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Riesaer H Tageblatt und Au-»tg^k MtblM Md MMch. Lra-tanscheift: T«-GlLst Ries«, ^. . . «-«.»mtmoik»»»/» Postscheckkonto, »rett« ISO Sttnrut Stt. Sk »test» vmn tUMtt me amnmft» Bkramumachuntzen «trokass» Mts- R-. LL. der >«Uhcktch1»a»«fchaft Srofseuhai», tze» Amtsgericht», der «mt-anwaltschaft del« Amtsgerichte «ud de» " Nate» der Stadt Ries«, de» Finanzamt» Riesa m>d de» Haudtzollamt» Meisst«, sowie de» Semeiuderates.Gröb«. Kh. Montag, 84. April 1S2S, «PtndS. 73. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» '/,« Uhr mit «»«nähme der Sonn- uns Zernage. rtrLag«prriö^üeg«n BorauSzaymng, monaklim iS.— Marc uhn- Äcmgrrlohn. Einzelnummer 80 Pf. Anzetae« für di« Nummer de» Autgabetage» sind di» » Uhr vormittag» aukuaeben und im vorau» zu bezahlen; «in« Bewähr für da« Erschemm an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Pret» für di« 8» mm breit«, 8 w» hohe Grundfchrtft-Zell« 16 Silber« 8^- Mart; zeitraubender und tabellarischer Satz So"/, Aufschlag. Nach- Weisung», uno Äennitt«lung»g«bahr 1 M. Fest« Laris«. Bewilligter Roda« erlischt, wenn der Betrag verfallt, durch Klag, etngezvgen werd«» mutz oder der Auftraggeber in Kontur« aeräti Zahlung», und Erfüllungsort; Riesa. Achttägig« Untrrhaltungtdellag« „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« hvherrr Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung»einrichttmg»n — har der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder NachUeferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe« Bezugspreise». Rotation»druck und Verla«; Langer ü winterlich, Riesa. Seschäfttstelle: Goettzeftratze 3». verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. ' —i s >or «den. »<nn»r»dorf. m aufarfundenen Tiere angesprungen. Er versetzte diesem mit dem Fuße einen gehörigen Stoß, worauf es tot liegen blieb. Beim näheren Betrachten stellte sich das Tier als eine außerge wöhnliche große Bisamratte dar. Ehemnitz. Ter Unhold, -er seit mehreren Wochen in Kiesiger Stadt sich an Damen heranschleicht und ihnen die Mäntel und Oberkleiüer zerschneidet oder mit ätzenden Flüssigkeiten begießt, hat auch am ersten Osterseiertag auf -er Radrennbahn seine verbrecherische Tätigkeit entfaltet. Trotz der in -en hiesigen Tageszeitungen seitens des Pos lizeiamt- erlassenen Bekanntmachung und Beobachtung der- Besucher -er Radrennbahn durch Kriminalbeamte sind wieder in sechs Fällen Damen die Mäntel zerschnitten worden. Auch im Neuen Theater, ferner in Berkaufsläden« Bergnügungslokalen, auf der Straßenbahn, sind die gleiche;» Beschädigungen vorgekommen. , Burgstädt. Am Mittwoch abend fand hier eine von den RatS» und Stabtverordneten-Fraktionen -er drei Links- Parteien einberusene und sehr stark besuchte Einwohner-, Versammlung, in -er eine endgültige Stellungnahme in der Bürgermeister-Angelegenheit herbetgeführt werden sollte. Die Versammlung, die bis nacht» N2 Uhr dauerte, sollte nach den Mitteilungen des Versammlungs Leiters, Stadt- verordneten-Vorsteher Max Gläser, nicht den Zweck habenj zu ter Paßangelegenhett und dem erfolgten Freispruch zu sprechen. Es sollte vielmehr die Frage zur Erörterung ge stellt werben, ob ein weiteres Arbeiten Ser drei LinkL- Parteien mit Herr« Bürgermeister Tr. Roth für die Zukunft? möglich sei ober nicht? Nachdem mehrere Redner der Linkst Parteien gesprochen hatten, wurde vom Versammlungsleiter' folgende Resolution eingebracht: „Die am 19. April 1922 im Schützenhaus tagende Einwohner-Versammlung erblickt, trotz des freisprechenden Urteils, in der Paßangelegenheit des Bürgermeisters