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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-08
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1925
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Linst ««» Wiffe«sch«st. allein v«MvncIen! » n«w pe^il verwendet man stet» mit bestem Erfolg Apotheker Meisner» vastlrkmvew Buchhändler uUd Autore«. Wir vor einiger Zett gemeldet wurde, «ar In der Buch- händlerbörse eine Liste solcher Urheber veröffentlicht wor den, die irgendwelche Werte der neuen für de» Vertrieb von Bücher» in» Leven gerufenen Organisationen anver- traut haben. Gleichzeitig war zum Boykott der beteiligten Autore» aufgeforbert worden. Gestern fand nun in Berlin etne Besprechung zwischen Vertretern der Buchhändler, de» Börsenveretn», de» deutsche» Berlegerverein», der deutschen Buchhändlergilbe, de» verbände» deutscher Erzähler, de» GHutzverbanbe» deutscher Schrift steller sowie de» Verbände» deutscher Bühnenschrift, steiler und Bühnenkompontsten statt, in der übereinstim mend anerkannt wurde, daß bi« Freiheit der Schriftsteller i« kein« Weise «ab «ach keiner Seite hi« beschränkt «erbe« dürfe. ES wurde betont, daß eS den buchhändlerischen Ver bänden ferngelegen habe, die persönlichen Rechte der Schrift- steiler irgendwie einengen zu wollen. Um künftige Mißver ständnisse auSzuschließen, wurde in Aussicht genommen, die beteiligten Verbände nach Bedarf zu gemeinschaftlichen Ta gungen zusammenznbernfen. Der RetchSarbettSmtuister vermittelt im Bauarbeiterstreik. ReichSarbeitsminifter Braun hat die Spitzenverbände der Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer im Baugewerbe »um kom menden Montag zu einer unverbindlichen Besprechung ein geladen, auf der er den Versuch macken will, eine Basis für die EinigungSverbandlungen zu finden. In Berlin waren bisber rund 35 000 Bauarbeiter vom Streik betroffen. Im Reiche sind etwa 60 000 Bauarbeiter im Streik. Die Aus sperrung der noch arbeitenden etwa 400 000 Bauarbeiter soll am 15. August eintreten, wenn bis dahin die Differenzen nicht beigelegt sind. Der Bericht der Mofful-Kommisfiou. Der Bericht der Völkerbundskommission über die Fest setzung der Moffulgrenze ist soeben veröffentlicht worden. Die Kommission empfiehlt, das strittige Gebiet «»geteilt »« lasse«. Sie stellt fest, daß die Gefühle der Mehrzahl der Bewohner sowie wirtschaftliche und geographische Gründe für eine Bereinigung des MoflulaebieteS mit dem Irak sprechen. Voraussetzung für diese Vereinigung müsse jedoch sein, daß das Jrak-Gebiet auf 25 Jahre unter dem effek tiven Mandat des Völkerbundes verbleibe. Den Kurden solle in gewissen Umfange eine örtliche Selbstverwaltung zuaestanden werden. Die Kommission ist der Ueberzeugung, daß angesichts der unsicheren Lage der Jrak-Regierung ernste politische Nachteile eintreten würden, wenn das Mandat des Völkerbundes mit dem Ablauf des zwischen England und dem Irak bestehenden Vertrages in vier Jahren sein Ende erreichte. Die Kommission überläßt dem Völkerbunds rat die Beurteilung ihrer Schlußfolgerungen und Anempfeh lungen. Für den Fall, daß der Völkerbund sich für die Teilung des Mofful-GebketeS entscheiden sollte, empfiehlt sie, die Teilungslinie entlang dem Kleinen Sab, einem Un ten Nebenfluß des Tigris, verlaufen zu lassen. v. 8. nachmittag» »14 Uhr: »Gräfin Mariza* «LeubS X8 Uhr: ^vt« kleine Sünderin*, Montag, 10. 