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den Wäldern geworden ist. Uber ebenso, so fast 1« noch Verstärktem Maß», leiden di« Gemafterträgntff« und in letzter Zeit auch unser« Obstkulturen, damit zusammen» Liegend di« Konseroen-Jndustri«. Wohl noch niemals hat dich« Branch« der Nahrungsmittelindustrie «in so trostlose» Jahr aufzuweisen wie da» jetzig«. Nicht nur di»h«r uu» bekannt« hohe Vrris» sür die Gemäs« und Frücht«, sonder« v»llständiß«r Mangel an Rohmaterial legt st« teilweis« lahm. Nanni« noch Spargel verhältnismäßig gut gemutet werden, ja, Kirschen und Erdbeeren sogar sehr gut, so litt dir Ertrag und die Beschaffenheit bereit» bei Erbsen ««- pfindlich durch die ring,treten« Trockenheit, wa» sich bei den später reifenden Eemüsen und Früchten immer mehr steigert«. Die von allen veyvlkerungSklassen gleichmäßig bevorzugten Bohnen wurden am härtesten betroffen; di« erst« Aussaat kam nicht zum Keimen; die zweit« erfror in der Nacht vom 20. zum 2li. Mat, und die dritte wurde durch Ungeziefer und Dürre vernichtet. Wohl holt man heut« zum Konservieren di« Rohware au» Holland'»!» Ersatz für die fehlende heimische, doch haben dies« di« ISO» hinlänglich bekannt gewordenen unangenehmen Eigen schaften: teuer und mangelhaft! vollständig fehlen: Karotten, Spinat, Pilze, Himbeeren, Heidelbeeren usw. Welche Preise hierin zu erwarten sind, dafür liefert bereit» Himbeersaft ein traurige» Vorspiel: innerhalb drei Wochen ist derselbe um etwa 20 M. flick 100 Kilogramm im Eroflohandel, da» sind 33V, Prozent, gestiegen. Aber auch für da» noch anstehende Semüs«, sowie für da» bi» vor kurzem noch leidlich steh-nde Obst wird die anhaltende Hitz« und Trockenheit bereit» überall verhängnisvoll. Da» Wachstum ist zum Stillstand gekommen, Notreife tritt mehr und mehr ein, und massenhaft fallen di« Frücht« ab, so daß auch hi«rin, und zwar nicht nur b«t un«, sondrrn in fast ganz Europa, mit rtn«m sehr niedrigen Ertrage zu rechnen ist. vet Konserven ist deshalb nicht nur mit einer empfindlichen Preiserhöhung, sondern auch mit direktem Fehlen diese« Nahrungsmittel« sicher zu rechnen. Da» Zudecken von Sßwaren und Getränken sollten vor dem abendlichen Zubettgehen brsondrrs jene Hausfrauen nicht unterlassen, die über keine SiSschränke verfügen. Eigentlich versteht sich da» von selbst! Aber e» gibt noch immer unverständige »nd inbezug auf hygie- uische Bildung tiesstehende Mütter, überhaupt Frauen, die e» nicht sür nötig halten, abend» die Butter, den Milch topf (mit Milchrest), di« Kaffeekanne (mit Kafleerest), Wurst, Fleisch und alle möglichen anderen Nahrungsmittel und Ertränke zuzudecken, da« heißt von der Luft — die doch von Milliarden Gtanbpartikelchcn und Keimen erfüllt ist — abzuschließrn. Schon deshalb, damit Butter, Milch usw. nicht einen schlechten Geschmack bekommen, von Insekten angenagt werden und dergleichen, sollten abend» alle Eß waren und Getränke nicht nur in den Epeiseschrank ge stellt, sondern dort auch zugedeckt werden l Dann kann «» nicht passieren, daß Fliegen in der Milch hirumrudern, da» vrot so ausdörrt, daß man sich nachher daran die echten und falschen Zähne ausbeißt und daß die Butler sich nächtlicherweise mit einem Pelz von allen möglichen Fäserchen und Staub überzieht. — Um der 'Mäusep lage weiter nachdrücklich ent- gegenzutreten, können nunmehr, nach vollendeter Ernte, verschiedene Mittel angewendet werden. Eine» der besten ist auch jetzt noch die Anwendung de» Mäusetyphusbazillu». Derselbe kann mit Brotwürfelchen ausgelegt werden. Die