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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191701046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170104
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-04
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1917
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Vellage zum „Riesaer Tagevlatt 7« Jahr« DeuaerSta«, L Jamiar 1817, <»ea»S ie daß die arropäil :er lug «ochmel» »as „«ei»" »er Beritte«»«»* Westlich von der Festung lehnten ab, weil sie fürchten, dass ihnen die der SriegSrechnung durch ihre eigenen Völ- gierung ganz ausgeschlossen, auf die von unseren Fei « ihrer Antwortnote angedeuteten Ansichten auch von weitem einzugehen, denn, immer wieder gesagt, ^belgische Unrecht" ist nicht von Deutschland bega brauchen, sondern weil wir Welt ibn braucht, will sie ert werden. Daß der Sie- gesiegter anbütet, war eine lichkeit, und e- ist eine törichte Ausrede, l öv s Rasputin. Der 30 jährige Fürst Felix Jussupow, Sohn des Ge neraladjutanten des Zaren, soll den Mönch Rasputin „un ter geheimnisvollen dramatischen Umständen" ermaßet ha ben. Es ist vorläufig nur ein Gerücht, das solches mel det, aber ein Gerücht, das alle Merkmale der Wahrschein lichkeit an sich trägt. Bei. der Rolle, die Rasputin am russischen Hofe spielen durfte, wäre es nur zu begreiflich, wenn das amtliche Rußland ein solches Ereignis solange wie möglich im Dunkeln zu lassen suchte. Die unbestätigte Meldung verzeichnet zugleich, daß Fürst Fclir Jussupow seit drei Jahren der Gatte der 22 jährigen Tochter des Großfürsten Alexander Michajlowitsch und der Groß fürstin Xenia, Schwester des Zaren Nikolaus sei. Damit wird in nicht mißzuverstehender Weise angedeutet, das; cs sich um ein Eheirrungsdrama mit blutigem Ausgange gehandelt habe. Das Schicksal des Abenteurers Rasputin selbst könnte der nichtrussischen Welt völlig gleichgültig sein, wenn sich in ihm nicht der Geist widerspiegelte, der in diesem Welt kriege am russischen Hofe herrscht. Die Magnetiseure, Spi ritisten, Wunderärztc, die vor Rasputin am Zarenhofe eine Rolle spielten. Gestalten wie der französische Magnetiseur Philippe, der Petersburger Erzbischof Theophil, der „Hei lige" Johann von Kronstadt waren an rind für sich ge wiß interessantere Personen als der bildungslose Bauer Rasputin, den die Schwester der Zarin, die Großfürstin Sergius an den Hof schmuggelte, nachdem sie ihn als Vor steherin eines adligen Damenklosters, — sie hatte nach der Ermordung ihres Gatten den Nonnenschleicr genom men — kennen und seine Abenteuertalente bewundern ge lernt hatte. Daß es ihm in kurzer Zeit gelang, auf das Zarenpaar und seins Umgebung Einfluß auszuüben, ist nicht weiter verwunderlich. Zu einer unheimlichen po litischen Macht wuchs sich dieser Einfluß erst aus., als der Krieg ausgebrochen war und das Mißgeschick der russischen Kriegführung in dem Zaren und seiner Umgebung das Be dürfnis einer innigeren Fühlungnahme mit der russischen Volksseele weckte. Dieses Bedürfnis fand ja auch einmal in einem Zarcnerlaß einen starten Ausdruck, in dein die Duma vor ihrem Zusammentritt als die „Stimme der russischen Erde" begrüßt wurde, deren Offenbarungen man in ddn höchsten Kreisen erwartungsvoll entgegenharre. Die Art, wie sich diese Stimme dann aber vernehmen ließ, enttäuschte den Zaren derart, daß er vor ihr in das Haupt quartier seiner Truppen flüchtete, um anstelle des nach dem Kaukasus verschickten Großfürsten Nikolai sein Glück als oberster Heerführer zu versuchen, während er die un gebärdige Duma durch den Ministerpräsidenten Goremh- rin schroff behandeln und bald auseinander gehen ließ. Je weniger es dem Zaren aber gelang, mit wirklichen Vertretern des russischen Volkes in Fühlung zu kommen, umsomehr horchte er auf die banernschlauen Eingebungen des Scharlatans Rasputin. Sein