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z r cn die ^uuren Das Lustlager bei Zeithayn 1730. Eine historische Erinnerung von Max Littrich. Nachdruck verboten. August der Starke, welcher von 1694—1733 über Sachsen regierte und neben dem siichsischen Kurhutc die pol nische Königskrone trug, die er mit Kraft und List gegen Stürme und Schicksale behauptete, war ein echter König seiner Zeit. Er suchte im Sinne der damaligen Anschauung in großartiger Repräsentation, in Prunk und Glanz, wie in jedem Vollgenuß des Daseins die Hauptaufgaben des Königthums. Der sächsische Hof und die glänzenden Feste, welche damals auf den könig lichen Lustschlössern wie in der Residenz veranstaltet wurden, hatten europäischen Ruf und zogen eine Menge vornehmer Fremder nach Sachsen. Eine der glänzendsten Unternehmungen des prachtliebenden Regenten war das in« Juni 1730 stattge fundene große Campement bei Zeithayn und Nadewitz in der Mühlberger Gegend, wo die ganze sächsische Armee, 30 000 Mann stark, vereinigt war. Letztere war seit dem durch des Schwcdcnkönigs Karl XII. Tod beendeten nordischen Kriege von August II. reorganisirt und um mehrere Regimenter, als Grandmusketairs, Janitscharen und Grenadiere, vermehrt wor den, hatte durchweg neue rothe Montur mit farbigen Aufschlägen erhalten und mußte unter den 1726 angestellten Exerzier meistern fleißiger als sonst und zwar nach französischer Taktik, exerzieren. „Um nun diese auserlesene und ganz extraordinäre Soldatesque nicht umsokist gezieret und einexerzieret zu haben, ward Anstalt zu einem Lustlager getroffen." Zum Lagerplatz wählte man die Flächen von Nadewitz bis Zeithayn nach Mühlberg zu, ungefähr dieselbe Gegend, wo 1547 der Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige von Kaiser Karl V. und Alba überfallen und gefangen genommen worden war. Von Neujahr 1730 ab begannen die Vorbe reitungen und in alle Lande flog die Sage davon. Der Lager platz war ein Quadrat von drei deutschen Meilen, vorher halb Acker, halb Wald. Ersterer blieb unbestellt, wofür die Besitzer j entschädigt wurden, letzterer ward von 500 Bauern und 250 j Bergleuten glatt weggcrodct. Die Armee kampirte in zwei ! Linien, deren Flügel steinerne Pyramiden markirten, welche bis j auf den heutigen Tag stehen geblieben und nun, mit Moos und Flechten bedeckt, in Wind und Wetter stark verwittert sind. Tie Zelte waren alle neu und vor vielen Qffizierzeltcn Lust gärtchen angelegt. Das Hauptquartier des Generalfeldmar schalls von Wackerbarth lag in Nadewitz. Auch in Niesa, Poppitz, Glaubitz, Tiefenau und anderen Orten wurden Quar tiere hergerichtct für die vielen fremden fürstlichen Gäste, deren vornehmste König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und sein Sohn, der Kronprinz Friedrich, sowie die Prinzen Heinrich und Karl waren und denen ein besonderes Hvslager errichtet wurde. An der Elbe bei Moritz kamen Magazine, Schlacht- und Backhäuser zu stehen; in letzteren arbeiteten während des Lustlagcrs täglich 160 Bäcker, lieber die Elbe waren vier Brücken geschlagen, nämlich eine Schiff-, Floß-, Faß- und Klotz brücke; erstere diente als Laaerpassage, die übrigen brauchte man zu Manöver und Lustbarkeit. Sieben denselben gab cs, außer der Fähre, auch noch ganze Flotten von Bier-, Musik- und Luftschiffen; oberhalb der Schiffbrücke lag die königliche Flotte, die aus 6 Fregatten, 9 Brigantinen, vielen Gondeln und Kähnen bestand und mit 550 holländisch geklcivelcu Boots knechten bemannt war. TaS prächtigste Schiff war der „Buccn- ramus," der Kronprinzessin gehörig. In diesem Schiffe war