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rrrrv Arrxetger MeblM und Rryeiger). -»A:,. Amtsötatt M die König!. Anttshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Rlesh sowie dm Gemetnderat Gröba. 10^ Freitag, 7. Rai 1909, abends. 62. Fabrg. lageblatt erscheint sch«, abends mU Ausnahme der Sonn, und Festtage. BierteljLhrilcha» vez»iS»r«i« bet «bholuna in d« Expedttion in Rieia 1 Mar« so Pjg„ durch »Niere Trüger v« tn> HanS 1 Mart Sb Psg, bet Abholung am Schalter der tatlerl. Postanstalten 1 Mark Sb Psg„ durch den vrtrttrtlger tret in» Hau» 2 Mari 7 Psg. Auch MonaiiabonnemenlS werden angenommen. Aw,et,er».An»ahme sür di« Nummer de» AuSgabrtage« bi» vormittag S Uhr ohne DrwShr. Rotationsdruck und Verlag do« Langer t Winrerlich-tn Riesa. — Geschäftsstelle: Gortheftratz« SS. — Für die Redaktion verantwortlich Hermann Schmidt in Riesa. .. " .. - , Waffergerechtsame betreffend. Auf Veranlassung der Klutzpolizetd,Hürde hat der Rat auf Grund von Z 68 deS l90S ein Verzeichnis über sämtliche Wasserläufe (etnschltetz. Uch Elbe) aufzustellen und einzureichen. 3» diesem Verzeichnisse sind alle an diese Wasserläufe angrenzenden Grundstücke aufzuführe diesen bezüglich der Wasserläufe zustrhenden Gerechtsame Da» Verzeichnis ist auf Grund der hier vorhandenen Unterlagen und soweit man Kenntnis über die Beziehung der Besitzer zu den Nutzungen der Wasserläufe hat, durch unser Stadtbauamt aufgestellt worden. Da möglicherweise noch andere al» die un» bekannten Interessenten vorhanden find, deren Grundstück« an die hiesigen Wasserläufe zwar nicht direkt angrenzen, die aber zur Sntnahm« von Wasser oder zur Abführung von Abwässern in die Wasserläufe be rechtigt sind oder die sonstige ihnen an den Wasserläufen zusteh-nde Gerechtsame nach weisen können, fordern wir oll, im Besitze solcher Gerechtsamen befindlichen Einwohner hierdurch auf, zur Beroollständigung de« Verzeichnisse» ihre vermeintlichen Ansprüche beim unterzeichneten Rate innerhalb einer Frist von 8 Tage« zu bewirken. Die Versäumnis der rechtzeitigen Anmeldung ihrer Ansprüche durch die in Frage kommenden Interessenten kann bet dieser Neuregelung unter Umständen den Verlust der Ansprüche herbeiführen. Riesa, den 7. Mai ISOS. Der N»t der St«dt Nies». F. Stadtbibliothek, 4560 Bände, jeden Montag, ausschließlich schulfreier Tage, abend» von 7—*/»9 Uhr geöffnet. Dietzel. Freibank Riesa. Morgen Souuabeud, de« 8. Mat ds«. Jbr«., von vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthok Rindfleisch zum Preise von 50 bez. 30 Pfg., sowie Schweinefleisch zum Preise von 50 Pfg. pro */, kg zum Berkaus. Riesa, den 6. Mat 190g. Die Direktion de« ftädt. Schlachthofe». Die Mannschaften der Pflichtfeuerwehr z« Gröba und zwar für die Spritze I (rot I> für die Spritze II (rot II) für die Wache (weiß) haben sich Sonntag, den S. Mat 1609, vormittag« V- 11 Uhr am Geräteschuppen in der Strehlaer Straße zu einer Uebung einzufinden. Die Abzeichen sind anzulegen. Auf die Bestimmungen in den ßZ 17, 18 und 20 der Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Gröba, am 30. April 1S0S. Der Semetndevorstand. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. Mai 1S0S. —* Gegelegentlich einer Exerzierübung stürzte gestern Herr Leutnant Reichenbach, Adjutant der 1. Abteilung de« 3. Feldarttllerte-Regtmenis Nr. 32, am Bahnübergang« Röderau—Zeithain mit dem Pferde und zog sich einen schweren Schädelbruch zu. Lr wurde sofort in das Lazarett de» Truppenübungsplatzes Zeithain ausgenommen. Sein Zustand ist z. Z. ein sehr bedenklicher. —* Der neue Schleppdampfer „Minister", der offenen Handelsgesellschaft L. und F. vurmester in Lauenburg - Hamburg gehörig, traf Anfang dieser Woche zum 2. Male bergwärts hier ein. Der Dampfer war in Hamburg mit einem Anhänge von 84000 Zentnern ab. gefahren. Bon Torgau bis Riesa hatte er 68 000 Zentner Anhang. SS ist dies eine Last, die bisher noch kein Dampfer auf der Strecke