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Aainrllie, die «iss einankietslrägk dW Leven» Last und des VebenS Leid. )>( Dresden, 2t. Februar. Der regierende Fürst Neuß j. L , Regent de« Fürstentum« Neuß ä. L., hat na» beendetem Winteraufenthalte Dresden heute wieder ver lassen. Niedersedlitz 23. Februar. In den nächsten Tagen soll die Abnahme der elektrischen Bahn Niedersedlitz— Kreischa erfolgen. Die eiugeladcneu Regierung^ und sonstigen behördlichen Vertreter; und anderen Geladenen ans den unteren Bezirken und von auswärts sollen in Niedersedlitz empfangen und mit der elektrischen Bahn nach Kreischa gefahren werden. In Kreischa findet im Erbgericht ein Festmahl statt. Pirna. Da« im vergangenen Jahre bega«' gene Hci» matSfest beschäftigte noch einmal die dortigen Stadiorrord- neten. Die Vorlage des RatS betraf den noch zu decken den Fehlbetrag, welcher denn auch in der Höhe von zirka 3500 Mark Bewilligung fand. — Ein bedauerlicher Un- glücksfall ereignete sich am Mittwoch in Kleinzschachwitz. Die auf der Laubegaster Straße daselbst wohnhafte Glas- schleiferSehefrau F. badete ihr 6 Wochen alte« Kind, als cS an der Wohnung klingelte. Sie verließ deshalb auf ganz kurze Zeit die Stube, ohne daS Kind aus der Bade wanne zu nehmen. Während der Abwesenheit der Mutter war das Kind mit dem Köpfchen von den untergelegten Windeln gerutscht und als die beklagenswerte Mutter nach ein bis zwei Minuten wieder in die Stube trat, fand sie ihr Kind bereits im Sterben vor. Alle Versuche, daS junge Leben zu erhalten, blieben vergeblich Königstein, 22. Februar. Die Festung Königstein ist nach den Zusammenstellungen des' hier bestehenden „Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs" im vergange nen Jahre von rund 60000 PerstoneN besuchst worden. Na türlich vynrmt bliese Frequenz auch der Stadt Königstein ganz wesentlich zugute. Die Entschließung des Kriegsmini, steriums wurde somit zu einer bedeutenden Wohltat für unsere Stadt. Von dersächs.-böhm. Grenze. Von sächsischen Sicherheitsorganen wurde am 22. d. M. der Grenzpolizei in Bodenbach der Schweizer Josef Böhmer aus Seifersdorf (Deutsch Gabel i. B.) übergeben. Er war in Gera wegen zahlreicher in Nordböhmen im Vorjahre verübter Postspar- kajsenschwindeleien, Fahrraddiebstählen usw. verhaftet wor den und hat vor Gericht daS Geständnis abgelegt, im Früh jahr 1905 in Zwickau i. B. den Gendarmen Tobias er- mordet und in einen Bach geworfen zu haben. Man hatte damals einen Unglücksfall angenommen. )-( Zittau, 24. Februar. Anläßlich der silbernen Hochzeit des deutschen KaiserpaareS bewilligten die Zittauer städtischen Kollegien 25 000 Mark für den SiechenhauS- baufondS. Zittau, 23. Febvuar. Ms Leiche angeschwemmt wurde hier in der Neiße dste seit Anstrng Januar d. I. ver mißte 83 jährige Witwe Theile. Die altersschwache Frau hatte sich seinerzeit nach einem hiesigen Wohltätigkeits essen abends allein entfernt und wär in der' Dunkelheit in das Wasser geraten. Man suchte sie damals vergeblich. — Ferner wurde heute früh der 35 jährige Klempner Wende in seinem Hause mit zerschmettertem Schädel leblos auf gesunden. Er war nachts, als er nach Hause kam, auf der Treppe gestürzt, wobei er sich die tödlichen Verletzungen zugezogen hatte. Crimmitschau, 23. Februar. Infolge des seit längerer Zeit in unserem" Rathause herrschenden Raum mangels haben Rat und Stadtvenordnete