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soll. Der Anirag Bebel spricht noch au«, daß jeder Ehegatte selbstständig verwaltet und verfügt über sek, eiugebrachte« »der i» der «he erworbene« verwöge», Abg. Freiherr v. Stuw« (ReichSP.) erblickt eine Herabwürdigung der Frau darin, wenn ihr bei Eingehung emer Ehr die Disposition über ihr Vermögen entzogen würde. Unter Uwständen könnten für die Frau traurige «onsrqurnzen daraus entstehen, wenn der Mann da« unbedingte verfügung-recht über das Brr- mögen der Frau erhalte. Eheverträge würden ohnehin nur fetten geschlossen, well die Eltern der Braut sich scheuten, beim zukünftigen Schwiegersohn durch ein solche« Ansinnen «nstoß zu erregen, «bg. Bebel (Soc.) «ar mit dem Bor- redner völlig einverstanden. Seh. Rath Planck hob hervor, r« handle sich nicht etwa um die Stellung der Frau unter die Vormundschaft, sondern darum, wie die ehrlichen Lasten am zweckmäßigsten getragen werden könnten. Unsere rechts geschichtliche Entwickelung gehe dahin, daß materiell zwar beioe Ehegatten in gleicher Weise zu den ehelichen Lasten beizu tragen hätten, formell aber der Mann die Last trage, wes halb ihm gewisse Rechte auf das Vermögen der Frau zu ständen. Diese deutsche Auffassung habe sich fast überall in Deutschland erhalten, «bg. Rickert (frs. Ver.) trat für den Antrag Stumm ein. Abg. Prinz zu Larolath (b. k. F.) meinte, das bestehende Recht habe viel Unheil angerichtet, «r bitte daher, den Antrag Stumm anzunrhmen. Geh. Rath Planck betonte, daß da« vermögen der Frau hier ebenso sicher gestellt sei wie bei der Gütertrennung. Abg. Conrad (südd. Volksp.) sprach sich für den Antrag Auer aus. Darauf wurden die Anträge Auer und Stumm abgelehnt. Weitere Abänderungsanträge lagen erst wieder vor bei dem Titel „Ehescheidung" 88 1551 ff. Abg. Munckel (frs. Volksp.) begründete einen Antrag Lenzmann zu 8 1551, als Schei dungsgründe und zwar al« schwere Verletzung der Pflichten eines Ehegatten nicht nur grobe Mißhandlung gelten zu lassen, sondern überhaupt Mißhandlungen sowie Beschimpfung, Ver leumdung und rechtswidrige Bedrohung. Abg. Bebel (Soc) vertrat einen Antrag Auer, den 8 1551 dahin zu fassen: Eine Ehe kann geschieden werden, wenn eine so tiefe Zer rüttung des ehelichen Lebens vorliegt, daß den Ehegatten die Fortsetzung der Ehe nicht zugemuthet werden kann. Auch soll eine Ehe auf Grund gegenseitiger Einwilligung beider Ehegatten geschieden werden. Die Anträge Lenzmann und Auer wurden indessen abgelehnt und 8 1551 in der Fassung der Kommission angenommen. Türkei. Auf Kreta haben in den letzten Tagen in den Bezirken Kyssamo, Selio, Sphakia, Rethymno, Aghio- Wassili und Milopotamos zahlreiche hartnäckige Scharmützel stattgefunden. Es scheint sich auf Kreta ein schonungsloser Guerilla-Krieg mit Grausamen Ausschreitung?« auf beide» Selle» zu entwickel», bei de« allerdings die Aufständisch«, »egen de« Riederbrenuen« ihrer Dörfer der stärker kideude Lhell sind. Abdullah Pascha Hal noch vier Bataillon« und Gebirgsartillerie verlangt. Die tzauptstellungen der Auf ständischen befinden sich zur Zeit in Kakodtki und Madara« im Sphakiotischen Gebirge. — Ueber die Bemühungen der Mächte, zu vermitteln und Ruhe zu stiften, meldet die Pariser „Agrnce Hava«": Die Uebereinstimmung zwischen de», Mächten betreff« der