Landwirtschaftliche Schule in Großenhain wird zu diesem Zwecke Kulturen de» MäusetyphusbaztlluL zum Selbst kostenpreise abgeben. Da» Impfen von lebenden Mäusen kommt in Wegfall. Unbedingt notwendig ist, daß die Be kämpfung auf großen zusammenhängenden Flächen vor genommen wird. Da ferner die Wirkung nicht eine so fortige ist, sondern sich erst innerhalb 14 Tagen vollzieht, so ist auch gleichzeitige» Dorgehen zu empfehlen. Au» diesem Grunde wird zu allgemeiner Bekämpfung der Mäuse di« Zeit vom 26. bis 31. August vorgeschlagen., vis da hin bet der Landwirtschaftlichen Schule in Großenhain be stellte Typhuskulturen sind in dieser Zett dort abzuholen. Selbstverständlich können auch andere wirksam« Mittel an gewendet werden, empfehlenswert ist jedoch, daß auch mit diesen anderen Mitteln zu gleicher Zett der Kampf ge führt wird. — Aus dem Thüringer Wald wird geschrieben : Nachdem schon die H, idelbe « ren « rn 1 e in den Forsten de» Thüringer Walde» in diesem Jahre gänzlich unge nügend gewesen, entspricht auch die Preiselbeeren ernt«, die jetzt begonnen hat, keineswegs den Er- Wartungen, die man nach der reichen Blüte auf fi« setzen konnte. Infolge der anhaltenden Trockenheit und de» gänzlichen Mangel« an Niederschlägen find di« Beeren größtenteils abgefallen oder eingetrocknet. Di« bedürftigen Waldbewohner, die sonst au» dieser Ernte «inen nicht un bedeutenden Nebenverdienst erzielten, müssen nun leider auf diesen verzichten. Der hundertjährige Kalender hat da» Wetter für 1S11 ziemlich richtig vorausgesagt. E» ist da zu lesen: „Das Jahr 1911 soll mehr trocken, al« naß und feucht sein, doch zu gewissen Zetten starke Regengüsse haben. Der Frühling soll trocken, rauh und kalt sein, daher wenig Futter wachsen würde; e» sollen auch viel« Reif« und rauh« Lüfte bi» gegen den Juni herrschen. Der Sommer soll sehr h«iß, mit warmen und schönen Nächten begleitet situ. Da» Wasser in Bächen und Flüssen wird daher sehr klein werden." Kann man der Voraussage weiter «rauen, so wäre der Herbst auch noch trocken, vor dem Advent soll e» nicht schneien und der November warm sein. Heu und Grummet wird es wenig geben, Hopfen soll mißraten, weil ein vollkommener Herbst zu erwarten ist, so soll «in Hauptwetn wachsen, der von ganz besonderer Art sein so». Großenhain. Durch einen Hundebtß schnür ver- letzt wurde am Dienstag,,n auf der Dresdner Straß» wohnender zehnjähriger Schüler. Die Eigenart der Biß- Verletzung machte e» nötig, daß der Knabe sofort in eine Dresdner Klinik überführt wurde. * Alt-irschstsln. Der Leichnam de» am Sonntag ertrunkenen Hausbesitzers Hoftmnm von hier wurde un- n^jt der Nofenmühle geborgen. Gävernitz. Hier hatte di, Löchtes de» Wirte« de» .GlbschlößchenS" mit «ine« Lrunk Mw «ins Wespe mr- schluckt. Di« Folg« «ar.ei», dnsch de» Stich de» Jnsektts verursachte stark« Anschwellung de» Halse». Durch ärztlich« Hils« gelang «», mittelst vwchreize» die Wespe wieder zu entfernen. Wie erstaunt« «an aber, all da» Lier sich noch lebendig «wie» und wohlgemut »an dannen Pog. Dre» den. Wie bereit» gestern gemeldet, war seit Sonntag abend da» noch nicht 1b Fahr« akt« Mädchen Melanie Thieme au« Ntederhäslich, Bez. Dresden, nach dem Besuch« der Vogelwiese in Potschappel, spurlos verschwun den. Dienstag wurde da» Mädchen oberhalb de» Burg, wartberge» auf de« Kartosf-lfrld« aus Oberpestewltzer Flur al» Leiche aufgefunden. Der Lod de» Mädchen» ist nach dem Ergebnis der gerichtsärztlichen Untersuchung jedensall» nicht durch etn-n Mord, sondern durch «in Sittlichkeits verbrechen