento am Arm, und Vittore Pisano Mpt sogar seinem hl. Georg, einem schwergepanzerten Ritter, in urwüchsiger Wirk- ltchkeitSfreude einen riesigen spitzen Ktrohhut mit un geheurer Krempe aufS Haupt, Auch sonst begegnet man in Werken der Malerei ab und zu! dem Strohhut in der Miodekkeidung, besonders in Holland, wo man ja mit einem so frische« Naturgefühl in die Welt blickte. Rembrandts SaSkia trägt auf dem entzückenden Bildchen, däö der Bräutigam von ihr ent warf, einen großen, blumenumwundenen Strohhut. Ta- Rokoko, die Epoche der galanten Schäfereien, der idylli schen Feste im Freien Und der sentimentalen Naturvev- ehrung, gewährt dann dyn «Strohhut den siegreiche» Ein zug in die große Miode. Ter verachtete Bauernhut, der übrigens noch lange „Salzburger" ober „Regensburger" heißt, wird zum „dernier cri" der Eleganz. Zunächst ist es die „Chapeau-Bonnette", die aufkommt, än Seiden hut mit großem Strohschtrm. Aber »M 1780 sind bann völlige Strohhüte ein notwendiger Bestandteil der großen Toilette. Ties« Hüte, die aus der Schfveiz und Italien kamen, hatten einen niedrigen Kopf mit flachem Boden, aber einen kolossalen, mit rosa Tast gefütterte« Schirm, der aus und ab schwankend die Gestalt in ihrer ganzen Breite wie ein Regenschirm überdeckte. Ungeheure M«ngen von Putz, von Federn, Bändern, Schleifen und Blumen aller Art bedeckten das feine Material. Eine neu« Blüte erlebte der Strohhut in der Biedermeierzeit, wo er als ein korbartigeS Ungetüm mit winzigem, rüschenbesetztem Schirm auftrak. Seitdem hat er in immer neuen Extra vaganzen die Damenwelt entzückt und sich in beschei denerer Form! auch die Herrenwelt erobert, - ' Aus aller Welt. Berlin: Tie Polizei nimMt an, daß der Ein brecher- der bei der SiWerkammer de» Finanzministe riums betroffen Wurde, mit dem von der Bckminal- polizei seit Monaten gesuchten Spitzbube» identisch ist, der bereits über zwanzig Einbrüche in Botschaften, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden be gangen und auch vor einiger Zeit den Diebstahl im Reichskanzlerpalais verWt hat. Tie Personenbeschreibung ist genau dieselbe. —. Düsseldorf: Stier Techniker Max Bunsch aus Berlin ist hier wegen Straßenraubes verhaftet worden. Er hatte in einem Hausflur des hie sigen Cityhauses einer Kontoristin eine Mappe mit 1280 Mark Inhalt entrissen und war damit geflüchtet. — Barmen: Zwei schwere UnglückSfälle haben sich hier ereignet. Ein bei der Barmer Bergbahnzentrale beschäf tigter Reparaturschlosser ist auf bisher Unaufgeklärte Weise durch Ausströmen heißer Dämpfe und heißen Wassers vom Kopf bis zu den Füßen vollständig verbrannt mor den. —, Ein anderer Arbeiter stürzte in eine Trans mission und starb an den erlittenen Verletzungen. — Trier: Gestern mittag ist ein Leutnant deS 29. In fanterieregiments, der krank im Lazarett lag, von sei nem Bruder im Verlaufe einer erregten Auseinander setzung erschossen worden. — Schneidemühl: Nies Typhusepidemie kann nunmehr als erloschen angesehen werden. —Pest: In der Nähe der Ortschaft NagyköveröS kam eS zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen einer Gendarmeriepatrouille und einer Zigeunerbande. Aus beiden Setten wurde von der Schußwaffe Gebrauch ge macht. Ein Aigeuner und eine Zigeunerin wurden getötet, ein anderer schfoer verletzt. —i Mailand: Bei dem Brand eines Gehöfts