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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt und AuMger). Amtsötatt "irr- für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. n Dienstag, 3. Januar 1V11, abends 64. Jahrg. Da« «irsaer Tageblatt «scheint jede« Lag abend» vitt Au»nahmr der Som. und Festtag«, vierteljährlicher Vezn-DPret» bet Abholung in der Sxprdttton tn Aiesa 1 Mark KO Pjg., durch unjerr Trtlger srek in» Hau« I Mart 6Ü Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiseri. Postanstalten I Mark Sb Psg„ durch den vrieltrklgrr stet tn» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonnrm«iit« tverden angenommen AuzrlgemAmahm« für dir Nummer de» Au»gab«1age» bi» vormittag S Nhr ohne Gewähr. StotationSdnick md Verlag von Langer L Winterlich tn »lirsa. — GrlchSItSstrNr: Goetheftrak« dv. — Für dir vrdaktton vrnmttvortiich: Arthur Hähnel tn Niria. . SSSS»— ! Die in dem unter (-) nacherfichtlichen Verzeichnisse aufgeführten Herren sind für ihre Wohnort« zu dem bet eine« Jeden Namen in Spalt« 2 angegebenen Amte gewählt beziehentlich wirdergewählt und hier in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 31. Dezember 19!0. 3611 L. Königliche Amtshauptmannschast. D Name, Stand und Wohnort. 1. Amt. 2. Lehman«, Emil, Gutsbesitzer, Pahren» Kießling, KlemenS, PrioatuS, Pahrenz Däweritz, Max, GutLbesitzer, Prausitz Werner, Robert, Gutsbesitzer, SpanSberg Gang, Otto, Gutsbesitzer, SpanSberg Apitz, Gmil O»kar, Privat»», Wülknitz Kümmel, Laut», Gutsbesitzer, Zeithain Gemeindevorstand Gemeindeältester Gemeindevorstand Gemeindeältester Gemeindevorstand Name, Stand und Wohnort. 1. . Amt. 2. Kliiber, Friedrich Franz, Schuhmachermeister, Bobersen Schumann, Franz, Gutsbesitzer, Forberge Hänsel, Franz, Prloatu«, Gostewitz Tillig, Friedrich Hermann, Gutsbesitzer, Heyda Kühne, Friedrich Max, Gutsbesitzer, Heyda Lehman«, Robert, Gutsbesitzer, Lichtensee Nicol, Max Paul, Gutsbesitzer, Mehltheuer Zevker, Klemen», Gutsbesitzer, Mehltheuer Stephan, Wilhelm, Hausbesitzer, Mehltheuer Kurze, Karl, Gutsbesitzer, Moritz Arnold, Hugo, GasthofSbesttzrr, Moritz Lau, Franz, Schuhmachermeister, Nickritz Kauer, Richard, Gutsbesitzer, Nünchritz Berger, Ernst, Haurbesttzer, Nünchritz Knepper, Gustav, WirtschaftSbefitzer, Oberreußen Bevrich, Ernst OSwin, Gutsbesitzer, Oelsitz II. GemeindeSltestrr Gemeindkältester Gemeindeoorstand Gemeind «ältester Gemeindeoorstand G. I. Gemelndeältefier II. Gemeindevorstand Gemeindeältester - G I. II. , Gemeindeoorstand Oeffrntliche Sitz««» de» Gemeinderates zu Gröba Mittwoch, de« 4. Januar 1S11, nachmittags V-8 Nhr. Tagesordnung: 1. Einweisung der wieder- bez. neugewählten Mitglieder in den Gemeinderat. 2. Wahl der Mitglieder in die Ausschüsse. 3. Wahl von 4 Mit- gliedern tn den Schulvorstand. 4. Wahl eine» Mitgliedes in die Verwaltung»deputatto« der gem. Krankenversicherung. 5. Mitteilungen. 6. Mitteilung über Anlegung eines Fußwege» nach der Schulstraße. — Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 2. Januar 1911. Der Gemeindeporstaud. Wasserwerk Gröba. Wegen der vorzunrhmenden Prüfung der Maschinenanlage im hiesigen Wasserwerk macht e» sich nölig, di« Wasserleitung von morgen ab auf ein bi» zwei Tage abzustellen. Gröba, am 3. Januar 1911. Der Gemeindeporstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 3. Januar 1911. —* Jetzt scheint e», als sollten unsere Jugend und die Anhänger de« Schneesporte« einmal zu ihrem Rechte kommen. Der Winter macht jetzt nachdrücklicher sein« Herrschaft gellend. Tin lustige« Schneetreiben hat sich heute früh eingestellt und fast den