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gehabt haben, weil er — gleich en welchem Klima er lebte — Existenz sowohl wie in seiner m seinem Wohlbefinden, oom vertltches und Sächsisches. Riesa, 23. Juni 1894. — Wir wollen nicht verfehlen, hiermit nochmal) auf das morgen, Sonntag, in der Küche zu Merschwitz statt findende Kirchenconcert aufmerksam zu machen. Der Beginn desselben ist auf Nachmittag 3 Uhr festgesetzt und bietet daher das Mittags-Dampfschiff eine günstige Fahrge- legenheit bis Merschwitz ; auch kann mit dem Besuch des Concertes noch ein kleiner Ausflug nach dem beliebten Dies bar verbunden und so der Sonntag "Nachmittag in bester Weise voll ausgenützt werden. — Der Kommandeur der Fcld-Artillerie°Brigade dir. 12, Herr Generalmajor von Schrieben, wohnt am 26. und 27. Juni aus dem Schießplatz bei Zeithain dem 4. gefechts mäßigen Schießen in Batterien und dem 1. gefechtsmäßigen Schießen in Abtheilungen des 2. Feld-Artillcrie-Regiments dir. 28 bei. — Wie bereits früher erwähnt, soll das zum Pfarr lehn gehörige Areal am Äircbplatz zu Baustellen veräußert werden. Wie wir hören, ist die Sache nun soweit gediehen, daß ein Bebauungsplan ausgcarbeitct und fertiggestcllt worden ist. Derselbe weist 20 schöne Bauplätze verschiedener Größe, darunter einige für Pillen auf. Dem Pcrnehmen nach ist auch bereits Nachfrage nach den Baustellen gewesen. Bon Familien, die lieber in schöner, ruhiger, vom Gcschäflstreibcn weniger berührter Gegend sich nicderlassen, dürften Wohnungen dort gern genommen werden. — Morgen Sonntag wird in dem nahen Diesbar- Seußlitz reges, turnerisches Leben herrschen. Der Niedcr- elbegau, dem auch unsere beiden hiesigen Turnvereine ange- hörcn, wird eine Turnfahrt nach den genannten Orten unter nehmen und ist das Programm folgendermaßen festgesetzt: 7 Uhr 10 Min. früh gemeinschaftliche Dampfschifffahrt nach Diesbar. Nach Eintreffen dortselbst ein halbstündiger Ausent- balt im Gasthofe zum „Roß". 9 Uhr 15 Min. Wanderung durch den Golkwald, Hermannsgrund und Seußlitzerforst — Frühstückspause an der grünen Warle. >/, 12 Uhr Eintreffen in Seußlitz, 12—1 Uhr Turnen im Garten des Grubcrt'sche.i Gasthofes (Freiübungen, Spiele, Kürturnen am Reck.) Bon 1—3 Uhr soll der Erholung gewidmet sein und Eoncert stattfinden und von 3—5 Uhr Besichtigung der Sehenswürdig, keilen in Diesbar erfolgen. '/,6 Uhr wird dann die Rück- jahrt nach Riesa angetreten, so daß die Turnerschaar ^7 Uhr wieder hier eintrifft. Hoffentlich wird die Excursion durch schönes, günstiges Wetter ausgezeichnet. — Man berichtet uns: Die Miethbewohncr von Riesa waren bekanntlich für vorgestern Abend behufs Besprechung öfteren Reden cingeflochtene besondere Ausdrücke beeinträch tigten zwar die Beschlußfassungen in keiner Weise, immer hin aber führten sie zu einer kurzen erregten Debatte, die durch den Schluß der Versammlung ihr Ende erreichte. — Falb hat für das 3. Quartal d. I. als sogenannte „kritische Tage" die folgenden berechnet: 3. Juli kritischer Tag 2. Ordnung (Neumond), 17. Juli kritischer Tag 3. Ord nung (Vollmond), 1. August kritischer Tag 1. Ordnung (Neu mond), 16. August kritischer Tag 3. Ordnung (Vollmond), 30. August kritischer Tag 1. Ordnung (Neumond), 15. Sep tember kritischer Tag 2. Ordnung (Vollmond), 28. September kritischer Tag 1. Ordnung (Neumond). Wir haben sonach in den Monaten August und September drei kritische Tage erster Ordnung und müssen uns auf Witterungsumschläge gefaßt machen. — Wie aus obiger Aufstellung ersichtlich, fallen die kritischen Tage stets mit Voll- und Neumond zu sammen, was dem ganzen System entspricht, aus welchem