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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-04
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1920
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Vimferive re»er«»-»r«schlil-e Mr ttrte«s-iuterbltcbe«e. Nom t. August dieses Jahr?» ab werden, wie der Presse dienst de» RetchSauSschusse» der Kriegsbeschädigten- und KrtegShinterbltebenenfürsorge schreibt, den Hinterbliebenen solcher Militärperson:n der Unterklassen, Pie nach dem vi. Just 101» im Heeresdienst gestanden baden und entwedcr gefallen oder an einer nach dieser Zett erlittenen Dienst- beschäbignng gestorben slnd, lausende TeueruniSzuschläge gewährt werben, die Abschlagszahlung«« auf die nach dem litetchSversorgungSgesetz »ustekenden Bezüge barstellen und bet brr Neufestsetzung dieser Bezüge in Anrechnung gebracht werden. Die L:uerung»»uschläge stnd nach Ortsklassen abgestuft «nb betragen in den Orte» der Ortsklasse 4 70 v. v.. in den Orten der Ortsklasse ft 80 v. H., in den Orten der Ortsklasse V 40 v. in den Orten der Ortsklasse l> 80 v. H^ in den Orten der Ortsklasse L 20 v. H. Lt« Bezüge der Hinterbliebenen werden sich nach Hin zurechnung de» Teuerungszuschlags je nach dem Wohn ort der Hinterbliebenen und der Höh: der bisher gezahlten Bezüge auf M bis 189 Mk. für die alleinstehende Witwe, auf 13» bis 239 Mk. für die Witwe mit einem Kind, üuf 175 bis 278 Mk. für die Witwe mit zwei Kindern, auf SIS bis 848 Mk. für die Witwe mit drei Kindern und auf 2^5 bi« 418 Mk. für die Witwe mit vt?r Kindern erhöhen. Doch stnd für alle Ortsklassen Höchstsätze festgesetzt, über die zunächst nicht hinauSgegangen werden darf: ergeben sich auS der Berechnung des TenerungSzuschlagS höhere Bezüge, so tritt eine Kürzung ein. Soweit darüber hin aus nach dem RctchSversorgungSgesetz voraussichtlich höhere Bezüge zustehen, wirb eine vorläufige Festsetzung dieser Bezüge mit größter Beschleunigung erfolgen. Da d:r Teuerungszuschlag nur den Hinterbliebenen gezahlt werden kann, deren Ernährer nach dem 81. Juli 1V14 im Heeresdienst gestanden hat, so kann die Zahlung nur gegen Vorlage einer Bescheinigung erfolgen, die von den Hinterbliebenen selbst zu unterschreiben ist. Ein Bordruck für diese Bescheinigung wird den Hinterbliebenen zugleich mit einem Benachrichtigungöschreivcn im Saufe des MonatS Juli durch die Postanstalten und sonstigen Zahlstellen der Htnterbliebenenbeziige unterschrieben vorgelegt. Die Hinterbliebenen der vor dem .31. Juli 1914 aus dem Heeres dienst ausgeschiedenen Militärpersoncn können leider vor läufig bet der Zahlung d?S TeuernngszuschlageS nicht mit berücksichtigt werden, da baS NcichSversorgungSgesetz diese Hinterbliebenen nicht mit umfaßt. Eine Neuregelung der Bersorgung dieser Hinterbliebenen ist jedoch in Vorbereitung. Auch Hinterbliebenen von Offizieren kann der Teuerungs zuschlag nicht gewährt werden, weil die gegenwärtigen Be züge von Offiziershinterbliebenen zum Teil schon die nach dem Neichsversorgungkigesetz zustehendcn Gebührnisse :r- retchen. Soweit durch diese Beschränkung Härten entstehen, was namentlich bei Eltern gefallener Offiziere der Fall fein wirb, werden sich die amtlichen Fürsvrgestcllen für Kriegs hinterbliebene dieser Hinterbliebenen besonders annchmcn. „Vvh der Entscheid««-." Die Münchner Kommunisten hielten vorgestern abend -Versammlungen mit dem Thema .Vor der Entscheidung" ab. Dabei erklärte der