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LS« Her von «al»» «tt OMere«, Ordvann»«,, Truppe« Set» Abkoche» «sw. Die «adt ««»erse-rt/ keia H««s »«. NachmtUaa hau« «ftr bter.Ruh«, «» toi««»«, Moraen <K«r atag» ta aller Herraotttrüüe «t^er a«k tea Marsch. In R.. .. . batte sich ter verdündet« tzeiat ,«- stellt, unflre verfolgend«« Trupp«, kaw«m»te,Lecku«a von EtseuRchuwage« -es Rauaterluüubvfes an tt« «tast heran, unsere «rttllerte schoß «ine Straße ter Vorstatt in Trümmer, unt vertrieb ie« Fetus an» ter Statt, «ach heftigem Straßenkampf. Da» Innere ter Statt ist -an» verschont aebllebe», nur ei» «cktaten ans tem Hauvtplatz, an» welch«» ter Setnt «tt Maschtnenaewehr geschossen hatte, ist zerstört. Auch hinter ten Briefkästen, tie hier»», land« wie unsere Müllkästen am Straßenrande stehen, hatte« tie Franzosen, Engländer, Belgier, Maschtnenge« wehre ausgestellt. Kurz »evor wir tu dt« Stadt etnrückte«, hatte ein Flieger eine Bomb« geworfen, dt« nahe beim Bahnhof »te-ergrgangen. einen Zivilisten getütet und dt« umliegen den Häuser beschädigt hatte. Im Laufe -e» Nachmittag» warf der Pilot »och «ehrsach Bomben nieder, die mit furchtbarem «»all in unserer Nähe in einen Garten fiele«, ohne aber jemand zu treffen. Nur die Fenster der umlie genden Häufet gingen tu Trümmer. Von ganz nahe don ner» die Kanonen. Dornige Wege. Roinan von I. v. Düren. 40 Mit einem Mal« schienen sich ihr tausend Möglichkeiten zn bieten, um ihm beizusteheu. Sollt« sie ihm nach? — Sollt« st« zu ihr oder zur Mutter ? — Wie ein gefangener Vogel lief sie in dem engen Hotelzimmer auf und ab, rastlos in stei gender Singst. St« vergaß ganz ihr« Abreise. Man erwartet« st« zu einer bestimmten Stunde zu Hau». Was galt ihr eigene» Leben, ihr« Zukunst? Hier handelte es sich nm ganz ander« Werte. Endlich entschloß sie sich, »n Magdalene zu gehen. Während sie der Wagen eiligst dnrch die flimmernden, hei» ßen Straßen fuhr, Uberlegie sie sich, wie st« mit der Schwester reden wollt«. Klopsenden Herzen» durchschritt sie das elegante Vestibül de» Hanse», nm wenige Augenblicke später nach Magdalen« zu fragen. „Da» gnädig« Fräulein?' kragt« da» öffnend« Stnb«n» Mädchen erstaunt. „Die Herrschaften sind ausgeganaen.' „Beide?" entfuhr es unwillkürlich Ernesttnrs butchen Lip* peu. „Ja — da» heißt — Herr von Santen holt« di« gnädig« Frau zur geplante» Automobilsahrt um acht Uhr ad. Der Herr Rat ist in» Bureau, wird höchstwahrscheinlich zmn Mittag «scheinet,. „Der Kleine schläft, nach dem Vaden. Haben gnädiges Frän- lein Befehle oder wollen vielleicht warten?' Diensteifrig öff nete sie di« Tiir zum Salon. Ernestine winkt« abwehrend, noch konnte sie nicht sprechen. Endlich hatte sie sich gefaßt. „Ich komme wieder, bitte zu grüßen.' Da» Mädchen sah sie ver wundert an. Da» seltsame Wesen schien sie stutzig »n machen. Da raffte Ernestine sich auf, nickte ihr zu und ging stften Schrit te» davon. Langsam zum Hans« hinausschreitrnd, läch«tt« st« bitter. Da ob«n vollzog sich das Leben äußerlich so nnverändert und ruhig. Magdalen« macht« ahinmaslos dt« lang geplant« «utomobilfahlt. Das Kind schlief. Le» ging feiner Arbeit nach. Nur st« trug dt« Last, di« Sorg«, di« Seelenqual. Si« litt an d«r Vergangenheit, an der Gegen wart und dangt« um Kommend«». Var« es nicht Koffer. h«imznsahr«n, di« Arbeit «eyerzigmSiverte Ratschläge. Auf Grund etngehenber Verhandlungen von Sachver ständige« hat da» Statistische Amt der Stadt München «ine Anzahl von Ratschlägen aufgestellt, wie sie für die HauS- saltunaen und für den einzelnen in der jetzigen Zeit be sonder» angezetgt erscheine«. Diese Ratschläge umfassen nach einer Wiedergabe in den „Mitteilungen de» Krieg». Ausschusses der deutschen Industrie" folgende Punkte: Denkt bei der Aufstellung de» täglichen Speisezettel», beim Einkauf und bei der Zubereitung von Lebensmitteln, bet Bestellungen im Gasthau», kurz überall da, wo ihr o Verbraucher wirksam seid, daran, daß unsere Gegner den Plan verfolgen, «n» durch Aushungerung zur Ntederlegung der Waffe« zu zwingen, und daß ihr die Gegner nieder- ringen helft, wenn ihr -ie richtigen Leben-mittel auSwählt und wenn ihr sparsam damit umgeht. Wtr leben nicht in Tagen -er Not, sonvern in Tagen der Vorsorge. Ihr braucht nicht zu befürchten» daß unsere LebenSmittelvorräte erschöpft seien oder in der nächste« Zukunft erschöpft sein werden. Die Menge -er un» zur Verfügung stehenden Lebensmittel im ganzen ist so groß, daß sie für lange Zeit auSretchen wird, und die bisherigen Erfolge unserer Truppen berechtigen zu -er Hoffnung, daß der deutsche Boden auch im kommenden Jahre, frei von feindlichen Truppen, neue auSatebige Vorräte liefern wird. Nicht Darben, sonder» Vorbeugen ist erforderlich. E» gilt, die Zett, in der unsere Lebens- Mittel zu mäßigen Preisen au-reichten, dadurch verlängern zu Helsen, -atz die einzelnen weniger reichlich vorhandenen Leven-mittel Lurch reichlicher vorhandene Lebensmittel ersetzt werden, UN- -atz mit allen zum verbrauch ge- langenden Lebensmitteln haushälterisch gewirtschaftet wird. Wählt für euer Mittag, und Abendessen die richtige Art von Suppe, Mn» oder Brei! RetS, Linsen, Erbsen und weitze Bohnen sind Waren, für die wtr bisher ganz oder zu starken Bruchteilen auf Überseeische» oder feind- liche» ober diese Erzeugnisse jetzt selbst benötigende» ver bündete» Ausland angewiesen waren. Etzt statt RetS-, Linsen-, Erbsen- und Bohnensuppen mehr Gersten-, GrteS-, Gemüse-, Kartoffel-, Brenn-, Gerstenflocken, und Hafer, flockensuppen! Etzt statt RetS- und Erbsenbrei mehr Bret oder Auflauf au» Grie» ober Hirse! Schränkt euern Verbrauch von Weißbrot «nb Semmeln au» Weizen- mehl ein, um dafür euern Verbrauch von Roggenbrot oder Brot, daS aus Weizen- und Roggenmehl gemischt ist, aus- zu dehnen. Etzt alS Fleischverbrauch«« weniger Kalbfleisch und da- für mehr Rind- und Schweinefleisch! VerVrancht beim Kochen nicht Fett in übertriebenen Mengen und wendet euch von tzettsorten, die wir bisher in grotzen Mengen aus dem überseeischen Auslande bezogen, zu Fettsorten, die wtr im Jnlande in genügender Menge haben! Passende Ersatzmittel für ausländische» Schweineschmalz sind: Nte- renfett, außerdem RindStalg mit und ohne Zusatz von Oelen, auch Rübvl und Buchenöl. Benutzt den reichen Obstsegen diese- Jahre-, indem ihr Obst frisch genießt, dörrt oder einmachtl Die Ge- müsevorräte können vermehrt und für manche al» Würze dienende Kolonialwaren kann Ersatz gefunden werden, wenn die in früheren Zeiten vielfach verwandten Pflanzen: Löwen,ahl, Brennefsel, Sauerampfer, Salbet, Weavreite und Gänsefuß wieder ihren Weg in die Küche finden. verwendet auch Sauerkraut «nb Saurrgemäse IRLbK^ krattt, Bohnengrmüfe und Sauerkohl)! Schränkt eure« Genuß alkoholischer Getränke «int vermeidet tunlichst überflüssige Abfäll« und verwertet, svwett«» möglich ist, btt Speiserest« wieder >n menschlichen Seaußzwecke»! »» ist irrt», zu «eine«, weil der einzelne t« Ver hältnis znr Vesamtbevölkerung nur wenig verbraucht, sei e» Mr die Allgemeinheit gleichgültig, wa» und wie er veroraucht. Viel« Tropfe« machen «ine« Strom. Die richtige Auswahl und die möglichst große Aus nützung der LebenSmttel könne« ohne nennenswerte Un- beguemltchkrtten durchgeführt werben. Die kleinen StL- rungen, -i« einige Abänderungen der üblichen Lebensweise mit sich brtngen möge«, wiege« federleicht gegenüber den Opfern, die unser« Truppen brtngen, gegenüber den Strapaze», die unser Heer durchzumachen hat, gegenüber den Leiden, die 1« unsern Lazaretten erbuldet werden. Die Nation darf heute nicht au» zwei Schichten bestehen, deren «ine freudig ihr Leben aus» Spiel seht, un- deren ander« jeder leisen Wandlung ihrer Leben-gewohnhetten sich wider- setzt. Kein gedankenloser und selbstsüchtiger verbrauch ist heut« am Platze. Die Durchführung -er Grundsätze der Vernunft und de» Gemeinst«««- im LebenSmtttelverbrauch eröffnet inS- besonder« der weiblichen Bevölkerung ein fruchtbares Tätig keitsgebiet. Nur «ine begrenzte Zahl von Hausfrauen kann in der Berwundetenpflege und in anderen Teilen der Fürsorge für unser« Krieger Verwendung finden. Die Fürsorge für eine unsere Widerstandskraft gegenüber den Feinden stärkende Gestaltung de» LebenSmittelverbrauche» der daheim bleibenden Bevölkerung bietet unseren Hau», flauen einen nicht minder wichtigen Wirkungskreis. Hier ist zugleich ein Gebiet, auf dem m»'*re Dienstboten viel nützen können irnd sollen. Wetterwarte. Barometerstand MU,«nm «n m. ««Ihm, 0»lIUr. Mittag» 12 Nhr. Sehr trocken v,ständig W Schön Wetter W DeräuderNch Regen (Wind) Diel Regen Sturm Allenthalben regten sich in den letzten Tagen fleißige Hände, um unseren im Felde stehenden Kriegern -um Weihnachtsfeste eine kleine Freude in ihrem schweren Lose zu bereiten und ein sichtbare» Zeichen dankbarer Treue zu beweisen. Die Opferfreudigkrtt war groß. Zahlreiche Paket» gehen ihrem Bestimmungsorte zu. Neben den im Felde Kämpfenden sind aber auch eine große Zahl Leute zum Dienste mit der Waffe im Land« einberusen. Da ist unser Landsturm! Auch ihrer zu gedenken, ist eine am LS. November 1SK. Kilo ul 1000 2bS,— bi, 2öS,— - LlS,7ö bi- 221,28 - WS,—bi» 20S,- Laadwirtschaftliche Waren-Börse zu Srohenhaiu Kilo u» es 21,so bi» 2l,7S 80 17,SV bi« 17,70 KO 10,10 bi« 10,30 LO 10,— bi» 10,«0 SO 4,— bi, — SO 3,10 bi, 3,40 80 bi» — LO 1,00 bi, 1,70 LO 1,40 bi, 1,S0 SO 1,30 bi, 1,40 50 Li, LO 3,80 bi, 4,— 1 S,80 bi, 0,— Weizen, braun, neu Roggen Hafer, neue» RoggengrieSkleke Heu, gebunden - lose „ neue« Schüttstroh, FlegeldkUsch Maschinenbreitdrusch, Gtrohv. „ Bindf. Maschinendundstroh Kartoffeln, Speisrware Lutter wieder aufzimehnien und alle» seiner Bestimmung allein fol gen zu lasten. Was triebst«, denen nahe zu sein,die sie brauch ten ? Doch im nächsten Augenblick schalt sie sich heftig. Leos Leid stanv lebhaft vor ihren» Geiste. Wie durfte, wie konnte sie gehen, ihm ferner «tioaS sein, ohne noch einmal niit ihm gesprochen zu haben? War er nicht einsamer und