die Kronprinzen Maria Josepha, eine Tochter des Kaisers Joseph I. von Ocfterreich, am 2. September 1719 nach in Wien ftttttgcsundener Vermählung mit dein sächsischen Kron prinzen von Pirna bis Dresden gefahren und hatte dann ihren feierlichen Einzug in die Residenz gehalten. Tas durchaus mit goldener Schnitzarbeit gezierte Schiff war nackr dem gleichnamigen Schiffe gebaut worden, auf welchem der Doge von Venedig feine Vermählung mit dem Meere zu feiern pflegte. Es hatte drei Zimmer mit großen Spiegeln, das mittlere höhere war lackirt, die anderen nur gemalt. Die äußere Decke war mit rothem Sammet überzogen. Ungefähr eine Stunde vom Lager, mitten vor der ersten Linie, stand, blos zum Beobachten des Manövers, ein grüner Palast von zwei Etagen, äußerlich mit Waffen geziert, inner- s lich ganz mit bemalter Leinwand ausgeschlagen. Aus dem s Dache glänzten vergoldete Knöpfe und von zwei Flügeln wehten i roth- und welßtaffetne Fahnen mit der Inschrift: Otis Uartw. ? Tie oberste nur für die Könige und Fürsten bestimmte Etage hatte zwei Balkons, davon der eine mit thronförmiger Bedeckung mit Purpursammet und Goldfransen geziert war. Die untere Etage theilte sich in verschiedene Appartements und im Souterrain war, während der Manöverstunden, die königliche Konditorei, Kellerei und Küche. Für die höchsten Herrschaften stand in der oberen Etage beständig eine Tafel mit Konfitüren und Er- aus der Haft zu entlassen und ihm bi- zum »7. d. «. Zeit zu gewähren, Deutschland zu verlassen. Friedmann ist in zwischen bereits nach Brüssel ab.iere'st. Kiel, 25. Juni. Die Ka serliche Uicht „Hohrazollcrn" legte nach ihrer gestern gegen st Uhr Abrnos erfolgten Rückkehr au« Eckernförde an der Do»* an. Alsbald begann der Blumenkorso aller Boote der 'M Hafen liegenden Kriegs schiffe. Die prachwöll phantastisch geschmückten Boote zeigten verschiedene Formen und umkreisten unter Musikbegleitung die „Hohenzollern" mehrfach. Die Insassen, namentlich OffizierSdamen, warfen Rosen- und andere Blumensträuße zu der „Hohenzollern" empor. Al« der Kaiser und die Kaiserin auf Deck erschienen und dir Blumengrüße erwiderten, erschollen tausendstimmige Hurrahs, die sich oft wiederholten. Der Korso verlief äußerst glänzend. Prinz und Prinzessin Heinrich wohnten dem Korso auf der „Hohenzollern" bei. Um 10 Uhr Abends fand in der Marineakademie ein Ball fest statt, an welchem die Majestäten theilnahmen. -at mehrfach« Brüche de« Beines davonzetragen, während Herr vr. Ritzetnadrl »ar Verlegungen im Gesicht erlitt. HLt Leipzig, 86. Juni. Das Reichsgericht verhandelte heut» über die Revision de» Freiherr» von Hammerstern »egen das am SS. April diese« Jahres gefällte Unheil. Der ReichSamvalt beantragte Verwerfung der Revision mit der Begründung, daß es gleichgültig fei, ob der Angeklagte sich freiwillig oder unfreiwillig rn Italien aufgehalten habe. Es genüge, daß er Lot ergriffen sei. Vorgänge bei seiner Verhaftung seien hier nicht zu prüfen. Die Vermögens schädigung sei ausreichend nachgewiesen. Leipzig, 25. Juni. Da« Reichsgericht verwarf die Revision dtt Proffessor« Or. Quidde, der. am 13. April vom Landgerichte t. in München wegen Beleidigung de« deutschen Kaiser- zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist. srischungen aller Art. Im Sonterain aber ward jeder Ein heimisch« und Fremde vom Stande gar köstlich und zwar gratis, so ost es ihm beliebte, mit Speise und Trank erquickt. Rings um da- MonövrrpalaiS liefen vierfache Terrassen, auf welchen gegen 4000 Zuschauer stehen konnten. Ganz unten iw Grabe» waren die königlichen Reitpferde