kommunistische Landtagsabgeord- nete Eisenberger, daß kein russischer Arbeiter den Boden Deutschlands betreten werde, ehe nicht das deutsche Prole tariat aus eigener Kraft das deutsche Bürgertum geknebelt und zu Boden geworsen habe. In dem bevorstehenden Kampfe mit dem internationalen Kapitalismus würden sich die deutschen Kommunisten auch der Offiziere bedienen und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ausnützen. Sie würden sich aber hüten, ihnen irgend welchen Einfluß zu lassen. Ein anderer kommunistischer Redner, Redakteur Thomas, sagte, er sehe «inen Bürgerkrieg von ungeahnten AuSmaben in Polen voraus und glaube, daß erst im Jahre 1921 mit einem kommttniftischru MaiF» »u rechnen lein werde. Eine ErUSruvq -er Deutschen Liga für Völkerirmd. Die Deutsche Liga für Völkerbund hat fol gende Erklärung beschlossen: Die Konferenz von Spa war berufen, durch Annähe rung an die normalen Formen internationalen Verkehrs die feindliche Stimmung zu beseitigen, die auch nach Frie densschluß immer noch die internationalen Beziehungen be herrscht. Was durch die Form der Verhandlungen einiger maßen hat erreicht werden können, ist wieder aufgehoben worden durch die Androhung der Besetzung des Ruhrgebietes, wie sie in zwei Protokollen enthal- ten ist. In beiden Fällen sind diese Strafmaßnahmen von der deutschen Regierung nicht anerkannt; ihre einseitige Auf stellung verstößt nicht nur in der Form, sondern auch dem Inhalte nach völkerrechtlich gegen dre guten Sitten. Nicht nur ist es unzulässig, den Schuldner haftbar zu machen, auch für Fälle der Nichterfüllung des Vertrages, die er nicht zu vertreten hat. Es ist ebenso unzulässig, im Frie den und angesichts des Bestehens des Völkerbundes eine schwere Gcwaltmaßregel auzuorohen, die mit dem Geist der Völlerbundsatzung nicht in Einklang zu bringen ist. Noch unerträglicher wird diese Drohung dadurch, daß der Gläubiger selbst darüber zu entscheiden hat, ob der Schuldner seine Verpflichtung erfüllt hat. Lurch die Völkerbundsatzung ist die Bedeutung der Schiedsgerichts barkeit zur feierlichsten Anerkennung gekommen. Gerade von den Begründern des Völkerbundes durfte diese Idee nicht in dem Augenblick außer Acht gelassen werden, wo sich eine Möglichkeit zur Verwirklichung ergab. Endlich widerspricht es aller Gerechtigkeit, wenn die Vertragsgegner sich nicht nur zwangsweiie Erfüllung des Vertrages, sondern darüber hinaus unabiehbare wirtschaft liche und politische Vorteile sichern, die für den Gläubiger die schwersten Beeinträchtigungen bedeuten. Wir sind der Auffassung, daß die Alliierten sich mit der Annahme dieser Strasklauseln in vollen Widerspruch zu den großen Prinzipien der Gerechtigkeit gesetzt haben, die sie bei Gründung des Völkerbundes verkündigten. Wir bitten alle Anhänger des Völlerbundgedankens, hierauf ihre Aufmerksamkeit zu richten. Internationaler Sozialistenkongretz. . wtb. Genf, 2. August. In der um 2Vz lllhr beginnenden Nachmittagssitzung deS internationalen Sozialistenkongresses wurde die Er örterung über die Zulassung einzelner Delegationen fortge setzt. Die russische Gruppe der Sozialrevolutionäre wohnt dem Kongreß nur in der Eigenschaft als Gast bei. Rubeno- witsch erklärte namens der sozialrevolutionärcn Grupve, daß seine Partei einzig nach Genf gekommen sei, um sich zu informieren. Die Sozialrevolutionäre Rußlands könn ten in Rußland nicht legal arbeiten infolge der Verfol gung durch die