ganzen Tag über an- gehalten, sodaß sich draußen die schönste Winterlandschaft präsentiert. Soll die Herrlichkeit Bestand haben, so wird sich aber doch noch etwa« stärkerer Frost dem Schnee hinzu- gesellen müssen. Am fröhlichsten feiert die Jugend den Eintritt des Winter«. Ueberall, wo sich nur einigermaßen Gelegenheit dazu bietet, begrüßt sie ihn mit jubelndem Rodelheil! —* Man schreibt uns: Seltene Gäste sind in Riesa eingekehrt. Wer kennt nicht den allerliebsten Dom pfaffen (Simpel), der, wenn abgerichtet, da« bekannte Lied: „Ach, wie ist'« möglich dann" so schön pfeift. Gestern waren aus der BiSmarckstraße neben dem Schönherrschen Garten in einem Strauche unmittelbar an der Straße acht prächtige Gimpel zu beobachten. Sie waren ganz vertraut und flogen ab und zu auf den Balkon de» gegenüber stehenden Hause«. SS wäre nun sehr nett, wenn wir die reizenden Böge! den Winter über hier behalten könnten, und dazu würden sie sich wohl entschließen, wenn noch mehr, al« e« geschieht, in Gärten und auf valkonen ge- füttert würde. Am besten geschieht die» mit Hanf, Sonnen blumenkernen und Kiefernsamen nebst Speckstücken (unge salzen) am Faden aufgehangen. FutterhäuSchen sind sehr praktisch, da da« Futter darin vor Nässe geschützt wird. Man bedenke doch den großen Nutzen, den unsre gefiederten Gänger im Sommer stiften und schütze sie im Winter vor Hunger. —* Zu der in der gestrigen Nummer unsere« Blatte« enthaltenen Notiz: „Einen garstigen Stretch" teilt uns der Besitzer de» betreffenden Automobil« über die Ursache de« Defekte» folgende« mit: „Nachdem ich bereit» 2 Fuhren vom Hochzett«hause au» besorgt hatte, passiert« ich leer die Oststraße. Dortselbst tummelten sich gegen 50 Kinder mit Schlittenfahren und sogen. Schindern auf der Straße. Letztere war spiegelglatt. Ich komme der Glätte halber ganz langsam im Schritt angrfahren, gebe Signal und tn diesem Moment läuft mir ein kleine» Mädchen ca. 8 bl« 10 Meter vor dem Wagen weg und fällt in- folge der Glätte hin. In dieser Situation habe ich sämt- ltche Bremsen angezogen und RücknärtSgang eingeschaltet, wodurch mir die Antrleb»ketten riss.-n." —* Nach dem statistischen Bericht der Handelskammer Dresden über da« Jahr 1909 gelangten an den Riesaer AuSschtffuugSpIätzrn und im VrrkehrShafen, etnschl. dem AuSschiffungSplatz« de« Rittergüter Gröba, im Jahre 1S0S insgesamt 605374,4 Tonnen Güter zum Umschlag bezw. zur Ausschiffung, gegen 496019,2 Tonnen im Jahre 1908. Auf den Berkehrrhafen entfallen hiervon allein 331309,1 Tonnen bezw. 280678,6 Tonnen. — Im Jahre 1909 kamen bergwärts hier durch 452 Kettenschiffe mit 1902 Schleppkähnen, von denen 1334 mit 309950 Tonnen Gütern beladen waren, ferner 1754 Radschleppdampfer mit 9307 Schleppkähnen, von denen 6278 mit 1294145 Tonnen Gütern beladen waren. Talwärts passierten 1909 die hiesige Elbstrrcke 1759 Radschleppdampfer, die 1954 mit 710030 Tannern Gütern beladene Kähne im Anhang hatten; außerdem kamen nach talwärt« 11124 mit 3703800 Tonnen Gütern beladene Segelschiffe und 383 Flöße hier durch. — Der soeben erschienene Jahresbericht der evangelisch, lutherischen Landeskirche de« Königreich« Sachsen für da» Jahr 1909 gestattet einen Ueberblick über die Veränderungen, die sich im Jahre 1909 ereigneten. Hiernach sind vorgrkommen: Nebertritte Austritte zur Landeskirche von aus der Landeskirche zu 3 der reformierten Kirche 17 906 der römifch-kathol. Kirche 47 15 den Deutschkatholiken 302 2 den separierten Lutheranern 31 25 den apostolischen Gemeinden älterer Ordnung 12 39 d. neuapostolischen Gemeinden 164 29 den Methodisten 373 13 den Baptisten , 