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Die mannigfache» Grü»d»»ae« Innerhalb de» Verein» legen Zeug»«« da van ad, daß ar immer bestrebt gewesen ist, bet den Mitgliedern gNterefs« an der Veretnsarbett zu wecken. Kurg nach seiner Gründung wurden eine Riege älterer Turner und «in« Gesangt- abteilnng in» Leben gerufen und die Gründung atnqe Turnerfeuerwehr beschlossen. Zum zweiten Male wurde eine Riege älterer Turner 1881 gebildet. GesangSab- tetlungen werden wiederholt, zum letzten Male 1SVS, in» Leben gerufen. 1864 fand sich eine Jechtabteilung zusammen, «ine 1866 gegründete Bibliothek sollt« den Mitgliedern da» Lese» guter Bücher und Zeitschriften ermöglichen; sie verfügte 1904 üb« 70 Bände und wurde am 6. Mai genannten Jahre» den Mitgliedern erneut übergeben. Zur Hebung de» TUrnbesuche» wurde 1867 die erste feste Riege gebildet; auch 1882 traten einige Mitglieder zu einer solchen Riege zusammen. Um den Mitgliedern Gelegenheit zum Baden und zur Erlernung de» Schwimmens zu geben, traf der Verein mit dem Be sitz« de» Elbbades ein Abkommen, da» den Turnern er mäßigte Preise einräumte. 1895 trat eine Turnerinnen- Abteilung in» Leben. Am ersten Turnabend beteiligten sich S4 Turnerinnen; die Beteiligung ließ aber Wied« nach und 1907 mußte die Abteilung wieder aufgelöst wer den. gm gleichen Jahre ging auch die Lrommlerriege ein; die Trommeln befinden sich ab« noch im Besitz« de» Verein» und werden bet passenden Gelegenheiten be nutzt. Um die jüngeren Mitglieder untereinander sich näher zu bringen und die Durnsache und da» Wandern mehr zu pflegen, wurde 1906 die Riege „Wacker" gegründet. 1910 bildete sich auch eine Kußballriege, die sehr eifrig spielt. Mit der Frage einer Aenderung de» Ver ein» namen» hatte der Verein sich 1909 zu befassen. Der Turnrat hatte vorgeschlagen, den DcreinSnamen „Schützen-Turnverein", dem mehrfach von fremden Tur nern eine falche Bedeutung beigelegt worden war, in „Allgemeinen Turnverein" umzuändern. Die General versammlung beschloß jedoch, de» alten Namen beizu behalten. An den Festen undVeranstaltungen des Kreises und Gaues nahm der Verein stets regen Anteil. Nach der Festschrift beteiligte er sich fast immer zahlreich an den Gauturnfesten und -TUrnfahrten, den Tolmbergseften, Krei-turnfesten, KretSturnfahrten und Kreisvorturnerturnen, ferner nahm « an zahlreichen Fahnenweihen, Jubiläum-festen und anderen Festlich keiten der Gauvereine teil und auch auf den meisten deutschen Turnfesten war er durch einig« Mitglieder ver treten. Und dft kehrten von den Gauturnsesten, -Turn- sahrten und Tolmbergseften Mitglieder und Zöglinge d«S Vereins mit dem schlichten Eich en kränz deS Siegers geschmückt heim. Ter Verein hat auch allein, oder in Gemeinschaft mit anderen Gauvereincn zahlreiche Turn fahrten und Turnmärsche unternommen. Die in Riesa abgehaltenen Gauturnfeste der Jahre 1874 und 1895 wurden vom Schützen-Turnverein und dem Turnverein Riesa gemeinschaftlich vorbereitet. Während das Gau- turnsest im Jahre 1874 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 89 Thlr. 2 Gr. 6 Psg. abschnitt, den beide Vereine zu gleichen Teilen tragen mußten, ergab da» 1895 ab gehaltene Gauturnfest für beide Vereine einen schönen finanziellen Gewinn. "Noch höher als dieser aber wird von den Vereinen der bedeutende ideelle Erfolg deS Festes veranschlagt tvorden sein; denn dieses nahm bet herrlichem Wetter und gutem Besuch den gelungensten Verlauf. Ueber 800 TUrner