Bolschewisten. Darum könne ihre Partei eine endgültige Stellung zur zweiten Internationale nicht einnehmen. Die Russen seien der Auffassung, Latz sie mit Len deutschen und englisch«» Unabhängigen wieder Fühlung erhallen müßten. Die Partei spreche sich gegen iedc Unterstützung einer militärischen Intervention des Auslandes in Rußland aus. Nach Erledigung der Mandatsfrage gab der Präsident folgende Stimmenzuteilung an die auf dem Kongreß ver tretenen Parteien bekannt: England 30, Australien 17, Neuseeland 6, Frankreich 3, Aserbeidschan 4, Holland 10, Litauen 4, Georgien 4. Schweden 15, Dänemark 10, Schweiz Nütlianer 3, Rußland 5. Die Russen verzichteten ober ausdrücklich auf ihr Stiunnrecht. Ferner erhalten Bel gien 15, Italien, sozialistische Union, 4; Deutschland 20, Polen 10, Ungarn 10 Stimmen. Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen, um dem Ausschuß für die Schuldfrage Gelegenheit zu geben, zu einer vollen Eini gung zu gelangen. wtb. Genf, 3. August. Die Kommission für Völkerbund des internatio nalen Sozialistenkongresses schlägt ein« .Entschließung vor, in der es heißt: Der Vertrag von Versailles und die Verträge, die ihm gefolgt sind, haben die Welt in einem Zustande derUnsicherheitundZerrissen- heit gelassen, einem viel beunruhigenderen Zustand« als vor dem Kriege von 1914. Dieser Zustand führt zum weiteren Bestehen und Wachsen des Militarismus mit den Gefahren eines Krieges, die damit zusammen hängen. Die Arbeiter haben die Verpflichtung, die Fehler des Völ kerbundes klar zu stellen, deren veroammungswürdigster die Anerkennung des Rechtes aus Krieg lst. Der Völker bund kann nur ein« Sicherung des Friedens sein, wenn er zu einem internationalen demokratischen Organismus wird, zusammenfassend alle Völker, obne jede Ausnahme. Der Völkerbund muß Mittel der Kontrolle und Sickerung haben, durch die internationale Polizei die allgemeine Entwaffnungaller Völker zu Lande und zu Was ser durchzusetzen. Es ist zu wünschen, die Ausdehnung seiner Befugnisse hinsichtlich der Verteilung der Roh- stoffe, Transportmittel und auch der finan ziellen Kriegslasten, die nicht ohne Ungerechtigkeit größtenteils zu Lasten der Nationen bleiben rönnen, die am meisten unter der Last des Krieges gelitten haben. Der Völkerbund wird, so verbessert und vervollständigt, ein natürliches Wertzeug abgeben sür die notwendige Umwand lung des Friedens von Versailles in einen gerechten, dauer haften Frieden. Die gerechte Anwendung der Grund sätze der Wiedergutmachung wirb ermöglichen, baß den Volkern Mitteleuropas die Mittel gegeben werben, sich im allgemeinen Interesse der Welt wieder zu erholen. Er wird die im Friedensvertrage festgelegten Landesgrenzen durch Grenzen ersetzen, die den frei ausgesprochenen Wün schen der Völker entsprechen. Der internationale Sozia- listenkonaretz fordert daher die sozialistischen Parteien auf, alle Anstrengungen darauf zu richten, ihren Delegierten in die gegenwärtige Organisation des Völkerbundes Ein gang zu verschaffen. wtb. Genf, 8. August. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen rn der gestrigen Nachmittagssitzuna deS internationalen Sozia- listenkvngresses teilte der KommissionSberichtcrstatter La fontaine mit, baß in der Kommission Einstimmigkeit er zielt wurde über den Tert einer von den Deutschen ausgearbeiteten Entschließung über die Schuld frage. Mit Rücksicht auf diese Einstimmigkeit empfahl er, sich jeder Erörterung zu enthalten. Unter Beifall wurde darauf die vorgeschlagene Entschließung einstimmig vom LonareL angenommen. Der Wortlaut dieser Knt- > feien. Dir Akrag, der GrwSvrung steuerlicher Erleichterungen - «erd- erwoaen. Mittwoch 1 Nkr Fortsetzung der HauShaktberatnng, - Interpellation über Arbeitslosigkeit. Schluß nach 8 Uhr. Der AVVa» der Zwangswirtschaft. Im ReichSministe'-imn für Ernährung und Landwirt schaft Haven unter Leitung deS Ministers Dr. Herme« in Gegenwart des Staats^'retärs denn vreußlschen 'Staats- kommkssar sür Volksernäb nng Besprechungen mit den Er« nährimgsministern von Badern. Württemberg und Hel sen stattaefunben, die fick mit alle wichtigen Gebiete der Ernährung bezogen Du» eingehenden B ehandlungen ergaben den einheitlichen Willen, den BH bau der Zwangswirtschaft gemekusam durcitzuführen H'n- sichtlich deS Brotgetreide» herrschte vaste Neverein- stmrmung darüber, daß die straffste Bewirilchgltiina nnd schärfste Erfassung burchaestihrt werden müsse und Laß lier keineistei Bendernngen gelösten werden dürfen. Die baldigste Schalung an«reich»nt>er Getretdereserven ist eine der wichtigsten Aufgaben der ErnährungSwirftchaft. Der ReickSminister kür Ernährung und Landwirtschaft sa-ste den Ländern die Möglichkeit zu, sich Über die Einstihr- tätigkeit dauernd zu unterrichten. Auch bet Milch, B u t- ker und Jnlandskäse sost keine Aenderung ein treten. Für die Oelfrüchteist dre Aufhebung der Be wirtschaftung erfolgt. Neber die BewirNchaltung oder Freigabe der Kartoffeln soll ein Beschluß in der ersten Hälfte des August gefasst werden. Falls sich eine befriedigende Ernte erwarten läßt, wird die Freigabe als zweckdienlichste Lösung bezeichnet Dre Fleisch bewirt- schaftung soll im Herbst ihr Ende finden. Mrt allem Nachdruck ist die Einfuhr und, wenn möglich, die Verbilligung von Futtermitteln zu betreiben. Die Einfuhr von MaiSist sofort frcizngeben Die Fleisch- karte soll sofort frergegeben und durch die K'rr n- denlrsten ersetzt werden. Bei den Schlachtvieh preisen wurde eine Ermäßigung von durchschnittlich 40 Mark für den Zentner Lebendgewicht unter Einfügung einer neuen Klasse für geringwertiges Vieh mrt einem PreiS- satz von 180 Mark gefordert. Die Aufhebung der Zwangs bewirtschaftung des Inlandsleisches soll einheitlich und glekchzeitig für die gesamten Gebiete im Herbst erfolgen, aber keine vorzeitige oder gesonderte Freigabe einzelner Breharten oder innerhalb einzelner Länder. Entgegen stehende Anordnungen werden rückgängig gemacht. Da» ReichSministerinm wird mit der heute nicht vertretenen badischen Negierung deshalb verhandeln. Die Frei gabe der Margarine wurde gutgeheißen. Die Bewirt schaftung des I nla nd sch in a l z eS soll mit der Frei gabe deS Fleisches aufhören. Die Znckcrbewirts cha f- tung soll in ihren Grundzügen aufrechterlialten, die Preise sollen möglichst niedrig bemessen werden. .Die Einfuhr von nicht bewirtfchgsteten Nahrungsmitteln, z. B. von Salz heringen, wird möglichst sofort frergegeben. Das Reichs ministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird sich mit ollen Mitteln dafür e-n'etzerr, daß rm neuen Wirtschafts jahr wenigstens eine Stabilisierung der Düngemittel preise erreicht wird, ohne eine Senlnng der Düngemittel preise aus dem Ange zu verlieren. Von den Kriegsgesell- schasten sollen nur diejenigen weiterbestehen bleiben, die die zentrale Bewirtschaftung der wichtigsten Nahrungsmit