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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191308309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-30
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1913
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deutsch« Vaterlande« Wohl -««eckt werd«, dl« fl« in da» Manne«, und Frauenalter n«U htnetnntwwt, da» ist der Zweck der Jahrhunderts,t«; t» diese« Hinsicht soll st« eia .Volkasest* werden. Vlögen an dtose» festlichen Daßasta- mal all« sonst sa «ntfchi«do» dotanton nach di« Geist» nennenden Soudsritttsmsi« schnwitz«; «»«« stch »I« «v». «Stig di« Hand mtch«n tn d«m s«st« Will«n. an« d«m dankbaren Gedanken an dl« >rvh« Z«it »ar 100 Fahr« etwa» Nacht«» sttr di« G«,«n»art nutz Jnknnft »u l«r»«n; — mag dies« national« Festster dm Vornmrs «ine» Ge« schicht»schr«ib«r» g«g«n un» Deutsch« widerlegen: ,Di« Ge» schicht« lehrt, daß man au« der Geschichte nicht» lernt." — Möge Suherlich und tnnerlich ein sonnig«, Himmel itb«r dem diese» Jahr einzigartig bedeutung»voll«n 2. September walten und un« alle nachhaltig «rwllrmeni — Und «un srisch und sreudig aus zu diesem ,Poll»f»ft«"l —* In dem Inzeigenteil der heutigen Nummer er. sucht der Vorstand de« Rabatispar-Verein» ». v. sein« Mit. glieder, anläßlich der Huadertsahrseier dt« Geschäst«. läd «n am nächsten Diendtag um 2 Uhr nachmittag» zu sch liehen und da« Personal zu den Feierlichkeiten zu be urlauben. Der Vitt« de« verein« an di« Einwohnerschaft von Ries« und Umgegend, sein Vorhaben zn unterstützen m>d dt« Einkäufe am DimRag bi« nachmittag 2 Uhr zu besorgen, möchten wir un« »oll anschliehen. —* In seiner gestrigen Sitzung unter dem Vorsitz de» Kreishauptmann« v. Oppen beschloß der KreiSauS- schuß die Befürwortung zweier Darlehnsgesuche der Städte Riesa und Pirna. Beide Städte baten um die Genehmigung eine» Darlehen» von je 210000 Mark. Riesa will mit dieser Summ« zweite Hypotheken für Häuser mit mittleren und kleinen Wohnungen begeben, Pirna die Kosten der Kasernenbauten bestreiten. Tie Sparkassen der beiden Städte wollen diese Summen gegenseitig hergeben, nämlich Riesa für Pirna und um- gekehrt. Gegen die Errichtung eine» yubiläum»stipen- dium» für studierende der Akademie der bildenden Künste anläßlich de» 150 jährigen Bestehen» dieser An- stalt durch die Stadt Dresden bestanden gleichfalls keine Bedenken. Ebenso wurde die Einführung einer Waren- Haussteuer in Freiberg nach dem Satze von 8 Prozent ge nehmigt. —* Ter September, der Herbstmonat, ist ge kommen. Er hat seinen Namen von dem lateinischen Zahlworts septem, zu deutsch sieben, da er nach dem vltrömischen Kalender nicht der neunte, sondern der siebente Monat des Jahres war. Wenn der September auch häufig noch schöne, sonnig-warme Tage bringt, so spüren wir doch recht deutlich an der verringerten Vegetation und dem beginnenden Fallen der Blätter, daß der Sommer nun zur Neige geht, und wir müssen jetzt für jeden heiteren Tag dankbar sein; denn immer seltener werden die freundlichen Sonnenblicke. Ter Wend senkt sich schon zwei Stunden früher hernieder al» zur Zeit von Sommers Anfang, und auf die warmen Mittagstunden folgt nach Sonnenuntergang eiue merk liche Abkühlung. Die Zeit vergeht. So schön auch der Disch der Natur gedeckt jein mag, einmal wird er doch abgeräumt, bis zuletzt die Gläser süßen MvsteS aneinander klingen, Drost und Vergessen spendend dem