nahmen an diesem Fest teil. Beide Vereine hätten e» gern gesehen, wenn als Ort für das im Jahre 1914 stattfindende Gauturnfest Wied« Riesa bestimmt worden wäre. Der Gautag entjchieo sich jedoch für Mühlberg. Die SO jährige Wiederkehr des TvdeStageS Turnvater Jähn» im Jähre 1902 wurde von» Schützen-TUrnverein und dem Turnverein Riesa durch «ine gemeinschaftliche Gedächtnisfeier begangen. IM Jahre 1908 wurde von den beiden hiesigen Turn vereinen zur Wahrnehmung der örtlichen turnerischen Interessen «in Sechser-Ausschuß in» Leben ge rufen, dessen Wirken sich bereit» im Jähre 1909 auch »ach außen hin wahrnehmen ließ. ES wurde in diesem Jahre ein gemeinschaftliche» Schauturnen der »eiben Vereine im Stadtpark abgehalten, dem 1911 ein weiteres folgte. Diese turnerischen Veranstaltungen ver liefen zur vollen Zufriedenheit. An dem SO jährigen Ber- ein-jubiläum des Turnverein» Riesa beteiligte sich der Schützen-Turnverein sehr zahlreich. Ter Schützen-TUrnverein zählte am 1. Jänuar 1913 178 Mitglieder und 20 Zöglinge. Von den Mitgliedern beteiligten sich 70 am TUrnen. Der Verein hatte damit am 1. Januar d». I» die höchste Mitgliederzahl seit seinem Bestehen erreicht, während die höchste Zahl der turnenden Mitglied« da» Jahr 190» mit 109 aufweist, 1695 waren e» 106, 1894 104. Am 1. Juli 1918 zählte der Verein 199 Vereinsangehörige u. zwar 2 Ehrenturn- ratSmitglieder, 2 Ehrenmitglied«, 170 Mitglieder und 25 Zöglinge. Die Bereinökasse wie» Ende 1912 einen Be stand von 1646,27 Mark aus ; der Bestand der Lurn- baklenbaukasse betrug, wie schon erwähnt, 2284,40 Mk. Vorsitzender deS Verein» ist gegenwärtig Herr Buch halter OSear Mangler. Au» dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß der Ver ein in den 50 Jahren seine» Bestehen» reiche turnerische Arbeit geleistet hat. Möge « auch in Zukunft mit Freudigkeit und turnerischem Geiste an die Lösung der ihm gestellten Aufgaben Herangehen und ihm hierbei da» Vertrauen und die Unterstützung der Einwohner schaft nicht fehlen. 1890. Ostern Kreistag in Glaucha« vertreten durch Thiele u«d Hicktthier-Oschatz und Leonhardt-Aroßenhain. 20. April Gautag in Oschatz. Am 30. April «hält der Gau vom Kgl. Hau»ministerium eine ErinnnerungSdenkmünze an da» 800 jährige Wettin-Jubiläum. 29. Jun Gauturnfahrt nach Schilda«; 120 Teilnehm«. 25. August Anstatt de» Turnvereins Großenhain (Mitbegründ« ve» Gaue») an» dem Niederelbegau. 1891. Am 1. März wird der Turnverein Gröba in den Gau ausgenommen. Zu Ostern beteiligten sich an dem votturnerlehrgcmg in Dresden Gchvnig-Wusdruff, Richt«- Dahlen, Hermann-Luppa. Am 7. Juni große Turnfahrt d« Dresdner und Leipzig« Turn« nach dem Wermsdorf- HubertuSburg« Forst. Daran beteiligten sich 151 Turn« aus dem Niederelbegau. Am 12. und 13. Juli Gautürnfest in Mühlberg. Am 30. August beteiligten sich 34 Vorturn« au» dem Niederelbegau am 1. sächsischen Kreisvorturner turnen in Döbeln. Am 23. September veranstalteten mehrer« Ga »vereine eine Theodor Körner-Feier aus Anlaß de» 100 jährigen Geburtstage» des Helden von Leier und Schwert. O 1892. Am 19. April KreiSturntag in Wurzen. Der Gau ist durch Thiele und Stein-Oschatz vertreten. Am 24. April Gautag in Strehla. Turnlehrer Hauffe-Riesa wird zum Stellvertreter de» Gauturnwart» gewählt. 19. Juni Gauturnfahrt nach Ostrau und durch» Jahnatal (106 Teil nehmer). 1893. Zu Ostern beteiligten sich Künzel-Riesa und Apelt-Mühlberg am Votturnerlehrgang in Dresden. 