mit tödlichem Ausgange herbeigeführt worden, denn di« Leich« weist kein« Merkmal« auf, di« auf Mord schließ»« ließen. E» wirb vielmehr angenommen, daß da« schwächlich« Mädchen den rohe«, unsittlichen Angriffen de» Täter» zum Opfer gefallen ist. Da» au» Mund und Nase hervorgrqnollrne vlut rührt von inneren Verletzungen, u. a. der Lung«, her. Di« Verdachtsmoment« haben sich gegen «inen jungen vurschen, der mit dem Mädchen zuletzt gesehen worden ist, verdichtet. Dresden. Zu den großen Walzrrkonkurrenzen, die am nächsten Sonnabend, d»N 19. August, auf dem Fest platze der «usstellung stattfinden, werden Nennkarten zum Preise von KO Pfg. ausgegeben, und zwar an den Haupt kossen und L im Verwaltungsgebäude links vom Haupt portal. Die Inhaber der Nennkarten erhalten Nummern, die beim Tanzen sichtbar zu tragen sind, vor veginn der walzrrkonkurrenzen werden, wie bereit» mttgeteilt, künstle rische Tänze vorgeführt, und zwar durch Mitglieder de» Königlichen Hofopernballett». Zur Vorführung kommt: ein Donauwalzer, «in moderner, von Kindern getanzter Walzer und ein altdeutscher Walzer au« »Schleier der Pterette", bet dem acht Paar« Mitwirken. Wa» di« vetetltgung an der Walzerkonkurrenz betrifft, so ist zu erwarten, daß die Meldungen außerordentlich groß sein werden, um so mehr, al» sechs außerordentlich wertvolle Preise au»g«setzt wurden: je «ine golden« Uhr mit goldener Kette sür di« Dam« und den Herrn, di« den besten Walzer tanzen; eine silberne» Reise-Neeeflair« und eine silbern« Toilettegarnitur sür das Paar, welche« di« beste Walzerfigur bietet, und ei» dritter wertvoller Preis für di« schönste Toilette (Dame) und di« beste Führung (Herr). Außerdem find noch 80 andere hübsche Velobigunspreise ausgesetzt worden. — In letzter Zeit sind in Dresden auffällig viele falsche Zweimarckstück« 1907 im Umlaufe gewesen. Es wird deshalb vor den unbekannten Falschmünzern gewarnt und größte Vorsicht empfohlen, sowie gebeten, die verausgeber de» falschen Geld«» dem nächsten Poltzeibeamten zu übergeben. Plauen b. Dresden. Infolge der Hitz« sind in mehreren Orte» de» Plauenschen Grunde» typhusähnliche Erkrankungen vorgekommen. vad Elster. Ticotzdem die schöne Ferienzeit zu Ende geht, ist in vad Elster noch lebhafte» Kurleben zu beobachten. Der Zuzug neuer Gäste ist im August ein reicher, er ist stärker äl» zur selben Zett der Vorjahre. Nicht Kurbedürftige allein find», gar viele kommen, um der in den Städten nachgerade zur Plag« werdenden Hitze zu entrinnen. Die Abendaufführungen im neuen Natur theater an der Waldquelle find nicht nur um ihrer selbst willen, sondern ganz besonder» auch wegen de» angenehmen Aufenthalt» in diesem neuangelegten Park andauernd gut besucht. Di« vor kurzem zeitweise bemerkte Wohnung«, knappheit schwindet allmählich. Ungern scheidet daher der Fremde von diesem herrlichen Fleckchen Erde, wenn ihn die Pflicht zur Heimreise zwingt. Neudorf i. E. Ein Schimmer de» Glanze» früheren reichen Bergbausegen» fällt auf unsere Gemeinde. Die bei Untersuchung der Stollenwässer auf dem Grubeufeld »Un verhofft Glück" gewonnenen Ergebnisse sollen durch ei», Gesellschaft aulgenutzt werden. St« will das Grubenfeld -weck« Gewinnung von Uranpechblende ausschlitß-n und wieder in Betrieb nehmen. Die Gänge, di« dort abgr- baut worden find, gehören der Silberkobaltformalio» an. Auf ihnen ist früher Uranpecherz und zwar, wie e» scheint, in ziemlich beträchtlicher Meng« gewonnen worden. Das der Gesellschaft eingeräumt« Schurfrecht liegt zum großen Teile in Neudorf« Staatsforstreoier