Torgau—Riesa geschleppt hat. —* Statt der sehnltchst erwarteten Maiwonne herrscht draußen noch immer eine empfindliche Mat kühle. Di- Sonne scheint zwar golden vom tiefblauen Firmament hernieder, aber ein lästiger, kühler Wind beeinträchtigt sie in ihrem wärmespendenden Walten und läßt ein wohlige» Gefühl nicht recht in un« aufkommen. Wie schon in den letzten Nächten, so dürfte auch in der vergangenen Nacht da» Thermometer wieder ziemlich tief gestanden haben. Heute morgen find, wie man unS mittetlt, die Wasser behälter mit einer Eiskruste bedeckt gewesen. Leider scheint der Frost auch an der Begetgtion nicht ganz ohne Schaden vorüber gegangen zu sein. Wenigstens sollen hier und da die prachtvollen Blüten der Magnolien und die Blumen frühblühender Stauden, wie Diclytra (fliegendes Herz) usw. erfroren lein. Vielleicht statten un» die drei gestrengen Herren Mamertus, Pankratius und Servatius, die ja eigentlich erst für den II., 12. und 13. Mai zu erwarten sind, jetzt schon ihren Besuch ab, denn die Kälterücksäll«, di« fast regelmäßig im Mat zu erwarten find, find ja durchau» nicht an die Tage der „drei gestrengen Herren" gebunden, wie langjährig« wissenschaftliche Beobachtungen uue Erfahrungen bewiesen haben. Wär« die» der Fall und wir könnten un» nunmehr ungestört dem Maienzauber bingeben, so wollten wir'» schon zufrieden sein. —* Die Würfel sind gefallen, und 55000 Lottesttzern der Sgl. Sächs. LandeSlotterie ist damit gestern wieder einmal die letzte Hoffnung auf «inen Ge winn vernichtet worden. Diesmal stand am letzten Ziehung«- tage noch ein Hanptlreffer von 400000 M. zu erwarten. Dies« von so vielen heißbegehrte Fortunagab« ist der Rümmer 83545, di« in der Kollektion von vtschoff in Dresden gespielt wird, zugefallen. Gestern fiel auch «in Gewinn von 5000 M. auf di« Nummer 32354 in die Kollektion von F. Schlegel-Riesa. -kur SV —* All« Radfahrer und auch sonst all« Er finder mag «» wohl interejster-n, zu Hören, daß kürzlich versucht wurde, da« Patent auf eine bekannte Erfindung der Fahrradbranche, Freilauf-Rücktrittbremse in Kombi nation mit veränderlicher Uebersetzung, klagewetse umzu stoßen. , Die Klage wollte sich darauf richte», daß die ge- dachte Spezialität in ihren Einzelheiten schon vorher bekannt gewesen sei und daß nur ein« einfache Zusammenstellung ohne eigentlich« Grfindertätigkett vorliege. Die Klage wurde aber in beiden Instanzen abzewiesen, weil da« Gericht zu der Erkenntnis kam, daß die erforderlichen Merkmale einer Neulchöpfung vorhanden seien. In der Begründung ist der für alle Erfinder interessante Satz zu finden, der gewissermaßen an die Sage vom Et d«S Co- lumbu« erinnert: Wenn eine Erfindung fertig vorltegt, so ist e» ja nicht schwer, den Weg zurückzugehen und zu be- Haupte», daß die Lösung nahegelegen habe; in dem freien «ufstnden diese» Wege» liegt aber eben der erfinderische Verdienst. Erfreulicherweise hat also auch da» Gericht den logischen Standpunkt anerkannt, daß ja manche gute Er findung naheltegt, daß sich aber immerhin jemand finden muß, der gerade darauf kommt, und daß diesem dann auch der Verdienst dafür zustehl. — Mitgeteilt vom Patent- bureau Krueger, Dresden, Schloßstraße 2. —88 Haarsträubende Einzelheiten auS-der „Praxis" der Dresdner Schwtndelstrma „Hansa" förderte ein Prozeß gegen die Inhaber dieser Firma zutage, der am Donnerstag vor der 2. Strafkammer de« Dresdner Land- gerichtS stattfond. Im Oktober 1908 traten zwei junge Burschen, der bereits vorbestrafte 18 Jahre alte Schreiber Bruno Karl Arnhold und der Schreiber Albin Friedrich Kurt Sühne, der 3 Jahre älter ist al» fein Komplize, zu- sammen, um unter dem Namen „Hansa" ein Stellenoer. mittlungSbureau für Kaufleute, Verkäuferinnen, Expedienten usw. zu gründen. Im Zentrum der Stadt, im Hause Vlktoriastraße 34, eröffnete die „Hansa" ihre Bureau», die mit auf Abzahlung entnommenen Möbeln splendid auSge- stattet wurden. Stellensuchende