die kritischen Tage berechnet werben und welches dem Monde einen größeren Einfluß auf die Gestaltung des Wetters bei« mißt, als das die Meteorologen von beute zu thun geneigt sind. Man ersieht aber daraus, daß das Volk, welches doch der beste Wetterbeobachrer ist, und das schon seit Jahr- tausenden mit seiner Ansicht vollständig recht hat, wenn es an den Mondphasen Witterungsoerändernngen erwartet. Es gilt das auch für die beiden anderen Mondphasen (erstes und letztes Viertel). Es wäre ja auch höchst seltsam, wenn man annehmen wollte, der Mensch hätte sich seit Jahrtausenden in seiner Wetterbeobachtung geirrt, denn seit der Mensch überhaupt auf der Erde ist, hat er das größte Interesse am Wetter gehabt und muß cs - gültig in welcher Zone und in allen Dingen, in seiner persönlichen Stimmung und Wctt>r und der Witterung abhängig war und ist, vornehm lich der ackerbautreibende Mensch. Wenn demnach der Bauer beobachtet hat, daß an den verschiedenen Mondphasen in der Regel „das Wetter anders wird", dann hat er das beobachtet, und dann ist es so! Daran werden die gelehrten Wetter macher nichts ändern können! Der >5. September und ebenso der 29. September bringen noch besondere Erschei nungen, am ersteren Tage findet ein: in Deutschland allem- halben sichtbare partielle Mondfinsterniß und an letzte, cm Datum Vormittags eine in Deutschland allerdings nicht wahrnehmbare totale Sonnenfinsterniß statt. — Wie man vor 50 Jahren auf der Eisenbahn fuhr, wird jetzt beim 50jährigen Jubiläum der sächsisch-schlesischen Eisenbahn Görlitz-Dresden erzählt. Von den Personenwagen waren damals nur die Wagen erster Klasse ganz geschlossen; die Wagen zweiter Klasse hatten zwar eine feste Bedachung, sie waren aber an den Seitenwänden nur mit Leinwandvor- hängcn zum Aus- und Zuziehen versehen. Die Personen wagen dritter Klasse waren ganz offen. Die Reisenden in dieser Wagenklasse waren daher vielfältigen Belästigungen durch die Witterungsverhältnisse, sowie durch Staub und Funken ausgesetzt. In den Zeitungen wurden für Eisenbahn reisende Halbmasken von Gaze, das Stück für 20 Pfg., als Schutz gegen Asche und Staub, sowie auch Dampfwagenbrillen von Gewerbetreibenden zum Kauf angeboten! Mit der Schnelligkeit des Fahrens war es damals auch nicht weit her, besonders verursachte das Wasserfassen der Locomotive erheblichen Zeitverlust. «eisten Vereine haben ein Bedürfniß nach dieser Richtung l wegen Gründung eines MiethbewohnervereinS zum Erscheinen hin anerkannt, im Uebrigen aber die Vorschläge dahin beant- l im RathSkeller geladen. Gegen S Uhr hatten sich ca. 20 «ortet, daß die Bildung von Genossenschaften zum Bau von I Personen eingefunden, deren Zahl sich schließlich auf 25 ver- Arbeiterhäusern praktisch undurchführbar erscheine, daß es da- I mehrte. Der Sinberufer, Herr Butbdruckereibesitzer Abend- gegen erwünscht wäre, wenn einzelne Besitzer gegen ent- I roth, gab zunächst kund, daß er auf mehrererseit« an ihn sprechende Sicherheiten Gelder zu den in Aussicht gestellten I gerichtete Verlangen, die Gründung eine» Miethbewohner- giinstigen Verzinsung«, und Tilgungsbedingungen zur Durch- I verein« in die Hand zu nehmen, diesem stattgegeben, leider führung jenes Planes erhalten könnten. Ob die Versicherung«- l aber vermisse er unter den Anwesenden gerade diejenigen, anstatt sich hierauf einlassen wird, ist noch ungewiß. Unter I vielleicht geschäftlich am Erscheinen behinderten Herren, welche allen Umständen ist e« aber zu begrüßen, daß die Erkennt- > ihn zu diesem Vorgehen veranlaßt. Nachdem der Herr Ein- nitz immer weitere Kreise ersaßt, wie ungemein wichtig der I berufer