eine schwer: disziplinelle Verfehlung^ desselben. Sie erwartet von der Stadtvertretung, daß sofort gegen Bürgermeister Dr. Norh das Disziplinar-Versahren, baS sich nicht lediglich auf die Paßangelegenhett, sondern auf seine Geschäftsführung im allgemeinen bezieht, beantrag»' wird. Im übrigen wir- von der Stadtvertretung gewünscht,« baß sie die Mitarbeit mit Dr. Roth verweigert. Bis daS Disziplinar-Versahren durchgeführt ist, muß kommissarische Verwaltung Platz greisen". Hierauf ergriff Bürgermeister' Dr. Roth das Wort und trat im einzelnen den Angriffen auf seine Verwaltungstätigkeit entgegen. Nach weiteren Reben wurde die Resolution gegen eine kleine Minderheit angenommen. ' XDlaueni. V. Der frühere russische Oberst Johann Kaminski wurde während einer Eisenbahnfahrt von Mulden- berg nach Adorf festgenommen und an das Amtsgericht Adorf eingeliefert, als er eine größere Menge Schmuggel waren in zwei großen Koffern im Gesamtwerte von etwa 30000 Mark nach der Tschechoslowakei schmuggeln wollte, Kaminski ist erst vor kurzem vom Landgericht Plauen wegen- Schmuggels zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. )l Plaue». Die Inhaber der Firma Hopser u. Merkeh haben der Stadtgemeine Mylau ein Geschenk von 2M000 Mark zur Errichtung von Kleinwohnungen überwiesen. * Leipzig. Zu dem vom 22. bis 25. Juli d. I. ge« planten .1. Deutschen Arbeiterturn- und Sportfest beschloß der L^pziaer Rat die Gewährung einer Garantiesumme vow rhHOOO Marr nach 500000 Mark und zu gleichem Rechn mit weiteren 500000 Mark, die die Ärbeiterturner selbst atif-ringen. Auch stimmte man der Bewilligung von 240000 Mark für Herstellung des großen Spielplatzes auf dem .Bugra"-Gelände zu. Neueste Nachrichten und Telegramme .7vom 24. April 1922. . ' Die Beerdigung Otto Hues. V. )lSssen. Unter außerordentlich großer Beteiligung der Bevölkerung wurde gestern der Bergarbeiterführer Otto Hue zur letzten Ruhe bestattet. Im Trauergefolge befanden sich Vertreter der ReichSregteruna, der preußischen Regierung, der andern staatlichen und städtischen Behörden und der Gewerkschaften des In- und Auslandes. Staassekretär a. D. GrzefinSki als Vertreter der Reichsregierung sprach den letzten Dank der Regierung aus und würdigte die Verdienstes des Verstorbenen nicht nur um die Bergarbeiter, sonder^ um das ganze deutsche Volt. . ? Das «»eigennützige Frankreich. > )l Paris. Um die in Genua von der französischen Ab ordnung befolgten guten Absichten zu beweisen, schreibt Ser „TempS" in einem Leitartikel: Wenn Frankreich verhindern will, -atz Rußland ausgeplündert, und Lab der Versailler- Vertrag zerrissen wird, für wen kämpft eS dann? Verteidigt «S allein seine eigenen Interessen? Nein, es kämpft fitr da» russische Volk zu gleicher Zett wie für daS französische. Zul gleich mit seinen eigenen Grenzen sichert eS -iejentgen allen Nationen, deren Unabhängigkeit es wieder zum Leben er weckt »der deren Einheit eS erneuert hat. ES arbeitet, mtij einem Worte gesagt, für den Frieden und die Wohlfahrt vock ganz Europa. Wir verlangen nicht, -atz man uns für Lies» täglichen Bemühungen im gemeinsamen Interesse mit Lob, überschüttet. Die Stellung Frankreichs, seine Ueberltefe« rung, -ie Feindseligkeit, die es nmlauert, alles trägt dazch v«t, -atz «an di« französisch« Politik zurückdrüngt. Wir ver-> lange« also keine einseitige Neigung; aber wir habe« doch da» Recht, zu erwarte«, »atz unser englischer Verbündeter «ingreist, wen« sein Interest« mit unserem eigenen Inte« «st« verknüpft ist, Di« „Ädert«" schreib«, w«m» di« fmngSftsche wetter an -er Konferenz tetlnehme, werde sie s