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«k» « W»M»m««httt tzer Ausrüstung »d d« vr»>»t- satt« find di« Heer, Dmtschlaud» und Frankrttch» zmttftt- lo» di« stärksten und mächtigsten Arme« der Welt. Lent«, di« fich d«fo»d«r« K«nntniff« iid«r dl«s« d«id«a Ktteg». «aschtnea nicht vnschaffeu konnte«, frag,» «ft, welch«» »,» di«s«n d«id«v Heeren da» mächtig«« f«t «nd ad .«in«» g«g«a da» and«»« d«fond«r« Chane«» -ad«". Di«f« Frag« ist «ach d«r Mttn«»» d«» «naltsch« Aach« «an««» s«hr sch««r t« beaniwottm. Irrtümer in der Lösung diese» Problem» find di« Ursachen von Roßbach, Jena und Seda«, wie «inst, so haben auch heut« beide Heer« ihr« Eigenarten, beide ihre »«schied,ne« lleberlepen« heften und ihr« Stängel. >b« al» KrtegSmaschin« find fi« fich wohl so gleichwertig, da- d« Steg oder di« Nieder lage b«t einem Wass«ngang« »wisch«« ihn«« von den Führern abhäng«« werden. In de« vergangenen Kriegen »wischen Frankreich und Deutschland hat stet» di« Arme, gesiegt, di« den größeren Feldherr» auswie». Friedrich dü Groß«, Napoleon und Mollke waren den Heersührern, die fi« besiegten, unvergleichbar überlegen; aber selbstverständlich spielen noch weiter« Moment« mit und b«einfluff«a di« Strtttkrast «ine» Hier«»: di« Ursach« de» Kriege», di« Stärk« der Begeisterung und dergleichen. Di« jüngsten Manöver im östlichen Frankreich und im nördlichen Deutschland gaben neu« Gelegenheit, di« besonderen Etgenschasten beider Heer« »u studieren. In beiden Lagern ist man fich der allum- fassenden Wichtigkeit der »u leistenden Arbeit bewußt, kennt di« Verhältnisse bei den fremden Heeren und ringt uner müdlich darum, den militärischen wert der eigenen Arme« »u vervollkommnen. Um «inen vergleich »u versuchen, muß man die einzel nen Waffengattungen überschauen. Di« deutsche In fanterie hat fich dank de» »ur Verfügung stehenden großen Menschenmatertal» und der dadurch möglichen strengen Au»wahl bet der Einstellung von Rekruten in körperlicher Hinsicht sehr vervollkommnet. Die Eröß« und Kraft der Soldaten macht den allergünstigsten Eindruck, und in vielen Fällen mußte man genau Hinsehen, um sich »u überzeugen, daß «in Ltntrnregiment nicht zur Earde ge hörte, deren Rekruten nach den Eeflchtlpunkten besonderer Körpergröße «»»gewählt werden. Infolge dieser verbeffe- rung de» Material» find di« Marschleistungen der Infanterie gewachsen; wenn die Marschansprüch« im allgemeinen die gleichen geblieben find, so sah man doch diesmal viel weniger Erschöpfung al» früher, Allerdings war da» Wetter au»gezeichnet, und die deutsche Infanterie kann kalte» Wetter bester vertragen al» Hiße oder Regen. Früher über trafen die Marschleistungen der Franzosen di« der Deutschen. In der MannSzucht äußern sich di« nationalen Ver schiedenheiten. Der deutsche Soldat ist beschränkter, mecha nischer, weniger ungeduldig und empfindlich und im allge meinen gelehriger und phlegmatischer al» der Franzose. In diesen Punkten ist er ein hervorragender Infanterist. Der Franzose ist schwerer zu leiten, widerspenstiger, intelligenter, schneller und hat mehr Initiative. Wenn er seinem Offi zier ergeben ist und ihm vertraut, kann von ihm die größte Selbstaufopferung verlangt werden. Und in Frankreich ist vegetsterung leichter zu erwecken al» in Deutschland. In der Artillerie beanspruchen beide Armeen die lleberlegenheit über den Gegner, aber hier könnte erst ein Waffengang da« Urteil sprechen. Die deutsche Kavallerie übertrifft die französische in der Zahl, und ihre Mehrzahl, die Ulanen, die Husaren und die Dragoner, find bester beritten al« jede andere