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»2 t. da« ganze Königliche Ha««, sv- hohen Prvtektor Se. Kgl. Hoheit Dr. Prinz Max, Herzog zu Sachsen. Hierauf brachte da« Vermischtes. Ein netter Bruder. Bor Kurzem meldete sich auf einem im Südosten Berlins gelegenen Polizei-Revier ein circa elfjähriger Knabe mit einem etwa fünfjährigen Mädchen an der Hand und gab an, daß er die Kleine aus der Straße gefunden bube. Da daS gefundene Kind sich in keiner Weise verständ lich machen konnte, so wurde die Gefundene sämmtlichen Poli zei-Revieren Berlins und Umgegend gemeldet, bis sich am anderen Morgen die Mutter, eine Wittwe, meldete, die daS Kind vom Waisenhaufe aus, wohin es inzwischen gebracht war, wieder abholte. Inzwischen hatte sich aber auch herausgestellt, daß der Junge, der die Kleine als „gesunden" bei der Polizei ablieferte, der eigene Bruder des KindeS war, dem man die Schwester zur Beaufsichtigung übergeben hatte, und der sich ihrer durch Ablieferung bei der Polizei entledigte, um mit anderen Knaben bei Treptow Schlittschuh lausen zu können. Ein räthselhaftes Verbrechen ist in einem Eisen bahnwagen zwischen dem Londoner Vorort Feltham und der Waterloo-Station begangen worden. Beim Revidiren des gegen 8>/, Uhr Abends dort eintreffenden Zuges entdeckte ein Schaffner unter dem Sitz eines CoupeeS zweiter Klaffe versteckt den Leichnam einer jungen Dame, deren Körper noch warm war. Kopf und Gesicht waren furchtbar verstümmelt. Im Uebrigen wiesen alle Anzeichen darauf hin, daß ein schrecklicher Kampf stattgefunden hatte. In dem Coupee selbst wurde keine Waffe vorgesunden, noch hatte man in den benachbarten EoupeeS Schüsse vernommen. Der Leichnam des un«lücklichen Mädchen«, daS etwa in der Mitte der 20er Jahre stand, wurde alsbald nach dem Leichenschauhause tranSportirt und hier nicht lauge daraus von einem Herrn als der seiner Braut, > eine» Fräulein Kemp au» Walworth, identifictrt, der die Dame vergeblich am Bahnhof erwartet hatte. Da kein anderer Pasta 'rirten Saale de« Gasthofe« zn Mehltheuer, An der reich besetzte» Festtafel begrüßte und bewillkommnete der Vorsteher de« Verein«, Herr Bahnhofsreftaurateur Thieme, die Kame raden und Damen auf« Herzlichste und betonte, der Tag wahne Kameradrn und Patrioten zum tatkräftigen Ein- trete« für Kaifer und Reich, König und Vaterland, für Monarchie und Religion, für Ordnung und Gesetz. Seine Ansprache Nana in eine« dreifach begeisterten Hoch au« auf Se. Majestät König Albert, da« ganze Königliche Hau«, so wie iusbesondere auf den hohen Protektor Se. Kgl. Hoheit Dr. Prinz Max, Herzog zu Sachsen. Hierauf brachte da« hoch geschätzte Ehrenmitglied de« Verein«, Herr Pastor Koch au« Prausitz, einen Trtnkspruch auf den Verein au«. Der verehrte Redner betonte insbesondere, daß er sich feder Zeit in dem Vereine, woselbst alle soldatischen Tugenden hoch gehalten würden, wohl fühle und daß die Militärvereine eine f.ste Stütze de« Throne« und Staate« seien. Gr schloß mtt einem dreifachen Hoch auf da« Blühen, Wachse» und Gedeihen de« Militärverein« „Prinz Max" für Prausitz und Umgegend. Rach verschiedenen anderen Toasten und nach Beendigung der Tafel begann ein flotter Ball. Die ganze Festlichkeit «ar in allen Theilen wohl gelungen und von echt patriotischen» und kameradschaftlichem Geiste durchweht. — Küche und Keller des Herrn Gastwirth Kretzschmar war wieder vorzüglich. s Dresden. Der Herzog von Altenburg wird heute Nachmittag bei seine« Eintreffen vom König« am Bahnhof empfangen werden. Im Schlöffe