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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191809047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-04
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1918
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«scheint «s dagegen, bei der Rrure-elun- der ZollvrrhSlt- nm« über eine gemeinsam geregelt« Fassung des Zolltarifs sowie über «in gemeinsame»» Zollgesetz und armeinsames Zollversabren -inau-zuaehen und zu «iner Politik der gegenseitigen Zollbeganftigun-en oder rinrs o«n,einsamen Zollvereins zu schreiten. Denn dabei besteht nicht nur die Gefahr, daß daß Deutsche Reich für dl« Neuordnung, feiner SandrlSbeziebuuoen zu anderen Staaten sich »in« Hinder liche und vielleicht seine TütigkritSkiitwickelung sogar s«. säbrdende Fessel anlrat. Sondern e« lieat die Gefahr vor. Lad die durch Zollfrelbeit oder Zollermäßigung begünstigt« Einfuhr von einem Vertragsstaate in den anderen zur Zurückdranguna des Absatzes der heimischen Erzeugnisse führt, allo zu Nachteilen, die weder im wohlverstandenen widerseitigen Interesse liegen noch von einem Vertrags staate dem anderen zugemutet werden können. Daher kann nicht verlangt werden, dass da» Deutsch« Reich zu «tner solchen Zollermäßtgung schreite, dass der Schutz der nationale» Arbeit beseitigt wird, wenn Oesterreich-Ungarn gleichzeitig eine hohe Zollmauer beibehält. Eine Handels- politische Annäherung an Oesterreich-Ungarn kann nur ein Schritt auf dem Wege der Festigung unterer Handels- politischen Zukunft sein. Denn ein wirtschaftlich geeintes Mitteleuropa stellt nur einen Teil der Lösung unserer Zu- runftsausgabc» dar und gewährt keinen ausreichenden Schutz gegen di, angelsächsischen Bestrebungen. Di, Siche rung unseres Rohstossbezuges nnd unseres Absatzes verlangt vielmehr eine handelspolitisch« Annäherung «iner ganzen Anzahl von kontinentalen europäische» Ländern. Die Wiedrraufrichtuna Europas und dir Wahrung seiner ge meinsamen politischen Interessen wird die Wiedereröffnung des Weltverkehrs bedrnten. Der Kolonialwarenhandel in d« r lieber- -anaS wirt schäft. Bon zuständiger Seite wird mit geteilt: Mit dem bereits gemeldeten E'laß der Beiord nung über Kolonialwaren durch den Bundesrat ist di« Regelung eines weiteren Gebietes für die Uebergarmöwirt- . schäft gesetzlich vorbereitet, nachdem durch frühere Verord nung vom 23. Juni 1918 die organisatorischen Massnah men für Textilwirtschaft in der UebcrgangSzeit sicherge- stellt wurden. Die Verordnung, deren Inhalt seinerzeit ausführlich im sechsten Ausschuss des Reichstages (>ür Han del und Gewerbe) beraten worden ist, sieht die Grün dung von WirlschafiLstellen für den Versehr mit Kaffee, Tee, Rei» und K.rkno vor, da mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehende» Schiffsraum und auf die anSländt- schen Zahlungsmittel bei dem mit Friedensschluss §u er wartenden, vorauöji'ht.lch sehr grossen Angebot an Kolo nialwaren eine Regelung erforderlich ist, um zu vermeiden, daß Tonnage und Valuta durch die Einfuhr von .Kolonial waren zum Schad.» anderer notwendigerer Artikel über mäßig m Anspruch genommen werden. Die dem Reichs kanzler zu diesem Zwecke »»»gewiesenen