62 13 der Tempelgemeinde u. anderen Sekten 350 24 dem Judentum« 7 27 Personen, die keiner anderen Gemeinschaft angrhörten, bezw. die nicht zu einer anderen Gemeinschaft über traten 374 1096 1739 E« find also 643 Personen mehr au« der evangelisch, lutherischen Landeskirche ausgetreten al« zu ihr überge- treten. —88 Der nationalliberale deutsch« RrichSverein zu Dresden schreibt in seinen parteiosfiziellen Mitteilungen: „Die Kommission zur Vorberatung de« Gesetze« über die Schtffahrt»ab gaben hat vor Weihnachten nur «iu« Sitzung abgehalten. In dieser Sitzung haben die verschie denen Parteien, namentlich auch di« nationalliberale Partei, weitgehende Anfragen an die Regierung über die Wirk- ungen der vorg«schlag«nen Maßnahmen gerichtet. Zur Beantwortung dieser Fragen braucht di, Regierung mehrere Wochen Zeit, so daß die erste, in die Materie eindringend« Sitzung erst im Laufe de« Januar stattfinden wird. — lieber di« Aussichten de» Gesetze» läßt sich zurzeit noch nicht» sagen. Jedenfalls ist die Meinung, der Gesetzent wurf sei nach vielen Richtungen unzulänglich, im Reich«- tage auch bei Freunden der SchisfahrtSabgaben verbreitet. Nu» der nationalltberalen ReichStagSfraktion gehören die Abgeordneten HauSmann.Hannover, Dr. Heintze-Dresden, Dr. Junck und Wetzel-Eßlingen der Kommission an. Dr. Heinze und Dr. Junck sind ausgesprochene Gegner der Abgaben. — Wie von zuverlässiger Seite au» Berlin berichtet wird, ist auf Annahme de» Antrages der sächsischen Staatsregierung, betreffend die Erlaubnis zur Einfuhr französischen Viehes nach Sachsen, nicht zu rechnen. Sine Entscheidung ist zwar noch nicht gefällt, jedoch hat da» RetchSamt de« Innern bereit» seine Meinung dahin kund- gegeben, daß der Bestand exportfähigen französischen Viehes nahezu erschöpft und irgendwelcher Einfluß auf die Fleisch- preise von dieser Maßregel daher nicht zu erwarten sei. Da« RetchSamt wird daher der sächsischen Regierung em pfehlen, ihren Antrag zurückzuziehen. — Vom Jahre 1911 ab sollen die „Ehrenbriefe" genannten Begrüßungen treu verdienter Turngenossen durch den Au-schuß der Deutschen Turnrrschaft in der Hoffnung auf ein nicht zu weitgehende» Verlangen nach denselben wieder zur Einführung kommen und zwar unter folgenden Vor aussetzungen: Vorgeschlagen dürfen nur solche Turngenossen werden, die mindestens da» 50. Lebensjahr überschritten haben und für welche der Nachweis als praktische Turner in wichtigen turnerischen Aemtern vorliegt. Sine bloße langjährige BereinSzugrhörigkeit ohne wirkliche, andauernde, treue turnerische Mitarbeit kann niemal« zur Begründung eine« Vorschläge« dienen. — Der Au»schuß der Deutschen Turn er schäft hat an sämtliche BundeSvereine im ganzen Reiche eine Eingabe an die Rrich«regierung versandt, tn der sie di« Notwendigkeit und den Segen einer gesunden national- deutschen Erziehung darlegt. Die Eingabe wird in den Vereinen zur Unterzeichnung auSgelegt. Da gerade die Deutsch« Turnrrschaft zur Erziehung und Heranbildung einer körperlich und geistig gesunden deutschen Jugend bereit« Hervorragende« geleistet hat, ist ihrem Vorgehen auch in dieser Frage besonderer wert beizulegen. — Der Abschluß der Sächs.-Vöhmischen Dampf- schiffahrt»gesellschaft scheint sich in diesem Jahre günstiger zu gestalten al« tn den Vorjahren. Di« Dividende ist auf 8 bi« 4 Prozent zu schätzen. — Die noch bestehende Verschiedenheit in der Uni- formierung der freiwilligen Feuerwehren im Königreiche Sachsen hat dem Sonderausschuß dr, Lande«, verbände« sächsischer Feuerwehren Veranlassung gegeben, sich näher mit dieser Sach« pl befasse». Da« Ergebnis dieser