Wanders mann, über dessen Haupt der letzte Vogelzug nach dem Süden streicht. Dem Sandmann ist ein feuchter Sep tember willkommen; denn in den alten Bauernregeln heißt , An Septemberregen Für Saaten und Reben' Ist dem Bauer gelegen. Der Sepremöer ist der eigentliche Monar der Obsternre. Birnen, Pflaumen, Aepfel und Nüsse werden gepflückt, von den Feldern her aber kommen die Wagen mit Rüben und Kraut, und die Vorratskammern füllen sich. Hier und da steigt noch eine Lerche inL Blaue empor, Und Papierdrachen segeln in den Lüften. Eine Lust ist tz» jetzt, bei mildem Sonnenschein über da- bunt auf leuchtende Gelände zu wandern. Auf der Wiese blüht die krokusartige, lilafarbene Herbstzeitlose. IM Garten er blüht die letzte Rose, und Georginen, Sonnenblumen, Malven und Astern, «in paar letzte Reseden und Ringel blumen suchen den Blumenflor zu erhalten. Hier und da zeigt sich auch wohl noch ein bunter Schmetterling und ein Mückenschwarm. Für uns Deutsche ist der Sep tember in neuerer Zeit von besonderer Bedeutung ge- worden; denn der 2. September, der Sedantag, erinnert uns jahraus jahrein an eine große Zeit in Deutsch land» Geschichte. —83 Auf der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu Mktz sprach Weihbischof Hähling von Lanzenauer über „die deutschen Katholiken und ihre Glau- LenSbrüder in der Diaspora." — Dabei führte er auS: ,fFm Königreich Sachsen sind 3465 katholische Kinder ohne katholischen Religionsunterricht und dabei müssen, was da» Schlimmste ist, Kinder, die bi» zum 12. Jahre Deinen katholischen Religionsunterricht genossen haben, In Sachsen protestantisch werden, auch wenn Vater Und Mutter katholisch find." — Gegen diese Behauptung de» Weihbischofs von Lanzenauer hatte der „Dresdner Nnzeiger" Stellung genommen und die Behauptung für unwahr erklärt und gleichzeitig die sächsische Regie- rung aufgefordert, gegen die bischöflichen Ausführungen Front zu machen. — Tie katholische „Sächsische Volkr- zettung" bestätigt jedoch die bischöflichen Behauptungen Und erklärt, daß im Königreiche Sachsen katholische Kin der, auch wenn sie ausschließlich katholisch« Eltern hät ten, unter gewissen VorauSseipmgen nach dem säch sischen Schulgesetze evangelisch werden müßten, ohne daß Eltern oder Kinder daran etwa» ändern könnten. —" Unter den diesjährigen Einnahmen de« Königlich Lächstschen Mili1ärv,r«t»»b»ude»b«find,n sich u.a. folgend«: 21144,60 Mark vlitgliederbeiiräge, 2400 Mark Geschenk de» König«, 4878,86 Mark vom Verlag de« »Kamerad", 8204 Mark vom Militärledenloerficherung«- verein, 50822 Mark Reingewinn der vund»»l»twri«. Unter dm^Au«ga»en erscheinen «. 48VS Mw* au« der MU Helm-Nugufia-Etiftung für 2S3 Witwen und Walten, 18SO Matt au» d«r Wettlnjublläuma-Etlftung für 82 Kam«. «Heu, EMG Mark au» der König Elöert^tiftung für 128 Kameraden, 400 Mark ErzlchuugU«ihilf»a au« der Larola. Gtlftavg, 710 Mark Unwrstützuug au» der König Georg. Gttflung für 26 Kamerad«, 1212 Mark für den «rdstt»- nachnwi». — von «l««r Kart»ff«1IrauIH«lt wird au» Glihtnee» »«richtet. In de» Kartoffelfeldern in West, bvhmen macht sich da« recht unliebsam« vorkommni« de- merkbar, daß viel« Kartoffelstaude«, dl« auf manchen Feldern noch in schönster vlüte stehen, plötzlich zu vergilben an- fangen und absterb«. Ma« steht Felder, wo da« Kar. toffelkraut ganz verschwindet, wa« sonst erst im Spätherbst «lntritt. Mit dem «bsterben de« Kartoffelkraut« ist auch «ine nachteilig« Veränderung tn den Knollen bemerk bar, welch« schwarz« Flecken erhalten und dadurch ungenieß bar werden. Man hielt dies« Erkrankung der Kartoffeln anfänglich für die Fäule, welche ja tn nasser Zett sich bet den Knollengewächsen gewöhnlich einstellt. Doch bei näherer Untersuchung zeigten sich von der Fäule ganz abweichende Erscheinungen. E» wird die begründete Vermutung ge. hegt, daß dl« Kartoffelkrankheit durch fremde Kartoffeln, insbesondere au» Galizien, eingeschleppt worden ist. E« wird notwendig sein, di« entsprechenden BorbeugungSmaß. nahmen zu treffen. Hoffentlich kommt diese Krankheit nicht auch zu un«. — Für die am 1. und 2. September stattfindende LandeSreiseSr. Majestät de» König» ist folgen de» Programm ausgestellt: Der Königliche Sonderzug trifft Montag vormittag S Uhr 37 Minuten in Hohenstein- Ernstthal ein. Mittel» Automobil« wird der König nach Oberlungwitz, Gex»dorf. Lugau, OelLnltz, Hohndorf, Röblitz. Lichtenstein, Callnberg, Kuhschnappel, Callenberg und Waldendorf weiterfahren. In all diesen Orten wird Se. Majestät kurze Zeit verweilen, um die Huldigungen der Einwohnerschaft und der Spitzen der Ve. Hörden entgrgrnzunehmen. In Waldenburg wird Nacht- quartier genommen. Am 2. September verläßt Se. Maje- stät gegen 9 Uhr vormittag» Waldenburg und besucht im welteren verlaufe der Landetreise zunächst Falken, begibt sich sodann über da« zu Dachsen-Altenburg gehörige Ruß- darf nach Obersrohna und hierauf nach Simbach. Don Simbach geht die Autofahrt um I Uhr weiter nach Kändler, RÜHrtdorf, WtttgenSdorf, Draisdorf, Glösa und Th emnttz. Di« Ankunft de« Königs bet der Küwald- schänke in Chemnitz ist für 3 Uhr vorgesehen. Der Monarch wird hier den anläßlich de« Kornblumentages geplanten Korso an sich vorüberziehen lassen und dann die Front der ebendort ausgestellte» Veteranen abschreiten. Hiernach begibt sich der König im Automobil nach dem Chemnitzer Haupt bahnhof, um mittel« Sonderzuge» um 3 Uhr 45 Minuten nach Dresden zuriickzureisen. — Am 30. August wird tn MüdlSdorf bei Lichten- berg (Erzgebirge) «ine milder Posthilfstelle ver einigt« Delegraphenanstalt und öffentliche Fern- sprechstelle in Wirksamkeit treten. Die neue Telegraphen- anstalt führt im Telegrammverkehr die Bezeichnung Müdi-dorf und ist Unfallstelle. — Der Oberst a. D. Arndt Christoph von Egidy, Ftdeikemmißherr auf Naundorf bei Moritzburg, der Senior seine« Geschlecht», begeht am 2. September seinen 75. Geburtstag. Zuletzt befehligte er bis 1890 daS 2. Grenadierregiment Nr. 101 tn Dresden, dessen Chef der Kaiser ist. —* Wie seinerzeit gemeldet wurde, hatte die Handelskammer zu Dresden eine Erhebung über den Umfang und die Art der durch di« Kaisermanöver 1912 verursachten Störungen deS Güterverkehr« veranstaltet. Ueber das Ergebnis dieser Er örterungen erstattete die Kammer dem Ministerium folgenden Be richt: Die Störungen des Güterverkehrs durch die Herbstmanöver von 1S12, über die daS Kgl. Ministerium in der Verordnung vom S. Juli ds. IS. nähere Auskunft wünscht, sind auch in unserem Bezirke beobachtet worden. Die Störungen betrafen in erster Reihe die vom Manöver selbst berührten Stationen, also etwa die Stationen der Linien DreSden-Riesa-Leipzig, Dresden-Döbeln- Leivzig, Riesa-Chemnitz, Vroßbothen-Wurzen, und die übrigen Linien des Bezirks, namentlich aber die Stationen Riesa und Um gebung. Die Stationen östlich der Elbe sowie die weiteren