jetzt beschlossen, an dieses einen Anbau zu fügen, das alte Amtsgerichts gebäude zu vermieten und von seiner Verwendung zu städtischen Geschäftsräumen abzusehen. Weiterhin bechslos- scu die städtischen Kollegien, zur Behebung des Mangels an Lehrräumen den Bau einer Bezirksschule im südlichen Stadtteil vorzunehmcn und nicht, wie der Schulvorstand von Leitelshain (das bekanntlich am"1. Juli in unserer Stadt aufgeht) vorgeschlagen, einen Anbau an das dortige Schulgebäude vvrzunehMen. — In erschreckender ZÄht mehren sich die Selbstmorde. Wegen langwieriger Krankheit erhängte sich gestern ein 33 jähriger Weber. Heute fand man einen 39 jährigen Gutsbesitzer in einem Wasserlache tot auf, der bis vor kurzem in einer Ner venheilanstalt untergebracht war. Mit ausgeschnittenen Pulsadern wurde in Tinz bei Gera ein Mitte der dreißiger Jahre stehender Kaufmann von hier tot aufgefunden. Er hatte im vorigen Jahre seine Frau durch den Tod verloren und war seit Sonntag von hier verschwunden. Hainichen. Vorgestern nachmittag ging die Sprengung de« Turmes der alten Kirche vor sich. Seit Mittwoch morgen wurde unter der Leitung des Hauptmann« Bleyl vom Pionier-Bataillion Nr. 22 in Riesa an den Bohr- löchern gearbeitet und gegen Mittag auch eine kleine vor bereuende Sprengung vorgenommen. Zur Entzündung der Minen diente eine elektrische Batterie. Nach 2 Uhr er- tönten Hornrufe als Warnsignale. Kurz nach dem dritten Signal wurde der Strom geschloffen, ein dumpfer Krach man sah, wie der Turm sich etwa- hob, sich neigte, auS- einanderbarst und dann mit rollendem Geräusch in daS Schiff de« KtrchengebäudeS hineinstürzte, worauf eine dicke geLbraune Staubwolke emporwallte. Die Umlegung de« Turme« erfolgte genau so, wie sie berechnet und gewünscht mar. Li mb acht. S, 21- Februar. Uober den hiesigen „Fall Kpkcht" bringt das „CH. TVL" folgende näheren Mittei lungen: Es handelt sich um anonyme Briefe meist be leidigenden Inhalts Die Anfänge der Affäre reichen auf mehr als zwei Jahre zurück. Die,AaK nach dem Manne" spielte in vielen Fällen dabei die Hauptrolle. Wenn hier ein heivatsprojesi bekannt wurde, kamHs vor, daß Glie der der betreffenden Familien anonyme WarnungSbrtefe All» med Wetterwarte Kkchenn »Kg« (Wind) d in Boberseu ziemlich mangelhaftem Mörtel aus Bruchsteinen autz^- d« Vorschlag der ghotzherzogl. Regierung etnstinttnig gut- I geheißen, unter Iden deutschen § INeformvorschlät der! Aenderung, bet Kilometers« nenzüge gewähr )( Würzb von Wittich, de, Lehandlnng des, )( Barme !inrrrkschjeine verl mens Becker, n Trier. Lloyd haben dic Wien, wodurch t )( Meldo Imvcket, wahr sch hastet wurde. )( Londvi Abreise nach B Swaye, die Mi «en Kaiser, die beauftragt sind. )( London stettni gestrigen ' ineinsam die Au »au von Bhamfc Hinan ciusführer MvtzktrM «. Mup«, vtzMer. Mtt-gl» 12 Lemke Mauer, au der fünf Jahrhunderte natürMH nicht spurlos vvrübergegpngen sind, vermag der Hacke uud der Brechstange nicht sonderlichen Widerstand entgegenzufetzeu, obgleich sie noch imtzier reichlich einen Meter stark ist. Am Sonntage > UhrWredigtgotN k. Burkhardt, nachn dienst in Merzdost «tsa» rso t>o. !>o. Schtz-DrStd.^k. AL-NItt. 100 Tlr. SS Tlr, P!««d» und Hypothekenbrief ormrdr.