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««geregt. Im Jahre 1711 hatte der König August der Starke dem Landtage die Gründung von Zucht», Waisen» und Armen» hiluserü 1« Vorschlag gebracht, wozu die Mittel zum Theil au» Lotterien fitesten sollten. Mit jenem Institute verband man späterhin ein andere» für geisteskranke, blödsinnige und verbrecherisch« Kinder. Die letztere Anstalt ia 1829 auf Beränlassung des Minift 'rS von Lindenau nach BräunSdorf an Stelle der dort 1824 für IVO Kinder (außer an» dem Meißner Kreise) gegrün» beten Landwaisen-Versorgung-anstalt, um die sich der Minister von Nostitz und Jiinkendorf verdient gemacht hatte. In demselben Jahre kam die Versorg- und Heilanstalt nach Colbitz und die dortige Landarbeitsanstalt nach Zwickau in die Gebäude der bisherigen Strafanstalt. UebrigenS war daS WaldHeimer Schloß, nachdem eS 1404—1544 Augustinerkloster gewesen, seit 1589 erst zu einem solchen geworden. Bemerkenswerth ist, daß die WaldHeimer Sträflinge nach dem großen Stadtbrande vom 10. April 1831, wo 7l Häuser in Flammen aufgingen, freiwillig den Abgebrannten von ihren Spargeldern 106Thaler 11 Groschen spendeten. Mutzschen, 11. October. Die Beschwerden der Aerzte und des Apothekers z» Mutzschen, ihre Heranziehung zum Pflicht fenerwehrdienst betr., wurden vom Bezirksausschuß als unbe gründet zurückgewiesen. KWUWWkWWWWWAWMWsW Leipzig, 11. Ortober. Heute Vormittag kurz vor zwölf Uhr stürzte in Lindenau daS HauS Lützener Straße Nr. 91, das abgebrochen werden sollte, in sich zusammen. Die mit dem Abbruch beschäftigten Arbeiter konnten sich bis auf einen, der leicht verletzt wurde, retten. Leipzig. Hier ist wiederum ein gutes Werk zur wirklichen Steuerung der Wohnungsnoth ein großes Stück vorwärts ge bracht worden: Von den 37 Wohnhäusern, welche der Verlags buchhändler Hermann I. Meyer auf dem Areal an der Theresien- ftraße und am Eutritzsch-Schönefelder Kommunikationswege in Leipzig-Eutritzscher Flur, unweit des Nordfriedhofs, errichten läßt, sind nunmehr 15 Häuser aufgeführt und stehen im Rohbau fertig da. Dieselben enthalten insgesammt 143 Wohnungen, welche zu ungefähr drei Viertheilen aus 2 Stuben, 1 Kammer und 1 Küche bez. aus 1 Stube, 2 Kammern und 1 Küche nebst Zubehör, und zu ungefähr einem Viertheile aus 2 Stuben und 1 Küche nebst Zubehör, bestehen. Die Miethpreise schwanken zwischen 142 bis 240 Mk. jährlich für eine Wohnung, je nach der Größe usw. Nach den Verträgen ist u. A. die Abführung des MiethzinseS in den kleinsten wöchentlichen Rathen festgesetzt. Die Vergebung der Wohnungen ist erfolgt an Leute aus allen Ständen, also neben dem Arbeiter insbesondere auch an den kleinen Beamten, Privatangestellten usw. Es wird dabei streng an dem Grundsätze festgehalten, daß der Miethzins ein Siebentel des jährlichen Gnkommens des betreffenden Miethers nicht über steigt, und daß eine Familie mit z. B. 5 Köpfen und 900 bis 1000 Mk. Einkommen ebensoviel Raum erhält als eine gleich große Familie mit 1200 bis 1300 Mk. jährlichem Einkommen. Erwähnt sei noch, daß das ausgedehnte, ungefähr 20000 Quadratmeter umfassende Hinterland zu Park- und Spielplatz anlagen bez. zu Wäsche-Trockenplätzen Verwendung finden wird. Durch die Fertigstellung der 15 Häuser mit ihren 143 Wohnungen wird dazu beigetragen, die herrschende Wohnungsnoth zu be seitigen. In den minder bemittelten Kreisen, und in erster Linie von denjenigen Personen, welche ob der überreichen Anmeldungen z. Zt. keine Wohnung bekommen