eingestellt nnd auf verschiedenen Seite» legen Artilleristen mit Signalkanonen, CadrtS uud Janitscharen. Hinter dem Palais nach Streumen zu stand ein Opernhaus, bet Tiefenau da« Schloß deS sächsischen Kronprinzen und in Glaubitz war das Feldpostamt einquartiert. Auf einer Anhöhe seitwärts, etwa einen Kanonenschuß vom rechten Heeresflügel, gleich unter Radewitz, befand sich da königliche Hoflager, wo Friedrich Wilhelm als erster Gast und August als Wirth in besonders dazu erbauten Holzpalästen wohnten. Vor und zu beiden Seiten des Hoflagers waren Gärten angelegt, mit Taxuspyramiden geziert und mit gelbem Sande bestreut. Rings um das Quartier des Königs von Preußen, welches ein großes Quadrat bildete, hatte man einen Wall aufgeworfen, bei kessen Eingängen abwechselnd Jauit- scharcn, Leibgrenadiers und Freikompagnien die Wache hatten. Bei jedem Eingänge standen zwei blau und weiße Pyramiden mit ungeheuren Laternen, deren vieleckiges Spiegelglas das Licht unzählige Male wiedergab. Tas Hostager selbst, in Form eines Kreuzes gebaut, bestand aus mehr als 30 großen uud kleinen, theils grünen, theils weißen nnd blauen Zelten zunr Wohnen, Speisen, Sprechen der höchsten Personen, wie zur Herberge für das königliche Gefolge. Die Hauptzelte waren durch bedeckte Gäng" verbunden. In der Mitte dieser Burg stand das königliche Tafelzelt mit vier kostbaren Spieluhren. In den übrigen vier Hauptzelten, blos zum Gebrauch des Königs von Preußen bestimmt, waren an den Thürcn schwere silberne Schwenkkessel angebracht, die noch heute im Dresdner Grünen Gewölbe ausbewahrt werden. Die königlichen Zelte bestanden aus einer Art grünen Kattuns mit baumwollenen ! Leinen, waren innerlich nach türkischer Act, reich mit Sammet, Seide und Gold verziert und die Fußböden mit bunten Hölzern ausgclegt. Von den Decken hingen krystallene Kronleuchter. Ebenso prächtig war auch Äugust's Quartier, wo zugleich Alles hausete, was zur Leibes Nahrung und Nothdurft gehörte, wie Küche, Kellerei, Konditorei und dergl. m. Mittags ward an vielen Tafeln mit den köstlichsten Aussätzen, im Hanptzelt auf Gold, an den Marschallstafeln auf Silber gespeist, wobei dann in Brocat gekleidete Türken und Heiducken, Janitscharen und Mohren aufwarteten. In der Nähe der Hofburg lagen zur Bedeckung auf verschiedenen Anhöhen Freikompagnien, Cadets, Panzerne und Janitscharen, letztere in rund zugespitztcn Zelten nach türkischer Manier. . Es dürfte hier der geeignetste Ort sein, zunächst einiges über diejenigen Trnppcnartcn zu erwähnen, die mit im Lager bei Zeithayn waren, und deren Namen uns heute nicht mehr geläufig sind. Ta verdienen zunächst Erwähnung die 1729 errichteten Grandmusketairs, zu denen nur die längsten Leute im Lande genommen wurden. Dieselben bildeten das 1. Bataillon der Leibgarde, trugen gelbe und rothe Monturen und Grenadier mützen ; letztere hatten über der Stirn weiße Bleche und in der Mitte derselben einen blauen Stein mit dem polnischen Adler und dem königlichen Namenszug. Eine andere ganz eigenartige Truppe waren die Janitscharen. Diese hatten gelbe Halbftiefcl, weiße Strümpfe, roth und weiße Hosen, gelbe Unter- nnd meer grüne bis auf die Kuöchcl hcrabhängende Obertleidcr, hohe zweieckige Mützen, kurze, breite Säbel in über die Schulter gehenden Gehenken, Patronei taschcn, Gürtel mit Spaten, Beil und Hammer, auch Flinten mit Bajonetts, die man wie Taschen messer zusammeutegcu konnte. Tie Obcrossiziere trugen Uni formen von Allas mit Hermelin aul-geschlagen; die Musst war ganz türkisch. Bei festlichen Gelegenheiten, wie am Revuetage im