8. abends H8 Uhr: .Die klein, Sünderin*, Dienstag, »1. 8. abends X8 Uhr: »Gräfin Mariza*, Mittwoch, IS. 8. abend» »18 Uhr: »Die kleine Sünderin*, Donnerstag, 18. 8. abend» 88 Uhr: .Gräfin Mariza", Freitag, 14. 8. abend» »18 Uhr: .Die kleine Sünderin*, Sonnabend, 1V. 8. abend» »18 Uhr: Äer liebe Augustin* »um ersten Male!, Sonntag, 18. 8. «achmit- tag» »14 Uhr: „Gräfin Mariza* und abends >48 Uhr: „Der liebe Augustin", Montag, 17. 8. abend» >18 Uhr: «Die kleine Sünderin*. »Die alte bentsche RettWpost* Die 1». Frankfurter Kunstmesse wirb in der Zeit vom 27. September bi» zum 11. Oktober eine Ausstellung veranstalten, die diese« Mal der von so viel Romantik umgebenen alten deutschen Reichs post gewidmet sei» soll. Gerade Frankfurt hat al« Sih der Retchsmesse» und der damit bedingte» Residenz des früheren RetchSpostministerS, beSFürsten v. Thurn und TaxtS, besonder» zahlreiche Beziehungen zur alten deutschen MetchS- vost, die ja seit den Zeiten Kaiser Maximilian» hauptsächlich durch die fürstliche Familie von Thur« und Taxi» betrieben wurde. Die Ausstellung soll aber auch außerdem die Staaten im alte» deutschen RetchSverband berücksichtigen, die sich in Le» legten beiden Jahrhunderten von dem Monopol b,r Thur« und Taxi» fretmachten: Bayern, Preußen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Hamburg, Bremen usw. Mit der Ausstellung wirb etne vollkommene Schau sämtlicher deut scher Briefmarken von der Einführung der Marken im Jahre 184S bis zum Jahre 1870 verbunden sein. Kunsthandel und Künstlerschaft werde», wie stets, aus der Frankfurter Kunstmeffe reich vertreten sein, und ihre Kunstwerke und Arbeiten zum Verkauf stellen. Aus der Geschichte des Rif». Das Nif, das an der Mittelländischen Küste von Marokko sich entlang ziehende Ge- birgSlanb, da» zurzeit im Mittelpunkte der allgemeinen Auftnerksamkett steht, sieht auf eine lange Geschichte zurück. Schon im 12. Jahrhundert v. Chr. begann der Zuzug ber Fremden, Me sich in der Berberei, dem heutigen Marokko, niederlietziM Später gründete« hier die Aegypter ihre Ko lonien. Au» diesen hob sich in der Folge da» mächtige Karthago heraus, da» seine Eroberungen bis nach dem fer nen Süden deS heutigen Sierra Leone «nusdehnte. Di« karthagischen Kolonien im Berberland, dem Mauretanien -er Alten, sind noch heute bewohnt, wie Rufsadir (Melilla), Dingt» (Tanger), Gla Anfa (Casablanca) und andere mehr. Auch noch später hielten hier unter der römischen Herr schaft jahrhundertelang die blutigen Kämpfe gegen Sie Frem den an. Erst unter Kaiser Claudius gelang e» im Jahre 42 n. Chr., da» nördliche Marokko biS -um Flusse Muluja, dem heutigen Grenzfluß zwischen dem französischen und dem spanischen Marokko, zu unterwerfen. Künstliche» Hol, für Möbel. Der chemischen Industrie ist e» allmählich gelungen, zahlreiche Naturprodukte durch künstliche zu ersehen. Jetzt ist die Reihe an dem Holz. Das künstlich hergestellte Hol» löst mehr Probleme, al» man an zunehmen geneigt ist. Auf Grund der neuesten Versuche Ist man vielmehr zu der Annahme berechtigt, baß baS künst liche Holz bestimmten holzverarbeitenden Industrie» bessere Dienste leistet als das natürliche. Man kann diese» künst liche