Kavallerie Europa». Wie überall, find auch in Deutschland di« Kürassiere „unterberitten". Wer von den beiden Rivalen in dieser Waffe die Heber- legrnheit hat, ist schwer zu entscheiden. Die Deutschen find stärkere Männer und sicherere Reiter, sie dienen drei Jahre im Gegensatz zu den zwei Jahren de» französischen Kavalleristen. Die leichte Kavallerie der deutschen Arme« bewegt sich schneller und in besserer Ordnung al» di« sranzöstsche und ist mit einer Lanze bewaffnet. Lus der anderen Seite sind die Franzosen lebhafter, wachsamer und erfinderischer. Die französischen Dragoner sind eine sehr Eigene Wege. Roman von M. von Bünau. 7 »Tin unglaublicher Kaffer, dieser Doktor I" meinte Berthold, al» die Tür sich kaum hinter BorcherS geschloffen hatte. Er ahmte die Verbeugung nach. »Ein solch guter, bescheidener Mensch," verteidigte ihn Frau von Grünwald. »Er ist viel gebildeter wie Du," wie» Dina den Bruder scharf zurecht. „Er würde nicht über einen Gast seiner Eltern spotten, der kaum zur Tür hinau» ist." „Ja, ja, Du hast recht, Dina. Aber nun laß un« um Gottes willen mit Deinem Doktor zufrieden. Der sitzt mir bi» oben hin!" meinte Hulda. Dina stand auf. „Dann kann ich ja gehen," antwortete sie kurz. „Gute Nacht!" „Sie wird all^Taae unausstehlicher!" klagte Hulda hin ter ihr her. „Seit dieser Freundschaft mit dem Doktor ist nichts mehr mit ihr anzufangen." „DaS wird mir denn doch bald zu bunt," brummte Herr von Grünwald vor sich hin und verschanzte sich hinter seiner Zeitung. Er beschloß, der ganzen Sache ein Ende zu machen. * * * Der Arm der alten Kirchhoff heilte vorzüglich. Der brauchte fetzt nur noch mit etwas besserem Essen aufgeholfen zu wer den. Aber der Trunkenbold, der Schäfer, und mehrere kleine Kinder bedurften notwendig ärztlicher Hilfe. Dina mattete heute lange im Dorf, bi« der Doktor kam. Endlich sah sie das Rad in der Feme aufblinken. Als BorcherS da» junge Mädchen erkannte, sprang er ab und ging mit großen Schritten auf sie zu. Seine Bewegun- gen erschienen ihr heute merkwürdig unelastisch, sein Ge- sichtSauSdruck niedergeschlagen. „Endlich, Herr Doktor! Ich warte schon lange," riefst« ihm entgegen. BorcherS berührte ihre Hand nur flüchtig. „Ich komme, um mich von Ihnen und meinen Pattenten zu verabschieden, gnädige» Fräulein," sagte er ohne jede weitere Einleitung. „wollen Sie denn verreisen?" schön« Trupps In ö«td«u Er»««» ist da» Futz-efecht »nd dl« Veewendnng UHU Masthi»wtDew«hr« -vchmtwftkel». I, «tu«« Tvevt«r »wisch«, deutsch« und französisch«, Ntttm» würde ö«t glttcher Zahl der gefchickleri Führer stich«», aber »er ka», -ml« sag«», n»f w«lch«r S«iti dieser I, dir t«ch»isch«» N»»rüft»»g besitz«» dl« Fran,vs«a geg«nwärtlg mit ihr«» Flugzeug«» «tn« groß« U«berl»g«u-eit; btt bttden Armw» wurden dl« Flugzeug« wäbr«nd der Manö»«r mlt groß«« Erfolg d,nutzt. D«r Lftionlrodtu» d«r Flieger lst srttllch durch da» Wetter b«schräukt; lst d«r Mug ab« möglich, so »«rmag «r genau f«st»ust«ll«u, ob auf Straßen Truppeugüg« marschieren und welchen Umsaug sie ungefähr Haden. Ob dl« Leukballon» den Angriffen von Flugzeugen gewachst» stln werden, lst »weistlhaft. Alle» l» allem hat der Zuschauer den Eindruck, daß dl« französisch« Arme, lebhafter lst al» dl, deutsche. Die Partei, dl« etwa» berttt» Genommen^ zu behaupten hat, lst tu der Zelt brr Artedeuöarbttt immer etwa» la» Nachteil. So haben di« Franzosen auch den stärkeren Antrieb al» dl« Deutschen btt der Arbeit, sich für den Krieg vorzuberttten. Die größte Kraft der deutschen Arme« liegt »weistllo» la der besonderen Organisation ihre« 