elen der al» sie? Eie wollt« in seiner Nähe sein, bleiben, bi» er ruhiger geworden und «inen bestimmten Entschluß gefaßt hatte. In da» Hau» zurückzukehren, war ihr unmöglich. Sie konnte di« fragenden Mienen der Dienstboten, di« lauernden Blick« und die gleichgültigen Redensarten jetzt nicht ertragen. Sie setzt« sich an das Fenster eines kleinen Restaurants, oaS dem Hause grgenüberlag, und erwartete von dort ans die Heimnhr der Geschwister. Stundenlang blieb alles still. Nur der Klein« wurde mit seinem Pferdchen im Arm von der Nurfl spazieren «führt. Langsam trippelte er über die son- nrnbeschtenen« Straße. Sein ernste» Gesichtchen hellt« sich kaum ans. Endlich verschwanden b,ide «m die nächst« Stra ßenecke. Ernestine «artete, in schweren Gedanken versnnken. Ihr« Augen schmerzten, ihr Kopf brannte. Si« hatte sich Speisen bestellt, dl« der Kelln« nach einigen Stunden kopf schüttelnd wieder forttrua. Immer hielt sie den starren Blick auf die Straße gerichtet. Er kam nicht. Langsam sank die Dämmerung de» Maiabends zur Erde. Grau schlich sie an den Häuser» hinab und sog alle leuchten den Lebensfarben in sich auf. Müde und gebrochen erhob sich ErnHin«, um auf di« Straß« z» gehen. Der kühle Abendwtnd ließ ste zusammenschauern vor Frost. Da sah sie Leo herauf kommen, langsam, barhäuptig, m tiefem Sinnen. Sein, ge- bnwtt Gestalt schien ihr noch mehr zusammrngeschrumpst.gret- seuyast. St« wollte ihm «ntaeaengehen jn ihrem Jubel, baß er noch lebte, daß «noch nicht da» Letzt«, das Furchtbarst« sich an- getan. Nun stand st« vor ihm. „Ach, Du,'sagt« er leise. „Du kommst zu mir. Laß mich allein; ich suche noch immer den Weg, den ich gehen muß, und find« ihn nicht.' „Ich Helfl Dir,' antwortet« st« fest. Bald saßen sie einan der gegenüber indem erleuchteten Arbeitszimmer. Seine Erre» auna vom Morgen war völliger Stumpfheit ««wichen. Sei« Kopf sank schwer auf di« gestützte Hand, die Augen schloss«» Marktberichte. Meißen, 28. November. 1 Kilo Butter 2,70—4,ßa M. Oschatz, 28. November. I Kilo Butter 2,88—3,00 M. dst Dü»«LßzU. Ißt LteSst Ist ebenfalls nicht leicht. Im Landsturm befind«« stch bekanntlich nur bejahrt« Leute, bi« tttlwttfl in banger veforgnt« ihr« Famili« v«r- ließe«. Mehrfach stehen Söhne van ihnen schon selbst im Feld,. Aus unsere« Kreis« befinden sich di« «eist«, dein, Landsturmbatailloa Großenhain zur Bewachung im Ge- faugeneulagtt Königsbrück. Vielen von ihnen wird de» Dienst nicht erlaub,a, das «tthnachtsfest mit ihren Lieben gemeinsam »«gehen -u können. Ihnen wär« ein« Liebes- gab« zum Dethnachlsfest« von Herzen zu gönnen. Vorbild- sich ist darin der vezlrk Breslau schon gewesen, d«r zur Beschaffung solcher Gaden sür di« Laubsiurmmauuschastell ein« recht beträchtlich« Summ« sammelte, vtelleicht ist dieser Wink manchem unserer Verein«, der im Dienst« flehende Landsturmleute zu den Srinigen zählt, willkommen. Hier bietet stch Gelegenheit, di« Dankbarkeit den Mitgliedern gegenüber zu beweis«». —t Heiz», «»lasst, frei Hetzd.-chlafft. f.1 od.2 onst. Herrfr.PoppitierStr.27,1.r. Gut tavßl. Zimmer billig ,u verm. Näh, in der E;p. d. Bl. Gut möbl. Zimmer z. verm. Katser-Wildelm-Platz 5,2 l Gut «ö-l. Zimmer z« ver mieten, Nähe Kais.-Wtlh.Pl. Zu erfr. in der Ezp. d. Bl. -reuudl. mödl. Zimmer sofort zu vermieten Wei» Itaerftr. 