Hol» berechtigter Weise erneuertes Holz nennen, denn e» hstndelt sich bet Lieser jüngste« Erfindung um etne Zu sammensetzung von Sägespänen und Sägemehl, etne Kom position, die durch ein geheimgehaltene» Bindemittel zu Holz gemacht wirb. Der Erfinder, der Chemiker Weiß, der da» Laboratorium einer großen Holzfabrik in der ameri kanischen Stadt Madison leitet, hat durch langwierige Wer- suche festgestellt, datz das von ihm hergestellte Holz sich ebenso leicht wie Naturholz nagel« und auf der Hobelbank be arbeiten läßt. ES hat darüber hinaus aber mancherlei Vor- teil« vor dem Naturholz voraus, da es sich nicht wirft, nicht platzt, beim Eintreiben von Nägeln nicht splittert, und weil e» vor allem keine Astknoten aufwetst. Man stellt das künstliche Holz in Platten her, die 1,20 Meter breit und 4,80 Meter lang sind, bei einer Dicke, die zwischen 8 bis 15 Millimeter wechselt. Wie versichert wirb, erweist eS sich besonders für die Möbeltischlerei als vorzügliches Material. Ag» «oll, de« Gftummt» tt» Dttustt LeüRottnKre»-««. La» spanisch« R. K, »ar durch Kommandant Mangada v«ttrtt«n. G« begrüßten dann di« national,« vottreter sowie di, Spe»Ialdelegirtten den Kongreß in Esperanto. Montag früh begannen dl, Vorlesungen in Esperanto an dir Armer Sommer-Universität in der Hochschule für Chemie. Di« ersten Vorlesungen hielten Professor Dr. vaudouin und Dr. Bovet. Bovet la» üher di« Instinkt« der Kinder, vrottssor Dr. Baudouin sprach über „Kultur der geistigen Kraft*. Er sprach von der Kunst der Erziehung und Handlungen anderer Menschen. Beide Vorlesungen wurden in einem au»druck«vollen. leicht verständlichen Espe ranto gehalten. Am Donner»tag sanden di« Kurse für Esperanto an der Hochschule ihr End,. Am Abend fand «in« groß« öffentlich« Kundgebung zu Ehren Dr. Zamenhof« statt. Der Ver treter der tschechischen Ssperantoliga teilte mit, daß sein« Regierung beschlossen habe, bei der nächsten Konferenz der Internationalen Telegraphen - Union den Vorschlag zu machen, Esperanto al« offiziell« Sprach« für den Lelegromhen- verkehr zuzulasse». Zwölf Staaten haben auf ihrem Gebiet Esperanto al« offiziell« Telegraphensprach« bereit« aner kannt. darunter Frankreich, Großbritannien, Belgien, Bra silien, die Niederlande, Aegypten, Rumänien, 1926 wird der Esperanto-Kongreß in Sdinburg, 1V27 in Danzig und 1V28 in Antwerpen stattfindrn. — Aerztticher S»»ntasSdientt am S. August 1-S5. »«rzt«: eder Arzt für wirklich dringend« Fäll« derzeit erreichbar. Dentisten r NItzfcke, Stadtteil Mesa, Wettiner« « 21, (8—11 Uhr vormtttaa«). Glintz, Stadtteil Riesa, «lbrrtpla» 11. «dpthekeu r Stadtapotheke, Stadtteil Riesa, Hauptstraße 66, die auch vom 8. 8. - abend« 7 Uhr - bi« zum 18. 8.1928 — vorm. 8 Uhr — nacht« DIenstberritschaft hat. Bücherscha«. I« Rr. 48 de» „Daheim* erzählt Pruß vo« Zglinttzkt „Fritztsche Anekbottk*, denen wir die folgende« entnehme«: Der KrtegSrat vtefert erhielt seine« Titel, um de« er sich beworben hatte, aber der König ließ in die Resolutton aus drücklich einrücken: „... und der Titel wird mit der Bedin gung erteilt, baß Er sich nie untersteht, Sr. Majestät im Kriege «inen Rat zu geb««.