den Anwesenden an der Hand der Statuten der Bau geeigneter Arbeiterwohnungen für eine günstige Lösung I Miethbewohnervereine von Dresden und Pirna den Zweck der ländlichen Arbeiterfrage ist. Namentlich im Osten bleibt I dieser Vereine, der in der Hauptsache in gegenseitiger Unter- in dieser Hinsicht noch viel zu thun übrig, so viel auch bereits I stützung durch festes Zusammenhalten und die Ermöglichung in den letzten Jahren dort von einzelnen Seiten gethan I der Gewinnung größeren Einflusses in städtische Angelegen sein mag. - I heiten gipfelt, bekannt gegeben, ergriff Herr Bildhauer Der „Post" wird von gut unterrichteter Seite aus Brüssel I Rüdiger, dessen politische Partei, wie er später selbst aus« telegraphirt: Es darf nunmehr bestimmt angenommen werden, I führte, lediglich durch seine Vermittlung mit der Hälfte unter daß England und Belgien dem Einsprüche Deutschlands gegen I der Zahl der Anwesenden vertreten sei, zu einer längeren jede Aenderung des ststus quo snts bezüglich des Kongo- I sachlichen Befürwortung der Begründung eines Mielhbe- staates Folge geben und den Artikel III des vielberusenen I wohnervereins das Wort. Wenn auch die Ausführungen des Abkommens beseitigen werden. ! Herrn Redners in der Hauptsache in einzelnen Punkten etwas Italien. Paulo Leza, der romagnolische Anarchist, I scharf betont wurden, so pflichtete man ihm doch stillschweigend der letzten Sonnabend den Mordversuch gegen Crispi unter- ! viel-, wenn nicht allseitig bei, bis, jedenfalls durch die nommen, ist eine alte Bekanntschaft der Polizei. Seit 1890 i herrschende Ruhe ermutigt, das Thema eine politische Fär- Mitglied anarchistischer Klubs in Genua, hatte Lega dennoch I bung anzunehmen droht'. Der Vorschlag, nach Gründung niemals eine besonders aktive Rolle gespielt, sondern sich da- ! des Vereins die Mitglieder zu einem Extrabeitrage von mit begnügt, beim Glase Wein in Umsturz zu „machen" und l monatlich 25 Pf. zu verpflichten, die dazu dienen sollen, am ab und zu ein anarchistisches Flugblatt als „Gerant" zu I Jahresschlüsse den unbemittelten und noch nicht in den zeichnen. Von seinem früheren Arbeitgeber, dem Fabrikanten I Bürgersland getretenen Mitgliedern zwangsweis das Bürger- Pittaluga, wird dem nachmaligen Attentäter übrigens das I recht zu erwerben, damit die bis jetzt verhältnißmäßig geringe beste Zeugniß ausgestellt, — er war (bis er in die „Be- l Zahl der unangesessenen Bürger auf das richtige Niveau ge- wegung" cintral) ein fleißiger und dabei ordentlich ehrlicher I bracht werde, fand bei der größten Zahl der Anwesenden Arbeiter, dem allerdings jede höhere Intelligenz abging und l mißliebige Aufnahme. Im großen Ganzen erklärte man sich dessen ganzes Denken und Trachten sich auf die Befriedigung I allgemein für Gründung des Vereins, die darüber erfolgte seines unglaublichen Appetites bezog. Interessanteres ist I Abstimmung ergab daher auch ein einstimmiges Einverständniß, über Lega nicht bekannt — man weiß nur, daß er sich an I das von vielen Anwesenden durch ihre Namensunterschrift verschiedenen Orten; auch in Frankreich, Herumtrieb, wo er I bekräftigt wurde. Zum Schluß wurde eine aus 5 Personen immer tiefer in die Mysterien der Bourgeoisfrcsser einge- I zusammengesetzte Kommission, bestehend aus den Herren drungen zu sein scheint. Sein Attentat gegen Crispi wird I Werkführer Breitenfeld, Ortskrankenkassen-Kassirer Müller, auf den Einfluß des Republikaners Felice Albani zurückge- ! Buchdruckereibesitzer Abendroth, Tischlermeister Fridolin führt, der in letzter Zeit die Romagna bereiste und überall I Schuster und Bildhauer Rüdiger, gewählt, die