tel, Getreide, Milch u>w„ auSüben, aber auch innerhalb dieser wird.möglichste Vereinfachung und Verbilligung an gestrebt. * Aufhebung der Zwangswirtschaft für Kartoffel«. Der Volkswirtschaftsansschnß des Reichstages nahm «inen vom Zentrum eingcbrachtcn Antrag, bei Aushebung der Zwangswirtschaft sür Kartoffeln eine ReichSreserve von 20 Millionen Zentnern zu schaffen, einstimmig an. Der Antrag, die Zwangswirtschaft sür Kartoffeln unverzüglich auf,«beben, wurde mit 16 gegen 12 Stimmen der beiden sozialistischen Parteien angenommen. schsießung weich-r «sofern von dem verelt» veröffentlichten Text der Kommission ab, al» die Haltung der deutschen Sozialdemokraten vor dem Kriege weniger schirf getadelt wird. Außerdem wird im neuen Text festgestellt. daß eS nicht nur für die deutsche Sozialdemokratie, sondern für ganz Deutsch and keine elsaß-lothrtngt che Frage mehr albt. Zur Verhandlung kam hierauf die von der Kommiisivn auSgearbeitete bereits niitgeteilte Resolution über die Stellung der Sozialdemokratie zum Völker bunde. Der Berichleritatter La ont ine stellte f st, da leider nach dein lkriege der Miliia-ismuS noch nicht ab- geschasft sei und Anlaß zu neuen Konflikten gebe. Der Vertrag von VerlailleS habe in sei,»ein ersten Teile nicht nur in sozialistisch.», sondern auch in Kreisen der Juristen, nnd bürgerlichen Pazifisten wenig Befriedigung erzeugt.. Die Soz.alöeinolratie stehe nunmehr vor Len zwei Mög lichkeiten, entweder daran; hinzuwirlen, daß ein neuer Böl-» kerbund geschaffen werde oder aber sie müsse versuchen, den bestehenden Völkerbund mit ihrem Geiste zu durch dringen und ihn zu einem deniokraiilchen Instrument des Frieden» zu machen. Zu diesem Zwecke müßten die Be fugnisse des Völkerbundes in jeg tchcr Beziehung vergcöftzrt werden. Lafontaine betonte ausdrück.ich, daß es nicht angehe, alle Lasten aus em Volk abzuwülzen, das sowieso am schwersten nuter den Folgen des Krieges zu leiden habe. Die Sozialdemokratie werde vernichen. auf die nächste zum 15. November cinzuberufende Vülkerbun >sverfammlung be reits Einfluß in ihrem Sinne zu gewinnen. Die Ver handlungen wurden hier abgebrochen und auf Dienstag vormittag vertagt. ' tu. Genf, 3. August. Auf dem Sozialistenkongreß hielt gestern Eduard Bernstein eine Rede, in der er anssührle. Wir Deutsche müssen sagen, daß gcrade diejenigen, dse in Deutschland baS alte Regime von jeher belämpst haben, durch den Frieden?-, vertrag von Versailles am stärksten entliiuscht wurden. Die Haltung, die man in Versailles der deutschen Nevolutiou gegenüber eiunahm, war derart, das; sie gegenüber dem. alten System Wilhelms II. wesentlich hätte anders sein können. Wenn man cinwcndet, daß rn Deutschland durch die Revolution ja nur die Fassade geändert worden se», so übersehe man, daß doch der ganze Schwerpunkt ver schoben worden ist nach der Richtung der Demokratie nnd der sozialistischen Arbeitcrschast und gerade durch diese Ein wendungen und diese Haltung der Versailler Konferenz hat man erst in Deutschland den Zweifel hcrvorgerusen an deiü Erfolg der Demokratie. Durch Versailles sind erst die Mächte, die man beseitigen wollte, ungeheuer gestärkt worden. SllieMim!