0ffizier»korp». Di« deutschen Offizier« sind nicht nur im Eanzrn höher gebildet al» alle anderen, sie haben ttne längere, mehr methodische und logischer« vorberttlung sür ihr« wichtigen Pflichten. Aber di« Kraft und da» Gefühl der Zusammengehörigkeit, da» all, dstst Männer vereint und ihnen unter ihren Land»- l«utin «ine so stark, Stellung gibt, kann nicht unterschätzt werden. Der Glnfluß de» deutschen Offizier» besteht tn dem vertrauen, da» er «inflößt. Man glaubt ihm, daß er sein Geschäft versteht, und weiß, daß er pünktlich, energisch und seiner selbst sicher ist. Man hält ihn sür aufopstrung»fähiger und vertrauen»würdtgrr al» sein« Mit- bürgrr. Di« Erhebung nach Jena und die Triumphe von 1866 und 1870 find da» Werk de» preußischen Offizier», und aus seinen Schultern lastet heut« auch die Bürde, da» Deutsch« Reich zu erhalten. . . . Tagesgeschichte. Etue »ede tze» eugltscheu AdmiralitStSrateS Mar Kevua. Der englisch« Admtralität»rat Mac Kenn«, erster Lord der Admiralität, hat vorgestern ein« Rede gehalten, die gewissermaßen al» Antwort auf die Red« de» deutschen Großadmiral» v. Köster am letzten Sonnabend betrachtet werden kann. Gr sagte u. a.: »Ich stütz« mich auf da» unangreifbar« Prinzip, daß der Frieden nicht die erste Notwendigkeit der Menschen ist, daß aber die materiellen Jnteresten England» sür un» die Hauptsache sind. Unser« Situation ist so gestaltet infolge unserer großen Besitzungen im Au»lande, infolge unsere? großen Handel» und unserer unvergleichbaren Marine, daß wir in einem Krieg, den wir beginnen, nicht» zu gewinnen haben. Der Frieden ist sür diese Güter unser erste» Int,reffe, aber wir können ihn nicht ergreifen, ihn auch nicht erbitten, sondern lediglich durch unser« Macht können wir un» ihn garantieren. E» gibt für Gnglaad keinen anderen dauernden Frieden al» den Frieden mit Ehren. GS hat sicherlich sich einige» tn der politischen Gestaltung der Welt geändert, seit e» Deutschland gelungnr ist, siegreich über die Ruffen in Persien, siegreich über die englischen Interessen selbst im Orient zu sein und seine EinschüchterungSoersuche nunmehr auch auf Marokko zu übertragen, wir haben frei und offen erklärt, daß wir den deutschen Forderungen Gerechtig keit seilen» Frankreich» zugestehen wollen, aber man dass kein Zeichen von Schwäche in dieser gemäßigten Aktion sehen, di, wir eingeschlagen haben. E» ist lediglich di« ruhige Taktik der englischen Diplomatie, di« wesentlich verschieden von den Methoden der Wilhelmstraße ist." Di« Rede Mae Kenna» schließt damit, daß er zum Frieden einladet, daß er aber auch auffordert, keinen Nachlaß tn der Au»dehnung der englischen Marine aufkommen zu „Dor einiger Zett bekam ich Aufforderung, vnstalt»arzt am Stadtkrankenhau» in Mühlfurt zu werden. Ich lehnte damals ab. Wenn di« Stelle noch nicht besetzt ist, nehme ich sie jetzt an. Mühlfurt ist eine größere Fabrikstadt. Ich werde dort auch Prtvatpr«Hi» auSübeN können." Dina ging mit finster zufammengezogenen Brauen neben ihm her. „und was soll aus mir werden?" fragte sie heftig. „Soll ich mit Ihnen den einzigen Menschen verlieren, der meine Interessen teilt und versteht?" Er sah ihr ernst in die Augen. „Gnädige» Fräulein, wenn .. wenn eS nicht so unmöglich wäre..." Er stockte, fuhr aber nach «in paar Sekunden nnt plötzlichem Entschluß fort. „Nein, heut« zum Abschied sollen Sie e» wissen. Mir find oft ganz Er lächelte trauttg. „Da» nicht, aber ich werde nicht mehr nach Zandow kommen." „Warum nicht?" „Meine Tätigkeit ist hier zu Ende. Ihr Herr Vater hat mir mein Honorar geschickt und mir dazu