mit alsbaldiger gegen Crispi, der „Ruin des Landes", Stimmung zu machen I Ausarbeitung eines für die hiesigen Verhältnisse angepaßtcn suchte. Als echter Romagnole verschmähte übrigens Lega die ! Statuts betraut wurde. Letzteres soll bei einer in nächster Waffe des modernen .Anarchismus — die Bombe — und I Woche zum Zwecke der Gründung des Vereins abzuhaltenden griff, der romagnolischcn Tradition getreu, zur Pistole. — I Versammlung zum Vortrag gebracht und Genehmigung her- Im Gesängniß fühlt sich Lega kreuzfidel, ißt und trinkt mit j beigesührt werden. Seitens des Herrn Rüdiger bei seinen Behagen und ärgert sich nur darüber, daß man ihm nicht die Zeitungen zeigt, die ihn unsterblich gemacht haben. Belgien. Lüttich, 22. Juni. Hier wurden einige vereinzelte Cholerafälle ohne epidemischen Character zur An zeige gebracht. In Jemeppe kamen gestern 10 choleraähn liche Erkrankungen vor. Auch aus Seraing wurden einige Erkrankungen, darunter eine mit tödtlichcm Ausgange, ge meldet. Sämmtliche Fälle ereigneten sich in den ungefündesten Stadtvierteln. Die von der Krankheit Befallenen hatten theils Obst gegessen, theils unreines Wasser getrunken. Seitens der Behörden wurden alle nothwcndigen Maßregeln getroffen. — Die sächsischen Staatseisenbahnen haben im Monat Mai d. I. nach vorläufigen Festsetzungen 8361236 M. oder 1585SL M. mehr vereinnahmt, al» im gleichen Monate de» Vorjahres. Daran ist betheiligt der Personenverkehr mit 325572k M., der Güterverkehr mit 4724302 M. und die sonstigen Einnahmequellen mit 381208 M. Letztverzeichnete Einnahmen zeigen gegen den gleichen Monat im Vorjahre eine Verminderung um 57088 M., dagegen haben der Per sonenverkehr 142802 M. und der Güterverkehr 72817 M. mehr erbracht. Bis Ende Mai d. I. sind darnach zusammen 36180289 M. vereinnahmt worden, d. s. 510702 M. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es entfallen da von auf den Persqßenverkehr 11187418 M., 512741 Mk. mehr, auf den Güterverkehr 23070712 M., 68813 mehr, und auf sonstige Quellen 1922159 M., 70852 M. weniger. Die Einnahmen find sonach als recht günstige zu bezeichnen. -s Dresden, 23. Juni. Prinzessin Henriette von Belgien ist um 10 Uhr 16 Min. auf dem Leipziger Bahn. Hof eingetroffen und von der Königin empfangen worden. Dresden, 22. Juni. Sträflicher Leichtsinn eines jungen Menschen konnte ein großes Unglück in dem Vorort Blasewitz anrichten. Derselbe, in einem Drogengeschäft be- dienstet, hatte aus einer großen, mit Feuerwerkskörpern an gefüllten Kiste ein Salonfeuerwerk herausgenommen und es in unmittelbarer Nähe derselben entzündet. Hierbei waren Funken in die Kiste gefallen, in der die Feuerwerkskörper aufbewahrt wurden. Diese explodinen und hüllten das ganze Lokal in Rauch ein. Ein Brandschaden wurde dadurch ver hütet, daß man sofort die Wasserleitung in Thätigkeit setzte und die brennenden Feuerwerkskörper löschte. Potschappel. Eine recht empfindliche Buße hat die Gemeinde Döhlen getroffen. Sie wurde durch Gerichtsspruch verurtheilt, einem in Döhlen wohnhaften Einwohner, welcher vor zwei Jahren von einer Brücke, die des r orschriftsmäßi- gen Geländers ermangelte, herabstürzte und einen Beinbruch erlitt, 3800 Mark Entschädigungssumme zu zahlen, sowie die gesammten, eine beträchtliche Summe darstellenden Gerichts- kosten zu tragen. Aus dem Elbsandstein-Gebiet. Die Lage des Steinbrechergewerbes ist eine nahezu verzweifelte, ganz be sonders in den Elbbrüchen sieht es ungemein traurig aus. Viele Brüche ruhen ganz und in anderen wird wiederum nur wenig gefördert, da die Erzeugung trotz größter Ein schränkung des Betriebes immer noch den