und mit kleinen Teilen im Unterwtesenthal« Revier und im Ortsteil Niederschlag. Li mb ach. Zwei Mädchen, di« von hier aus den Rtf-Kabylen im Ztrkuit Ftscher-Reiffahrt nachgelaufrn waren, sind jetzt dorthin zurückgebracht worden und zwar zwangsweise. Die Mädchen find «st 18 Jahre alt. Oberhaßlau. Da« zweijährig« Söhnchen de» Bergarbeiter» Max werbig fiel in ein« mit Wäsch« ge- füllt« Wanne, die man kurz vorher kochend dem Kessel entnommen hatte. Obwohl da» Kind sofort herau»gehob,n wurde, hatte e» sich so schwer«, bi» an den Hal» reichende Brandwunden »»gezogen, daß e» tag» darauf seine« schreck- ltchen Leiden erlag. GroßvoigtSberg. Bestem brannte da» au» drei Gebäude» bestehend« Anwesen de» Schieferdecker» Scharf vollständig nieder. Infolge Wassermangel« konnte sich d« Brand sehr schnell ausbretten. Di« Entstehungsursache ist nicht festgestellt. Freiberg. ES macht sich seit einig« Lagen in den hiesigen Kreuzteichen «in Absterben der Fische bemerk bar. D«e Ursache hierzu dürft« wohl in der anhaltenden hohm waffntemperatur und dem geringen Zufluß frischen Wasser» zu suchen fein. Buchholz. Ein freundnachbarliche» Verhältnis be- lieht zwt chen den beiden Dörfern Sehma und Tianzahl. Um den Wassermangel der erstgenannten Gemeinde zu lindern, gibt letzter« alttägltch ein größeres Quantum Wasser au» ihrer Hochdrvckkeitmeg «, Sehma ab. Di« Rshrlel- tuugsnetz« beider Eemttnd« find, um die» zu «möglichen, durch «in Sinsatzstück «tteinand« verbünd« warb«. Ehemntjtz Ein schwer— Unglück «rstguMs sich auf dem Nordplatz. Der Borbsrgtebel de» Zttte», in dem da« Nisssvpa« Machnow und Abomah dem Publik» oorge fielt wird, »urd« durch einen stark«, Windstoß loSgerissM und stürzt» ns« Dach» herunter auf den frei« Watz vor de« Zelt, wo «ins ziemlich groß, Zuschauennmg« stand. Durch di« vielen, zu« Leil recht schweren Brett« wurden 10 bi» 12 P«fo«m verletzt, davon zwei Frauen und «in Knabe schwer. Li« verletzten konnte» nur mit Müh« unter den Breitem h«vorgezogen werde». Ein« Frau und der schwerverletzt« Knabe wurden sosort in» Krankenhaus gebracht, wo bei der ersteren «in Beinbruch und bet dem Knabe» eine Gehirnerschütterung ftstgestellt wurde. Gegen Abend wurde dann noch di« ander« Frau «tngeltesert. Bei ihr scheint — sich um einen gefährlichen Wirbelsäulen bruch zu handeln. Chemnitz. DerMttallarbeiterverband, Verwaltungs stelle Chemnitz, ersucht in einem groß« Inserat di« Mit glieder, Überstunden zurückzuwetsev. Oh»« Zustimmung der Verwaltung dürsten keine Sonderveretnbaruugm mit einzelnen Unternehmern getroffen werden, von allen Ver änderungen oder Anschlägen seien di« Vertrauensleute so fort zu unterrichten. Dem aufgezwungenem Kampf« seh« der verband mit Entschlossenheit und Ruh« entgegen. Nieder lichten au. vet der hier stattgefundenen Pferdemusterung wurde der Gemetndedtener Wilhelm Petzold von einem Pferde so unglücklich an den Kopf geschlagen, daß er schwerverletzt in seine Wohnung gebracht werden mußte. * Thammenhatn. Sonntag, 20. August (Erntefest) soll da» 12. Jahressest de» hiesige» vlaukrruz-verein» ge feiert werden, vom 9.