findet Tafel statt. Mor gen vormittag reist der Herzog wieder ab. Dresden. Wie bereit« kurz «itgetheilt ward, begeben sich Ihre Majestäten der König und die Königin am 1«. d. M, Abend« io Uhr 40 Minuten nach der Riviöra. Da« Reiseziel Mentone wird in 39 stündiger Fahrt am 20. d. M., Nachmittag« 1 Uhr 58 Minuten erreicht über ReiLen- bach-Hof- München-Sufstein-Ala-Modena Hooi. Mau ver spricht sich für beide König!. Majestäten recht heilsame Wir kungen auf da« körperlich« Wohlbefinden. Bekanntlich wellten die Majestäten wiederholt in diesen herrlichen Gefilden, zu letzt 1890 Ihre Majestät die Königin allein und 1»9» beide Majestäten gemeinsam. Damal« statteten die Maje stäten u. L. der Kaiserin Eugenie und der Prinzessin von Wales Besuche in Top Martin ab und »erlebten die Oster- feiertag« daselbst. Dresden, 14. Februar. Die Gründung «ine« Lau- desverein« für Sächsische Volkskunde erfolgte am heutigen Sonntag Mittag i« Saale der Stadtverordneten. Au« allen LandeSthellen unsere« engereu Halerlande« waren Männer zusammen gekommen, welche thatkräftig für die Er ken ntniß und die Erhaltung unsere« eigenarttgen allen Volks leben» wirken wollen. Die Idee für die Gründung eine« derartigen Verein« entstand bekanntlich infolge de« i« letzten Sommer in Dresden in Verbindung mit der Ausstellung der Sächsischen Handwerkes und Kunstgewerbes stattgefundene» erste« sächsischen BolkStrachtenfesteS. Die heutige Versamm lung wurde von Herrn König!. Landbauinspector Schmidt eröffnet und geleitet und die vorliegenden Statuten mit einigen geringen Aenderungen angenommen, vir jetzt find bereits über 400 Anmeldungen aus allen Theilen Sachsens erfolgt. Die Vorschläge für die Wahl der Vorstandsmit glieder wurden einstimmig angenommen und als erster Vor sitzender wurde Herr Generalmajor Freiherr v. Friesen ge wählt. Zur Unterstützung des Vorstandes sollen noch in allen LandeSthellen Sect onen sowie Ausschüsse gegründet werden. Für die Darstellungen und Erzeugnisse des häus lichen und gewerblichen Lebens ist ein Museum, für die geistigen Aeußerungen de« Balkes ein Archiv als Sammel stelle in Aussicht genommen. DaS Museum hat seinen Sitz in Dresden, das Archiv in Leipzig. Zwischen den in Sachsen bereits bestehenden Vereinen, die verwandte Ziele verfolgen, und dem Verein für Sächsische Volkskunde soll ein steter gegenseitiger Austausch der Erfahrungen angestrebt werden. Ehemnitz, 15. Februar. Hier hat Trichinenschauer Scheilhauer aus dem Schlachtviehhof zum ersten Male auch in einem zu Genußmittelzwecken geschlachteten Hunke Trichinen entdeckt. ES dürste daber baldigst auch die ZwangS-Trichinen- schau für geschlachtete Hunde zu erwarten seir. Zwickau, 15. Februar. Werkführer Löffler hier stürzte in rin Bassin mit heißer Alaunlauge, wobei er starke Ver- brennung der Arm-, Beine rc. erlitt. — Zwei hiesige Re- dakleure sozialdemokratischer Blätter wurden wegen Veröffent lichung eines Ausrufs zur Sammlung für die Himburger Streikenden mit polizeilichen Strasmantaten bcdaoyr. Niederplanitz bei Zwickau, 13. Februar. Tie Be schwerde gegen die Nichtbestätigung des sozialdemokratischen Bergarbeiter« Knoll als Gemeindeoorstand ist von der «gl. Kreishauptmannschaft verworfen worden. Annaberg, 13. Februar. Ein folgenschwerer Patent streit scheint der ganzen obererzgebirgischcn Posamenten In. dustrie bevorzustehen. Seit einer Reihe von Jahren wird zur Herstellung von Besatzartikeln die sogenannte Einzelprrl- maschrne benutzt. Plötzlich ist nun ein Franzose, Florent Pi> rre