Rat galt nun zugleich als Stimme des russischen Volkes wie als Stimme Gottes. Di« Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze nach der lieber nähme des Oberbefehls durch den Zaren vermochten dessen erschüttertes Selbstvertrauen nicht wieder ins Gleichge wicht zu bringen. Tie Furcht vor den unterirdischen Ge walten, die das Vertrauen, das dem Thron im russischen Volke geblieben war, unterwühlten, wuchs, während die Duma, die sich nicht dauernd vertagt sein ließ, ihn nach wie vor eher vom Volke absonderte als mit ihm in Füh lung brachte. Immer wieder wurde da Rasputin, der Bauer, als Tröster in Anspruch genommen, der inzwischen auf eine Art, die die Umstände, unter denen er ums Le ben gekommen sein soll, andeuten, den schönsten und dar um einflußreichsten Frauen am Hofe den Kops verdreht hatte. Im März 1912 sagte der Oltrobristensührer Gutsch kow von ihm öffentlich in der Duma, er bedrohe nicht nur die Reinheit der Kirche, sondern auch die Reinheit des Hofes. Und doch war seine Stellung zu fest geworden, als daß ihm selbst eine solche öffentliche Brandmarkung zu schaden vermochte. Jetzt scheint er auf die einzige mögliche Weise über Nacht um alle Macht gekommen zu sein. Fragt sich nur. ob der Zar aller Reußen ohne diesen „Heiligen" nicht seelisch zusammcnbrcchen muß, wenn sich kein Ersatz für ihn findet. » * *> Zur Ermordung NaSvutinS. Zur Ermordung Rasputins meldet die „Times" aus Petersburg untrem 1. Januar folgende Einzelheiten: Die Leiche des Mönches Rasputin ist beute morgen durch Taucher aus dem Flußbett der Newa bei der Pctroffski- Brücke nördlich der Stadt herausgebolt worden. Wie Pe tersburger Blätter zu berichten wissen, soll der Mönch bereits am Sonnabend morgen im Palaste des Fürsten Fussopow ermordet worden sein. ... der Tat beteiligten Personen konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Am Sonnabend abend hatte man auf der PetroffSki-Jnsel ein geheimnisvolles Auto gesehen, wo von der Polizei Mitteilung gemacht wurde, Daraufhin ließ diese den Fluß absuchen, und man entdeckte ein in das Eis geschlagenes Loch, auch sah man im Schnee Fußspuren, die nach verschiedenen Richtungen führten, Taucher unter- suchwn^alsdann den Bode» des Flusses und fanden dort Wie verlautet, fand die Polizei auch im Schnee des Gartens des Fürsten Jussupow Blutspuren, beim Verhör erzählte jedoch das Dienstpersonal des Fürsten, datz ge rade ein toller Hund niederneschosseu worden sei, und brachte zum Beweise für diese Behauptung auch den Kada ver deS Tieres herbei. Dieser wurde nebst Stücken blutigen Schnees zur Untersuchung von der Polizei mitgenommen. Der junge Fürst war Ende der Woche nach der Krim abgereist, ist aber inzwischen nach Petersburg zurückge kehrt. Gerüchtweise verlautet, vor einiger Zeit sei ein gro ßer Skandal entdeckt worden, in den u. a. außer dem jungen Fürsten Juisupow auch der Journalist Sjcmbo ver wickelt sein soll. Ucber die Veranlassung zu diesen Verhaf tungen werden die unsinnigsten Gerüchte verbreitet. So wird von deutschfeindlicher Seite behauptet, die Verhafte ten hätten russisches Gold gegen deutsches Papiergeld auf dem Wege über einen gewissen skandinavischen Staat ge schmuggelt. Auch der ermordete Rasputin soll in diese Affäre verwickelt sein. Er sei deshalb bereits mit Ver bannung bestraft gewesen, doch habe er infolge einer Er- laubniScrtcilung seitens des früheren Ministerpräsidenten Stürmer nach Petersburg zurückkehren dürfen. Wmterriche mW VmeßmrMneg. Auf beinahe acklcn Fronten herrschte auch am 2. Ja nuar Winterruhe, die nur durch kleine Streifen von Hüven und drüben bei besserer Sicht auch durch stärkeres Geschütz feuer unterbrochen wird. So wurde das Feuer an bei den Maasufern lebhafter, ohne daß ihm Jnfanterieaugrifse folgten. Auch an der italienischen Grenze ist die Ruhe durch größere Unternehmungen