OertllcheS und SSchslfcheS. Riesa, den 24. April 1V22. * Der FrühjavrS-Lkahrmarkt nahm oeftern unter recht wenig günstigen WitterungSerscheinunaen'seinen Anfang. In den NachmittaaSstunden austretenoe Regen- schauer beeinträchtigten den Verkehr und veranlaßten auch ' Verkäufer, ihre Waren einzupacken. Der Besuch des Marktes war aber immerhin ein guter zu nennen. Wie voraus- zusehen war, find Verkäufer wiederum stark vertreten. Kauf gelegenheiten gibt «S in Fülle, allerdings muß der Erstehungs lustige über eine gutgesüllte Brieftasche verfügen. —* „Fröhliche Spötter" in der Elbterrafse.— Perlen der Literatur waren eS nun nicht gerade, die die „Fröhlichen Spötter" Müuer-Hetm und F. A. Geißler «inem vollbesetzten Haus darboten, aber ihr Versprechen, für «inen heiteren Abend besorgt zu sein, hielten sie: jeden- falls quittierte das Publikum für den kräftigen Witz und die derbe Satire, die in reger Wechselfolge einander ablösten, mit schallendem Gelächter. C. > * Die, Operette „Schäm Dich Lotte" mit der Musik von Walter Äromme, gelaugt Freitag, den 28. Avril m Höpfners Hotel zur einmaligen Slussührung. Der sprudelnde Humor und die prickelnden Melodien werden Mr einige Stunden Auge und Obr erfreuen, und über die Sorgen des Alltags hinweg täuschen. Wer einmal herzlich lachen will — und das ist in der jetzigen Zeit aarnicht so wenig — versäume den Besuch des Gastspiels nicht. i —* Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 24. bis 30. d. MtS. unverändert wie in der Vorwoche »um Preise von 1200 Mark für ein Zwanziamarkstück. 600 Mark für «in Zehnmarkstück. Für die ausländischen Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. ! ' —* Ein Beitrag zu -er heutigen Telephon- kalamität. Wie allseitig bekannt, behält sich das Telephonamt vor, jedes in Gang befindliche Gespräch bet Anmeldung eines Ferngesprächs von dritter Sette zu unter brechen. Auf eine beim Telephonamt gestellte Anfrage, ob in diesem Falle das Gespräch berechnet wirb, erfolgte die Mitteilung, -atz Lies -er Fall sei, und zwar wird das Ge spräch voll berechnet von -em Augenblick an, in -em der Angerufene antwortet. Ganz gleich bleibt eS dabei, ob sofort danach -ie Trennung erfolgt, sodatz also, obgleich daS Gespräch garnicht stattfinden konnte, dasselbe bezahlt werden muß, trotzdem das Amt es war, welches die Trennung hev- beiführte. Um die hierdurch entstehenden Härten soviel als möglich zu mildern, hat ter Berband Sächsischer Indu strieller sich mit der Oberpostbirektion Dresden in Ver bindung gesetzt. Die Verhandlungen haben zu einer Ein gabe an Las Reichspostmintsterium geführt, -ie Sahin geht, daß als Aequivalent für die berechneten aber vorzeitig ge trennten Gespräche der für Fehlverbtndungen von der Post verwaltung zurückgerechnete Prozentsatz, der bisher 4 Pro zent betrug, wesentlich erhöht wirb. l —* Geh. Kommerzienrat D r.-J « g. d. o. Hstt l l- bauer wurde am Synnabend im Krematorium zu Vorstadt Tolkewitz bestattet. Es waren u. a. anwesend Aufsichtsrat und Vorstand der Lauchhammerwerke mit -eN General direktoren Henkel und Mecke, Vertreter -er Werke Torgau. Riesa und Gröditz, sowie -er technischen Bureaus und Aborbnungen der Beamten- und Arbeiterschaft. Pfarrer Zeißig, Kötzschenbroda, hielt die Gedächtnisrede, in der er der Süjährigen Tätigkeit des Entschlafenen in seiner verant wortungsvollen Stellung als Leiter der weltberühmte» Lauchhammerwerke gedachte. AuSgestattet mit besondere« Vorzüge» des Geistes, -er Kraft und des organisatorischen Talentes, habe er -em Werke viel sein können. Er habe sich als ein Großer erwiesen, nicht nur im