Strecken nach Böhmen, Schlesien usw. waren jedoch auch in Mitleidenschaft gezogen. Schon vor und während de» Manövers kam es an einzelnen Stationen zu kleinen Verkehrsstörungen; es fehlte an der nötigen Anzahl Güterwagen. Die Hauptschwierigkeit setzte jedoch mit der Rückbeförderung der Truppen ein. In dieser Zeit wurden fast alle Stationen de» Manövergeländes während einiger Tage gänzlich für den Güterverkehr gesperrt. Die Sperre betraf sowohl den Stückgut- wie den WaaenladungSverkehr, dauerte für diesen jedoch meistens länger als für jenen. Während nun an den vom Manöver weniger berührten Stationen der Verkehr bald wieder in dir gewohnten Bahnen zurückkehrte, dauert« die Stockung auf den anderen Stationen, namentlich in Riesa, bedeutend länger. Da die Gütermassen sich gestaut hatten und die Bahn höfe mit Güterwagen vollgestopft waren, war eine große Un- ordnung eingerissen. Zugleich setzte zu dieser Zeit schon die übliche BrrkrhrSsteigerung de« Herbstgeschäfte« ein, so daß in Riesa wenigsten» die Stockung bi» Ende Oktober fortdauerte. Von den übrigen Stationen jener Gegend wird uns berichtet, daß sie die Folgen de» Manöver» zum Teil bi» S oder 4 Wochen hinterher noch gespürt hätten. Die Störungen bestanden beim Versand vornehmlich darin, daß e» an Güterwagen mangelte. E» wurde ost nur «tn Drittel und weniger der angeforderten Wagen gestellt. Dt« absendenden Firmen kamen dadurch in di« unangenehmsten Schwierigkeiten. Wenn die Wagen dann beladen waren, blieben sie viel zu lange unterweg«. von EoSwig bi« Dresden (11 dm) blieb die Ware z. v. s Lage unterweg», sonst 1—2 Tage. Ver spätungen Li« zu 14 Tagen und mehr waren häufig, solche von wenigen Tagen die Regel. Die Firmen hatten deshalb unangenehme Auseinandersetzungen mit ihren Abnehmern, manche Ware wurde wegen zu spater Lieferung zurückgeschtckt, Ausfuhrgüter erreichten ihre SchtffSanschlüfle in Hamburg nicht usw. Wenn auch die Eisenbahnverwaltung die Fracht für zurückgesandt« Güter und den Schaden für Verspätungen meisten» ersetzte, so fanden die ge schädigten Betriebe doch keinen Ausgleich für den durch die Steigerung der Berwaltung»kost«n verursachten mittelbaren Schaden und kein« Entschädigung für die Streitigkeiten mit den Ab nehmern usw. Aehnlich lagen die Verhältnisse beim Empfang und Umschlagsverkehr. Mit Verspätungen trafen die Güter ein, dann fehlte e« an Entladegelegenheiten, da einzelne Bahnhöfe mit Güterwagen völlig verstopft waren, so daß oaS Rangieren unmöglich war. Namentlich wird dirS vom Riesaer und Dresdner Slbumschlag berichtet, aber auch von den Dresdner Güterbahnhöftn, namentlich im Verkehr zum König Albert-Hafen, vagen, dir später eintrafen, wurden eher entladen al« lang« Zeit vorher anarkommenr, einzelne Wagen kamen versehentlich auf entlegene Abstellgleise, wo ft, tage-, oft wochenlang vergessen stehen blieben. Da« Lauchhammerwerk In Riesa mit 2000 Arbeitern mußt, z. v. 2 Tage still liegen, well e« die nötigen Kohlen nicht hrretnbekommen konnte. Die Binnen schiffahrt hatte unter dieser Verhältnisse» «beifall» sehr zu leiden. An de« Umschlagsplätze« konnten di, Schiff« nicht gelöscht ««den, da e» an Güterwagen fehlt«. Di« van d«r Eisenbahn angelieferten Waren wurden mit groß«« Verzögerungen und derart stoßweise gelteftrt, daß da« Personal lange Ze« «ar nicht« zu tun hatte, dann wieder nur mit Ueberstunden den plötzlich«» Andrang bewältige» konnte. Ein« Entlastung