« «.Hypothek AM. d. St.Dre« i-chzig« Hyp->Bauk DerWlfchteD» Für 10000 Mark Juwelen geraubt. Ein drei ster EinbruchMebstaHI ist in der Nacht zurü'Fveitag gegen 1 Uhr in dem Goldwarengeschäft von Bruno Giesler in Berlin, LLndsbergerstraße verübt worden, wobei die Diebe sämtliche goldene Uhven, Ketten, Brillanten re. im Werte von 10000 Mark erbeuteten. Ein Dienstmädchen wurde durch das Geräusch aufmerksam gemacht und sah «inen Mann auf dem Hof, legte jedoch diesem Umstand kein Ge wicht bei. Die Diebe sind allems Anschein nach über die Schulhvfmiauer am Gevrgenkirchplatz und' die etwa zwei Meter hohe Mauer des Hauses Landsbergerstraße S1 ge klettert und drangen vom^Hvf aus, durch die Werkstätte ein, wobei sie die Scheiben/^die von innen durch Fenster laden geschützt sind, eindrückben. GieSler hat-dqs Geschäft erst zwei Monate; er ist nicht durch Versicherung gedeckt Bon den Tätern feWt jede Spur. Bericht «»er die Sffeutliche «ttzuuß Le« «öutstttchku Echöffeugericht« zu Ries«, am 21. Februar 190«. 1) Die Privatklagsache des L zu W. gegen v. un» Gen. erledigte sich «ährend der Beweiserhebungen durch Vergleich der Parteien. 2) Wegen Körperverletzung, be gangen am 10. Januar gegen seinen Mitarbeiter I. S zu G , wurde der bisher unbestrafte C F daselbst unter Annahme mildernder Umstände zu einer Geldstrafe von 30 Mark eoentl. 6 Tagen Gefängnis verurteilt. 3) Die A. R. W. und W. A. F, beide im Dorfe K bedienstet, waren beschuldigt, mit der zur Erkenntnis der Strafbarkeit ihrer Handlungsweise erforderlichen Einsicht am 29. Nvv. im Gasthof zu K. von den im Hofraume stehenden Wagen je eine Peitsche i. W. v. je 2,50 Mark gestohlen zu haben. Als Anführer zu diesem Diebstahl war nach dem Resultate der Beweiserhebung der Angeklagte W. anznsehen. Er wurde wegen Diebstahls zu 2 Tagen, F. zu 1 Tag Ge fängnis verurteilt. 4) Der Stallschweizer N. des Ritter gutes G. hatte am 21. Januar den Oberschweizer E. in Erregung mit einem Eisenstück auf den Kopf geschlagen und ihm hierdurch eine blutende Wunde beigebracht. Der An geklagte wurde nach tz 223 a des R.-St.-G.-BS. zu ein Monat Gefängnis verurteilt; 15 Tage davon gellen durch die Untersuchungshaft verbüßt. 5) Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wurde verhandelt gegen die jugendlichen Dienstknechte E. O. H. und G. S., beide in F. in Diensten, wegen Sittlichkeitsvergehen. Das in öffentlicher Sitzung verkündete Urteil lautete gegen den Angeklagten H. auf L Mark Geldstrafe eoentl. 1 Tag Gefängnis; der Angeklagte G. wurde kostenlos freigesprochen. 6) In öffentlicher Sitzung wurde verhandelt gegen di« L. S. E., E. A. L. und A. E. D. «egen Gewerbsunzucht. Die Angeklagten wurden nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme und zwar die E. zu 1 Woche Haft, die Angeklagten L. und D. aber zu je 2 Wochen Haft und diese beiden auf Antrag der Kgl Staatsanwaltschaft mit Rücksicht auf die wegen gleicher Uebertretuugen mehrfach verbüßter Vorstrafen zur Urber- Weisung nach verbüßter Strafe an die Landespolizeibehörde verurteilt. R. Deutsch, Fonds MlchK-nleihr 1s. do. unk. b. 1« tzrwh. Koujot« do. mit. b. 19« SSchs. Anleihe 63 n »o. S2/V8rr Wtttenm- : Nllgemetüer Echueefnll. Tempenttnr Utrterirsnmü. Stützurfprr«-: Nvrdost. Lufltzrnck Lief. , do. 300, 20«, 10 Simdrmtenbrtrf« S, IS« d°. NX Mchj. Lande« KUt. 8,160 30 ISO NX MM «in «n — eiche ich W 4Mt kr von 20 M. an MwwtzG« Zur bevorstehen «npfiehtt sein gut! VIu teigl. reizende H Bold/- und Silber, Vhrrt»re, vrmi isillosS, Kreuze s. w. geneigter B MriW »«>»« i Neueste Nachricht«« und Telegramme ! vom! 24. Februar 1906 X Hambu r g. Der dreifache Mörder Schmidt ist noch ! nicht verhaftet Morden. Aus Hamburg ist Polizei abtze- gcmgen, um bas gesamte Landgebiet nach dem Mörder zu durchsuchen. n Altona. Auf einem hiesigen Neubau wurden zwei Arbeiter durch einen einstürzenden eisernien Träger lebens gefährlich verletzt. rr Karlsruhe. Heute früh Um 6 Uhr ist die Prinzessin Max, die Schwiegertochter de- Prftt-e n Wilhelm- von Vaden, von einem Knaben entbunden worden. Da« Hret-ntS ist insofern von Bedeutung, al« dadurch aller Wahrscheinlichkeit nach die Thronfolge de« regierenden ZerzoghauseS gesichert Ist. Die Thronfolge wäre im an deren Falle vom evangelischen FÜrstenhguse» auf die kacho- lisch« Hohenzollernsche Ante übergeaängen. X KapkSjruhe. Die ^HarlA, Ztg"! meldet: Der badische Eisenbahnvat trat gestern vormittag 10 Uhr zu eine« Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte Minister Frhr. v. Marschall. Auf der Tagesordnung stand die Reform der deutschen Pe^onentarife. Nach längerer! Beratung wurde erhielten. Es gelang aber nie, den ober die Absender zu zu fassen, weil Briefe dabei waren, die in raffiniertester Weise nicht geschrieben, sondern deren Inhalt aus Worten zusammengestellt war, Melchc aus gedruckten Zeitungen herausgeschnitten und ausgesiebt worden waren. Vvr kur zem nun bot sich eine Handhabe, um den Briesabsendern etwas auf die Spur zu kommen. Ein hiesiger höherer Be amter erfuhr nämlich durch Zufall, daß er bezichtigt war- den war, mit den anonymen Briefen in Verbindung zu stehen. Daraufhin bestand er darauf, daß von einer dritten Person, die durch einen der Schmähbriefe beleidigt worden, gegen ihn eine Beleidigungsklage angestrengt wurde. In dieser Angelegenheit stand denn auch Termin vor dem hie sigen Schöffengericht an. Er mutzte ausgesetzt werden, weil die als Hauptbelastungszeugin vovgeladene Frau Bürger meister Dr. Goldenberg der Verhandlung ferngeblieben war. Noch am Nachmittag desselben Tages wurde die Be leidigungsklage zurückgezogen, aber schon aM nächsten Tage waren in jener Angelegenheit vor dem' Friedens richter drei Termine angesetzt, welche in zwei Fällen zu keiner Einigung führten. Demzufolge sind bei dem hiesi gen Amtsgericht gegen die frühere Hanptbelastungszeugin sowie die frühere Klägerin zwei Klagen eingereicht wor den, um zunächst gerichtlich feststellen zu lassen, von wem der in Rede stehende Beamte, der anfänglich „angeklagt" war, der Täterschaft bezichtigt worden war. Hierzu ist die Vernehmung einer ganzen Reihe von' Zeugen aus den ersten Gesellschaftskreisen unserer Stadt beantragt worden. Mit der Schmähbrief-Affäre beschäftigt sich aber außer dem noch dic Staatsanwaltschaft ChemNitz, bei welcher der zu Unrecht als Verfasser bezw. Absender anonymer Schrei ben angegebene hiesige Beamte Strafantrag gestellt hat. Das Verfahren richtet sich vorläufig gegen „Unbekannt". Annaberg. Bei dec Wahl eines Mgeordneten zum K'reisansschuß Chemnitz kam es in dem auf der Köuigl. Amtshauptmannschaft stattgehabten Bezirkstage zu erreg ten Debatten. Aus den der Stadt Annaberg nicht ange hörenden Mitgliedern hatte sich eine Majorität gebildet, welche den Sitz, den Annaberg bisher im Kreisaus- schusse hatte, dieser Stadt nehmen und einem Abgeord neten vom Lande übertragen wollte, wenn Annaberg nicht von seiner in den letzten Jahren geübten Gepflogenheit ab stehe, aus der