30. April Gautag in Oschatz. Lichtenberg-Mühlberg scheidet au- dem Gauturnrat und tritt an seine Stelle Tümmler-Herzberg. 16. Juli Gauturnfest in Herzberg. 17. Oktober scheidet d« Turnverein Schildan au» dem Gau. Ende 1893 werden die Vereine Nünchritz und Gröditz in den Niederelbegau ausgenommen. 1894. 26. und 27. März KreiSturntag in Kirchberg. D« Ga»l wird durch Thiele und Hickethier-Öschatz vertreten. 24. April Gautag in Dahlen. D« stellvertretende Gauturn wart «hält Sitz und Stimme im Gauturnrat. 10. Juni Weihe der RuhmeShalle in Freyburg a. U. zur Erinnerung an den Begründ« der Deutschen Turnerei, Turnvater Jahn. Der Gau ist bei d« Feier durch Thiele und Hickcthier-Oschatz vertreten. 24. Juni Gauturnfahrt nach Diesbar (228 Teil nehmer). 21. bis 25. Juli 7. Deutsches Turnfest in Breslau. Aus dem Gaue beteiligten sich die Vereine Oschatz,. Riesa, Strehla, Wermsdorf (Eichenkranz) und Gröba. 2. Dezember wird der Turnverein Frauenhain in den Gau ausgenommen. 1895. Mit Beginn deS JahreS wird das Kreisblatt „Der Turn« anS Sachsen" eingeführt und vom Gau ge halten. Ostern Vorturnerlehrgang in Dresden. Risse-Gröba nimmt daran teil. Im Juli Deutscher Turntag in Eßlingen mit Enthüllung des Theodor Georgi-Denkmals, von deut schen Turnern gestiftet. Thiele-Oschatz vertritt dabei den Gau. 2. Juni wird der Turnverein Weida ausgenommen. 23. Juni, 20. Gauturnfest in Riesa. 1896. 7. April 15. Kreistag in Burgstädt. Thiele und Hickethi« vertreten den Gau. 26. April Gaütag in Gröditz. ES werden die Bezirksvorturnerstunden im Gau cingeführt. 28. Juni Gauturnfahrt nach Wermsdorf. 13. August Auf nahme des Turnvereins Bobersen. Ende 1896 tritt der Turnverein Frauenhain wieder aus dem Gau. 1807. 14. Februar Gautag in Gröba. Hickethi« legt aus Gesundheitsrücksichten sein GanturnwartSamt nieder. An dessen Stelle wird Hauffe gewählt. Hickethi« wird Ehren mitglied des Gauturnrats. 20. Juni Gauturnsahrt nach dem Neudnitzforste. 1. Juli tritt der Turnverein Wilsdruff, der den Gau mit gründete, infolge sein« ungünstigen Lage aus dem Gau. 18.—20. Juli 2. Kreistnrnfest in Plauen. Am Turnen beteiligten sich 28 Turner aus dem Gau. Diesem Feste wohnte auch der hochselige König Albert bei. 1898. glso 10 Jahre nach der 25 jährigen Jubel feier hatte der Niederelbegau 19 Vereine mit 1764 Vereins angehörigen, davon 921 praktische Turner, darunter 236 Zög linge. 20. Februar Gautag in Lommatzsch. ES sollen künftig im Gau 2 Gauvorturner- und 3 Bezirksvorturner stunden abgehalten werden. Dem Gauturnwart wird ein technischer Ausschuß beigegeben. Ostern KreiSturntag in Oederan. Thiele und Hauffe vertreten den Gau. Dem Kreisvertreter Bier wird in Anerkennung seiner großen Ver dienste um den 14. Turnkreis eine Ehrengabe von über 8000 Mark zugewendet. 19. Juni Gauturnfest in Lommatzsch. 23. bis 26. Juli 9. Deutsches Turnfest in Hamburg. Der Gau ist durch ca. SO Turner vertreten. 1899. 19. Februar Gautag in Oschatz. Ostern Lehr gang für Turnwarte und Vorturner. Es nahm daran teil Lindhorst-Mühlberg. 25. Juni Gauturnfahrt nach Sornzig. Ende Juli Deutscher Turntag in Naumburg a. S. Thiele vertritt dabei den Gau. Der sächsische Turnkrei» hat künf tig zwei Vntreter im Deutschen TurnauSschuß sitzen. Der Besitzer der Deutschen Turnzeitung schenkt diese Zeitung der Deutschen Turnerschaft. 1900. Bei Beginn des Jahre», werden die Turnvereine Gohli» und Lommatzsch (Frisch auf) in den Gau ausgenommen. 25. Februar Gautag in Riesa. 