* — Ein Provtant-KommissartuS pachtete nach dem Kriege t« seiner Vaterstadt die MatSwage und bat de« Magistrat um de« Jnspektortttel. Der Magistrat wie» de« Kommiffariu» an den König, der ihn -um „Waagen rath* ernannte. Bet diesem Worte macht« der König ein Kreuz und schrieb eigenhändig an den Rand der Resolution: „Ich meine nicht Wagenrad, sondern Waagenrath*. Das neue ^Daheim* enthält außer den „Frttzeschen Anekdoten* die Fortsetzungen deS Roman» „Die letzte „Thorbäckertn* und Otto Ernst» „Heidede wächst heran*, eine heitere Plauderei de« Letter» der Vogelwatte Rossttten, Pros. Dr. Thienemann, „Vom Schuepfenstrtch, von Mauseeiern und vom Hering im Dorfbach*, «tuen gemeinverständlichen illustrierten Aufsatz ^Deutsche Talsperren" und viele andere Text- und Bild- 17. Gsperauto-Weltkougreß. Au« Genf wird dem Telunion-Sachsendienft gemeldet: Am Sonntag morgen, den 2. August, fand in der Notre- Dame-Kirche ein Gottesdienst für die katholischen Esperan tisten statt und um 11 Uhr ein evangelischer Gottesdienst in der Kathedrale St. Werre. Zum zweitenmale ist eine Dam«, Frau Margit Blaisse-London, auf den Stuhl Calvins gestiegen, um in Esperanto «in« Predigt über die wahre Menschlichkeit zu halten. Am Nachmittag versammelten sich die Delegierten der nationalen Esperanto-Gesellfchatten. Sämtlich« Diskussionen wurden in Esperanto gehalten. Abends fand in der Viktoria-Halle die feierliche Eröffnung de« 17. internationalen Esperanto-KonareffeS statt, an dem etwa. 1000 Kongreßteilnehmer aus IS Ländern teilnahmrn. Offiziell waren vertreten die Regierungen der Schweiz, Spaniens, Deutschlands (durch Geh. Reg.-Rat Gürich vom Reichsministerium des Innern), Oesterreich«, Rumänien« und Hollands, sowie der Völkerbund, da« Internationale Arbeitsamt, da« Rote Kreuz, der Magistrat von Vreßburg, sowie weitere 24 internationale Vereinigungen. Stettler, vrr ehemalige Vorsitzende der Schweizerischen Esperanto- Gesellschaft eröffnete di« Feier, und Dr. Privat begrüßte Len Kongreß im Namen des Internationalen Esperanto- Komitee«, dessen Vorsitzender er ist. Bundesrat Oltramare, Chef de« Departements für öffentlichen Unterricht der Eid genossenschaft und de« Kanton« Genf, begrüßte den Kongreß im Namen der Bundesregierung. De«gout«S vom tnter- nationalen Komitee de« Roten Kreuze« sprach über d), wich- GiitßeRrtchte Utttriß«. I« Reichstag« ist folg«nd«r Initiativantrag h«r Deutsch nationalen, der Deutsche»: Bolkipartei und der Zentrums partei eingeaangen r „Uebrrftrigt da« Anfkommen au» der Lohnsteuer in der Zeit vom 1. Oktober 1928 bi» 81. Mär» 1926 oder später in dem Zeitraum von zwei aus einander- folgenden Kalendrrvietteljabren den Betrag von 600 Mil- Nonen Reichsmark, so hat die Reich«regi«rung einen Gesetz entwurf vorzulegen, der «ine Erhöhung der Abzüge bei kinderreichen Familien und de» steuerfreien Betrage« her- bristthrt*.! Dte vertztmdlkmßeir Sier die G»twüff«u«ir«ote. Urber di« seit einigen Tagen in Berlin »wischen der Inter- alliierten Militärkontroll-Kommlssion und einer deutschen Kommission stattfindenden Verhandlungen Über di« inter alliierte Entwaffnung«»»»« weiß da« B. L. zu berichten, daß die Verhandlungen «inen befriedigenden Verlauf neh men, sodaß mit der Räumung Köln« in absehbarer Zeit gerechnet werden könne. Rrrhrräummr- rmd Batika«. Rom. Die Räumung des Ruhrgebiet» gibt dem Osser- oatore Romano Gelegenheit, den Päpstlichen Brief vom 24. S. 1S2S in seinem Leitartikel