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Zähl". Alt« IS Jech« »d «chr. Iß»-«, L«tt wuu« u« bei »«solch«» «ut« »qmlsch« Gututtckluu- «lsßo» um»« umbsu. Di« Au»«-«-«, bet »«« insvl«, tzch stoch« Uudrau-e« Ml« -sßut« ist, fiud « da« Ko»««»» der StammabteUnu- b« Mattvsivattillett« Kiautsch« la Cuzhav« b«tz ,» tzM Kvm»audv de« 8. Stammseebataillon« In vtltzsk»«ßa»« zu «t-t«. Diesen Aumelduu,« ist ei» vom Ztviloorfitz«d« ber Ersatzkommtsfion »»»-«sticht« Meldej-ei» zu« frttwtlli-« Dienstrintritt aus 3 bitz 4 Jahr« beizusügen. Für di« blonderen reuerungsverhältniff, in Tsingtau wird d« dienstpflichtigen Militärperson« ouh« Löhnung und Ver pflegung «ln« täglich« Zulage von 0,50 Mach gewährt. — Die jetzt tagend» Londessynode «ahm vorgestern den Bericht über den Zustand der »vaugeli^ch- lutherischen Laudeslirche entgegen, ist« Bettcht- erstatt«» v. Heinriet-Leipzig wie«, wie d« ,Fretb. Auz " berichtet, nachdrücklich auf, den Ernst der Zeit hin. spie Grundlage der Kirche sei. jedoch unerschüttert. Al« «freu- liche« Moment trat au« d»m vericht« hervor da« Licht vorkommen schwerer Innerer Konflikte in d»r Landesnrche, di» rege Arbeit in den Aemtern, di« Entwicklung de« Kollektenwesen«, der Stand der Stiftungen und da« Wiederaufleben christlicher Sitte in j)en Familien. Be sonder« da« letzter« sei von vedeutung. Dem Erfreulichen stehe aber auch viel Traurig»« grgrnäber. Da f,h« man di« Kapiteh de« Einfluss»« schlichten Lesestoss»» auf da« Volk, der Srlbstmörder und de« Au«tritt« au« der Land»«- kirche. Dir sich hierau« ergebenden Aufgaben f»ien vielfach und schwer. Man suche den alten Glckubrnsgrund zu er setzen durch etwa« Neue«, und lm Hintergrund« türmten sich di« schweren sozialen Fragen auf. Zwei ganz bedenk liche Erscheinungen seien di« Beeinflussung der Jugend durch die materialistische Lehre der Sozialdemokratie und die monistische Bewegung. Freudig zu begrüßen sei «ine wahrhast elementar austretende Sturmflut gegen den Schmutz in Wort und Bild. Auch da« gemeinsame Suchen nach Wahrheit in der Wissenschaft sei etwa« Erfreuliche«, und ein« dritte Freude sei da« Neuerwachen de« religiösen Gefühl« in unserem Volke. — Die Pilz«rnt« ist in diesem Jahre infolge der anhaltenden Trockenheit sehr gering ausgefallen. Ptlzlieb- Haber haben auf den Genuß von Steinpilzen und Rot- häuptchen, die sonst im Sommer in Hüll« und Fülle wachsen, verzichten müssen. Nun aber scheint der Herbst einigermaßen den Schaden auswetzen zu wollen. Auf den Wiesen und Weiden und namentlich auf Plätzen, wo Pferde waren, sprossen und wachsen die Champignon«, unser edelster Pilz, der in den letzten Tagen nach dem Regen eine ergiebige Ausbeute lieferte. Auch der Grün reizker wird in befriedigender Menge in den Wäldern wachsen. , Der R. September ist! der Tag deS Erz- «Ms Sankt Michael. Wie so matrcheA christliche Fest, hat auch dieses einen heidnisch- germanischen Hinter grund. Wodan und Thor sind das Urbild. TaS alt germanisch« Erntefest in Verbindung mit einer allge meinen Totenfeier war die ursprüngliche Szenerie. Und eS folgte die „Gemeinwoche", jene heilige Zeit, wo man den Göttern opferte und die menschlichen Streitereien schlichtete. Unter freiem Himinel ward große Gerichts versammlung Malten, der „Herbstthing". In England Waltet teilweise noch heute die Sitte, die amtlichen FriedenShüter am Michaelislage zu wählen.