Befugnisse werden zwecks Ausübung SeMberwaltungSkörp-rn der beteilmien Kreise übertragen werden, und zwar für Kaffee und Reis einem von den Interessenten zu gründenden Bersin des bürgerlichen Rechts bezw. einer G. m. b. H., bei Ter und Kakao vom R ichSlanzlcr emzurlchtcnden WirsschafiSstellen, deren Mitglieder von den Interessenten gewählt werden. Sämtliche Stellen sollen ihren Sitz in Hamburg als dem Haupteinfuhrplatz für Kolonialwaren haben: das AnflichtS- recht des Reiches wird kommissarisch auSgeübt werden. Die sen WirtschaftSstcllen soll zunächst nur die "Befugnis zur Regelung der Einfuhr, Durchfuhr und Ausfuhr, sowie zur Vornahme von Erhebungen, der KakaowirtschaftS- stelle ferner die Befugnis zur Regelung der Herstellung von Kakao übertragen werden. Es ist aber beabsichtigt, später im Bedarfsfälle auch die weiteren, in der Verord nung vorgesehenen Befugnisse durch die Wirtichasrsstellen auSüben zu lassen: in diesem Falle wird Vorsorge getros ten werden, dass in den mit der Verteilung und BreiSbe- messung beauftragten Stellen auch die Interessen der Verbraucher die gebührende Berücksichtigung uns Vertre tung finden. Aehnltch wie bei der Verordnung über di« .Textilwirtschaft handelt «S sich hier auch um ein Rahmen- -esetz, dessen formelle Grundlagen i« nach Lage der Ver hältnisse nach dem Kriege eine den Umständen praktisch an- -epaßte materielle Ausgestaltung gestatten. Oesterreich-Ungarn. VersafsnnaSreform. Die Korrespondenz Austria mel det: Die von tschechisch-konservativer Seite stammenden Mitteilungen über eine durch einen anonymen Vertraue»»«- männerautzschntz in der Ausarbeitung begriffene Verfassungs reform, die auf einen Föderativstaat hinzielt, entbehren zwar nicht eines tatsächlichen Kernes, sind jedoch auf ein sehr be scheidene« Mast zurückzuführcu. Männer von grösstenteils konservativer Gesinnung, die der praktischen Politik ferner stehen als die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften sind mit dem HrrrenhauSmitglied Professor Lammasch an der Spitze daran, Vorschläge für eine Neugestaltung Oester- reich« auSzudenken. Grund zur Beunruhigung für die Deutschen nnd Ungarn bilden diese theoreti chen und pro» grarnmatischen Leistungen nicht, die, wie übrigens auch von beteiligter Seite mitgetcilt wird, kein cinheitl ches Ergebnis zeitigten und nicht auf eine Förderalisieruna der Monarchie, sondern eher auf eine Autonomie unter BetbeHkltung der Kronländer hinauslaufen. Einige der zur Beratung stehen den Vorschläge sind allerdings grundstiirzendcr Natur, in dem sie. die dualistische Grundlage der Monarchie verrücken und sich der bundesstaatliche» Verfassung nähern. Mit den Bemühungen des Ausschusses hat die Regierung so wenig zu> tun, wie die offiziellen parlamentarischen Parteien. vertücheS mW Sächsisches. Niesa, den 4. September 1918. —* Wein-Nachv erste ueruna. Biele unserer Leser haben in diesen Tagen «ine Zustellung betr. „Anmel- düng von Wein zur Nachversteueruug" Poststempel Grossen hain erhalten. Au» diesem Schreiben ist weder die Zu- sertigunässtellc noch di« Meldestelle zu ersehen. Wir machen Hiermit darauf ausmerkfam, dass siir den hiesigen Bezirk als Hebestelle das Königliche Zollamt Riesa in Frage