18. April 17. KreiSturntag in Hohenstein-Ernstthal. Vertreter: Thiele und Hauffe. Am 26. April starb der treuverdiente vormalige Gauturnwart Moritz Hickethi« in Oschatz. Verschiedene Abordnungen au» dem Gau erwiesen ihm die letzte Ehre. Im Juli 2. Kreis- Vorturnerturnen in Meißen. Beteiligung au» dem Gau 45 Vorturner. 8. Juli 22. Gauturnfest in Oschatz. 27. Sep tember 50 Jahrfein der Kgl. Turnlehrerbildungsanstalt ul Dresden. Der Gau war durch eine Abordnung vertreten. 1901. Am 22. Januar tritt d« Turnverein Gröditz au» dem Gau. 8. März Gautag in Strehla. Ostern Bor turnerlehrgang. Helbig-Lommatzsch besucht ihn. 80. Juni Gauturnfahrt nach Stauchitz. 1902. Turnverein Kreischa wird ausgenommen. Ostern 18. KreiSturntag in Zschopau. Bettreter: Thiele und Richter- Oschatz. 13. Juli 23. Gauturnfest in Mügeln. 24. August 3. Kreisturnfahrt nach dem Scheergrund Gruppe 3. 15. Ok tober Feierlichkeiten zur 50 jährigen Wiederkekr de» Tod«», tage» de» Altmeister» Jahn. Et»«« r« Geschichte «S Rtetzerewe-rm»gimei». D« do» Kallenberg, Georgi und Götz auögegangeue Nus zur Sammlung an da» turnend« Deutschland vereinigt« iui Jahr« 1860 üb« 1K00 Turn« Deutschland» in Loburg zum 1. Deutschen Turnfest, wobei gleichzeitig die Organisa tion d« Deutschen Tnrnerschaft vorgenommen wurde. Eine Hauptbedinauna dies« Organisation war die Einteilung de» turnenden Deutschland» in Kreise und Gaue. Da» Königreich Sachsen bildete von nun an in dem großen Deutschen Turn- verband« dm XIV. Deutsch«! Turnkrei». Innerhalb d« Grenzen diese» Kreises entstanden wiederum Gaue und auf diese Weise auch der Niederelbegau. Nachdem bereit» vorher und insbesondere am 15. Fe bruar 1863 in Großenhain zwischen verschiedenen Nachbar. Turnvereinen vertranliche Besprechungen stattgefunden hatten, wurden am 14. Juni 1863 gelegentlich de» in Großenhain stattgefundenen Turnfeste» Verhandlungen gepflogen, die unter dm Turnvereinen Meißen (Concordia), Großenhain, Lommatzsch, Oschatz und Riesa die mdgültige Gründung de» Nird««lbe-Turngaue» zur Folge hatte. Den Nachbarver einen wurde der Beitritt offen gelassen und so geschah es, daß alsbald nachdem die Gründung bekannt geworden, die Turnvereine Dahlen, Elsterwerda, Mügeln, Ortrand, Radeburg, Strehla, Wermsdorf, und Wilsdruff diesem bei traten. Al» Hauptzweck dieses Verbände» wurde Förderung echt turnerischen LebmS und Strebens innerhalb deS Bun des durch gegenseitige Anregung, insbesondere durch ein all jährlich abzuhaltendrS Gau-Turnfest, bestehend in Tnrntag, Schau- und Wetturnen sämtlich« Vereine hingestellt. Der Turnverein Oschatz wurde mit der Ausarbeitung eine» Gau statut» betraut und legte auch alsbald ein aus 6 Paragraphen bestehendes Grundgesetz vor. Die Leitung des GaueS war in die Hände eines soge nannten Vorortes gelegt, dn alle Jahre wechseln und wenn irgend tunlich, zugleich den Festort bilden sollte. Großenhain begann den Reigen, Oschatz und Meißen folgten. In den Jahren 1866 bis 1868 fanden teils wegen politischer, teils lokaler Verhältnisse Gauturnfeste nicht statt, dagegen nahnien die sogenannten Gautage ihren regelmäßigen Anlauf. Hier bei beschäftigte sich namentlich d« Gau mit ein« zeitgemä ßeren Organisation dn Vorturnertage, Ausbildung der Gau vorturner überhaupt und längeren Beratung einer Petition wegen Einführung deS obligatorischen TnrnenS in den Volks schulen. 