- So fällt z. B. die Wahl des Londoner Lvrd-MayorS stets auf die sen Dermin. Van, den Anhöhen der Mosel lodern immer noch vereinzelte Michaelisfeuer. Michaelisbrot, -Gans, -Drunk usw. erinnern ebenfalls an die uralten Herbst opfer, und sogar der berühmte deutsche „Michel" dürfte mit diesem heidnischen Fröminigkeitsmilieu verwandt sein. Ti« Kirche setzte an Stelle der alten Opferstätt« die Michaeliskapellen und empfahl em Fest der heiligen Engel. Luther betonte in seinen Michaelispredigten den Gedanken, daß die Kinder ihre Schutzengel! hätten, und er mahnte u. a.: „Taß die Kinder ihre Engel haben, sollte unS bewegen, bei dem jujngen Volk vorsichtiger und bedächtiger zu sein upd ihrst lein AevgerniS zu geben." MS kirchlicher Feiertag. ist daS Fest geschwun den, aber im volkstümlichen Lebchn und Schaffen spielt der Michaelistermin nach wie vor ein,« große Rolle. Muf dem Lande beginnt da das ,Lichtarbeiten" und zu gleich daS ganze neue Wirtschaftsjahr. Jsi» der Stadt geht das Umzugsgespenst hierum, und man ist froh, wenn dir Möbelwagen-Ungeheuer endlich wieder leer abziehen Und so sachte die häusliche Gemütlichkeit wieder einziLhit. Zu Michaelis sind die Lage schon kürzer, und der Alt weibersommer Mahnt: Nützt die Zeit nur rechtschaffen aus, denn über kurz oder lang ist Busch und Baum ganz Ückhk, und die Natur lM ihren tiefen, tiefen Schlaf. )l( Döbeln. Der hiesig« Stadtrat hat auf Antrag de« Schulausfchusse« den Epetseei«oerkauf auf den Straßen an Schulkinder au« gesundheitlichen und sittlichen Gründen untersagt. Dre« den. Da« Schöffengericht verurteilt« den Leip- ziger Studenten der Medizin Karl vruno Stolzenhain, gebürtig au« Torgau, wegen Diebstahl« in 5 Fällen, Be trug« in 5 Fällen und versuchten Betrüge« in einem Falle zu S Monaten Eefängni«, wovon 1 Monat al« verbüßt gilt. Der Angeklagte hatte im Laufe de« Sommer« bei Dre«dner und Leipziger Uhrmachern beim vorlegen von Uhren Betrügereien verübt bez. Uhren gestohlen im Ge samtwerte von 700 Mark. Pirna. Di« Forderungen der Bodenreform», ins- besondere da« Erbbaurecht, haben jetzt in unserem Stadt- verordnetensaal lebhafte Vertretung gesunden. E« ist dabei noch so manche« Auseinanderplatzen der Geister zu erwarten. Pirna. Der Regen ha» im vollsten Sinn« de« Worte« ein« befruchtende Wirkung geübt, wiesen und Fluren haben sich verjüngt, und Hoffnung besteht sogar, daß teilweise noch mit einem Kleeschnttt und einer Grumt ernt« -«rechnet werden kann. Befriedigende Au«stcht»n er- -rb«n sich zugleich für di« junge Saat, die gut bestockt und Gkrästi-t in ß« Muter komme« dürft«. D« Laudwttt kann smutt mech »er GrumrAm- IM», daß »m» b« Gar,«, di« ihn AMI-« »er leibt-« Dtirm »«eil» s« schm« be- drückt«, «ini-e mir»« a»-envmm« ivekdeu dürsten. >»» »«« v»«r,n Grz-sbtr-» Mu« ftlt«, Gast« «scheim»»- iß «mn hi« z» meld«». Gttt «»tritt «-»«- risch« Letter» nmrtz« di« Flnr« mied« -rüu, Mat- nutz Dotterbium« blüh« und Bäum« Ira-« neu« Blätter- »ad Blütenschmvck. In Gärt«, Lies« und Ilrckern wächst in großer Men-« der «oohlschmeckend« Felbchampignon. Für unser« erzgebirgisch, Landwirtschaft, di« trotz herrschend«« Tr»ck«nh«tt im Sommer mit d« Ernttergebnissen zufrieden sein kann, flehen noch -üufli-e Wochen bevor. Meerane. Im Gasthof Schwanfeld wurde in der Nacht zur Mittwoch «in Einbruch verübt, wobei den Dieben Ztnng-enständ, i« wert, von 70» M., sowie verschied«« weine, Zigarren usw. in di« Hände fiel«. Di« Dieb, entkam«. Che« v«tz. Wie bekannt, hat«, da« Stadtverordneten- kollegium vor einiger Zeit den Ankaus von einigen Gütern