äußeren Ausbau des ÄiesenunternehmenS, sondern auch in -em Verständnis für die Tätigkeit des Arbeiters. Theorie und Praxis, Wissen und Können hätten sich bet ihm in harmonischer Weise ver einigt. — Im Namen der Sängerschaft „Erato" an -er Technischen Hochschule widmete darauf Stud. ins. Groß mann Sem Heimgegangenen Kunstbrnder herzliche Abschieds worte und legte ihm daS Burschenband, daS er 61 Jahre ge tragen, auf den Sarg. Als Vorsitzender -eS Sächsischen Ingenieur- und ArchttektenvereinS legte Ministerialrat Hirsch einen Kranz am Sarge deS Ehrenmitgliedes nieder «nb pries den Verblichenen als eine» -er Hervorragendsten deutschen Techniker, der nahezu SV Jahre dem Verein sein vollstes Interesse entgegengebracht habe. Meißen. Ein schwerer Nutomobil-Unfall, bet dem aber noch Glück im Unglück die Insassen vor schwerem Schaden an der Gesundbeit bewahrt bitt, bat sich am Freitag nachmittag, wie das „Meißner Tageblatt" berichtet, aus der Nossener Staatsstraße zwilchen Katzenberg und Soppen ereignet. Ein großes Personenauto, da» von Dresden stammt und in dem fünf Person«» laßen, kam von Katzen berg herunter, ihm entgegen ein Lastauto in schwerem Zug. Vom Chauffeur de» Personenauto» wird nun behauptet, der Lastkraftwagen sei nicht genügend nach recht» au»gewichrn, so daß das Personenauto den mit Gra» überwucherten Straßenrand befahren mußte. Hier kam der Personenwagen inS schleudern, brach «inen Baum über der Erde weg, be schädigte noch zwei weitere Bäume und sauft« die etwa zwei Meter hohe Böschung in den Straßengraben. Wie durch ein Wunder ist der Wagen nicht umarstvrzt. so daß die entsetzten Insassen den Wagen im Straßengraben noch durch die Tür verlassen konnten, w»nn auch mit mehr oder weniger schweren Stoßwundrn, Hautabschürfungen «sm. inner« ab- ch« de» in — ..chen ist er- ! Vorgefundenen Nein«« Wunden, noch , Umstände lassen «kennen, daß Hühnchen mm Opfer fiel. Gz darf mit Gicherheit 'all ^schloff« werd««, für den all«rdi«ä» eine In Hamburg zu verkaufen. Dieser Einspruch bat leider nicht di« erhoffte Wirkuna gehabt. Zwar ist das Relchs- bekleidungSamt nicht verkauft worden, aber «S ist jetzt mit der genannten großen Sinkanfsaesellschaft ein Mietvertrag zustande gekommen, der auf 30 Jahre lautet. Der Abschluß dieses Vertrages ist um so befremdlicher, als noch im Dezember vorigen Jahres mit der Regierung «ine Verein barung getroffen worden war, nach der daSReichsbekleidungS- amt durch «inen gemischtwirtschaftlichen Betrieb weiter- geführt werden sollte, an dem die Industrie, das Maß- schneidergewrrbe, di« Arbeiterschaft und auch der Staat be- teiliat sein sollten. Dadurch wäre das Amt in den Dienst der Allgemeinheit gestellt worden, während durch den jetzigen ueberaang an die ZrntraleinkaufSgenoffenschaft Handwerk und Gewerbe empfindlich geschädigt werden. Sebnitz. Eine Kauexplosion ereignete sich in dem zwischen Rumbnrg und Niederelnsiedelverkehrenden Personen zuge bei der Station Rumbnrg. In einem dichtbesetzten Wagen entzündete sich durch Unvorsichtigkeit eines jungen Menschen ein Rucksack, der große Mengen Kali, die für Feuerwerkszwecke bestimmt waren, enthielt. Im Nu war der ganze Wagen in dichte Dämpfe gehüllt. Da di« etwa KO Insassen inS Freie drängten, entstand «ine furchtbare Panik, die sich noch dadnrch gesährücher aeftaltete, daß die Fenster schwer zu offnen gingen. Sine ältere Frau stürzte aus dem Wage» und wurde im Gedränge schwer verletzt. Außerdem erlitten zahlreiche Personen leichter« Verletzungen. Als ein Glücksnnistand muß es bezeichnet werden, daß die Explosion im Bahnhöfe geschah. Auf freier Strecke