Ledreux aus Paris, auf der Bildfläche erschienen, welcher behauptet, die in hiesiger Gegend benutzte Maschine sei eine Nachahmung seiner unter Nr. 84 912 in Deutschland patrntirten Erfindung. Die Firma Bacher L Leon in Anna- berg hat von diesem Franzosen da» ausschließliche Ausnutzungs recht seiner Erfindung erworben und beansprucht nun von jedem Fabrikanten, der die Einzelperlmaschine benutzt, eine Licenzgebühr von 10 Prozent de« HerstevungSwerthe« der auf den Maschinen hergestellten Maaren, andernfalls sie ihr« vermeintlichrn Rechte geltend machen und den wetteren Be trieb der Maschine«, sowie die weitere Herstellung solcher bekämpfen will. Die Posamentenfabrikanten wollen sich aber diese« Ansinnen nicht füge«, well sie glauben, Nachweisen zu können, daß die hier benutzten Maschinen schon vor Erwerbung des Ledreux'sche» Patenter in Gebrauch gewesen und durchaus k«oe Nachahmung find. — Ein Syndikat von Posa«r»trn- fabrtkantcn, welche« sich auf veranlaffung der Firma Bacher «L Leon grblldct hatte, nm i« Sinne dieser Firn« sich der Patentangelegenheit anzunehme«, hat fib bereit« wieder auf- gelöst. E« dürfte» nun auch diese Fabrikanten auf der Seit« Derjenigen stehen, die sich entschlossen haben, den Kampf u»it Ledreux und der Firma Bacher u. Leon aufzunehmen. Mtt großer Spannung steht «an i« ganzen Obererzgebirge de» Ergebnisse de« Streite« entgegen. Berggießhübel, 14. Februar. Gestern stütz zwischen 4 und b Uhr ist in dem Gartengrundstück de« Einwohner« HauSwald eine große Erd«affe niedergegangen. Der Durch messer der Oeffnung beträgt 12—15 Meter. Die Senkung ist so bedeutend, daß ein dreistöckige« Hau« hineingrstellt werde« kann. Das Erdreich ist etwa 15 Meter senkrecht in die Tiefe gegangen, woran sich dann eine noch bedeutende trichterförmige Vertiefung schließt. Um die gewaltige Senkung auSzufüllen, dürften mehrere tausend Fuhren Schutt erfor derlich sei«. Wäre die Senkung unter de« Wohnhaus« ge schehen, so wäre da« Wohnhaus gänzlich »erschwunden. Da« Wohnhaus ist nur wenige Meter von der Binge entfernt. Geyer, 14. Februar. Sichere« vernehme« nach wer den mtt dem Eintritt de« nächste« Herbste» unsere Straßen mittel» elektrischen Lichte« erleuchtet werden. Dank der Bemühungen unsere« Herrn Bürgermeister« ist e« g-lunge«, mit Herrn Hermann Kämpf ein Abkommen zu treffen, nach welchem letzterer 10 Jahre lang für die Erzengung der Elektrizität zur Straßenbeleuchtung zu sorgen hat. Mylau, 15. Februar. Ein räuberischer Ueberfall, der sich a« vergangenen Freitag in der Wohuung de« praktische» Arzte« Herrn Dr. Feldmann, während dieser mtt seiner Gattin vom Hause abwesend war, zugetragen haben sollte, «achte hier viel von sich reden und beschäftigte Gendarmerie und Polizei in hohe« Maße. Al« Herr Dr. Feldmann nach Hause kam, erzählte da« Dienstmädchen, zwei Männer seien eiugedrungen, hätten sie geknebelt und den Mund verstopf» darauf hätten sie einen Geldkasten erbrochen und beraubt, worauf sie entflohen seien. Man kam jedoch dem wahren Sachverhalt durch ein scharfe- verhör, welchem das Dienst mädchen unterzogen wurde, sehr bald auf den Grund. Die diebische Elster hatte den ganzen Vorgang erfunden und da« Geld selbst gestohlen, wa« sie auch schließlich eingestand. Der Betrag von 3«8 Mark wurde im Keller versteckt aufgefun den und da« Frauenzimmer in Haft genommen. Au« dem Reich«. Die Generalkommando« haben vom Kaiser den Befehl erhalten, sich mit den Oberprästdentrn in Verbindung zu setzen und die Pionierbataillone bereit zu halten, damit