kommt. -* Theater der Stadt Riesa (Pausitz). Kommenden Sonntag wird di« Direktion da» bekannte und allgemein beliebte bürgerliche Volksstück mit Gesang »Mein Leopold- zur Aufführung bringen. Dasselbe wurde hier mehrfach gegeben und teils auf Wunsch der hiesigen Geist- lichkeit den KrieaSverwundete»» als Unterhaltungvstunden geboten. Eine Wiederholung des beliebten Stückes ist dem Umstand zuzuschreiben, dass der in hiesigen bürgerlichen Kreisen besonders beliebte jugendliche Komiker Paul San- dow, ,. Z. Rekonvaleszent, als Gast mitwirkt. Herr Paul Landow wnrde als Kamerad gleichzeitig mit viele» hiesigen nach Dresden einaezogen, kämpste im Osten und Westen und wurd« mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich August - Medaille ausgezeichnet. Gleichzeitig wird der Lharaktrrkomiker, Herr Paul Vogel aus Dresden (Residenz- theater), als Papa Wetgelt sein Bestes einsetzen, um diesen Abend zu «inen» künstlerisch genussreichen zu machen. —"LiedundSpiel. Wie aus dem Anzeigenteil« ersichtlich ist. sindet der dem Verein H,imatdank der Stadt Riesa gewidmete Abend in Lied und Spiel „Erinnern » » dHofken"unter Mitwirkung ausgezeichnetersoltstischer Kräfte am Montag, den IS. d. M. im Saal« der „Elbterrasse" Natt. Im S. Teil, der Veranstaltung wird I. Offen- bach'S Elsässer Lvinospiel „Frttzchen und Lieschen- für Sopran. Tenor und Orchester in der Neubearbeitung von »van Schönebaum aufarfühtt. Da« Spiet, ein« sogenannt« Muftqutt«, scheiedOffemdach, d« Komponist von „Hoffmann » Deutscher «euewlstabsvcricht. Mmtltch.» Gr^oS Hauptouortt^ 4. Geptember LK18. Heer^aruPPru KrovtÄu« yupvrecht und «euerolostmest sto» Bo««. Beiderseits der Lps bat sich der Feind in ständigem Kampf mit unser« Vortrupp« bi« in Linie Wulverghem —Rieppe—Rae - St. - Maur -- Laventie—R ichebourq vorge arbeitet. unsere gemischten Abteilungen haben ihn in diesen Kleinkämpfen wirksam geschädigt und ihm durch Vorstoß und Angriff Gefangene abgenomm«. An der Lchlachtsront zwischen Gearpe und Somme ver- lief der La- ruhig. Wir hatten während der vorletzten Nacht unsere Truppen in Lime Arleur—Moeuvres-Manan- court zurückgenommen. Liese seit einigen Tagen schon vor bereiteten Bewegungen wurden plangemäss und ungestört vom Feinde durchgeführt. Der Gegner ist erst am Nach mittag zögernd gefolgt. An der Front zwischen MoiSlains und Peronne hat der Feind seine Angriffe gestern nicht wiederholt. Beiderseits von Novon führt« der Franzose stärkere Angriffe, di« sich im besonderen gegen das Hvliengelände zwischen Campagne und Busso richteten. Der Feind, der hier viermal am Vormittage und am Nachmittage vergeb lich gegen die bewährte 281. Infanterie-Division anstürmte, wurde ebenso wie an den übngen AngriffSabschnitten rest los abgewiesen. An der Arlette GrkundungSgefechte. Vorstösse de» Feindes gegen Coney - le - Chateau scheiterten. Zwischen Ailette und AiSne setzte der Franzose im Verein mit Amerikanern und Italienern nach stärkster Feuerwirkung zu erneut« Angriffen an. Sie wurden, vielfach nach er bitterten Nahkämpfen, abgewiesen. Wir schossen 22 feindlich, Flugzeuge nnd 7 Fesselballone ab. Leutnant Rumcy errang seinen 30. Luftsieg. Hrerr-arnppe Deutscher Kronprinz. Südlich von vsspont