auf Eber«dorf«r Flur tu geheim« Sitzung beschlossen. Mit dem Ankauf de» Gelände«, da« zum größten Teil al« Exerzierplatz verwendet werden wird, hat die Stad», ohne daß di« früher« Besitzer der Grundstücke Ursache hätten, unzufrieden zu sein, «in vorzügliche Geschäft gemacht. Der von der Stadt vereinbarte Preis beträgt 1400000 Mark. Da« Gelände ist ,o« nächsten Jahre ab auf 40 Jahre an d« Fiskus verpachtet worb«. Di« Verzinsung ist sehr gut, zumal da in der Verzinsung zugleich ein« Amortisation«, summe inbegriffen ist, sodaß nach Ablauf der 40 Jahre nur noch etwa SSO 000 Mark werden daraufgelegt werden müssen. Damit wird der ganze Exerzierplatz dann kosten- frei der Stadt zur Verfügung stehen. Annaber g. Ein» nachahmenswette Verordnung er läßt di» Königlich» Amtshauptmannschaft gegen da« oft sür den Verkehr lästig« lang« Halt« von Geschirren vor Gast- wittschasten in den Landort«. Sie gibt bekannt: Wenn auch da« Einkehr« der Geschirrführer in Gast- und Schank- wirtschaften zur notwendigen Versorgung mit Speise und Trank ulcht immer zu vermeiden sein wird, so ist doch da« Halten zu diesem Zweck« nur vor den Gast- und Schank- wittschasten statthaft, deren Inhaber einen behördlich ge- nehmigleu Wagenhalteplatz oder da« Recht zum Krippen setzen besitzen. Aber auch wenn diese Voraussetzungen vor. lieg«, ist übermäßig langes Verweilen in den Schankstätt« im Interesse der Verkehrssicherheit und der Zugtier« zu unterlaflen. Di« Wirte, di» da« ungebührliche Halt« der Geschirr, vor ihre» Wirtschaft« dulden, haben nach Ve- finden Konzesston»entziehung zu gewärtigen. Leipzig. Ju gemeinschaftlicher Sitzung von Rat und Stadtverordneten wurde am Mittwoch der Oberbürger, meister Dr. Dietrich auf Lebenszeit zum Oberbürgermeister Leipzig« gewählt. Als 2. Bürgermeister wurde der bi«- herige Bürgermeister Dr. Roth ebenfalls auf Lebenszeit gewählt. Zum S. Bürgermeister wurde der bisherige Stadtrat Dr. Weber gewählt. Die Sozialdemokraten ent hielten sich bet allen Wahlgängen der Stimmen. — Der Leipziger Kommunaloeretn (Bürgerlicher Mietverein) hat an den Rat der Stadt und an das Stadtverordneten- kollegium eine Eingabe gerichtet, worin beide ersucht werden: 1) auf die Reichs- und Landesregierung in dem Sinne etnzuwtrken, daß die Nahrungsmittelzölle vorübergehend ausgehoben, die Getreideetnfuhrscheine abgeschafft werden und die Grenzsperre sür die Einfuhr von Vieh und Fleisch beseitigt wird, sowie 2) in gemeinsamer Arbeit umgehend kommunale Maßnahmen zu treffen, die dahin zielen, der Bevölkerung Leipzig« billige Lebensmittel zugängig zu machen. — In Trottendorf hatte die Ehefrau eine« Arbeiter» einen Topf mit kochendem Wasser auf die Ofen- bank gestellt, von wo er jedoch herabfiel und die Frau er heblich, ihr 8 Monate alte« Söhnchen, das sich tu der Nähe befand, sogar so schwer verbrühte, daß das kleine Wesen jetzt lm Kinderkrankenhaus gestorben ist. — Am letzten Sonntag wurde ein landwirtschaftlicher Arbeiter, der sich auf der Durchreise nach Chemnitz befand, in der Nähe de« Bayrischen Bahnhof«» von einem Unbekannten angesprochen und aufgefordrrt, mit ihm nach dem Renn- platze zu gehen, wo Rennen stattfand. Sin zweiter Unbe- kannter, angeblich ein Franzose, kam hinzu und ließ sich sagen, daß der Landwirt aus Chemnitz sei. Er bat ihn dann, ihn mit nach Chemnitz zu nehm«, da er von seinem jün-st verstorbenen Vater 5000 Mark geerbt habe. Außer dem habe er den Auftrag, au rechtschaffene und fleißige