de« Bahnverkehr« durch die Binnenschiffahrt war deshalb kaum möglich. Trotz alledem wird von fast allen unseren Berichterstattern anerkatMt, daß die Bahn verwaltung sich bemüht hat, di« Störungen zu vermeiden aber zu mildern. Namentlich an den weniger berührten Stationen war «» den Firmen möglich, durch rechtzeitige» Disponieren die wenigen Tage der gänzlichen Sperre ohne besonderen Schaden zu über winden, da die Sperre von der Bahnverwaltung den Beteiligten rechtzeitig bekannt gegeben worden war. Schwieriger waren di« Verhältnisse allerdings meisten« an den stärker in Mitleidenschaft gezogenen Stationen, jedoch dürfte bei derartigen großen Manövern «in« gänzliche Vermeidung der Verkehrsstörungen kaum zu erreichen sein. In Riesa war ein großer Teil der Schuld sicherlich aus die mißlichen BahnhofSverhältnisse zurückzuführrn, deren beschleunigte Aenderuna von der König!. Generaldirektion zugesagt worden ist. Von Handel und Industrie würde e» aber auf jeden Fall lebhaft begrüßt werden, wenn Untersuchungen «in» geleitet würden, wie in solchen Ausnahmezeiten, wie e« di« Herbst manöver 1912 waren, die geschilderten Verkehrsstörungen noch mehr gemildert werden könnten. Besondere Vorschläge hierzu können wir allerdings zunächst nicht machen. Eine vermehrte Beschaffung von Güterwagen würde jedenfalls zum Vorteil sein. Von. einer unserer GewährSstrmrn wirb vorgeschlagen, vielleicht die Truppenverladungen mehr al» bisher an kleinen Stationen vorzunehmen. Die Prüfung dieses Vorschläge» entzieht sich jedoch unserer Beurteilung. — Nach dem sächsischen Jagdgesetz beginnt mit dem 1. Sep ie m b e r wieder die Abschußzeit für weibliche« Edel- und Damwild und für die Kälber der beiden Hochwildarten. Auch können wieder Hähne von Auer», Birk- und Haselwild, Schnepfen, sowie Wachteln und Bekassinen geschaffen werden. Di« Jagd aus Rebhühner geht nun ebenfalls wieder auf. In der gesetzlichen Schonzeit stehen dann noch die Hasen, deren Jagd bei un» am I. Oktober beginnt, desgleichen Fasanen außerhalb der Fasanerien. Für weibliche Rehe dauert die Schonzeit bi» zum 15. Oktober, für KrammetSvögel bi« zum 15. November. Di« Jagdkarten auf da« Jahr 19IS—14, welch« gelbe Farbe tragen, können bet den zuständigen Polizeibehörden jetzt schon gelöst werden. —* Zur Förderung der dargeldlosen Zahlungen nehmen bi« an Reichsbankplatzen befindlichen Po st an st alten außer Postschecks und Reichsbankscheck« auch Schecks auf Banken, An stalten, Genossenschaften und Sparkassen in Zahlung. Di« im Scheck als Bezogene genannte Bank usw. muß ihre Geschäftsstelle im Orte haben und ein Girokonto bei der Reichsbankstelle de» Orte« unterhalten. Schecks dieser Art sind verwendbar bei Ein zahlungen auf Postanweisungen und Zahlkarten, beim Einkäufe von Wertzeichen im Betrage von mindesten» 20 Mk., bei Entrichtung von Fernsprechgebühren, gestundeten Portobeträgen und Telegramm gebühren, Zeitungsgeld, Schließfachgebühren. Die eingelieferten Postanweisungen und Zahlkarten werden in diesem Falle von den Postanstalten abgesandt, sobald die Reichsbank den Betrag der Postkasse gutgeschrieben hat. Hat der Absender bei der Postanstall eine Sicherheit hinterlegt, so werden die cingeliefertcn Post anweisungen und Zahlkarten schon vorher abgesandt. Eine solche Sicherheitleistung wird jedoch von öffentlichen Behörden, Kassen und Anstalten sowie von Sparkassen der Kreise, Stadt- und Land