brachten wir von erfolgreichem Vorstoss in die französische»» Gräben Gefangene und Maschinengewehre zurück. Der erste Generalauartiermeister: Ludendors f Erzählungen", innerhalb acht Tagen. Es wurde zum erste» Male 1863 in Eins rückgeführt nnd ging über eine Reihe von Bühnen, «. a. auch über die der Dresdner Hofoper. In gemütvoller, lustiger Weise schildert es das Zusammen treffen zweier Elsässer, eines «ntlassenen herrschaftlichen Dieners und einer jungen Besenhändlrrin, au der Neise von Paris in ihre Heimat. — ES dürfte sich empfehlen, sich mit Eintrittskarten, die nur in der Voroerkaufsstelle zu haben sind, möglichst zeitig zu versorge». —* Dritter Verba ndStaa deS Reichsdeut schen Blindenverbandes. Vom 2l.—24. August dieses Jahres tagte zu Binz auf Rügen der 3. VerbandLtag deS Reichsdeutschen Blindenverbandes E. V. Tagungsort war das kürzlich vom Verband erworbene stattliche Kurhaus Prora, jener massige Bau, der dem Wanderer, ob er von Sellin oder von Sassnitz her kommt, sofort in die Angen fällt. E» waren zahlreiche Ebreckgäste anwesend. Bon all gemeinem Interesse sind besonder« die Beratungen über die Unterbringung Blinder in öffentlichen Industriebetrieben, welche durch ein Referat des Herrn O. Jensscn, Berlin, so wie durch Mitteilungen der Herren Direktor PerlS von den SiemenS-Schuckertwerken, Oberlentnant Lenner vom Kgl. Feuerwerkslaboratorium in Spandau und Herrn Gewerbe rat Jungfer wertvolle Anregungen empfingen. Besonderen Beifall erweckte der schon oben erwähnte Ankauf des Kur hauses Prora. Binz, als allgemeines Erholungsheim de» Verbände«. Das äußerst zweckmässig und schön eingerichtete Gebäude, das einen Wert von mehreren hunderttausend Mark darftellt und etwa 110 Erholungsbedürftige aufnehmen kann, beskiedigt« ast« Besucher. Erfreulich waren auch die Angaben über die finanzielle Entwicklung de« Verbandes. Nicht nur waren ihm für seine besonderen Arbeiten auf dem Gebiete der KriegSblindcnhilfe die notwendigen Mittel ge- worden auch für sein« astaemeiuen Aufgaben in der Blinden erholung und dem Blindenberuisweien waren ihm die bis dahin erforderlichen Summen zugefloffeu. Freilich bleibt hier noch viel zu tun übrig, aber die mehrfach ausgesprochene Hoffnung, daß der Verband auch ferner die Unterstützung weitester Kreise finden möge, wird gewiß die Verbands leitung nicht enttäuschen. —* Hausbrandversorgung betr. Für die kommende Heizperiode 1918/19 muss damit gerechnet werden, daß die für den Hausbrand zur Verfügung stehenden Kohlenmengen nur dann gerade genüge» werden, den Be darf d»S Hausbrandes zu decken, wenn sic mit alleräußerster Sparsamkeit verwendet werden. Eines der wichtigsten Momente zur Erzielung von Kohlenersparuisscn im Haus brand ist die sachgemäße Instandsetzung der FeuerungSan- lagcn, Stubenöfen, Herde und Zentralheizungsanlagen vor der Inbetriebnahme. In den verflossenen vier KriegSwin- lern mussten naturgemäss vielfach Jnstandsetzungsarbeiten mit Rücksicht auf den Materialmangel und den Mangel an geschulten Arbeitskräften unterbleiben, sodaß in vielen Fällen die Heizungsanlaaen sich in einen» Zustande befinden, der für den kommenden Winter zu Bedenken Anlaß geben kann. ES möchte deshalb jetzt schon darauf