Arbeiter 2000 Mark zu verschenken. Er bat, für beide da« Fahrgeld S. Klaffe nach Chemnitz bezahl« zu dürfen und versprach ihm auch noch rin Gesezenk. Da« Ende der Bekanntschaft war, daß der landwirtschaftliche Arbeiter, der nur wenige Mark bet sich hatte und erst auf Aufforderung hin au» seiner Wohnung Geld beschaffte, um 500 Mark bestohlen wurde, ohne daß er davon etwa« merkte. Greiz. Gleich der Heidelbeerenernte ist Heuer die Preisrlbeerenernte gleich Null. Es entgeht dadurch den armen Leuten unserer waldreichen Gegend ein ansehnlicher Verdienst. Bet brr Teuerung wird der Au»fall doppelt empfindlich sein. Aussig-Teplitz. In den letzt« fünf Jahr« hat di« Lchuloeretn»ort»gruppe Aussig dem Deutschen Schul- verein gegen 50000 Kron« überwies«, «ährend die Schnlv»r,in«ort»grupp« Teplitz in demselben Zeiträume 56000 Kronen leistet«. Letschen. Da« sechsjährige Töchterchen de« Oeko- nomen Bittner in Hvllegrund spielt« in einem unbewacht« Augenblicke in der Näh« de» im Betrieb, befindlichen Göpel«. E« kam in dessen Getriebe und war, al« Leute dazukamen, bereit« ein« Leich«. vermischtes. Zur Frage der Preiserhöhung de« Pil sener Biere« nahm Dienstag nachmittag in Berlin eine BertrauenSmLnnerversammkung des Verbandes der CaGhanWefitzer ReMchllmd» Stellung. Nach eine» Ru- lettend« Referat durch de» Generalsekretär baß B-rban- d«S Redakteur Sammer an» einen« Koowjerat durch den Verban-Spväsident« Palt wnrda et» WeschÄch gefaßt, Ar dem «ä heißt: „Angesicht« der aAtzemttve» Weaierung und nut« dar Nachwirkung der ReichUfinanprefarm ist e« den deutsche« CafthauSdejiparu unnw-richh ßtv diuch die Pilsener Brauerei« geplant« Belastung de» Pilsener Biere» zu trage«. Ebenso Ist «F ab« »nmäjchch, di« Preise zu «höhen oder eine Vvrkleineruna der Gefäße vorzunehm«, um so die Verteuerung Hfisener Biere» aus da» Publikum abhuwShen. ES mewt daher nicht« andere« übrig, al« gegen die geplante Verteue rung nochmals energisch Protest zu erhebe« und da« Publikum um Unterstützung anzurusen. Die Mitglieder de« Verbände« der TaföhauSbesitzer Deutschland« werd« die Erhöhung deS Bierpreise» auf kein« Falk bewil lig« und lieber auf den Verkauf von echtem Pilsener Bi« verzichten." Der allgemeinen Steigerung der Leben»- - mtttttpretse ist jetzt auch in Berlin eine Erhöhung der Preise für Kuchen und feine Kvndltorwar« gefolgt. In einigen Konditorei« und ersten Kuchenbäckerei« sind Plakate angebracht, aus denen von dieser „Preissteige rung" Krnntm» gegeben wird. ES heißt da unter an derem: Infolge dec Erhöhung aller Rohprodutte seh« wir unS genötigt, um unserer Kundschaft gleich gute Ware liefe« zu könn«, die Preise um 10 Prozent zu erhöh«. Betroffen werden von dieser Preiserhöhung nicht die üblichen 5- und 10-Pfennigstücke, sondern nur Lorten, Baumkuchen und das seine Teegebäck. Ein Schoppen?" arokkaner.Ter Name fürd« neuen „Heurigen" ist gefunden, und Mar geht er, wie immer, aufs Aktuelle. Besuchte da in den letzten Lag« ein rheinisches Bäuerlein eine Wirtschaft und forderte fest und bestimmt, „e Schöppchie Marokkaner". Der Witt äußerte keinerlei Ueberraschung über die neue Sorte, mußte aber erklären, daß der „Marokkaner" erst in den nächst« Wochen zum Anstich gelange. Mus die neu gierige Frage des Bauern, ob er auch richtig verstand« habe, welcher Wein gemeint sei, erwiderte der brave Witt: „Wie könnt denn der neie Wn, der 1911er, wo wahrende derer afrikanisch« Hitze gewachsen ist, anders heiße als „Marokkaner". Hoffentlich