1869 fand da» Gauturnfest in Dahlen und 1870 das selbe in Mügeln statt. Die erste statistische Zusammenstellung nn Gau läßt sich an» dem Jahre 1869 nachweisen. ES ge hörten zu dieser Zeit 11 Vereine dem Gau an. Verzeichnet wurden 1004 Mitglieder, darunter 492 praktische Turner. Im Jahre 1870 wurde ein neues Grundgesetz aufgestellt. Im Laufe der 70« Jahre fanden sich die Gaugenossen zu ihren VerbandSfesten in Wilsdruff, Strehla, Riesa, Lieben werda, Großenhain, Herzberg und Mühlberg zusammen, auch die Deutschen Turntaae in Bonn und Dresden wurden seitens deS Niederelbegaue» beschickt. Der Gau hatte sich inzwischen durch den Beitritt deS SchützcnturnvereinS Riesa und der Turnvereine Herzberg, Liebenwerda und Mühlberg vergrößert, auch brachte da» Jahr 1877 für den Gau insofern etwas sehr Bemerkenswertes, als derselbe an die gründliche Um arbeitung sein« Satzungen ging. Dieselben mußten dem beim Dresdner Turntag beschlossenen Grundgesetz der Deut schen Turnrrsckast und den Kreis-Satzungen angepaßt werden und wurde außerdem noch eine Geschäftsordnung, sowie gest und Wetturnordnung geschaffen. Diese Satzungen fanden bei dem am 15. April 1877 zu Herzberg stattgehabten Gautag ihre Genehmigung und Bestätigung. Von nun an lag die Leitung in den Händen deS GauturnrateS, dem wiederum der Gauvertreter Vorstand. Diese Einrichtung die allenthalben existiert, hat sich nicht nur bewährt, sondern hat überhaupt ein ganz neues, frisch pulsierendes Leben in den Gau gebracht. Der erste Gauturnrat, der beim Herzberg« Turntaa gewählt wurde, bestand aus folgenden Turngenossen: RatSreglstrator Leonhardt-Großenhain als Gauvertreter und Turnlehrer Wagner-Großenhain als Gauturnwart, außerdem noch aus den 4 Beisitzern Eule-Herzberg, Hoppe- Liebenwerda, Schmalkuß-Mühlberg und Thiele-Oschatz. Da» Jahr 1878 brachte den sächsischen Turntag in Chemnitz und weit« die Feier deS 100 jähriaen Geburtstage» des Begrün der» d« Deutschen Turnkunst, de» Altmeister» Friedrich Ludwig Jahn. Beide Anlässe wurden vom Gau beschickt bezw. aefeiert. Auch die beiden nächstfolgenden Deutschen Turnfeste Frankfurt a. M. und Dresden wurden von den Gaugenoffen znm Teil in groß« Anzahl besucht. Während der Jahre 1880 bi» 1886 fanden in Zmräumen von 2 Jahren die Gauturnfeste in Lommatzsch, Oschatz, Mügeln und Dahlen statt. Im Jahre 1881 übernahm anstelle WagnerS-Großen- Hain d« Turnlehrer Hickethier-Oschatz als Gauturnwart die vraktische Leitung de» GaueS, während das Jahr 1883 in der Person de» Gauvertreter» gleichfalls einen Wechsel brachte, insofern al» anstelle de- um den Gau sich aan» besonder verdient gemachten GauvettreterS Leonhardt-Großenhain dn noch heute amtierende Ehrengauvertret« Thiele-Oschatz trat. Im Jahre 1888 konnte der Gau auf ein 25 jährige» Bestehen zurückblicken. Diese Tatsache wurde gelegentlich de» am 9. unv 10. Juni 1888 in Strehla stattgefunvenen Gau turnfeste» besonder» hervorgehoben und der Gaugründung ehrend und festlich gedacht. Die weiteren 25 Jakre zeigen un» folgende» Bild: 1889. Am 7. April nimmt d« Gau da» verändert« Grundgesetz an. Am 19. Juli beteiligt sich d« Gau an d« Wettinfei« in Dresden, in»besond«e am Huldigung-zuae durch den Gauvettret« und 2 Vorturner (Meißner-Großenhain und Händel-Mühlberg) und acht Fahnen-Abordnunacn. Am 30. Juni unternahm der Gau eine Turnfahtt durch das ro mantische Saubachtal nach Wilsdruff und am 6. Deutschen Turnfest in München beteiligten sich 63 Gaugenoffen. Der Turnverein von 1862 in Oschatz stellte beim Musterriegen turnen in München «ine AlterSriege unter Vorturner Hennen, die mit d« Zensur „vorzüglich" abschnitt.