gemeinden nicht beansprucht, wenn sie mit der Postanstalt «ine Verabredung über das ein für allemal zu beobachtende EinlteferungS- verfahren getroffen haben. — Auf die Eingabe einer Handelskammer hat das bayerische Verkehrsministerium geantwortet, daß der Verkehr mit Schlaf wagen dritter Klass« nur gemeinschaftlich mit den anderen deutschen Eisenbahnverwaltungen burchgesührt werden könne, daß die preußische Verwaltung aber mit Bestimmtheit sich gegen die Einführung solcher Wagen ausgesprochen habe. —* Eine besondere Anziehung wird die 17. Hauptversammlung de» Vereins stirSächsische Volkskunde, die am 6. und 7. September in Dresden stattfindet, zu verzeichnen haben, wird doch das Landesmuseum für Sächsische Volkskunst im historischen Jägerhof, dessen Umbau in der vorzüglichsten Weise gelungen ist, eröffnet und am 8. September der Oeffentlichkeit übergeben werden. Großenhain. Ein 18 jähriger Bauarbeiter aus der Umgegend von Dresden hatte in Elsterwerda ein Fahrrad gestohlen und war in der Richtung nach Großenhain davongefahren. Man setzte sofort die hie sige Polizei telephonisch in Kenntnis, und als der junge Mann ahnungslos in die Stadt einfuhr, wurde er fest genommen. Döbeln. Aus Anordnung des Kultusministeriums findet auch in diesem Jahre am hiesigen Realgymnasium mit höherer Landwirtschaftsschule ein vierwöchiger Lehr gang für Lehrer an ländlichen Fortbildungsschulen statt. Es nehmen 24 Lehrer aus allen Gegenden Sachsens daran teil. — Unterhalb des früher Glaußnitzerschen Jabrikgrundstücks wär der 3 Jahre alte Knabe Vörkel vom Muldenufer abgerutscht und von dem noch ziemlich hochgehenden Wasser fortgetrieben worden. Ter Knabe rümpfte bereits mit dem Lode, als im letzten Augen blick noch der Fabrikarbeiter Franz Müller von hier schnell entschlossen hinzusprang und den Knaben unter Einsetzung des eigener: Lebens den Fluten entriß. Dresden. Die Einführung de» schulärztlichen Tienstes wird von der Königlichen Amtshauptmann schaft Dresden-Altstadt geplant. Infolgedessen sand im Sitzungssaals der genannten Amtshauptmannschast unter dem Vorsitze des Herrn Regierungsrates Jähn eine Ver sammlung der Schuldirektoren und Schulleiter des Schul- inspektionsbezirkes Dresden 2 statt, in der Bezirksarzt Medizinalrat Tr. Thiersch über eine Besichtigung der Schulen des Bezirkes und die hierbei vorgefundenen Mängel berichtete. Herr Tr. Thiersch machte dann Vor- schlüge für eine einheitliche schulärztliche Organisatioa innerhalb de» gesamten Bezirkes, woran sich noch ein« kurze Aussprache anschloß. — Ter 8. Kompagnie 4. In fanterie-Regiments Nr. 103 sind von einem Offizier, der nicht genannt sein will, 300 Mark mit der Bestim mung überwiesen worden, die Zinsen alljährlich am Ge burtstage Sr. Majestät de» Königs einem bedürftigen Unteroffizier der Kompagnie auszuzahlen. — Aus der Wimmerschcn Stiftung kann vom 1. Oktober 1913 ab ein Benesizium, das aus einem Drittel der nach Abzug der Steuern und Verwaltungskosten verbleibenden Zinsen des Stiftungskapitals an 25000 Märk besteht, verliehen werden. Genußberechtigt sind bedürftige Lehrerinnen, die das 50. Lebensjahr erreicht und das Lehrfach zu ihrem Lebensberufe erwählt haben, auch wenn sie bei Er- reichung de» 50. Lebensjahre» als Lehrerinnen nicht mehr tätig sind. Bewerbung-gesuche sind bi» zum 30. September bet dem Ministerium de» Kultu» und öjßent-
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