aufmerksam ge macht werden, daß es sich empfiehlt, mit den dieses Jahr mehr wie früher erforderlichen JnstandsetzungSarbeiteu ai» Hetzungseiurichtunaen möglichst schon jetzt zu beginnen, da mit sich diese zu Anfang der Heizperiode wieder in gebrauchs fähigem und betriebssicherem Zustande befinden. In vielen Fallen werden die JnstandjetzungSarbeiten einen verhält- niSmäbia geringen Aufwand erfordern, solange die Heizungen noch nicht in Betrieb genommen worden sind. -Erhöhung des Verp flegunaSgeldeS. Infolge der gross«»» Teuerung hatte der nationalliberale ReichStagSabgeordnete Felix Marquardt an das königlich preußische Kr»egSministeriuu» die Bitte gerichtet, daß eine neue Erhöhung de» Derpfleaungsgelde» für die Soldaten eintreten möchte. Das königlich preußische Krieg-minifteriun, bat hierauf dem RetchStagsabgeordneten folgende vorläufige Antwort zukommen lassen: ^Die eingeleiteten Verhand lungen über Erhöhung der Geldabfinonng zur Selbstbe köstigung «erd« voraussichtlich in Kürze -um Abschluß ge langen." — Zur Förderung im Kleinhandel und Kleingewerbe hat da« Ministerium des Innen» den sächsischen Gewerbekammer»» auch im laufenden Jahre je einen Betrag von 4000 Mark zur Verfügung gestellt. Aon diesen Mitteln können die Gemerbekammern nach ihrem psttchtmäßigen Ermessen Beihilfen an Fachausstellungen, an Ausstellungen von HandwertSmaschtnen und von Gesellen- und Lehrliltgsarbeiten. weiter für belehrende gewerbliche Sachvorträge und zum Besuche von Meisterkursen und Fach, schulen, sowie für sonstige, der Hebung von Kleingewerbe und Kleinhandel dienende Zwecke bewilligen. —* Der Gei.a»ntvorstand deS Verbände» Sächsischer Industrieller trat am 24. August 1S18 im neuen Sitzungssaal deS Verbandes Bürgerwieie 24,1 in Dresden zu einer Sitzung zusammen, an der Herr Mi nisterialdirektor Geh. Rat Dr. Dehne, der neu« Letter der III. Abteilung o«S Ministeriums des Innen» teil- nahm. Unter Beteiligung des Herrn Ministerialdirektor» Dr. Dehne eHolgte eine eingehende Aussprache über pte durch die Salzbürger Verhandlungen stnd die Besprechungen im Großen Hauptquartier erneut in den Vordergrund ge treten« Frage der zukünftigen Gestaltung der deutsL- Ssterretchisch-un-a rischen MrtschastSverhäktnifse. Des wei ter« fand ei« Lus spräche über die Frage der Beibehal tung der im S 11 de« HilfSdienst-efetzeS vorgesehenen Ar- beiterauLschüsse nach Aufhebung des HilsStienstgeej.es statt. Der Gesamtvorstand nahm davon Abstand, sich gegen die Beibehaltung der Ausschüsse antznsprechen empfahl aber dringend. ZwanaSmaßnahmen in dieser Rich.ung zu ver meiden. El» Schreiben de» KrieaSauSschusses der deutschen Industrie gab dem Lesamtvorstand V.rankaßung, en!- rprechend seinem in der Sitzung vom 13. Dtai dieses Jah re- gefaßten B.'schluO nochmal- zu brtonrn, dass d s stick'- fische Industrie ihre Zustimmung zur Durchführung des Arbeiiskainr.rcrgesetzes nur dann geben könne, wenn die ses Gesetz auf fachlicher Grundlage geschaffen wird, alle Lestrcbungen aber, die geeignet sind, die'e sachliche G-und- lage zu Gunsten der territorialen Grundlage zu durch brechen, abgelehnt werden. Die Frage der Notwendigkeit der Schaffung besonderer Arüessneinnergruppen innerhalb der