—11. September feiert der mittel deutsch« vund de» Blauen Kreuze» seine» Bundestag in Dresden. Htrschfelde. Durch einen Messerstich in den Unter leib schwer verletzt wurde auf dem Schützrnplatz der Gen darm Kothen von dem in Scharre bet Htrschfeld« wohnen den Arbeiter Broda. Der letzter« hatte auf dem Schützen platz« in Hirschfelde allerlei groben Unfug verübt und in einem Schankzelte skandaltert. Da er den Ermahnungen de» Herbetgerufenen Gendarm Kothen, sich ruhig zu ver halten, kein« Beachtung schenkt«, wollt« ihn der Beamte vom Platze weisen. Broda leistete dabet heftigen Wider stand und versetzt« plötzlich dem Gendarm mit einem ge öffneten Taschenmesser einen Stich in den Unterleib. Berthelsdorf. Die' 60 jährige Ehefrau eines Maurer» wurde beim Melken einer Ziege von einem Krampfanfall betroffen, fiel dabei um und fand den Tod durch Ersticken. rr Plauen. Schwer verunglückt ist vor einigen Tagen auf dem vauplatz der Markuskirche der 30 Jahre alte Maurerpolier E. O. Haas. Auf dem Vauplatz sollte ein dort ausgestellter Benzinmotor in Verbindung mit einer Aufzugswinde in Betrieb gesetzt werden. Der Motor gab einen Rückschlag, wobei die Aytriebskurbel zurück- und dem Haas mit solcher Gewalt an den Kopf flog, daß er einen Schädelbruch und erhebliche Verletzungen im Gesicht davon trug. Der Verunglückte wurde nach dem hiesigen Stadt krankenhause gebracht, wo er noch bedenklich darniederliegt. Pausa i. B. Der Pfarrer Sturm, der wegen der peinlichen Frirdhofssache von sich reden macht«, ist vom Evangelisch-lutherischen LandeSkonflstorium bi» End« Oktober beurlaubt worden. Gr wird vom Pfarrer Schüffner-Ebers- grün vertreten. Oelsnitz i. D. In einer hiesigen Fleischerei wurde dem 16 jährigen Fleischerlehrling Guido Doelling au» Boigtsberg beim Bedienen der elektrischen Fleischschneide- maschtue die recht« Hand abgetrrnnt. Leipzig. Nach dem Beschluß de» Leipziger Unter nehmeroerbande» sollten von Montag ab im Leipziger Be zirk 12000 Metallarbeiter au»gesperrt werden. Vorläufig sind aber nur 7000 au»gesperrt, Hirsch.Dunckersche und christlich Organisierte inbegriffen. Zusammen mit den schon früher Streikenden feierten gestern in Leipzig etwa 8000 Mann. Au» 45 Betrieben hat der Metallarbetteroerband die qualifizierten Arbeiter zurückgezogen, um di« Betriebe möglichst stillzulrgen. Diese Beiried, werden mit Hilfe von Meistern und Lehrlingen unter beträchtlichen Opfern müh- sam aufrecht erhalten. Leipzig. In den letzten Wochen sind in den Leip- ziger Badeanstalten so zahlreiche Diebstähle verübt worden, daß sich di« Polizeibehörde jetzt gezwungen gesehen hat, in allen öffentlichen Badeanstalten Kriminalbeamte zu statio nieren, um den Spitzbuben endgültig da» Handwerk zu legen. Gin« ganze Anzahl Vadedtebe hatte man zwar in der letzten Zeit bereit» auf frischer Tat ergriffen, jedoch ohne daß eine Verminderung der Diebstähle eintrat. HerrnSkretschen. Infolge der Einstellung der Personen-Dampfschiffahrt hat sich in HerrnSkretschen und in Schmilka usw. der Touristenverkehr ganz Wesentlich ver ringert. Greiz. Der 86 jährige Kutscher Paul Gruschwitz brachte eine Fuhre Mehl nach Untergrochlitz. Dabei saß er auf dem Wagen, die Vein« herunterhängend, wahr scheinlich infolge der Hitz« ein wenig eingeschlafen, merkte der Mann nicht, daß die Pferde zu weit auf die Seit« de« Wege» kamen. Gr kam nun unglücklicherweise zwischen einen Straßenbau», und den schweren Wagen, wobei ihm der rechte Fuß und Unterschenkel vollständig zermalmt wurde. Im Krankenhause, wohin der Bedauernswert« gebracht wurde, mußt« ihm da» recht« Vein abgenommen werden. An den Folgen diese» Unglücksfall» ist er nun gestorben. Erfurt. Al» am Sonntag mittag der Landwirt Hoyer im Dorfe Wollersleben tm Stall den Bullen, der sich von der Kett« losgelöst hatte, wieder anbiuden wollte, stürzte sich dieser auf ihn, drängte den Mann gegen die Wand und spießte ihn tm wahren Sinne de« Biort«» auf. Nur mit großer Blüh« gelang — bcherzten Männern, da»