Klasse der Höchstbesteuerten zum! Bezirks tage nur Annaberger Herren zu wählen. Zur Aufklärung wird Mitgeteilt, daß u^ere Stadt nach der Zahl der Wahl berechtigten bei diesen Wahlen stets den Ausschlag gibt und von diesem Uebergewicht inftolge einer Herausfor derung seinerseits durch den Bezirk in letzter Zeit zu seinen Gunsten Gebrauch gemacht hat. Nach langen, schar fen Auseinandersetzungen gelang die Herbeiführung einer Einigung auf der Basis, daß die Vertreter der Höchst besteuerten Annäbergs sich bereit erklärten, darauf hin- zuwirken, daß bei künftigen Wahlen das frühere Ver teilungsverhältnis der Sitze im! Bezirkstag wieder her- bcigeführt wird Nunmehr erst ließ Pie geschlossene Majorität sich herbei, den freigewvrdenen Sitz im Kreis ausschuß der Stadt Annaberg zu belassen und ihn Herrn Kommerzienrat Kaiser zu übertragen. Dieser aufregen den Sitzung wohnte auch KveishauptmÄnn Freiherr von Welck bei, welcher vor seinem Weggänge von Chemnitz nach, Leipzig sich von dem Bezirke Annaberg verab schiedete. Wiesab. Annaberg, 23. Februar- Das' Julius Beyer schi Bauerngut, Schumänn-Gut genannt,'ist in den gest rigen Abendstunden durch ein Schadenfeuer schwer betrof fen worden. Das Feuer kam gegen 7 Uhr aus und griff so schnell um sich, daß es. mit Aufwendung aller Kräfte der herbeigeeilten Feuerwehren und vieler sonstiger hilfs bereiten Personen wohl gelang, Scheune und Stallungen zu retten, nicht aber das Wohngebäude zu erhalten. Da erst am Dienstag um dieselbe Zett in unmittelbarer Nähe Schuppen und Scheune des! Rittergutes Neundorf abge brannt i,st und beide Feuer aus Brandstiftung zurückzü- führen sinh, so hat sich der Bewohnerschaft eine lebhafte Unruhe gegen den Brandleger beMHchtigt. Plauen i. B., 23. Febr. Um die Vrandversicher- ungSsumme in Höhe von 1250 Mk. zu erhalten und seiner bedrängten Vermögenslage aufzuhelfen, legte der Stick- maschinenbesttzer Hofmann in Lengenfeld i. B. in dem von hm gemieteten Maschinenraum im Hause deS Bäcker meister« Lenk dort Feuer an, indem er ein brennendes Stearinlicht in eine Holzkiste stellte und mehrere offene Petroleumflaschen in der Nähe anbrachte. Der Brand wurde gelöscht, ehe er größeren Schaden angerichtet hatte, und die Stickmaschine, auf deren Zerstörung e« Hofmann abgesehen hatte, blieb erhalten. Der Brandstifter wurde vom hiesigen Schwurgericht zu einem Jahr Gefängnis verm teilt. , Rochlitz, 22. Febvuar. Wie leicht man sich durch eine unbedachte Aeuherung in schweren Verdacht bringen'kann, zeigt der dieser Tage durch die Pvesse kolportierte angeb. ickjie Mord des Eisendgehers H. aus Poppitz, welcher be- chuldigt wurde, vvr einiger Zeit ein, Mädchen in ein stehen des Gewässer gestoßen zu haben, sodaß es ertrank. GS wurden uns, meldet das „Rochl. Tagebl", die Asien über ne am 13. Februar beim Amtsgericht in Löpenick bei Ber lin geführte Untersuchung vvrgelegt, aus denen hervor geht, daß H. einem Mädchen gegenüber im Scherz sich der erwähnten Tat beschuldigte. Als schließlich -wischen bei- den ein Zerwürfnis eintrat, zeigte ihn das Mädchen aus Rache an. Die Untersuchung ergab die völlige Unhaltbar- leit der Aussage, sodaß das Verfahren gegen -. eingestellt und derselbe so stört wieder auf freien Fuß gefetzt würde. Grimma, 22. Februar. Am ^ps hat man Vieser Tage begonnen, das alte Stück Stadtmauer abzutragen. Die Arbeit macht keine Schwierigkeiten, denn die mit