NrdeitSkammer wurde von dem Gesamtvorstand ein stimmig verneint. — Ohne Bezahlung. Dem ZeitMgsdienst deS deutschen Lehrervereins eninehmrn wir folgendes: Mr viel? Tausend« von Frauen und Männer auS besser gestellten Kressen betätigen sich im Dienste des Reiches — ohne Vergütung: andere haben um so g ötzeren Verdienst. In Süddeutschland erzielten viele Aufkäufer von Obst letzten Herbst mehr, als ihre Väter im ganzen Leben an Vermögen erworben haben. Ohne daß ein SkichSgesetz daS verbietet, bezahlte inan vor einigen Wochen bei den Versteigerungen in den hessischen Staatsdomänen für eine Flasche Wein — also für «/« Liter — bis 270 Mark. Wenn ismals daS Geld „auf der Straße lag", so war es ün Sommer 1918. Bei all diesen Rcesenüberschüssen der Le der-, Papier- und Metallwerke läßt man die Sammler vieler Rohstoffe, vor allem die der sogenannten Altmate rials, umsonst arbeiten. Und wie mühsam ist oft diese Arbeit. Barfuß und mit bloßen Händen kommen viele Kleinen zum Schneiden der Brennesseln. In Hecken und Dorngestrüpp müssen sie Tce- und Arzucirräuter suchen. Was bis fetzt in den Städte» die ärmsten Frauen ableh- non, daS lädt man den Lehrern und Schulkindern auf: sie gehen hausieren, um Frauenhaare, Zeitungen, den In halt der Papierkörbe. BlcchLüch'en, Knochen. >a sogar Lum pen zu sammeln. Bei der größten Hstn sitzen die Kinder ans freien Plätzen und rupfen das GraS heraus. Am Winter waren sie monatelang bei der Kartenvermittlung tätig. In der Hauptsache besorgt die Schule das ohne jede Vergütung. Bei anderen Arbeiten ist die Bezahlung kaum der Rede wert. Nach den bisher gemachten Er fahrungen verdienen dis Schüler z. B. an einem Morgen beim Laubsammeln ost nicht einmal 8 Pfennige. Nun Ledenle man, waS sie hierbei an Kost, Kleidern und Schuhen mehr brauchen. Man müßte erwarten, daß die betressen- den Behörden, falls diese Arbeiten mona «lang fortgesetzt werden, den Eltern wenigstens die Möglichkeit geben wür den, für ihr eigenes Geld den Mehrbedarf zu ersetzen; doch davon ist bis jetzt nicht die Rede. Di: Lehrer ver zichten gern ans jede Vergütung, aber bei diesen Dividen den gewisser Aktiengesellschaften ist es ein Unrecht, die Jugend beim Sammeln der Rohstoffe in der Hauptsache umsonst arbeiten zu lassen. Wer diese mühsame Arbeit leistet, soll auck einen kleinen Vorteil genießen, dann wird ter Erfolg um so größer werden. Döbeln. In dem Bezirk Döbeln nimmt der Zudranq der Aufkäufer von Lebensmitteln, besonders von Butter, Eiern und Kartoffeln, in einer derart rücksichtslosen Weise überhand, daß die Gendarmerie Anweisung erhalten bat, auf das strengste gegen die. meist gewerbsmäßigen, Hamsterer, die die Preise immer höher treiben, vorzugehen. Plaue»» i. V. Festgen ommen nnd der Militärbehörde Mgeführt wurden zwei dem hiesigen Ersatz-Bat. angehörende Soldaten, die in den letzten Monaten einen umfangreichen Handel mit Brot und Brotkarten getrieben haben. Einer von ihnen wurde am 30. August dabei abgefatzt, wie ec 10 Aierpfundbrote an einen Autainatenwirt, da« Pfund für 1,60 Mk., verkaufte. Bei ihm wurden noch 70 Mk.. die von dem Verkauf von Brot herrührten, vorgesunden. Dem an deren konnten 500 Mk., die auf gleiche Wesse in seinen Besitz gekommen