Absatz überwiegt, was an dem großen Bestände, den der Lagerplatz in Ores- den oberhalb der Albertbrücke auf Allstäoicr Sette in Ma terial der verschiedensten Sorten aufweist, ersichtlich ist. An diesem Mißstande ist nicht allein der ungemein niedrige Wasserstand der Elbe im vorigen Sommer und der im ver gangenen Winter übermäßig lang anhaltende Schluß der Schifffahrt, welche — unzertrennlich vom Steinbruchbelriebe — hierdurch lahm gelegt wurd , Schuld, sondern der Haupt grund liegt in der Zurückdrängung des Naturerzeugnisses durch künstliche Nachahm»' von denen wohl viele sehr bald wieder, ihrer Untc. ^.gucykcit wegen, bei Seite gelegt werden dürften. Durch Wiederverwendung des Sandsteins zu Baulichkeiten aller Art wird vielen, welche genöthigt sind, die Hände in den Schoß zu legen, Arbeit gewährt, viel Fa milienglück und dem Staate eine freudige, durch und durch loyale Volksschicht i» auskömmlichem Dasein erhalten bleiben. Zwickau, 22. Juni. In der zweiten Woche dieses Monats wurden von hier 29 283 Tonnen Kohlen, wiederum 2785 Tonnen weniger, als zur gleichen Zeit des Vorjahres, versendet. Der Monat Mai ergab aus hiesigem Revier ein Minus von 7560 Tonnen — 1512 Ladungen zu je 100 Centner, wodurch sich das Gesammtminus für die ersten 5 Monate des laufenden Geschäftsjahres auf 58 236 Tonnen — 11547 Ladungen zu je 100 Clr. erhöht. Bei der allge mein wenig erfreulichen Geschäftslage ist .m Kohlenversand in nächster Zeit eine wesentliche Besserung nicht zu erwarten, und cs werden selbst bei günstigerem Herbst- und Winter geschäft die Bctriebsergebniste dieses Jahres erheblich hinter denen des Vorjahres Zurückbleiben und die Dividenden sich abschwächen. Neben der ungünstigen allgemeinen Geschäfts- I läge ist die anhaltend nasse Witterung von Einfluß auf das Kohl ngeschäft. Die Wasserläufe und Wasserkräfte sind dieses Jahr iniakl geblieben und haben den Kohlenverbrauch ganz bedeutend reduzirt. Die Klarkohlen sind im hiesigen, wre im Oelsnitz-Lugauer Revier ganz bedeutend angehäuft, und es liegt außerdem die Gefahr eines Kohlenbrandcs vor, wenn der jetzigen nassen Witterung schnelle große Hitze folgen sollte. Ein solcher Brand ist erst kürzlich im Oelsnitz-rruzauer Revier vorgekommen. — In Marienthal wurde ein 14jähriger Knabe beim Heidelbeersuchen von einer Kreuzotter m die rechte Hand gebissen. Obwohl der Knabe die Wunde sofort aussog und die Hand unterband, auch ärztliche Hilfe sofort in Anspruch genommen wurde, lasse» sich die Folgen des Bisses noch nicht übersehen. — Zwickau, 21. Juni. Der heute den ganzen Tag über niederströmende Regen vernichtete die letzten Hoffnungen des Landmanns auf Einbringung der Heuernte, da sowohl die abgemähten, als auch die noch anstehenden Vorrälhe von Tag zu Tag werthloscr werden, letztere auf dem Stengel zu faulen beginnen und von dem Vieh nur ungern und nach Vermischung mit anderen Futterarten genommen werden, auch in Bezug auf Milchabgabe ungünstig wirken. Einzelne Oekonomcn haben deshalb den Versuch gemacht, das frische Heu in grünem Zustande einzusalzen, wodurch es nicht nur vor dem Verderben geschützt, sondern auf Monate hinaus den Nährwerlh frischen Heues behalten und von den Thieren besonders gern gefressen werden soll. Treuen, 21. Juni. Der am Montag zwischen Eich und Treuen schwer verletzt aufgefundene Arbeiter Grimm hat sich die an seinem Körper befindlichen Wunden au« Furcht vor Strafe selbst zugefügt. Grimm hat nämlich in Gemein schaft mit einem anderen Arbeiter, Namens Dammer, einen dritten Kollegen, Löffler mit Namen, berauben wollen, nach dem die drei miteinander gezecht hatten. Löffler, welcher