im Kurort Bedano-Olona bei Va rese -fanden ein ö jähriger Knabe sowie ein 70 jähriger Greis, der den Knaben aus den Flammen holen wollte, den Tod. Ein« Wöchnerin, die im Gehöft darniederlag, wurde vor Schreck wahnsinnig. — Antwerpen: Für 100000 Mark Diamanten unterschlug ein Edelsteinhänd ler Leon GruSmark, der au- Antwerpen durchgebrannt ist und auch in Berlin gesucht wird. Tier Ungetreue ist 21 Jahre alt upd stammt aus Rußland. Begleitet wird er von seiner Geliebten. — Pisa: Ein heftige- Sturm wetter richtete in der Stadt und deren Umgebung schlimme Verheerungen am Zehn Personen sind ums Leben gekommen, sechs wurden verletzt. — Tokio: Ter plötzlich« Ausbruch des Vulkans Asanra auf der japa nischen Insel Hoiü-s, von dem wir gestern meldeten, hat 34 Menschenleben gefordert. Es bestätigt sich jetzt, daß zwei vergnügungSgesettschaften von der glühenden Lava verschüttet worden find. Eine Gesellschaft von siebzehn Fremden und einem japanischen Führer hat den Dod gefunden; weiterhin eine Abteilung von sechzehn japa nischen Schtükindern, die zu Weit vorgedrungen waren. Schulkameraden von ihnen- die einen anderen Weg gingen, konnten sich unter Anführung ihre« Lehrer noch rechtzeitig in .Sicherheit bringen. « - . Vermischtes. Kriminalbeamte al-Ltebe-pärchen. Zahl- reich» »Spanner", di« alljährlich bet schönem Wetter in der Umgebung Berlin- auftreten, treiben e- auch in dem bewaldetem Teile der Hasenheide zurzeit wieder ärger al» je. Rn vielen Liebe»Pärchen verübten st« Erpressungen. In der Haseaheide ist den gefährlichen Putschen nur schwer beizukommen, weil st« sich dort in den »Kuscheln" gut ver bergen können. Einige Rixdorfer Kriminalbeamte versuchten e» dehalb kürzlich auf einem ungewöhnlichen Wege. Sie verkleideten sich al» Liebelpärchen und wandelten in ihrer leichten, Hellen und duftigen Tracht durch die Heide. ES dauert« auch nicht lange, da kam ein Spanner au» dem Gebüsch herauSgesprungen, stellte die beiden und forderte sie auf, ihm nach der wache zu folgen. Unbeschreiblich war sein Gesicht, al» jetzt die Beamten ihre Marke fallen ließen, ihn am Krctzen nahmen und abführten. Auf der Wache wurde der verhaftete frstgrstellt al» ein Händler Weigelt au» der Jahnstraße. Andere Beamte lieferten spät« noch einige Kerl« rin, die entweder in ähnlicher Welse vorgegangen oder aber auf ihren Gpannerposten eilige- schlafen waren. Der Hochstapler Schiemangk wieder auS- gebrochen. T«r berüchtigte -.General" Schiemangk alla» Graf de Pasfy, dessen Schwindelfahrten durch ganz Europa und Amerika seinerzeit berechtigtes Aussehen er regten- ist- wie wir bereits gestern meldeten, in der Nacht Kum TienStag zum zweiten Mate aus dem Unter suchungsgefängnis in Heilbronn auSgebrvchen. Der Hoch stapler Schiemangk, der sich selbst zum General und weiter KUM Graftn de Passy ernannte und der viele Jahre hin durch die unglaublichsten Schwindeleien verübte und fast ein Dutzend AuSbrüch« au- Gefängnissen hinter sich hat, war Anfang vorigen Jahres in Heilbronn verhaftet wor den. ES gelang ihm, in der Nacht zum 3. April dieses Jahres aus dem dortigen Gefängnis zu entweichen. Er wandte sich zunächst nach Berlin- und begab sich dann nach Lehde im Spreewald- los er sich unter dem Namen eines Ingenieurs Wendt eingemietet hatte. Ter Stadt sekretär von Lübbenau erkannte auf einer FestttchSkett, an