geschrieben, daß er für mein« ferneren Bemühungen danke." Dina sah ihn verwirrt an. „Mein Vater hat das geschrie ben! Weshalb denn? Wie kommt «r dazu?" „Ich weiß eS nicht. Ich kann eS nur erraten. Ich glaube jedenfalls nicht, daß meine Art, die Patienten zu behandeln, der Grund zur Kündigung sein kann. Ich habe hier eigentlich nur günstige Erfolg« in meiner Praxi» zu verzeichnen." „Ach, wa» kümmert e» Papa, wie und womit Sie kurie ren!" Dina warf die Lippen auf. „Nein, nein, da steckt et wa» andere» dahinter." Sie stockte und wurde rot. „E» ist empörend, Sie so zu behandeln. Ungerecht im höchsten Grade. Ich dulde da» nicht. Sie dürfen sich da» nicht gefallen las sen." „Wa» kann ich dagegen tun? ES steht jedermann frei, sei nem AJt zu kündigen. Ich fürchte, diesem Vorgehen Ihre» Herrn Vater» werden noch andere Kündigungen folgen." „Natürlich, und dämm soll Papa die Kündigung zurück nehmen." „Da» wird er sicherlich nicht tun, da er gewiß au» einem wohl überlegten Gmnde gehandelt hat. Von der Praxi» in der kleinen Stadt kann ich nicht leben, ich muß also von hier loff«, nnb baß « bi« Bwficheru»» gibt, «tu Fried« km» «« «frech» «rhaU« warb—, u»«au Eugftwb t»«r all« Matta« do» Welt Doattche» Molch D«r französisch« Botschaft«« Lomboa hat g«st«m »Uta, d«t Staatssekretär ua» Kiderlen-Wächter einen läaaos« B«such abgestattet, wobtt Herrn Lambo« di« r«daktiv- n«ll«u Abänderungen zu d«m Bettrog»eut«urf über Marokko, bi« Deutschland zu «ach« wünscht, Wer» geben wurden. — Nach der Deutschen Poft soll« Pad« dieser Woche ln drutschen Kolonialkrttsen Besprechung« über di« von d«r deutschen Negierung erstrebt« Kongo- ko«p«satton ftattstad««. Kolonialkrtts« u»oll«n angebUch ihr« Unzufttrdrahrit mit di«s«r Erwerbung zu« Ausdruck bringen. In der Press« hieß «» jüngst, dem NeichStag« würd« noch im Herbst« Nachtrag»etat» zugeh«, di« Mitt«! zum Bau von ylugfahrzeugen und erhöht« Mittel für di- Naluraloerpflegung der Truppen infolge der Teuerung verlang« würd«. wie verlautet, trifft die» nicht zu. Mittel zur weiteren Ausgestaltung der Flugwaff« wird der Htat für 1012 fordern und die bewilligten Mittel für di« Naluraloerpflegung dürften trotz der Kuren Preis« au»- rttcheu, wenn «» auch schwer sällt, zu den bisherig« Preisen Naturalien «inzukaufen. Di« Lieferungen find aber zu festen Sätzen vergeben, so daß unter der Teuerung dle Lieferanten leiden, die zu den jetzigen Preisen bet späteren Submissionen nicht mehr liefern können. Später wird man die Mittel deshalb erhöhen müssen. Schon bet der Annahme der Züdholzsteuer waren au» der ZÜndholzindustri« Stimmen laut geworden, auch di« Zündholz,rsatzmtttel, vor allem die Taschen- feuerzenge zu besteuern. Auch tn ReaterungSkrttsen hatte man diesen Gedanken unterstützt. Wie verlautet, ist man jetzt endgültig von dem Gedanken abgekommen. Einmal sollen neue Steuern nicht vom Reichstage gefordert werden, nachdem bi« RetchSfinanzreform ihren Zweck erfüllt hat, schließlich lohnt« e» sich auch nicht, wegen der Taschen- feuerzeuge ttne Novell« beim Reichstag« einzubriugen. Der im Retch«schatzamt auSgearbritete Entwurf einer neuen Etsenbahn-Zollordnung ist durch di« VunbeSregie-» n^en den wirtschaftlichen BertretungSkörper» schäften mitgetttlt worden. Die Mehrzahl der Handel»- kamm«7n hei den Entwurf beraten und übereinstimmend anerkannt, t "ß er wesentliche Erleichterungen, Lerbrfferungen und Vereinfachungen enthält, sodaß seine Inkraftsetzung einem dringenden Bedürfnisse de» Handel» und der Industrie entsprechen würde. Der Vorstand de» Deutschen Städtetage» ist Dienstag unter dem