konnten, wird daher die Absicht des Verlagsbuchhändlers Meyer, noch weitere 22 dergl. Häuser zu errichten, mit großer Freude begrüßt. Aus dem Reiche und Auslande. Ein Raubmordversuch ist in der Ortschaft Lanz (West- prignitz) auf den Studenten der Chemie aus Glaz, Max Maeder, der seit dem 2. October bei dem Gastwirth Fritze in Lanz wohnt, gemacht worden. Dem Maeder wurden von einem Manne mehrere Schläge auf den Kopf versetzt und ihm ungefähr 250 Mark geraubt. — In der Nähe der Insel Falster wurde ein ohne Mannschaft treibendes gro ßes Fischerboot aufgefunden, an dem der Name „Friedrich Werner aus Stralflind" stand. Nach den bisherigen Feststellungen haben sich an Bord des Bootes befunden: der Besitzer desselben Georg Werner aus Stralsund, der Führer Georg Schlicker aus Zingst und ein Vergnügungs reisender, der Polytcchniker Walther Bernick aus Stral sund. Es wird vermuthet, daß alle drei umgekommen sind. — In Stettin hat ein Pistolenduell zwischen einem Leutnant des 38. Artillerie-Regiments und einem chileni schen Hauptmann, commandirt zum 2. Artillerie-Regi ment Hierselbst, stattgefunden. Der Leutnant wurde durch einen Schuß in den Hals lebensgefährlich verwundet. — Weil der Geistliche den 20jährigen Maurer Memmel in Nüdlingen im Beichtstuhl nicht absolvirte, trank sich Memmel einen Rausch an und stach am 16. April am Hel len Tage den verheiratheten Bauer Holzheiner in Münner stadt ohne Anlaß todt. Das Schwurgericht verurtheilte den Mörder zu zehn Jahren Zuchthaus. — Die socialde mokratische Partei in Hamburg beschloß, fernerhin keine Beiträge an die Centralcasse in Berlin abzuliefern, bis das aus dem Hafenarbeiterstreik stammende Darlehn von 35 000 M. bei Äuer u. Co. in Hamburg gedeckt sein wird. — Bürgermeister Klein aus Zell, der nach Unterschla gung von 10000 Mk. Amtsgeldern flüchtig geworden ist, wurde in Metz verhaftet. — Ein frecher Diebstahl wurde in Mainz am Montag Mittag auf offener Straße aus geführt. Ein Fuhrunternehmer hatte auf dem Ballplatz einen Wagen mit zwei Pferden einen Augenblick ohne Auf sicht stehen lassen. Ein Dieb benutzte die Gelegenheit und stahl beide Pferde, die einen Werth von 3000 Mk. haben. Vermischtes. Der Ring der Königin Wilhelmine. Unter den Kleinodien, welche Hollands jugendliche Herrscherin bei ihrer Krönung trug, befindet sich auch ein Ring von unschätzbarem Welche. ES ist aber nicht seine Kostbarkeit allein, weshalb Königin WilhclmincnS Herz an diesem Juwele hängt; sie sieht in ihm vielmehr einen LaliSmann, der so eng mildem Wohl und Wehe ihre» königlichen Geschlechte» verknüpft ist, daß, mag er sich auch in Räuberhand, wie schon einmal, befind«, er doch stet» in den Besitz de» niederländischen Fürstenhauses zurückkehren muß. Anhalt für ihren Glauben giebt der Königin allerdings der Umstand, daß dieser Ring zusammen mit anderen Pretiosen im Werthe von 5 Millionen Francs vor 70 Jahren auS dem Brüsseler Königsschlosse entweudet worden ist. In souveräner Sorglosigkeit hatte die Prinzessin von Oranten (damals bildete Belgien mit Holland daS Königreich der Niederlande, welches die Oranier beherrschten- ihre Schmucksachen in einem Schrante mit der weithin sichtbaren Inschrift „Diamanten-Bchälter" aufbewahrt. Dieser Umstand und eine unbewachte Pforte hatten es dem Diebe leicht gemacht, in das Palais zu dringen und mit einer Beute von verschiedenen Diamant-Diademen, diversen edelsteinbesetzten Hals- und Armgeschmeiden nebst unzähligen höchst werthvollen Ringen wieder