aller Art, deren eS gerade um die GründungSzrit herum in Dresden sehr viele gab, wendeten sich vertrauensvoll an die „Hansa". Sie alle mußten Vorschuß und Bermttlelung»gebühren entrichten und wurden dasttr in eine „Liste" eingetragen, die nur zum Schein auflag. Den „Hansa"-Jnhabern war e« lediglich um die Vorschüsse zu tun und diese gingen in großem Um- fange ein, sodaß die beiden Schwindler herrlich und in Freuden leben konnten. Sie verübten aber auch Kaution«, »chwindeleten und ließen sich von einem Exoedtenten 200 Mark, von einer armen vlumenarbetterin 100 Mark al« sogenannte Kaution geben, die sogleich in di« Takchen der beiden ehemaligen Schreiber wanderten. Schließlich schied der 18 jährige Arnhold wieder au» der „Hansa" au», An dessen Stell« trat jedoch «in noch geriebener«! Schwindler, pro Monat kostet dies« Zeitung bet Abholung in der GejchSftSstelle; durch die Post frei in» Haus SS Pfg.: bei Abholung an jedem Poftjchal»« Deu-ch'-nd« und durch di« Autträger kni ine Lau«: der mehrfach vorbestrafte 36 Jahre alt«, au» Berlin ge bürtige Buchbinder Hermann Johanne» Julius Wendt. Dieser und der noch in der „Hansa" verbliebene Kühne übten fortan die Betrügereien in noch größerem Umfang« aus. Tie engagierten junge Kaufleute, Portier», Expedien ten usw. für ihr eigenes Bureau und nahmen diesen ihre gesamten Ersparnisse ab. In den Monaten Dezember und Januar erschwindelten sich die beiden nicht weniger als — 5000 Mark bares Geld. Als die Schwindler auch mit diesem fertig waren, ließen sie die „Hansa" im Stich und ergriffen die Flucht, wurden aber schon nach kurzer Zeit in Berlin verhaftet. Da« Landgericht verurteilte den I8jähri» gen Inhaber und Gründer Arnhold zu neun Monaten Ge fängnis, während Kühne und Wendt je 2 Jahre Gefängnis erhielten. Außerdem wurden ihnen die bürgerlichen Ehren- rechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. — Gewiß noch sehr gelinde Urteilet —* Nach einer uns von der Ober-Postdirektion zuge gangenen Mitteilung sind die Fälle, in denen Briefsendungen endgültig unanbringltch bleiben und daher der Ver nichtung änheimfallen, immer noch sehr zahlreich. Die Mehrzahl dieser Sendungen wird wegen äußerer Mängel unbestellbar. Auf Ansuchen der Ober-Postdirektion weisen wir daher erneut darauf hin, daß bei Ausfertigung der Briefaufschriften hauptsächlich folgende Punkte zu beachten sind. Der Empfänger ist tunlichst nach Bornamen, Stand, Wohnung, Strotze, Hausnummer zu bezeichnen. Bei Sen- düngen nach gröberen Städten ist außerdem anzugeben, ob der Adressat im vorder-, Hinter-, Seiten- oder Garten gebäude wohnt. In der Ausschrift der nach Berlin gerichteten vriefsendunxen ist noch der Postbezirk <O. N. S. W. rc) Und die Nummer de» Postamts, von welchem die Sendung abgeholt oder bestellt wird, zu vermerken. Beim Vorhanden sein weherer gleichnamiger Orte ist die zusätzliche Bezeichnung, bet Postsendungen nach Orten ohne Poftanstalt außer dem Bestimmungsort auch die Postanstalt anzugeben, von welcher die Sendung bestellt wird oder abgeholt werden soll. Sehr häufig ist bet Sendungen nach gleichnamigen Orten eine unzulässige Kürzung der zusätzlichen Bezeichnung die Ur sache der Unbestellbarkeit; z. V. wenn bei Sendungen nach Mülheim (Rheins und Mülheim (Ruhr) al» zusätzliche Be zeichnung «in (R) gesetzt wird. Bet weniger bekannten Orten, oder wenn dem Absender die postalische Bezeichnung de« Bestimmungsorte» nicht bekannt ist, ist e« zweckmäßig, denselben durch Angabe de« Staate« und bet größeren Staaten de« politischen Bezirke«, der nächsten größeren Stadt, eine» Flusse«, Gebirge« usw. näher zu bezeichnen. Die Aufschrift soll leserlich und in einer bekannten Sprache, bet Sendungen nach dem fremdsprachigen Ausland in lateinischen Schrift zügen geschrieben sein. Unter den unanbringltch«», der Ver nichtung durch Feuer anheimfallenden Smdungen befinden sich regelmäßig Hunderte von Postkarten, namentlich An- nur SS