hinterläßt -dieser -Marokkaner" nicht ein« so bitteren Nachgeschmack als der gleichnamige Handel. CK. Ein neues Verfahren gegen Krampf adern. Krampfadern oder Batte«, daS Leiden unzäh liger Menschen, entstehen dadurch, daß da» in d« Blut adern gewissermaßen bergauf fließende Mut sich staut und die Gefäßwand ausdehnt. Begünstigt wird diese pathologische Veränderung durch das Fehlen einer Muskel haut in der Gefäßwand, die durch Zusammenziehung das Mut vorwärts treiben würde. Um nun eine solche kontraktil« Muskelschicht zu gewinnen, schlägt der Ber- / liner Chirurg Tr. Katzenstein in der Berliner Maischen Wochenschrift vor, Krampfadern in die Skelettmuskeln einzulagern. Tann kontrahier« sich bei Körperbe wegungen die Muskeln und zugleich mit ihnen die in ihn« ruhenden Krampfadern. Tie Mutsäule also wird in letzteren vorwärts geschoben, und die Ursache zur Stau ung und Ausdehnung der Gefäßwand entfällt. Neueste Nachrichten und Telegramm« vom 28. September 1911. * Berlin. Die Hinrichtung des Möders Bunde, der beim Wildern in Döberitz den Gefreiten Brandt erschossen hatte, ist heute früh im Hofe de« Gefängnisses Plötzensee erfolgt. — Der Berliner Parteitag der Fortschrittlichen Volkspartet ist auf den 20. Oktober »inberufen. — Min den. Die angekÜndigten Verhandlungen zwischen Arbeiter gebern und Arbeitnehmern der westfälischen Zigarrenindustrle sind ergebnislos verlaufen. Infolgedessen werden die Mit glieder des westfälischen Zigarrenfabttkantenverbande« ihren sämtlichen organisierten Arbeitern, insgesamt 7000, am letzten d. Mts. kündigen. — Offenbach. Die Stadtver ordnetenversammlung hat beschlossen, der Bürgermeisterei 30 000 M. sür den Ankauf von Kartoffeln zur Linderung der Teuerung zur Verfügung zu stellen. )( Hamburg. Die Bürgerschaft beschloß fast ein stimmig, den Senat zu ersuchen, beim Bundesrat darauf hinzuwtrken, daß alle Verbote und Grenzsperre» gegen die Einfuhr von Vieh oder Fletsch, soweit solche nicht durch sanitäre Maßnahmen unbedingt geboten find, beseitigt und di» Zölle auf notwendige Nahrung»- und Futtermittel sofort vorübergehend aufgehoben oder ermäßigt werden. Ferner soll darauf hingewtrkt werden, daß zum kommend« Frühjahr unter Beobachtung ausreichender oetertnärpoltzei- licher Maßregeln die Einfuhr von Rindern zur Fettgräsung gestattet und die auch sonst sür di« Einfuhr von Fleis und Vieh bestehenden Vorschrift« erleichtert werden. Gleichzeitig ersuchte die Bürgerschaft den Senat Maßnahmen für di« unmittelbar« Versorgung der Hamburger Bevölke rung mit billigen Seefischen zu versorgen. X Stockholm. Die Wahlen zur 2. Kammer de» Reichstage», die zum erstenmal nach dem Proportional wahlsystem aus der Grundlage de« allgemeinen Wahl recht» stattfanden, nähern sich ihrem Abschluß. Bisher erhielt die Rechte 61, die Link« 87 und di« Sozialdemokratie 56 Mandate. Li« gesamte Press« betrachtet «inen Kabintttswechsel al« bevorstehend. rr Part«. Ein im Innern und aus dem Deck voll besetzter Automobilomntbu« der Pariser Linie Jardtn-des- Plaee-Battgnolle« ist infolge eine« noch nicht vollständig aufgeklärte» Dienstsehlers de« Chauffeur» vom Pont de l'Lrcheveche in die Sein« gestürzt. Die Zahl der Er trunkenen beträgt 18. Der Chauffeur wollte einige Minuten Zeitoersäumni« einholra und suhr deshalb mit vorschriftswidriger Schnelligkeit. Ans der Brück« -ab ber Chauffeur, um einem vom recht« User der Sein« kommen den schwerbeladen« Fuhrwerk auszuweich«, seinem Auto-