Luftlagcr, gingen 20 Mohren mit afrikanischer Muüt dem Janitscharcn-Regimente voran. Eine weitere eigeutbümliche Truppenart der damalige» sächsisch-polnischen Armee we Panzerncn, Offiziere vom vornehmsten Adel, die dem Kö Felde stets vornttcn. Ihre Säbel und Pferdedecken reich mit Gold und Silber geziert. Auch die Ulanen, welche damals mit im Lager waren, harte Angust mit aus Polen nach Sachsen gebracht; dieselben führten außer der Lanze noch Bogen und Pfeile und glichen überhaupt in jeder Hinsicht der irregulären tartarischcn Reiterei, welche das russische Heer noch heute besitzt. Die Truppen waren bereits während der letzten Maitage in das Lager gerückt. Am 30. Mai traf der König von Preußen mit dem Kronprinzen, vielen Fürsten und großem mili tärischen Gefolge in Kosdorf ein, wo die Gäste vom Ober küchenmeister von Sciferitz empfangen und nach zwei großen Scheunen des Postmeisters geleitet wurden, welche zur Tafel nnd zum Nachtquartier gar stattlich zubcreitet worden waren. . Am folgenden Tage gings im feierlichen Zuge nach dem Lager, i nachdem am Forsthans, wo grüne, kostbar gewirkte Zelte standen s und ein vom Oberhofnmrschall Baron von Löwendal bereitetes j Frühstück eingenommen wurde, König August seine Gäste be- I grüßt hatte. Der preußische König und sein Sohn trugen zu ' Ehren ihres Wirthes sächsische Hosuniform: roth mit goldenen Quasten und Schleifen. Nach dem Frühstück bestiegen die beiden Könige einen prächtigen Phaeton mit Purpurhimmel, dann folgten die Wagen der Kronprinzen, wie der übrigen Personen, welche zu dem Gefolge der Könige gehörten. Der stattlichen Wagenreihe voraus ritten Panzerne und Ulanen mit Fahnen und Roßschweif. Mittags fand im preußischen Hos- lager offene Hostafel aus goldenem Service statt, wobei außer Janitscharen, Mohren, Heiducken, Türken, auch sechs Panzerne und sechs ungarische Kavaliers die Herrschaften bedienten. Nach der Tafel suchten die mit dem Könige Friedrich Wilhelm ge kommenen vornehmen Fremden ihre Quartiere in den umliegen den Ortschaften auf. (Fortsetzung folgt.) Eger. Am Dienstag Abend war die Brauerei St. Klara der Schauplatz «ine« entsetzlichen UnglückssalleS. Die bei der Witrwe Krau Wtldner, Pächterin der genannten Brauerei, beschäftigte Dienstmagd Barbara Fischer au- Neu- kinSderg glitt au« und stürzte in die Braupfanne. Auf ihr Hilfeschreien eilte der Braulehrling Johann Härtl herbei und zog die Beeauernswerthe aus dem siedenden Wasser. Ein Arzt ordnete dis sofortige Ueberführung der Verunglückten, welche am ganzen Körper mit fürchterlichen Brandwunden bedeckt war, in das Krankenhaus an. Dort erlag die Ver unglückte den Verletzungen. Breslau. Ein aufregender Vorgang spielte sich in einem hiesigen VergnügungSetablisscmenl ad. Dort produ- ziren sich gegenwärtig zwei Brüder auf einem quer durch den Garten m einer Höhe von 20 m aufgespannten Thurmseil, und zwar der eine als Matrose, der andere als Känguruh verlleidet in der Nummer »Das boxende Känguiuh". Die Produktion besteht darin, daß der Matrose rückwärts auf dem Thurmseil schreitend, von dem Känguruh verfolgt wird. Bis zur Mitte des Selles ging die Vorführung aucy glücklich von statten. Hier sollte nun der sogenannte Trick ftattftnden. Da« verfolgende Känguruh versetzt nämlich hierbei dem rück wärts schreitctiben' Matrosen einige Boxcrstötze und hängt sich dann plötzlich all seinem langen, am Ende mit einem Haken versehenen Schweif auf, an diesem hoch am Seile baumelnd. Bei diefer Gelegenheit riß nun das den Schweis bildende Seil und der Unglückliche stürzte von der Höhe, das unter gespannte