davonzugehen. Groß war die Bestürzung, als man den Diebstahl entdeckte; doch wiewohl in beiden Hemisphären eifrige Nachforschungen angestellt und 50000 Francs für die Wiedererlangung der Juwelen auSgeboten wurden, fand sich nicht die geringste Spur. Inzwischen hatte der Dieb — der Mechaniker Constant Polari, wie man später erfuhr — seinen Raub in der Umgegend Brüssels vergraben und war, um keinen Argwohn zu erregen, nach wie vor in seiner Werkstatt zur Arbeit erschienen. Mit der Zeit aber, da die Polizei in ihrer Wachsamkeit nachließ, dachte Polari daran, die Früchte seines schlechten ThunS zu genießen. Er grub die Kleinodien wieder aus, brach die kostbarsten Steine aus ihrer Fassung, barg sie in der Höhlung seines Knotenstockes, wie auch in der Krücke des Familien-Regenschirmes, that das Gold und alle schweren Stücke in das Versteck zurück und machte sich mit Weib und Kind auf den Weg nach Frankreich. Dort glückte es ihm, für 40 000 Francs Diamanten in baare Münze umzusetzen, mit, der alle Drei über den Ocean nach New-Jork entkamen. Auch hier war seine erste Sorge, in den Tiefen der Erde einen sicheren Ort für die Edelsteine zu finden. Doch er beging den Fehler, von dem Verstecke seiner Frau Mittheilung zu machen, die nichts Eiligeres zu thun hatte, als einem Franzosen ihrer Bekanntschaft, dem Herrn Roumage, das Geheimniß ihres Gatten zu verrathen. Dieser wiederum zog die Polizei ins Vertrauen, die ihm denn auch den Gefallen that, Polari hinter Schloß und Riegel zu setzen. DaS Nächste war nun, daß Herr Roumage die Diamanten ans Tageslicht beförderte und sich mit Polari's Ehehälfte nach Liverpool einschiffte. Untreue jedoch schlägt immer ihren eigenen Herrn! Die Abreise des Pärchens hatte der New-Iorker Polizei Verdacht eingeflößt und sie veranlaßt, auf englischem Boden einen Detektiv den Spuren der Flüchtlinge folgen zu lasten. In ihrem Besitze wurden Kleinodien im Werthe von mehr als einer Million Francs vorgefunden, darunter auch jener Ring, den Königin Wilhelmine noch heute mit so großer Vorliebe trägt. Er war so nach zweijähriger Abwesenheit, und nachdem er zweimal den Ocean durchquert hatte, wieder zur niederländischen Königsfamilie zurückgelangt. Wie kleine Weltbürger empfangen werden. Eine ausländische Zeitschrift plaudert in unterhaltender Weise über die abergläubischen Gebräuche, die in verschiedenen Ländern gelegentlich der Geburt eines Kindes üblich sind. Um mit unserem eigenen Lande den Anfang zu machen, so wird behauptet, daß die weise Frau, sobald sie dem würdigen Herrn Klapper storch das kleine schreiende Bündel abgenommen hat, dieses im Falle es ein Junge ist, auf einen Moment der Mutter ins Bett legt und falls es sich als ein Mädchen entpuppt, auf das väterliche Ruhelager bettet. Geschieht dies, so wird der Heranwachsende Knabe Glück im Leben haben, und das Mädchen darf mit Zu versicht auf eine gute Hetrath rechnen. Weniger praktisch ist man in England, wo sich das Neugeborene damit begnügen muß, den Familienmitgliedern sofort nach seinem Erscheinen angemeldet und wenn möglich gezeigt zu werden, um den frommen Wunsch „Sei willkommen auf einem Nadelkiffen, kleiner Fremdling!" oder „Mag es Unglück haben!" in Empfang zu nehmen. Na türlich meint man damit nur das beste. In Irland wird dein Baby ein aus Frauenhaar gefertigter feiner Gürtel um den Leib gebunden; dadurch glaubt man dem Kinde alles Böse fern zu halten. Bei den Schotten legt man dem kleinen Weltbürger eine Feuerzange oder ein Mester in