« MMiiÄmM. wtb. Genf, 3. August. Bartuel batte eine Entschließung >u den in den Sta- tnten enthaltenen Erklärungen gegen die deutschen Bergarbeiter, weil diese in einem 1914 veröffent lichten Artikel die Annexionsbestrebungeu der deutschen Regierung gebilligt hätten, eingebracht. Nach der Er klärung Hues, daß es sich um eine Mystifikation handele.! da der deutsche Bergarbeiterverband ilieinats an annerio- nistlschen Bestrebungen teilgenomuien habe, wurde dies« Entschließung zurückgezogen. Bon einem gewissen Interesse ist die Zusammen setzung der Delegationen zum Bergarbeiterkongreß aus dem ehemaligen Kaiserreich Oesterreich. Ungarn. Deutsch-Oesterreich hat einen Delegierten, die Tschecho- slowakei sechs Vertreter, sowohl Deutsche wie Tschechen, Südslawien einen Vertreter, Ungarn gleichfalls einen Ver treter, den ehemaligen Minister Meyer, entsandt. Das wichtige Revier von Fünfkirchen ist nach dem Friedens vertrag Ungarn geblieben, aber die Entente hat neuerlich auf Wunsch der Fünfkirchener Bevölkerung beichloilen, das Gebiet solange von Südslawien be^tzen zu lassen, bis Ungarn die Freiheit der gewerkschaftlichen Betätigung wie derhergestellt hat. Vermischtes. Mißhandelte Kontrolleure eines Wucher- mteS. Wie aus Köln gemeldet wird, kam es, als Be auftragte des WuckeramteS nachKräbenburg entsandt wurden, zu schweren Ausschreitungen. Die Dorfbewohner empfingen die Kontrolleure mit Senseit und Mistgabeln, schlugen sie nieder nnd verletzten sie schwer. (möglichst niit Mittaastisch). Off. Al. Preis u. s 0 55»4 an bas Tageblatt Nieka, Vvi-Ian»» wurde am Dienstag vorm. von der BiSmarckftc. nach der Sedanftr. ein Füllfederhalter mit Etui. Der ehrs. Finder wird gebeten, ibn geg. Bel. BtSmarckftr. 28, 1. r. abzg. Hund entlaufen (gelber Wolfshund) auf Namen Lus hörend. Gegen Belohnung abzugeben Panfitz Nr, IV, AlSdI. sofort, spätesten» 18. 8^ von jungem Kaufmann zu mieten ««sucht Hauptstr. 42, 8. , Anspruchsloser Herr sucht sofort ein Für die uns anläßlich unserer Vermählung so zahl- reich erwiesenen Aufmerksam keiten danken wir hiermit, gleichzeitig im Namen unserer Eltern, herzlichst. Riesa, August 1920. Paul Kaongi u. k>au geb. Krischker. Irüsts Meß Mia 8eüstr, !ev lebe oorril! Lola rUsror «ledsra, I'alaltr. Erkläre hiermit, daß ich für Schulden meiner Frau Elisabeth Keulertz in keinem Falle haste. Cour. Keulertz, Eröba. Di« erkannte Perlon von Zeithain, welche am Sonntag im Gasthof »um Stern <Saal), Zeithain den Damenschirm von der Stuhllehne an sich nahm, wird ersucht, denselben im Gasthof wieder abzugeben, andernfalls Anzeige erfolgt, Zeuge Vorhand. Elsa Mieth. Jung. Mann sucht möbk. Zimmer oder Schlafstelle. Offerten unter » 0 5588 an.daS Tgbl. Nieka erbeten. VAI N auch ohne Bürgen sofort ausznleihen durch C. Wolf, Chemnitz, Bernsdorferstr. 46. Tel. 8938. Geschäftsmann, Mitte 20er Jahre, mit größerem Ver mögen, mittlere Statur, blond, wünscht Bekanntschaft mit geschäftstüchtigem Sri. zwecks baldiger Heirat. Ernstgemeinte Offerten mit Bild unter 0 5585» an das Tageblatt Riesa. Biele oerm. Damen wünscii. sich bald gliickl. zu verheirat. Herren,wenn auch ohneVerm. erhalt, sofort Auskunft durch „Union"Berlin, Postamt 37. Suche sofort oder später 1—2 Mägde (Schweizer vorhanden). F. TbomaS, Gutsbesitzer, Mautitz. Gesucht zum 1. September besseres, zuverlässiges, jüng. Kindermädchen. Frau Mara. Devrtent, BtSmarckftr. 38, 1. Suche sür einige Tages stunde» ein ordentliches GlSiIvtzvn zur Hilfe im Haushalt. Zn erfr. im Tage bl. Ries«. Suche ein »wette- GILelvkon für» Haus und landwirt schaftlich« Arbeiten. Frau Dr. Hartman«, - Wlaubttz. MergMsm sucht A. «dar», Schnlstr. LH
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