im fahrenden Zug« wären die Folgen ungleich größer gewesen. Der unvorsichtige Bursche wurde verhaftet. Sebnitz. Die Sebnitzer Jugendführertagung der Deutschen Volkspartei sand am Mittwoch abend ihre Fort setzung mit zwei Vorträgen der Frau Abg. Stradel von de» Großdeutschrn DolkSpartei in Wien und des ReichStaaS- abgeoxdneten Streiter-Berlin. Heide Vorträge waren der großdeutschen Frage gewidmet und führten an zahlreichen Beispielen die zwingende Notwendigkeit vor Augen, di« Anschlnßfrage trotz der Verträge von Versailles und Et. Germain nicht ruhen zu lassen. Ter Donnerstag-Vor mittag brachte einen außerordentlich lehrreichen Vortrag des bekannten Leipziger Privatdozentin Dr. Ernst Schultze über die „Zerrütung der Weltwirtschaft". Dr. Schnltze führte seinen Zuhörern, vielfach wirkungsvoll unterstützt durch sprechende Zahlenbeispiele, die tausend Fäden vor, die das deutsche Wirtschaftsleben mit der gesamten Weltwirtschaft verbinden. Mahnend wies der Redner mit Recht aus den Vulkan hin, auf dem beute das deutsche Volk tanzt, geblendet durch die Scheinerfolge der Exvortindustrie, die einer AuSverkaufsprämie gleichkommen. Nach Besichtigung einer Reihe Sebnitzer WirtschaftSstätten . verschiedener Branchen vereinigte der Nachmittag die Teilnehmer bei einem Vortrag der Reichstagsabg. Frau Mende-Berlin über die „Entwicklung des deutschen Gedankens". Sebnitz. UeberauS guter Geschäftsgang herrscht gegenwärtig in der gesamten Blumenindustrie. Namentlich die Sebnitzer Blumenindustrie, die schon vor dem Kriege große Auslandslieferungen Hatte, steht zurzeit im Zeichen außerordentlicher Hochkonjunktur. Einen Maßstab dafür bietet der Post-Äuslandsverkehr, der in den letzten Wochen immer mehr anfchwoll und in -en Tagen vor -em Oster feste seinen Höhepunkt erreichte. Ungeheure Mengen von Paketen, die hauptsächlich nach England und Amerika gingen, und deren Zahl oft die Tausend überschritt, wurden an einem einzigen Tage aufaeliefert. Zittau. Mit dem Goldschatz deS armen Flickschusters in WalterS-vrf, von dem wir berichteten, scheint es einen Haken zu haben. Die Hinterlassenen -eS Schusters wollen nichts von einem Goldfunbe wissen und erklären jetzt daS Ganze für ein erfundenes Gerücht. DaS Sonderbare bei der Sache ist nur der Umstand, daß dem Großschönauer Lokalblatt, das zuerst die Meldung brachte, der Äolbfund von zuständiger Sette bestätigt worden ist. Dieses Faktum wird von dem Blatt ausdrücklich festgestellt. Pirna. Ein« 300000 Mark-Spende bat hier große Freude erregt. Der hochherzige Geber ist Wilhelm Kauf mann, der Chef der großen Textilftrma Kaufmann, die ihren Berwaltunassitz vis jetzt in Pirna hatte, nun aber nach Dresden übergesiedeli ist. 100000 Mark verteilen sich an den Pirnaer Rudervereln, der 25 M) Mark zur Pflege deS Sports erhielt, sowie an hiesige Schulanstaltcn, während 300000 Mark zum Ausbau des Sportplatzes an der Reitbahnstrabe bestimmt sind. — Ein großer Sport platz wird übrigens auch in der nachbarlichen Gemeinde Heidenau angelegt. Es ist dazu umfangreiches Terrain der früheren dortigen chemischen Fabrik zur Verfügung gestellt worden. Schandau. Da« neu« Erholungsheim de« Sächsischen UhreroerrinS in Ostrau bei Schandau wird am 1. Mai er« verdau. An den viefigen Wäldern treten di« Kreuz ottern ziemlich häufig auf. Der bekannt« Werdauer Ottern fänger Graupner hat am ersten Feiertage im hiesigen Forst nichiweniaer al« sechs dieser giftigen Reptil, gefangen. Crimmitschau. Di« von den Rechtsparteien de» GtadtverordnetenkollegiumS beantragte Auflösunades Stadt- vrrordnttenkollegiums ist vom Ministerium de» Ji geles