die Wiege, dann kann weder der Böse noch ein schlechter Mensch ihm etwas anhaben. Eine merkivürdige Behandlung läßt die Dorfbevölkerung in der Bre tagne dein neuesten Zuwachs in der Familie angedcihcn. So bald ein Kind geboren wird, erscheinen die guten Freundinnen und Nachbarinnen der Wöchnerin auf der Bildfläche und nehme» das Kind in ihre Obhut. Nachdem sie es gebadet haben, ziehen sie vörsichtig an den zarten Gliedern, bis die Gelenke ein leise knackendes Geräusch hören lasten. Ferner wird der kleine Kopf mit frischem Olivenöl eingerieben, um das Zusammenwachsen der Hirnschale zu befördern, und wenn dies alles geschehen und der Säugling ziemlich fest in seine Hüllen gewickelt ist, befeuchtet man seine Lippen mit Branntwein. In Holland ist es Sitte, dem neugeborenen Wesen etwas Brot, Rindfleisch, Salz und — Knoblauch in die Bcttchen der Wiege zu stecken. Rumänische Väter binden ihren Kinder» gleich nach der Geburt ein rothes Band um die Fußgelenke; dadurch sollen die winzigen Geschöpfe vor jedem Nebel bewahrt bleiben. Die Türkin bedeckt ihr Kind mit Amuletten und klebt ein wenig Erde, die mit besonders behandelten! Wasser vermischt ist, auf die kleine Stirn. Eine griechische Mutter gebraucht die Vorsicht, ehe sie ihr Kleines in die Wiege legt, sich dreimal mit dem Kinde im Arm vor dem Feuer im Küchenherde umzudrehen und ein Liedchen dabei zu singen. In Spanien glaubt man daran, daß cs dem eben aus die Welt gelangten Wesen Glück bringe, wenn man mit einem Tannenzweige leicht über sei» Gesicht streicht. Ein origineller Kriegs-Schwindel, der viel Aufsehen erregt, ist von der Londoner Daily Mail auf gedeckt worden. Es handelt sich um einen gewissen Mr. Gordon, der in den französischen, deutschen, holländischen und schweizer Zeitungen annoncirte, die englische Regie rung suche Leute für Transvaal; sie müßten gesund sein und reiten können. Sie würden 144 Mk. monatlich erhal ten .und sollte« 4 Mk. an Mr. Sordön, Ehepherd SS, Lar navy Street, Loudon, etnsenden. Sogleich, erzählt Daüy Mail, kamen Hunderte von Briefen au» Pari», Amsler^ dam, Berlin, Basel, Antwerpen und dem Haag. In ein« Woche zählte man 552. In der Zwischenzeit spazirte Mr Gordon alle Tage nach Nummer 23 der Carnaby Street. Dort war nicht etwa ein Aushebungsbureau, sondern ein einfaches und bescheidenes Colonialwaarengeschäst, das am Schaufenster ein Schild mit den Worten trägt: „Hier wer den Briefe in Empfang genommen." Mr. Gordon nahm also hier seine Tagespost, die die Briefträger sehr in Er staunen setzte, in Empfang. Den Briefen entnahm er die einliegenden 4 Mk. und hat auf diese Weise mehr als 4000 Mark eingeheimst. Nachdem das Geld eingezahlt war, hör ten die Correspondenten natürlich nicht mehr von Gor don sprechen, aber die Gerichtshöfe beschäftigten sich nun mit ihm. Der kühne Soldatenwerber ist vor einigen Ta gen in London verhaftet worden. Ueber eine deutsch.nationale Kundge bung im Innsbrucker Theater wird der „Ostd. Rundschau" geschrieben: Zur Eröffnung der Spielzeit unserer Schau bühne wurde im Stadttheater ein Prolog vorgetragen. Bei der Stelle, die Bismarcks Gedenken galt: Die deutsche Muse steht an einem Sarkophag, In dem zum ewigen Schlaf ihr deutscher Liebling lag, „Leb wohl!" und dennoch auch auf Wiedersehn! Bist Du gleich todt! Dein Nam' soll nie vergeh'», So lang ein deutsches Herz noch schlägt Und deutsche Kunst das Banner trägt. Das heißt: Auf ewig, bis zu dem Gericht: Denn Gott verläßt die Deutschen nicht! erhob sich