kretensischen Angelegenhellen ist in keiner Weise gestört. Entgegen gewissen Behauptungen ist e« ebenso un richtig, zu behaupten, daß England im Verein mit Deutsch land sich von diese« Concert der Mächte absondere, wie daß e« dir« im Verein mit Frankreich thue. In Bezug aus den Plan einer Vermittlung besteht die Uebereinstimmung aller Mächte fort. Südafrika. Ist den Londoner Berichten aus Süd afrika zu trauen, so herrscht in und um Salisbury Tumult und Aufruhr gefährlicher Art. Der „Daily Telegraph" meldet aus Pretoria vom Mittwoch, dort gehe das Gerücht, daß ein Angriff aus das Fort Salisbury stattgefunden habe, bei dem die Weißen schwere Verluste erlitte». Demselben Blatte wird aus Kimberley gemeldet, dort erhielten sich die Gerüchte, daß Salisbury eingenommen sei; fünfzig Mann in dem befestigten Lag-r sollen gelödtet und fürchterlich ver stümmelt und die Maximgeschütze zertrümmert worden sein. Eine directe Bestätigung der Nachricht liegt nicht vor. Aus Kapstadt berichtet ferner die „Times", das ganze Land um Salisbury sei im Aufstande begriffen. Man warte dort ängstlich auf Hilfe. Obgleich Salisbury befestigt sei, so seien doch viele außenliegende Plätze ungeschützt. Man nehme an, daß eine starke Abtheilunz von Reichstruppen bald dahin gesandt werden dürfte. Gesundheit-Pflege. Blaset nicht in die heißen Spei'en und Getränke der Kinder. Manche Mutter in ihrer Herzenseinfalt, mancher Dienstbote aus demselben Grunde oder aus Bequemlichkeit fröhnen der Unsitte, die heißen Speisen und Getränke dadurch zu kühlen, daß sie hineinblasen. Dieses Blasen ist ekelhaft; es kann unter Umständen aber auch gesundheitsschädlich wer den. Man stelle sich nur vor, wie beim Blasen der Speichel in Speise und Trank fliegt! Wie sehr dies der Fall ist, kann man sehen, wenn man einmal versuchsweise auf «ine blank geputzte Scheibe bläst. Daß der Speichel Unreinigkeiten, nicht gar selten auch Ansteckuna-keime enthält, wird wohl kein Mensch leugnen wollen. Das Kühlen der Speisen kann man auch auf andere, weniger gefährliche Art erzielen, z. B. wenn man sie ruhig an'« offene Feaster stellt »der da« Gefäß, do« die Speise» enthält, eine Zeit lang in ein größere« Sefäß «U kühle« Waffrr hiueiosetzt. Vor Alle« mögen sich die lieben Hausfrauen und geschätzten Köche und Köchin«» ein mal daran gewöhne«, die Suppen und andere Speise« erst dann «us den Tisch zu bringen, wen« sie eine Temperatur haben, bei der sie sofort genießbar sind. Kirchemrachrichte» für Rief«. Do«. 4 p. Trin. Borm. 8 Uhr Predigt. Nach«. 5 Uhr Bibel- und Betstunde. Mrchemrachrichterr für Griiba. Do« 4 p. Trin. Vor«. 8 Uhr Predigt (Matth. 7, 24—27), darauf Beichte und heilige« Abendmahl. Abend« 7 Uhr evang.-luther. Jünglingsverei». Mrchemrachrichterr für Zeithain und RSderaer. Dom. 4 p. Trin. Zeithai»: Spätkirche */,11 Uhr. Im Anschluß kirchliche Unterredung mit der confirmirten Jugend Rüde rau: Frühkirche 8 Uhr mit AbendmahlSseier. Beginn der heiligen Beichte >/,8 Uhr. — In Röderau Collecte für den Kirchenbau zu CunerSdorf. Mrchermachrichteu für Glanbitz «nd Zschaite». Dom. 4 p. Trin. Glaubttz: Frühkirche. — Zsch al ten: Spätkirche und im Anschluß Katechismus-Unterredung. Meteorologische«. «IlzethrUt von N. Nathan, Ohttlrr Barometerstand Mittag« 12 Uhr. Sehr trocken 770- Beständig schön Schön Wetter ^0- Veränderlich 750- Regen 'Winds Wei Regen 740- Stmm 730. Sa WM" kaursialuLell vsrrinso p. a.: bei täglicher Verfügung mit 2»/, «/<>, monatlicher Kündigung 3*/»s°/<», dreimonatlicher Kündigung 4°/» 1875 1893 1879 9 8 6 0 3 8 30 S 12 S 10 4V. Silber Gold Boden'redlt Spesenfreie Loupon-Eiulösung. Hypothekarische Ber» mittelnngen. Unbedingte Geheimhaltung aller Geschäft« Stadt-Bulethr». Dresdner v. d° Chemnitzer „ Nürnberger Zittauer Riesaer An« «nd Verkauf von Werthpapiere». «n-fShrnng Mer 1« da- »ankfach einschl. Geschäfte. 10 6 0 Fremde JondS. Italiener teurer. do. Ungar. Rumän. amort. Türkenloose m. CP. '/« 187« Prioritäten. Nuß-.Tepl. Gold B. Nordb. „ Buschth. I—UI Balhorn-Brauerei Felsenkeller-Br. Lauchhammer Deutsche Straßenb. Friedrich-Augusth. Görtttzer Maschb. u. Eiseng. Bankaktien. Allg. D. Cred.-Anst. Chemnitz:r Bankv. DreSd. Credit Dresdner Bank SM. Bank Löb.-Zttt. 100 Thl. do. 25 „ Ldw.Crdt.u.Psdbrse. do. Laus. Psdbrfe. Käcks. Erbl.-Psdbrie. Sächs. Bodenkredit A. Messe, Bankgeschäft, Riesa, Hauptstraße Börse« - Bericht des Riesaer Tageblattes Dresden, 25. Juni. Industrie-Netten. Feljenkellcr-Brauerei Consol. Feldschlößchen Meißner Felienkeller D. Straßenbahn-G. SLchi.-B. Dampfsch. „Kette" D.SLleppsch. Verein. Bautzner Papierfabriken Chemnitzer Pav. Peniger Pat.-Pap. Sebnitzer Pap. Chemnitzer Werkz. u. M. (Zimmermann) Germania (Schwalbe) Webstnb!, Vereinigte Gr.-Hain u- Wem. Lauchbammei Meißner Eisengießerei! Deutsche Fond». richSanleihe do. do. Prrnß. ConsolS do. do. Sächs. Anleihe 55 er do. 52/58 do. 67 u. 69 Sächs. Rente 5, 3, 1000, 500 do. 300 Sächs. Sandrente 3, 1500 do. 300 Sächs. LandeScult. 6, 1500 300 15(0 LOO do. do. do. Lr!pz.-Lresd.-E. Z.-T. Cour» Ditz. Z.-T. Cour» Jan. — Sächs. Gußstahl iS Juli 218 G — „ Masch.sHartm. 8 196 b S. Webstubl (Sibönh.) 16 306 b Oct. Vetschau Weisagker 7 750 G 140 B Chemnitz. Act.-sptnn. Elektrizitätswerk vorm. 15 Jan. 215 bS Sept. 230 G O.L. Kummer L Co. 8 160,50 G Jan. 164 50 b Friedr.-Auq.-Hütte 5 Aprll 100 G April 275 dB GSrlttzer Maschb. u. Jan. 79 G Eiseng. 12 234 G GlaS-Jndust. SiemmS n-/. Jan. — »M 154 bG Act.-Ges. f. Glassabr Juli — (vorm. Hofsmann) 7 Jan. 121,50 G — Dynam.-Trust-Comp. 13 Mal —- Aprll 65 G Sächs. Holzindustrie- Gei. Rabenau 6 Juli 122 G Juli 130 b Plauensche Gardinen 17 Jan. 153 bB Dtsch-Oest. Bergw.-G. 8 — Juli 150 bA Banknoten. —- — 150,50 b O-st. , 160FI. — — 17010 A — Rufl. 100 R. — — — 5 Sour« 99,8) B 4 101,6) B 4 10 ,60 G 5 109,40 G 4 102,50 B 4 — ! 4 102,50 G 4 101 G 4 102,75 G 4 102,75 G Dw. °/° 11 211,50 G 7 — 12'/. 1' 9 bN 0 158,5^ G 123 G Cour» 3'/. 101,90 G 4 104 G 3'/. 101,90 b 4 102,75 b 3'/, 102,75 bG 3-l, 102,75 bG 3'/, — 4 103 xo B 3'/. 1 2 G 4 103,80 G 3',. 3 —— 3'/, — 4 4'/» 101,80 b 4 104,30 b 4 104 b Cour» 4 105,75 B 101,80 b 99,60 B 4 105,50 bG 3'/» 104,60 b 3 99, 0 G 3 98,60 G 3'/. 103 bG 3'/. 103 bG 3 98,50 b 3 101 B 3'/. 100,75 G 3'/. 100,7r> G 3V. 10060 B 100,60 B 104,70 b 4 — ! 4 103,40 G Line möblirto 8tnbe, I heizbar, möglichst Winterzimmcr, wird von einem Herrn vom 1. August er. ab zu miethe« gesucht. Offerten mit Preisan gabe, einschl. Bedienung, unter 03" in der Exped. d. Bl. niederzulezen. H8. Wenn angängig, wünscht Suchender an eins, bürgerl. Mittagskost mit theilzunehmen. 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