der Heide teilnahme«, den Hochstapler und veranlaßte dessen Verhaftung. Seinem Transporteur bemerkte er- daß sich der Staat doch nicht in nutzlose Unkosten stür zen solle, denn es werde ihm (Schiemangk) doch über kurz oder lang gelingen- die Freiheit wiederzu gewinnen, so feste Gefängnismauern, die er nicht zu durchbrechen vermöge, gebe «S nicht. Der Schwindler wurde dann unter großen Vorsichtsmaßregeln nach Heilbronn zurück- tranSportiert und in einer extra festen Zelle unter gebracht. Aber iflle Vorsichtsmaßregeln waren Vergebens benn eS ist dem Verbrecher tatsächlich gelungen, aus dem Gefängnis von neuem zu entweichen. Schiemangk hat an das -,BerI. Tbl." einen Brief gerichtet, aus dem her- vorgeht, daß er sich in Berlin aufhülü De« Klub der Totenbrüde«. Vier junge Lackte im.Alter von 18 bi» S1 Jahren, ünd zwar de« Kassierer Hermann Hey- die Buchhalter Erich Hoffmann und Ernst Lochow, sowie der Arbeiter Paul Kurzhals be gründeten kürzlich in Berlin! in feierlicher Weise den Klub der Totenbrüder. Auf ihr Panier schrieben sie: Pünktlichkeit, unbedingte Verschwiegenheit und Ehrlichkeit unter sich. Falls ein Präsident gewählt werden sollte sei ihm Wnder Gehorsam -»'leisten. Zu ihrer Spezialität erwählten sie Geldschrankeinbrüche. Ta sie aber bereits! bet bei» erste« Versuch ein klägliches Fiasko machten, wählten sie als neues Arbeitsfeld Erpressungen, die ihnen bequemer K» sein schiene». Es war ihnen zu Ohren gs- kommen- daß ein Berliner Kaufmann mit der Filial vorsteherin ein Verhältnis unterhielt. Sie schrieben der Tarne, verlangten Geld und drohten mit dem Revolver. Empfängerin der Briefe war aber nicht so ängstlich und benachrichtigte die Polizei, der es auch bald gelang, daS vterblättrige Kleeblatt hinter Schloß und Riegel zu bringen. Alle geleisteten Eidschwüre sind nunmehr ver gessen- und einer beschuldigt den andern der Anstiftung und sucht sich möglichst rein zu waschen. Russischer Sensationshunger. Me die -,Nowa Reform»" aus Omsk meldet, hat in dem zurzeit dort gastierenden Zirkus Koromyslow der 21 jährige Akro bat Fred de Ciril auf eine schaurige Art das Leben ver loren. Ter Künstler produzierte sich täglich, indem er von der Kuppel des Zirkus in ein Wasserbassin hinein sprang. Tiefe Nummer reizte aber das Publikum zlu wenig, weshalb der Tirektor eine Aenderung beschloß. Am Abend der nächsten Vorstellung wurden dem Akro baten die Füße gefesselt und die Augen zugcbundcn. Ta rsus zog man ihn mit Hilfe eines Seiles auf die zwanzig Meter hohe Kuppel. Tas Wasser im Bassin wurde dann mit Petroleum begaffen und angezündet. In dieses Flammenmeer mußte sich der Künstler stürzen. Er be rechnete jedoch seinen Sprung fälsch, und stieß mit dem Kaps auf den Manegerand. Ter herbeigerusene Arzt konnte nur den Infolge eines Genickbruchs erfolgten Dod konstatieren. ZumBrande des Kurhauses inPyrmont. Nach Zeitungsmeldungeni sollte der Brand des Kurhauses in Pyrmont am 1. d. M. durch Kurzschluß zwischen elek trischen Leitungen hervorgerufen worden sein. Wie dem Verein zur Wahrung gemeinsamer Wirtschaftsintcrcssen der deutschen Elektrotechnik ans eine Anfrage vom Fürst lichen Kr«iSamtmann zu Pyrmont uritgcteilt wird, bieten die amtlich angestellten Ermittelungen jedoch keinerlei Anhalt dafür, daß die Brandkatastrophe durch Kurz schluß verursacht worden iss