zu erörtern. Alle im Briefe de» Papste» enthaltene» Voraussage» hätten sich verwirk licht. Das Organ des Papste» erinnert an den Lärm, den der bekannte Brief besonder» in Frankreich hervorgerufen hab« und sagt, die Tatsachen haben gezeigt, wie die väter- lichen und unbedingt unparteiischen Ratschläge de» Heiligen Vater» einer nach dem andern unter dem Druck der Ereig- «iss« haben angenommen werden müssen. Rothilfe für die Bergleute. Berlin. I« der gestrigen Besprechung de» Aus schuss«» der Arbeitsgemeinschaft im Ruhrbergvau mit Len beteiligten Reichs- und preutzischeu Ressort» sowie mit den Lande»arbeitSLmtern Rheinland» und Westfalens wurde mit- geteilt, was bisher geschehen ist, um die Notlage der Berg leute zu lindern, sowie nach Mitteln und Wegen gesucht, um den von der Entlassung Betroffenen wieder Arbeit zu verschaffen. Mit den Mitteln der produktive« ExwerbS» loseufürsorge sind die Notstandsarbeiten im Ruhrgebiet auf etne breitere Bast» gestellt worden. Da nicht alle Erwerbs losen bei diesen Notstandsarbeiten beschäftigt werden können, ltegt da» Schwergewicht bei der Unterbringung i« ArbeiiS« gelegeuheiten der Wirtschaft. Die finanzielle Unterütznng seitens LeS Reichs und Preußen» hat eine Wetterführung de» Baue» vo» Bergarbeiterwohnungen an Orten mit dauernder Arbeitsgelegenheit ermöglicht. Schon seit länge rer Zeit erhalten die Landesarbeitsämter behördliche Bei hilfe für die Uebersührnng städtischer Erwerbsloser in die Landwirtschaft des mittleren und östlichen Deutschland. Außerdem sind eine Anzahl individueller Maßnahmen, Reise beihilfen, Zuschüsse zu NmzugSkosten, Arbeitsunterstützung ufu>. auSgebant worden. Weitere Besprechungen werden folgen. Ist WA« Wz» d« Ws. Mklr, M- Mkli mid SklMbtt MN »en SkWlnbsM. (Zum Abdruck au» unserem Leserkreise zugesandt.) Gegen den immer mehr um sich greifenden Beamten- handel haben die sächsischen Spitzenverbänbe des Klein, und Einzelhandels, des Handwerks und Gewerbes bet der Staatsregterung etne gemeinsame Aktion eingeleitet. DaS sächsische Gesamtministerium ist hierauf behufs Stellung, nähme zum Beamtenhandel zu einer KabtnettSsitzung zu- sammesigetreten und hat beschlossen, den genannten Spitzen verbänden folgenden Bescheid zu erteilen: „Die Verteilung von Waren jeder Art an Beamte innerhalb staatlicher Diensträume ist bereits durch den gesamten Ministerial- beschluß vom 20. April 1921 verböte«. — Die Genehmigung zu einer entgeltlichen Nebenbeschäftigung, die den Vertrieb von Waren an andere Beamte, Angestellte und Arbeiter deS Staate» ganz oder überwiegend zum Gegenstand hat, wird den Beamten nach Abs. 2 des Gesamtmtnisterialbe- schlusses vom 9. Januar 1928 «icht erteilt. — Es ist weiter unzulässig, dem Beamte» zur Aufbewahrung und Vertei lung von gemeinschaftlich bezogenen Waren, auch wenn dies außerhalb der Dienstzeit erfolgt, unentgeltlich Räume zur Verfügung zu stellen. Einzelnen Beamten werden Räume in staatlichen Gebäuden zum Zwecke der Warenverteilung auch nicht gegen Miete überlassen. Die wirtschaftlichen Organisationen der Beamten können jedoch bei Vermie tung von Räumen in staatlichen Gebäuden grundsätzlich nicht ander» behandelt werden wie andere Mietlustige. Eine Bevorzugung irgendwelcher Art vor anderen wirtschaftlichen Kreisen wird ihnen aber