82, 8. zu erfragen. Gut möbl. Wohn» nutz Schlafzimmer p. so!, zu ver. mieten Goettzestr. 56, 2. vlisttt Wojmz, I. Januar beziehbar, für 220 M. zu vermieten bei Erust Weber, Klempner meister, Goelhestraße 91. Bestellungen auf da» »Messer Tageblatt" Amtsblatt der Kgl. Amt-Hauptmannschaft Großenhain, der Kgl. und städtischen Behörden zu Riesa sowie des GemeinderateS zu Gröba mtt Unterhaltungsbeilage „Erzähler au der Elbe* für den werden angenommen an den Postschaltern, von den Brief trägern, von den Austrägern d. Bl., sowie von der Geschäft», stelle in Riesa, Soethestraße LS; in Strehla von Herr» Grust Thieme, Schlaffer, Kirchgafle 13. Bezugspreis wie bisher: 80 Pf. bei Abholung in der GeschäftSstelle SS - - » am Schalter jeder Post ¬ anstalt innerhalb Deutschland SS - durch unsere Austräger frei ins Hau- SS - durch den Briefträger frei ins Hau». jeder Art finde« im Riesaer Tageblatt in der Stadt sowohl wie auch in den Landbezirken, in allen Kreisen der Bevölkerung vorteilhafteste Verbreitung. <-°-W s». Die GrschSstSftelle. mM sich. Ernestine hielt de» Atem an. Wenner nur einschliefe, nur für wenige Stunden Ruhe finde» könnte, dann tonnte noch alle» gut werden. Sie beobachtete den Schlafenden, nur hüllte die Lampe und deckte ihn sorglich zu. Draußen ging ein schwere» Gewitter nieder. Der Regen prasselt« gegen die Fensterscheibe». Dann und wann zuckten fahle Blitze auf und erhellten das stille Gemach. Laut kra chende Donner folgten, daß der Schlafende aufstöhnte. Unaufhaltsam rauschte der Regen; eS schien, al» hätten alle Schleusen de« Himmel» stch geöffnet, um ihr erquickende» Naß auf die durstende Erde zu gieße». Die Blitze zuckten seltener auf, immer ferner und leiser rollte der Donner. Ernestine dachte an Magdalene, die jetzt längst von der Fahrt zurück sei» mußt«. Da» Wetter schien ste aufgehalten -n haben. Sie kam gewiß erst am nächsten Tage heim. Bi» dahin würde ste alle» mit Leo überlegt haben. Dann wollte ste fort, in ihr stille» Heim. Sie sehnt« sich nach ihrer Einsamkeit und begriff nicht, wie sie ihr manchmal so drückend erschienen. Jetzt überwog das Bedürfnis nach Ruhe jeden anderen Wunsch, jede Sehnsucht. Langsam dämmerte der Morgen. Im Hause war es noch still. Leo schlief noch immer in halber Betäubung. Endlich entschloß stch Ernestine, das Mädchen zu wecken, um eine» Frühtrunk für den Entkräfteten z» bereiten. Ste selbst fühlt« sich mast und elend. Sie sagte dem noch schlaftrunkenen Mädchen, daß der Here flank geworden «ud sie die Nacht hier geblieben. Sie sah nicht den dreisten Blick, den ihr jene znwarf, und hört« nicht di« Bemerkungen, d « die Dienstboten beim Frühstück in der Küche miteinander tan chten. Miidennd gebrochen saß ste am Kaffee- tisch und zwang sich zu einem Keinen Morgenimbiß. Draußen ging da« geheimnisvoll« Flüstern weiter. Neugierig spähte» ot« Mädchen nach der geschloffenen Tür de« Herrenzimmer«. All« waren davon überzeugt, daß etwa« geschehen sein müsse. Endlich war Leo erwacht. Hoch stand die Sonne am Himmel. Auf de» regenschweren Büschen und Bäumen de« kleinen Bor gatten« gleißte und glitzerte«« in Milliarden diamantener Tropfen. Ein erquickender Hauch zog durch die weit geöffnete» Fenster. Mechanisch nahm Leo sein Frühstück, da» Ernestine ihm sorgsam bereitete. Aufstehend, sagte er: „Ich danke Dir, daß Du hergekommen.' 225.20