bei plötzlich eintrrtenden Hochwassergefahren sofort militärische Hilfe geleistet werden kann. Auch haben die Eisenbahodirek- ttonen die Anweisung zu geben, an den Garnisonsorten der Pionierbataillone zur Beförderung der etwaigen Pionier kommando« bi« auf Weiteres Sonderzüge bereit zu halten, die bei Eintritt einer Gefahr unverzüglich nach den gefähr deten Punkten abzulassen find. Die Bahnhofsvorstände find angewiesen, für eine möglichst schnelle und sichere Weiter führung dieser Sonderzüge zu sorgen. — Statt der gol denen Hochzeit wird ein Ehepaar in Bojanowo (Pro vinz Posen) demnächst die grüne feiern. Dieses hatte sich, wie dem „Rat. Anz." geschrieben wird, vor 50 Jahren von einem Anhänger Range« trauen lasten, der auf dem Trau scheine vermerkt hatte, daß für die Giltigkeit der Ehe die richterliche Genehmigung einzuholen sei. Diese Genehmigung einzuholen, war seinerzeit versäumt worden, was nun zur Folge hatte, daß die bisher ungiltige Ehe jetzt erst standes amtlich und kirchlich für rechtmäßig erklärt werden muß. Der Bräutigam steht im 75., die Braut im 77. Lebensjahre. — In Dortmund ist der Hausbursche Heinrich Quack, nach dem er seinem Prinzipale, dem Papierfabrikanten Gebens leben zehntausend Mark aus dem Geldschrank gestohlen hatte, flüchtig geworden. — Eberhard Hoesch und Krau in Düren schenkten dem Vaterländischen Frauenverein ein mit fünf Wohnhäusern bebaute« Grundstück im Werthe von 120000 Mark, ferner zur Erbauung eines Vereinshauses und zu dessen Unterhaltung 20000 Mark. gier von dem furchtbaren Vorgänge etwa» gemerkt haben will, so fehlt jeder Anhaltspunkt für eine Aufklärung. * Auf der Fahrt von Brüssel nach Pari» ist ein Reisender im Schnellzug ermordet und beraubt worden. Die Leiche wurde auf der Statten Braine zum Fenster hinauSge- warfen, von den Thätern ist bisher keine Spur entdeckt worden. tzeeeße »w lltlqr«« vom IS. Februar 1897. Dresden. (Ferosprech-Meldung. »/.k Uhr.) Der Dachstnhl der Kreuzkirche in Dresden steht feit 3 Uhr in Hellen Flamme». Die Feuerwehr arbeitet angestrengt an Unterdrückung de« Brande« bi« jetzt aber «och erfolglos. Das Feuer soll im Thurm ausge brochen sein. Man vermuthet Brandstiftung. -s- verlisn. Zur Einleitung der Festlichkeiten aus An laß der goldenen Hochzett de« Reichskanzler« Fürsten Hohen lohe fand im Reichskanzlerpalais gestern Abend ein Souper für die Familien und Verwandten, sowie für Hohenlohe'sche und Wittgenstein'sche Beamten statt. Unter den Anwesenden waren der Statthalter von Elsaß-Loihringen Fürst Hohen- lohe-Langenburg, die Angehörigen der Familie Wittgenstein, Hohenlohe-Oehringen, Hohenlohe-Bardenstrin, Castell-Fran- kenberg, Reuß, Salm und Schönborn. Der Erbprinz sprach vor dem Festmahle einen Prolog, an welchen sich die Urber reichung zahlreicher Geschenke entschloß. -s Wien. Die Blätter heben die bewährte Einwüthig- keit der Mächte hervor und äußern ihre Befriedigung darüber, daß die durch da« griechische Abenteuer herausbeschworene Gefährdung de« europäischen Frieden« beseitigt sei. Die «eisten Blätter betonen die Nothwrndigkeit eines energischen Druckt« auf die Pforte für die Sicherung und Beschleu nigung der Reformen. — DaS „Fremdenblatt" erklärt, die Mächte können nicht zugebe», daß der Friede im Orient gestört und gefährlichen Möglichkeiten ein Weg geöffnet werde. Man ist nicht so weit, an neue Abgliederungen türkischer Provinzen am türkischen Reiche denken zu müssen. Indem Europa eimuüthig gegen die Griechen auftritt, giebt e« ein »etthin leuchtende« Zeichen, da« «an