Schutznetz durchschlagend, zwischen die Stühle eines zum Glück unbesetzten Tisches weder, wo er mit zerschlagenen Gliedern bewußtlos liegen blieb. Görlitz, 24. Juni. Die Vorbereitungen für den Kaiserbesuch ,n Görlitz und die Kaisermanöver sind in vollem Gange. Nachdem Montag Abend schon vor dem Armee-Mufikcnspizientcn Herrn Prof. Roßberg Proben zu dem großen Zapscnstreich aus dem Platze vor dem Stände hause stattgejunden hatten, besichtigte am Dienstag früh Se. Excellcnz der kommandirende General des 5. Korps, General der Infanterie v. Seeckt, die mit Fahne und Regimenlsmusi: i aus dem dortig, n Bahnhose und später die vor dem Stände- z Hause ausgeftcllte Ehrcnkompagnie. Sodann wurde cndglltig F festgesetzt, baß der große Zapfenstreich bei Gelegenheit der Anwesenheit Ihrer Majestäten aus dem Platze vor dem Ständchause sia.lfinoen soll. Am 3. Juli werd Herr Prof. > Roßberg abermals in Görlitz eintrcffen. Al lenst ein, 25. Juni. Bon einem fürchterlichen Hagel- wctlcr ist ein Londgebicr von sechzig Quadrcttltlometern bei Gilgcndurg hc-.wgcsucht worden. In den Dörfern Janufch- kau, Gricbcn und Wanscn wurde der Erdboden fußhoch von wallnußgreßcn Schloßcn bcdcüt. Alle Feld- und Garten- srüchre stnd vrrulchter. Die Dorsstraße m Wanscn verwan delte sich in cincn reißenden Grcßbach, der Alles nur sich sorc- riß. Em Blitzschag äjchene aus dem Guts Tautjch.'en meh rere Gebäude em, ein F.uer zerstörte in Wangst sieben Wohngebäude, wodurch zehn Kami»» obdachlos wurden. Nordha u s e n. Der Besuch aus dem Kyfshüuser wää st seit dem Tage der Eruwertzung außerordentlich und wird mu dem Beginn der Ferien pch uvs Wetter steigern. Große Verstimmung aber erccgt bei all' Len Lausenden, die jetzt das Den!wett da oben vestchttgcn wollen, daß hwrsür von jedem Erwachsenen 50 Pf., ron jcd m Karde 25 Pf. erhören werden. Wer besonders den Thurm d< steige» will,' mag i zahlen, aber das L enlmal selbst zu besichtigen, das m»ß stets r ircrgegcben werde»; denn tce deurjche» Krieger habe» das f Dcnimal gcjchasjeri, damit sich das deulfche Bock, all uns ! jung, daran erbauen, rucht aber, raum man Geld daraus fchlagcn soll. Die Eu.nahmen aus eem Khsshäustr aus der Thurmbestcigung und aus den viele», in cre Ausschußkajj- fließenden sonstigen Ertrogn'.ssr» aus Ausichtskarten, Bilder», Amomaten rc. werden der dem sehr zahlreichen Bestich- wohl im Stande sein, jchUcßlrch das Nöthige zur Trlgung der An- leihen für den Dcukmal-Bausoiids zu ichersfen; aber für Be- sichtig ung des Denkmals selbst den Besuchern Geld abzu- nehme n, widerspricht dem Geiste, in dem Las Werk geschaffen rst. -f Berlin. In d:r Begründung des Artikels gegen Friedmann heißt cs, das Gericht konnte nicht dre volle Uebcr- zeugung gewinnen, daß im verhandelten Falle kein DarlehnS- geschäfr vorliege. Der Gerichtshof habe aus rein lhatjächlichen Gründen, da die Belastung durch einen Zeugen wicht aus- r eiche auf Freisprechung erkannt. Nach Begründung des UrtheilS gab der Vorsitzende btm Staatsanwalt anheim, sich über die Krage zu äußern, ob nach dem Völkrrrechte Jemande«; der sich unfreiwillig des AjylrechtcS begeben habe, Frtst ge- geben werden müsse, um sich in das Astst zurückzubegeben. Der Staatsanwalt erklärte, die Berliner Gerichtsbehörden hätten an dieser Frage kein Interesse. Das schwebende Verfahren wegen betrügerischen Bankerott» werbe auf seinen Antrag rinaestrllt werden. Andere gegen Friedmann vorlie gende Anzeigen würden voraussichtlich zu einem Verfahren nicht führe«. Dagegen schwebe in Halberstadt eia Verfahren «egen vrprchnng. Der Gerichtshof beschloß, Friedman»