waren, und auf 13 Ztr. lautende Brot karten abgenommen werden. Ihrem Geständnisse nach haben die Festgenommenen insgesamt etwa 40 Zentner Brot hier vertrieben. Die Käufer der Brote sehen ihrer Bestrafung entgegen. "Leipzig. Wolff« Sächsischer Landesdienst schreibt: Die nächste Garnbürse findet nicht am Freitag den 13. d. M. statt, sondern, nm bessere Gelegenheit zu geben, die deutsche Faserstoff-Ausstellung zu besuchen, am Montag den 16. Sep tember i»n Saale der Produktenbörse, Lesehalle Neue Börse, Tröndlinrlng 2, in der üblichen Zeit von 10'/, bis 1 Uhr. Der gute Besuch der bisherigen Garnbörsen hat bewiesen, daß die Abhaltung der Garnbörse auch während des Krieges überaus zweckmäßig ist, und zwar einmal zur allgemeinen Aussprache über die gegenwärtigen schwierige»» Verhältnisse sowie die Fragen der uebergangswirtschast dann aber vor allem auch wegen der Papiergarnversorgung. Wir emp fehlen deshalb unseren Lesern auS Spinner-, Weber- und Händlerkreisen, insbesondere denen, die an der Papiergarn herstellung und dem Papiergarnhandel Interesse haben, den Besuch der Garnbürse. In der üblichen Weise wird die Handelskammer Leipzig auch für diese Garnbörse eine AuS- kunstsftelle über VerkehrsbeschrLnkungen und Beschlag nahme» aller Art dec Texttlbranche errichten. Au die be teiligte»» Verkehrskreise werde»» noch besondere Einladung«»» ergehen, soweit sie der Handelskammer bekannt sind. * * * "Löb stakt. Di« zum Gehöft des Rittergutes ge- hörende Scheune brannte in einer der letzte»» Nächte mit den in ihr befindliche»» Vorräte»» vollständig nieder. Beim Einsturz einer Wand wurde ein alter 70 jähriger Mann von einem Balke»» getroffen. Er verstarb bald darauf. "Wellersdorf. Infolge Brandstiftung brach in der große»» hinter dem Parke gelegene»» Feldscheune des Ritter- gutes Woolenfutz Feuer aus. Gr wütete die ganze Nacht hindurch und auch den Tag über. Große Menge»» Roggen, Gerste und Erbsen wurden ein Raub der Flammen. Ge rettet kounte nichts werden. . * Mittelwalde. Die Jndustrielehrerin Martha Geisler stach sich beim Ueberschreiten eines Stoppelfelder einen Stoppel durch den Strumpf in den Fuß. Die kleine Verletzung beachtete sie nicht, doch trat Blutvergiftung ein und diese schritt so schnell vor, daß die Lehrerin unter qual vollen Leiden verstarb. Görlitz. Nachdem erst dieser Tage ein Ziaarrenlagee im Werte von rund 200000 Mark in Görlitz beschlagnahmt worden ist, wobei es sich um «in umfangreiches Schiebe geschäft handelte, ist abermals die Beschlagnahme eines großen Lagers von Zigarren im Werte von rund 120000 Mart vorgenommen worden. Betroffen wurde diesmal der Vertreter einer großen Leipziger Tabaksirma, der behauptet, daß die Zigarren für einen großen Rüstungsbetrieb der Oderlausitz angekaust morde»» seien. vermischtes. 10 Personen ertrunken. Ein Fähruachcn. der mit vierzig Personen besetzt war, ist bei EnaerS bei Koblenz gekentert und unteraeäangen. Von den Insassen fanden zehn Personen den To» in den Welle«, darunter acht Kinder. Raubmord. An ihrem. Brandenburgisch« Straße 8 in WilmerSdorf belesenen Laden wurde die 37 jährige Milchhändlerin Klar» Gehler geb. Hahn von zwei Bur-
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