auf dem ganzen Balkan verstehen wird. Etwa auftauchende Regungen werden schon i« Keime erstickt. Die entschlossene Haltung der Mächte wird auch i» Konstantinpel ihre Wirkung nicht ver fehlen. Der Sultan sieht, er kann sich auf da« Wort Europa« verlassen, da« um so fester für das, wa« er als unerläßlich erkannt hat, bei dem Sultan eintreten kann. s Rom. Die „Opinione" bespricht? die Straßenkund- gebungen zu Gunsten Griechenlands und bezeichnet dieselben al« unangebracht und ungeeignet, Verlegenheiten zu bereiten. Sie seien bei vielen au« de« Gefühl, bei Anderen aber aus der Agitationssucht hervorgegangen. Welches auch der Beweggrund zu den Unruhen sein mag, dieselben seien nicht mit dem ernsten Augenblick verträglich. -f Nizza. Der Hamburger Dampfer „Fürst Bis- marck", mit 500 Ausflügler« an Bord, ist auf der Rhede von Bille francke eingetroffen. Als der Dampfer an den französischen Kriegsschiffen oorüberfuhr, stimmte die Musik an Bord des „Fürst Bismarck" die Marseillaise an. -s Konstantinopel. Der Kommandant des griechi schen Kreuzer«, Admiral Miaulis, erkläre dem Befehlshaber des englischen Geschwaders, er habe den Befehl zur Be schießung des türkischen Avisos nur aus eigener Initial« e und unrer eigener Verantwortung gegeben und werde künftig Feindseligkeiten vermeiden. — Die Pforte überreichte gestern eine Note, in welcher sie auf den Zwischenfall der Beschießung des türkischen AvisoZ „Fuad" Hinweise, auf die Gefahren einer derarrigen Handlungsweise im Frieden aufmerksam macht und um entsprechende Intervention der Mächte ersucht, ka sie sonst andere Maßregeln ergreifen müßte. -j- Athen. Aus Befehl des Kliegsministcriums ist der Lorpscrmmandeur und Flügeladjutant des Königs Oberst Basson aus Kreta gelandet. — Eine amtliche Bekanntmachung vom heutigen Tage besagt, es sei Vasson Befehl ertheiit worden, von der Insel im Namen des Königs Besitz zn crgrrifen, die Türken zu verjagen und die Festungen zn besetzen. — Ter Präsident der Deputirtenkammer theilte in der Kammer mit, s Oberst Vasson sei Nachmittags in Klatania, etwa eine Stunde von Kanea entfernt, gelandet. -s- Athen. Nach einer Meldung des „Reuter'schcn Bureaus" hat Oberst Vasson bei seiner Landung eine Pro klamation an die griechische Bevölkerung erlassen und dieselbe aufgefordert, Kanea zu übergeben. -s Athen. Prinz Nikolaus geht heute mit einem Artil- lerie-Regimente nach Larissa ab. -s- Athen. Auf die von dem französischen Gesandten Bouröe überreichte Kollektioverbalnote erwiderte die Regie rung, ihre Intervention auf Kreta sei durch die Metzeleien gerechtfertigt und keineswegs durch den Wunsch, Unruhen her- vorzurufen, veranlaßt worden. Die Regierung sei entschlossen, ihre Truppensendungen fortzusetzen, um die Ordnung herzu stelle». — Die Erregung in Athen ist sehr groß. Die Kammer wird von der Bevölkerung umlagert, welche begierig Nachrichten aus Retimo, Kandis und Kanea erwartet. Gestern um Mitternacht sind zwei Dampfer mit Aufständischen nach Kreta abgegangen. Die Aufständischen wurden in drei Ab- theilungen grthrilt und stehen unter dem Befehle von Offi zieren, die au« der griechischen Armee ausgetreten find. Die erste Abthellung steht in der Nähe von Retimo unrer eine« Artillrriemajor, die zweite bei Kandis unter einem Genie- hauptman» und die dritte bei Kanea unter einem Altiüerie- hauptmana. 's Athen. Auf die Nachricht von der Landung griechi scher Truppen auf der Insel Kreta wurden zahlreiche Kund gebungen veranstaltet. Die Bevölkerung «ar vor Freude