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Ein flüchtige- Berliner Pärchen in Zü- richver haftet. In Zürich wurde der iHährtge Bank beamte Georg Noack und seine ihn begleitende Geliebte, die 16 jährige (I) Margarethe Blumenthal aus Berlin ver haftet. Noack, der bis zu seiner Flucht vei seinen Eltern in Pankow wohnte, war bei der Berliner Neuen-Boden- Aktien-Gesellschaft in der Mittelstraße als Kanzlist be schäftigt und erhielt im September vorigen Jahres von dem Disponenten der Gesellschaft den Auftrag, zwei Einschreibebriefe und einen Geldbrief mit 6000 Mark In halt zur Post zu besorgen. Wie sich später herausstellte, hätte der leichtsinnige junge Mann keinen her Briefe zur Beförderung gebracht, vielmehr den Geldbrief seines Inhaltes beraubt, »vorauf er in Begleitung seiner Ge liebten das Weite suchte. Am andern Morgen brachte ein Bote die Diensttasche des Defraudanten und dem Bureau der Gesellschaft mit dem Hinzusügen zurück, daß er die Tasche, in welcher sich noch die beiden Einschreibe briefe befanden, am Spätabend zuvor von einem jungen Manne auf dem Anhalter Bahnhof zur Weiterbeförderung erhalten habe. Inzwischen hatten sich die Flüchtigen nach dem sonnigen Süden gewandt und waren schließ? lich, fast von allen Mitteln entblößt, nach Zürich ge kommen, wo sie unter falschen Namen in einem Hotel abstiegen. Auf Grund eines von der Berliner Staats anwaltschaft hinter Noack erlassenen Steckbriefes wurde das Paar jetzt dort ermittelt und verhaftet. Ihre Aus lieferung wird in die Wege geleitet. Noack wird sich neben der Veruntreuung der erwähnten Summe auch noch wegen Entführung einer Minderjährigen zu ver antworten haben, da die Angehörigen des jungen Mäd chens deshalb Strafantrag gestellt haben. Noch ein Scherz von August Munckel. Der Verstorbene Justizrat August Munckel hatte eine Belei digungssache vor dem Schöffengericht. Der Vorsitzende Richter war der svgenannte „schleimige" Kr., neben dem die Schöffen ganz bedeutungslos waren. ES wurde auf 10V Mark Geldstrafe erkannt, und Munckel bemerkte beim Weggehen zu einem Kollegen : „100 Märk, das hab ich mir gleich gedacht — bet einer Eins und zwei Nullen!" Bon einem Erzbischof, der ein durchgehendes Pferd aufhält, hört man wohl selten. ES werde darum hier nach der „Libevtee" von Msgr. SounotS, dem Erz bischof von Cambrai, berichtet, der nach Dünkirchen ge fahren war, um zu firmeln. Gr war eben von seinem Wagen abgestiegen, um sich die Statue von Jean Bart anzusehen, als er ein Pferd, daß sich von einem Wagen losgerissen hatte, auf sich zusprengen sah. Ohne Zögern warf er sich ihm entgegen, brachte es zum Stehen und hielt es fest, bis weitere Hülfe kam. Dann stieg er wie der in seinen Wagen und firmelte ein paar Minuten später die Kommunikanten der Pfarrei von Saint-Eloi. Die Unsitte der Ausgabe von Freibier ist in verschiedenen Gegenden Deutschlands einerissen. Wie die „Deutsche Juristenzeitung" berichtet, hat sich das Ober landesgericht Darmstadt kürzlich mit einem solchen zu be schäftigen gehabt. Bei einer Bürgermeisterwahl hatte der Vater des einen Kandidaten allen Ortseinwohnern auf seiue Kosten freie Getränke und Speisen bei einem be stimmten Wirte versprochen. Als dieser dann dem Be steller nach der Wahl seine Rechnung mit 400 Mark vorlegte, wurde die Zahlung verweigert. Die auf Zahlung gerichtete Klage wurde abgewiesen. Das Oberlandesge richt erwog, daß die Vertragschließenden sich zweifellos darüber klar gewesen seien, daß die unentgeltliche Ge währung von Genußmitteln den Zweck habe, die Gäste als Wähler zu Gunsten des Sohnes des Spenders zu be einflussen. Die Beeinträchtigung der gesetzlichen Wahl freiheit verstoße gegen die guten Sitten. Unerheblich sei, daß der Wirt nicht die Absicht der Beeinflussung ge habt habe; die Nichtigkeit des Rechtsgeschäftes hänge nicht davon ab, daß beide Parteien die unsittliche Absicht gehabt hätten. Da daS Freibier nur selten vor der Verabreichung bezahlt wird, so setzt sich der Wirt mit hin in der Regel der Gefahr au», daß er von dem Spen der keine Bezahlung erhält und die Kosten an ihm hängen bleiben. > Slugosaudt. Unter den Sehenswürdigkeiten zum diesjährigen Schützenfest dürfte die Vorführung der „lebenden Photo graphien" mit an erster Stelle stehen. Man bewundert gern die Fortschritte einer Technik, wie sie noch vor wenigen Jahren die kühnste Phantasie nicht geträumt haben würde. Wie rasch zerrinnt das Bild der lebendig sten Straße, der interessantesten Vorführung vor dem Auge, kaum noch zuletzt einen schwachen Schimmer der Erinnerung zurücklassend! Durch die verblüffende Er findung der elektrischen Momentaufnahme-Serien wer den aber solche Bilder bis in die kleinste Handbewegung noch für ferne Jahre sestgehalten. Börnos Kosmograph bringt eine Reihe humoristischer und ernster Szenen, so die Kafseeschwestern, ein Bild des Lebens und Treibens auf der Rennbahn in Dresdeir, im Mittelpunkte der König Albert in heiterer Unterhaltung, ferner die ver schiedenen neueren Ereignisse, welche die Völker erregt haben, darunter der Ausbruch des Mont Pelee auf Martinique, die Ueberführung der Leiche König Alberts aus Sybillenort, die Feierlichkeiten in Dresden, endlich eine große Bilderserie: DeS Kindes Weihnachtsttaum u. a. m. Es sei hiermit auf die Vorführungen hingewiesen. Mo SmekUwttell, ä. M. muß mvlgeu, a« 1. Feiertag, geschlossen bleiben; am 2. Feiertag ist sie geöffnet von 11 bis 12 Uhr mittags. Pfingstsonnavenv. Warum keine Nachricht? t. Sch. Schlasst fr. Kaisrr-W.lb -Pl. 6,2. l. Schön mödl. 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