noch nicht wieder gestört worden, obwohl die günstige Witterung dazu aufzuforderu scheint. Aber hier wie überall verhindern mächtigere Ein flüsse als das Wetter die Wiederaufnahme eines allge meinen Slstgriffcs. das sind die Verluste in der Vergangen heit und die Vorbereitungen für die Zukunft. In diesem Kriege spielt das Wetter eine verhältnis mäßig unbedeutende Nolle; in Rumänien z. B. bat ein für unsere Ziele ungünstiger Wcttcruulsckckag stattgeiun- den: cs regnet, und zudem erschwert der Mangel an Ort schaften die Unterkunft der Truppen, die durchnäßt auf morastigen Wegen, und zugleich meist unter Gefechten, bei einürechendcr Dunkelheit an das Ende ihrer Tages leistung gelangen. Trotzdem schreitet der Bewegungskrieg hier noch seinen raschen Gang weiter. Auf dem linken Flügel der Operationsgruppe rücken die verbündeten Trup pen dem Sereth immer näher, indem sic den zähen Wider stand der Russen täglich erneut brechen. In der Linie Borsesti—Soveja sind sic von dem großen Flußabschintt, der die Moldau in eine östliche und westliche Hälfte trenn!, nur noch rund 45 Kilometer entfernt. Daß die Feinde trotzdem das ganze Gebiet mit größter Hartnäckigkeit zu verteidigen gedenken, geht aus dem Gegenangriffe her vor, den sic am 2. Januar gegen den von uns am Vorlage erstürmten Monte Faltucani, südlich dc-s Trotustalco, ge macht haben. Freilich vergebens! In,stoischen können weiter unterhalb, zwischen Fundcni und Galatz, unsere Reiter ihre Rosse bereits in den Fluten des Sereth tränken. Der Abschnitt, der diesen Fluß mit dem Gebirge verbindet, der Milkow, und die untere Putna sind ebenfalls schon erreicht. Westlich von der Festung Focsaui sind Pintecesti und Mera erstürmt, die Grenzen der Moldau auch von Süden her überschritten worden. Auf dem äußersten rechten Flügel aber wird der Brücken kopf Braila—Macin enger und enger umklammert, auf dem rechten Donauufcr sind die Russen auf Jijila zurück gedrängt. bas an der Straße und Bahn Matschin—Galatz liegt. Mach der amtlichen Berliner Meldung von gestern abend sind Macin und Jijila genommen. D. Red.) Damit ist die Verbindung der bei Matschin fechtenden Mussen mit Galatz bereits schwer bedroht. Km z, die Operationen Mackensens gehen in erfreu-' lichste Schrittmaße vorwärts, von dem Beginn eines Stel lungskrieges ist hier noch nicht da-S Mindeste zu spüren, Kriegskmchrrchtert. Krise Erkrankung Hindenburgs. Ans Berlin wird gemeldet: Die Gerüchte über eine Erkrankung des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg ent behren jeglicher Begründung. — Wie der „Lokal-Anzeiger" von Augenzeugen aus dem Großen Hauptquartier hort, hat Fcldmarschall von Hindenburg am Neujahrstag an dem Gottesdienst im Großen Hauptquartier gemeinsam mit dem Kaiser trilgcnommen. Die Hunderte von Menschen, die Zeugen dieses Kirchganges waren, haben sich ebenso von der ungemeinen Frische und kräftigen Gesundheit des Feldmarschalls überzeugen können, wie dies tüqlich die Offiziere tun können, die mit ihm stundenlang dienstlich zu tun haben. ' Der Kreuzerkrieg unserer U-Boote. Versenkt. Lloyds meldet: Das französische Segelschiff „Aconcagua' (1313Br.-Rgstr.-To.), der schwedische Dampfer „Gocebrioge", der englische Dampfer .ftzollybranch" <3568 Tonnen) und der norwegische Dampfer „Erika" (747 Tonnen) sind ver senkt worden. Der U-Boot-Schrecken. Der Marinefachmann Feuquicres erklärt in einem stark zensierten Artikel des „Petit Parisien". die jüngsten drei Monate seien für die französische Handelsmarine geradezu verhängnisvoll gewesen. Die deutsche Untersee-Boot-Tätig- keit im Aermelkanal übersteige an Kühnheit alles daac- wesene. Insbesondere hätten es die deutschen auf die Kohlentransportschiffe abgesehen^ Die bezüglichen Ziffern seien erschreckend. Feuquicres fordert das Marineamt auf, die in seinen Archiven schlummernden Pläne zur Abwehr der