endloser Beifallsjubel des vollen Hauses, Heil rufe und Tücherschwenken bekundeten die Einmüthigkeit deutscher Begeisterung. Neueste Nachrichten u. Telegramme vom 12. October 1899. )( Wien. Die „Wiener Ztg." meldet, der Kaiser er nannte für die Dauer der nächsten Session des Reichs- rathes den Fürsten Alfred Windischgrätz zum Präsidenten den Fürsten Carl Auerspeng und den Grafen Hoyos Spein- zenstein zu Vicepräsidenten des Herrenhauses. rr Wien. Wie die liberalen Blätter melden, wurde gegen den Oberrabbiner Süßmann Strafanzeige erstattet, weil derselbe sich in einer Protestversammlung der jüdi schen Gemeinden eine schwere Beleidigung der katholischen Religion zu Schulden kommen ließ. rr Wien. In einer Abends abgehaltenen Versamm lung sprach der Abg. Neuber über die innerpolitische Si tuation. Sodann äußerte er sich abfällig über das Ver halten Englands gegen Transvaal und meinte, es wäre am besten, wenn Europa den Verkehr zwischen diesen bei den Staaten regeln würde. rr Budapest. Ein serbischer Dampfer stieß bei dich tem Nebel mit dem österreichischen Dampfer „Hildegard" auf der Donau zusammen, wobei mehrere Matrosen des serbischen Dampfers ertranken. Das Schiff w»rde total unbrauchbar. rr Paris. Es verlautet, Frankreich werde zur Welt ausstellung außer an den Czaren, als Chef einer verbün deten Nation, an keinen Souverän eine officielle Einla dung ergehen lassen. rr Paris. „Patrie" versichert auf Grund zuverläs siger Meldungen, daß die Gouverneure sämmtlicher fran zösischen Colonien den Befehl erhalten hätten, alle in Missionen befindlichen Officiere anzuweisen, keinen Schuß mehr abzufeuern und jedes Colonialunternehmen aufzu geben. rr London. Die Morgenblätter berichten, daß Ka-" pitän Harriston, britischer Consul am Hofe des Königs von Abessinien, sich demnächst von Marseille aus nach dort einschiffen wird. Derselbe ist der Ueberbringer werth voller Geschenke an den Negus Menelik. Harriston wird Menelik einladcn, der Königin einen Besuch abzustatten, wenn derselbe die Weltausstellung in Paris besucht. )( New York. Ueber Kingston ist hier eine Reihe von Meldungen aus La Guayra vom 7. d. Mts. eingegan gen, die die Revolution in Venezuela als einen gewalti gen Erfolg schildern. Präsident Audrade und die höchsten Staatsbeamten sollen bereits Vorkehrungen getroffen ha ben, das Land verlassen zu können. Fast alle Einzelstaa ten und Städte mit Ausnahme von Caracas und La Guayra stehen auf Seite der Revolution, und die Schaa- ren der Aufständischen wachsen täglich. Am Sonnabend haben die letzten Victoria erreicht und sofort den Angriff begonnen. Zum Krieg zwischen England und Transvaal. rr Amsterdam. In hiesigen unterrichteten Krei sen glaubt man, daß England den Versuch machen wird, durch einen gleichzeitigen Angriff an verschiedenen Punk ten die Buren zu zerstreuen und auf diese Weise die Auf merksamkeit derselben von dem Hauptangriff abzulenken, der alsdann als allgemeiner Angriff ausgeführt werden solle. - rr Paris. Hier verbreitete Meldungen von einem geheimen Abkommen zwischen England und Deutschland, denen zufolge England die Telagoabai, Deutschland aber Angola besetzen und die Buren ihrem Schicksal überlassen soll, verursachen große Erregung und Mißtrauen. Man glaubt, daß es sich nur um ein englisches Manöver han delt, Deutschland und Frankreich zu verhetzen. «London. Der Standard meldet aus Charlestown: Die Buren des Oranjefreistaates haben 37 Meilen südlich von Newcastletown die Grenze überschritten.