Vorsitz der Oberbürgermeister» Kirschner im Berliner Rathaus« zusammengetreten. Die Beratungen drehten fich um die Beschlüsse der Hauptversammlung tn Posen. E» wurden di« grundlegenden Bestimmungen sür die GeldoermittluugSstelle de» Deutschen Städtetage» in Düffeldorf und der Wortlaut der Eingaben an den Bundes rat in der Frage der ArbettSlosenversicherung festgestellt. Sehr eingehend wurde di« Frage der zwangs weisen Versicherung und inSb:sondere die der Saisonarbeiter, der vauarbttter und der ungelernten Gelegenheitsarbeiter erörtert, die regelmäßig, z. V. im Winter feiern müssen. Die Frag« der allgemeinen LebenSmtttelteuerung wurde zur wetteren Behandlung einer Kommission über wiesen, die — eventuell unter Zuziehung von Sachoerstän» dtgen — sich über die wirklichen» zurzeit noch keineswegs voll übersehbaren Ernteergebnisse, über di« Preis steigerungen sowie über die Wirkungen der jüngst bewilligten Tarifermäßigungen vergewissern und demnächst ihr« Vor schläge machen soll. Auf «ine Anregung de» Rate» der Stadt Leipzig hin wurde über die herrschende Unsicherheit der Rechtsprechung in Nahrung»mittelsachen verhandelt und beschlossen, der Relch»regierung in einer Eingabe di« schleunige Schaffung einer Zentraltnstanz zur Begutachtung in Nahrung«- und Genußmtttelsragen nahe- zulegen. Endlich wurde erwogen, wie den beträchtlichen unsinnig schöne Träume durch den Kopf gegangen. Ihr Herr Vater hat das vielleicht geahnt und allem vorbeugen wol len. Es ist freilich fast ein Wahnsinn, daS gebe ich zu, aber Dina, liebe, teure Dina, ich habe eS nicht lassen können, Sie zu lieben .. So, und nun lachen Sie den Narren au». Da ran tun Sie recht, verzeihen Sie nur, daß ich nicht mitlach« kann. Dazu sitzt e» zu fest und tut auch zu weh." Dina ging eine Weile stumm neben ihm her. Dann sah sie ihm gerade in» Gesicht r „Lachen, warum sollte ich lachen? Mir ist nicht danach zu Mut! Mein Vater hat Ihnen di« Praxi» genommen, an der Sie hingen, da» ist um meinet willen geschehen, weil er merkte, daß Sie mir mehr gaben wie meine Familie, «in Ziel, ein Streben, einen auSgefultten Tag. Hier vergeude ich ohne Sie nutzlos Zeit und Kräfte. Wenn Sie mir helfen wollen, die richtig anzumenden, dann, ja, dann bin ich bereit, Ihre Frau zu werden." BorcherS stand still. Ihm war, al» drehe sich alle» um ihn. Hatte der frische, rot« Mädchenmund da neben ihm wirklich diese Worte so ruhig, fast nüchtern ausgesprochen? Worte, die ihm mit einem Male einen neuen Himmel, ein« neue Erde zu schaffen schienen. „Natürlich können Sie mich, so wie ich setzt bin, noch nicht brauchen," fuhr sie fort. „Ich werde erst einmal tn einem Krankenhause wirklich arbeiten lernen, damit ich Ihnen später eine ordentliche Hilf« sein kann. Ich habe nämlich große Pläne. Wir gründen später zusammen ein Krankenhaus. Si« al» Arzt, ich al» Oberin." Borcher» ließ sein sonst so sorgsam gehütete» Rad achtko» gegen die HauSwand fallen und nahm ihr« Hände. „Dina, ist da» wirklich Ihr Emst? Sie lieben mich auch ein bißchen?" „Ich bin Ihnen von ganzem Herzen gut," erwidert« sie offen. „Wirklich sehr gut. Ich werde an Ihr« Seite mir «in Leb« schaffen können, wie ich «» mir nur wünschen kann." „Aber wa» werden die Ihren dazu sagen?" „Mit denen lassen Sie mich nur fettig werben. Ich will Sie nicht in diese häßlichen Streitigkeiten verwickeln. Da» fechte ich besser allein au». Sobald wie möglich trete ich mein Lehrjahr al» Schwester an. Schlimmsten Fall» nehme ich mein Geschick selbst in die Hand. Ich bin majorenn, ge setzlich hat mir niemand mehr etwa» zu verbieten." 1SHS0