feindlichen Unterseeboote unverzüglich zur Grundlage einer Gegenaktion zu machen, denn jeder Tag, den man müßig verstreichen lasse, sei ein Gewinn für Deutschlands Zcrstörungskrieg. ve« Kriege folgen, der, freventlich anaezettelt, nicht ein- al den mildernden Umstand eines Erfolges für sich auf- . ES erübrigt sich wirklich, im einzelnen auf die Ant- te der Entente einzugehen. Sie ist das fadenschei- Gewand, in dem je Großmächte vor die Welt tra- Die abgetriebensten Klepper werden den Völkern mit tze ernsthaftesten Mene vorgeritten und hundertmal wider- Mte Behauptungen werden zum hundertundeinstenmale stellt. Als Hauvtaraument signiert nach wie vor klgien, das von den Deutschen „völkerrechtswidrig über- " Belgien. Haben unsere Feinde immer noch keine efunden, die von uns aus den belgischen Archiven Nichten Dokumente zu lesen? Werden da ihre Ma- , aus Belgien für Deutschland einen Staat zu machen. Grenzen allen Kriegsführenden heilig sein sollen, mit Hrndenburgscher Schlagkraft zu uichte gemacht? wir unfern Feinden Belgien nicht als EinfallStor unsere Grenzen lassen konnten, benutzten wir es der Not gehorchend, selbst dazu und versicherten den Belgiern, daß ihnen kein Haar gekrümmt werde, wenn sie uns den D«chzug nicht verwehrten — wie sie ihn den Engländern ckckd Franzosen nicht verwehrt hätten. Unser Reichskanzler hatte ganz recht, als er in deutscher Ehrlichkeit versicherte, «Mer Einmarsch in Belgien bedeute rein völkerrechtlich ein Unrecht gegen Belgien, das wir gut zu machen bereit feie». Wer nur dann, wenn Belgien selbst nach den Grundsätzen deS Völkerrechts handeln würde. Bülkerrecht- Üch konnte uns Belgien nur so lange als neutral gelten, rcks «S sich selbst Neutral fühlte. La wir aber wußten, WllS später Sie Dokumente aus den belgischen Archiven erhärteten, daß Belgien de facto nicht neutral war, daß eg längst mit unseren Feinden im Bunde war, fiel jede Rücksicht, Belgien irgendwie zu entschädigen, für uns fort. Die ganze belgische Frage hatte ein neues Gesicht ange- nttnmen, und unsere Feinde sind Heuchler, wenn sie die befische Frage nach Voraussetzungen behandeln, die längst jnjcht mehr bestehen. Da unsere Gegner aber noch immer mit den alten falschen Voraussetzungen operieren, ist es für unsere Re- Feinden 1 nur !, das ... . . gegangen, «rn von unseren Feinden. Ein neutrales Land hat in den Strudel des Krieges ziehen lassen, so hat es die Folgen davon ganz allein zu tragen und darf sich nur bei seinen Verführern beklagen, daß es so schweres zu dulden hat. Daß aber die Vergewaltiger Griechen« «ndS mit der belgischen Frage überhaupt noch zu operie ren wagten, ist em neuer Beweis dafür, daß in ihr Diplomatie kaltblütige Heuchelei der hervorragendste Zi ist. - Die Antwortnote der Entente bedeutet für unS ein auf unser Friedensangebot. Vielleicht nur ein vor- „Nein", da wir genau wissen, daß unfern Fein- Jnnern nicht so übermütig zumute ist, wie sie ihrer Note geberden. Im übrigen warten wir und bleiben bei unserer harten Arbeit in und hinter Lsront und vertrauen auf Gott, auf unser gutes Recht auf unsere Kraft. Unser Kaiser sagte in seinem Neu- ierlaß an sein Heer und seine Marine: „Ihr seid sieg- auf allen Kriegsschauplätzen zu Lande und zu Wasser, unerschütterlichem Vertrauen und stolzer Zuversicht das dankbare Vaterland auf Euch." Unser Kaiser auch hier wieder das rechte Wort. Des deutschen Vertrauen ist unerschütterlich. Wie es auch kommen Wir haben Sieg auf Sieg errungen, aber wir en auch nicht die Macht unserer Feinde. Mr nZbereit, aber auch kampfbereit. Wr wollen Mr einen „deutschen Frieden", aber unsere Feinds wissen, datz »vir auch ihre Rechte in diesem Frieden wahren Wol beck. Den Weltfrieden wollte Deutschland den Völkern ge- dM» die übermütigen Führer unserer Feinde »vagen ihn " noch nicht zu geben. So muß Deutschland für diesen Frieden — zum eigenen Wohl, er auch zum Wohl derer, die heute verblendet nicht zu en vermögen, wo der wahre Störenfried alles edens sitzt. Wann werden sie sein Kahres Ge- erkeunen? Einmal bestimmt! Daran ändert auch dos harte „Nein", das die Verblendeten heute im Solde des Weltfriedenstörers mitsprachen. Es wird eine Zeit kommen, da ihnen dies „Nein" schwer auf der Seele Met. * * * Die Rote der Entente an Wilson. Reuter berichtet, daß die Alliierten den FriedenSvor» schlag Wilsons noch nicht beantwortet haben. Man halte e» für erwünscht, daß zwischen der Beantwortung der epischen Note und der deS amerikanischen Vorschlages e Zeit verstreiche. Dem „Handelsblad" wird gemeldet: Antwort der Alliierten auf die Friedensnote des Prä- Wilson wird wahrscheinlich gegen Ende dieser abgesandt werden. Die Antwort soll bereits im t vorliegen. Nicht nur Holland und Spanien, sondern auch die südamerikanischen Staaten, wie Argentinien und Prastlien und verschiedene andere kleine Staaten werden, Ke. verlautet, gleichfalls keine Schritte unternehmen. — Weiter wird gemeldet, daß die amerikanischen Vertreter in den verschiedenen Hauptstädten eine mündliche Erklärung Wer Punkte in der Note abgelegt haben, welche nicht deut- Üch waren. Ein diplomatischer Mitarbeiter des „Daily Telegraph?" berichtet, daß die Alliierte»» in ihrer Antwort auf die Note ddt Präsident Wilson ihre Friedensbedinqungen umschreiben werden, namentlich was sie unter dem Nationalitätsprinzip «rstehm, wovon in ihrer Antwort auf die Mittelmächte die Rede ist. Schließlich verbreitet das Reuterscbe Büro eine Polemik der.Westminster Gazette", in der ei» Rechtfertigungsversuch für di, von de» Alliierte» i» ihren KrieaSzielrn beabsich tigte Vergewaltigung der Türkei und die bereits in die Wear geleitete Vergewaltigung Griechenlands gemacht wird. Da« englische Regierungsblatt empfindet e« peinlich, daß die angeblichen Verfechter der Rechte der kleinen Na tionen und Nationalitäten in so fragwürdigem Lichte er scheinen, und gibt die Erklärung, daß di« Untertanen der Türkei von der Tyrannei befreit werden müßten, was nur dadurch geschehen könne, daß Rußland die Herrschaft in Konstantinopel erhalte. Während für Konstantinopel der russische Absolutismus al« Befreiungsmittel angepriesen wird, sucht di« „Westminster-Gazette" die Vergewaltigung Griechenlands damit zu beschönigen, daß man dieses Land nur davor bewahren wolle, eine absolute Monarchie zu werden. Dr. Ha««a»« über die Antwort der Entente. Der bisherige Ministerialdirektor im Berliner Aus wärtigen Amt Dr. Hammann hat sich zu einem Redaktions mitglied der Transocean-Nachrichten-Gesellschaft über die Antwortnote der Entente geäußert- Exzellenz Hamman,» erklärte, daß die Erwägungen über den Friedensvorschlag Deutschlands und seiner Verbündete»» b»S in die letzten Tage des Oktober »urückreichen. Schon damals stand die Absicht der höchsten Stellen fest, einen ehrlichen, offenen j Versuch zur Verhinderung weiteren nutzlosen Blutvergießens *! zu machen. Ueber den greifbaren Inhalt unseres Frredens- ! angebotes meinte Hammann: „Der greifbare Inhalt war, j daß Deutschland sich bereit erklärtes' seine Friedensbedin- > gungen auf einer Besprechung mit Vertreter»» der Gegner mitzuteilen. Die Entente bat diesen Vorschlag abgelehnt. > Daß sie hierbei ernst besorgt und schwer bedrückt ist wegen j der Wirkung ihrer Ablehnung des deutsche»» Friedensvor schlages aus die neutrale Welt, scheint mir deutlich aus i der Note der Entente hervorzugehen. Es ist gerade so, als - ob die Entente eine gewiße Angst davor hatte, diese Be- - dingungen der Zentralmächte anzuhören. Alles was die > Entente» erzielt, ist, daß klar vor den Auqen aller Welt j ihre Schuld an der Fortsetzung des Krieges nicht kleiner, > sondern riesenhaft größer wird."
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