auch hierbei nicht gewährt. — Das Ministerium deS Innern hält hiernach — soweit es sich um Staatsbeamte bandelt — zurzeit im Einvernehmen mit dem sächsischen Wirtschaftsministerium wettere Matz nahmen nicht für erforderlich. Eine Möglichkeit, den Ver tretern des Kleinhandels zu gestatten, den Vollzug der bestehenden Anordnungen des GesamtmtntsteriumS zu über wachen, besteht nicht. — Eine Ausdehnung der Verordnung LeS GesamtministeriumS vom 9. Januar 1925 über den Warenvertrteb in staatlichen Dtensträumen und durch Be amte auf die Gemeiudebeamte» ist nicht möglich. Angelegen heiten der vorliegenden Art können im Wege der Ge- meindeaussicht nicht bnrchgeführt werben. ES ist vielmehr in da» freie Ermesse« der Gemeinde« gestellt, inwieweit sie gleiche oder ähnliche Vorschriften für ihre Beamten er lassen wollen. Deshalb wird anhetmgestellt, sich unmtttel- bar an die in Betracht kommenden Gemeinden zu wenden." Der vorstehende, vom sozialdemokratischen Minister des Innern, Müller, unterzeichnete Bescheid kann Handwerk, Handel und Gewerbe «icht befriedigen. Wenn der Minister sagt, Latz einzelnen Beamten Räum« in staatliche« Ge- Väuben »um Zwecke der Warenverteilung auch nicht gegen Miete überlassen werben, so hat die» wenig oder garntcht» zu bedeuten. Wogegen Sachsen» Handel und Gewerbe kämpt, ist die Tatsache, datz der Beamtenselbsthllfe in ftaat- lichen Gebäuden, z. v. in Dresden im Dresdener Haupt bahnhof und im OberverwaltungSgertchtSgebäube, umfang reiche Räume zum Betriebe de» Warenhandel» eingeräumt worden sind. Mit Recht mutz bezweifelt werben, datz dem Klein und Einzelhandel, dem Handwerk und Gewerbe der artige Räume überlassen worden wäre«. — Daß die säch. fische« Staatsbeamten auch gar nicht daran denken, ihre Selbsthtlfeeinrtchtunaen abzubauen oder gar abzuschaffen, geht au» einem Beschlüsse der Gewerkschaft Sächsischer Staatsbeamten hervor, der auf dem Bertretertaa der Ge werkschaft im Juni in Dresden gefaßt worben ist. Dieser Beschluß hat folgenden Wortlaut: „Die Gewerkschaft Säch- sischer Staatsbeamten erblickt in einer wirksamen Selbst hilfe ber Beamten eine» ber wentgen Mittel zur Behebung der schweren Notlage ber Beamtenschaft, -te in ber un genügende« Besoldung in Verbindung mtt ber allgemeinen, zum Teil nicht berechtigte« hohe« Preisbildung ihr« Ursache bat. Der Vertretertag beauftragt die Gewerkschaftsleitung, den Su-Vau dieser Selbsthilfe mit allen Mitteln zu Ve- treiben und zu fördern, und allen Bestrebungen auf Ein- fchnürung der wirtschaftlichen Freiheit der Beamten schärf- sttn» entgegenzutreten." — F« s«a« AtttMW« «klärt die Gewerkschaft Gächfisch«, GtamSbeamt«, dich sie btt btöhettge Beamt enbesoldung nicht «-erkem», könne n«d stillt an Rrtchöreaterung, Staat», reatrrung u«d Santtag fowtt a« di« Fraktionen da« Er- suche«, den Bericht d« Reich»,,gieruua über di« Beamten- besold««- abzulebneu und «unmehr ohne wetteren Verzug »er «otlag, der «ramtrnfchast abzuhelfen. Der kauf- männtsche nnd «werblich, Mittelstand wird nur mit Recht an» diesem verbalte« der Beamte« di« notwendigen Konse quenzen ziehe« müssen nnd so lange feder GrhaVSauf- Hess,rang sich ««tgegeufttllen, so lang« die Beamtenselbst« hilfeorgantsattone« «etter bestehe« bleibe«.
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